Elektrischer Lattenrost Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Ein elektrischer Lattenrost bietet die Möglichkeit, das Kopf- und manchmal auch das FuĂteil mittels eines Motors stufenlos zu verstellen.
- Der Wechsel in verschiedene Sitz- oder Liegepositionen ist ohne Aufwand in Sekundenschnelle möglich.
- Gute Lattenroste bestehen aus sieben Zonen, die unterschiedliche Körperbereiche unterstĂŒtzen.
- Bedenken Sie, dass nicht jeder elektrische Lattenrost mit jedem Bettrahmen kombinierbar ist. Achten Sie auch auf eine geeignete Matratze.

Ein essenzielles Verbindungselement
Ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Schlaf â vielleicht sogar noch mehr im Bett. Es ist also konsequent, nur das Beste und Bequemste zu wollen, wenn es um die SchlafstĂ€tte und alle damit zusammenhĂ€ngenden Teile geht. Neben der Matratze ist eines der entscheidenden Elemente der Lattenrost. Dieser besteht aus miteinander verbundenen Holzlatten, manchmal bereits in einem Rahmen verbaut, und dient als Unterlage fĂŒr die Matratze. Er ist gewissermaĂen das VerbindungsstĂŒck zwischen Bettgestell und LiegeflĂ€che.
Was kann ein elektrischer Lattenrost?
Die Lattenroste bieten die Möglichkeit, in unterschiedlichem Umfang einzelne Elemente zu verstellen. So kann das Kopfende in verschiedene Positionen aufgerichtet werden. Bei vielen Modellen ist das FuĂende ebenfalls variabel und kann in der Höhe verstellt beziehungsweise angewinkelt werden, sodass Sie im wahrsten Sinne des Wortes die FĂŒĂe hochlegen können. Ein elektrischer Lattenrost erlaubt es, diese komfortablen Einstellungen stufenlos ĂŒber eine Fernbedienung vorzunehmen.
Vorteile
Mit einem verstellbaren Lattenrost sind verschiedene Sitz- und Liegepositionen möglich, um im Bett beispielsweise bequem lesen oder fernsehen zu können. Eine solche AusfĂŒhrung ist auĂerdem gut als Aufstehhilfe fĂŒr Ă€ltere Personen geeignet oder auch dann, wenn Sie bei Verspannungen beziehungsweise Muskelbeschwerden eine UnterstĂŒtzung benötigen. DarĂŒber hinaus lĂ€sst sich das Bett einfacher beziehen, da die Matratze ein wenig gebogen wird. Die Einstellungen sind per Knopfdruck umsetzbar. So mĂŒssen Sie nicht aufstehen, wenn Sie etwa vor dem Schlafen von der Sitz- in die Liegeposition wechseln wollen.
Nachteile
Elektrische Lattenroste sind schwerer und unhandlicher als Modelle ohne Motor. Das fÀllt jedoch nur beim Aufbau des Bettes beziehungsweise gegebenenfalls bei einem Umzug ins Gewicht. Diese Roste sind die teuersten Varianten, was sich jedoch durch die robuste Bauweise und Langlebigkeit ausgleicht.
Das Video zeigt, wie ein elektrischer Lattenrost Ihren Schlaf- und Liegekomfort erhöht.
FĂŒr wen ist ein elektrischer Lattenrost geeignet?
Ein verstellbarer beziehungsweise elektrischer Lattenrost sorgt nicht automatisch dafĂŒr, dass Sie besser oder gesĂŒnder schlafen. Durch verschiedene verstellbare Elemente kann er jedoch die Matratze in bestimmten Zonen unterstĂŒtzen und zu einem angenehmen LiegegefĂŒhl beitragen.
Der Elektroantrieb erweitert den Komfort eines verstellbaren Kopf- beziehungsweise FuĂteils noch einmal deutlich. Mit einem Knopfdruck können Sie Ihre Liege- oder Sitzposition bequem und punktgenau anpassen. WĂ€hrend ein manuell verstellbarer Lattenrost hĂ€ufig auf verschiedene Neigungswinkel beschrĂ€nkt ist, kann der elektrische in der Regel stufenlos verstellt werden.
Schoner verhindert Verrutschen
Wenn Sie die Kopf- und FuĂzonen hĂ€ufig verstellen, lohnt sich ein Matratzenschoner. Zwischen Lattenrost und Matratze liegend sorgt er dafĂŒr, dass Letztere nicht verrutscht. AuĂerdem verhindert er, dass der Lattenrost an der Matratze scheuert oder im schlimmsten Fall Holzsplitter hinterlĂ€sst. Achten Sie jedoch darauf, dass der Schoner aus einem Material besteht, das die DurchlĂŒftung der Matratze nicht beeintrĂ€chtigt.
Eigenschaften eines elektrischen Lattenrosts
Bevor Sie sich einen Lattenrost anschaffen, bedenken Sie, dass er fĂŒr Ihre individuellen Anforderungen geeignet sein muss, beispielsweise was die GröĂe und die Belastbarkeit angeht. Beachten Sie Herstellerangaben und ĂŒberprĂŒfen Sie, ob es vielleicht ein passenderes Modell gibt, das Ihren AnsprĂŒchen gerecht wird.

Belastbarkeit
FĂŒr eine einzelne Person ist dieser Punkt meist nicht ausschlaggebend, da das Gros der Lattenroste mehr als 120 Kilogramm Gewicht aushĂ€lt. Wenn Sie zu zweit auf dem Rost schlafen, sollten Sie die maximale Belastbarkeit jedoch keinesfalls auĂer Acht lassen. Diese liegt bei einem Rost mit den MaĂen 90 x 200 Zentimeter im Idealfall zwischen 150 und 200 Kilogramm. Es gibt aber auch Modelle, die bis zu 300 Kilogramm tragen können.

MaĂe
GĂ€ngige MaĂe fĂŒr ein Einzelbett sind genau wie bei Matratzen auch 90 beziehungsweise 100 x 200 Zentimeter. FĂŒr breitere Betten mit den MaĂen 140 x 200 Zentimeter sind aber ebenso viele Modelle erhĂ€ltlich. FĂŒr Doppelbetten mĂŒssen Sie sich entsprechend den MaĂen zwei Roste zulegen. Bedenken Sie in diesem Fall, dass Sie zwei passende Matratzen kaufen. Eine Kingsize-Matratze auf zwei elektrischen Lattenrosten fĂŒhrt bei unterschiedlichen Einstellungen nicht zum gewĂŒnschten Ergebnis.

Abstand der Latten
Je weniger Latten der Rost hat, desto gröĂer ist der Abstand zwischen ihnen und desto unbequemer liegen Sie. Einige Roste, besonders aus dem unteren Preissegment, verfĂŒgen nur ĂŒber 20 Latten. Idealerweise fassen Sie eine mit der doppelten Anzahl ins Auge. Der Abstand zwischen den einzelnen Elementen sollte nicht mehr als drei Zentimeter betragen. Zu eng sollten sie aber auch nicht beieinander liegen: Etwa die HĂ€lfte der Matratze sollte von unten belĂŒftet werden können.

Motor
Bei elektrischen Lattenrosten ist der Motor ein wichtiges Detail. Er sollte leise arbeiten, wenn Sie niemanden stören wollen, wĂ€hrend Sie die Liegeposition verĂ€ndern. Auch eine Notabsenkung ist praktisch. So lĂ€sst sich der Lattenrost wieder in die ursprĂŒngliche Liegeposition bringen, selbst wenn der Motor, etwa bei einem Stromausfall, von der Energiezufuhr getrennt ist. Die Steuerung des elektrischen Rosts geschieht entweder per Kabel oder per Funkfernbedienung.
Andere Arten von Lattenrosten
Viele Betten werden nur als Gestell beziehungsweise Rahmen angeboten. Neben der Matratze ist auch den Lattenrost separat erhĂ€ltlich. So können Sie die fĂŒr Sie passende Kombination auswĂ€hlen.
Rolllattenrost
Die einzelnen Latten sind mit einem breiten Stoffband verbunden und können zusammengerollt werden. Diese Variante ist nicht nur die simpelste und gĂŒnstigste, sondern auch mit allen Bauarten von Betten kompatibel. Bei UmzĂŒgen oder der Lagerung hat sie den Vorteil, dass sie platzsparend und einfach zu transportieren ist. Allerdings federn die Latten nicht nach und können auf der Unterlage verrutschen.
Rahmenlattenrost oder Federholzrahmen
In diesem Fall werden die Lattenroste mit einem Rahmen verbunden. Dieser besitzt Gummikappen, in die die Enden der Latten gesteckt werden. Die Latten werden aus mehreren Schichten verleimt, was ihnen StabilitÀt und FlexibilitÀt verleiht. Sie sind bei komplexer und schwieriger herzustellen als normale Holzlatten. Sie werden im Rahmen leicht nach oben gebogen, wodurch der Lattenrost besser federt. Teilweise sind die Latten mittig durch einen Stoffgurt noch einmal stabilisiert. Rahmenlattenroste können auch verstellbar sein.
Höhenverstellbarer Lattenrost
Diese Variante ist mit denselben höhenverstellbaren Elementen an Kopf- und FuĂende ausgestattet wie die elektrische AusfĂŒhrung; daher gewĂ€hrleistet sie einen Ă€hnlichen Liegekomfort. Allerdings mĂŒssen Sie die Positionierung der LiegeflĂ€che manuell vornehmen, weshalb diese nicht immer prĂ€zise, oft auch nur stufenweise eingestellt werden kann. Zudem mĂŒssen Sie aufstehen, um von der Sitz- in eine Liegeposition zu kommen.
Tellerlattenrost
Bei dieser AusfĂŒhrung sind auf den Latten runde Elemente angebracht, an denen sich wiederum sogenannte Kontaktpads befinden. Letztere ermöglichen eine Federung und FlexibilitĂ€t in alle Richtungen. Wenn Sie seitlich liegen oder sich im Schlaf viel bewegen, werden Sie in der jeweiligen Position durch die Pads unterstĂŒtzt. Tellerlattenroste sind aufgrund ihrer aufwendigen Konstruktion teurer als herkömmliche Roste. Sie sind auch mit verstellbaren StĂŒtzen, beispielsweise in elektrischer Form, erhĂ€ltlich.
Was kostet ein elektrischer Lattenrost?
Elektrische Lattenroste sind teurer als andere AusfĂŒhrungen, was an der verbauten Technik und ihrer Funktionsvielfalt liegt. Sie sind wie andere Rahmenlattenroste sehr robust und langlebig â wahrscheinlich kaufen Sie eher eine neue Matratze oder gar einen neuen Bettrahmen als ein neuen verstellbaren Rost. Bei der Suche nach einem geeigneten Modell werden Sie bemerken, dass die Preise zumeist bei circa 300 Euro anfangen. Achten Sie jedoch darauf, dass die meisten VerkĂ€ufer auf ihren Homepages ihr kleinstes und damit gĂŒnstigstes Modell prominent platzieren. FĂŒr einen Lattenrost mit den MaĂen 140 x 200 Zentimeter mĂŒssen Sie deutlich mehr investieren als fĂŒr einen 90 x 200 Zentimeter groĂen.
Die sieben Zonen eines Lattenrosts
Idealerweise hat ein Lattenrost sieben Zonen, die den Körperregionen entsprechen. Beim elektrischen Lattenrost sind zwar nicht alle Zonen separat einstellbar, zum Teil haben aber die Positionen und Winkel einiger Zonen Einfluss auf andere.
Die sieben Zonen sind fĂŒr gewöhnlich Kopf, Schultern, RĂŒcken, Becken, Oberschenkel, Unterschenkel und FĂŒĂe. Ist der Lattenrost als FĂŒnf-Zonen-Modell ausgewiesen, sind jeweils die ersten und letzten beiden Zonen zusammengefasst. Bei Sieben-Zonen-AusfĂŒhrungen sind die Gummikappen der Latten in Schulter-, Becken- und Unterschenkelzone oft weicher, damit Sie hier leichter einsinken.

Wenn das Kopfteil verstellt wird, neigt sich automatisch â jedoch in geringerem AusmaĂ â das Schulterteil nach oben. Meist ist die Zone fĂŒr den RĂŒcken in ihrem HĂ€rtegrad variierbar, sodass Sie fester oder weicher liegen. Die Zone fĂŒr die Oberschenkel lĂ€sst sich bei verstellbaren Lattenrosten anheben, der Bereich fĂŒr die Unterschenkel wiederum separat davon im Winkel verstellen.
Nicht alle Kombinationen funktionieren
Beachten Sie, dass nicht alle Bettarten fĂŒr elektrische Lattenroste geeignet sind. Sogenannte Schweberahmenbetten haben hĂ€ufig Querverbindungen als Stabilisierung. Auf diese wird der Lattenrost aufgelegt; eine elektrische Variante ist jedoch oft ungeeignet. Der Motor, wie auch die Scharniere und Gelenke der verstellbaren Zonen, brauchen nach unten hin Spielraum. Die Querverbindungen des Schweberahmenbettes wĂ€ren in diesem Falle im Weg.
Ăhnliches gilt fĂŒr SchubkĂ€sten oder Ă€hnliche StaurĂ€ume unter dem Bett, die die Bodenfreiheit des Lattenrosts beeintrĂ€chtigen könnten. Manche elektrischen Lattenroste kommen auch ohne diese Bodenfreiheit aus; achten Sie daher auf die Herstellerangaben, die Ihnen Auskunft darĂŒber geben, mit welche Betttyp das jeweilige Modell kompatibel ist.

Nicht alle Matratzen sind ideal mit elektrischen Lattenrosten kombinierbar. Federkernmatratzen sind hÀufig eher starr und gehen nicht mit jeder Verformung optimal mit. Im Gegensatz dazu sind Kaltschaummatratzen deutlich flexibler und passen sich an die Form ihres Untergrunds an.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die elektrischen Lattenroste nicht selbst getestet.
Einen aktuellen Test von elektrischen Lattenrosten, etwa von unabhĂ€ngigen Portalen wie ĂKO-TEST oder der Stiftung Warentest gibt es nicht. Letztere nahm jedoch im Jahr 2015 Lattenroste im Allgemeinen nicht nur unter die Lupe, sondern im Urteil auch auseinander. Da dieser Test schon einige Jahre zurĂŒckliegt, kann er nicht mehr fĂŒr einen relevanten Vergleich herangezogen werden, aufgrund seines eindeutigen Ergebnisses soll er jedoch nicht unerwĂ€hnt bleiben. Keines der getesteten Modelle kam damals ĂŒber die Note âAusreichendâ hinaus â âkeine bringt mehr als eine Spanplatteâ, schreibt die Stiftung Warentest. Teilweise wĂŒrden sie die Liegeeigenschaften der Matratzen sogar verschlechtern, was sich besonders auf RĂŒckenschlĂ€fer negativ auswirkt. Ein selbstgebauter Lattenrost wĂŒrde die AnsprĂŒche â wenn man nicht gerade verstellbare Kopf- und Beinzonen braucht â nicht nur ebenso gut, sondern sogar besser erfĂŒllen.
Dieser Test sorgte in der Branche fĂŒr Aufsehen und veranlasste einige Hersteller und Experten dazu, Stellung zu beziehen. So wollte das betten.de Schlafmagazin, einige der VorwĂŒrfe entkrĂ€ften und Statements richtigstellen. Ein Lattenrost, der fĂŒr jeden Schlaftyp und jede Statur gleichermaĂen gut geeignet ist, sei natĂŒrlich nicht zu finden. Viel wichtiger wĂ€re es, dass jeder den Rost findet, der fĂŒr ihn persönlich optimal ist. Ein starrer Lattenrost, wie das selbstgebaute Modell, sei fĂŒr SeitenschlĂ€fer oder Personen mit hohem Gewicht problematisch, da sie punktuell mehr einsinken. Ein flexiblerer Rost wĂŒrde hier den Druck mit aufnehmen, der ansonsten nur von der Matratze getragen wird.
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