Grappa Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

Was ist Grappa?

Grappa ist ein italienischer Weinbrand, der aus Trester, also den Resten von Trauben, die nach der Weinherstellung übrigbleiben, hergestellt wird. Die Qualität des Weins hängt vor allem von den Trauben und den Bedingungen ab, unter denen er angebaut wurde. Es gibt also keine Garantie, dass der Trester einer teuren Weinsorte besonders hochwertig ist. Vielmehr ist es entscheidend, wie gut die Trauben vergoren sind. Je besser die Trauben vergoren sind, desto hochwertiger ist der Trester.

Grappas werden traditionell in Destillierblasen aus Kupfer hergestellt. Besonders edlen Grappas werden in handgeschmiedeten sogenannten Alembiken destilliert. Diese Art der Destillierung gilt als schonend und sorgt dafür, dass die Aromen der Trauben besonders gut erhalten bleiben. Die meisten Grappasorten werden aus dem Trester roter Trauben gewonnen.

Bei der Verwendung weißer Trauben bleibt in der Schale Zucker zurück. Daher werden die Schalen mit Most aufgegossen und ein weiteres Mal vergoren. Der daraus stammende Wein wird destilliert. Auf diese Weise entstehen Traubenbrände aus hellen Sorten.

Sorten

Grappa gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Die häufigsten sind:

  • Grappa Bianca: Diese Sorte wird aus weißem Wein hergestellt und hat einen klaren, hellen Farbton.
  • Grappa Rossa: Diese Sorte wird aus rotem Wein hergestellt und hat einen dunklen, rötlichen Farbton.
  • Grappa Nera: Diese Sorte wird aus roten Trauben hergestellt und hat einen dunklen, purpurfarbenen Farbton.

Reifung

Die meisten Grappas werden nicht länger als ein Jahr gelagert, bevor sie abgefüllt und verkauft werden. Einige hochwertige Grappas werden jedoch für mehrere Jahre in Eichenholzfässern gelagert, was ihnen einen weicheren, runderen Geschmack verleiht. Je länger sie reifen, desto besser schmecken sie. Durch das Alterungsverfahren erhalten Grappas ihre typische goldgelbe Farbe. Wird Kirschholz verwendet, erhält das Getränk eine süßere Note. Ist Eichenholz im Spiel, entsteht beim Grappa ein herberer Geschmack.

Kategorien

Grob gesagt gibt es vier Kategorien, die sich aus dem Reifegrad ergeben: Grappa Giovane ist ein junger Grappa, der nur kurz in Eichenholzfässern reifen durfte. Grappa Affinata in Legno hat eine längere Reifephase hinter sich und daher einen milderen Geschmack. Ähnliches gilt für Grappa Vecchia, hier wird der Geschmack als sehr mild beschrieben. Grappa Riserva ist eine besonders hochwertige Sorte, die mindestens zwei Jahre in Eichenholzfässern reifen durfte.

Geschmack

Grappa hat einen typischen, herben Geschmack und ist sehr alkoholhaltig. Es gibt ihn in den unterschiedlichsten Nuancen, von süßlich über fruchtig bis hin zu würzig. Die Geschmäcker können je nach Hersteller und Sorte variieren, sodass es schwierig ist, eine allgemeine Aussage über den Geschmack von Grappas zu treffen. Verschiedene Grappas können diverse Aromen wie Honig, Zimt, Nelke, Pfeffer, Kirsche, Erdbeere, Johannisbeere, Rosine, Feige und Mango aufweisen.

Alkoholgehalt

Ein typischer Grappa enthält etwa 37,5 Volumenprozent Alkohol. Es gibt aber auch Varianten, die stärker ausfallen, bis etwa 60 oder 70 Volumenprozent.

Preis

Grappa ist in unterschiedlichen Preisklassen erhältlich. Die günstigsten Produkte kosten etwa 15 Euro, die teuersten dagegen über 30 Euro. In der Regel sind Grappas mit höheren Alkoholgehalten und aus teureren Trauben kostenintensiver. Grundsätzlich gibt es keine besonders exklusiven Grappas, jedoch werden solche mit höherem Reinheitsgrad und aus besonderen Rebsorten als edel angesehen.

Anlässe

Grappa ist ein süßes, starkes italienisches Schnapsgetränk, das traditionell nach einer Mahlzeit getrunken wird. In Italien gilt er als Verdauungsschnaps – auch Digestif genannt – und ist daher oft nach reichhaltigen Essensmenüs zu finden. Grundsätzlich trinkt man zum Grappa entweder Wasser oder Espresso. Bei besonderen Anlässen trinkt man auch Grappa mit Tee. Zum Genuss von Grappa kann man folgenden Trinkspruch aufsagen: „Zum Wohl, auf dass der Grappa dir gut bekomme und dir die Kehle nicht verbrenne!“

Woher kommen Grappas?

Grappas kommen in der Regel aus Italien sowie aus der italienischsprachigen Schweiz. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Grappa in Italien eine sehr lange Tradition hat. Man kann sogar sagen, dass Grappa in gewisser Weise eine italienische Erfindung ist. Die erste Erwähnung von Grappa stammt aus dem Jahr 1283. In diesem Jahr wurde in einem Dokument des Stadtrates von Bassano del Grappa ein gewisser „Maestro Benedetto“ erwähnt, der Grappa hergestellt hat.

Spezielle Grappas aus Südtirol

Wie bei allen Verfeinerungen des Obstes gibt es auch in von Südtirol hergestellten Grappas verschiedenste Geschmacksrichtungen. Die Auswahl reicht von einer klassischen Grappa aus süßen Trauben über die würzige Kirsche und die fruchtige Apfelgrappa bis hin zu einer ganz besonderen Blaubeer-Grappa.

Die bekannteste und beliebteste Sorte ist die Chinotto-Grappa, die aus dem gleichnamigen Obst hergestellt wird. Südtirol bietet verschiedene Grappas an, die holzig, würzig oder fruchtig schmecken. Auch ein roséfarbener Grappa wird produziert, der mit Erdbeer- und Himbeergeschmack aromatisiert wird. Einige Sorten sind sogar von der Südtiroler Grappa-Kommission ausgezeichnet. Einige bekannte Südtiroler Grappas sind der Ragoleta-Grappa, der Löwengraf-Grappa und der Rinds-Grappa.

Tragen Grappas einen Herkunftsnachweis?

Ja, Grappas müssen einen kontrollierten Herkunftsnachweis tragen, der vom Produzenten ausgestellt wird. Dieser reicht vom Ursprung der Trauben über die destillierte Menge und den Zeitpunkt der Destillation bis zur endgültigen Flaschenfüllung. Die meisten Grappas sind nach dem italienischen Gesetz PDO (Protected Designation of Origin) oder PGI (Protected Geographical Indication) eingetragen und haben deshalb einen staatlich geschützten Herkunftsnachweis.