Lattenrost Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Der Lattenrost dient als Matratzenunterlage und ermöglicht es, dass die Matratze belĂŒftet wird und die Feuchtigkeit aus ihr entweicht.
  • Er macht bis zu 30 Prozent des Liegekomforts aus.
  • Analog zu den Mehrzonen-Matratzen gibt es Lattenroste mit verschiedenen Liegezonen, deren HĂ€rtegrade auf die einzelnen Körperpartien abgestimmt sind.
  • Bei manchen Lattenrosten lassen sich das Kopf- und das Fußteil verstellen.
  • Nicht jeder Lattenrost ist mit jeder Matratzenart kompatibel.
Die besten Lattenroste im Vergleich

Liegekomfort beginnt unter der Matratze

Nach einem gesunden Nachtschlaf in einem kuschelweichen Bett ist man erholt, frisch und entspannt. Man ist voller Energie und hat Lust, die ganze Welt zu erobern – oder auch einfach nur ein paar Minuten lĂ€nger liegen zu bleiben und die Ruhe zu genießen. Wer hingegen schlecht schlĂ€ft, fĂŒhlt sich am Morgen oft wie gerĂ€dert. Ist mangelnder Liegekomfort fĂŒr die Schlafstörungen verantwortlich, zĂ€hlen neben Augenringen und Konzentrationsschwierigkeiten auch Verspannungen und RĂŒckenschmerzen zu den hĂ€ufigen Übeln. Ein bequemes Bett, das einen erholsamen Schlaf gestattet, ist also ausgesprochen wichtig. FĂŒr einen hohen Liegekomfort reicht eine gute Matratze allein jedoch nicht aus. Es ist auch ein hochwertiger Lattenrost nötig.

Wozu dient der Lattenrost?

Der Lattenrost, auch Lattenrahmen genannt, fungiert als Matratzenunterlage und ist damit ein Kernbestandteil des Bettes. Er gestattet es, dass die Matratze belĂŒftet wird und die Feuchtigkeit nach unten entweicht. Das ist wichtig, denn jede Nacht sondern wir bis zu einem Liter Schweiß ab, der ohne eine gute BelĂŒftung schnell Schimmel verursacht. Der Lattenrost spielt aber auch eine signifikante Rolle fĂŒr die Ergonomie: Laut Experten macht er etwa 25 bis 30 Prozent des Liegekomforts aus.

Die verschiedenen Arten von Lattenrosten

Der Markt bietet verschiedene Arten von Lattenrosten. Die Auswahl ist groß und reicht von ganz einfachen Rollrosten, die unter zehn Euro kosten, bis hin zu luxuriösen Motorlattenrosten, die zum Teil mit weit ĂŒber 2.000 Euro zu Buche schlagen. Frei wĂ€hlen können Kaufinteressenten aber nur bedingt, denn der Rost muss zur Matratze passen. Folgende Arten von Lattenrahmen gibt es:

Federholzrahmen

Der klassische Federholzrahmen gehört zu den beliebtesten Lattenrosten. Bei ihm handelt es sich in der Regel um einen massiven Holzrahmen, an dem federnde Holzlatten befestigt sind. Die leicht gebogenen Federholzleisten lagern in Kautschuk- oder Kunststoffkappen, die mitfedern. Die Latten bestehen aus geschichtetem Holz, wobei klassischerweise sechs oder sieben Schichten verleimt sind. Die meisten Federholzrahmen sind mit einem Mittelgurt ausgestattet, der verhindert, dass die Latten auseinanderrutschen.

Federholzrahmen
Klassische Federholzrahmen haben meist verschiedene Liegezonen.

Wie auch andere Lattenrostarten können Federholzrahmen verschiedene Liegezonen mit unterschiedlichen HĂ€rtegraden haben. Oft besteht die Möglichkeit, die HĂ€rte im RĂŒcken- und Beckenbereich zu regulieren und sie dem Körpergewicht anzupassen. Anders als bei starren AusfĂŒhrungen lassen sich bei verstellbaren Modellen Kopf- und Fußteil aufrichten. Bei elektrischen Modellen geschieht dies bequem per Knopfdruck.

Lattenroste aus Kunststoff

Lattenroste aus Kunststoff sind genauso aufgebaut wie Federholzrahmen. Auch sie gibt es mit verschiedenen Liegezonen sowie in starren und verstellbaren Varianten. Sie sind jedoch meist etwas weniger wertig und dementsprechend gĂŒnstiger.

Elektrische Lattenroste

Elektrische Lattenroste sind verstellbare Modelle, die mit einem Motor ausgestattet sind. Dieser sorgt fĂŒr grĂ¶ĂŸtmöglichen Komfort. Der Liegende muss nicht einmal aufstehen, um den Rost zu verstellen – er muss lediglich nach der Funk- beziehungsweise Kabelfernbedienung greifen. Die meisten elektrischen Lattenrahmen haben verschiedene Liegezonen. Komfort hat jedoch seinen Preis: Motorisierte Lattenrahmen sind zum Teil sehr teuer.

Die elektrischen Lattenroste eignen sich hervorragend fĂŒr Senioren sowie fĂŒr Menschen mit Behinderungen und sind der Standard in KrankenhĂ€usern. Sie empfehlen sich aber auch fĂŒr jeden, der besonderen Wert auf Bequemlichkeit legt. Ihr einziger Nachteil ist, dass sie kostspielig sind. Zwar finden sich im Internet auch SchnĂ€ppchen fĂŒr weniger als 200 Euro, doch wer sich MarkenqualitĂ€t wĂŒnscht, muss in manchen FĂ€llen 1.500 Euro oder mehr bezahlen.

Tellerlattenrost

Der moderne Tellerlattenrost ist eine besondere Lattenrost-Variante. Anstelle von Federleisten verfĂŒgt er ĂŒber Kunststoffteller, die auf federnden Drehpunktlagern befestigt sind und sich dreidimensional bewegen können. Die Teller, auch als Module bezeichnet, sind in Reihen angeordnet, haben direkten Kontakt zur Matratze und geben bei Belastung nach. Sie passen sich der Körperform und Liegeposition punktgenau an. Je nach Hersteller und Preisklasse gibt es unterschiedlich viele Tellermodule. Hier gilt: Je mehr Teller, desto höher der Schlafkomfort. Die meisten Modelle haben 72 Module.

Tellerlattenrost
Die meisten Tellerlattenroste verfĂŒgen ĂŒber 72 Module.

Tellerlattenroste gibt es in verschiedenen Varianten, beispielsweise mit oder ohne Liegezonen. Sie können mit einem Motor ausgestattet sein, sind aber auch als einfache Rollmodelle erhÀltlich. Es gibt zudem Hybride, die aus Federleisten- und Tellerzonen bestehen.

Tellerroste sind vergleichsweise teuer – hochpreisige Modelle können zwischen 1.000 und 2.000 Euro oder gar mehr kosten. Diese Rostart empfiehlt sich insbesondere fĂŒr Menschen, die unruhig schlafen und ihre Liegeposition hĂ€ufig Ă€ndern.

Rollroste

Die Rollroste sind die einfachsten und gĂŒnstigsten Lattenroste. Bei ihnen sind die Holzlatten nicht an einem Rahmen montiert, sondern lediglich durch ein elastisches Band verbunden. Diese Modelle lassen sich einrollen und platzsparend transportieren. Sie empfehlen sich besonders fĂŒr Menschen, die hĂ€ufig umziehen, beispielsweise Studenten. Hohen ergonomischen AnsprĂŒchen werden sie jedoch nicht gerecht.

Rollrost
Bei Rollrosten verbinden elastische BĂ€nder die Holzlatten.

Lattenroste fĂŒr ĂŒbergewichtige Menschen

Lattenroste, die speziell fĂŒr ĂŒbergewichtige Personen konzipiert sind, bestehen aus besonders stabilen Materialien wie etwa Birkenschichtholz. Sie ermöglichen auch bei hohem Körpergewicht bequeme Liegepositionen. Eine MittelzonenverstĂ€rkung sorgt dafĂŒr, dass der Körper nicht durchhĂ€ngt. Sie entlastet die LendenwirbelsĂ€ule und das GesĂ€ĂŸ, indem sie ergonomisch korrektes Liegen gestattet.

Bei dieser Lattenrostart sollte ein Mittelgurt vorhanden sein, denn er sorgt fĂŒr zusĂ€tzliche Druckentlastung. Mit ihm wird das Körpergewicht gleichmĂ€ĂŸiger auf die LiegeflĂ€che verteilt. Im Schulterbereich gibt es eine Schulterabsenkungszone, deren Federung sich im Idealfall per Schieberegler anpassen lĂ€sst. Sie ist besonders bei Seitenlage wichtig, denn bei dieser Liegeposition kann hohes Gewicht zu Durchblutungsstörungen und Verspannungen fĂŒhren.

Den richtigen Lattenrost finden

Das Wichtigste ist, dass ihr neuer Lattenrost zu ihrer Matratze passt. Haben Sie sich fĂŒr eine kompatible Lattenrostart entschieden, können Sie sich ĂŒberlegen, welche Eigenschaften der Rost im Detail haben sollte. Soll er beispielsweise ĂŒber verschiedene Liegezonen verfĂŒgen und wenn ja, ĂŒber wie viele? Darf es ein starrer Lattenrost sein, oder wĂŒnschen Sie sich ein verstellbares Modell? Zu beachten ist, dass Liegezonen und Verstellbarkeit den Preis erhöhen. Auch das Material, die Anzahl der Federleisten und die maximale Belastbarkeit sind wichtige Kriterien. DarĂŒber hinaus sollten Sie Hersteller kennen, die MarkenqualitĂ€t zu gĂŒnstigen Preisen bieten, beispielsweise RavensbergerSchlummerparadies oder FMP. Wir fĂŒhren Sie durch alle Aspekte, die Sie bei Ihrer Kaufentscheidung sowie bei der Nutzung des Rostes beachten mĂŒssen.

Welcher Lattenrost fĂŒr welche Matratze?

ZunĂ€chst einmal ist wichtig zu wissen: Je weicher und dĂŒnner die Matratze, desto grĂ¶ĂŸer ist die Rolle des Lattenrostes fĂŒr den Liegekomfort. Sind etwa die AbstĂ€nde zwischen den Federleisten groß, sinkt die weiche Matratze zwischen ihnen durch, und der Liegende spĂŒrt gegebenenfalls die einzelnen Latten. Aber auch bei einer festen und hohen Matratze ist der Lattenrost wichtig fĂŒr das LiegegefĂŒhl.

Die Wahl des richtigen Rosts ist oft nicht einfach, da nicht jedes Modell mit jeder Matratze kombinierbar ist. Was hier zusammenpasst, erfahren Sie im Folgenden:

Matratzen fĂŒr starre Lattenroste und Rollroste

Starre Lattenroste und Rollroste sind mit allen Matratzenarten kompatibel. Zu beachten ist nur, dass Mehrzonen-Modelle mit entsprechenden Mehrzonen-Matratzen kombiniert werden sollten.

Matratzen fĂŒr verstellbare Lattenroste

Verstellbare Lattenroste eignen sich am besten fĂŒr Schaumstoff-Visco- und Latexmatratzen. Mit Federkernmatratzen sind sie nicht kompatibel, da diese Matratzenart zu starr ist, um sich der Verstellung des Kopf- oder des Fußteils anzupassen.

Matratzen fĂŒr Tellerlattenroste

Wie starre Lattenroste und Rollroste sind auch die nicht verstellbaren Tellerlattenroste prinzipiell mit jeder Matratzenart kombinierbar. Am besten eignen sie sich jedoch fĂŒr Kaltschaum-Visco- und Gelschaummatratzen, da die PunktelastizitĂ€t dieser Matratzenarten gut mit der punktuellen AnpassungsfĂ€higkeit der Teller harmoniert.

Anzahl und Abstand der Latten

Lattenroste, die nicht mehr als 22 Latten besitzen, eignen sich nur fĂŒr feste Matratzen und gehören dem niedrigsten Preissegment an. Bei 22 bis 28 Leisten sind auch mittelfeste Matratzen möglich. Roste mit mehr als 28 Latten lassen sich mit Matratzen von jeder Festigkeit kombinieren. Bei Federkern-, Latex- und Kaltschaummatratzen sollte der Abstand zwischen den Latten nicht grĂ¶ĂŸer als fĂŒnf Zentimeter sein. GrundsĂ€tzlich gilt: Je schmaler die Latten sind, desto kleiner ist der Abstand zwischen ihnen und umso höher ist der Liegekomfort. Gute Lattenroste haben mindestens 42 Leisten. 

Die richtige Höhe des Lattenrosts

Die richtige Höhe des Lattenrosts hÀngt davon ab, wie hoch das Bettgestell ist. Der Bettrahmen sollte mindestens zwei Zentimeter höher sein als der Rost, damit die Matratze nicht zur Seite rutscht. Vor dem Kauf eines Lattenrahmens sollten Sie also die Höhe des Gestells messen.

Die richtigen Maße

Der Lattenrost sollte so lang und breit sein, dass er fast die gesamte FlĂ€che unter der Matratze einnimmt. FĂŒr ein Bett mit den Maßen 100 x 200 Zentimeter brauchen Sie also ein Modell, das knapp 100 x 200 Zentimeter misst. Zu beachten ist, dass sich die angegebenen Maße nicht auf den Lattenrost selbst beziehen, sondern auf das Bett. Der Rost ist etwa ein Zentimeter kĂŒrzer und vier bis fĂŒnf Zentimeter schmaler als die BettgrĂ¶ĂŸe, fĂŒr die er gedacht ist. Er muss nĂ€mlich bequem in das Bettgestell passen.

FĂŒr alle ĂŒblichen BettgrĂ¶ĂŸen gibt es passende Lattenroste. So gibt es etwa Lattenrahmen fĂŒr Kinderbetten mit den Maßen 70 x 140. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich Modelle fĂŒr Doppelbetten, die beispielsweise 180 x 200 Zentimeter groß sind.

Tipp: Bei Doppelbetten empfehlen sich zwei separate Lattenroste (sowie zwei Matratzen). Der Grund dafĂŒr ist, dass die Partner meist unterschiedlich viel wiegen und somit verschiedene HĂ€rtegrade bevorzugen. Hinzu kommen weitere individuelle PrĂ€ferenzen, die beispielsweise die Liegezonenaufteilung betreffen können. Ab einer Breite von 160 Zentimetern lassen sich Doppelbetten auch mit zwei Rosten ausstatten.

Die Liegezonen

Analog zu Mehrzonen-Matratzen gibt es auch Mehrzonen-Lattenroste. Ihre verschiedenen Liegezonen unterscheiden sich hinsichtlich der HĂ€rte und sind auf die einzelnen Körperpartien abgestimmt. Jedes Köperteil wiegt nĂ€mlich unterschiedlich viel und braucht einen anderen HĂ€rtegrad. Die Liegezonen sorgen fĂŒr eine optimale Druckentlastung in allen Körperbereichen Zudem gewĂ€hrleisten sie, dass die WirbelsĂ€ule bei RĂŒckenlage die ergonomisch korrekte S-Form einnimmt und bei Seitenlage eine gerade horizontale Linie bildet.

Der Markt bietet Mehrzonen-Roste mit drei, fĂŒnf, sieben und neun Zonen, wobei die meisten von ihnen fĂŒnf oder sieben HĂ€rtebereiche haben. Modelle mit fĂŒnf Zonen verfĂŒgen ĂŒber jeweils unterschiedliche HĂ€rtegrade fĂŒr den Kopf, die Schultern, die Lenden, das Becken und die Beine. Bei Lattenrahmen mit sieben Zonen haben auch die Ober- und Unterschenkel beziehungsweise die FĂŒĂŸe je einen eigenen HĂ€rtebereich. Wichtig: Die Matratze sollte die gleichen Liegezonen haben wie der Lattenrost. FĂŒr einen hohen Liegekomfort sollten Rost und Matratze ĂŒber mindestens fĂŒnf Liegezonen verfĂŒgen.

Dass hochwertige Mehrzonen-Lattenrahmen nicht teuer sein mĂŒssen, beweist der Hersteller Ravensberger. Er bietet Top-Modelle mit verschiedenen Liegezonen zu vergleichsweise niedrigen Preisen. Zu den großen Empfehlungen aus dem Hause Ravensberger zĂ€hlt etwa der 7-Zonen-Lattenrost MEDIMED, der ein LGA- und ein TÜV/GS-Siegel vorweisen kann.

Auch bei den Herstellern Schlummerparadies und FMP finden Sie hochwertige Mehrzonen-Modelle, die nicht viel kosten. Ein weiteres Beispiel fĂŒr MarkenqualitĂ€t zu einem gĂŒnstigen Preis ist das 7-Zonen-Modell Rhodos von FMP, dessen hervorragende Verarbeitung ein LGA-Zertifikat bestĂ€tigt.

Anhand von Rhodos zeigen wir Ihnen, wie die Zonenaufteilung eines Rosts mit sieben Zonen aussehen kann:

7 Liegezonen eines Lattenrostes
Mögliche Zonenaufteilung eines Lattenrosts mit sieben Zonen.

HĂ€rteregulierung

Schieberegler, auch Verstellschieber oder einfach nur Schieber genannt, bieten die Möglichkeit, die HĂ€rte des Lattenrosts im Mittel- und manchmal auch im Schulterbereich genau an die eigenen BedĂŒrfnisse anzupassen. Mit ihnen kann etwa ein SeitenschlĂ€fer die Schulterzone weicher einstellen, um in diesem Bereich etwas tiefer einzusinken.

Tipp: Wenn Sie sich beim Einlegen des Lattenrosts nicht sicher sind, wo oben und wo unten ist, können Sie sich gegebenenfalls an den Schiebereglern orientieren. Diese befinden sich (grĂ¶ĂŸtenteils) in der oberen HĂ€lfte des Rosts.

In der klassischen Variante umschließen die Schieberegler Doppelleisten. Schiebt man die Schieber nach außen, wird der entsprechende Bereich hĂ€rter. Werden sie hingegen in Richtung Mitte verstellt, werden die Federleisten weicher.

Der Markt bietet aber auch alternative Rostvarianten, bei denen die Schieberegler die Doppelleisten nicht umschließen, sondern sich zwischen der unteren und der oberen Latte befinden. Bei der HĂ€rteeinstellung verhĂ€lt es sich hier umgekehrt: Je weiter außen die Schieber, desto weicher sind die Leisten.

Wie Sie die Schieber justieren sollten, hĂ€ngt davon ab, welche Liegeposition Sie bevorzugen und ob Sie RĂŒckenbeschwerden haben. GrundsĂ€tzlich gilt: Je höher das Körpergewicht, desto weicher sollte der Rost sein. Im Folgenden klĂ€ren wir darĂŒber auf, welche Schieberegler-Muster fĂŒr welchen Fall zu empfehlen sind. Die Empfehlungen beziehen sich auf die klassische Rostvariante, bei der die Schieber die Doppelleisten umschließen.

RĂŒckenschlĂ€fer Einstellung
Die richtige Einstellung fĂŒr Seiten- und RĂŒckenschlĂ€fer

Wer gern auf dem RĂŒcken schlĂ€ft, sollte die Schieber so einstellen, dass sie eine V-Form bilden, deren Spitze im Beckenbereich liegt. Das Becken sollte nĂ€mlich weich liegen. Das V-Muster empfiehlt sich auch fĂŒr SeitenschlĂ€fer, sofern der HĂ€rtegrad der Schulterzone nicht regulierbar ist. Gibt es jedoch auch im Schulterbereich Schieber, sollten sie nach innen verschoben werden, denn bei Seitenlage mĂŒssen die Schultern ein wenig einsinken können.

BauchschlÀfer Einstellung
Die richtige HĂ€rteregulierung fĂŒr BauchschlĂ€fer

BauchschlĂ€fer sollten sĂ€mtliche Schieberegler ganz nach außen schieben, denn fĂŒr sie empfiehlt sich ein hoher HĂ€rtegrad in allen Bereichen. Andernfalls verbiegt sich der RĂŒcken, und es kommt zu RĂŒckenbeschwerden. Ist die HĂ€rte des Schulterbereichs nicht regulierbar, kann es problematisch sein, falls diese Zone sehr weich ist.

Hohlkreuz Einstellung
Das Schieber-Muster bei Hohlkreuz

FĂŒr Menschen mit Hohlkreuz empfiehlt sich ein etwas komplizierteres Muster. In ihrem Fall sollte der Bereich des unteren RĂŒckens hart sein; die Schieber mĂŒssen hier also ganz nach außen. Das Becken muss hingegen in einer möglichst weichen Zone liegen, damit es leicht einsinken kann. Der Bereich des oberen RĂŒckens darf ebenfalls nicht allzu hart sein; hier eignet sich eine mittelfeste Einstellung am besten.

Bandscheiben Einstellungen
Muster bei Lendenwirbel- und Bandscheibenbeschwerden

Menschen mit Lendenwirbel- oder Bandscheibenbeschwerden sollten die Schieber im oberen und mittleren RĂŒckenbereich ganz außen positionieren, da der RĂŒcken hier am meisten UnterstĂŒtzung braucht. Ab der unteren RĂŒckenpartie sollte der HĂ€rtegrad gleichmĂ€ĂŸig abnehmen, sodass die Schieber in der Lenden- und Beckenzone ein kleines V bilden.

Innen liegende und holmĂŒberlappender Latten-Lagerung

Die Kunststoff- und Kautschukkappen, in denen die Leisten lagern, liegen entweder ĂŒber dem Holm oder innen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Liegen die Latten ĂŒber dem Holm, reicht die federnde LiegeflĂ€che bis ĂŒber den Bettrand, und der Federungskomfort ist höher. Sind sie hingegen innen platziert, liegt der Rost tiefer, was dann vorteilhaft ist, wenn das Bett eine geringe Einlegetiefe hat. Bei niedriger Einlegetiefe kann die Matratze nĂ€mlich leicht ĂŒber den Rand rutschen.

Verstellbarkeit von Kopf- und Fußteil

Lattenroste, deren Kopfteil verstellbar ist, ermöglichen es, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn der Liegende unter Asthma oder Reflux leidet. Die Verstellbarkeit des Kopfteils ist aber auch sehr praktisch, wenn Sie im Bett lesen oder fernsehen möchten. Ein Fußteil, das sich anheben lĂ€sst, ist jedem anzuraten, der seine FĂŒĂŸe gern zur Entspannung hochlegt. Es empfiehlt sich besonders fĂŒr Menschen mit Krampfadern, denn in ihrem Fall sollten die Beine hoch liegen.

Kopf- und Fußteil können je nach Modell um bis zu 90 Grad verstellt werden, im Idealfall stufenlos. Damit Sie bequem im Bett lesen können, sollte sich das Kopfteil um mindestens 45 Grad anwinkeln lassen. Bei manchen Lattenrosten ist ĂŒbrigens auch der Mittelteil justierbar.

Elektrische Lattenrahmen lassen sich bequem per Knopfdruck verstellen. Einige von ihnen haben eine Notabsenkungsfunktion, die dafĂŒr sorgt, dass bei Stromausfall der Rost in seine waagerechte Ausgangsposition zurĂŒckkehrt. Ohne diese Funktion mĂŒsste dies manuell geschehen.

VerfĂŒgt der Rost nicht ĂŒber einen Motor, heben Sie die verstellbaren Teile per Handschlaufe an. In manchen FĂ€llen sind das Kopf- und das Fußteil mit Gasdruckfedern ausgestattet, die das Anheben erleichtern.

Tipp: Ein Lattenrost mit Motor ist nicht nur körperlich eingeschrÀnkten Menschen und Senioren sehr zu empfehlen, sondern auch Personen mit bestimmten Erkrankungen und Beschwerden wie Asthma oder Kreislaufstörungen. Treten die entsprechenden Symptome auf, können Betroffene den elektrischen Lattenrost schnell und einfach verstellen.

Das Material

Das Material spielt nicht nur fĂŒr die Haltbarkeit des Lattenrahmens eine wichtige Rolle, sondern auch fĂŒr den Schlafkomfort. Die Federleisten bestehen entweder aus Holz oder Kunststoff, der Rahmen kann auch aus Metall sein. Folgendes mĂŒssen Sie bezĂŒglich des Materials beachten:

Holz

Ein Federholzrahmen sollte aus robustem, zugleich aber flexiblem Holz gefertigt sein. Die Leisten mĂŒssen nĂ€mlich nicht nur belastbar sein, sondern auch gut federn. In den meisten FĂ€llen besteht der Federholzrahmen aus Birke oder Buche, wobei letztere Holzart die bessere Variante ist, da sie lĂ€nger elastisch und stabil bleibt. Buchenholz ist auch besser als etwa Fichten- oder Kiefernholz.

Kunststoff

Lattenroste aus Kunststoff sind tendenziell gĂŒnstiger als die Holzvarianten. Sie bieten oft einen etwas geringeren Federungskomfort, haben aber auch Vorteile. Zu ihren VorzĂŒgen gehört, dass sie meist weniger GerĂ€usche verursachen – es gibt kaum Knarren oder Quietschen. Hochwertige Modelle sind mit Fiberglas gefertigt und sind dadurch besonders langlebig.

Metall

Metallrahmen sind zwar robust, doch oft sind sie nicht ganz leise. In vielen FÀllen quietschen sie ein wenig, wenn man die Liegeposition Àndert. Zudem lockern sich die Schrauben meist recht leicht, und man muss sie immer wieder festziehen.

Die Belastbarkeit

Neben den Maßen geben die Hersteller auch an, welches Körpergewicht der Lattenrost maximal tragen kann. Das Maximalgewicht hĂ€ngt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Lattenanzahl, dem Material, der Breite und der Verarbeitung. Klassischerweise halten Lattenrahmen zwischen 120 und 200 Kilogramm aus. Sonderanfertigungen fĂŒr stark ĂŒbergewichtige Menschen, oft als XXL-Lattenroste bezeichnet, können zwischen 300 und 400 Kilogramm tragen. Kinderbetten sind je nach Modell fĂŒr ein Gewicht bis 100 Kilogramm konzipiert. GrundsĂ€tzlich gilt: Die Belastbarkeitsgrenze des Rostes sollte deutlich höher als das Körpergewicht sein.

Tipp: Kinderbetten mĂŒssen viel aushalten, denn Kinder toben und hĂŒpfen gern auf ihnen herum. Der Lattenrost sollte daher ĂŒber eine MittelzonenverstĂ€rkung verfĂŒgen. Mit ihr ist das Bett weitaus belastbarer. Eine MittelzonenverstĂ€rkung gibt es bei Rosten mit fĂŒnf oder mehr Liegezonen.

Wann ist ein neuer Lattenrost nötig?

Ein hochwertiger Lattenrost weist meist nach ungefĂ€hr zehn Jahren erste ErmĂŒdungserscheinungen auf. Manche Top-Modelle mĂŒssen erst nach 15 bis 20 Jahren ersetzt werden. Das gilt allerdings nur dann, wenn Sie das Bett ausschließlich fĂŒr das nĂ€chtliche Schlafen nutzen. Wer auch tagsĂŒber viel im Bett liegt, beispielsweise um darin ein Buch zu lesen oder fernzusehen, der muss mit einer kĂŒrzeren Haltbarkeit rechnen.

Sie sollten den Rost spÀtestens dann wechseln, wenn

  • er laut quietscht oder knarrt,
  • die Leisten durchhĂ€ngen oder
  • die Schieberegler nicht mehr richtig funktionieren.

In manchen FĂ€llen liefern die Hersteller Ersatzteile. Entsprechende Modelle mĂŒssen somit auch bei den genannten ErmĂŒdungserscheinungen nicht zwangslĂ€ufig gewechselt werden. Bei Tellerlattenrosten mĂŒssen Sie hĂ€ufig nur einzelne Teller austauschen.

Da gute Matratzen rund zehn Jahre halten können, findet man in einigen Ratgebern die Empfehlung, dass man beim Matratzentausch auch gleich einen neuen Lattenrost erwĂ€gen sollte. Diese Faustregel hat jedoch nur bedingt GĂŒltigkeit, denn im Allgemeinen sind Lattenrahmen langlebiger als Matratzen.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Lattenroste nicht selbst getestet.

Das Internet bietet zahlreiche Tests und Vergleiche von Lattenrosten. Dazu zĂ€hlt auch ein Test der Stiftung Warentest aus 2015, in dem zehn Lattenroste bekannter Hersteller unter die Lupe genommen wurden. Die Ergebnisse des Tests sind ernĂŒchternd: Im Kernkriterium „Einfluss auf die Liegeeigenschaften“ konnte keines der getesteten Modelle ĂŒberzeugen. Selbst der Testsieger Viado von Froli und der Zweitplatzierte Smartflex KF von Irisette erhielten hier lediglich die Note „ausreichend“ (3,7). Genau diese Note ist bei beiden auch das Gesamturteil des Tests. Alle anderen Lattenroste schnitten im Test bei den Liegeeigenschaften schlechter bis deutlich schlechter ab. Das Schlusslicht Ergoline Performance Flex KFS von Optimo kam hier im Test nicht ĂŒber die Note 4,4 hinaus.

Ähnlich schlecht sieht es in der Testkategorie „Deklaration und Werbung“ aus. Mit Ausnahme des Dritten und Vierten erhielt auch hier kein Modell eine bessere Note als „ausreichend“. Ein gegensĂ€tzliches Bild gibt es in puncto „Haltbarkeit“; hier verdienten sich alle getesteten Lattenrahmen ein „sehr gut“.

Der Test hat auch gezeigt, dass ein guter Lattenrost nicht viel kosten muss. Das gĂŒnstigste Modell im Ranking ist fĂŒr gerade einmal 15 Euro zu haben und belegt den vorletzten Platz – ein beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass der Letztplatzierte mit 450 Euro zu Buche schlĂ€gt. Der teuerste Rost kostet 1.040 Euro und schaffte es lediglich auf den sechsten Platz. Zum Vergleich: Der Testsieger ist fĂŒr 500 Euro erhĂ€ltlich, also fĂŒr knapp die HĂ€lfte dieses Preises.


Abb. 1–9: © Netzvergleich