Schneeketten Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Wer häufig zum Skifahren ins Gebirge fährt oder dort wohnt, sollte bei winterlichen Straßenverhältnissen vollwertige Schneeketten aufziehen oder zumindest griffbereit haben.
  • In einigen Ländern in der EU (etwa in Österreich) besteht sogar eine Schneekettenpflicht. Verstöße können hohe Bußgelder nach sich ziehen.
  • Schneeketten erhöhen das Gripniveau auf schnee- und eisbedeckten Straßen deutlich.
  • Bei Antriebs- und Spurketten handelt es sich um funktionale Spezialisierungen für die Lenk- und Antriebsachse.
  • Für den Kauf ist es vor allem wichtig, auf die zu den Reifen passende Größe zu achten.
Die besten Schneeketten im Vergleich

Sicher unterwegs mit Schneeketten

Wenn winterliche Straßenverhältnisse in hohen Lagen, zum Beispiel in Skigebieten, selbst Winterreifen an ihre Grenzen bringen, ist es Zeit, Schneeketten aufzuziehen. Nicht nur aus Gründen der Sicherheit oder um überhaupt noch vorwärts zu kommen beziehungsweise nicht von der Straße zu rutschen: In einigen Regionen Europas, die beliebte Ferienziele für den Skiurlaub darstellen, herrscht eine Schneekettenpflicht.

Bei Schneeketten handelt es sich um eine spezielle, auf schneebedeckte Straßen abgestimmte Fahrhilfe, meist aus Stahl bestehend, die direkt auf den Reifen montiert wird. Prinzipiell ist zwischen vollwertigen Schneeketten und sogenannten Anfahrtshilfen zu unterscheiden. Bei der Nutzung vollwertiger Schneeketten kommt ein Netz zum Einsatz, das sich über die gesamte Lauffläche des Reifens erstreckt. Je nachdem, wie die Ketten angeordnet sind, ist zwischen Spur- und Antriebsketten zu unterscheiden. Um ein Durchdrehen der Räder zu verhindern, verlaufen Antriebsketten quer zur Lauffläche der Hinterreifen. Spurketten werden auf der Lenkachse montiert, und zwar zu großen Teilen in Laufrichtung. Das hat zur Folge, dass ein seitliches Abrutschen des Wagens nicht mehr so schnell möglich ist.

Die einzelnen Kettenglieder können je nach Modell und Hersteller aus Plastik, gehärtetem Stahl oder alternativen Materialien bestehen. Um die am Rad laufende Kette von Schnee zu befreien, sind oftmals runde lockere Kettenglieder vorhanden.

Wie funktionieren Schneeketten?

Die Montage von Schneeketten hat zur Folge, dass das Fahrzeug auf winterlichen Straßen ein spürbar höheres Gripniveau nutzen kann. Auch die Bremswege fallen kürzer aus, was als unmittelbarer Hinzugewinn an Sicherheit zu werten ist. Durch das Gewicht des Fahrzeugs werden die Reifen durch die Schneedecke auf den Boden gedrückt, wo sie unmittelbar mehr Grip, also Bodenhaftung, haben.

Das Netz auf der Lauffläche des Reifens hat zur Folge, dass er weniger durchdreht. Bildlich betrachtet schieben sich die einzelnen Kettenglieder wie ein Keil zwischen Untergrund und Gummi: So entsteht der erforderliche Widerstand, um Vortrieb zu erzeugen. Ohne Schneeketten würde das Profil von Winterreifen bei sehr tiefem Schnee allein nicht mehr greifen können; ein Vorankommen wäre gerade bei Steigungen nicht mehr möglich. Eine höhere und geschlossene Schneedecke macht den Einsatz von geeigneten Schneeketten also alternativlos.

Wer braucht Schneeketten?

Im Stadtverkehr sind Schneeketten sicherlich die absolute Ausnahme beziehungsweise auf extreme Wetterlagen begrenzt, zumal Räumdienste in aller Regel zumindest große Hauptverkehrsstraßen zeitnah räumen. Wer jedoch im Gebirge wohnt und jeden Winter mit viel Schnee rechnen muss, sollte auf Schneeketten nicht verzichten. Gleiches gilt für leidenschaftliche Skifahrer, die mehrmals im Jahr mit dem Auto in winterliche Skiregionen fahren. Wer zu den genannten Zielgruppen gehört, kann mit aufgezogenen Schneeketten in jeder Hinsicht gut fahren.

Die Vorteile von Schneeketten in der Übersicht:

  • Spürbare Erhöhung des Haftungsniveaus (Grip) der Reifen
  • Mehr Sicherheit durch kürzere Bremswege
  • Sinnvolle beziehungsweise notwendige Erweiterung für Winterreifen in Höhenlagen (Skigebiete)
  • Fahrzeug bleibt auf winterlichen Straßen besser beherrschbar
  • Anfahren auf stark zugeschneiten Straßen bleibt weiterhin möglich
  • Die Montage ist bei den meisten Schneeketten recht einfach
  • Mit vollwertigen Schneeketten erfüllen Autofahrer die in einigen Ländern herrschende Pflicht
  • Durch hochwertige Materialien ist Langlebigkeit gegeben

Die Liste der sicherheitsrelevanten Vorteile ist zwar lang, dennoch kann der Einsatz von Schneeketten mit folgenden Herausforderungen verbunden sein:

  • Fehlende Flexibilität bei wechselnden Straßenverhältnissen: Ohne Schnee sollten Ketten maximal drei Kilometer gefahren werden
  • Dem Hinzugewinn an Sicherheit ist geschuldet, dass das gesamte Fahrverhalten mit aufgezogenen Schneeketten holpriger ausfällt
  • Bei einigen Modellen verlangt die Montage Geduld und viel Fingerspitzengefühl
  • Bei Leichtmetallfelgen sind spezielle Schutzsysteme nötig, um Beschädigungen auszuschließen

Die verschiedenen Varianten

Wer sich als Autofahrer zur Zielgruppe zählt, die auf Schneeketten regelmäßig angewiesen ist, möchte das vorhandene Angebot sicher genau prüfen. Genau das soll in diesem Kapital geschehen, um sodann zu den wichtigsten Kaufkriterien im folgenden Absatz überzuleiten.

Grundsätzlich ist zwischen vollwertigen Schneeketten, Antriebs- und Spurketten zu unterscheiden. Charakteristisch für vollwertige Schneeketten ist, dass sie die Lauffläche von Reifen vollständig umschließen. Von der Funktion her stellen Antriebs- und Spurketten eine Spezialisierung dar:

  • Antriebsketten: … sorgen auf der Hinterachse für Traktion und somit Antrieb. Dazu ist es notwendig, dass die Kettenglieder quer zur Fahrtrichtung verlaufen. Antriebsketten sind daher auf der Antriebsachse zu montieren. Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb können solche Ketten auf beiden Achsen zum Einsatz kommen.
  • Spurketten: … erhöhen die Stabilität der Fahreigenschaften eines Fahrzeugs, indem sie das Ausbrechen minimieren. Dazu ist es von der Anordnung her notwendig, dass diese Ketten längs zur Fahrtrichtung verlaufen. Spurketten sind daher an den Vorderreifen aufgrund der Lenkachse zu montieren.

Warum vollwertige Schneeketten die „sichere“ Wahl sind

In Ländern oder Regionen, in denen offiziell Schneekettenpflicht herrscht, kommen nur vollwertige Schneeketten infrage. Rein rechtlich und teil auch versicherungstechnisch sind Anfahrtshilfen oder weitere Hilfsmitte wie Haftsprays oder Schneesocken nicht zulässig. Schneekettenpflicht ist an einem blauen Schild mit entsprechendem Symbol zu erkennen.

Wer sich für eine Antriebs- oder Spurkette entscheidet, muss diese zwingend auf der richtigen Achse montieren, da die Kettenglieder immer nur in einer Richtung angeordnet sind. Denkbar ist es, zum Beispiel mit einer Antriebskette hinten für mehr Grip und mit einer Spurkette vorn für eine stabile Lenkung zu sorgen.

Die Kombination aus Antrieb- und Spurkette als ganzheitliche Lösung

Wer sich für eine leistungsstarke, vollwertige Schneekette entscheidet, muss sich nicht unbedingt für oder gegen eine Variante entscheiden: Die meisten vollwertigen Schneeketten stellen ohnehin eine Kombination aus Antriebs- und Spurkette dar. Der Begriff vollwertig ist dahingehend zu verstehen, dass es Kettenglieder in und quer zur Laufrichtung gibt. Von Nachteil ist, dass das Anlegen solcher Ketten je nach System nicht gerade einfach ist. Ein wenig Übung erscheint daher notwendig, um für den Ernstfall sehr gut vorbereit zu sein. Von Vorteil ist, dass diese Allrounder für alle Autofahrer in Betracht kommen, die regelmäßig auf verschneiten Straßen fahren müssen.

Höchsttempo mit aufgezogenen Schneeketten?

Sicherheit ist das zentralste Motiv für die Verwendung von Schneeketten. In dieser Hinsicht ist das maximale Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde zu beachten, das mit aufgezogenen Schneeketten nicht überschritten werden sollte. Da das Fahrverhalten sich holpriger anfühlen kann, sollten sich Fahrer langsam daran gewöhnen.

Ein Überblick: Diese Kettenarten gibt es

Seil- und Ringketten gehören zu den klassischen Modellen, die sich vor allem durch günstige Preise einer großen Beliebtheit erfreuen. Das Anlegen dieser Ketten erfordert in der Praxis ein wenig Übung, damit sie bei Bedarf schnell auf dem Reifen montiert sind.

Verschiedene Bezeichnungen von verfügbaren Schneeketten richten sich in erster Linie danach, wie die einzelnen Glieder angeordnet sind und welches Muster sich im Schnee abzeichnet:

  • Y-Ketten
  • Wabennetzketten
  • Spurkreuzketten

Unabhängig davon, welches Modell Autofahrer wählen: In Bezug auf das Gripniveau als wesentliches Funktionsmerkmal ergeben sich nur geringe Unterschiede bei allen Arten von Schneeketten.

Gibt es Alternativen?

Im Gegensatz zu vollwertigen Schneeketten bedecken Anfahrtshilfen nur einen Teil der gesamten Lauffläche. Sie eignen sich weniger für den permanenten Einsatz: Vielmehr lassen sich Anfahrtshilfen nutzen, falls ein Fahrzeug im Schnee steckengeblieben ist und sich nicht mehr bewegen lässt. Denkbar ist es, diese Gripunterstützung zu nutzen, um Anstiege auf schneebedeckten Straßen zu meistern. Wer weitere Strecken in Hochlagen plant, sollte besser direkt auf Schneeketten setzen.

Wer sehr flexibel auf plötzlich eintretende winterliche Straßenverhältnisse reagieren will, kann auf die so genannte Schneekette zum Aufsprühen setzen: Dabei ist ein spezielles Spray auf die Lauffläche aufzusprühen, das nach einer kurzen Trocknungszeit für eine Erhöhung des Gripniveaus sorgt. Allerdings hängt dieser Effekt sehr stark von der Beschaffenheit des Untergrunds ab. Außerdem ist er nur für wenige Kilometer nutzbar. Für lange Strecken scheidet diese Alternative also aus. Im Handschuhfach deponiert haben Autofahrer so für Notfälle aber eine prüfenswerte Alternative dabei, falls etwa eine Steigung zu bewältigen ist.

Eine weitere, sehr moderne und vor allem in Norwegen bekannte Alternative sind die so genannten Schneesocken. Dabei handelt es sich um einen speziellen Bezug aus harter Polyesterfaser, die über den Reifen gestülpt wird. Die Oberfläche ist durchlässig, wodurch es zur trockenen Friktion kommt. Feuchtigkeit wird effizient abgeleitet, sodass der Stoff direkten Kontakt zur Schnee oder Eis aufweist. Durch das hohe Gewicht des Autos lässt sich so deutlich mehr Antrieb erzeugen. Von Vorteil ist, dass Schneesocken ein geringeres Gewicht aufweisen und leichter zu montieren sind. Ein großer Nachteil jedoch ist, dass die Wirkung geringer als bei vollwertigen Schneeketten ist. Für sehr anspruchsvolle Straßenverhältnisse in Höhenlagen kommen Schneesocken eher nicht infrage.

Schneeketten für große und sportliche Fahrzeuge

Letztlich kommen für bestimmte Fahrzeugtypen und auch -größen nur spezielle Ausführungen von Schneeketten in Betracht. Da die Reifen von SUVs größer sind und Allradantrieb meistens Standard ist, sind für solche Fahrzeuge spezielle Schneeketten zu wählen. Durch das höhere Gewicht müssen vor allem die Kettenglieder größere Lasten tragen können. Für Sport- und Alufelgen sind ebenfalls spezielle Schneeketten beziehungsweise Schutzmaßnahmen zu prüfen, da die Felge ansonsten Schaden nehmen könnte.

Darauf kommt es beim Kauf an

Wichtig ist, dass die Schneekette zur Reifengröße passt. Nur wenn dieses Kriterium erfüllt ist, lässt sich eine Schneekette leicht anlegen und perfekt auf der Lauffläche aufliegen. Um eine passende Schneekette zu kaufen, ist die Reifengröße im Fahrzeugschein oder direkt auf dem Reifen nachzuvollziehen. Zu große Ketten sind auf jeden Fall zu vermeiden: Sie können das Fahrzeug beschädigen und bieten ungeachtet dessen nicht den wünschenswerten Hinzugewinn an Bodenhaftung und Vortrieb.

Faustregel zur Auswahl einer geeigneten Schneekette

Falls zwischen Reifen und Radkasten die ganze Faust hineinpasst, kommen üblicherweise alle Schneeketten für ein Fahrzeug in Betracht. Ist weniger Platz vorhanden, ist gegebenenfalls eine Ringkette eine sinnvolle Alternative. SUVs bieten in der Regel genügend Raum, sodass viele gängige Schneeketten mit entsprechender Belastbarkeit und Größe infrage kommen.

Um die richtigen Schneeketten anhand dieser Basisinformationen wählen zu können, sind außerdem die folgenden Kaufkriterien entscheidend.

Stahl: Die beste Wahl in puncto Material

Da eine Schneekette hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, handelt es sich aus Sicht vieler Experten bei Stahl um die robusteste Lösung. Einige Modelle weisen auch Plastik oder textile Komponenten auf. Der Vorteil des geringeren Gewichts bringt dann aber oft einen deutlich höheren Verschleiß mit sich. Falls im Zielgebiet eine Schneekettenpflicht herrscht, fahren Sie mit einer Variante aus Stahl in jeder Hinsicht am sichersten.

Die richtige Stärke der Kettenglieder

Ein Blick auf verschiedene Modelle zeigt, dass die Bandbreite in puncto Gliederstärke zwischen 3 und 20 Millimetern liegt. Zur Orientierung: Je dicker Kettenglieder sind, desto mehr Gewicht können sie tragen und desto höher fällt das Haftungsniveau aus. Besitzer wendiger Kleinwagen können auf kleine Kettenglieder zurückgreifen. Generell sind etwas stärkere Kettenglieder bei häufiger Benutzung mitunter wirksam zur Bekämpfung von Verschleiß.

Neben der Kettenstärke rückt auch die Formgebung bei der Auswahl in den Fokus: Häufig sind Kettenglieder kantig, wodurch das Gripniveau durch einen erhöhten Rollwiderstand besser ausfällt. Bei einigen Modellen sind runde Glieder in der Kette zu finden. Diese bringen den funktionalen Vorteil mit sich, dass es nicht zu nennenswerten Anhaftungen kommt.

Montagesysteme: Wie bequem darf es sein?

Die Einfachheit der Montage ist ein zentrales Auswahlkriterium für Schneeketten. Wer möchte schon lange brauchen, um die Schneekette zu montieren? Der Platz rund um den Radkasten ist für diesen Auswahlpunkt entscheidend. Bei Sportwagen ist in der Regel nur mit einem geringen Platzangebot zu rechnen, sodass Ringketten oder so genannte Komfortschneeketten eine prüfenswerte Alternative sind.

Vorab ist zu überlegen, ob es sich um Schneeketten für die manuelle Bespannung oder zum Selbstspannen handeln soll. Wer sich für die manuelle Variante entscheidet, wird nach dem Anlegen wenige Meter fahren und dann die Kette erneut richten müssen. Bei etwas teureren selbstspannenden Systemen entfällt dieser zweite Arbeitsschritt meist. Wer keine Zeit in die Montage von Schneeketten investieren möchte, sollte sich mit Schnellmontageketten näher auseinandersetzen. Komfortketten erleichtern die Montage bereits dahingehend, dass Nutzer nicht hinter den Reifen greifen müssen.

Zulassung und Normen bei der Auswahl prüfen

Wer regelmäßig in Gebiete mit Schneekettenpflicht fährt, sollte diesem Auswahlaspekt besondere Bedeutung schenken. Die Schneekettenpflicht können Fahrer nur dann erfüllen, wenn das aufgezogene Modell die erforderliche Zulassung besitzt beziehungsweise der jeweils gültigen Straßenverkehrsordnung entspricht. Für das Zielland Österreich sind die Normen ÖNORM V5119 und V5117 zu beachten. In Deutschland existieren solche Regelungen noch nicht.

Schneeketten mit Felgenschutz

In den letzten Jahren lassen immer mehr Autofahrer Alufelgen das ganze Jahr über montiert. Herkömmliche Schneekettensysteme können empfindliche Leichtmetallfelgen beschädigen. Daher sind insbesondere im Falle aufgezogener Leichtmetallfelgen spezielle Modelle mit integriertem Felgenschutz zu prüfen. Der Felgenschutz besteht im Wesentlichen darin, dass das Berühren der Felge durch die Kette mittels spezieller Fixiermechanismen ausgeschlossen wird.

Tipps für die Nutzung und Pflege

Mit Blick auf eine übermäßige Beanspruchung ist das maximale Tempolimit von 50 Stundenkilometern nicht zu überschreiten. Bei sich ändernden Straßenverhältnissen stellt sich die Frage, ob Schneeketten im Falle schnee- und eisfreier Abschnitte sofort zu entfernen sind. Sofern es sich um hochwertige Ketten handelt, lässt sich eine Strecke von bis zu drei Kilometern auch ohne Schnee zurücklegen – mehr sollte es nicht sein, da die Schneekette als auch die Winterreifen selbst massiven Schaden nehmen könnten.

Um Langlebigkeit und Stabilität von Schneeketten zu gewährleisten, sind sie nach jedem Einsatz gründlich mit Wasser zu reinigen und anschließend zu trocknen. Hintergrund ist, dass die stetige Einwirkung von Streusalz zu erheblichen Materialschäden führen kann. Fetthaltige Pflegemittel müssen im Falle der regelmäßigen Reinigung nicht zum Einsatz kommen. Ein dünner Ölfilm kann jedoch eine pflegende Option sein, wenn die Schneeketten nach dem Winter für die nächste Saison an einem trockenen Ort verstaut werden sollen.

Tipps für die Verwendung von Schneeketten

Wer die Ketten etwas lockerer montiert, kann die Lebensdauer erhöhen. Allerdings ist gerade auf eisigen Fahrbahnen für einen spürbaren Gripeffekt ein enger Sitz notwendig.

Nicht nur das Anlegen von Schneeketten will geübt sein: Auch an das Fahrgefühl sollten sich Fahrer langsam herantasten. Viele beschreiben es als holprig. Und die mögliche Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometern pro Stunde auf winterlichen Straßen ist in diesem Kontext nicht zu unterschätzen: Bremswege verlängern sich naturgemäß auf glattem Untergrund, daher ist immer mit Weitsicht zu fahren.

Gerade bei hochmodernen Fahrzeugen ist zu bedenken, wie sich Schneeketten in Bezug auf elektronische Fahrhilfen auswirken. Aussagen hierzu sind auch in der beilegten Bedienungsanleitung zu prüfen, die nicht nur Hinweise für eine fachgerechte Montage enthalten müssen.

Schneeketten und elektronische Stabilitätsprogramme

Nicht wenige Experten empfehlen, nach Möglichkeit bei der Verwendung von Schneeketten ESP abzuschalten. Wenn diese elektronische Fahrdynamikregelung aktiv ist, kann sie durch ihr Eingreifen die optimale Performance von Schneeketten stören. Nach der Demontage ist an die Reaktivierung von ESP zu denken, um bei „normalen“ winterlichen Straßenverhältnissen optimale Fahreigenschaften zu nutzen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Schneeketten-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Wer für ein hohes Maß an Sicherheit auf funktionale beziehungsweise praxiserprobte Schneeketten setzen möchte, ist wahrscheinlich an aussagekräftigen Tests interessiert. Vor diesem Hintergrund rückt der Schneeketten-Test von AUTO BILD aus dem Jahr 2019 in den Fokus. Im Test ging es um neun Schneeketten, wobei die Kriterien Bedienungsanleitung, Qualitätseindruck sowie Montage beziehungsweise Demontage entscheidend für das Testurteil waren.

Als Testsieger mit 177 von 200 möglichen Punkten ging die Schneekette Snox von Pewag hervor: Im Test konnten vor allem die exzellenten Fahreigenschaften, die einfache Montage und das attraktive Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Zudem zeigte sich im Test, dass das starke Gummiseil für den notwendigen Zug an der Innenseite der Radflanke sorgt.

Der Test für Schneeketten ist als qualitätsbezogene Auswahlhilfe auch in der Hinsicht zu verstehen, dass gute Modelle bereits für unter 100 Euro erhältlich sind. Zum Teil deutlich teurere Komfortketten enttäuschten dagegen eher mit hinteren Platzierungen: Zwar wurde die Handhabung bei solchen Schneeketten laut Tester als gut empfunden. Bei sicherheitsrelevanten Anforderungen wie Traktion beziehungsweise Gripniveau schnitten die Komfort-Modelle hingegen unterdurchschnittlich ab. Der Test offenbarte auch, dass es in puncto Zubehör (beispielsweise Handschuhe für die Montage oder wirksamer Felgenschutz) zum Teil deutliche Unterschiede gibt. Auch hierauf ist bei der Auswahl von Schneeketten zu achten.

In einem weiteren Test von caravaning.de aus dem Jahr 2019 geht die Schneekette RUD Star Treck mit sehr guten Werten für Haltbarkeit, Laufruhe und Traktion als Testsieger hervor. Mit Blick auf selbstnachspannende Ketten schneidet die Schneekette Bewag Servo überzeugend ab. Die Tester lobten besonders die ansprechende Performance und den hohen Komfort bei der Montage. Mit einem pragmatischen Fazit urteilten die Tester, dass die beste Schneekette im entscheidenden Moment zur Hand sein sollte. Insofern kann eine günstige Schneekette wie Cartrend Polar Safety für Wenigfahrer im Schnee eine funktionale und sehr budgetsparende Alternative sein.


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