Joghurt-Maker Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mit einem Joghurt-Maker können Sie zu Hause Ihren eigenen Joghurt produzieren und von nun an auf Fertigprodukte verzichten.
  • Die Wahl der Inhaltsstoffe obliegt Ihnen – die Ergebnisse passen also exakt zu Ihren Bedürfnissen.
  • Neben den häufiger vertretenen elektrischen Joghurtbereitern gibt es auch Geräte, die ohne Strom funktionieren.
  • Kriterien wie die Anzahl und Größe der Behälter, der Funktionsumfang und die produzierbare Joghurtmenge sind entscheidend.

Joghurt-Maker: Selbst gemacht schmeckt besser

Die meisten Verbraucher kaufen ihren Lieblingsjoghurt von einem bestimmten Hersteller im Supermarkt, weil sie keine lohnende Alternative kennen – doch genau die gibt es. Wer einen Joghurt-Maker nutzt, profitiert von zwei grundlegenden Vorteilen: Geldersparnis und Zutatenkontrolle. Schließlich kann der regelmäßige Kauf von Fertigprodukten je nach Marke auf Dauer das Portemonnaie entschlacken. Der wesentliche Vorzug von heimischen Joghurtmaschinen liegt jedoch in der Herstellung. Viele Verbraucher schauen sich die Liste mit den Inhaltsstoffen im Supermarkt nicht oder nur rudimentär an, weil die Zeit fehlt oder manche Fachbegriffe nicht bekannt sind. Mit einem Joghurt-Maker umgehen Sie das Problem, denn die Gestaltung erfolgt ganz nach Ihren kulinarischen und ernährungsphysiologischen Präferenzen.

Joghurt: Definition und Herstellung

Joghurt zählt zu den beliebtesten Nahrungsmitteln. Das liegt unter anderem an seiner Vielseitigkeit. Morgens fungiert er als idealer Energielieferant, mittags macht er im beruflichen Alltag als leichte Speise eine vortreffliche Figur und am Abend ist er ein perfekter Nachtisch – oder einfacher formuliert: Joghurt passt immer, auch als Snack zwischendurch. Der zweite große Vorteil: Joghurt ist geschmacklich sehr variabel, weil er mit verschiedenen Toppings harmoniert – von Obst über Müsli bis zu Schokoflocken.

Griechischer Joghurt in zwei Glaesern mit zwei Loeffeln auf Holztisch

Der für die Herstellung wichtige Prozess heißt Fermentation. Gemeint ist eine Umwandlung von Milch, die den Grundstoff von Joghurt darstellt. Dafür kommen bestimmte Milchsäurebakterien zum Einsatz – sogenannte Joghurtkulturen. Was im ersten Moment seltsam klingt, ist eine altbewährte Produktionsart, bei der das Eiweiß in der Milch gerinnt, um Naturjoghurt zu erhalten.

Was ist ein Joghurt-Maker?

Mit einem Joghurt-Maker oder Joghurtbereiter können Nutzer auf einfache Weise selbst Joghurt herstellen. Da Joghurt nur aus wenigen Zutaten besteht, ist die Zubereitung schnell erledigt. Dennoch können Sie kreativ sein: Entscheiden Sie beispielsweise, wie viel Zucker das Endprodukt enthalten soll oder ob Sie ein alternatives Süßungsmittel verwenden. Auch vegane Joghurts und Varianten ohne Laktose sind möglich. Darüber hinaus produzieren Sie mit selbstgemachten Joghurts keinen unnötigen Plastikmüll. Zu den Vorteilen gehört ferner der verhältnismäßig niedrige Kaufpreis. Außerdem sind die Ergebnisse bei einer kontrolliert gleichbleibenden Temperatur immer nahezu identisch.

Allerdings fallen bei bestimmten Joghurt-Makern geringe Stromkosten an. Einige Geräte sind zudem etwas klobig und wer auf Vorrat produziert, sollte die Haltbarkeit der Joghurts im Auge behalten. Darüber hinaus dauert die Herstellung mehrere Stunden.

Vorteile

  • Kontrolle der Inhaltsstoffe
  • Joghurt nach eigenem Geschmack
  • Sehr einfache Bedienung
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Weniger Plastikmüll
  • Gleichbleibende Qualität

Nachteile

  • Stromverbrauch bei elektrischen Geräten
  • Platz in der Küche erforderlich
  • Keine lange Haltbarkeit

Aufbau und Funktionsweise

Zwar sollte das Ergebnis bei allen Joghurt-Makern gleich sein, doch die Modelle sind es nicht. Es gibt zwei Arten von Joghurtbereitern, die mit jeweils anderen Vorzügen punkten.

Wie ist ein Joghurt-Maker aufgebaut?

Viele Joghurt-Maker werden elektrisch betrieben, während andere stromlos funktionieren. Wer zusätzliche „Stromfresser“ im Haushalt vermeiden möchte, setzt auf einen Joghurt-Maker ohne Stromkabel, der mit manuell eingefülltem heißem Wasser arbeitet – solche Modelle sind allerdings in der Unterzahl.

Der zweite elementare Faktor ist die Anzahl der Gläser. Hier gibt es sowohl Modelle mit mehreren kleinen als auch solche mit einem großen Behälter. Wer auf Einzelgläser setzt, hat einen größeren Reinigungsaufwand, ansonsten hält die Variante aber drei gute Argumente bereit: die Zubereitung in Portionen, das einfache Verstauen im Kühlschrank und den direkten Verzehr ohne Umfüllen.

Frontalansicht eines Joghur-Makers

Strombetriebene Joghurtbereiter sind teilweise sogar in der Lage, andere Speisen wie Frischkäse, Quark und Käse herzustellen. Außerdem ist ihre Handhabung leichter, da die Temperaturkontrolle automatisch stattfindet und meistens praktische Zusatzfunktionen wie eine Abschaltautomatik vorhanden sind. Wenn das Kabel fehlt, fällt der Einsatzort des Geräts hingegen flexibler aus. Zudem eignen sich die Geräte oft für große Mengen Joghurt und bieten eine Warmhalte- oder Kühloption.

Vorteile der Ausführungen mit Strom

  • Sehr einfache Bedienung
  • Automatische Temperaturkontrolle
  • Oft auch andere Speisen zubereitbar
  • Meistens mit nützlichen Funktionen versehen

Vorteile der Ausführungen ohne Strom

  • Einsatzort frei wählbar
  • Häufig für große Mengen geeignet
  • Warmhalten anderer Speisen
  • Kaltstellen von Getränken

Wie benutze ich einen Joghurt-Maker?

Die Umwandlung von Milchzucker zu Milchsäure mittels ausgewählter Bakterienkulturen nennt sich Fermentierung. Der Gerinnungsprozess verdickt die Masse zu Joghurt. Um diesen Vorgang möglichst kontrolliert zu gestalten, empfehlen sich mit Wärme arbeitende Joghurt-Maker. Hier ist eine exakte Genauigkeit gefragt, denn die Temperatur muss konstant bei 42 Grad Celsius liegen und sollte 45 Grad Celsius nicht überschreiten. Der Vorbereitungsaufwand ist gering: Vermengen Sie Milch und Joghurtkulturen oder Milch und Naturjoghurt und geben Sie die Mischung in die Maschine. Während ein elektrisches Modell nur angestellt werden muss, sind bei stromlosen Joghurt-Makern weitere Schritte nötig. Die Modelle bestehen für gewöhnlich aus zwei Behältern, von denen der äußere mit heißem Wasser befüllt wird.

Joghurt mit viel Eiweiß produzieren

Für Sportler, insbesondere beim Krafttraining, ist die Zufuhr von Eiweiß (Protein) wichtig. Um den Eiweißgehalt beim Joghurt zu erhöhen, sollten Sie die Milch mit etwas Milchpulver ergänzen.

Worauf kommt es beim Kauf eines Joghurt-Makers an?

Bei einem Joghurt-Maker spielen verschiedene Kaufkriterien eine Rolle, angefangen bei Ausstattungsmerkmalen wie der Anzahl und Größe der Gläser sowie dem Material bis hin zu speziellen Funktionen wie einem Timer und einer Abschaltautomatik. Bei elektrischen Modellen sollten Interessierte auch die Leistung in Watt betrachten, um den Stromverbrauch vorab entsprechend der geplanten Nutzung zu berechnen. Ein sehr wesentlicher Aspekt, vor allem für Familien, ist die Menge: Wie viel Joghurt stellt ein Gerät in einem Reifedurchgang her? Wer nur begrenzt Platz hat, sollte auch die Maße im Auge behalten. Das Gewicht kann bedeutend sein, wenn Nutzer den Joghurt-Maker transportieren möchten – zum Beispiel in den Garten.

Gläser

Den fertigen Joghurt finden Sie entweder in einzelnen kleinen oder einem größeren Behälter. Auf das Ergebnis wirkt sich die Entscheidung nicht aus – letztlich ist es eine Frage des Einsatzes und Komforts. Wer einen herausnehmbaren Behälter und genug Platz im Kühlschrank hat, kann den Joghurt direkt kühlen. Andernfalls muss er erst händisch umgefüllt werden. Portionsgläser sind verzehrfertig und lassen sich bequem transportieren. Auch bei der Größe gibt es Unterschiede. Wer generell auf Masse produziert, ist mit einem einzelnen großen Behälter vermutlich besser beraten. Die kleinen Gläser umfassen rund 150 Milliliter; oft befinden sich sechs bis acht Einzelgläser im Gerät. Wer den Joghurt gern unterwegs isst oder mit zur Arbeit nehmen möchte, sollte auf auslaufsichere Verschlüsse achten.

Alternative Portionsgläser

Wenn einzelne Gläser zu Bruch gegangen sind, müssen Sie nicht zwangsläufig neue kaufen, denn auch Marmeladen- und andere leere, gut gereinigte Gläser eignen sich als Alternative – sofern sie von der Größe her in den Joghurtbereiter passen.

Material

Die meisten Hersteller von Joghurt-Makern setzen auf Edelstahl oder Kunststoff. Zwar sind Kunststoffmodelle in der Regel günstiger, dafür gelten Metall- oder Edelstahlgeräte als hochwertiger. Wichtig ist in erster Linie, dass das verarbeitete Material lebensmittelecht ist – also keine geschmacklichen beziehungsweise geruchlichen Auswirkungen auf den Joghurt hat und gesundheitlich unbedenklich ist. Gläser haben den Nachteil, dass sie im Vergleich zu großen Kunststoffbehältern schneller zerbrechen.

Leistung

Die Leistung ist nur bei elektrischen Joghurt-Makern relevant. Bei leistungsstärkeren Geräten fällt der Stromverbrauch je nach Betriebsdauer zwar höher aus, generell gelten Joghurtbereiter aber als stromsparende Geräte. Die Spanne reicht von rund 10 bis zu 40 Watt. Wer strombetriebene Geräte vermeiden möchte, findet bei Joghurt-Makern eine Alternative, die mit erhitztem Wasser arbeitet, das Sie per Hand hinzugeben müssen. Allerdings ist die Auswahl bei stromlosen Geräte geringer als bei elektrischen Modellen.

Menge

Für Single- oder Paarhaushalte genügen oft kleinere Modelle, die in einem Fermentierungsprozess bis zu 500 Milliliter Joghurt herstellen können. Solche Geräte verfügen über rund drei Portionsgläser, weshalb sie wesentlich schmaler sind und sich einfacher verstauen lassen.

Die meisten Joghurt-Maker sind jedoch für größere Mengen gedacht, sodass Sie ganze Familienportionen an Joghurt herstellen können. Die maximale Menge beträgt bei diesen Modellen mindestens doppelt so viel; im Schnitt rund 1,0 bis 1,5 Liter. Wer mehr benötigt, findet auch Maschinen, die bis zu 2,5 Liter Joghurt in einem Durchgang produzieren.

Milch wird in einen Joghur-Maker gefuellt

Funktionen

Zusätzliche Funktionen erleichtern die Bedienung. Mit einem Timer können Sie beispielsweise die Zeit der Zubereitung besser kontrollieren, um die bevorzugte Joghurt-Konsistenz zu erhalten. Eine Abschaltautomatik verhindert einen zu langen Reifeprozess. Nichtsdestotrotz sollten Sie den Joghurt schnell herausnehmen und kaltstellen, sobald er fertig ist, da er auch im ausgeschalteten Gerät nachreift. Wer auf hilfreiche Extrafunktionen Wert legt, sollte sich für einen elektrischen Joghurt-Maker entscheiden.

Konsistenz und Geschmack beeinflussen

Soll der Joghurt eher mild oder säuerlich schmecken? Und welche Konsistenz bevorzugen Sie – locker oder stichfest? Die Dauer der Reifung bestimmt auch den kulinarischen Aspekt. Sie können die Herstellung also je nach persönlicher Vorliebe anpassen.

Maße und Gewicht

Joghurt-Maker sind entweder rund oder eckig. Die Maße variieren stark, je nach möglicher Herstellmenge und Anzahl der Gläser. Grundsätzlich richten sie sich aber nach der Kapazität: Modelle, die weniger Joghurt produzieren, sind entsprechend kompakter. Ein gängiges elektrisches Modell, das beispielsweise über acht Portionsgläser verfügt und bis zu 1,5 Liter Joghurt herstellt, hat eine Größe von rund 35 x 20 x 15 Zentimetern. Das Gewicht variiert je nach Größe des Produkts und reicht von 600 Gramm bis hin zu über 3.000 Gramm.

Tipps zur Anwendung, Reinigung und Lagerung

Obwohl die Bedienung von Joghurt-Makern sehr einfach ist, sollten Sie bestimmte Aspekte beachten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Welche Startkultur und Milchsorte passen am besten? Muss die Reinigung aller Joghurt-Maker per Hand erfolgen und was ist zu berücksichtigen, um den Joghurt möglichst lange zu lagern?

Startkultur

Joghurtferment – eine andere Bezeichnung für Joghurtkulturen – bietet sich am ehesten als Startkultur an. Eine Alternative ist griechischer Naturjoghurt, da Fettgehalt und Anzahl der Kulturen ungefähr passen. Wichtig ist, dass der Naturjoghurt keine Zusatzstoffe aufweist und wärmeunbehandelt ist, da behandelte Produkte keine Milchsäurebakterien enthalten. Der selbst hergestellte Joghurt kann auch als Startkultur fungieren.

Verschiedene Zutaten sind neben einem Joghurt-Maker aufgereiht

Milchauswahl

Ein Joghurt-Maker leistet seine Arbeit sowohl mit Vollmilch als auch mit fettarmer Milch und eignet sich daher problemlos für kalorienbewusstere Esser. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um frische oder haltbare Milch handelt. Es wird allerdings geraten, dass frische Milch vor der Verwendung in einem Joghurt-Maker bis auf 95 Grad Celsius aufgekocht wird, um Keime abzutöten.

Wer auf tierische Erzeugnisse verzichten möchte, kreiert den Joghurt stattdessen mit Alternativen wie Sojamilch, Mandelmilch oder Hafermilch. Bei einer entsprechenden Intoleranz empfiehlt sich Joghurt auf der Basis von laktosefreier Milch. Besonders cremige Ergebnisse erzielen Milchsorten mit einem hohen Fettgehalt.

Verschiedene Bakterien verwenden

Rechts vor links? Was im Verkehr als klare Regel gilt, ist bei Sauermilchprodukten inzwischen entschärft. Früher standen linksdrehende Joghurtkulturen (Lactobacillus bulgaricus) in der Kritik, heute raten Experten primär von einem Verzehr in den ersten zwölf Lebensjahren ab. Auch Menschen, denen ein Großteil des Dünndarms operativ entfernt wurde, sollten auf linksdrehende Milchsäuren verzichten, da der Abbau nicht ideal verläuft. Rechtsdrehende Milchsäuren entstehen durch Streptococcus- sowie Bifidobakterien und eine Mischform aus Lactobacillus acidophilus.

Reinigung

Ob ein Joghurt-Maker spülmaschinengeeignet ist, hängt vom Modelltyp ab. Strombetriebene Joghurtbereiter beziehungsweise die elektrischen Teile dürfen nicht in die Spülmaschine und sollten auch bei der Handreinigung sorgsam behandelt werden. Die Behälter und Gläser lassen sich in der Regel problemlos maschinell säubern.

Lagerung

Nach der Fermentierung wird der Joghurt im Kühlschrank gelagert. Als natürliches Produkt ohne Zusatzstoffe ist er normalerweise rund eine Woche haltbar. Da es sich um ein Milcherzeugnis handelt, gibt oft schon der Geruch Aufschluss darüber, ob der Joghurt noch genießbar ist. Im Zweifel sollten Sie einen Geschmacktest machen und ihn entsorgen, falls er säuerlich schmeckt.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Joghurt-Maker nicht selbst getestet.

Die Testzeitschrift Haus & Garten Test führte im Jahr 2020 einen Joghurt-Maker-Test mit sechs Produkten durch, die über vier bis acht Portionsbehälter verfügen. Folgende Joghurt-Maker wurden einem Test unterzogen:

  • Steba JM 3
  • Rommelsbacher JG 80
  • Rommelsbacher JG 40
  • Rosenstein & Söhne NX-9454
  • Suntec YOG-8588 digital
  • Suntec YOG-8571 easy

Um ein Testurteil zu fällen, untersuchten die Tester neben dem Geschmack sowie der Konsistenz der im Joghurt-Maker-Test produzierten Ergebnisse auch verschiedene Aspekte wie den Funktionsumfang, die Korrektheit der Bedienungsanleitung, die Dichtheit der Verschlüsse und die allgemeine Verarbeitung. Am wichtigsten waren die folgenden Testprädikate:

  • Gutes Resultat
  • Praktische Ausstattung
  • Einfache Handhabung

Als Testsieger ging das Gerät Steba JM 3 hervor, das neben dem positiven Testurteil in den genannten Kategorien mit einer vielseitigen Anwendung punktete. Auch das Produkt Rommelsbacher JG 80 erhielt gute Testnoten und avancierte zum Preis-Leistungs-Sieger.


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