Fernglas Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Fernglas ist ein optisches Instrument zur Vergrößerung von Objekten.
  • Alle Ferngläser bestehen aus Objektiven, Prismen und Okularen.
  • Kompakt-, Universal-, Groß- und Dämmerungsferngläser sind die Grundtypen.
  • Manche Modelle sind für den Natur- oder Stadturlaub geeignet, während andere für die Jagd, die Vogelbeobachtung oder maritime Hobbys empfehlenswert sind.
  • Kriterien wie der Vergrößerungsfaktor, der Objektivdurchmesser, das Sehfeld, die Lichtstärke sowie die Größe der Austrittspupille sind besonders wichtig.
Fernglaeser im Vergleich

Was ist ein Fernglas?

Als tragbares binokulares „Fernrohr” vergrößert ein Fernglas, auch Feldstecher genannt, entfernt liegende Objekte. Im Gegensatz zu monokularen Geräten bezeichnet „binokular” alle Produkte, die nach dem Zwei-Augen-Prinzip arbeiten, also zwei Okulare besitzen. Auch Mikroskope sind oft binokulare Instrumente, durch die mit beiden Augen geschaut wird. Wer gern wandert, genießt den Weitblick. Je mehr Sie im Detail beobachten können, desto vielseitiger sind die Eindrücke, von denen Sie berichten und an die sich erinnern können. Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem Aussichtspunkt und blicken in die Ferne. Aber was ist das dort hinten am Hang? Eine Ruine? Die Eindrücke, die Sie auf Ihrem Ausflug sammeln, werden mit einem hochwertigen Fernglas im wahrsten Sinne des Wortes größer und detailreicher.

Hoch hinaus

Einige Hochsitze stehen gut erreichbar und einladend am Wegesrand. Da es sich um Jagdeinrichtungen handelt, ist das Betreten grundsätzlich nicht erlaubt. Auch wenn die Rechtslage im Haftungsfall uneindeutig sein kann, spricht allein die Sturzgefahr gegen ein unbefugtes Betreten. Kontaktieren Sie den zuständigen Jäger oder Pächter, wenn Sie einen Hochsitz nutzen möchten.

Welche Vorteile hat ein Fernglas?

Ein Fernglas hat vor allem den Vorteil seiner primären Funktion: der Vergrößerung von Objekten. Darüber hinaus können die Vorteile nicht exakt benannt werden, da sie je nach Modell sehr spezifisch sind. Der Markt offeriert verschiedene Arten, die exakt auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet sind. Um eine gute Kaufentscheidung treffen zu können, sollten Sie genau wissen, für welchen Zweck Sie ein Fernglas benötigen.

Das sind die grundlegenden Vorzüge der großen Produktpalette von Ferngläsern:

  • Vergrößerung von sehr weit entfernten Objekten
  • Verschiedene Modelle für unterschiedliche Zwecke
  • Auch preisgünstige, handliche und besonders kleine Modelle
  • Für Brillenträger geeignete Ausführungen
  • Einsatz bei unvorteilhaftem Licht und Dämmerung möglich

Aufbau und Funktionsweise

Das Zoom-Prinzip ist uns allen durch optische Geräte wie Kameras bekannt. Bei Smartphones können Bilder mit der gezielten Bewegung von zwei Fingern auf dem Display manuell vergrößert werden. Um den Effekt der Vergrößerung bei Ferngläsern zu ermöglichen, bedarf es drei wesentlicher Elemente.

So ist ein Fernglas aufgebaut

Auch ein Fernglas „zoomt“ Objekte heran, um sie zu vergrößern – technisch gesehen mithilfe dieser drei Elemente:

  • Objektive
  • Prismen
  • Okulare

Es spielt keine Rolle, ob es sich um ein binokulares oder monokulares Fernglas handelt, der Aufbau ist vergleichbar. Vereinfacht ausgedrückt befinden sich die okularen Teile des Fernglases dort, wo die Augen angelegt werden. Die Prismen sind mittig verortet und als Objektive gelten die dem Objekt zugewandten Linsen.

Fernglas liegt auf Baumstamm

Wie funktioniert ein Fernglas?

Die Funktionsweise eines Fernglases beruht auf dem Zusammenspiel der Objektive, Prismen sowie Okulare und stützt sich auf die Erkenntnis, dass alle Objekte Licht reflektieren. Je größer Objekte sind, desto mehr Reflexionen entstehen.

Objektive nehmen die vom anvisierten Objekt reflektierten Lichtstrahlen auf. Das beobachtete Objekt wird als eine spiegelverkehrte und auf dem Kopf stehende optische Abbildung über zwei bis fünf Linsen erzeugt.

Prismen korrigieren das spiegelverkehrte Bild, indem es in einem System aus mehreren Spiegeln von links nach rechts und von oben nach unten gewendet wird.

Okulare funktionieren wie eine Lupe und bilden die optische Visualisierung eines realen Objekts virtuell für das menschliche Auge. Sie bestehen aus einer einzelnen Linse oder aus einem System von Linsen.

Porro versus Dachkant

Wenn Sie von Porro- und Dachkant-Ausführungen lesen, sind die zwei gängigen Prismensysteme gemeint. Der Klassiker nennt sich „Porro” und ist am versetzt zueinander liegenden Objektiv und Okular erkennbar. Dachkantprismen, auch Amici-Prismen genannt, sind komplexer gestaltet und inzwischen häufiger verbaut; Okular und Objektiv liegen hier auf einer Linie. Die Systeme haben eher Einfluss auf Gewicht und Größe als auf die Qualität der Abbildung.

Fernglas ist nicht gleich Fernglas

Nicht alle Feldstecher sind gleich. Die verschiedenen Fernglastypen lassen sich in diversen Situationen nutzen. Folgende Szenarien und Einsatzmöglichkeiten sind üblich:

  • Wanderung
  • Tierbeobachtung
  • Sternbetrachtung
  • Theater und Oper
  • Sightseeing
  • Jagd

Es versteht sich von selbst, dass astronomische Zwecke ein anderes Fernglas verlangen als Vogelbeobachtungen. Aspekte wie die Entfernung und die Lichtverhältnisse spielen eine wesentliche Rolle. Ferngläser werden in vier Grundtypen unterschieden: Kompaktferngläser, Universalferngläser, Großferngläser und Dämmerungsferngläser. Alle Modelle haben spezifische Vorteile und Nachteile, die je nach Anwendung mehr oder weniger stark ins Gewicht fallen. Auch die Preisunterschiede sind enorm.

Bekannte Marken

Olympus | Nikon | Zeiss | Bresser

Klein, aber fein: Das Kompaktfernglas

Kompaktferngläser sind in der Regel zusammenklappbar und bieten sich daher zum Mitführen über eine längere Zeit an – beispielsweise bei Wanderungen, ausgedehnten Spaziergängen oder beim Sightseeing im Stadturlaub. Solche Ferngläser sind eher für den spontanen und kurzzeitigen Gebrauch gedacht. Darüber hinaus sind sie sehr preiswert. Ihr Einsatz ist jedoch abhängig von guten Lichtverhältnissen. Für reine „Hobby-Gucker”, die ein Fernglas beispielsweise auf Reisen mitführen und nur gelegentlich nutzen, ist die Kompaktklasse eine gute Wahl. Wer eine Brille trägt und ohne die Sehhilfe sehr schlecht sieht, wird hiermit allerdings wenig Freude haben, denn bei den meisten Produkten muss die Brille abgenommen werden.

Vorteile

  • Handlich und transportabel
  • Einfache Bedienung
  • Niedriger Preis

Nachteile

  • Abhängig von guten Lichtverhältnissen
  • Für Brillenträger ungeeignet

Allrounder: Das Universalfernglas

Ein Universalfernglas ist im Vergleich zur kompakten Variante oft deutlich größer. Das erschwert zwar den Transport, sorgt jedoch im Vergleich zu leichten Modellen dafür, dass das Fernglas ruhiger in der Hand liegt. Davon profitieren Sie zum Beispiel beim Beobachten von Tieren in der freien Natur aus weiterer Entfernung. Vor allem die Porro-Modelle trumpfen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Wer ein qualitativ hochwertiges und professionelles Gerät haben möchte, greift hingegen zum Dachkant-Fernglas; dieses ist zwar teurer, hat aber aufgrund der gehobenen Qualität eine sehr lange Lebensdauer.

Vorteile

  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Optimierte Qualität der Abbildung
  • Modelle für Brillenträger
  • Oft dämmerungsgeeignet

Nachteile

  • Hohes Eigengewicht

Bis zu den Sternen: Das Großfernglas

Wer richtig hoch hinaus möchte, greift zu einem Großfernglas, das eine gute Alternative zum Teleskop darstellt. Die großen Objektive nehmen besonders viel Licht auf, um eine nächtliche Beobachtung zu ermöglichen. Mit einem Großfernglas können Sie im übertragenen Sinne nach den Sternen greifen. Dementsprechend teuer sind die Modelle. Zudem sollte bei einer Anschaffung in dieser Größenordnung genügend Platz vorhanden sein, denn in der Regel werden solche Ferngläser mit einem Stativ benutzt.

Vorteile

  • Ideal für sehr weite Distanzen
  • Optimierte Lichtaufnahme
  • Gute Teleskop-Alternative

Nachteile

  • Teuer in der Anschaffung
  • Sehr hohes Gewicht

Überblick auch bei Dunkelheit: Das Dämmerungsglas

Dämmerungsgläser werden primär von einer bestimmten Berufsgruppe genutzt: Jägern und Wildhütern, die dämmerungs- und nachtaktive Tiere beobachten. Der größte Vorteil ist die Variabilität, denn solche Ferngläser haben eine hohe Dämmerungszahl und erzielen sowohl am Tag als auch bei dunkleren Lichtverhältnissen gute Ergebnisse. Je größer die Objektive sind, desto mehr Licht wird eingefangen. Größere Fernglas-Modelle sind deshalb besser für den nächtlichen Einsatz geeignet. Allerdings steigt mit der Größe auch das Gewicht, weshalb Dämmerungsgläser weniger handlich und eher für die stationäre Nutzung gedacht sind.

Vorteile

  • Gute Lichtausbeute
  • Auch bei Tageslicht nutzbar
  • Ideal für Jäger und Wildhüter

Nachteile

  • Hoher Preis
  • Eher für den standortbezogenen Einsatz

Weitere Fernglastypen

Vogelgläser sind speziell auf die Beobachtung von Vögeln ausgerichtet. Für Ornithologen ist es besonders wichtig, sowohl ganze Vogelschwärme als auch Individuen in Bäumen beobachten zu können. Der Vergrößerungsfaktor von Vogelferngläsern stellt deshalb einen guten Kompromiss dar.

Operngläser sind sehr kleine und handliche Modelle, die für den Einsatz in Gebäuden gedacht sind. Mit ihnen lässt sich beispielsweise das Geschehen auf einer Bühne besser nachverfolgen, weshalb die Vergrößerung nicht zu stark ausfallen darf. Ein praktischer Haltegriff entlastet den Arm während der Nutzung.

Marineferngläser sind die beste Wahl für Hobbysegler und Wassersport-Enthusiasten. Die Modelle sind wasserdicht und haben in der Regel einen Kompass sowie einen Entfernungsmesser integriert. Dank äußerst kontrastreicher Bilder und hoher Konturenschärfe bieten die Ferngläser einen eindrucksvollen Überblick auf jeglichem Gewässer.

Worauf ist beim Kauf eines Fernglases zu achten?

Wenn Sie wissen, wann, wo und warum Sie ein Fernglas nutzen möchten, können Sie sich für einen konkreten Typ entscheiden. Doch es gibt weitere Faktoren, die Sie vor Ihrer Entscheidung beachten sollten. Die Kaufkriterien beziehen sich auf die technische Ausstattung sowie die letztendliche Nutzung. Merkmale wie der Vergrößerungsfaktor, die Lichtstärke, das Sichtfeld und die Eignung für Brillenträger sind ebenfalls von Relevanz.

Fernglas Aufbau
Die Grafik zeigt die Aspekte, auf die es beim Kauf eines Fernglases ankommt.

Vergrößerungszahl

Das Verhältnis zwischen der scheinbaren – also beim Blick durch das Fernglas sichtbaren – und der tatsächlichen Größe eines Objekts ist die Vergrößerung. Durchschnittlich liegt die Vergrößerungszahl von Ferngläsern zwischen sechs und zehn. Eine sechsfache Vergrößerung holt das Objekt optisch sechsmal näher heran. Folglich wirken Objekte in einer Entfernung von 100 Metern mit einer zehnfachen Vergrößerung so, als seien sie zehn Meter entfernt.

Allerdings sagt eine hohe Vergrößerungszahl nichts über die generelle Qualität des Fernglases aus. Die Vergrößerung wirkt sich auch auf die Stabilität aus, wenn Sie das Gerät in der Hand halten: Je weiter das Objekt entfernt ist, desto wackeliger wirkt das Abbild bei einer höheren Vergrößerungszahl. Ferngläser mit hohen Vergrößerungswerten sind darüber hinaus in der Regel deutlich unhandlicher. Aufgrund des höheren Gewichts und der Größe sind Sie beim Einsatz oft auf ein Stativ angewiesen. Manche Modelle verfügen auch über eine Stabilisierungsautomatik, um eine ruhige Hand zu unterstützen.

Objektivdurchmesser

Je größer der Durchmesser der Objektive ist, desto mehr Licht kann das Fernglas aufnehmen. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Geräte schwerer und unhandlicher werden. Der Aspekt ist in erster Linie wichtig, wenn Sie das Fernglas auch bei schwächeren Lichtverhältnissen verwenden möchten – beispielsweise zur Dämmerung. Für den normalen Gebrauch im privaten Rahmen liegen die Werte im Schnitt zwischen 25 und 40 Millimetern. Zum Vergleich: Spezielle Dämmerungsgläser verfügen meist über mindestens 50 Millimeter große Objektive.

Austrittspupille

Die Austrittspupille liegt auf der dem Nutzer zugewandten Seite. Durch die Okulare gelangt das in die Linsen der Objektive eingetretene Licht wieder heraus und trifft auf die Augen. Unser Gehirn wandelt die Information schließlich in ein Bild um. Wie groß das auf die Augen treffende Bündel aus Licht ist, entscheidet die Austrittspupille. Die Faustregel besagt: Je höher der in Millimetern angegebene Wert der Austrittspupille ist, desto größer ist der Durchmesser des aus dem Okular tretenden Lichtbündels. Ein größeres Lichtbündel bedeutet, dass die Leistung von Ferngläsern bei schlechteren Lichtverhältnissen optimiert ist.

Rechenformel für die Austrittspupille

Die Größe der Austrittspupille errechne Sie, indem Sie den Objektivdurchmesser durch den Wert der Vergrößerung teilen: Beispielsweise hat ein Modell mit einer Objektgröße von 37 Millimetern und einer sechsfachen Vergrößerungszahl folglich eine 6,2 Millimeter große Austrittspupille.

Größe der Austrittspupille = Objektivdurchmesser : Vergrößerungsfaktor

Lichtstärke

Auch die Lichtstärke ist relevant, wenn Sie das Gerät bei dämmerigen Verhältnissen einsetzen möchten. Der oft als geometrische Lichtstärke bezeichnete Wert ergibt sich aus dem Quadrat der Austrittspupille. Bei einem Fernglas mit einer Austrittspupille von 6,2 Millimetern beträgt die Lichtstärke folglich 38,44. Sie wirkt sich positiv auf die Lichtleistung von Ferngläsern aus. Vereinfacht formuliert: Je höher die Lichtstärke ist, desto eher eignet sich das Modell zum Beispiel in der Dämmerung oder nachts.

Dämmerungszahl

Ein weiteres Indiz für die Tauglichkeit von Feldstechern bei dämmerigen Lichtverhältnissen ist die Dämmerungszahl, die üblicherweise zwischen 5 und 25 liegt. Auch hier ist der Zusammenhang linear: Je höher die Dämmerungszahl ist, desto mehr Details sollten selbst bei einer geringeren Lichtintensität sichtbar sein.

Sehfeld

Das Seh- oder Sichtfeld beschreibt den Bereich, der vom linken und rechten Okular in einer Entfernung von 1.000 Metern eingefangen wird. Ein besonders großes Sichtfeld erleichtert die Orientierung, erfordert aber auch ein entsprechend hochwertiges Okular-System – andernfalls werden die Ränder im Sichtbereich unscharf. Bei einem zu kleinem Sichtfeld entsteht jedoch eine Art Tunnelblick. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Grad Ihres tatsächlichen Gesichtsfelds rund 17,5 Metern Sichtfeld in 1.000 Metern Entfernung entsprechen: Ein Fernglas mit einem Sehfeld von 180 Metern auf einer Entfernung von 1.000 Metern hat ein tatsächliches Gesichtsfeld von rund 10,3 Grad.

Zusammenhang zwischen Vergrößerung und Sehfeld

In der Regel gilt: Je höher die Vergrößerungszahl ist, desto mehr wird das Sichtfeld eingeschränkt. Schließlich verkleinert sich der Bildausschnitt, sobald Sie ein Objekt heranzoomen.

Aspekte der Benutzung

Im direkten Zusammenhang mit der praktischen Verwendung von Ferngläsern sollten Sie die drei folgenden Aspekte betrachten und individuell bewerten.

Brillenträger

Wer ein Fernglas benutzt, stellt einen Kontakt zwischen dem Produkt und dem eigenen Gesicht her. Um Licht abzuschirmen, befinden sich an den Okularen sogenannte Augenmuscheln aus einem weichen Material. Unter normalen Umständen sind die Geräte so konzipiert, dass ein idealer Abstand zwischen den Augen und den Okularen sowie den Augenmuscheln besteht. Wer bei der Benutzung des Fernglases eine Brille trägt, erweitert den Abstand zwischen Augen und Okular automatisch. Daher wurden separate Okulare entwickelt, die auf eine weiter hinten platzierte Austrittspupille, also weiter hinten positionierte Augen, ausgelegt sind. Brillenträger sollten explizit nach Modellen suchen, die über Brillenträger-Okulare verfügen.

Sehschärfe einstellen

Vor allem für Brillenträger ist es wichtig, dass sie die Sehschärfe für jedes Okular einzeln verstellen können. Glücklicherweise wird die Funktion, die sich meist rechts am Fernglas befindet, von nahezu allen Modellen unterstützt.

Gewicht

Das Gewicht von Ferngläsern schwankt je nach Modelltyp zwischen 200 und 2.000 Gramm. Wer den Feldstecher zu Fuß oder per Fahrrad transportiert, freut sich, wenn er in den Rucksack passt und das Gesamtgewicht des Gepäcks nicht maßgeblich erhöht. Andererseits gilt: Extrem leichte Geräte liegen vor allem bei starkem Wind oder Wellengang unruhiger in der Hand – das ist bei langen und konzentrierten Beobachtungen ungünstig. Für den privaten Freizeitgebrauch sollte das Eigengewicht des Fernglases nicht mehr als 1.000 Gramm betragen.

Tragetasche

Ferngläser sind sehr empfindliche Geräte, die bestmöglich vor Stößen, Schmutz und äußeren Einwirkungen geschützt werden sollten. Auch wenn Sie einen Rucksack oder Ähnliches dabeihaben, bietet es sich an, das Fernglas zusätzlich in einer dafür vorgesehenen Tasche zu verstauen, wenn es nicht genutzt wird. Alternative Tragegurte sind ebenfalls empfehlenswert, sodass Sie die Tasche am Körper in Greifreichweite tragen.

altes Fernglas mit Tragetasche

Wichtige Kennzeichen

In der Regel werden Ferngläser durch Zahlen und Buchstaben gekennzeichnet. Diese weisen auf die Eigenschaften und Werte der Modelle hin.

Zahlen

Zwei durch ein „x” getrennte Kennzahlen bezeichnen die Vergrößerungszahl und den Objektivdurchmesser der Eintrittspupille. Die erste Zahl, die für die Vergrößerung steht, ist immer kleiner als die zweite, die Objektivgröße. Ein Fernglas mit der Kennzeichnung „10 x 25“ hat einen Vergrößerungsfaktor von 10; die Objektive haben einen Durchmesser von 25 Millimeter.

Buchstaben

Viele Hersteller arbeiten mit Abkürzungen, um die Eigenschaften der Ferngläser darzustellen:

AbkürzungBedeutung
BFür Brillenträger geeignet
G, GA, RAGummiarmierung zum Schutz und zur Geräuschminderung
WPWasserfest
CFMittelbetrieb zur Schärfeeinstellung oder eine besonders niedrige Naheinstellgrenze
MCMehrschichtvergütung zur Minderung von Lichtreflexionen
ISBildstabilisator
UCBesonders kleine und leichte Modelle
W, WF, WW, WideWeitwinkel ermöglicht ein besonders großes Sehfeld
HPBesonders große Öffnung der Austrittspupille
DDachkant
Die Tabelle bietet einen Überblick über die Bedeutung der einzelnen Buchstaben, welche die Eigenschaften von Ferngläsern kennzeichnen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Ferngläsern. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Die Stiftung Warentest führte einen Fernglas-Test durch, der neben den üblichen Kriterien auch den Anteil von Schadstoffen in die Beurteilung mit einbezog. Das Gesamturteil des Tests ist ernüchternd, denn bis auf eine Ausnahme waren alle am Test beteiligten Geräte mit bedenklichen Stoffen belastet. Zum Teil wurden im Test sogar krebserregende und fortpflanzungsgefährdende Substanzen gefunden.

Der Test wurde mit insgesamt 17 Ferngläsern diverser Hersteller in einem Preisbereich von 18 Euro bis 500 Euro durchgeführt – darunter befanden sich beispielsweise die Hersteller CanonLeicaNikon und Zeiss. Bei 16 Geräten unterschiedlicher Hersteller fanden die Tester Schadstoffe wie Chlorparaffine, Phthalate und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, abgekürzt mit PAK, in Gehäusen, Augenmuscheln und Gurten. Die Noten der betroffenen Modelle im Test liegen bei „mangelhaft”. Den Sieger des Tests bewerteten die Tester mit dem Urteil „gut”.

Das endgültige Testprädikat umfasste darüber hinaus die folgenden Aspekte:

  • Abbildungsleistung
  • Okular
  • Lichtdurchlässigkeit
  • Naheinstellung/Sehfeld
  • Handhabung
  • Haltbarkeit

Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © surachat / stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzvergleich | Abb. 4: © THP Creative / stock.adobe.com