Wagenheber Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mit einem Wagenheber können Sie Ihr Auto seitlich anheben, um den Reifen zu wechseln oder kleinere Reparaturen durchzuführen.
  • Die Tragkraft und die Hubhöhe des Geräts müssen den Anforderungen Ihres Wagens entsprechen.
  • Ein Scherenwagenheber ist die günstigste Variante und erfordert viel Kraft; Rangier- und Stempelwagenheber sind teurer, arbeiten dafür aber hydraulisch.
  • Das Fahrzeug sollte nicht über einen längeren Zeitraum auf dem Wagenheber stehen, da dieser langsam absackt; ein Unterstellblock und Bremskeile bieten zusätzlichen Halt.
  • Autofahrer sind nicht verpflichtet, einen Wagenheber in ihrem Fahrzeug mitzuführen.
Die besten Wagenheber im Vergleich

Hoch die Räder

Wenn im Winter der erste Schnee fällt und die Straßen bedeckt, dann ist es an der Zeit, die sommerliche Bereifung des Autos in der Garage zu parken und die Winterreifen hervorzuholen. So ein Reifenwechsel ist mit einem Wagenheber schnell erledigt. Auch der pannengeplagte Autofahrer wird für einen Wagenheber im Kofferraum dankbar sein: Auto hoch, Reifen „drauf“ und weiterfahren. In einigen Fahrzeugen befindet sich serienmäßig ein Wagenheber im Kofferraum. Doch dabei handelt es sich eher um einfach konstruierte Notlösungsmodelle. Für Vielfahrer und Hobbymechaniker empfiehlt sich ein hochwertigeres Gerät, das auch nach mehrmaligem Gebrauch einen sicheren Halt bietet.

Wer sich für den Kauf eines Wagenhebers entscheidet, hat die Wahl zwischen vier verschiedenen Modelltypen: Ballon-, Scheren-, Rangier- und Stempelwagenhebern. Im Gegensatz zu dem Wagenheber, der eventuell Ihrem Auto beiliegt, sind nicht alle Produkte von Drittherstellern mit Ihrem Wagenheber kompatibel. Doch wenn Sie sich an den Maßen Ihres Autos orientieren, finden Sie schnell den richtigen Wagenheber.

Das sollten Sie beim Kauf eines Wagenhebers beachten

Beim Kauf eines Wagenhebers sollten Sie beachten, dass es Modelle in diversen Größen und Leistungsstärken gibt. Vor allem müssen Sie wissen, welche Art von Auto Sie fahren. Für einen einfachen Kleinwagen reicht meist ein simpler Wagenheber, während SUVs und tiefergelegte Sportwagen anders aufgebaut sind, weshalb Sie auch einen anderen Wagenheber brauchen. Darüber hinaus sollten Sie sich bewusst sein, wann und wie oft Sie das Gerät nutzen möchten: für den gelegentlichen Einsatz bei Pannen, das halbjährige Wechseln von Saisonreifen oder doch für die heimische Hobbywerkstatt. Wagenheber unterscheiden sich in Aufbau und Bedienung sowie Tragkraft und Hubhöhe.

Tragkraft

Die Tragkraft ist neben der Hubhöhe das entscheidende Kriterium bei einem Wagenheber. Dieser Wert sagt aus, wie viel Gewicht das Gerät maximal heben kann, und wird in Tonnen angegeben. In den meisten Fällen sind ein bis zwei Tonnen für einen Klein- bis Mittelklassewagen ausreichend. Transporter- und Geländewagen-Eigentümer sollten zu einem Wagenheber mit einer Tragkraft von 20 bis 30 Tonnen greifen.

Hubhöhe

Die Hubhöhe gibt an, wie hoch ein Wagenheber das Fahrzeug heben kann, und bezeichnet somit die maximale Höhe des Geräts selbst. Wagenheber arbeiten stufenlos. Die Hubhöhe können Sie dank einer Sperrklinke auf den Millimeter genau festlegen. Wenn Sie einen Kleinwagen besitzen, ist eine Hubhöhe von 30 bis 35 Zentimetern ausreichend. Für das Anheben größerer Fahrzeuge sollten Sie einen Wagenheber mit einer Hubhöhe von mindestens 40 Zentimetern wählen.

Unterfahrhöhe

Hierbei handelt es sich um die rangierbare Höhe des Wagenhebers im untersten Zustand. Die Höhe wird vom Boden bis zum höchsten Punkt, dem Auflageteller, gemessen. Extra flache Rangier- und Scherenwagenheber sind lediglich rund 10 Zentimeter hoch. Solche Modelle sind vor allem für tiefergelegte Autos und Sportwagen empfehlenswert. Stempelwagenheber weisen mit etwa 20 Zentimetern eine höhere Unterfahrhöhe auf und eignen sich für Gelände- oder Nutzfahrzeuge.

Mechanik

Viele Wagenheber-Modelle arbeiten hydraulisch: Mittels einer Hubstange befördern Sie den Auflagearm oder Zylinder nach oben. Bei Scherenwagenhebern müssen Sie eigene Kraft aufwenden. Durch das Drehen der Kurbel bewegen Sie ein Gewinde, über das Sie die Höhe des Wagenhebers verändern. Pneumatisch angetriebene Wagenheber arbeiten unterstützend mit Druckluft. Diese Modelle erfordern weniger Kraftaufwand und kommen vor allem im professionellen Bereich zum Einsatz.

Prüfsiegel

Achten Sie beim Kauf eines Wagenhebers auf Siegel oder Zertifikate von technischen Prüforganisationen – so zum Beispiel das Siegel „Geprüfte Sicherheit“ (GS-Zeichen), das die Einhaltung der gesetzlichen Sicherheitsstandards bestätigt. Die CE-Kennzeichnung ist kein Qualitätssiegel, sondern eine Versicherung des Herstellers, dass das Produkt den Anforderungen entspricht. Darüber hinaus sollten Sie auch auf Auszeichnungen von Prüforganisationen wie dem TÜV (Technischer Überwachungsverein) oder der GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung mbH) achten.

Ausstattung

Wagenheber sollten grundsätzlich mit einem Sicherheitsventil ausgestattet sein, das vor Überlastung schützt. So können Sie das Ventil mit einer Handbewegung öffnen und den Wagenheber absenken. Die Länge der Hubstange variiert je nach Modell; je länger die Stange ist, desto leichter fällt Ihnen die Hebelbewegung. Auf dem Auflageteller können Sie verschiedene Auflagen anbringen. Diese sind meist aus rutschfestem Gummi und genoppt, geriffelt oder anderweitig strukturiert. Lenkrollen, welche die Positionierung des Wagenhebers unter dem Auto vereinfachen, sind nur an Rangierwagenhebern angebracht.

Das Heber-Quartett

Die vier verschiedenen Wagenheber-Typen sind in diversen Preisklassen erhältlich und bringen verschiedene Vor- sowie Nachteile mit sich. Zur Auswahl stehen Ballon-, Scheren-, Rangier- und Stempelwagenheber.

Ballonwagenheber

Ballonwagenheber sind sehr simple Modelle, die zwischen 50 und 150 Euro kosten. Die teureren Varianten sind vor allem für schwere Autos gedacht. Das Gerät umfasst einen Sack aus reißfestem Kunststoff, an dem ein Schlauch befestigt ist. Die Funktionsweise ist unkompliziert: Legen Sie den Ballon unter Ihr Auto und stecken Sie den Schlauch auf das Ende des Auspuffs. Starten Sie anschließend den Motor. Die Abgase werden durch den Schlauch in den Ballon gepumpt, der dadurch an Volumen gewinnt und das Fahrzeug anhebt. Ballonwagenheber dürfen nur auf Auspuffanlagen mit einem Rohr Verwendung finden. Anlagen mit zwei Rohren könnten Schaden nehmen.

Ein Ballonwagenheber unter dem Auto.

Diese Wagenheber-Modelle eignen sich besonders gut als Pannenhelfer, da sie sehr leicht und gut zu verstauen sind. Das Anheben erfordert zudem keine Kraft und kann auch auf unebenem Boden erfolgen, da sich der Ballon dem Untergrund anpasst. Sie sollten jedoch Unterstellblöcke zu Hilfe nehmen, weil das Auto auf dem eher wackeligen Ballon nicht sonderlich stabil steht. Haben Sie während des Reifenwechsels ein Auge auf den Wagenheber und kontrollieren Sie vorab, ob die Bestandteile keine Schäden aufweisen. Die Nähte des Ballons dürfen nicht reißen und der Schlauch muss sicher auf dem Auspuff sitzen. Ihr Fahrzeug darf außerdem nicht mehr als drei Tonnen wiegen, da der Ballon andernfalls reißen könnte. Für weiterführende Arbeiten oder sonstige Kontrollen unter dem Auto ist der Wagenheber aufgrund der Instabilität und der entsprechenden Sicherheitsrisiken nicht geeignet.

Tragkraft: Bis zu 3 Tonnen

Hubhöhe: 0 bis 600 Millimeter

Vorteile

  • Schnell einsetzbar
  • Kein Kraftaufwand
  • Leicht und platzsparend

Nachteile

  • Nimmt schnell Schaden
  • Schlauch löst sich leicht vom Auspuff
  • Nicht für den regelmäßigen Einsatz geeignet

Scherenwagenheber

Scherenwagenheber sind die günstigsten und einfachsten Modelltypen. Die sehr leichten und kompakten Geräte sind bereits für 10 bis 20 Euro erhältlich. Teurere Ausführungen kosten rund 70 bis 80 Euro. Da sie schnell einsetzbar sind, eignen sie sich besonders gut als Pannenhelfer.

Die Wagenheber sind in Form einer Raute konstruiert, die mit einer Seite beziehungsweise Ecke am Boden aufliegt. Ein Gewinde hält die Konstruktion zusammen. Durch die horizontale Achse, die längere der beiden, führt eine Gewindestange, an die eine Kurbel angebracht ist. Sobald Sie die Kurbel drehen, wird die Stange in Bewegung versetzt und die Gelenke des Geräts zusammengezogen. Der Wagenheber funktioniert nach dem Kniehebelprinzip und kommt ohne hydraulische Unterstützung aus. Das ist auch der große Nachteil von Scherenwagenhebern: Das Kurbeln erfordert viel Kraft und wird mit der Zeit anstrengend. Motorisierte Varianten sind dagegen besonders bequem in der Handhabung. Sie müssen das Gerät lediglich an eine externe Stromquelle anschließen, beispielweise an den Zigarettenanzünder Ihres Wagens. Der Motor übernimmt daraufhin das Kurbeln für Sie.

Ein Scherenwagenheber unter dem Auto.

Dank der Rautenform, die sich sehr flach zusammenkurbeln lässt, ist die Unterfahrhöhe von Scherenwagenhebern sehr gering; sie passen sogar bei geringer Bodenfreiheit unter Ihr Auto. Jedoch ist auch die Hubhöhe nur begrenzt; die Modelle sind maximal bis zu einer Höhe von 30 Zentimetern einsetzbar. Ihre Tragkraft ist mit zwei Tonnen vergleichsweise gering und nur für Klein- sowie Mittelklassewagen geeignet, weshalb diese Geräte vorrangig im Privatbereich zum Einsatz kommen. Scherenwagenheber sind zudem für länger andauernde Einsätze konstruiert, da die Bauart verhindert, dass das Fahrzeug absackt.

Der Storz-Wagenheber ist eine Abwandlung des Scherenwagenhebers und befindet sich in vielen Autos serienmäßig im Kofferraum. Er besteht nur aus einer Achse, die ebenfalls mit einer Kurbel ausgefahren wird. Somit ist er zwar platzsparender als die rautenförmige Variante, allerdings nicht so stabil.

Tragkraft: Bis zu 1,5 Tonnen (elektrische Modelle bis zu 2 Tonnen)

Hubhöhe: 100 bis 350 Millimeter

Vorteile

  • Äußerst kompakt und leicht
  • Schnell einsetzbar
  • Sehr flach
  • Preiswert
  • Stabile Ablage

Nachteile

  • Hoher Kraftaufwand vonnöten
  • Wenig Tragkraft
  • Geringe Hubhöhe

Rangierwagenheber

Rangierwagenheber sind bereits für 20 Euro erhältlich. Professionelle Geräte, die für gut ausgestattete Werkstätten konzipiert sind, kosten zwischen 100 und 300 Euro. Die Geräte arbeiten hydraulisch: Über den Hebelarm wird eine Pumpe in Gang gesetzt, die den Arm des Wagenhebers hochstemmt. Wenn Sie das Fahrzeug wieder herablassen möchte, müssen Sie lediglich das Ventil öffnen, indem Sie die Hebestange drehen oder umstecken.

Der größte Vorteil von Rangierwagenhebern ist deren Manövrierfähigkeit. Unter dem Gerät befinden sich vier Rollen, von denen sich meist zwei um die Achse drehen können; die anderen sind fest verbaut. Die Rollen vereinfachen nicht nur die Feinjustierung, sondern erleichtern auch den Transport, da die Wagenheber zwischen 15 und 30 Kilogramm wiegen. Dank des hohen Gewichts und der stabilen Bauweise stehen die Geräte sehr sicher unter dem Auto und neigen nicht dazu, umzukippen.

Ein Rangierwagenheber unter dem Auto.

Rangierwagenheber sind in der Ausgangsposition äußerst flach und somit auch für tieferliegende Fahrzeuge geeignet. Zwar fällt die Tragkraft vergleichsweise gering aus, jedoch ist die Hubhöhe sehr hoch. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum an Ihrem Auto arbeiten, sollten Sie gelegentlich nachjustieren, da die Hubhöhe dazu tendiert, stetig abzunehmen. Das Fahrzeug sinkt folglich mit der Zeit ab, weshalb Sie auf Unterstellböcke zurückgreifen sollten. Rangierwagenheber sind alles in allem sehr komfortabel zu handhaben und lassen sich kräftesparend nutzen. Aufgrund des hohen Gewichts eignen sie sich vorrangig für den stationären Einsatz in der heimischen Garage.

Tragkraft: 2 bis 4 Tonnen

Hubhöhe: 100 bis 800 Millimeter

Vorteile

  • Kraftsparend
  • Gute Manövrierbarkeit
  • Beachtliche Hubhöhe
  • Sicherer Stand

Nachteile

  • Vorwiegend stationärer Einsatz
  • Nimmt viel Platz ein
  • Mit der Zeit abnehmende Hubhöhe

Stempelwagenheber

Stempelwagenheber sind die leistungsstärksten Modelle und funktionieren entweder hydraulisch oder pneumatisch. Über einen Hebel erzeugen Sie Druck im Inneren, durch den ein Kolben aus dem Zylinder nach oben gedrückt wird. Der emporragende Kolben hebt wiederum das Fahrzeug an. Pneumatische Geräte arbeiten zusätzlich mit Druckluft, wodurch die Kraft, die Sie zum Hebeln aufbringen müssen, reduziert wird. Die zylinderförmigen Stempelwagenheber sind darüber hinaus sehr kompakt gebaut, sodass Sie diese problemlos im Kofferraum verstauen können. Aufgrund ihrer Bauart haben die Geräte nur eine kleine Stand- und Auflagefläche, was die Stabilität beeinflusst. Sie sollten diese Wagenheber folglich nicht für längere Arbeiten unter dem Auto nutzen. Zur Stabilisierung empfiehlt es sich, ein Holzbrett zwischen Boden und Heber zu klemmen.

Stempelwagenheber unter einem Auto
Ein Stempelwagenheber unter dem Auto.

Stempelwagenheber sind sehr massiv und entsprechend schwer. Sie können mindestens zwei Tonnen hochheben; die qualitativ hochwertigsten Modelle stemmen sogar zwischen 20 und 30 Tonnen. Mit einem Spindelgewinde lässt sich die Hubhöhe erweitern. Die Zwei-Tonnen-Heber sind bereits für 20 Euro zu erwerben und vollkommen ausreichend, um einen Personenkraftwagen anzuheben. Pneumatische Wagenheber, die vor allem in professionellen Werkstätten und im Nutzfahrzeugbereich zu finden sind, kosten weit über 100 Euro. Aufgrund ihrer hohen Tragkraft finden sie auch im Privatbereich Verwendung, beispielsweise für Wohnmobile oder SUVs. Seien Sie sich bewusst, dass Stempelwagenheber nicht unter jedes Auto passen. Somit sollten vor allem PKW-Nutzer zunächst einen Blick auf die Höhe des Hebers werfen.

Tragkraft: 2 bis 30 Tonnen

Hubhöhe: 150 bis 500 Millimeter

Vorteile

  • Hohe Tragkraft
  • Beträchtliche Hubhöhe
  • Sehr kompakt

Nachteile

  • Große Unterfahrhöhe
  • Kleine Auflagefläche

Die korrekte Nutzung eines Wagenhebers

Achten Sie stets darauf, dass Sie den Wagenheber richtig ansetzen und er sicher steht, bevor Sie das Auto anheben. Andernfalls nehmen sowohl das Gerät als auch das Fahrzeug leicht Schaden. Das Auto und der Wagenheber sollten auf einer ebenen Fläche stehen. Ziehen Sie nun die Handbremse an und legen Sie den ersten Gang ein. Wenn Sie ein Auto mit Automatikschaltung besitzen, bringen Sie es in P-Stellung. Die „Park“-Position verhindert ein Wegrollen des Wagens. Legen Sie vorsichtshalber dennoch Bremskeile unter die Reifen, falls der Boden wider Erwarten uneben sein sollte. Ein Holzbrett unter dem Wagenheber verhindert, dass dieser auf weichem Boden einsinkt. Wenn der Wagenheber umkippt oder die Hubhöhe nachgibt, bietet ein Unterstellblock unter dem Auto zusätzlich Halt. Unterstellblöcke sind meist drei- oder vierfüßig und ähneln einem Kamerastativ. Die maximale Unterstellhöhe beträgt rund 400 Millimeter und die Tragkraft liegt bei mehreren Tonnen.

Üblicherweise haben Autos einen verstärkten Falz am Unterboden, also einen Absatz oder eine Kante, zwischen Vorder- und Hinterrad. Positionieren Sie dort den Wagenheber; verwenden Sie das Gerät nicht an der Heck- oder Frontseite. Mit einem Auflagenteller aus Gummi schonen Sie den Lack und die Karosserie. Im Optimalfall passt die Mulde der Wagenheberauflage formgenau in den Falz des Wagens.

Für eine sichere Weiterfahrt

Wenn Sie sich für den richtigen Wagenheber entschieden haben, gibt es abseits der korrekten Nutzung nur Weniges zu beachten: Wagenheber eignen sich nur bedingt für Arbeiten unter dem Auto und gehören nicht zur Pflichtausstattung.

Eignen sich Wagenheber für Arbeiten unter dem Auto?

Wagenheber eignen sich für Reifenwechsel und gegebenenfalls kurze Kontrollen an den Rädern sowie an der unteren Karosserie. Für längere Arbeiten unter Ihrem Wagen sollten Sie jedoch keinen Wagenheber nutzen, da dieser nicht genug Sicherheit bietet. Eine sichere Alternative sind Auffahrrampen. Das Auto steht auf einer Rampe und hat einen sicheren sowie festen Stand, wenn Sie die Räder zusätzlich mit Bremskeilen sichern. Einzig für einen Reifenwechsel sind Auffahrrampen nicht einsetzbar, da sich die Räder nicht frei in der Luft befinden. Solche Rampen sind für den stationären Einsatz in der heimischen Garage gedacht.

Gehören Wagenheber zur Pflichtausstattung eines Autos?

Anders als Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten gehört ein Wagenheber nicht zu den Gegenständen, die Sie im Auto mit sich führen müssen. Manche Hersteller legen ihren Fahrzeugen serienmäßig einen Wagenheber bei; meist dann, wenn auch ein Ersatzreifen vorhanden ist. Neuere Wagen besitzen stattdessen oft ein Reifenpannenset: In diesem ist ein spezieller Schaum enthalten, den Sie in den defekten Reifen pumpen. Der Schaum dehnt sich aus und ermöglicht Ihnen die Weiterfahrt zur nächsten Werkstatt. Ein beschädigter Reifen ist auf jeden Fall zu wechseln.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Wagenheber nicht selbst getestet.

Das Online-Magazin auto-motor-sport.de testete 2018 insgesamt zehn Wagenheber. Dabei handelte es sich um Rangierwagenheber zu Preisen zwischen 23 und 230 Euro sowie einer Tragkraft von zwei bis drei Tonnen. Im Praxistest ließen die Redakteure eine Traglast von 1,6 Tonnen über drei Stunden auf den Testgeräten aufliegen. Alle zehn Modelle bestanden diesen Test. Große Unterschiede gibt es zwischen den Hubtellern und der Größe der Testgeräte. Die Hubtellergrößen variieren sehr; manche Modelle besitzen keine Gummiauflage, dafür aber scharfe Kanten. Das größte Gerät im Test ist rund 75 Zentimeter lang und wiegt knapp 40 Kilogramm. Der kleinste Wagenheber ist hingegen lediglich 47 Zentimeter groß und wiegt circa 10 Kilogramm.

Der Baco BH 12000 ist der Testsieger mit der Testnote 1,5. Das professionelle Gerät ist dank eines geschlossenen Griffs leicht zu bedienen und zu rangieren. Die geringe Unterfahrhöhe von 75 Millimetern ist besonders für tieferliegende Autos praktisch. Fahrzeuge können auf eine Höhe von bis zu 500 Millimeter gehoben werden; die Karosserie nimmt dank einer gummierten Auflage keinen Schaden. Der Baco-Wagenheber stemmt bis zu zwei Tonnen und ist mit rund 230 Euro das teuerste Modell im Test.

Der Unitec 10008 ist der Preis-Leistungs-Sieger des Tests. Der Wagenheber erhielt zwar die Testnote 3,5, kostet jedoch nur knapp 23 Euro. Das Gerät ist sehr einfach verarbeitet und besitzt einen nicht gummierten, scharfkantigen Auflageteller. Zwar ist die Unterfahrhöhe mit rund 130 Millimetern nicht sonderlich hoch, aber dafür übertrifft die Hubhöhe von etwa 340 Millimetern die Herstellerangabe. Das Unitec-Modell ist sehr kompakt und leicht, weshalb es gut zu handhaben ist. Ein Tragegriff erleichtert den Transport.

Das Internet-Portal selbst.de veröffentlichte 2020 einen Artikel zum Thema „Reifen wechseln“. Auch wenn es sich hierbei nicht um einen Test handelt, betonen die Redakteure, dass es wichtig sei, einen Wagenheber stets korrekt anzusetzen. Für jeden Wagenheber gebe es eine spezielle Stelle am Auto, da dieser andernfalls abrutschen könne. Eventuell werde gar die Karosserie des Fahrzeugs beschädigt.


Abb. 1–11: © Netzvergleich