Was haben alle Kulturen dieser Welt miteinander gemeinsam? Scharf beobachtet - sie sind fĂŒr die Versorgung mit Nahrungsmitteln auf Messer angewiesen. Im Angesicht von KĂŒchenshows und Kochprofis mauserte sich die zweckmĂ€Ăige Steinklinge, die zum Zerlegen der Beute diente, zum schlanken Accessoire fĂŒr Hobbyköche mit Schneid.
Ein nobler Griff edelt den Koch
WĂ€hrend schon die Römer mit reich verzierten Tafelmessern aus Elfenbein ihren Status untermauerten, sprechen heute Griffe aus robustem Holz, edlem Stahl oder pflegeleichtem Bambus subtil fĂŒr den Geschmack des Gastgebers. In einem puristischen Messerblock kommen die Werkzeuge des Gourmets dezent zur Geltung. Gerne zĂŒckt der Gastgeber sein Messer, wenn sich hinter dem Griff eine charakteristisch gemaserte Damaszener-Klinge verbirgt oder ein japanisches Santoku die GĂ€ste mit zeitloser Eleganz und Schneidekraft beeindruckt.
Teilen mit Genuss - auf die Klinge kommt es an
In den KĂŒchen der Gourmets reihen sich die blitzenden Klingen von Tomatenmesser, KĂ€semesser und Tranchiermesser aneinander. Eitles GemĂŒse, Fleisch und Obst wollen mit der passenden Schneide zerkleinert werden. Kenner wissen: Wer beim KochvergnĂŒgen nicht von widerspenstigen Tomaten ausgebremst werden möchte, der achtet besonders auf Form und QualitĂ€t der Klinge. FĂŒr ein reibungsloses Schneide-Erlebnis empfiehlt sich bei GemĂŒse daher eine Klinge mit SĂ€gezahnung, wĂ€hrend Fleisch sich mit einem scharf geschliffenen Kochmesser bĂ€ndigen lĂ€sst.
Scharfer Schliff, sanfter Schnitt: Welches Material sticht hervor?
Ăber Stil und Material des Griffes scheiden sich die GeschmĂ€cke. Die wahre QualitĂ€t eine Messers bemisst sich anhand seiner Klinge. Im Essen oder SpĂŒlmittel vorhandene SĂ€uren greifen, zusammen mit heiĂem Wasser, das Material an. Die KorrosionsbestĂ€ndigkeit eines Edelstahls entscheidet daher ĂŒber Langlebigkeit und SchĂ€rfe der Klinge. Mit einer entsprechenden Legierung beeinflussen die Hersteller die Eigenschaften der Schneide: ein hoher Bestandteil an Chrom schĂŒtzt vor Rost, wĂ€hrend weniger Chrom einen steileren Schleifwinkel und somit mehr SchĂ€rfe ermöglicht.
Deutscher Messerstahl
Mit einem Chrom-Bestandteil von bis zu 15% gilt der deutsche Messerstahl als herausragend rostfrei, weshalb Messer aus diesem Werkstoff eine dauerhaft schnitthaltige Freude bereiten. Temperaturen ĂŒber 170 Grad, wie sie in der SpĂŒlmaschine erreicht werden, hĂ€lt die Klinge lange stand. Die hochwertige Legierung vereint ĂŒberzeugende Schneideeigenschaften mit bruchfester ElastizitĂ€t. Die Messer sind dennoch ausreichend hart fĂŒr eine gute SchĂ€rfbarkeit und Schneidfestigkeit bei geringem Druck.
Japanischer Messerstahl
Mit japanischem Messerstahl befinden wir uns in der Königsklasse der Schneidewerkzeuge: Die Legierung enthĂ€lt nur wenig Chrom, weshalb sich die Klingen nicht durch Rostfreiheit, sondern durch exzellente SchĂ€rfe auszeichnen. Bei einem HĂ€rtegrad bis 65 HRC (HĂ€rte nach Rockwell) setzt sich dieser Edelstahl an die Spitze der spitzen Klingen und gewinnt die Herzen leidenschaftlicher KĂŒchenchefs. Das Material erfordert jedoch die richtige Pflege: zarte HandwĂ€sche mit lauwarmem Wasser mildern die gefrĂ€Ăige Wirkung von Essensresten und heiĂem Wasser.
Damaszener Stahl
Ein Hauch von Mystik und stolzer Hochkultur schwebt ĂŒber dem sogenannten Damast-Stahl. Ein spezielles Verfahren verschmilzt verschiedene Stahltypen zu einem charakteristischen Muster. Damaszener-Klingen vereinen die Eigenschaften harten Stahls - wie erhöhte SchĂ€rfbarkeit - mit der ElastizitĂ€t weichen Stahls. Das Ergebnis ist eine bruchfeste Klinge, die fein geschliffen wird und ein einzigartige Maserung aufweist.
Klingen aus Keramik
Keramikmesser sehen elegant aus und eignen sich fĂŒr Allergiker. GegenĂŒber Edelstahl ist Keramik korrosionsbestĂ€ndiger und lĂ€sst sich mit wenig VerschleiĂ reinigen. Andererseits eignet sich das Material aufgrund seiner groĂen HĂ€rte nicht fĂŒr Schnitte auf harten Unterlagen oder etwa in gefrorene Lebensmittel - die spröde Klinge zerbricht wesentlich schneller und lĂ€sst sich von normalen Messersteinen nicht nachschĂ€rfen.
4 Fakten von Menschen und Messern
- Ein scharfes Messer erkennen Sie mit dem Papier-Test: steil geschliffen gleitet die Klinge durch Papier, wÀhrend stumpfe Schneiden keinen Eindruck machen
- Japanischer Klingenkult: Santoku bedeutet "Messer der drei Tugenden", weil sich das japanische Allzweckmesser fĂŒr Obst, GemĂŒse und Fleisch gleichermaĂen eignet
- MĂ€nner und ihre schlanken Begleiterinnen: Das Messer zĂ€hlte im Mittelalter zu den wenigen BesitztĂŒmern eines Mannes, die nicht gepfĂ€ndet werden durften
- Eine Frage der Ehre: Nach Verlust ihrer UnabhĂ€ngigkeit zerbrachen die Schotten ihre Messer, um sie dem englischen Feind nicht aushĂ€ndigen zu mĂŒssen