Bialetti Moka Timer

bialetti_moka_timer

Pro

  • Unabhängig von einer Herdplatte nutzbar
  • Startzeit des Kochvorgangs programmierbar
  • Mit Warmhalte-Funktion
  • Edles Design

Kontra

  • Umständliche Filterleerung

Bewertung

8,5 / 10

Fazit

Der elektrische Espressokocher Moka Timer von Bialetti überzeugt von außen und innen gleichermaßen. Die Bedienung erfolgt intuitiv in nur wenigen Schritten. Dank Timer- und Warmhalte-Funktion sind NutzerInnen außerdem flexibel. Einzig die Entleerung des Kaffeesatzes gestaltet sich etwas umständlich.

Das Design

Funktionsweise

Das Ergebnis

Die Reinigung


Das hier vorgestellte Produkt wurde uns von Amazon kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Anbieter hat keinen Einfluss auf die Testkriterien oder unsere Bewertung.

Das Design

Die italienische Traditionsmarke Bialetti steht bereits seit mehr als 100 Jahren für Kaffeegenuss. Mit dem elektrischen Espressokocher Moka Timer kombiniert das Unternehmen höchste Qualität mit einem funktionellen Design.

Bialetti Moka Timer Komplettansicht
Oben klassisch, unten modern: Der Moka Timer verbindet altbewährtes Design mit Komfort.

Material, Größe und Gewicht

Anders als herkömmliche Bialetti-Kocher, die zur Kaffeezubereitung auf eine Herdplatte gestellt werden, steht der Moka Timer auf einem Sockel, der die Stromversorgung gewährleistet. Unverändert bleibt der obere Teil bestehend aus Kanne, Filter – samt Filterplakette sowie Dichtung – und Boiler. Das Aluminiumgehäuse im charakteristischen Silber wirkt wertig. Dank des hitzebeständigen Griffs aus Silikon besteht außerdem keine Gefahr, sich beim Servieren die Finger zu verbrennen. Ein weiterer Vorteil des Griffs: Er ist ergonomisch geformt. Das heißt, er lässt sich komfortabel mit der Hand umgreifen, ohne dass diese abzurutschen droht.

Was hier fehlt, ist ein sogenannter Daumenhebel. Mit diesem wäre es möglich, den Deckel mit einer Hand zu halten und gleichzeitig zu öffnen. Beim Bialetti-Kännchen ist aber zumindest ein hitzebeständiger Knauf in der Mitte des Deckels angebracht, mit dem er sich ebenfalls einfach anheben lässt.

Zwar ist der elektrische Kocher durch die Station nicht mehr ganz so einfach verstaubar wie sein mechanisches Pendant, er ist aber noch immer platzsparender als eine Siebträgermaschine oder ein Kaffeevollautomat. Die Kanne selbst liegt angenehm leicht in der Hand, was den Kocher nicht nur portabel macht, sondern auch das Einschenken vereinfacht. Einzig der Boiler ist etwas schwerer.

Bialetti Moka Timer Einzelteile
Die drei Hauptbestandteile des Oberteils: Boiler, Kanne und Filter.

Die Station

Die Station verfügt über ein Display, das die Uhrzeit anzeigt. Rundherum sind die Bedienungselemente platziert: auf der einen Seite die Tasten für die Warmhalte-Funktion und den Timer, auf der anderen für den Ton und die Einstellungen, in der Mitte der Power-Knopf. Aufgrund der wenigen, intuitiv verwendbaren Elemente ist die Bedienung äußerst benutzerfreundlich. Das Display präsentiert nur die wichtigsten Informationen und ist gut ablesbar. Wünschenswert wäre allenfalls noch eine Kabelaufwicklung, sei es in Form eines automatischen Einzugs, eines Verstaufachs oder eines Kabelhalters.

Bialetti Moka Timer Station mit Display
Auf dem Display sind die Uhrzeit und die aktuelle Einstellung abgebildet. Um dieses herum befinden sich die Bedienelemente.

Funktionsweise und Bedienung

Die Mokkakanne von Bialetti bietet zwei große Vorteile: Zum einen kann sie unabhängig von einer Herdplatte eingesetzt werden – Sie brauchen nur eine Steckdose in der Nähe. Zum anderen ist sie programmierbar. Das heißt, Sie können einen Timer stellen, um beispielsweise morgens direkt mit einer Tasse Kaffee aufzuwachen. Ist der Kaffee fertig, ertönt eine angenehm harmonische Melodie, um Sie darauf aufmerksam zu machen. Sollten Sie jedoch noch einmal die Snooze-Taste drücken wollen, ist auch das kein Problem. Dank der Warmhaltefunktion behält der Kaffee für weitere 30 Minuten die richtige Temperatur. So viel zur Theorie, doch hält der Bialetti-Kocher wirklich, was er verspricht?

Espresso-Kochen Schritt für Schritt

Mit dem Moka Timer ist Kaffeekochen besonders einfach. Bis zum fertigen Getränk sind nur wenige Schritte nötig: Zunächst wird der Boiler mit Wasser gefüllt – und zwar maximal bis zum Sicherheitsventil. Das Ventil sorgt dafür, dass Wasserdampf entweichen kann, falls der Druck überhandnehmen sollte. Anschließend wird der Filter in den Boiler gesetzt. In ihn kommt nun das Kaffeepulver, das bestenfalls weder zu fein noch zu grobkörnig ist. Hier ist auch wichtig, es nicht wie bei einer Siebträgermaschine zu pressen, sondern lediglich sanft glattzustreichen. Die Kanne wird auf den Boiler geschraubt und der Boiler auf die Station gestellt. Jetzt muss nur noch der Power-Knopf betätigt werden und schon beginnt der Kochvorgang. Da die Taste leuchtet, ist immer klar erkennbar, ob das Gerät gerade im Betrieb ist.

Bialetti Moka Timer Schritte zum Espresso
Schritt 1: Boiler mit Wasser füllen. Schritt 2: Kaffeemehl in den Filter geben. Schritt 3: An-Taste drücken. Schritt 4: Kaffee genießen.

Für einen Durchgang benötigte die Maschine insgesamt acht Minuten. Praktisch: In dieser Zeit muss man auf nichts achten. Sobald der Vorgang abgeschlossen war, ertönte ein melodischer Klang. Hier ist zum einen positiv anzumerken, dass er lange genug andauerte, und zum anderen, dass er laut genug erschallte, um auf ihn aufmerksam zu werden. Indem man die Taste mit dem Lautsprechersymbol drückt, stellt man den Ton vorzeitig aus.

Betriebslautstärke

Im Betrieb ist der Espressokocher erfreulich leise. Angegeben sind 44 Dezibel, was ungefähr mit einem Gespräch in Flüsterlautstärke vergleichbar ist; das trifft in etwa zu. Ähnlich wie ein Wasserkocher wird auch der Espressokocher im Laufe des Kochvorgangs immer lauter, aber zu keiner Zeit störend.

Warmhalte-Funktion

Wenn der Espresso fertig ist, geht die Maschine automatisch in den Warmhaltemodus über. Dieser lässt sich jedoch auch ganz einfach ausschalten, indem man auf die Taste mit dem Kochersymbol drückt. Die Kehrseite der Medaille: Kommt man im Warmhaltemodus aus Versehen auf die Taste, lässt sich dieser nicht mehr anstellen. Das Versprechen wird aber zumindest gehalten; auch nach 30 Minuten ist der Espresso noch angenehm warm.

Timer-Funktion

Möchten Sie den Espresso nicht direkt trinken, sondern beispielsweise für einen anstehenden Besuch oder ein Meeting auf eine bestimmte Uhrzeit vorprogrammieren, müssen Sie zunächst sicherstellen, dass die richtige Uhrzeit eingestellt ist. Ist das nicht der Fall, können Sie das über die Mode-Taste ändern. Hier lässt sich auch direkt der Timer einstellen. Haben Sie eine Uhrzeit ausgewählt und mit dem Bestätigen der Time-Taste bestätigt, erscheint das Wort „Alarm“ auf dem Display. In unserem Test begann der Kochvorgang pünktlich zur eingestellten Uhrzeit und dauert genau wie zuvor acht Minuten.

Das Ergebnis

Insgesamt passen 270 Milliliter in die Kanne, was der Beschreibung des Herstellers zufolge entweder auf sechs Espressotassen oder drei größere Tassen Milchkaffee aufgeteilt werden kann. Hier sollte man aber nicht von vollen, sondern eher halbvollen Espressotassen ausgehen, wie unser Test zeigte:

Bialetti Moka Timer fertiger Espresso in Tassen
Bei einem Vorgang kommen maximal sechs kleine Espressotassen heraus.

Für den Fall, dass man einmal weniger Kaffee zubereiten möchte, wäre eine Wasserstandsanzeige hilfreich. Diese ist beim Bialetti-Kocher allerdings nicht vorhanden, sodass man abschätzen muss, wie viel Wasser man für eine geringere Tassenanzahl hineinfüllt.

Kein richtiger Espresso

Um die Erwartungen direkt ein wenig abzuschwächen: Man darf natürlich keinen klassischen Espresso erwarten, denn ein solcher ist ohne einen Druck von mindestens 9 Bar gar nicht möglich – eine Mokkakanne kommt aber lediglich auf 1,5 Bar.

Anders als bei einem Espresso aus der Siebträgermaschine oder einem Kaffeevollautomat gibt es hier keine Crema. Der Espresso ist zudem eher braun als schwarz, was aber auch daran liegen könnte, dass wir in unserem Test kein Espresso-, sondern Kaffeepulver verwendet haben. Geschmacklich ist der Espresso eher mit dem Kaffee aus einer French Press vergleichbar: nicht so stark wie ein richtiger Espresso, dafür ein bisschen bitter. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass elektrische Kocher zu einer Überextraktion tendieren. Im Gegensatz zur mechanischen Variante hat man hier nämlich keinen Einfluss auf die Dauer des Vorgangs, wodurch der Wasserdampf die Aromastoffe mitunter etwas zu lange aus dem Kaffeemehl herauslöst. Infolgedessen wird das Endergebnis bitter.

Die Reinigung

Wenn die Kanne leer und ausreichend abgekühlt ist, muss zunächst der Kaffeesatz geleert werden. Manche elektrische Kaffeekocher haben dafür einen Siebeinsatz mit Feder. Damit lässt sich der Filter problemlos entnehmen. Bei der Bialetti-Maschine fehlt ein solcher allerdings. Dadurch gestaltet sich das Entleeren etwas komplizierter. Zum einen läuft man Gefahr, dass der komplette Filter in den Müll fällt. Zum anderen werden die Hände dabei höchstwahrscheinlich schmutzig.

Der Espresso-Kocher ist zwar nicht spülmaschinengeeignet, dafür aber händisch einfach zu reinigen. Es reicht, ihn mit Wasser und eventuell einem Schwamm auszuspülen. Wenn man nicht möchte, dass der Kaffee einen leichten Spülmittel-Nachgeschmack hat, sollte man den Kocher nicht mit schäumenden Reinigungsmitteln säubern. Was zudem mit dem silber-glänzendem Gehäuse einhergeht: Fingerabdrücke und Wasserflecken sind schnell ersichtlich. Wer sich daran stört, muss das Gerät zwangsläufig regelmäßig polieren.

Zusammenfassung

Der elektrische Espressokocher von Bialetti überzeugt vor allem mit einem, nämlich Komfort. Das Prozedere gleicht demjenigen einer herkömmlichen Mokkakanne, mit dem Unterschied, dass man während des Kochvorgangs kein Auge darauf haben muss – das Gerät erledigt seine Arbeit von allein. Hinzu kommen zwei praktische Funktionen: der Warmhaltemodus und der Timer. Beide funktionierten in unserem Test anstandslos.

Nur beim Kaffeeergebnis selbst sollte man nicht allzu hohe Erwartungen haben, denn Espresso im klassischen Sinne erhält man damit nicht. Negativ anzumerken ist zudem, dass sich der Kaffeesatz etwas umständlich ausleeren lässt. Davon abgesehen erfolgt die Reinigung aber äußerst unkompliziert.

Empfehlenswert ist das Gerät für alle, die Gefallen am klassischen Bialetti-Kocher gefunden haben, sich aber noch eine Spur mehr Komfort wünschen. Zwar sind sie mit dem Moka Timer nicht mehr flexibel, was die Zubereitungsdauer und den Hitzegrad angeht, dafür können sie sich frühmorgens ohne weiteres Zutun mit einer duftenden Tasse Kaffee wecken lassen.


Produktbild: © Netzvergleich | Abb. 1–5: © Netzvergleich