Tropfschlauch Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Tropfschläuche werden dazu verwendet, Beete und einzelne Pflanzen gleichmäßig mit Wasser zu versorgen.
  • Sie haben viele kleine Löcher, durch die das Wasser in Tröpfchen austritt.
  • Durch diese effiziente und zielgerichtete Art der Bewässerung wird viel Wasser eingespart.
  • Solche Schläuche sind ideal für die Bewässerung von Gemüsebeeten.

Die intelligente Art der Gartenbewässerung

Um die Bewässerung des Gartens kommt man nicht umhin, gerade in einem niederschlagsarmen Sommer. In großen Gärten beziehungsweise bei großen Blumen- und Gemüsebeeten ist das Versorgen der Pflanzen eine zeitintensive Aufgabe. Jede Pflanze muss genau die benötigte Menge Wasser erhalten – nicht zu viel und nicht zu wenig. Wer mit diesen Arbeiten zu kämpfen hat, denkt früher oder später vielleicht über ein Bewässerungssystem nach. Eine Lösung, die jeder in seinem Garten installieren kann, ist der sogenannte Tropfschlauch. Ein solches Bewässerungssystem nimmt Gärtnern nicht nur viel Arbeit ab, sondern hilft auch dabei, Wasser zu sparen. Im Gegensatz zu anderen Systemen benötigt ein Tropfschlauch keinen hohen Wasserdruck, um zu funktionieren, sondern kann an einem Wasserhahn oder einer Regentonne angeschlossen werden.

Schlauch versorgt Pflanzen mit Wasser
Tropfschläuche dienen der zielgerichteten Bewässerung.

Der Tropfschlauch ist ein Gartenschlauch mit vielen kleinen Löchern, durch die das Wasser in Tröpfchen austritt. Bei einem herkömmlichen Tropfschlauch haben die Löcher einen gleichmäßigen Abstand zueinander. Eine Variante des Tropfschlauchs ist der Perlschlauch. Er ist geradezu durchlöchert, sodass auf ganzer Länge des Schlauchs Wasser entweicht. Die Tropfen, die sich auf der Schlauchoberfläche sammeln, sehen aus wie kleine Perlen.

Aus mehreren Tropfschläuchen lässt sich ein einfaches, aber wirksames Bewässerungssystem verlegen. Diese Systeme finden auch in der professionellen Landwirtschaft Verwendung. Gerade junge Pflanzen können so schonender bewässert werden.

Statt den Beeten wie mit einem Gartenschlauch oder einer Gießkanne viel Wasser auf einmal zuzuführen, versorgt ein System aus Tropfschläuchen die Pflanzen kontinuierlich mit wenig Flüssigkeit. Das spart Wasser, da bei der sparsamen Bewässerung nicht der Großteil direkt in tiefere Erdschichten abfließt. Insbesondere bei trockenen Böden ist das von Vorteil.

Anwendungsbereiche für Tropfschläuche

Aufgrund seiner Form bietet sich der Tropfschlauch für die Bewässerung von Reihen an, zum Beispiel in Blumen- und Gemüsebeeten. Der Schlauch kann auch gebogen werden, nur ist darauf zu achten, dass der Wasserfluss nicht behindert wird. Ein oft verwendetes Zubehörteil ist die sogenannte T-Verbindung, mit der sich Abzweigungen legen lassen.

Auch Hecken und Sträucher benötigen in den heißen Sommermonaten mehr Wasser als gewöhnlich. Gerade bei Gewächsen mit dichtem Blattwerk gestaltet es sich oft schwierig, mit einem normalen Sprühschlauch die Wurzeln zu erreichen. Hier wäre eine Bewässerung direkt am Boden sinnvoller. Genau dafür kann ein Tropfschlauch sorgen.

Wer in seinem Garten im größeren Stil Gemüse ziehen will, zum Beispiel in einem Gewächshaus, kann auf einen Tropfschlauch eigentlich nicht verzichten. Diese Methode ist nicht nur besonders effizient und verspricht hohe Erträge, sie schont auch die jungen Pflanzen, die durch eine Bewässerung von oben beschädigt werden könnten.

Für Rasen nicht zu empfehlen

Tropfschläuche haben keine besonders hohe Reichweite, weshalb sie sich nicht für Rasen eignen. Für eine solche großflächige Bewässerung empfiehlt sich ein Rasensprenger.

Tropf- oder Perlschlauch: Was ist der Unterschied?

Beide Varianten des Tropfschlauchs geben kontinuierlich Wassertropfen an die Umgebung ab. Der Unterschied ist, dass der herkömmliche Tropfschlauch gezielt eine Stelle bewässert, während der Perlschlauch das Erdreich auf ganzer Länge befeuchtet. Deshalb empfehlen die beiden Schlaucharten sich für jeweils unterschiedliche Anwendungszwecke. Mit einem normalen Tropfschlauch lassen sich zum Beispiel einzelne Sträucher oder Solitärpflanzen in Blumenkübeln bewässern. Der Perlschlauch mit seinen vielen Poren ist hingegen ideal für ein Gemüsebeet, denn er versorgt eine ganze Pflanzreihe mit Wasser.

Viele Hersteller machen in ihrer Namensgebung keinen Unterschied zwischen Tropf- und Perlschlauch, weshalb interessierte Käufer genau hinschauen sollten, um welche Art von Schlauch es sich handelt.

Schlauch beim Bewässern
Bei einem Perlschlauch tritt auf ganzer Länge Wasser aus.

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Tropfschlauchs achten

Bei der Entscheidung für einen Tropfschlauch spielen zunächst dieselben Aspekte eine Rolle, die auch bei der Auswahl eines gewöhnlichen Gartenschlauchs ins Gewicht fallen: Länge, Wassermenge, Durchmesser und Material. Wer ein Bewässerungssystem verlegen möchte, sollte sich mit den verschiedenen Zubehörteilen auseinandersetzen.

Gesamtlänge

Zur Länge von Tropfschläuchen gibt es die Faustregel, dass sie in etwa der Quadratmeterzahl der zu bewässernden Fläche entspricht. Wer 20 Quadratmeter bewässern möchte, benötigt also einen Schlauch von 20 Metern Länge.

Die kürzesten Tropfschläuche sind etwa sieben Meter lang. Eine gängige Größe im Handel ist 15 Meter. Manche Hersteller bieten auch Schläuche an, die 50 Meter und länger sind. Bei zunehmender Länge wird es aber immer schwieriger, den Tropfschlauch bei niedrigem Wasserdruck effizient zu betreiben. Eine einzelne Wasserzufuhr kann einen so langen Schlauch oft nicht auf ganzer Länge mit Wasser versorgen. Da Tropfschläuche üblicherweise mit einer Endkappe geliefert werden, kann ein zu langer Schlauch einfach gekappt werden. Das übrige Stück lässt sich an anderer Stelle in das Bewässerungssystem einbringen.

Wassermenge

Die abgegebene Wassermenge wird über den Druck variiert. Ein Tropfschlauch benötigt einen minimalen Druck von 0,5 Bar, der maximale Druck liegt bei 4 bar. Wird ein Schlauch mit 0,5 Bar betrieben, gibt er beispielsweise etwa 12 Liter Wasser pro Minute ab. Je länger der Schlauch verlegt wird, desto höher muss der Wasserdruck sein. Auf einer Länge von 50 Metern sollte er bei 1,5 Bar liegen.

Viele Tropfschläuche haben einen Anschluss mit einem integrierten Druckminderer. Dabei handelt es sich um einen Schutzmechanismus, der verhindert, dass der Druck im Schlauch 4 Bar übersteigt. Auch wenn ein Druckminderer vorhanden ist, ist es ratsam, den Wasserhahn nicht bis zum Anschlag aufzudrehen. Wird ein Tropfschlauch über längere Zeit mit zu viel Druck betrieben, vergrößern sich allmählich die einzelnen Löcher. Folge davon sind stellenweise Überwässerung und Pfützenbildung.

Es gibt auch drucklose Tropfschläuche, die zum Beispiel an eine Wassertonne angeschlossen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Regentonne höher stehen muss als die zu bewässernde Fläche. Mehr als einen Meter sollte der Höhenunterschied jedoch nicht betragen. Drucklose Schläuche sollten so gerade wie möglich verlegt werden, da jede Kurve den Wasserfluss bremst, woraufhin Wasser ungleichmäßig abgegeben wird. Ein druckloser Tropfschlauch ist für die Bewässerung von längeren Strecken weniger gut geeignet.

Tropfschlauch im Beet
Tropfschläuche sind ideal für die Bewässerung von größeren Beeten.

Durchmesser

Tropfschläuche sind nicht immer gleich groß, sondern haben unterschiedliche Durchmesser. Bei Gartenschläuchen wird der Innendurchmesser in Zoll angegeben. Je größer der Innendurchmesser ist, desto mehr Druck braucht es, um den Schlauch mit Wasser zu versorgen.

Der Innendurchmesser ist entweder als Zoll- oder DN-Angabe zu finden, die nach der DIN EN ISO 6708 genormt ist. DN ist eine Abkürzung für den französischen Begriff „diamètre nominal“, im Deutschen wird die Bezeichnung „Nennweite“ verwendet. Die beiden Begriffe bezeichnen in der Gebäudetechnik den inneren Durchmesser eines Rohres oder eines Schlauchs.

  • 1/4 Zoll: 12,7 Millimeter (DN 12)
  • 5/8 Zoll: 15,9 Millimeter (DN 15)
  • 3/4 Zoll: 19,0 Millimeter (DN 19)

Ist der Innendurchmesser in Zoll angegeben, ist es wichtig, die entsprechende Millimeterangabe zu kennen. Ein Schlauch mit einem Durchmesser von 12,7 Millimetern ist ein hervorragender Allrounder. Bei einem solchen Schlauch reicht ein niedriger Wasserdruck aus, um den Garten zu bewässern. Da er vergleichsweise dünn ist, lässt sich ein 12,7-Millimeter-Schlauch leicht transportieren und aufrollen. Ein weiterer Vorteil ist, dass es eine große Auswahl an Zubehör gibt, darunter die Steckteile für ein Bewässerungssystem.

Tropfschläuche mit einem größeren Durchmesser von 19 Millimetern eigenen sich besonders gut dafür, als Bewässerungssystem installiert zu werden. Sie können bei einem höheren Druck betrieben werden und lassen sich somit länger verlegen. Auch für Schläuche mit diesem Durchmesser gibt es eine große Auswahl an Zubehörteilen.

Material

Tropfschläuche bestehen entweder aus PVC oder aus Gummi. Schläuche aus PVC sind preiswert und leicht. Sie lassen sich ohne viel Kraftaufwand verbiegen, besitzen aber die Eigenschaft, sich nach einer Weile wieder in ihre ursprüngliche Form zu bewegen. Wer einen PVC-Schlauch in Schlangenlinien durch ein Beet verlegen möchte, sollte deshalb auf Schlauchhalter zurückgreifen, um ihn in der gewünschten Form zu halten.

Gummischläuche sind etwas teurer als Modelle aus PVC. Sie sind sehr robust und halten Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte und Regen gut aus. Im Vergleich zu PVC-Schläuchen lassen sie sich besser in Form legen. Wer langfristig denkt oder den Tropfschlauch unter der Erde verlegen möchte, sollte eine Ausführung aus Gummi wählen. Einzig am chemischen Geruch eines neuen Gummischlauchs könnten sich einige Hobbygärtner stören.

Ausstattung

In jedem Garten gibt es unterschiedliche räumliche Gegebenheiten. Es kann zum Beispiel notwendig sein, den Tropfschlauch um die Ecke zu legen. Beim Aufbau eines Systems aus Schläuchen sind Abzweigungen sinnvoll. Aus diesem Grund bieten viele Hersteller den Schlauch zusammen mit verschiedenen Verbindungsteilen an.

Die üblichsten Verbindungsstücke sind die Geradeverbindung, T-Verbindung und Eckverbindung. Mit dem Geradeverbinder lassen sich zwei Schläuche gerade aneinanderstecken. Mit der T-Verbindung wird eine Abzweigung gelegt. Das ist hilfreich, wenn mehrere Reihen – etwa ein größeres Gemüsebeet – bewässert werden sollen. Mit dem Eckverbinder kann der Schlauch im 90-Grad-Winkel um eine Ecke gelegt werden, ohne dass er gebogen werden muss. Für jedes Ende des Schlauchsystems wird zudem eine Verschlusskappe benötigt.

Die Verbindungen sind ein großer Vorteil, wenn der Schlauch relativ starr und unflexibel ist. Sie stellen allerdings auch eine Schwachstelle dar, da es an den Verbindungen zu undichten Stellen kommen kann.

Tropfschlauch wird gekuerzt
Tropfschläuche lassen sich einfach auf die gewünschte Länge zuschneiden.

Um den Wasserdruck zu kontrollieren, kann eine Durchflussreduzierung oder ein Druckminderer in das Bewässerungssystem eingebaut werden. Die Durchflussreduzierung empfiehlt sich für kleinere Bewässerungsstrecken von bis zu 30 Metern. In dem Anschlussteil sitzt eine Reduzierscheibe, welche die hindurchströmende Wassermenge reduziert. Auf diese Weise wird auch der Wasserdruck verringert.

Bei längeren Bewässerungssystemen ab 30 Metern verringert die Durchflussreduzierung die Wassermenge so sehr, dass sie nicht mehr für die Bewässerung auf ganzer Länge ausreicht. Ein Druckminderer hingegen reduziert den Wasserdruck bei vollem Durchfluss. Besonders praktisch ist, dass sich bei vielen Druckminderern der Ausgangsdruck genau einstellen lässt.

Weitere Informationen zum Thema Tropfschläuche

Ein Bewässerungssystem aus Tropfschläuchen ist leicht zu verlegen und nimmt dem Gärtner viel Arbeit ab. Bei der Bewässerung ist es sinnvoll, in regelmäßigen Abständen zu gießen, damit das Erdreich nie zu feucht beziehungsweise zu trocken ist.

Tropfschlauch-System verlegen

Ein Bewässerungssystem aus Tropfschläuchen kann entweder ober- oder unterirdisch verlegt werden. Eine unterirdische Verlegung ist sinnvoll, wenn der Schlauch sonst über den Rasen oder die Terrasse verlegt werden müsste. Wer sich am Aussehen des Schlauchs stört, wird ihn ebenfalls lieber unter der Erde verlegen. Ein klassischer Tropfschlauch muss am Ende wieder aus der Erde herausgeführt werden, um gegebenenfalls Wasser abzulassen. Beim Perlschlauch ist das nicht notwendig. Der Schlauch sollte circa fünf Zentimeter tief vergraben werden.

Tropfschlauch Aufbau
Ein beispielhaftes Bewässerungssystem aus Tropfschläuchen.

Eine oberirdische Verlegung ist im Vergleich weniger arbeitsaufwendig. Hinzu kommt, dass sich jederzeit Änderungen am Bewässerungssystem vornehmen lassen. Ein Nachteil der oberirdischen Installation ist, dass die Schläuche und Verbindungen nicht frostfest sind und deshalb im Winter eingelagert werden müssen.

Achten Sie bei beiden Varianten der Verlegung auf folgende Grundprinzipien:

  • Lange Bahnen verlegen
  • Schlauch möglichst eben verlegen
  • Steckverbindungen für die Abzweigungen
  • Alternativ Schlangenlinien um die Pflanzen
  • Mindestens 30 Zentimeter Abstand zwischen den Bahnen

Der smarte Tropfschlauch

Die ideale Zeit, um Pflanzen zu bewässern, liegt in den frühen Morgenstunden. Die meisten Menschen können diese Art der Gartenarbeit aber nicht mit ihrem Schlafrhythmus vereinbaren. Intelligente Lösungen sorgen dafür, dass die Beete bewässert werden, während man noch schläft.

Die einfachste Lösung ist eine Zeitschaltuhr, mit der eingestellt werden kann, wann und wie lang bewässert wird. Wer noch mehr Kontrolle möchte, sollte die Anschaffung eines Bewässerungscomputers erwägen. Damit lassen sich alle Aspekte der Bewässerung per App steuern. Mithilfe eines solchen Computers ist es sogar möglich, aus dem Urlaub auf das Wetter zu Hause zu reagieren und die Bewässerung entsprechend anzupassen.

Bewässerungszeiten

Auch wenn nur Tropfen aus dem Schlauch entweichen, wird das Wasser nicht den ganzen Tag lang angestellt. Das wäre Verschwendung und bekommt auch den Pflanzen nicht. Für die Bewässerung gibt es ein paar einfache Regeln.

Bei trockenem Wetter wird das Wasser täglich für etwa zwei Stunden laufen gelassen. Die beste Zeit zur Bewässerung ist in den Morgenstunden. An heißen Tagen wird das Wasser nur morgens oder abends angestellt. In der Sonne können Tropfen wie ein Brennglas wirken und Schäden an den Pflanzen verursachen. Wenn es geregnet hat, bleibt die Bewässerung erst einmal aus. Sobald der Boden trocken ist, kann der Tropfschlauch wieder zum Einsatz kommen. Das überprüfen Sie, indem Sie einen Finger etwa ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde stecken.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Tropfschläuche nicht selbst getestet.

Viele Verbraucher orientieren sich an den Testergebnissen der Stiftung Warentest. Bisher führte die Verbraucherorganisation keinen Test durch, der sich ausschließlich mit Tropfschläuchen befasst. Allerdings begutachteten die Prüfer im Jahr 2018 vier Systeme zur automatischen Gartenbewässerung. Neben anderen Komponenten gehörten zu diesen Systemen auch Tropfschläuche. Dabei konnte nur das Set von Gardena überzeugen.

Auch die Prüfer von ÖKO-TEST haben sich bisher nicht mit Tropfschläuchen befasst, obwohl Garten und Natur dort häufig Thema sind. Somit wurde hier ebenfalls kein Testsieger gekürt.


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