Babyschale Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Babyschale dient dem sicheren Transport von Säuglingen im Fahrzeug. Babys nehmen darin eine gekrümmte Liegehaltung ein.
  • Babyschalen unterliegen wie Kindersitze auch strengen Sicherheitsstandards. Achten Sie beim Kauf auf ein gültiges ECE-Siegel.
  • Zur Befestigung im Auto dient entweder eine passende ISOFIX-Basisstation oder der Fahrzeuggurt.
  • Erreicht der Kopf des Säuglings den oberen Rand der Babyschale, ist diese zu klein und Sie müssen auf ein größeres Modell zurückgreifen.
  • Wenn Sie die Babyschale auf dem Beifahrersitz montieren, müssen Sie den Frontairbag deaktivieren.
Die besten Babyschalen im Vergleich

Für einen sicheren Transport von Geburt an

Für Erwachsene gilt zu ihrer eigenen Sicherheit im Fahrzeug die Gurtpflicht. Kinder, insbesondere Babys, sind allerdings zu klein, um vom Fahrzeuggurt ausreichend geschützt zu werden. Sie müssen in einem passenden Kindersitz transportiert werden. Der aktuellen i-Size-Norm entsprechend dürfen Kinder erst ab einem Alter von 15 Monaten in Fahrtrichtung im Auto mitfahren. Bis dahin benötigen sie eine Kindersitzvariante, die entgegen der Fahrtrichtung angebracht wird.

Die rückwärtsgerichtete Sicherung bietet bei einem Frontalaufprall mehr Sicherheit, da das Baby oder Kleinkind dabei in den Sitz gedrückt wird, anstatt nach vorn geschleudert zu werden. Somit wird das Genick deutlich weniger belastet und auch das Köpfchen ist besser geschützt. Wenn Sie Ihr Neugeborenes mit dem Auto vom Geburtsort nach Hause transportieren möchten, sollten Sie sich bereits während der Schwangerschaft um ein passendes Rückhaltesystem kümmern.

Liegen statt sitzen

Da Babys noch nicht selbstständig sitzen können, sollten sie nur liegend im Auto mitfahren. Wenn sie in eine Sitzhaltung gezwungen werden, schadet das ihrer Wirbelsäule, die sich noch im Wachstum befindet. Spätere Haltungsschäden können die Folge sein. Zwar gibt es auch fest im Auto zu montierende Sitze für Säuglinge, die in Liegeposition gekippt werden können und sich damit ebenfalls von Geburt an eignen, als Klassiker gilt aber die Babyschale mit Tragegriff.

Leere Babyschale mit hochgeklapptem Tragegriff
An einem nach oben und unten klappbaren Griff können Sie die Babyschale komfortabel tragen.

Babyschalen sind Auto-Kindersitze speziell für Säuglinge bis zu einem Alter von 13 Kilogramm beziehungsweise einer Größe bis maximal 105 Zentimetern. Anstatt wie in einem Kindersitz aufrecht zu sitzen, liegen Babys in der Babyschale gekrümmt. Nacken und Kopf werden dabei vollständig vom vorderen Schalenrand gestützt. Ein Gurtsystem sichert sie zusätzlich ab.

Mobil und vielseitig einsetzbar

Babyschalen haben den Vorteil, dass sie auch außerhalb des Fahrzeugs einsetzbar sind. Darin können Sie Ihren Nachwuchs zum Beispiel schlafend von Ihrer Wohnung zum Auto und wieder zurück tragen. Einige Babyschalen lassen sich sogar als Kinderwagenaufsatz verwenden. Beachten Sie allerdings, dass die gekrümmte Liegehaltung in der Babyschale für die noch empfindliche Wirbelsäule nicht optimal ist. Für ausgedehnte Spaziergänge oder als längerfristige Schlafgelegenheit ist eine Babyschale nicht geeignet. Vor allem in den ersten drei Lebensmonaten Ihres Babys sollten Sie die Zeit in der Babyschale möglichst begrenzt halten und Ihren Nachwuchs nur auf Kurzstrecken im Auto mitnehmen.

Aller guten Dinge sind drei: Verschiedene Kindersitznormen

Um ausreichend Sicherheit gewährleisten zu können, müssen für den Handel zugelassene Kindersitze und Babyschalen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Hierfür legt die Wirtschaftskommission für Europa (ECE) Sicherheitsstandards fest, auf welche die Sitze vor ihrer Zulassung geprüft werden. In Deutschland übernimmt diese Prüfung der TÜV. Kindersitze, die den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechen, erhalten ein ECE-Prüfsiegel und dürfen somit verkauft sowie verwendet werden.

Beispiel eines ECE-R44-04-Siegels mit Erklärung der Bestandteile
Das ECE-Prüfsiegel am Beispiel der Norm R44-04 im Überblick.

Bereits seit mehreren Jahren sind drei ECE-Normen parallel zugelassen. Die älteste davon ist die UN ECE Reg. 44/03, die 19995 in Kraft trat. Seit 2005 wird sie durch die UN ECE Reg. 44/04 ergänzt. Ab 2012 trat schrittweise die bislang neuste Norm UN ECE Reg. 129, geläufig unter der Bezeichnung i-Size, in Kraft.

UN ECE Reg. 44/03 und 04: Klassifizierung nach Gewicht

Die beiden ECE-44-Standards teilen Kindersitze nach zugelassenem Gewicht in fünf Klassen ein. Babyschalen für Säuglinge bis zu 10 Kilogramm gehören der Klasse 0 an und können quer- oder rückwärtsgerichtet im Fahrzeug montiert werden. In die Klasse 0+ fallen Babyschalen, die für Babys mit einem Gewicht bis 13 Kilogramm zugelassen sind und rückwärtsgerichtet befestigt werden. Den übrigen drei Klassen sind Kindersitze für älteren Nachwuchs zugeordnet.

Kindersitze, die nach diesen Normen zugelassen werden, müssen im Prüfverfahren frontalen Crashtests standhalten und werden entweder mit dem Fahrzeuggurt oder per ISOFIX im Auto befestigt.

UN ECE Reg. 129 (i-Size): Erhöhte Sicherheitsstandards

Die neue ECE-Regelung i-Size hat die beiden Ziele, die Sicherheit von Babyschalen und Kindersitzen weiter zu verbessern und ihre Nutzung, insbesondere den Einbau im Auto, zu vereinfachen. Anstelle des Gewichts unterteilt i-Size Kindersitze nach Körpergröße. Damit soll ein zu früher Wechsel auf ein größeres Modell verhindert werden. Den Größenbereich für ihre Babyschalen legen die Hersteller fest.

Zusätzlich zu frontalen Aufpralltests müssen i-Size-Kindersitze im Prüfverfahren außerdem Seitenaufpralltests bestehen. Zusätzlich schreibt die UN ECE Reg. 129 vor, dass die Sitze mit dem Befestigungssystem ISOFIX angebracht werden müssen, um das Risiko einer fehlerhaften Montage zu verringern.

Die Unterschiede im Überblick

Die älteren ECE-44-Standards und die i-Size-Norm unterscheiden sich vor allem in der Klassifizierung der Kindersitze, den vorgeschriebenen Crashtests und der Art der Befestigung. Außerdem weichen die Vorgaben für den Zeitraum ab, in dem Babys und Kleinkinder nicht vorwärtsgerichtet im Auto mitfahren dürfen.

ECE-StandardUN ECE REG. 44/03 + 04UN ECE Reg. 129 (i-Size)
Kindersitz-EinteilungNach KörpergewichtNach Körpergröße
Vorgeschriebene AufpralltestsFrontalFrontal und seitlich
Montage im FahrzeugMit ISOFIX oder FahrzeuggurtMit ISOFIX
Rückwärtsgerichtetes FahrenBis zu einem Körpergewicht von 9 kgBis zu einem Alter von 15 Monaten
Die wichtigsten Punkte der aktuell zugelassenen ECE-Normen.

Befestigung mit Gurt oder ISOFIX

Egal wie hochwertig eine Babyschale verarbeitet ist, wenn sie nicht richtig im Fahrzeug befestigt ist, kann sie keinen zuverlässigen Schutz bieten. Nach den aktuellen Normen zugelassene Babyschalen werden entweder mit dem Fahrzeuggurt oder per ISOFIX auf dem Autositz montiert. Bei vielen Modellen sind beide Befestigungsarten möglich.

ISOFIX: Einfach zu montieren und fest verankert

Bei ISOFIX handelt es sich um eine genormte, feste Verbindung zwischen Kindersitz und Fahrzeug. Hierzu muss das Fahrzeug über entsprechende ISOFIX-Halterungen verfügen. Eine ISOFIX-Babyschale ist mit einer Basisstation ausgestattet, die mit passenden Haken in den Halterungen verankert wird. Die Babyschale müssen Sie dann lediglich auf die Basis setzen und einrasten lassen. Durch die leichte Bedienung reduziert sich die Gefahr von Einbaufehlern. Zudem geht das Einsetzen besonders schnell vonstatten. Das Einklicken der Babyschale auf der Basisstation lässt sich bei den meisten Modellen auch einhändig gut erledigen – ein großer Vorteil, wenn Sie häufiger mit Ihrem Baby allein unterwegs sind und es während des Einbaus auf dem Arm halten.

Isofix-Haken werden in entsprechende Halterungen auf der Rückbank im Auto geschoben
Die ISOFIX-Halterungen im Fahrzeug erkennen Sie am Kindersitz-Symbol. In diese schieben Sie die Haken der Basisstation.

Allerdings ist nicht jede ISOFIX-Babyschale mit allen Fahrzeugen kompatibel. Beachten Sie daher beim Kauf unbedingt die Typenliste. Darauf geben Hersteller an, in welche Fahrzeuge sich die Babyschalen einbauen lassen. Darüber hinaus sind Babyschalen mit Basisstation teurer als Modelle zur Gurtbefestigung. Daher lohnt es sich, eine Babyschale mit einer Basisstation zu wählen, die auch mit Kindersitzen für größere Kinder verwendbar ist. Dann benötigen Sie beim Wechsel auf den nächstgrößeren Sitz keine neue ISOFIX-Basis. Praktisch sind außerdem drehbare Basisstationen. Auf diesen können Sie zum Beispiel die Babyschale zum einfacheren Anschnallen Ihres Säuglings in Ihre Richtung drehen.

Vorteile

  • Sichere Verbindung mit dem Fahrzeug
  • Schnelle und einfache Befestigung
  • Geringes Risiko von Einbaufehlern

Nachteile

  • Nicht mit allen Fahrzeugen kompatibel
  • Teuer

Gurtsystem: Günstig und universell verwendbar

Einige Fahrzeuge haben nur auf den Rückbank-Außensitzen ISOFIX-Halterungen, während diese bei manchen älteren PKWs noch komplett fehlen. Falls Sie Ihre Babyschale in einem solchen Fahrzeug nutzen möchten, benötigen Sie eine Ausführung, die Sie mit dem Fahrzeuggurt befestigen können. Diese Modelle haben mehrere Befestigungspunkte, durch die Sie den Sicherheitsgurt führen. Die Befestigungspunkte können sich je nach Modell unterscheiden.

Person befestigt Babyschale mit dem Fahrzeuggurt auf dem Beifahrersitz
Mit dem Fahrzeuggurt können Sie Babyschalen auch auf dem Beifahrersitz befestigen, der in den meisten Fahrzeugen keine ISOFIX-Halterungen hat.

Babyschalen mit Gurtbefestigung eignen sich zur Nutzung in jedem Fahrzeug und auf jedem Sitz mit Dreipunkt-Sicherheitsgurt. Außerdem sind sie günstiger als Ausführungen mit ISOFIX-Station. Der Einbau dauert allerdings länger als bei ISOFIX-Modellen und ist komplizierter, was zu einem höheren Fehlerrisiko führt. Mit nur einer Hand ist eine sichere Befestigung der Babyschale mit dem Gurtsystem nicht zu bewerkstelligen.

Vorteile

  • Universell einsetzbar
  • Günstig

Nachteile

  • Erhöhtes Risiko von Einbaufehlern
  • Hoher Einbauaufwand

Weitere Sicherheits- und Komfortaspekte

Neben dem ECE-Standard und der Befestigungsart ist die Größe der Babyschale ein wichtiges Auswahlkriterium. Sie entscheidet maßgeblich darüber, wie lange Sie Ihren Nachwuchs darin sicher im Fahrzeug mitnehmen können. Darüber hinaus sollten Sie auf das Gurtsystem, das Gewicht der Babyschale und den Tragegriff achten.

Die richtige Größe

Nach dem i-Size-Standard geben Hersteller zu ihren Babyschalen eine minimale und maximale Körpergröße in Zentimetern an, für die sich das jeweilige Modell eignet. Damit das Baby in der Schale gut geschützt ist, darf sie nicht zu groß ausfallen; andernfalls rutscht es darin hin und her. Bei einer zu kleinen Ausführung ragt das Köpfchen des Säuglings über den oberen Rand der Babyschale heraus und wird somit nicht mehr ausreichend geschützt.

Der geeignete Größenbereich wird von den Herstellern festgelegt und kann sich von Modell zu Modell unterscheiden. Bei den meisten Babyschalen liegt er bei etwa 40 bis 75 Zentimetern. Größere Babyschalen eignen sich für bis zu 90 Zentimeter große Babys. Bei solchen Babyschalen liegt die Minimalgröße häufig bei 45 oder 50 Zentimetern. Vor allem, wenn Sie die Babyschale von Geburt an nutzen möchten, ist es wichtig, dass sie nicht zu groß ist. Ist Ihr Nachwuchs aus der Babyschale herausgewachsen und kann bereits sitzen, können Sie auf einen Reboarder-Kindersitz umsteigen.

Die Polsterung

Damit Babyschalen den Säugling im Falle eines Aufpralls zuverlässig schützen und Stöße bestmöglich abfedern, sind sie mit Polsterungen ausgestattet. Meist befinden sich unter dem Rücken und dem Kopf sowie auf beiden Seiten entsprechende Polster. Besonders wichtig ist der Schutz von Kopf- und Nackenbereich. Neben der Absicherung sorgt eine gute Polsterung für eine angenehme Liegeposition. Babyschalen, die von Geburt an verwendbar sind, werden häufig mit einem Neugeboreneneinsatz, auch als Sitzverkleinerer bezeichnet, geliefert. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Polsterung, welche die Babyschale verkleinert, damit das Neugeborene ohne zu viel Spielraum geschützt darin liegen kann.

Das Gurtsystem

Damit Babys während der Fahrt sicher im Sitz gehalten werden, sind Babyschalen typischerweise mit einem integrierten Dreipunkt-Hosenträgergurt ausgestattet. Dieser verläuft über beide Schultern, festgeschnallt wird er zwischen den Beinen des Säuglings. Um das Gurtsystem optimal an Ihr Baby anpassen zu können, sollten alle Bestandteile verstellbar sein. Polsterungen verhindern, dass der Gurt einschneidet oder unangenehm drückt. Das Anschnallen funktioniert im Idealfall einfach und schnell, sodass weder Eltern noch Baby ungeduldig werden müssen.

Person hält babyschale mit Baby vor einem Auto mit geöffneter Tür
Der Hosenträgergurt einer Babyschale verläuft in Form eines Y über beide Schultern und zwischen den Beinen.

Der Bezug

Um die Polster der Babyschale zu schonen, sind die meisten Modelle mit abnehmbaren Bezügen ausgestattet. Alternativ lassen sich passende Bezüge separat hinzukaufen. Sie schützen die Babyschale zum einen vor Flecken und Gebrauchsspuren. Zum anderen sorgen sie dafür, dass Ihr Baby es in der Schale besonders gemütlich hat. Einige Babyschalen werden sogar mit mehreren Bezügen geliefert, etwa einem dünnen, atmungsaktiven für warme Sommertage und einem dickeren, kuscheligen für Herbst und Winter.

Im Idealfall ist der Bezug der Babyschale auf Schadstofffreiheit geprüft, einfach abzunehmen und zur Reinigung in der Waschmaschine geeignet. Viele Bezüge können Sie bei 30 Grad Celsius in der Maschine waschen. Beachten Sie hierzu den Waschzettel beziehungsweise Herstellerhinweise in der Bedienungsanleitung.

Das Gewicht

Wie schwer die Babyschale ist, spielt vor allem für Eltern eine Rolle, die ihren Nachwuchs häufiger und über weitere Strecken darin tragen. Die meisten Modelle wiegen zwischen drei und fünf Kilogramm. Einfluss auf das Gewicht haben das Material der Schale, der Seitenaufprallschutz, die Verstellmechanik und das Gurtsystem. Besonders leichte Babyschalen sind aus einer Mischung aus Kunststoff und Glas- oder Carbonfaser gefertigt.

Der Tragegriff

Ähnlich wie das Gewicht der Babyschale ist auch der Tragegriff für den Komfort der Eltern relevant. Er sollte ergonomisch geformt sein, damit sich die Schale angenehm tragen lässt. Eine gummierte Grifffläche sorgt für sicheren Halt. Lassen Sie sich nicht davon verunsichern, wenn der Griff leicht wackelt. Das dämpft Stöße beim Tragen der Schale ab, zum Beispiel beim Treppensteigen.

Wenn Sie planen, Ihre Babyschale über längere Strecken zu tragen, etwa weil Sie Ihren PKW weiter weg von Ihrem Zuhause parken, ist ein Modell mit Tragegurt eine gute Lösung. Mit einem solchen können Sie die Babyschale über Ihre Schulter hängend transportieren, sodass sich ihr Gewicht besser verteilt und Ihr Arm weniger belastet wird.

Mit Babyschale sicher unterwegs

Um die Babyschale richtig im Fahrzeug zu befestigen, halten Sie sich genau an die Anweisungen des Herstellers. ISOFIX-kompatible Modelle sind besonders einfach und sicher zu montieren. Wenn Sie die Babyschale mit dem Fahrzeuggurt befestigen, planen Sie für den Einbau besser etwas mehr Zeit ein.

Der richtige Platz im Fahrzeug

Als sicherster Platz im Fahrzeug gilt die Mitte der Rückbank. Bei den meisten PKW eignet sich diese allerdings nicht, um eine Babyschale zu montieren. Nur selten ist der mittlere Sitz mit ISOFIX-Halterungen ausgestattet, ein Dreipunkt-Fahrzeuggurt ist häufig ebenfalls nicht vorhanden. Die nächstsichere Alternative ist der Platz hinter dem Beifahrersitz. Er hat außerdem den Vorteil, dass Sie sich beim Einbau auf der vom Straßenverkehr abgewandten Gehwegseite befinden.

Person legt Baby in Babyschale auf der Rückbank im Fahrzeug
Auf der Rückbank hinter dem Beifahrersitz haben FahrerInnen ihr Baby zwar nicht direkt neben sich, dafür gilt dieser Platz als besonders sicher.

Wenn sie mit ihrem Nachwuchs allein im Fahrzeug unterwegs sind, haben viele Eltern ihren Säugling am liebsten neben sich auf dem Beifahrersitz, um ihn dort besser im Blick zu haben. Dabei ist dringend zu beachten, dass dies nur erlaubt ist, wenn der Front-Airbag auf der Beifahrerseite deaktiviert ist. Ansonsten würde der auslösende Airbag im Falle eines Aufpralls mit der Babyschale kollidieren. Lässt er sich nicht ausschalten, scheidet der Beifahrersitz als Sitz für Ihr Baby aus.

Tragegriff einstellen und Baby sicher angurten

Ist die Babyschale sicher im Fahrzeug angebracht, müssen Sie Ihr Baby darin noch ordnungsgemäß anschnallen. Achten Sie darauf, dass die Auslassöffnungen der beiden Schultergurte auf Schulterhöhe eingestellt sind und passen Sie sie andernfalls an. Zudem sollte der Gurt an keiner Stelle verdreht sein, sondern gerade und straff auf dem Körper Ihres Säuglings aufliegen. Passt Ihre flache Hand gerade noch zwischen Gurt und Oberkörper des Babys, sitzt das Gurtsystem sicher.

Wie der Tragegriff der Babyschale während der Fahrt eingestellt sein sollte, kann sich von Modell zu Modell unterscheiden. Richten Sie sich hierbei am besten nach den Herstellerempfehlungen in der Bedienungsanleitung. Bei einigen Babyschalen sollte der Tragegriff während der Fahrt aufgestellt bleiben, während er bei anderen Modellen besser nach oben oder unten zu klappen ist.

Straßenverkehr hat Priorität

Ein Baby im Fahrzeug bietet ein hohes Ablenkungspotential. Nehmen Sie daher, sofern möglich, eine zweite erwachsene Person mit, die neben Ihrem Baby auf der Rückbank Platz nehmen und sich während der Fahrt darum kümmern kann. Auch, wenn das nicht möglich ist, sollte Ihre volle Aufmerksamkeit während der Fahrt dem Straßenverkehr gelten. Bereits ein kurzer Blick auf Ihren Nachwuchs kann fatale Folgen haben. Verhält er sich unruhig oder sind Sie unsicher, ob es ihm gut geht, halten sie stattdessen bei nächster Gelegenheit an, um in Ruhe nach ihm zu sehen.

Flugreisen mit Babyschale

In der Babyschale kann Ihr Nachwuchs nicht nur im Auto sicher Platz nehmen. Unter bestimmten Voraussetzungen eignen sich die Rückhaltesysteme auch zur Mitnahme im Flugzeug. Hierfür ist es vor allem wichtig, dass die Babyschale zusätzlich zur Verwendung im Auto auf den sicheren Einsatz im Flugzeug geprüft wurde. Sie benötigt eine ECE-Zulassung zur Befestigung mit Zweipunktgurten. Ob diese Prüfung erfolgt ist und von der Babyschale erfolgreich bestanden wurde, erkennen Sie am Siegel „For Use in Aircraft“ des TÜV Rheinland.

Beachten Sie außerdem, dass Sie Ihrem Nachwuchs zur Mitnahme in der Babyschale einen eigenen Sitzplatz reservieren müssen. Auf einen solchen haben Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren keinen Anspruch. Stattdessen können sie auf dem Schoß einer erwachsenen Person mitfliegen und dort mit einem Schlaufengurt gesichert werden. Für viele Eltern und ihren Nachwuchs ist das Fliegen mit Babyschale aber eine sicherere und komfortablere Alternative.

Wie lange darf eine Babyschale verwendet werden?

Vor allem Babyschalen mit ISOFIX-Station sind nicht gerade günstig. Daher kann es Eltern als gute Idee erscheinen, die Babyschale nacheinander für unterschiedliche Babys zu nutzen oder ein gebrauchtes Modell zu wählen. Der ADAC, der regelmäßig Babyschalen auf ihre Sicherheit testet, empfiehlt eine maximale Nutzungsdauer von vier Jahren. Nach einem Unfall oder einem Sturz aus größerer Höhe sollte die Babyschale allerdings nicht mehr eingesetzt werden. Ein gebrauchtes Modell sollten Sie daher, wenn überhaupt, nur aus vertrauenswürdiger Quelle erwerben.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Babyschalen nicht selbst getestet.

Die Stiftung Warentest nimmt regelmäßig Kindersitze für verschiedene Altersgruppen unter die Lupe. Zuletzt veröffentlichte das Verbraucherportal im Mai 2022 gemeinsam mit dem Testpartner ADAC einen Kindersitz-Test mit insgesamt 26 Modellen, darunter 10 Babyschalen mit Preisen zwischen 150 und 530 Euro. Im Gegensatz zu den anderen Kindersitzen, von denen einige mit teils starken Mängeln negativ auffielen, konnten alle Babyschalen im Test überzeugen und erhielten durchweg das Testurteil „Gut“. Geprüft wurden die Babyschalen auf ihre Unfallsicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffe. Beruhigend: Schadstoffe stellten die TesterInnen bei keiner der zehn Babyschalen fest.

Das beste Testergebnis mit der Note 1,7 teilen sich zwei Babyschalen: die Cybex Aton B2 i-Size + Base One und die Maxi-Cosi CabrioFix i-Size + CabrioFix i-Size-Base. Beide Modelle überzeugten mit ihrer Sicherheit bei Frontal- sowie Seitencrashs und liegen preislich im Mittelfeld der getesteten Babyschalen. Der Cybex-Testsieger ist dank einklickbarer Basis besonders einfach zu bedienen, benötigt aber viel Platz. Die Babyschale Maxi-Cosi CabrioFix i-Size ist im Vergleich dazu kompakter, aber etwas aufwendiger einzubauen.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © SkyLine / stock.adobe.com | Abb. 3: Netzvergleich | Abb. 4: © Stephen Davies / stock.adobe.com | Abb. 5: © Kekyalyaynen / stock.adobe.com | Abb. 6: © Andrey Popov / stock.adobe.com | Abb. 7: © oksanazahray / stock.adobe.com