Feuchtigkeitsmessgerät Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Feuchtigkeitsmessgeräte ermitteln mithilfe von elektrischer Spannung nicht nur die Feuchtigkeit von Wänden und Estrich, sondern auch von Brennholz.
  • Verbraucher bestimmen mit Feuchtigkeitsmessern, ob Räume schimmelgefährdet sind. So können sie gegebenenfalls Maßnahmen einleiten, um das Raumklima zu verbessern.
  • Obwohl es unterschiedliche Messangaben gibt, liefern die Apparate meist exakte Ergebnisse.

Wie funktionieren Feuchtigkeitsmessgeräte?

Feuchtigkeitsmessgeräte sind nützliche Helfer im und am Haus. Sie bestimmen den Feuchtigkeitsgehalt von festem Material wie Holz und Wänden aus Mauersteinen oder Putz. Die Apparate sind auch unter der Bezeichnung Feuchtemesser, Holzfeuchtemessgerät, Feuchtemessgerät oder Feuchtigkeitsmesser im Handel erhältlich.

Vorsicht:

Feuchtigkeitsmessgeräte sind nicht mit den sogenannten Hygrometern zu verwechseln. Diese messen nicht die Feuchtigkeit in Materialen wie Holz oder Wandputz, sondern die Luftfeuchte eines Raumes.

Verschiedene Materialen

Eine Variante der Feuchtigkeitsmessgeräte ist mit zwei Mess-Spitzen ausgestattet, die zwischen einander schwachen elektrischen Strom aussenden.

Je nach der elektrischen Leitfähigkeit des Materials bestimmt ein Sensor, wie feucht das Messgut ist. Andere Geräte besitzen anstelle der zwei Mess-Sonden einen kugelförmigen Sensor, der Strom ausstrahlt und auf diese Weise die Feuchtigkeit im Innern der Stoffe bestimmt.

Wer mit den Apparaten die Feuchtigkeit von Brennholz bestimmt, erhält in der Regel sehr exakte Werte, da Holz nur elektrischen Strom leitet, wenn eine Restfeuchtigkeit vorhanden ist.

Bei Wänden und Estrich liefern Feuchtigkeitsmesser leider keine durchweg genauen Angaben, da die Baustoffe größeren Schwankungen unterliegen. Einschlüsse im Mauerwerk und der Gehalt von Zement und Salzen verändern die elektrische Leitfähigkeit.

Die richtige Bedienung

In der Regel ist die Handhabung der meisten Feuchtigkeitsmessgeräte auch für Laien einfach. Bei der Messung legen Nutzer die Mess-Spitzen vorsichtig auf das Material auf. Bei einigen Geräten sollten Verbraucher auf ihre Finger achtgeben, denn die Sonden können sehr spitz sein.

Für genaue Messergebnisse drücken Käufer die Spitzen leicht in das Material, aber stoßen sie keinesfalls mit Gewalt hinein. Wer die Feuchtigkeit einer Tapete misst, sollte eine unauffällige Stelle wählen, damit nach der Messung keine unansehnlichen Löcher verbleiben. Bei Brennholz stellen die Löcher natürlich kein Problem dar.

Feuchtigkeitsmessung Steinwand

Viele Anwender nutzen Feuchtigkeitsmessgeräte zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes von Brennholz. Holzscheite mit einer Feuchtigkeit von 25 Prozent und darunter sind am besten für die Verfeuerung in Kamin und Ofen geeignet.

Wer den Feuchtigkeitsgehalt von Wänden und Estrich-Böden messen möchte, muss damit leben, dass die Messwerte teilweise unrealistisch ausfallen. Das liegt daran, dass meistens verschiedene Baustoffe und Salze enthalten sind. Deshalb ist die Messung eher dafür geeignet, Veränderungen zu beobachten. Bei Schimmelproblemen ist es sinnvoll, die Feuchtigkeit der Wand während des Regens zu bestimmen. Somit finden Nutzer heraus, ob die Feuchtigkeit, die den Nährboden für Schimmel bildet, von außen eindringt. Um genaue Messwerte zu erhalten, sollten Verbraucher in Erfahrung bringen, aus welchem Baumaterial Wand oder Estrich-Boden genau bestehen.

Folgende Tabelle gibt eine grobe Orientierung, wie die Feuchtigkeitswerte der unterschiedlichen Baumaterialien zu interpretieren sind:

BaustoffeUnbedenklichGrenzwertigZu feucht
Gips, Estrich, Putz0,2 – 0,3 Prozent0,4 – 0,9 Prozent> 1,0 Prozent
Holz2 – 15 Prozent16 – 19 Prozent> 20 Prozent

Tipps für den Kauf

Der Markt hält eine große Auswahl an Geräten mit unterschiedlichen Messarten und Funktionen bereit. Die Preisspanne bei Feuchtigkeitsmessgeräten erstreckt sich von den günstigen Modellen für ungefähr 15 Euro bis hin zu den teuren Varianten, die schon mal über 200 Euro kosten. Verbraucher sollten sich vor dem Kauf darüber Gedanken machen, wofür sie das Gerät einsetzen wollen. Wer in den kalten Wintermonaten nur ab und zu sein Brennholz für den Kamin testet, dem genügt in der Regel ein günstiges Modell mit den wichtigsten Grundfunktionen. Professionelle Handwerker oder Eigenheimbauer, die oft auf einer Baustelle arbeiten, sind mit einem hochwertigen Messgerät nützlichen Zusatzfunktionen besser beraten. Besonders bei Baumaterialen wie Estrich oder bei Wänden zeigen die hochpreisigen Apparate mit Kugel-Sensor exaktere Ergebnisse an als preisgünstige Modelle mit Mess-Spitzen.

Messbereich

Unter den Feuchtigkeitsmessgeräten finden sich solche, die die Werte im Prozentbereich angeben. Beispielsweise zeigt das Display bei der Messung von Brennholz eine Feuchtigkeit von 26 Prozent an. Andere wiederum verwenden den Digit-Bereich. Die Digit-Angaben sind allerdings nicht mit den Prozent gleichzusetzen, sondern beschreiben die Spannung des Stroms. Ein Digit entspricht also einer Spannung von 0,1 Volt. Die Hersteller legen im Regelfall eine Wertetabelle bei, anhand derer Nutzer die Messwerte interpretieren können. Zeigt das Gerät bei der Messung von Kaminholz beispielsweise einen Wert unter 50 Digits an, ist dieses trocken genug für die Verfeuerung.

Messtiefe

Die Mess-Sonden der Feuchtigkeitsmessegeräte dringen unterschiedlich tief in die Materialen ein, um ein genaues Messergebnis zu erhalten. Geräte, die zwei Mess-Spitzen besitzen, dringen meist ein bis zu fünf Millimeter tief ein, während die kugelförmigen Sensoren bis zu 40 Millimeter innerhalb des Stoffes messen.

Bedienung

Ein gutes Feuchtigkeitsmessgerät zeichnet sich durch eine benutzerfreundliche Handhabung aus. Vorteilhaft sind Apparate, die Käufer einhändig bedienen. Auch sollten Nutzer, die beim Messen Handschuhe tragen, den Apparat benutzen können, ohne diese ablegen zu müssen. Große Tasten sind hier sehr sinnvoll. Ein gut lesbares Display ist ebenso unabdingbar. Eine Hintergrundbeleuchtung erlaubt Handwerkern auch die Nutzung des Gerätes an dunklen Orten – wie dem Keller oder Dachboden.

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Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät lässt sich Feuchtigkeit in Wänden von Wohnhäusern bestimmen.

Feuchtigkeitsmessgeräte sind in verschiedenen Designs und Ausführungen erhältlich. Die meisten Geräte besitzen eine robuste Hülle aus hochwertigem Kunststoff oder Gummi. Andere wiederum sind aus billigem Plastik gefertigt und anfälliger für Defekte. Beim Einsatz im Handwerk oder auf Baustellen ist es besonders wichtig, dass die Geräte stabil und langlebig sind.

Zusatzfunktionen

Prinzipiell sind die Funktionen der Feuchtigkeitsmessgeräte auf die Messungen beschränkt. Allerdings gibt es einige nützliche Zusatzfunktionen, die Handwerkern die Arbeit erleichtern. Wer beispielsweise an einer Wand die feuchteste Stelle finden möchte, nutzt die Minimal- und Maximalwert-Anzeige. Das Gerät speichert so den jeweils höchsten Wert ab, bis die richtige Stelle gefunden ist. Die Hold-Funktion lässt den Messwert länger auf dem Display erscheinen. Dies ist besonders dann hilfreich, wenn Verbraucher an einer schwer zugänglichen Stelle messen – beispielsweise hinter einem Schrank.

Einsatzgebiete von Feuchtigkeitsmessgeräten

Schimmelvorbeugung

Schimmel ist für Wohnungs- und Hausbesitzer ein großes Ärgernis. In feuchten Wänden breiten sich Sporen schnell aus. Schimmel an Wänden ist nicht nur unansehnlich, sondern auch hochgradig gesundheitsschädlich. Der erste Schritt, um das Risiko für Schimmelbildung einzuschätzen, ist das Messen der Feuchtigkeit an anfälligen Stellen wie Außenwänden oder rund um die Fenster. Dabei müssen Verbraucher beachten, dass häufig nicht die Feuchtigkeit von Baustoffen an der Schimmelbildung schuld ist, sondern die oberflächliche Feuchte der Wände. Diese entsteht durch ungenügendes oder falsches Lüften.

Wussten Sie, dass…

…eine hohe Konzentration an Schimmelsporen in der Luft Atembeschwerden, Reizhusten und sogar Asthma auslösen kann? Besonders Allergiker und empfindliche Personen sind betroffen.

Mithilfe eines Feuchtigkeitsmessgerätes spüren Nutzer die Risikostellen auf und können einem Schimmelbefall vorbeugen. Im Zweifelsfall ist es aber immer ratsam, einen Gutachter heranzuziehen, der mithilfe spezieller Geräte auch die Luftfeuchtigkeit bestimmter Räume misst und mögliche Risiken und Schäden durch Schimmel professionell beurteilt.

Überprüfung von Brennholz

Viele Käufer nutzen die Geräte beispielsweise für die Überprüfung von Brennholz, das bei der Verfeuerung im Ofen zum Einsatz kommen soll. Viele Menschen schätzen einen Kamin, der behagliche Wärme und eine gemütliche Atmosphäre verspricht. Wer allerdings nicht komplett trockenes Brennholz verwendet, verwandelt seinen Ofen in eine wahre Rußschleuder. Es kann vorkommen, dass gekauftes Brennholz aus Baumärkten oder anderen Geschäften etwas feucht ist. Damit Verbraucher genau wissen, wann Holz die richtige Trockenheit besitzt, ist ein Feuchtigkeitsmessgerät fast unerlässlich. Zeigt das Gerät einen Feuchtigkeitswert unter 25 Prozent an, so kann es getrost im Kamin verfeuert werden.

So vergleichen wir

Wichtig: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Netzvergleich testet in dieser Kategorie keine Produkte selbst, sondern recherchiert, analysiert und bewertet Kundenbewertungen, Rezensionen, Produktdaten, Tests und Verkaufsrankings.

Die Bewertung des ermittelten Vergleichsergebnisses basiert auf der Skala der deutschen Schulnoten und rangiert von „sehr gut“ bis „ungenügend“. Unsere Redaktion nimmt die besten und bekanntesten Produkte aus jeder Kategorie unter die Lupe und bewertet sie, wobei nur die ersten sieben Plätze aus unserem jeweiligen Ranking angezeigt werden.

Um Interessenten und Käufern eine Orientierungshilfe zu geben, haben wir zehn unterschiedliche Feuchtigkeitsmessgeräte genauer unter die Lupe genommen. Die vier festgelegten Bewertungskategorien bestimmen, wie gut ein Produkt im Detail abschneidet.

Produktmerkmale

Alle Geräte im Test besitzen eine Stromversorgung mit Batterien, weshalb sie sich problemlos für den mobilen Gebrauch eignen. Dabei spielt es keine unerhebliche Rolle, welche Art von Batterien die jeweiligen Modelle benötigen. Die handelsüblichen AAA-Batterien erhalten Nutzer überall preisgünstig. Außerdem gibt es Ladestationen, die Batterien immer wieder aufladen. So sparen Verbraucher Geld. Die Mikrozellen dagegen sind teurer und weniger leicht zu beschaffen, dafür sind sie sehr langlebig. Besonders kundenfreundlich sind Hersteller, die im Lieferumfang ein Set an Batterien mitschicken.

Zudem sind auch die Größe und das Gewicht für ein gutes Feuchtemessgerät entscheinend. Besonders für Handwerker, die das Gerät auf der Baustelle stets dabeihaben, sollte es nicht zu groß und unhandlich ausfallen. Eine Hülle aus einem stabilen Material wie Gummi oder hochwertigem Kunststoff verhindert, dass das Gerät etwa beim Herunterfallen Schaden nimmt.

Messtechnik

Diese Kategorie beschäftigt sich damit, wie genau die Geräte verschiedene Baustoffe messen. Modelle mit kugelförmigem Sensor, die Feuchtigkeit bis zu einer Tiefe von 40 Millimetern bestimmen, liegen deutlich im Vorteil. So ermitteln Nutzer nicht nur die Oberflächenfeuchtigkeit einer Wand, sondern prüfen auch, ob im Inneren Feuchtigkeit vorhanden ist. Die preisgünstigen Geräte mit Mess-Spitzen dringen nur bis fünf Millimeter in das Material vor. Somit beschränkt sich die Messung auf die Oberfläche.

Wie bereits erwähnt, liefern Feuchtigkeitsmesser, die mit einem Kugel-Sensor ausgestattet sind und die Messwerte in Digits angeben, für alle möglichen Materialen meist exaktere Werte. Dafür kosten diese Modelle meist mehr als die einfachen Geräte mit Mess-Spitzen und Prozentangabe.

Bedienung und Zubehör

Zu den Grundfunktionen gibt es einige nützliche Zusatzfeatures. Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät mit beleuchtetem LC-Display arbeiten Handwerker auch problemlos in dunklen Ecken. Da viele Nutzer mit Arbeitshandschuhen auf der Baustelle hantieren, erhalten Geräte mit großen Tasten und einer simplen Bedienung eine höhere Bewertung.

Um Batterien zu sparen, sind Modelle vorteilhaft, die sich nach ein paar Minuten von alleine ausschalten. Fast alle Produkte im Test weisen diese Funktion auf. Pluspunkte gibt es auch für Messgeräte, die mit einer so genannten Alarmfunktion ausgestattet sind. Sie warnen Käufer mit einem akustischen Signal, sobald ein bestimmter Feuchtigkeitswert gemessen wird. Manche Hersteller verschicken praktische Extras wie eine Transport-Tasche, in der Verbraucher das Gerät sicher verstauen.

Hilfe und Support

Schlussendlich widmen wir uns dem Aspekt der Kundenfreundlichkeit des Herstellers bei Fragen und Problemen. Der Lieferumfang eines jeden Feuchtigkeitsmessgerätes umfasst standardmäßig eine Betriebsanleitung. Auch für Laien sollten die Informationen verständlich aufbereitet sein. Wer dort jedoch keine Antwort auf seine Fragen findet, kontaktiert den Kunden-Service. Im Idealfall bietet der Hersteller eine kostenfreie Telefon-Hotline und eine E-Mail-Kontaktadresse an.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Feuchtigkeitsmessgerät-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Der einzige Test zu Feuchtigkeitsmessgeräten, der im Internet zu finden ist, stammt von der Stiftung Warentest und liegt mehr als 15 Jahre zurück. Im Jahr 2003 testeten die Experten 24 Hygrometer, davon sieben elektronische Modelle. Von diesem lange ausgedienten Test abgesehen sind keine Feuchtigkeitsmesser-Tests zu finden.


Abb. 1: © Eugen Thome / stock.adobe.com | Abb. 2: © Dan Race / stock.adobe.com