Motoröl Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Motoröl verhindert, dass der Motor wĂ€hrend der Fahrt verschleißt. Es schmiert die beweglichen Teile im Motor und reduziert damit die mechanische Reibung.
  • Im Fahrtbetrieb verschmutzt Motoröl durch Verbrennungsreste von Ruß, Schwefeloxiden, Wasser und Staub sowie durch MetallspĂ€ne.
  • Ein regelmĂ€ĂŸiger Austausch erhĂ€lt die Schmierwirkung.
  • Motoröle werden genau auf die individuellen Anforderungen der jeweiligen Automobilhersteller angepasst.
  • Welche Motoröle fĂŒr Ihr Fahrzeug freigegeben sind, entnehmen Sie dem Handbuch oder Serviceheft des Fahrzeugs.
mororoel-die besten motoroele im vergleich

So lÀuft der Motor wie geschmiert

Damit ein Verbrennungsmotor reibungslos funktioniert, benötigt er die richtige Menge des fĂŒr ihn zugelassenen Motoröls. Der Schmierstoff ĂŒbernimmt im Aggregat mehrere Aufgaben und muss regelmĂ€ĂŸig ĂŒberprĂŒft werden: Zum einen darf sich weder zu viel noch zu wenig davon im Kreislauf befinden. Zum anderen ist auf seinen Zustand bezĂŒglich Ablagerungen durch Ruß oder MetallspĂ€ne durch Abrieb zu achten.

Folgende Aufgaben erfĂŒllt das Öl im Motor:

Schmierung: Motoröl schĂŒtzt die beweglichen Teile im Motor, darunter Kolben, Kolbenringe, Kurbelwelle und Nockenwellen. Dadurch wird Reibung minimiert und Verschleiß reduziert. Das regelmĂ€ĂŸige PrĂŒfen von Ölstand und -qualitĂ€t trĂ€gt erheblich zu einer langen Lebensdauer des Motors bei.

Reinigung: Die zentrale Eigenschaft von Motoröl ist seine reinigende Wirkung. Kleine MetallspĂ€ne, die von Abrieb herrĂŒhren, werden von der FlĂŒssigkeit gesammelt. Auch Ruß und Ablagerungen werden auf diese Weise gebunden und in Richtung des Ölfilters abtransportiert.

KĂŒhlung: Ein nicht zu unterschĂ€tzender Faktor ist die KĂŒhlwirkung des Motoröls, das die WĂ€rme heißer Komponenten im Verbrennungsmotor aufnimmt und ĂŒber den ÖlkĂŒhler aus dem System abfĂŒhrt. Auf diese Weise wird die Temperatur im Normbereich gehalten und einer Überhitzung entgegengewirkt.

Abdichtung: Durch seine zĂ€hflĂŒssigen Eigenschaften ist Motoröl in der Lage zu verhindern, dass Verbrennungsgase aus den Dichtungen im Motor austreten. Auf diese Weise kann der Druck im Motorraum aufrechterhalten werden und es kommt zu keinerlei Leckagen.

Korrosionsschutz: Das Öl schĂŒtzt MetalloberflĂ€chen im Motorinnenraum. Indem es eine Art Schutzschicht bildet, verhindert es Korrosion. Die vorherrschenden hohen Temperaturen und die Feuchtigkeit wĂŒrden sonst zu VerĂ€nderungen am Material fĂŒhren.

Woraus besteht Motoröl?

Motoröl besteht aus einem Basisöl oder Basisölmischungen. ZusĂ€tzlich werden Additive mit unterschiedlichen Aufgaben hinzugemischt. Die LeistungsfĂ€higkeit eines Motoröls ergibt sich aus der Formulierung, also der passgenauen Mischung aus Öl und Additivkomponenten. Typischerweise besteht ein Motoröl fĂŒr Automobile aus den folgenden Komponenten:

  • 78 Prozent Basisöl oder Basisölmischungen
  • 10 Prozent ViskositĂ€tsindex-Verbesserer (Fließverbesserer)
  • 5 Prozent Dispersant (um Schmutzteile in der Schwebe zu behalten und Klumpenbildung zu verhindern)
  • 3 Prozent Detergenzien (Substanzen zur Motorreinigung)
  • 1 Prozent Verschleißminderer
  • 3 Prozent sonstige Inhaltsstoffe

Faktoren fĂŒr die Kaufentscheidung

Wie Sie das passende Motoröl fĂŒr Ihr Fahrzeug finden und welche Unterschiede es zwischen den Sorten gibt, erfahren Sie im Folgenden.

Das passende Öl finden

Motoröle ĂŒbernehmen in vielen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor die Schmierung: Autos, MotorrĂ€der, Nutzfahrzeuge, Quads, Boote. Welches Öl fĂŒr Ihr Fahrzeug geeignet ist, hĂ€ngt von der Kraftstoffsorte (Diesel- oder Benzin-Motor), den Betriebsbedingungen (Stop-and-go-Verkehr oder Langstrecken auf der Autobahn) sowie der Umgebungstemperatur ab.

Benötigen Hybridfahrzeuge ein spezielles Motoröl?

Nein, Fahrzeuge, die sowohl mit einem Verbrenner- als auch einem Elektromotor ausgestattet sind, benötigen kein anderes Motoröl als Fahrzeuge mit reinem Verbrennermotor. Dabei gilt es ebenfalls, die jeweiligen Freigaben der Automobilhersteller einzuhalten.

Die Hersteller geben Informationen zu der Ölsorte, die fĂŒr das jeweilige Fahrzeug am besten geeignet ist. Sie ist in der Regel auf dem Öldeckel oder unter der Motorhaube angegeben. Am einfachsten ist es, die Angaben in der Betriebsanleitung oder dem Serviceheft des PKWs nachzulesen. Von diesen Angaben sollten Sie nicht abweichen. Entscheidend fĂŒr die QualitĂ€t eines Motoröls ist schließlich nicht der Preis. Viel wichtiger sind die Spezifikationen, die auf der Packung angegeben und auf das Fahrzeug zugeschnitten sind.

Die Öle sind genau auf die jeweiligen Anforderungen der Automobilhersteller abgestimmt. Neben vielen Vorgaben gibt es auch entsprechende Freigaben. Diese haben Namen wie BMW Longlife-04, VW 507.00 oder Mercedes-Benz 228.51. Einige wenige Hersteller schreiben allgemeine ÖlqualitĂ€ten nach den Normen des ACEA (EuropĂ€ischer Fahrzeugherstellerverband) oder API (amerikanisches Öl-Institut) vor.

Wissenswertes ĂŒber Motoröl, unter anderem ĂŒber die Freigaben der Automobilhersteller, erfahren Sie in folgendem YouTube-Video des ADAC.

Einbereichsöl versus Mehrbereichsöl

Bis in die 1970er-Jahre wurden fast nur Einbereichsöle verwendet. Diese zeichneten sich durch ihre gleichbleibende ZĂ€hflĂŒssigkeit aus. Bei sehr alten Motoren werden sie teilweise heute noch eingesetzt. Standard sind inzwischen aber Mehrbereichsöle. Dabei handelt es sich um dĂŒnnflĂŒssige Grundöle, deren ViskositĂ€t bei hohen Temperaturen durch zugesetzte Additive zunimmt. Das ermöglicht eine schnelle Schmierung bei einem Kaltstart und eine gute Schmierung bei hohen Betriebstemperaturen und im Hochsommer. Dadurch kann folglich dasselbe Öl im Sommer wie auch im Winter genutzt werden, wĂ€hrend bei Einbereichsölen ein Wechsel notwendig ist.

Mineralöl versus Synthetiköl

Mineralöl wird durch Destillation und Raffination aus Erdöl gewonnen. Da es aus vielen unterschiedlichen Kohlenwasserstoff-MolekĂŒlen besteht, werden die unbrauchbaren Bestandteile in Raffinerien aus dem Rohöl heraussortiert. Dieses Vorgehen ist unkompliziert und daher auch kostengĂŒnstig.

Synthetiköl lĂ€sst sich sowohl aus Erdöl als auch Erdgas herstellen. Hierbei findet allerdings kein Aussortieren unerwĂŒnschter Bestandteile statt. Stattdessen werden die Bestandteile in einem chemischen Prozess gezielt so zusammengefĂŒgt, dass das Zielprodukt entsteht. Dadurch wird beispielsweise ein besonders hoher Reibungsschutz erreicht, was vor allem bei extrem niedrigen oder hohen Temperaturen von Vorteil ist.

Bei Teilsynthetik-Ölen handelt es sich wiederum um Mischungen aus Mineral- und Synthetiköl.

ViskositÀts-Klassifikation (SAE-Wert)

Unter ViskositĂ€t versteht man allgemein die ZĂ€hflĂŒssigkeit beziehungsweise ZĂ€higkeit von FlĂŒssigkeiten und Gasen. Bei Motorölen gibt die ViskositĂ€tsbezeichnung Auskunft ĂŒber den Fließwiderstand, also die ZĂ€hflĂŒssigkeit. Diese ist durch die Einstufung in genormte SAE-Klassen geregelt. SAE steht fĂŒr „Society of Automotive Engineers“. Hier werden Temperaturen und Grenzen der ViskositĂ€t bezogen auf bestimmte Testverfahren definiert.

Nehmen wir das Beispiel eines Motoröls mit der SAE-Auszeichnung 5W-30:

Die Zahl vor dem W beschreibt die Fließeigenschaften bei KĂ€lte. Je kleiner die Zahl vor dem W ausfĂ€llt, desto besser ist die ViskositĂ€t bei niedrigen Temperaturen. Das bedeutet, dass die beweglichen Teile im Motor schneller erreicht und geschmiert werden.

Der Buchstabe W in der Mitte steht bei Mehrbereichsölen fĂŒr Winter. FrĂŒher musste vor dem Winter beziehungsweise vor dem Sommer auf das entsprechend auf diese Jahreszeit angepasste Öl gewechselt werden.

Die Zahl hinter dem W kennzeichnet die Fließeigenschaften bei Betriebstemperatur. Je höher dieser Wert ist, desto besser bleibt die SchmierfĂ€higkeit im Motor bei hohen Temperaturen erhalten.

ErklÀrung der ViskositÀtsklassen bei Motorölen
Die Zahlen geben Auskunft ĂŒber die SchmierfĂ€higkeit bei KĂ€lte und im Hochtemperaturbereich.

Ein Öl der Spezifikation 5W-30 ist bei einem Kaltstart also dĂŒnnflĂŒssiger als eines der Spezifikation 10W-30. Ebenso fĂ€llt ein 10W-30-Öl bei normaler Betriebstemperatur dĂŒnnflĂŒssiger aus als eines der Spezifikation 10W-40. Diese Erkenntnis ist essenziell, da Motoröle bei niedrigen Temperaturen zĂ€hflĂŒssiger sind als nach dem ErwĂ€rmen. DĂŒnnflĂŒssige Öle mit einer niedrigen ViskositĂ€tsklasse sorgen bei niedrigen Temperaturen daher fĂŒr einen besseren Schutz des Motors, wĂ€hrend dickflĂŒssige Öle höherer ViskositĂ€tsklassen fĂŒr einen ausreichenden Ölfilm bei hohen Temperaturen sorgen. Auch hier gilt: Welche ViskositĂ€t das Motoröl aufweisen sollte, erfahren Sie im Handbuch oder im Serviceheft Ihres Fahrzeugs.

Der SAE-Wert ist der wichtigste Wert bei der Kaufentscheidung. Die im Folgenden aufgefĂŒhrte ACEA-Norm und die API-Klassifizierung dienen dem weiteren VerstĂ€ndnis und der VollstĂ€ndigkeit.

ACEA-Norm

Die ACEA (Association des Constructeurs EuropĂ©ens d’Automobiles) ist ein Interessenverband europĂ€ischer Automobilhersteller, der Motoröle in Klassen eingeteilt hat. Ein Buchstabencode verrĂ€t, fĂŒr welche Art Fahrzeug das Öl gedacht ist.

  • ACEA-Klasse A: PKW mit Ottomotoren (Benziner)
  • ACEA-Klasse B: PKW mit Dieselmotoren
  • ACEA-Klasse C: PKW mit Otto- und Dieselmotoren mit einem modernen Abgasnachbehandlungssystem wie Partikelfilter oder Dieselrußpartikelfilter (DPF)
  • ACEA-Klasse E: LKW-Dieselmotoren

Die Bezeichnungen in der ACEA-Norm werden aus der Eignung fĂŒr die jeweilige Motorart sowie der LeistungsfĂ€higkeit gebildet. Ein Motoröl der Klasse A7/B7 erfĂŒllt danach höhere Anforderungen als ein Öl der Klasse A1/B1.

API-Klassifizierung

Das American Petroleum Institute (API) klassifiziert als Interessenverband der US-amerikanischen Öl- und Gasindustrie seit den 1940er-Jahren unter anderem Motoröle. Dabei stehen die Klassennamen

  • API-S fĂŒr Benzinmotoren und
  • API-C fĂŒr Dieselmotoren.

Je weiter hinten der darauffolgende Buchstabe im Alphabet steht, desto anspruchsvoller sind die PrĂŒfungen, denen sich das Motoröl unterziehen musste. FĂŒr Ottomotoren ist die derzeit höchste QualitĂ€tsklasse die Norm API-SP, bei Dieselmotoren lautet sie API-CK-4 (Stand: 2023). SĂ€mtliche Ă€ltere Buchstaben- und Zahlencodes sind nicht mehr gĂŒltig. Sie werden aber weiterhin ausgewiesen und hergestellt, etwa fĂŒr Oldtimer.

Longlife-Öl

Longlife-Öl, manchmal auch als Langlauföl bezeichnet, besteht aus qualitativ hochwertigen Grundölen, die mit speziellen Additiven versetzt werden. FĂŒr gewöhnlich sind sie im Kalttemperaturbereich nach SAE 0W oder 5W klassifiziert, also vergleichsweise dĂŒnnflĂŒssig. Um alle beweglichen Teile des Motors trotz der DĂŒnnflĂŒssigkeit optimal schmieren zu können, werden spezielle ZusĂ€tze hinzugefĂŒgt. Diese Öle sind fĂŒr Autos konzipiert worden, deren Hersteller ein langes Wechselintervall vorgegeben haben. Wie der Name verrĂ€t, soll es hohe Kilometerleistungen bis zum nĂ€chsten Wechsel ĂŒberbrĂŒcken und dennoch den Motor optimal schĂŒtzen. Da diese spezialisierten Öle nicht ĂŒberall erhĂ€ltlich sind, sollten Sie eine geringe Menge zum NachfĂŒllen im Kofferraum mitfĂŒhren.

Leichtlauföl

Leichtlauföle versprechen, den Verlust von Energie bei mechanischer Reibung gering zu halten. Das Versprechen der Hersteller: eine Kraftstoffeinsparung. Vier bis sechs Prozent weniger Verbrauch sind laut der Anbieter möglich. Allerdings sind Leichtlauf-Produkte teurer in der Anschaffung – teilweise doppelt so teuer wie herkömmliche Motoröle – was den Einspareffekt beim Verbrauch insgesamt auf wenige Euro im Jahr schmĂ€lern wird. Verwendet werden dĂŒrfen sie zudem nur, wenn der Fahrzeughersteller diese ausdrĂŒcklich freigibt.

motoröl mann bergleicht etiketten zweier ölprodukte
Bei der Vielzahl von Angaben, die Etiketten von Motorölen enthalten können, ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten.

HĂ€ufige Fragen

Rund um das Thema Motoröl gibt es eine Reihe an Fragen, die sich recht einfach klĂ€ren lassen. Das betrifft beispielsweise die Frage nach der Notwendigkeit von Ölwechseln und deren HĂ€ufigkeit, aber auch das Thema Ölstandskontrolle.

Warum muss Motoröl gewechselt werden?

Motoröle nutzen sich ab und bedĂŒrfen daher eines regelmĂ€ĂŸigen Wechsels. GrĂŒnde dafĂŒr sind die natĂŒrliche Alterung des Öls, der Abbau der Additive sowie der ViskositĂ€tsindex-Verbesserer und die Verschmutzung durch VerbrennungsrĂŒckstĂ€nde und mechanischen Abrieb. Bei Benzin-Motoren, die selten und vor allem auf Kurzstrecken in der Stadt gefahren werden, können unverbrannte Benzin-RĂŒckstĂ€nde fĂŒr eine VerdĂŒnnung des Motoröls sorgen. Dadurch wird die ViskositĂ€t und damit die SchmierfĂ€higkeit des Öls abgesenkt. Auch bei Dieselfahrzeugen mit Ölpartikelfilter kann dieser Effekt auftreten.

Wie oft muss Motoröl gewechselt werden?

Wann genau das Motoröl die reinigende Schutzwirkung fĂŒr den Motor nicht mehr erfĂŒllen kann, hĂ€ngt einerseits vom Motor selbst und andererseits davon ab, wie viele Kilometer mit dem Auto gefahren werden. Je nach Fabrikat reicht ein Intervall ungefĂ€hr 15.000 bis 40.000 Kilometer. Bei durchschnittlicher Fahrleistung von 10.000 bis 15.000 Kilometern im Jahr wird ein Ölwechsel etwa alle eineinhalb bis zwei Jahre fĂ€llig. Genauere Informationen entnehmen Sie dem Handbuch Ihres Autos.

Wie oft sollte der Ölstand kontrolliert werden?

„GrundsĂ€tzlich sollte der Ölstand regelmĂ€ĂŸig kontrolliert werden.“ – Mit einer derart schwammigen Aussage kann man eher wenig anfangen. FrĂŒher hieß es, dass der Ölstand am besten bei jedem Tankvorgang ĂŒberprĂŒft werden sollte. Das hat sich glĂŒcklicherweise ĂŒberholt. Nur bei Ă€lteren Autos mit einem hohen Ölverbrauch ist diese Faustregel noch angebracht. FĂŒr moderne Autos gilt: Wer bei jedem dritten Mal Volltanken den Ölstand prĂŒft, sollte auf der sicheren Seite sein. Alle paar tausend Kilometer zu inspizieren, ist eine Ă€hnliche, wenn auch interpretierbare Empfehlung. Eine Ausnahme sollten Sie vor langen Fahrten machen: Planen Sie beispielsweise eine Autobahnfahrt in ein anderes Land, sollten Sie den Ölstand zuvor zwingend ĂŒberprĂŒfen. Bei der Gelegenheit können Sie gleich nach dem Reifendruck und der WischerflĂŒssigkeit sehen. Lediglich bei modernen Autos aus der Oberklasse ist das Messen mittels eines Ölmessstabes nicht mehr möglich. Hier wird der FĂŒllstand elektronisch bei Fahrtantritt geprĂŒft und auf dem Display angezeigt.

motoröl-person misst Àöstsand mit peilstab
Das regelmĂ€ĂŸige ÜberprĂŒfen des Ölstands ist wichtig fĂŒr die Lebensdauer des Motors.
Wie ist der Ölstand abzulesen?

Der Ölstand sollte gemessen werden, wenn der Motor warmgefahren wurde, das Fahrzeug aber schon einige Minuten mit abgeschaltetem Motor stand. Diese Zeit ist nötig, damit das Öl aus dem Kreislauf wieder in der Ölwanne zusammenlĂ€uft. Zudem sollten Sie auf eine möglichst ebene StandflĂ€che achten, damit das Ergebnis nicht verfĂ€lscht wird. Gehen Sie wie folgt vor:

  • Ziehen Sie den Ölmessstab ganz heraus.
  • Putzen Sie die Unterseite, auf der die Skala zu sehen ist, mit einem Tuch oder Lumpen ab.
  • Schieben Sie den Ölmessstab wieder ganz in die FĂŒhrung. In einigen FĂ€llen ist das Einrasten hör- oder fĂŒhlbar.
  • Ziehen Sie ihn erneut heraus und lesen Sie ihn ab.
  • Ist der Ölstand niedrig, fĂŒllen Sie eine kleine Menge nach und wiederholen Sie die PrĂŒfung, idealerweise nach erneutem Warmfahren und Ruhen.
Was passiert, wenn zu wenig Öl im Motor ist?

Ist der Ölstand dauerhaft zu niedrig, sorgt das fĂŒr einen erhöhten Verschleiß im Motor sowie eine verringerte Leistung. Schlimmstenfalls kann ein Motorschaden die Folge sein, bei dem sich eine Reparatur wirtschaftlich nicht lohnt. Vor allem bei Ă€lteren Autos heißt es: nicht auf die Ölstands-Kontrollleuchte verlassen. Oftmals ist ein Aufleuchten keine freundlich gemeinte Warnung, sondern ein Indiz dafĂŒr, dass es schon zu spĂ€t ist.

Was passiert, wenn zu viel Öl im Motor ist?

Bei einem zu hohen Ölstand können sich BlĂ€schen in der Ölwanne bilden. Dann besteht die Gefahr eines Ölziehers: Dabei wird eine große Menge Öl in den Motor gesaugt und verbrannt, was zu einem Motorschaden fĂŒhren kann. Ist die Maximum-Anzeige nur knapp ĂŒberschritten, kann man fĂŒr eine Beratung noch zur nĂ€chsten Werkstatt fahren. Wurde allerdings deutlich mehr Öl als vorgeschrieben eingefĂŒllt, besteht die Gefahr eines Schadens. Dann sollten Sie das Auto besser nicht mehr starten und beispielsweise durch einen Pannendienst zur nĂ€chsten Werkstatt schleppen lassen.

motoröl ölwarnlampe in armaturenbrett leuchtet
AutofahrerInnen sollten mit der Ölstandskontrolle nicht warten, bis die Warnleuchte anspringt.

DĂŒrfen Motoröle gemischt werden?

Öle fĂŒr Benzin- und Dieselmotoren sollten aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften nicht gemischt werden. GrundsĂ€tzlich sind nur freigegebene Öle aus dem Viertakt-Bereich nutzbar. Zweitakt-Öle, die in RasenmĂ€hern oder Mofas Anwendung finden, sind ohnehin gĂ€nzlich ungeeignet.

Öle fĂŒr das gleiche Motorkonzept (Benziner und Diesel) dĂŒrfen gemischt werden, solange die von den Herstellern vorgeschriebenen Leistungsmerkmale eingehalten werden. Das gilt auch fĂŒr Mischungen aus mineralischen und synthetischen Motorölen. Die Verwendung eines Öls mit geringeren Leistungsmerkmalen kann zu SchĂ€den fĂŒhren, wĂ€hrend die Nutzung eines hochwertigeren Öls problemlos möglich ist.

Werden hingegen wahllos dickflĂŒssige und dĂŒnnflĂŒssige Öle miteinander gemischt, verĂ€ndern sich die Produkteigenschaften, etwa die Schmier- und KĂŒhlwirkung, und der Motor kann Schaden nehmen.

Was passiert, wenn falsches Motoröl genutzt wird?

Die Verwendung eines falschen Motoröls kann folgende negative Auswirkungen haben:

  • Die Garantie des Fahrzeugs kann erlöschen.
  • Der Kraftstoffverbrauch kann steigen.
  • Ein vorzeitiger Verschleiß der Motorkomponenten kann verursacht werden.
  • Die Lebenszeit des Motors kann verkĂŒrzt werden.

Darf der Ölwechsel selbst vorgenommen werden?

GrundsĂ€tzlich können Sie einen Ölwechsel in Eigenregie durchfĂŒhren. Besonderes technisches Wissen ist dafĂŒr zwar nicht nötig, dennoch ist das Ganze mit einem gewissen Aufwand verbunden. Es darf auf keinen Fall Altöl in das Erdreich oder die Kanalisation gelangen. Passiert es doch, drohen hohe Strafen von mehreren hundert oder tausend Euro. Ebenso wenig ist ein Ölwechsel am Straßenrand erlaubt. Es wird mindestens eine versiegelte FlĂ€che und ein Ölabscheider benötigt. Daher ist das Selberwechseln fĂŒr die meisten AutofahrerInnen unattraktiv. Der Preis fĂŒr einen Ölwechsel in der Werkstatt inklusive neuem Öl liegt zwischen 50 und 150 Euro. DafĂŒr mĂŒssen Sie sich keinen Kopf um die Entsorgung des Altöls machen – diese ĂŒbernehmen die Fachbetriebe fĂŒr Sie.

Tipp: Öl fĂŒr Werkstatt-Ölwechsel selbst kaufen

Immer hĂ€ufiger hört man an verĂ€rgerten Reaktionen, wie unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig teuer der Ölwechsel in der Werkstatt geworden ist. VertragswerkstĂ€tten verlangen fĂŒr neues Motoröl bis zu 30 Euro pro Liter. Etwa 3 bis 4 Liter davon werden in einem durchschnittlichen PKW-Motor benötigt. Der Tipp, vor dem Termin bei der Werkstatt anzufragen, ob das passende Öl selbst mitgebracht werden darf, kann Kosten von ĂŒber 100 Euro ersparen. Doch nicht jede Werkstatt lĂ€sst sich darauf ein. Wurde sich bei der Terminvergabe auf dieses Vorgehen geeinigt, mĂŒssen Sie unbedingt darauf achten, dass der Schmierstoff die erforderliche Freigabe vom Autohersteller erhalten hat.

Wer sich dennoch in das Abenteuer Do-it-yourself-Ölwechsel wagen will, findet im folgenden YouTube-Video des ADAC hilfreiche Tipps.

Wie ist Altöl zu entsorgen?

Altöl ist stark umweltgefĂ€hrdend. Es darf auf keinen Fall in die Umwelt gelangen. Auch das Entsorgen ĂŒber den RestmĂŒll ist streng verboten. Haben Sie einen Termin zum Ölwechsel in der Autowerkstatt, ĂŒbernimmt diese die Entsorgung. Zudem können Sie Altöl ĂŒberall dort abgeben, wo Sie neues kaufen, und zwar in gleicher Menge. Dies regelt die seit 1987 geltende Altölverordnung. In vielen Kommunen ist die Abgabe beim Wertstoffhof möglich – entweder kostenlos oder gegen eine kleine GebĂŒhr.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben Motoröle nicht selbst getestet.

Auf der Suche nach einem objektiven Test schauen viele VerbraucherInnen zunĂ€chst auf der Website der Stiftung Warentest vorbei. Doch in diesem Produktsegment werden sie nicht fĂŒndig; ein derartiger Test wurde von den PrĂŒferInnen bisher noch nicht durchgefĂŒhrt.

FĂŒndig werden Interessierte aber bei auto motor und sport. Die Automobil-Zeitschrift fĂŒhrte einen Test mit 13 5W-30-Motorölen durch und veröffentlichte diesen 2016 auf der Website. Bemerkenswert dabei: Der Fokus lag auf No-Name-Schmierstoffen, die gegen ein Premium-Markenprodukt von Castrol antraten. Ergebnis: 11 von 13 Produkten bestanden die LaborprĂŒfung, bei der unter anderem die ViskositĂ€t, aber auch die Korrektheit der Angaben zur Herstellerfreigabe geprĂŒft wurden.

Als-Preis-Leistungs-Sieger kristallisierte sich das Produkt Mannol Energy Combi LL heraus, das bei allen Temperaturen gute Laufeigenschaften aufwies. AbzĂŒge gab es fĂŒr die leider nicht eindeutige Auszeichnung auf dem Etikett, das trotz VW-Freigabe Verwirrung stiftete. Ähnlich verhĂ€lt es sich mit den Produkten Eurolub WIV ECO und MĂ©gun Compatible 5W-30. Auch diese haben einen Überarbeitungsbedarf in puncto Etikettierung.


Abb. 1: © Netzvergleich | Video 1: © ADAC / YouTube | Abb. 2: © Netzvergleich | Abb. 3: © Sergey Ryzhov / stock.adobe.com | Abb. 4: © benjaminnolte / stock.adobe.com | Abb. 5: © yaroslav1986 / stock.adobe.com | Video 2: © ADAC / YouTube