Reishunger Digitaler Reiskocher

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Pro

  • Zahlreiche Funktionen
  • Auch für Getreide, Suppen und Kuchen geeignet
  • Tragegriff für einfaches Transportieren
  • Kein Beobachten des Kochvorgangs erforderlich

Kontra

  • Keine spülmaschinengeeigneten Teile
  • Messskala erst ab zwei Cups
  • Kein Knopf zum An- und Ausschalten

Bewertung

8 / 10

Fazit

Der digitale Reiskocher von Reishunger bereitet nicht nur perfekt gegarten weißen Reis zu, sondern verfügt obendrein über zahlreiche weitere Funktionen, darunter solche für verschiedene Reissorten. Damit können Sie unter anderem auch Gemüse dämpfen, Getreide zubereiten und Kuchen backen. Allerdings lässt sich das Gerät nicht ausschalten, ohne es vom Strom zu trennen.

Allgemeines und erster Eindruck

Konstruktion und Verarbeitung

Bedienung und Funktionen

Der Reiskocher in der Praxis


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Allgemeines und erster Eindruck

Perfekt zubereiteter Reis – und zwar zu jeder Zeit und ohne Mühe – ist die Kernkompetenz von Reiskochern. Von einfachen Geräten, die ausschließlich Reis auf einer Temperaturstufe zubereiten und im Anschluss warmhalten, bis hin zu Premiumausführungen, die die Zubereitung dank moderner Technik an jede Reissorte perfekt anpassen und mittels Induktion zubereiten. Der digitale Reiskocher von Reishunger befindet sich in der Mittelklasse: Er nutzt ein normales Heizelement, um verschiedene Reissorten mit insgesamt sieben Hitzestufen gleichmäßig zu garen.

Dem Hersteller zufolge misst das Gerät 39 x 39 x 24 Zentimeter; das Gewicht beträgt etwas mehr als fünf Kilogramm. Dank des praktischen Tragegriffs lässt sich der Reiskocher mühelos zum Einsatzort transportieren.

Zusätzlich zum Gerät lag eine Bedienungsanleitung im Karton. Das mitgelieferte Zubehör befindet sich im Inneren des Reiskochers. Dazu gehören ein Messbecher mit einem Fassungsvermögen von 180 Millilitern beziehungsweise einem Cup, ein genoppter, flacher Reislöffel sowie eine glatte Reiskelle, eine Halterung für die Löffel, ein gelochter Dämpfeinsatz und ein kurzes Stromkabel. Letzteres schränkt die Optionen zum Abstellen ein, da sich das Gerät immer in der Nähe einer Steckdose befinden muss. Das Problem haben aber viele moderne Küchengeräte.

offener reiskocher auf tisch mit lieferumfang daneben
Im Lieferumfang des Digitalen Reiskochers befindet sich bereits alles, was zur Anwendung nötig ist.

Konstruktion und Verarbeitung

Wir haben die schwarze Variante des Reiskochers getestet. Optisch erinnert diese Version etwas an einen Motorradhelm oder einen tragbaren CD-Player. Die dunkle Oberfläche wirkt edel, insbesondere da die Materialstruktur des Deckels gebürstetem Edelstahl nachempfunden ist, obwohl es sich lediglich um stabilen Kunststoff handelt. Das große Display auf der Vorderseite verleiht dem Gerät einen modernen Touch.

Drückt man auf den Knopf über dem Display, öffnet sich der Deckel sehr ruckartig, was im ungefüllten Zustand den gesamten Reiskocher destabilisiert. Nach Abschluss eines Kochvorgangs kann es sogar zu Verletzungen kommen, wenn beispielsweise heißes Kondenswasser auf die Haut spritzt. Der Innentopf ist antihaftbeschichtet – laut Reishunger auf Keramikbasis – und mit einer Messskala versehen. Sie zeigt auf der rechten Seite die verwendeten Cups und auf der linken Seite die Milliliterzahl an. Unpraktisch ist, dass die Skala erst bei zwei Cups beginnt. Sie ist also erst nutzbar, wenn größere Reismengen erforderlich sind. Hilfreich sind wiederum die beiden Henkel an den Seiten des Innentopfes. Diese sind hitzeisoliert, sodass Sie den Topf mit frisch gekochten Reis entnehmen können, ohne sich zu verbrennen.

closeup messskala im innentopf
Die Messskala im Innentopf ist zwar praktisch, beginnt aber erst bei zwei Cups.

Insgesamt lassen sich dank eines Fassungsvolumens von 1,5 Litern bis zu acht Portionen von weißem Reis zubereiten; bei Vollkornreis empfiehlt der Hersteller maximal fünf Portionen. Es ist ratsam, den Innentopf nach der Nutzung schonend mit der Hand zu waschen, um die Antihaftbeschichtung nicht zu beschädigen. Für die Spülmaschine ist er nicht geeignet.

Der Innendeckel besteht aus Aluminium und ist mit einem Dichtungsring verbunden. Er lässt sich mittels zweier Knöpfe lösen und reinigen. Es empfiehlt sich beim Einklicken des Innendeckels nur Druck auf die beiden Knöpfe auszuüben und nicht zwischen den Schaltern, da sich der Deckel bei zu großem Druck aus dem Dichtungsring lösen lässt.

Gut durchdacht ist wiederum der Plastikbehälter auf der Rückseite des Geräts. Er dient dazu, das Kondenswasser aufzufangen, das beim Reiskochen entsteht.  Nach dem Kochvorgang wird der Behälter entleert.

Bedienung und Funktionen

Der Reiskocher ist mit einem großen digitalen Display mit blauer LED-Beleuchtung versehen, auf dem die einzelnen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten angezeigt werden. Diese lassen sich über acht Bedienknöpfe auswählen, die um das Display herum angeordnet sind. Ihre jeweilige Funktion ist dank der Piktogramme einfach nachvollziehbar.

Insgesamt verfügt der Reiskocher über zwölf Programme, darunter ein Standardreisprogramm, ein Programm für weißen, Vollkorn- und Sushireis, ein Programm für Reisporridge, Quinoa und Getreide, zum Dämpfen und sogar ein Programm zum Kuchen-Backen.

closeup vom display des digitalen reiskochers, alle kochprogramme angezeigt
Diese Kochprogramme stehen zur Auswahl.

Die Bedienungsanleitung erklärt ausführlich, was bei den einzelnen Programmen zu beachten ist. Praktisch sind vor allem die Tabellen zum Wasser-Reis-Verhältnis und die Zubereitungstabelle zum Dämpfen verschiedener Lebensmittel. Sie erklärt auch, wie man zum Beispiel die Zeit voreinstellen oder die Zubereitungsdauer verlängern kann.

Um ein spezifisches Kochprogramm auszuwählen, drücken Sie so lange auf die Menütaste, bis das gewünschte Programm auf dem Display blinkt. Es ist nicht möglich, ein spezifisches Programm direkt zu wählen. Die drei Funktionen „Weißer Reis“, „Vollkornreis und „Sushireis“ sind über den Menüpunkt „fein“ erreichbar. Um eines der drei Programme auszuwählen, ist es nötig, erst mit der Menütaste auf „fein“ zu navigieren und dann auf die „Reis“-Taste zu drücken, die darunter platziert ist. Das ist nicht sehr intuitiv geregelt. Es stellt sich die Frage, warum die drei Funktionen nicht auf derselben Ebene wie die anderen Programme angeordnet sind.

Der Reiskocher in der Praxis

Natürlich können wir bei einem Reiskochertest nicht darauf verzichten, selbst Reis zuzubereiten. Wie in der Bedienungsanleitung empfohlen lassen wir den Reiskocher aber erst einmal nur mit Wasser für 20 Minuten im Standardmodus laufen, bevor wir unseren ersten Reis zubereiten. Wir haben uns entschieden, jeweils ein Cup weißen Jasminreis im Standard- und im Turbomodus sowie zwei Cups Vollkorn-Langkornreis im Braunen-Reis-Modus zu kochen.

Zubereitung

Bei jedem Durchgang haben wir den Reis mehrmals gewaschen und mit der in der Anleitung empfohlenen Wassermenge in den Reiskocher gegeben. Dann mussten wir nur noch den Deckel schließen und den passenden Modus wählen.

Da der Standardmodus voreingestellt war, konnten wir sofort auf „Start“ drücken. Um den Turbomodus auszuwählen, genügt das zweimalige Betätigen des Menüknopfes. Um den Modus für braunen Reis auszuwählen, ist es nötig, den Menüknopf dreimal zu betätigen und im Anschluss die Reistaste zweimal. Solange man die Anleitung gelesen hat, ist diese Einstellung kein Problem, andernfalls kann es zur Verwirrung kommen.

Während der Reis kocht, füllt sich langsam ein Ladebalken; eine genaue Zeitangabe gibt es nicht. Nach Abschluss des Vorgangs ertönt ein Piepen und das Gerät geht automatisch in den Warmhaltemodus über. Dann zählt das Gerät in einer Minutenangabe, wie lange es den Reis bereits warmhält.

fertiger reis durchgemischt im innentopf des digitalen reiskochers mit reisloeffel
Der erste Versuch im Standardmodus ist geglückt.

Um die nächste Ladung Reis zu kochen, haben wir den Reiskocher vom Strom getrennt, den Topf gewaschen und mit neuem Reis sowie Wasser gefüllt. Sobald der Stecker wieder in der Steckdose war, ist der Reiskocher sofort in den Warmhaltemodus des vorherigen Kochvorgangs übergegangen – obwohl der vorbereitete Innentopf noch gar nicht im Gerät war. Dass man den Vorgang immer manuell mittels Cancel-Taste stoppen muss, auch wenn das Gerät zwischenzeitlich vom Strom getrennt ist und der Innentopf entnommen wird, war uns nicht bewusst. In Anbetracht des fehlenden An- und Ausschaltknopfes ist dieses Bedienkonzept eine fragliche Entscheidung.

Eine Topferkennung wäre mitunter sinnvoll, damit der Reiskocher nur dann einen Vorgang startet oder fortführt, wenn sich der Innentopf im Gerät befindet. Falls zum Beispiel NutzerInnen den Topf zum Reis-Umfüllen entfernen und dann abgelenkt werden, ist der Reiskocher nicht für eine unbestimmte Zeit ohne Sinn und Zweck im Warmhaltemodus.

Ergebnis: Es gibt Reis

Die Kochzeit entsprach weitestgehend der Schätzung in der Anleitung. Im Standardmodus war der Reis nach etwa einer halben Stunde fertig, im Turbomodus ungefähr nach 25 Minuten. Nur der Vollkornreis hat etwa zehn Minuten weniger benötigt, also etwa 50 Minuten anstelle von mindestens einer Stunde. Das Resultat war gemischt. Während der weiße Reis im Standardmodus sehr gut gegart war und eine hervorragende Konsistenz hatte, war dagegen im Turbomodus eine geringe Restfeuchtigkeit erkennbar. Der Geschmack des weißen Reises erinnerte im Standardmodus an den Reis, den Sie in einem asiatischen Restaurant als Beilage bekommen.

Beim Vollkornreis hingegen hatten wir Probleme. Obwohl wir uns ans empfohlene Wasser-Reis-Verhältnis gehalten haben, waren die Reiskörner teils gebrochen und ungleichmäßig gegart. Die Konsistenz war an einigen Stellen körnig, an anderen matschig

zwei schuesseln weisser reis udn eine schuessel brauner reis nebeneinander
Von links nach rechts: weißer Reis im Standardmodus, weißer Reis im Turbomodus, Vollkornreis im braunen Reismodus.

Zusammenfassung

Der Digitale Reiskocher von Reishunger ist ein durchdachtes Gerät mit zahlreichen Funktionen und einer leicht zu erlernenden Bedienung. Die Auswahl der Feinmodi ist wenig intuitiv, funktioniert in der Praxis aber gut. Der fehlende An- und Ausschalter sowie die Tatsache, dass der Reiskocher auch bei offenem Deckel und ohne Topf im Warmhaltemodus verbleibt, wenn der aktuelle Vorgang nicht explizit per Cancel-Taste abgebrochen wird, ist jedoch unpraktisch.

Bei der Zubereitung von weißem Reis leistete das Gerät hervorragende Arbeit, Vollkornreis gelang hingegen nicht. Ob es bei Vollkornreis im Allgemeinen Probleme gibt oder ob es nur ein Lernfaktor ist, erfordert weitere Versuche. Auch die anderen Funktionen setzen Testdurchläufe voraus, um eine definitive Aussage über ihren Nutzen treffen zu können.

Insgesamt handelt es sich um ein leistungsstarkes Gerät, das vor allem in Mehr-Personen-Hauhalten eine Arbeitserleichterung sein kann. Allerdings eignet sich der Reiskocher eher nicht für NutzerInnen, die lediglich schnell weißen Reis möchten – immerhin dauert die Zubereitung länger als im Kochtopf. Für alle, die auf zusätzliche Modi wie das Zubereiten von Getreide oder Kuchen Wert legen, ist das Gerät eine gute Wahl. Auch für Einzelpersonen kann sich der Reiskocher lohnen, wenn sie das große Funktionsspektrum ausnutzen, gern vorkochen oder öfters Besuch haben.


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