Kameradrohne Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Kameradrohnen sind unbemannte Fluggeräte mit integrierter Kamera, die es dem Piloten erlauben, Bilder und Videos aus der Vogelperspektive zu machen.
  • Bei dem Großteil der Kameradrohnen für den privaten Bereich handelt es sich um Quadrocopter mit vier Rotoren.
  • Mit einem Navigationssystem, etwa auf GPS-Basis, bleibt die Kameradrohne auch bei starkem Wind auf einer Stelle. Ein ständiges Entgegensteuern ist nicht nötig.
  • Eine mechanische Bildstabilisierung per Gimbal sorgt für ruckelfreie Aufnahmen.
  • Beachten Sie die Regelungen und Verordnungen zum Fliegen von Drohnen.
Die besten Kameradrohnen im Vergleich

Hoch in die Lüfte

Aufnahmen aus der Vogelperspektive zu machen, gestaltete sich für Privatpersonen lange Zeit als schwierig. Immerhin musste der Hobbyfotograf selbst Berge erklimmen oder auf andere hohe Orte ausweichen, was die Möglichkeiten und die Motivauswahl stark einschränkte. Ambitionierte Fotografen nahmen also große Anstrengungen für das perfekte Bild auf sich. Videos aus dieser Perspektive sind als Privatperson nahezu unmöglich.

Inzwischen können Foto- und Videografen sich mit einer Drohne Unterstützung holen: Was ursprünglich dem Militär und der Forschung vorbehalten war, ist mittlerweile auch für den Normalverbraucher bezahlbar. Besonders interessant für alle, die spektakuläre Luftaufnahmen machen möchten, sind Kameradrohnen.

Drohne fliegt über Wasserfall

Kameradrohnen sind, wie der Name bereits vorwegnimmt, Drohnen mit eingebauter oder montierter Kamera. Drohnen sind kleine unbemannte Flugobjekte mit mehreren Rotoren, die sich vom Boden aus mit der passenden Fernsteuerung bedienen lassen. Drohnen werden nicht nur vom Militär und in der Wissenschaft verwendet, sondern auch in vielen weiteren Bereichen:

  • Technische Kontrolle
  • Vermessungstechnik
  • Forst- und Landwirtschaft
  • Jagd
  • Naturschutz
  • Polizeiliche Ermittlungen
  • Freizeit

Prinzipiell bestimmt der Anwendungszweck, welche Eigenschaften die Drohne benötigt. Der hiesige Fokus liegt ausschließlich auf Kameradrohnen, oft auch „Foto-“ oder „Video-Drohnen“ genannt.

Wie funktioniert eine Kameradrohne?

Eine Kameradrohne verfügt über vier bis acht Propeller und einen Elektromotor, der diese antreibt. Dabei lässt sich jeder Propeller anders ansteuern, was unterschiedliche Flugmanöver ermöglicht. Die eingebaute Steuereinheit wandelt die Signale der Fernbedienung in Befehle um. Die Signal-Reichweite ist je nach Modell unterschiedlich hoch. Mithilfe eines integrierten Bildschirms oder einer Halterung für Smartphone und Tablet kann der Pilot die Aufnahmen in Echtzeit sehen und die Kameradrohne so präzise bewegen. Da die Drohne mit zu viel Gewicht nicht fliegen könnte, besteht sie aus leichten Materialien wie Kunststoff, Carbon oder Aluminium.

Vor- und Nachteile einer Kameradrohne

Hochwertige Aufnahmen aus der Luft, die andernfalls nur schwer umsetzbar sind, werden mit einer Kameradrohne möglich. Hierfür muss die Kamera allerdings eine entsprechend hohe Qualität aufweisen. Profi-Modelle haben die beste Ausstattung, sind aber teuer. Preise über 1.000 Euro sind hier Standard.

Wer Interesse an einer Kameradrohne hat, wählt aus einer großen Anzahl unterschiedlicher Ausführungen mit vier, sechs und acht Propellern sowie verschiedenen Preisklassen. Aufgrund ihres geringen Gewichts sind sie besonders wendig, was zusammen mit der präzisen Steuerung nicht nur kunstvolle Flugmanöver erlaubt, sondern auch Aufnahmen an schwer erreichbaren Orten ermöglicht.

Der Akku, der im Motor sitzt, ist allerdings schnell aufgebraucht: Selbst die teuersten Modelle schaffen es nur ungefähr eine halbe Stunde, in der Luft zu bleiben. Bei vielen Kameradrohnen dauert es nicht einmal zwanzig Minuten, bis der Akku an die Ladestation muss.

Vorteile

  • Agil und wendig
  • Luftaufnahmen möglich
  • Präzise Steuerung
  • Große Modellauswahl

Nachteile

  • Eingeschränkte Flugzeit
  • Unterschiedliche Kameraqualität
  • Profi-Modelle sind teuer

Diese Ausführungen stehen zur Wahl

Kameradrohnen weisen vorwiegend vier, sechs oder acht Propeller auf, wodurch sie der Kategorie der Multicopter zuzuordnen sind. Multicopter beschreiben alle Drohnen mit mindestens zwei Rotoren, die alle auf einer Ebene positioniert sind. Helikopter gehören nicht in diese Gruppe, da ihr zweiter Rotor auf einer weiteren Ebene liegt und in eine andere Richtung wirkt.

Quadrocopter

Quadrocopter

Quadrocopter haben sich bei Kameradrohnen zum Standard entwickelt: Sie stehen in jeder Preisklasse zur Verfügung und sind durch ihre leichte Handhabung gut für Einsteiger geeignet. Diese Bauart punktet mit einer handlichen Größe und verfügt über gute Flugeigenschaften. Die vier Rotoren sind vorwiegend in einer X- oder Plus-Form ausgerichtet, es gibt aber auch Modelle mit H-Form. Bei den meisten Ausführungen ist die Kamera bereits eingebaut, doch auch bei Quadrocoptern ohne Kamera lässt sich eine passende kaufen und montieren.

Hexacopter

Hexacopter

Hexacopter sind Multicopter mit sechs sternförmig angeordneten Rotoren. Sie sind tendenziell größer als Quadrocopter und mit einem leistungsstärkeren Motor ausgestattet. Dadurch können Hexacopter auch schwere Lasten wie etwa größere Kameras oder zusätzliche Sensoren transportieren. Der Flug ist dabei ruhig und unempfindlicher gegenüber starkem Wind als bei Varianten mit weniger Propellern. Zudem ist diese Ausführung sicherer als Quadrocopter, da die Drohne in dem Fall, dass ein Rotor ausfällt, noch funktionsfähig ist. Das verhindert starke Schäden durch Abstürze.

Octacopter

Octocopter

Octocopter sind die größten Drohnen für den Privatgebrauch. Ihre acht Rotoren erlauben es, schwere Gegenstände zu transportieren. Professionelles Kameraequipment lässt sich problemlos befördern und ermöglicht Foto und Videoaufnahmen in herausragender Qualität. Wie auch bei einem Hexacopter führt der Ausfall eines Rotors nicht zu einem Absturz. Die Flugeigenschaften sind ebenfalls am besten: Die Geräte fliegen ruhig und sind stabil sowie widerstandsfähig. Allerdings haben diese Drohnen einen stolzen Preis und eignen sich mehr für diejenigen, die bereits gut mit Drohnen umgehen können.

Darauf ist beim Kauf zu achten

Kameradrohnen sind darauf ausgerichtet, Fotos und Videos aus der Luft zu machen. Aus diesem Grund sollten Sie beim Kauf Ihrer idealen Kameradrohne nicht nur auf die Eigenschaften der Drohne achten, sondern auf die der Kamera. Ohne eine Kamera in guter Qualität kann der Multicopter zwar mit noch so guten Flugeigenschaften brillieren, aber hochwertige Bilder und Aufnahmen gelingen trotzdem nicht.

Bekannte Marken

Conrad |DJI |GoPro |Hubsan | Jamara | Parrot |Revell | Xiaomi |Yuneec

Allgemeine Eigenschaften der Drohne

Wichtig beim Kauf einer Kameradrohne ist vor allem die Flugdauer. Eine Drohne, die bereits nach wenigen Minuten landen muss, weil der Akku leer ist, ist für Videos gänzlich ungeeignet. Für gute Fotos bleibt auch sehr wenig Zeit. Hochwertige Kameradrohnen schaffen es laut Herstellerangaben, etwa eine halbe Stunde in der Luft zu bleiben.

Für diejenigen, die mit der Kameradrohne nur ein paar spaßige Bilder knipsen möchten oder sie für einige Urlaubsbilder benötigen, genügen wenige Minuten möglicherweise. Wer allerdings semi-professionelle Fotos schießen und Videos drehen möchte, sollte eine Ausführung mit möglichst langer Flugdauer wählen. Zudem ist die reelle Flugzeit häufig geringer als vom Hersteller angegeben.

Die Reichweite einer Drohne ist meist höher, als sie in Deutschland nötig wäre, da Drohnen Ihre Sicht nicht verlassen dürfen. Eine hohe Maximalreichweite – mehr als 1.000 Meter ist bei höherpreisigen Drohnen nicht ungewöhnlich – ist dennoch wichtig. Je höher die Reichweite zwischen Kameradrohne und Fernbedienung ist, desto stabiler ist das Signal. Störungen treten seltener auf.

Drohne auf mittlerer Höhe
Kompakt und leicht oder groß und schwer

Die Größe der Kameradrohne ist zum einen wichtig, wenn Sie das Gerät transportieren wollen, zum anderen, wenn Sie schwerere Gegenstände daran befestigen möchten. Besonders kompakte Quadrocopter nennen sich auch Minidrohnen. Profi-Modelle wie die DJI Mavic Mini sind kaum leistungsschwächer als ihre größeren Geschwister und damit exzellente Einsteiger-Drohnen, die problemlos ins Reisegepäck passen. Eine Alternative sind faltbare Drohnen, deren Anzahl stetig zunimmt. Aktuelle Profi-Drohnen des Herstellers DJI wie die Mavic Air 2 gehören beispielsweise in diese Kategorie.

Um schwere Gegenstände wie Spiegelreflex- oder Videokameras zu transportieren reicht ein Quadrocopter nicht aus. Große Hexa- oder Octocopter sind hierfür die bessere Wahl. Sie finden deshalb häufig im professionellen Bereich wie der Kinoproduktion Verwendung.

Beim Gewicht von Kameradrohnen sollten Sie allerdings die gesetzlichen Regelungen in Deutschland beachten. Für Hexa- und Octocopter ist aufgrund des hohen Gewichts ein Drohnenführerschein nötig, während bei den meisten Quadrocoptern auf dem Markt eine Kennzeichnung genügt.

Sind Kameradrohnen sofort einsatzbereit?

Kameradrohnen, die Sie nach dem Entpacken sofort starten können, sind mit dem Kürzel RTF“ gekennzeichnet, was für „Ready to fly“ steht. Eine Kameradrohne mit der Kennzeichnung „ARF“ ist fast flugfertig, also „Almost ready to fly“. Bei ARF-Drohnen ist nur ein geringer Arbeitsaufwand nötig, bevor das Modell in die Lüfte steigen kann. Begeisterte Hobbybastler können sich ihre Drohne selbst bauen, entweder als kompletter Eigenbau oder mithilfe eines Drohnen-Bausatzes. Bausätze sind gut für Anfänger, da sie alle notwendigen Bauteile beinhalten sowie eine Anleitung dazu, wie die Komponenten zueinanderpassen. So ist die selbstgebaute Drohne schnell einsatzbereit.

Worauf es bei Aufnahmen ankommt

Kameradrohnen mit einer geringeren Auflösung als Full-HD sind zwar günstig, aber nicht mehr zeitgemäß. Aktuelle Anzeigegeräte lösen mindestens mit 1.920 × 1.080 Pixeln auf, mit Filmmaterial geringerer Auflösung bleibt die Darstellungsqualität deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wer mehr Details und Schärfe benötigt kann zu einem Modell mit 4K-Kamera greifen. Aufnahmen in Zeitlupe sind bisher allerdings nur in Full-HD möglich.

Viele hochwertige Kameradrohnen kommen mit einem „Active Pixel Sensor“, der zwischen 12 und 20 Megapixel besitzt. Ein anderer Name ist schlicht und einfach CMOS-Sensor. Innerhalb dieses Sensorchips lassen sich weitere Funktionen wie Belichtungs- oder Kontrastkontrolle integrieren. Ein Sensor auf CMOS-Basis verbessert demnach die Qualität der Aufnahmen. Zudem sollte der Kamerasensor möglichst groß sein: Je größer er ist, desto mehr Licht fängt er ein. Insbesondere bei nicht optimalen Lichtverhältnissen ist dies ein Vorteil.

Wenn Sie Ihre Fotos nachbearbeiten wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie diese in einem RAWFormat speichern können. Die Bilder sind weitaus kontrastreicher und detaillierter als im heruntergerechneten JPEG-Format. Zudem lassen sich RAW-BilderFür Fotografen sind sie deshalb unverzichtbar.

Kameradrohne in der Luft

Für Videoaufnahmen sind die Bildwiederholungsrate und die Bitrate von Bedeutung. Die Bildwiederholungsrate beschreibt die Anzahl der Einzelbilder pro Sekunde in „frames per second“, kurz fps. Gängige Raten sind unter anderem 24, 25, 30, 50, 60 oder 120 fps. Einige Modelle wie die DJI Mavic Air unterstützen mehrere Bildwiederholungraten und erlauben somit, für jedes Projekt die passende Einstellung zu finden. 24 fps sind für gute Videos in der Praxis zu langsam und damit nicht empfehlenswert. Für schnelle, weich ablaufende Videos sollten Sie ein Gerät mit mindestens 30 fps wählen.

Die Farbtiefe gibt an, wie viele verschiedene Farbabstufungen der Kamerasensor für jedes Pixel verarbeiten kann. Je höher der Wert ist, desto mehr Farbinformation erhält das aufgenommene Videomaterial. Gängige Farbtiefen sind acht, zehn und zwölf Bit.

Bildstabilisierung

Eine der zentralen Schwierigkeiten bei Aufnahmen mit einer Kameradrohne ist die Bildstabilisierung. Immerhin bewegt sich die Drohne kontinuierlich und um alle Flugachsen. Bilder ohne Stabilisierung sind durch die Flugbewegungen verwackelt. Deshalb integrieren Hersteller diverse Bildstabilisierungstechniken, von denen die effektivste Form das Gimbal ist.


Das folgende Video zeigt anhand der DJI Phantom 2 Vision, wieviel Stabilität das Bild bei Verwendung eines Gimbals gewinnt:

Ein Gimbal ist eine kardanische Aufhängung für Objekte, die die Bewegungen der Umgebung von der Kamera trennt. Das Prinzip findet beispielsweise auch bei dem Kompass eines Schiffes Verwendung, der somit trotz der Wellenbewegung stabil bleibt. Bei einer Kameradrohne stabilisiert ein Gimbal das Bild entgegen der Bewegungen und Ruckler der Drohne. Zu diesem Zweck ist das Kamera-Gimbal an schnellen Elektromotoren aufgehangen und mit einem Sensorpaket ausgestattet, das die Lage und Beschleunigung der Kamera in Echtzeit misst. Mit diesen Sensor- und Lagedaten hält das Gimbal-System die Kamera in Position.

Die besten Aufnahmen erreichen Kameradrohnen mit DreiAchsenGimbals, da diese die Kamera von allen Seiten stabilisieren. Modelle mit Zwei-Achsen-Gimbals halten die Kamera nur mit zwei Achsen auf mechanische Art in Position, wobei einige Hersteller die dritte Achse ebenfalls elektronisch stabilisieren. Wie gut diese Methode mit dritter elektrisch gefestigter Achse funktioniert, ist vom Hersteller abhängig. In diesem Fall können Tests und Vergleiche online Auskunft geben. Im Allgemeinen erreichen Sie mit einem Zwei-Achsen-Gimbal jedoch nie die Bildqualität, die ein Drei-Achsen-Gimbal erzeugen kann.

Warum ist die FPV-Funktion wichtig?

FPV ist die Abkürzung für „First Person View“. Ein Kameradrohne mit dieser Funktion erlaubt dem Nutzer, das Livebild der Drohne auf dem Display der Fernbedienung oder des Smartphones zu beobachten. Damit kann der Foto- oder Videograf die Motive genau wählen und die optimale Positionierung ermitteln. Auch als Anfänger können Sie mithilfe dieses Features wunderschöne Fotos und Videos erstellen. Ohne FPV stellen Sie erst im Nachhinein fest, ob Sie das Gewünschte überhaupt aufgenommen haben.

Was die Steuerung der Kameradrohne ausmacht

Kameradrohnen lassen sich entweder mit einer Fernbedienung, die an einen Controller einer Spielekonsole erinnert, oder per Smartphone lenken. Neben der Fluggeschwindigkeit, der Höhe und der Richtung steuern Sie damit auch den Neigungswinkel der Kamera, die Helligkeit sowie das Erstellen von Fotos und Videos.

Die Fernbedienung einer Drohne mit FPV-Funktion verfügt allerdings nicht immer über einen integrierten Bildschirm, mit dem Sie die Live-Aufnahmen sehen können. Eine kombinierte Steuerung mit Smartphone und Fernbedienung ist daher nicht ungewöhnlich: Sie lenken die Drohne mit der Fernbedienung und sehen die Kameraübertragung auf dem Bildschirm des Smartphones. Hierfür setzen Sie das Smartphone in den vorgesehenen Slot auf der Fernsteuerung ein und schließen das Kabel an. Möglich ist häufig auch, eine Fernbedienung dazuzukaufen. Das Kernstück der Bedienung ist eine App des jeweiligen Herstellers. Dort befinden sich sämtliche Bildparameter sowie diverse Zusatzfunktionen.

Steuerung einer Drohne
Diese Funktionen erleichtern die Bedienung

Ein gut funktionierendes Navigationssystem ist das A und O eines stabilen Stands in der Luft: Trotz starkem Wind bleibt die Kameradrohne in Position. Andernfalls müssen Sie das Modell kontinuierlich nachsteuern, wodurch es deutlich schwerer ist, schöne Aufnahmen zu machen. Zudem ermöglicht ein funktionierendes System, etwa auf GPS-Basis, verschiedene automatische Flugmodi. Der wichtigste Modus ist „Return to Home“, manchmal auch „Coming Home“ genannt. Damit kehrt die Drohne im Fall eines Verbindungsabbruchs oder, wenn der Akku fast aufgebraucht ist, unaufgefordert zum Piloten zurück. Die Art und Anzahl der Funktionen variieren von Modell zu Modell. Mögliche Modi sind zum Beispiel:

  • Follow Me, mit dem die Drohne Objekte oder Personen verfolgt
  • Orbit oder Point of Interest, wodurch das Gerät Objekte oder Personen umrundet
  • Headless, bei dem der Pilot unabhängig von der Fluglage des Geräts nur per Hebel steuert
  • Waypoint, sodass das Modell festgelegte Wegpunkte nacheinander abfliegt
  • Terrain-Follow für gleichmäßige Flüge in einer bestimmten Höhe über dem Boden
  • Looping zum Durchführen von Rollen

Verfügt die Kameradrohne über eine aktive Hinderniserkennung mit Kollisionsschutz, weicht sie Hindernissen eigenständig aus. Hierfür ist das Gerät mit Sensoren im vorderen Bereich ausgestattet, bei hochwertigen Modellen teils auf allen Seiten. Die Mavic 2 Zoom von DJI besitzt beispielsweise zehn Hindernissensoren. Eine aktive Hinderniserkennung eignet sich besonders für Anfänger, da sie so nicht ständig darauf achten müssen, dass die Drohne mit einem Gegenstand kollidiert. Zudem benötigen Einsteiger womöglich einige Flüge, bis sie die Handhabung verinnerlicht haben und abrupt ausweichen können.

Sinnvolles Zubehör

Das womöglich wichtigste Zubehör für Kameradrohnen ist eine schnelle Speicherkarte. Kameradrohnen mit 4K-Auflösung und hohen Bildwiederholungsraten erzeugen große Menge an Daten, die die Speicherkarte verarbeiten muss. Ohne ausreichende Kapazität und Schreibrate leiden die Aufzeichnungen unter Bildfehlern oder Abbrüchen. Für Fotos genügt bereits eine 32-Gigabyte-Speicherkarte. Videos – in 4K und Full-HD – hingegen erzeugen weitaus größere Datenmengen als Bilder, sodass eine größere Ausführung nötig ist. Die Mavic Air 2 unterstützt beispielsweise Speicherkarten mit bis zu 256 Gigabyte. Wer zwischen zwei Kapazitäten schwankt sollte zur größeren Speicherkarte greifen, da die Preise mittlerweile niedrig sind.

Wer über einen längeren Zeitraum Fotos schießen oder Videos drehen möchte, ist mit mindestens zwei bis drei Ersatz-Akkus gut bedient. Wenn der erste Akku aufgebraucht ist, können Sie ohne großen Zeitverlust mit dem Aufnehmen fortfahren.

Für qualitativ hochwertige Luftaufnahmen kann der Verbraucher auf optische Filter zurückgreifen. Sitzt ein solcher vor der Kamera der Drohne, sorgt er dafür, dass die Aufnahmen nicht überbelichtet sind, wenn es draußen sehr hell ist. Die am häufigsten verwendeten Ausführungen sind Neutraldichte- und Polarisationsfilter, kurz ND- und PL-Filter, oder ein Kombinationsfilter aus selbigen. Während der ND-Filter das einfallende Licht verringert, ohne die Farbwiedergabe zu verfälschen, erhöhen PL-Filter die Kontraste des Bildes und wirken gegen Reflexionen auf nichtmetallischen Flächen wie Wasser oder Glas. Besonders praktisch sind ND-PL-Kombinationsfilter, die die Eigenschaften beider Varianten miteinander verbinden.

eine auf dem Boden stehende Drohne

Um die hochpreisige Profi-Kameradrohne während des Transports vor Schäden zu schützen, sollten Sie einen geeigneten Aufbewahrungsort haben. Kompakte Minidrohnen oder die faltbaren Varianten lassen sich nahezu überall verstauen. Für größere und nicht faltbare Ausführungen ist hingegen eine gepolsterte Tasche zu empfehlen. Hierfür gibt es produktspezifische Drohnentaschen vom Hersteller und teils von Drittanbietern sowie universelle Drohnentaschen. Alternativ können Sie zum Beispiel auch einen Kamera-Rucksack mit anpassbarem Innenleben verwenden.

Wie viel soll eine Kameradrohne kosten?

Der Preis einer Kameradrohne bestimmt die Qualität der Aufnahmen und die Handhabung maßgeblich. Preiswerte Drohnen unter hundert Euro sind beispielsweise weder mit einem Navigationssystem noch mit brauchbarer Bildstabilisierung ausgestattet. Bilder und Aufnahmen erfolgen vorwiegend in HD. Flugzeit und Reichweite sind ebenfalls um einiges kürzer. Somit eignen sich preiswerte Kameradrohnen vorwiegend für den Innenbereich und für alle, die den Umgang mit der Kameradrohne zuerst lernen möchten. Wer hochwertige Bilder und Videos in mindestens Full-HD erstellen möchte, sollte bei Preisen von ungefähr 350 bis 400 Euro starten. Für den Preis gibt es gute Minidrohnen wie die DJI Mavic Mini, die ideal für Aufnahmen im Urlaub sind. Kameradrohnen mit hervorragenden Flugeigenschaften und Aufnahmen fangen bei Preisen um die tausend Euro an. Im Profi-Bereich sind mehrere tausend Euro keine Seltenheit.

Diese Gesetze gelten für Drohnenpiloten

Drohnen fallen, sofern sie für gewerbliche Zwecke verwendet werden, unter die Kategorie der Flugmodelle und unbemannten Luftfahrtsysteme. Als solche unterliegen sie einer strikten Regelung. Für Drohnen für den reinen Freizeitgebrauch gelten zwar weniger strenge Vorschriften, doch auch da gibt es einiges zu beachten. Alles wichtige ist in der Drohnenverordnung aus dem Jahr 2017 zusammengefasst. Diese Regeln gelten jedoch nicht auf Modellflugplätzen, in denen die Geräte nur mit dem Namen und der Anschrift der Besitzer gekennzeichnet sein sollten.

Kennzeichnung, Flugerlaubnis und Versicherung

Die Kennzeichnungspflicht tritt außerhalb von designierten Flugplätzen bei Drohnen ab einem Gewicht von 0,25 Kilogramm ein. Hierfür eignet sich eine Plakette aus Aluminium, in die die Informationen eingraviert sind. Diese befestigen Sie auf einer glatten, freien Fläche, sodass nichts übersteht. Der Hersteller der DJI Mavic Air zum Beispiel empfiehlt die Fläche hinter Gimbal und Kamera, entlang der Kante.

Wiegt die Drohne zwischen zwei und fünf Kilogramm, benötigen Sie einen Kenntnisnachweis, um die Drohne in Betrieb zu nehmen. Diesen können Sie durch eine gültige Pilotenlizenz erbringen sowie durch eine Prüfung von einer vom Luftfahrt-Bundesamt anerkannte Stelle vor Ort oder online. Das Mindestalter für den Test ist 16 Jahre. Darüber hinaus können Sie sich nach durch einen beauftragten Luftsportverband wie den DMFV oder einen Verein für Flugmodelle einweisen lassen. Der Verband stellt daraufhin eine Einweisungsbescheinigung aus, die Ihr erworbenes Wissen bestätigt. Das ist bereits ab einem Alter von 14 Jahren möglich.

Ab einem Drohnengewicht von fünf Kilogramm genügt der Kenntnisnachweis nicht mehr. Zusätzlich muss Ihnen die Landesluftfahrtbehörde eine Erlaubnis erteilen. Zudem ist das Fliegen mit einer Drohne versicherungspflichtig. Da die private Haftpflichtversicherung unbemannte Flugobjekte aber nicht abdeckt, ist eine zusätzliche Drohnen-Haftpflichtversicherung nötig.

Drohnenflug: Nur auf Sicht und nicht überall

Der Flugraum für Kameradrohnen unterliegt ebenfalls einigen Vorschriften. Die Drohne darf nicht höher als 100 Meter fliegen und muss immer in Ihrer Sichtweite sein. Diese beträgt auf einer freien Fläche zwischen 200 und 300 Metern. Ferngläser, On-Board Kameras sowie andere Mittel, mit der Sie die Sichtweite erhöhen können, sind dabei nicht gestattet. Ausnahmen können Sie jedoch bei den Landesluftfahrtbehörden beantragen.

Weiterhin gibt es Orte, an denen das Starten einer Kameradrohne verboten ist. Dazu gehören sensible Bereiche wie Einsatzorte von Polizei und Rettungskräften. Menschenansammlungen sind ebenfalls zu vermeiden, Einzelpersonen dürfen Sie jedoch überfliegen. Einrichtungen wie die Justizvollzugsanstalt oder Industrieanlagen, Behörden und Naturschutzgebiete sollten Sie ebenfalls meiden.

Um den Betrieb nicht zu hindern, dürfen Sie die Kameradrohne nicht in Kontrollzonen von Flugplätzen bedienen. Dazu gehören auch die An- und Abflugbereiche von Flughäfen.

Wohngrundstücke sind ebenfalls in der Regelung mit einbezogen. Drohnen mit einem Gewicht von mehr als 0,25 Kilogramm oder solche, die optische, akustische sowie Funksignale empfangen können, dürfen nur über fremde Grundstücke fliegen, wenn der Besitzer dem ausdrücklich zugestimmt hat.

Alles auf einen Blick

Alle geltenden Regelugen und Vorschriften zum Fliegen einer Drohne, inklusive interaktive Karten über erlaubte Flugzonen, sind mittlerweile über diverse Apps abrufbar. Auch die Deutsche Flugsicherung hat eine solche unter dem Namen „DFS-DrohnenApp“ herausgebracht.

Die zukünftige EU-Drohnenverordnung – Was sich ändern wird

Die EU arbeitete bereits seit Jahren an einer einheitlichen Drohnenverordnung, die ursprünglich am 1. Juli 2020 in Kraft treten sollte. Allerdings hat die EU-Kommission das Datum um sechs Monate verschoben, da sie die Umsetzung zu dem Zeitpunkt für nicht möglich hielt. Sobald die Verordnung gilt, ersetzt sie alle bisherigen deutschen Regelungen.

Das Recht unterteilt dann alle Drohnen in drei Kategorien von denen die „offene Kategorie“ sowie zum Teil die „spezielle Kategorie“ für den privaten Gebrauch relevant sind. Die offene Kategorie ist für Drohnen mit geringerem Risiko, die maximal 120 Meter bei Sichtweite in die Höhe fliegen können. Sie unterteilt sich in die Risikoklassen C0 bis C4 und die Unterkategorien A1 bis A3 und muss vom Hersteller gekennzeichnet werden. Diese Klassen ordnen die Drohnen auf Basis ihres Gewichts, der Bewegungsenergie, der Bauform und der Sicherheitsfunktionen ein:

  • C0: Gesamtgewicht inklusive Zusatzteile weniger als 250 Gramm
  • C1: Gesamtgewicht zwischen 250 und 900 Gramm, Bewegungsenergie unter 80 Joule
  • C2: Gesamtgewicht bis zu vier Kilogramm
  • C3 und C4: Unter 25 Kilogramm Abfluggewicht, elektronische ID und GEO Flugbeschränkungsüberwachung für C3 nötig

Für Fluggeräte der Klasse C1 müssen Sie den sogenannten kleinen Drohnenführerschein machen, der ein Online-Training sowie einen Test voraussetzt. Ab C2 ist der große Drohnenführerschein in Form eines Tests an einem anerkannten Prüfzentrum zusätzlich zur kleinen Variante erforderlich. C0- und C1-Drohnen gehören zur Unterklasse A1, wodurch sie über Personen fliegen dürfen. C2-Geräte gehören zu A2 und sollen demnach einen Mindestabstand von 30 Meter zu unbeteiligten Personen einhalten. A3 trifft auf C3- und C4-Ausführungen zu und erfordert einen Abstand von mindestens 150 Meter zu Gewerbe- und Wohngebieten.

Modelle mit Kamera sollten Sie unabhängig ihres Gewichtes in einer Datenbank registrieren. Jeder Mitgliedsstaat der Europäischen Union muss hierfür eine neue Plattform schaffen. Drohnenbesitzer tragen sich dann in dem Landessystem ein, in dem sie ihren Wohnsitz haben.

Die spezielle Kategorie betrifft Ausführungen, die mindestens eine der Vorgaben für die offene Kategorie nicht erfüllen und deshalb Ausnahmegenehmigungen benötigen.

Bis zum 1.Januar 2023 sollen alle Bereiche an die neuen Vorschriften angepasst sein. Dazu gehören unter anderem die Kennzeichnungen nach Klassen seitens der Hersteller, die Fluggenehmigungen sowie der Aufbau der Datenbank.

Für diese Phase hat die EU-Kommission einige Übergangsregelungen beschlossen, etwa für aktuelle Drohnen auf dem Markt, die nicht für eine der Klassen zertifiziert sind. Diese dürfen mit einigen Einschränkungen im Rahmen der offenen Kategorie fliegen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kameradrohnen nicht selbst getestet.

Die Stiftung Warentest testete im Jahr 2017 zehn Kameradrohnen mit Preisen zwischen 125 und 1.940 Euro. Der Vergleich ist zwar mehrere Jahre alt, liefert aber weiterhin einen guten Überblick über die wichtigsten Marken und Kriterien.

Die Redakteure prüften die Geräte anhand folgender Aspekte:

  • Fliegen, inklusive der Flugdauer, der Modi sowie der Reichweite,
  • Handhabung der Kamera und deren Bildqualität,
  • Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung und deren Umsetzung,
  • Sicherheit und die Verarbeitung und
  • Datensendeverhalten der App

Dabei stellten die Tester fest, dass gute Flugeigenschaften und eine hervorragende Bildqualität nur bei den teuren Modellen für mehr als 1.000 Euro gegeben waren. Die Testprodukte, die weniger als 240 Euro kosteten, flogen aufgrund des fehlenden Navigationssystems schlecht: Die Piloten mussten selbst bei Windstille kontinuierlich nachsteuern.

Das teuerste Produkt, das DJI Phantom 4 pro +, erhielt die Testnote „sehr gut“ (1,3) und wurde damit Testsieger. Diese Kameradrohne punktete mit einem umfangreichen Sicherheitssystem – unter anderem Sensoren gegen Kollision und Bruchschäden –, den besten Flugeigenschaften und hochauflösenden und optimal stabilisierten Bilder und Videos. Den zweiten Platz erreichte die Mavic Pro, ebenfalls von DJI, mit dem Urteil „sehr gut“ (1,5), deren Bildqualität nur geringfügig schlechter als die des Testsiegers war. Eine günstigere Drohne für gute Videos ist den Testredakteuren zufolge die Yuneec Typhoon Q500 4K mit der Note „befriedigend“ (2,7). Aufgrund des fehlenden Kollisionsschutzes ist das Produkt jedoch nicht anfängerfreundlich.


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