Marshall Acton III Bluetooth-Lautsprecher

Marshall-Lautsprecher in Frontansicht Prosuktbild

Pro

  • Überzeugende Klangeigenschaften
  • Auch bei sehr hoher Lautstärke klarer, störungsfreier Sound
  • 10 Meter Reichweite, sogar durch Wände
  • Optional per 3,5-mm-Klinkenkabel verbindbar
  • Hochwertiges Design im Verstärker-Stil
  • Bedienbar über Elemente an der Oberseite und per App
  • Vielfältige Sound-Feinjustierung über die App

Kontra

  • Ohne Akku, also nicht für unterwegs geeignet
  • 3,5-mm-Klinkenkabel nicht im Lieferumfang enthalten

Bewertung

9,67 / 10

Fazit

Der Bluetooth-Lautsprecher Marshall Acton III ist ideal für das Wohnzimmer oder den Proberaum. Dass der Hersteller den Akku weggelassen hat, verdeutlicht den Einsatzzweck der kompakten, aber unheimlich klangstarken Box. Zwar ist sie nicht für unterwegs geeignet, dafür überzeugt sie umso mehr in puncto Bedienung und Sound.

Lieferumfang

Bedienung

Klangeigenschaften


Das hier vorgestellte Produkt wurde uns von Amazon kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Anbieter hat keinen Einfluss auf die Testkriterien oder unsere Bewertung.

Marshall – eine klangvolle Marke

Das Unternehmen Marshall Amplification plc wurde 1962 von Schlagzeuger und Schlagzeugladenbesitzer Jim Marshall in England gegründet. Es ist auf Musikverstärker, Lautsprecherboxen, Kopfhörer und Effektgeräte spezialisiert. Markenprägend ist der ikonische, in schwungvoller Schreibschrift gehaltene Unternehmensname, der auf allen Produkten prangt. Geräte von Marshall sind vor allem in der Hi-Fi-, MusikerInnen- und MusikliebhaberInnen-Szene populär. Im März 2023 wurde Marshall vom schwedischen Lautsprecher- und Kopfhörerhersteller Zounds Industries AB übernommen. Die beiden Unternehmen treten nun unter der Dachmarke Marshall Group auf. Wie dem kleinen, beiliegenden Heft mit den Sicherheitshinweisen zu entnehmen ist, sind die Produkte „Designed in Stockholm – Made in China“.

Lieferumfang

Das Produkt kam gut geschützt in einer ansprechenden Verpackung an. Auf der Vorderseite ist der Bluetooth-Lautsprecher in Frontal-Ansicht prominent abgebildet. Die Seiten der Verpackung werden genutzt, um technische Funktionen wie den raumfüllenden Sound, ausgegeben durch den 4-Zoll-Tieftöner und die beiden ¾-Zoll-Hochtöner, sowie allgemeine Produkteigenschaften zu erläutern. Auf der Rückseite werden Features wie die dynamische Lautstärke, das Pair-and-play-Prinzip und die Unterstützung des energiesparenden Bluetooth-Low-Energy-Standards aufgeführt. Seitlich am Deckel ist ein Siegel angebracht, das beim ersten Öffnen einreißt: Ein Zeichen für KäuferInnen, dass es sich beim erstandenen Produkt um Neuware handelt.

Lieferumfang: Marshall-Bluetooth-Lautsprecher, Kabel sowie zwei Booklets
Im Lieferumfang sind neben dem Lautsprecher noch ein Stromkabel, eine Kurzbedienungsanleitung sowie ein Booklet mit Sicherheitshinweisen enthalten.

Schaut man in den Karton, fallen als Erstes die Verpackungsmaterialien aus Pappe auf, die die Box vor Erschütterungen und Beschädigungen schützt. Entnimmt man diese und entfernt die zwei Pappverkleidungen, trifft man auf einen in dicker Kunststofffolie eingepackten Gegenstand. Packt man diesen aus, hat man die Box vor sich. Das Design orientiert sich am klassischen Erscheinungsbild der kompletten Marshall-Serie und entspricht damit der altbekannten, edlen Verstärker-Optik.

Da das Gerät zur stationären Verwendung im Wohnzimmer oder Proberaum gedacht ist, verfügt es nicht über einen Akku. Stattdessen ist es mit einem Netzkabel ausgestattet. Ebenfalls zum Lieferumfang gehören eine kurze Bedienungsanleitung und ein Booklet mit Sicherheitshinweisen. Das war es auch schon. Wer die Bluetooth-Funktion nicht verwenden oder eine Audioquelle anschließen möchte, die nicht Bluetooth-fähig ist, kann ein 3,5-mm-Klinkenkabel verwenden, das nicht zum Lieferumfang gehört.

Sicherer Stand & typische Frontpartie

Die Box steht solide auf vier gummierten, rutschfesten Füßen. Der Hersteller wirbt damit, dass 70 Prozent recycelter Kunststoff eingesetzt wird und das Material vegan ist. Das Material wirkt insgesamt nicht anfällig und langlebig. Die Frontpartie präsentiert sich typisch: Hinter einem Metallgitter ist ein Textilmaterial gespannt, das den Blick auf die drei Lautsprecher verhindert. Auf dem Gitter ist in bronzener Farbe das geschwungene Firmenlogo und somit das Wiedererkennungsmerkmal befestigt. Viele fühlen sich sofort an das Rock-’n-Roll-Erbe der Marke erinnert. Die Unterseite rahmt eine bronzene Zierleiste. Neben der hier vorgestellten schwarzen Version gibt es noch eine braune sowie eine cremefarbene Variante, die einen Touch mehr Retro-Optik mitbringen. Uns persönlich gefällt die schwarze Variante besser, da sie moderner wirkt.

Lautsprecher ist gekippt und Blick auf Vorder- und Unterseite ist frei
In dieser Ansicht sind die vier robusten, sehr rutschfesten Standfüße gut zu erkennen.

Auf der Rückseite der Box ist eine Bassreflexöffnung angeordnet, über die Schall in den Raum abgestrahlt wird, was zu einem noch kräftigerem, stimmigem Gesamtklangbild beiträgt. Zudem ist eine C7-Buchse für das Euro-Netzkabel auf der Rückseite vorhanden, über das der Lautsprecher mit Strom versorgt wird. Die Oberseite des Lautsprechers ist von der stimmig ebenfalls in Bronze gehaltenen Bedienleiste mit diversen Hebeln, Schaltern und Drehknöpfen geprägt.

Abmessungen und Gewicht (Produkteigenschaften)

Der Bluetooth-Lautsprecher bringt 2,85 Kilogramm auf die Waage. Normalerweise würde man nun sagen – das ist recht viel für eine Bluetooth-Box. Da das Modell Acton III allerdings nicht über einen Akku verfügt, ist das Gewicht tatsächlich so gut wie irrelevant. Der Lautsprecher ist für den stationären Einsatz in Wohnräumen oder beispielsweise in einem Proberaum gedacht. Anders als kleinere Bluetooth-Boxen wird er nicht für Ausflüge im Freien genutzt und muss daher auch nicht getragen werden.

Ähnlich verhält es sich bezüglich der Abmessungen: Mit 26 x 17 x 15 Zentimetern ist der Lautsprecher nicht gerade kompakt. Das macht aber gar nichts, weil er nicht mobil in einem Rucksack transportiert werden muss. In der Schrankwand, auf dem Regal oder einem Tisch macht sich das Gerät trotz oder gerade wegen seiner Größe optisch gut – es ist ein Hingucker. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass ein Plus an Größe oftmals auch mit mehr Leistung und besseren Klangeigenschaften einhergeht.

Bedienung

Ist der passende Platz für die Marshall-Box gefunden, gibt die Bedienungsanleitung eine klare Reihenfolge vor, wie das Stromkabel angeschlossen werden soll: zuerst das schmale Ende mit dem Gerät verbinden, dann den Eurostecker in die Steckdose stecken. Daraufhin kann das Gerät über den großen Power-Kippschalter eingeschaltet werden.

Rückseite der Box mit eingestecktem Euro-Stromstecker
Auf der Rückseite wird der Netzstecker mit der Box verbunden.

Nun gilt es, zu entscheiden, ob der Lautsprecher per Bluetooth oder Kabel mit der Soundquelle verbunden werden soll. Neben der 3,5-mm-Klinkenbuchse befindet sich ein entsprechender Source-Knopf, über den sich die Audioquelle umschalten lässt. Wird die kabelgebundene Variante gewählt, kann es direkt losgehen.

Erstmaliges Herstellen der Bluetooth-Verbindung

Fällt die Wahl auf die kabellose Verbindung müssen die Bluetooth-Geräte beim erstmaligen Gebrauch zunächst gekoppelt werden. Damit die Marshall-Box ihre Kennung aussendet, muss der Source-Knopf lange gedrückt werden. Dazu muss zusätzlich die Bluetooth-Funktion am Abspielgerät – zum Beispiel am Smartphone oder Laptop – aktiviert sein. Nur so kann das Gerät in der Liste der Bluetooth-Geräte gefunden und angewählt werden. Das Gerät unterstützt die neue Bluetooth-Version 5.2 LE. Damit sind Verbindungen bis zu einer Reichweite von etwa zehn Metern deutlich stabiler. Der Zusatz LE steht für „Low Energy“ und bedeutet, dass die Funkverbindung akkuschonend aufgebaut und gehalten wird.

Verbindung ohne oder mit App

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: nur koppeln und die Wiedergabefunktion ohne App nutzen, um einen direkten Einsatz ohne Zeitverlust zu gewährleisten, oder die Box mit der herstellereigenen MarshallBluetoothApp nutzen, um die volle Kontrolle über Feinjustierungen zu haben.

Die App gibt einige Instruktionen bezüglich der Einrichtung und ermöglicht eine Fülle weiterer Einstellungsmöglichkeiten, damit stets das bestmögliche Klangergebnis erzielt werden kann. Sie bietet aber noch viel mehr: Sogenannte Over-the-Air-(OTA-)Updates über die App stellen sicher, dass der Lautsprecher stets drahtlos mit den neusten Software-Updates versorgt werden kann. Diese Technologie sorgt über viele Jahre hinweg für die bestmögliche Audioqualität und Streaming-Reichweite.

Drei Smartphone-Screenshots zeigen die Einstellungsmöglichkeit in der Marshall-Bluetooth-App
Die App offeriert bei erstmaliger Verwendung ein Tutorial, ermöglicht eine Vielzahl an Sound-Justierungsmöglichkeiten und eröffnet Einstellungsoptionen in puncto Lautstärke, Tiefen und Höhen.

Ferner bietet die App Sound-Justiermöglichkeiten: So wird unter dem Stichpunkt „Placement Compensation“ abgefragt, ob der Lautsprecher an einer Kante steht, etwa auf einem Regalbrett oder Tisch, und ob der Lautsprecher frei im Raum, nahe einer Wand oder in einer Raumecke betrieben werden soll. Im Zuge dessen werden Informationen gesammelt, die durch Justierungen der Klangeinstellungen den individuell besten Raumklang bieten sollen.

Zuletzt können über die App die Lautstärke, der Bass und die Höhen verändert werden, genau wie es am Gerät selbst mittels der drei Drehregler möglich ist (Volume, Bass und Treble). Kurz nach der Änderung in der App leuchten auch die roten LEDs um die Drehknöpfe he rum auf und zeigen die neue Auswahl an. Zudem kann in der App ein Song weiter- oder zurückgeschaltet werden, was auch mit dem entsprechenden Schiebeschalter am Gerät selbst möglich ist.

Über die Bedienfläche an der Oberseite lassen die Audioquelle wählen, Lautstärke, Höhen und Tiefen justieren sowie Tracks überspringen oder erneut hören.
Das abgesetzte Bedienfeld an der Oberseite bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten.

Für unseren Test koppelten wir den Bluetooth-Lautsprecher mit einem MacBook Air sowie einem Android-Smartphone. Die App probierten wir auf letzterem Gerät aus. Erfreulicherweise kam die Verbindung jeweils schnell und ohne Probleme zustande. Sie hielt stabil und selbst, als wir das Abspielgerät mit in Nebenräume nahmen und die zehn Meter samt dazwischenliegenden Mauern ausreizten, kam es zu keinerlei Verbindungsabbrüchen.

Klangeigenschaften

Ein 30-Watt-Verstärker nebst Basslautsprecher sowie zwei 15-Watt-Verstärker für die Hochtöner sorgen für einen guten Klang im Frequenzbereich von 45 bis 20.000 Hertz. Der Schalldruckpegel bei einem Meter Entfernung wird mit 95 Dezibel angegeben. Der Lautsprecher bietet den typischen, raumfüllenden, druckvollen Marshall-Sound. Im Vergleich zu seinem Vorgänger bietet der Acton III ein noch umfassenderes Klangerlebnis. Besonderheit ist die DynamicLoudness-Funktion, die die tonale Balance der Musikwiedergabe anpasst, damit immer brillant klingt – egal bei welcher Lautstärke. Codecs aus der aptX-Famile werden zwar nicht unterstützt, was aber bei der Hörprobe nicht negativ aufgefallen ist.

Bester Sound dank Dynamic Loudness

Darüber hinaus bietet Acton III Dynamic Loudness, die die tonale Balance des Sounds anpasst, damit die Musik bei jeder Lautstärke brillant klingt. Insgesamt war das Klangbild in allen Genres, wie wir über das Gerät gehört haben, derart überzeugend, dass das Ergebnis seinesgleichen sucht: Der Marshall-Lautsprecher bringt kabellosen Musikgenuss unserer Meinung nach auf eine neue Ebene. Selbst bei sehr lauter Musikwiedergabe bleiben Instrumente und Gesang klar, es „krächzt“ nichts und der Bass wirkt weiterhin kraftvoll. Selbst im oberen Bereich, in dem man sich aufgrund der bereits immensen Lautstärke kaum noch traut, bis auf das Maximum zu drehen, gibt sich der Lautsprecher keine Blöße.

Bei der Stiftung Warentest vertreten

Auf der Suche nach unabhängigen Testberichten sind wir auf einen aktuellen Bluetooth-Lautsprecher-Test der Stiftung Warentest vom Mai 2023 aufmerksam geworden. Schon die knackige Überschrift „Marshall gibt den Ton an“ lässt, ohne den Artikel zu lesen, darauf schließen, dass es sich um eine gut bewertete Marke handelt. Das Modell Acton III erhielt die Note „gut“ (1,7). Im Testkriterium Ton, das zu 70 Prozent in die Endnote einging, vergaben die RedakteurInnen der Stiftung Warentest ein „gut“ (2,0). In puncto Handhabung (1,2) sowie Stromverbrauch (0,5) reichte es sogar für ein „sehr gut“.

Zusammenfassung

Der Bluetooth-Lautsprecher Acton III aus dem Hause Marshall überraschte uns in vielerlei Hinsicht: Ein kabelloser Lautsprecher ohne Akku? Wenn man überlegt, dass er nicht für den Gebrauch unterwegs konzipiert wurde, sondern für die Nutzung in den eigenen vier Wänden oder beispielsweise im Proberaum, ist das notwendige Kabel kein Minuspunkt mehr. Optisch macht das Gerät schon einiges her. Das in Bronze abgesetzte Logo und die ebenfalls in Bronze gehaltenen Bedienelemente sind schön anzusehen, Letztere am Gerät zudem intuitiv zu bedienen. Dass die Funktionen auch über die App steuerbar sind und zudem eine Sound-Feinjustierung im Zusammenhang mit dem Aufstellort möglich ist, ist ein weiterer Pluspunkt. Die Soundqualität überzeugte uns restlos. Im Vergleich zu anderen tragbaren Boxen waren wir von der Klarheit der Instrumente und des Gesangs sowie dem Bassauswurf begeistert – egal, welche Art von Musik wir abgespielt haben.


Produktbild: © Netzvergleich | Abb. 1–5: © Netzvergleich