Matratze Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Sei es Federkern, Schaumstoff oder Latex: Je nach Kern weisen Matratzen verschiedene Liegeeigenschaften auf, die sich fĂŒr bestimmte Schlafgewohnheiten eignen.
  • Die StandardgrĂ¶ĂŸe von Matratzen ist 140 mal 200 Zentimeter, doch jeweils individuell eignen sich fĂŒr Singles, Paare und Kinder unterschiedliche MatratzengrĂ¶ĂŸen.
  • In Abstimmung auf das eigene Körpergewicht und die individuellen BedĂŒrfnisse wĂ€hlen Verbraucher den passenden HĂ€rtegrad von weich bis ultrafest.
  • FĂŒr einen komfortablen Schlaf lohnt sich eine Matratze mit einer Einteilung in sieben Zonen, einer hohen PunktelastizitĂ€t und einem optimalen Raumklima.
  • Mit der richtigen Pflege, zu der unter anderem das regelmĂ€ĂŸige Wenden, LĂŒften und Reinigen gehören, erhöht sich die Lebensdauer einer Matratze.
Die besten Matratzen im Vergleich

Wie man sich bettet, so liegt man

Da Verbraucher durchschnittlich zehn Jahre auf derselben Matratze schlafen, sollten sie auf ein hochwertiges Modell Wert legen. Letztlich hĂ€ngt es von den eigenen Vorlieben und Gewohnheiten ab, welche Matratze die passende ist. Doch die Entscheidung fĂŒr die geeignete Variante gestaltet sich hĂ€ufig kompliziert. Deshalb klĂ€ren wir nachfolgend, worauf es beim Kauf einer Matratze in erster Linie ankommt.Wie man sich bettet, so liegt man. Im metaphorischen Sinne drĂŒckt diese Lebensweisheit aus, dass es von jedem selbst abhĂ€ngt, wie man sein Leben gestaltet. Der eigentliche Wortsinn ist jedoch auf die Konsequenzen der Wahl einer minderwertigen Matratze beziehbar. Immerhin verbringt der Mensch fast ein Drittel seines Lebens damit, zu schlafen. Ein entspannter Schlaf ist wichtig, um seinen Körper zu regenerieren und emotional ausgeglichen sowie leistungsfĂ€hig zu bleiben. Erholung finden Schlafende allerdings nur mit einer geeigneten Matratze. Ist diese zu hart, zu kalt oder gar zu laut, sind nicht selten Schlafprobleme und RĂŒckenschmerzen die Folge.

Frau mit RĂŒckenschmerzen auf Bett
Mit der richtigen Matratze sagen Verbraucher RĂŒckenschmerzen den Kampf an.

Vom Strohsack zur Luxusmatratze

VorlĂ€ufer der modernen Matratze gab es bereits im Altertum. Im antiken Griechenland waren Matratzen in der Regel mit Wolle oder Naturfasern gefĂŒllt. Ähnlich handhabten es die Römer, die ihre Matratzen mit Schilf, Heu oder Federn stopften. WĂ€hrend Matratzen, die an die heutige AusfĂŒhrung erinnern, eher den höheren Schichten vorbehalten waren, schlief das einfache Volk auf harten Unterlagen, etwa einem Teppich auf dem Boden. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gehörten Matratzen auch bei der bĂŒrgerlichen Schicht zum Standard.

Die Budgetplanung

Inzwischen greifen immer mehr Matratzen-Start-ups im Online-Shopping-Bereich mit ihrer ansprechend und modern designten TV-Werbung den etablierten Markt an und adressieren insbesondere eine jĂŒngere Zielgruppe. Eine Bestellung aus dem Internet bietet sich bei einer Matratze vor allem deshalb an, weil es sich um ein großes Sperrgut handelt. Es ist weitaus bequemer, sich eine Matratze bis an die WohnungstĂŒr liefern zu lassen, als sie selbst aus dem lokalen GeschĂ€ft ins Auto oder gar den Bus zu wuchten und nach Hause zu schleppen. Viele dieser neuen Online-Unternehmen behaupten, dass ihre Einheitsmatratzen jedem Nutzer gleichermaßen Komfort bieten, unabhĂ€ngig von der GrĂ¶ĂŸe, dem Gewicht und dem Schlaftyp.

Letztendlich gibt es zwar keine universell taugliche Matratze, jedoch zahlreiche objektive Kriterien, die eine qualitativ hochwertige Matratze erfĂŒllen muss. Neben den eigenen AnsprĂŒchen an die Schlafunterlage spielt aber auch der Kostenfaktor bei der Auswahl eine große Rolle. Je nach Budget steht Verbrauchern ein umfassendes Sortiment, von der einfachen Schaummatratze bis hin zur Luxusversion, bereit.

Die Matratzenwelt lÀsst sich grundsÀtzlich in vier Preisklassen einteilen:

  • GĂŒnstig: Matratzen unter 400 Euro sind hinsichtlich ihrer QualitĂ€t meist minderwertig, bilden hĂ€ufig Kuhlen und bieten dabei kaum Komfort.
  • Mittlerer Preisbereich: In der Preisklasse zwischen 400 und 600 Euro gibt es bereits akzeptable Matratzen, die sich fĂŒr nahezu alle Schlaftypen eignen.
  • Oberer Preisbereich: Modelle von 600 bis 800 Euro ĂŒberzeugen mit einer hervorragenden QualitĂ€t.
  • Teuer: Im Bereich ab 800 Euro finden sich vor allem Luxusmatratzen, die ein Höchstmaß an Komfort versprechen und punktgenau an die individuellen BedĂŒrfnisse angepasst sind.

Auf den Kern kommt es an: Die gÀngigsten Matratzen-Typen

Matratzen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihres Aufbaus und der verwendeten Materialien. Je nach Matratzenkern, also Federkern, Schaumstoff oder Latex, weisen die Modelle unterschiedliche Liegeeigenschaften auf.

Federkernmatratzen: Die Robusten

Federkernmatratzen gibt es in mehreren AusfĂŒhrungen beziehungsweise Federungen: vom Bonellfederkern ĂŒber den Taschenfederkern bis hin zum Tonnentaschenfederkern. Allen gemein ist ihre innere Struktur aus Stahlfederkernen, die im Zuge einer Belastung nachgeben und bei einer Entlastung wieder in ihre ursprĂŒngliche Form zurĂŒckkehren. Über den Federkernen befindet sich eine Schutzschicht aus Filz oder Vlies, die das Polster vor etwaigen BeschĂ€digungen durch die Federn abschirmt. Das darauf liegende Polster gewĂ€hrleistet, dass Verbraucher die Federn der Federkernmatratze nicht unangenehm im RĂŒcken zu spĂŒren bekommen.

Bonell- und Taschenfederkern
WÀhrend Bonellfederkerne miteinander verbunden sind, sind Taschenfederkern in einzelne Taschen vernÀht.

Zwar sind die Matratzen durch den Federkern schwerer sowie weniger flexibel, dafĂŒr gelten Federkernmatratzen als sehr robust und entsprechend langlebig. Zumindest die Stahlkonstruktion der Federkernmatratze behĂ€lt jahrelang ihre ursprĂŒngliche Form bei, was bei einer gĂŒnstigen Matratze zwischen 5 und 8 Jahre, bei einer hochwertigen sogar 10 bis 14 Jahre bedeutet. Dahingegen können die Federn, zumindest bei gĂŒnstigeren Federkernmatratzen, nach einer gewissen Zeit durch die Polsterung drĂŒcken, was den Liegekomfort einschrĂ€nkt. Auch die mitunter auftretenden QuietschgerĂ€usche durch die Bewegungen der Federn empfinden manche Nutzer als störend.Die Stahlfederkonstruktion trĂ€gt dafĂŒr Sorge, dass die Schultern und das Becken einsinken, wĂ€hrend die WirbelsĂ€ule gestĂŒtzt wird. Je nach Federkerntyp zeichnet sich diese Matratzenart nicht nur durch eine gute PunktelastizitĂ€t, sondern auch durch eine optimale DurchlĂŒftung und ein hervorragendes Schlafklima aus. Die Kehrseite der Medaille: Da die Luft problemlos zirkulieren kann, besitzen Federkernmatratzen eine schlechte WĂ€rmeisolation. Somit sind sie fĂŒr leicht fröstelnde Personen ungeeignet, wohingegen jeder, der gern kĂŒhl schlĂ€ft, diesen vermeintlichen Nachteil als angenehm empfindet. Dank des guten Feuchtigkeitstransports ist eine Schimmelbildung bei Federkernmatratzen geradezu ausgeschlossen. DarĂŒber hinaus kommen Schlafende nachts weniger leicht ins Schwitzen.

Vorteile

  • Stabil und langlebig
  • Hohe PunktelastizitĂ€t bei hochwertigen Modellen
  • Guter Feuchtigkeitstransport
  • Optimale DurchlĂŒftung
  • Hervorragendes Schlafklima

Nachteile

  • DurchdrĂŒcken der Federn bei gĂŒnstigeren Modellen
  • Vergleichsweise schwer
  • QuietschgerĂ€usche möglich
Bonellfederkernmatratzen

Bei der Bonellfederkernmatratze (gĂŒnstiges Preisniveau) handelt es sich um die einfachste und damit auch preiswerteste Federkernvariante. Die taillierten, sanduhrĂ€hnlichen Stahlfedern sind durch DrĂ€hte miteinander verbunden, wodurch sie besonders flĂ€chenelastisch, nicht jedoch punktelastisch reagieren. Das bedeutet, dass auf Druck nicht nur eine spezifische Stelle, sondern die gesamte MatratzenflĂ€che nachgibt. Das leichte Nachschwingen, das dem GefĂŒhl auf einem Trampolin nahekommt, betrachten manche Nutzer als unangenehm; bei anderen ist das gerade erwĂŒnscht. Da bei diesem Matratzentyp nur wenige Stahlfedern verbaut werden, hebt er sich zumindest im Hinblick auf sein vergleichsweise geringes Gewicht von der Taschenfederkernmatratze ab.

(Tonnen-)Taschenfederkernmatratzen

WĂ€hrend das Federgeflecht einer normalen Federkernmatratze verbunden sowie oben und unten mit Komfortschaum gepolstert ist, sind die einzelnen gerade geformten Federn bei Taschen- beziehungsweise Tonnentaschenfederkernmatratzen in einzelne Reihen von Stofftaschen eingenĂ€ht. Diese Reihen sind zu einer FlĂ€che in der GrĂ¶ĂŸe einer Matratze verklammert oder verklebt. Dadurch fĂŒgen sie sich besser unabhĂ€ngig voneinander an den Körper des jeweiligen Nutzers an.

Taschenfederkernmatratzen (gĂŒnstiges bis mittleres Preisniveau) schwingen aufgrund ihrer punktgenauen UnterstĂŒtzung weniger nach als einfache Bonellfederkernmatratzen. Den höchsten Komfort bieten allerdings Tonnentaschenfederkernmatratzen (mittleres bis oberes Preisniveau). Die bauchig geformten Federn zeichnen sich insbesondere durch ihre FlexibilitĂ€t aus und geben leichter nach. Aufgrund der hohen PunktelastizitĂ€t passt sich die Tonnentaschenfederkernvariante besonders gut an den Körper an.

Latexmatratzen: Die Allergikerfreundlichen

Das ursprĂŒnglich aus KautschukbĂ€umen gewonnene Latex wird heutzutage vorwiegend synthetisch hergestellt. Die QualitĂ€t einer Latexmatratze (oberes Preisniveau) hĂ€ngt dabei von der Zusammensetzung der verwendeten Materialien ab. Man unterscheidet grundsĂ€tzlich drei Typen:

  • Naturlatex mit einem Kautschukanteil von mindestens 75 Prozent
  • Eine Mischung aus natĂŒrlichem und synthetischem Latex, wobei der Kautschukanteil unter 75 Prozent liegt
  • Synthetischer Latex

Bestenfalls besteht eine Naturlatexmatratze zu 100 Prozent aus Naturlatex. Dieser ist zwar wesentlich teurer (ab 600 Euro, im Vergleich zu Matratzen aus synthetischem Latex ab 400 Euro), ĂŒberzeugt jedoch im Gegensatz zu synthetischem Latex mit seiner ĂŒberlegenen AtmungsaktivitĂ€t und einer besseren PunktelastizitĂ€t. Latexmatratzen sind mit 14 bis 30 Kilogramm jedoch bedeutend schwerer als Kaltschaummatratzen (11 bis 18 Kilogramm).

FĂŒr Verbraucher, die sich nachts hĂ€ufig hin- und her rollen, ist ein Vorteil besonders gĂŒnstig: Bei einer Latexmatratze bleiben die störenden BewegungsgerĂ€usche wie bei einer Federkernmatratze aus. Hinsichtlich ihrer WĂ€rmeisoliereigenschaften ist diese Matratzenart hingegen nicht uneingeschrĂ€nkt fĂŒr alle Verbraucher zu empfehlen. Da eine Naturlatexmatratze aus Kautschuk besteht, welches die KörperwĂ€rme gut aufnehmen kann, gilt sie im Vergleich zur Federkernmatratze als besonders wĂ€rmedĂ€mmend. WĂ€hrend Frostbeulen also auf ihre Kosten kommen, sind Latexmatratzen fĂŒr Menschen, die stark schwitzen, nicht geeignet. Die hervorragenden Hygieneeigenschaften dank der NatĂŒrlichkeit sowie der BelĂŒftungssystematik gewĂ€hrleisten eine Resistenz gegenĂŒber Bakterien, sodass sich keine Allergene ansammeln können. Anfangs können Latexmatratzen allerdings einen Eigengeruch verströmen, der mit der Zeit verfliegt.

Latexmatratzen
Latexmatratzen sind an ihrer offenporigen Struktur erkennbar.

Das Talalay-Verfahren ergĂ€nzt den VorlĂ€ufer um zwei Stufen: Hier wird der Latex in eine Gussform gefĂŒllt und in ein Vakuum eingeschlossen, wodurch sich das Material perfekt verteilt, ohne dabei Luft einzuschließen. Die Mischung wird schockgefroren und mit Kohlendioxid sowie Luft behandelt, bevor das entstandene Gel ebenfalls vulkanisiert wird. Da der Energieaufwand bei dieser Methode wesentlich höher ist, sind Talalay-Matratzen teurer. Die gleichmĂ€ĂŸigere Verteilung der LuftblĂ€schen verspricht eine weichere Matratze und dadurch auch eine höhere PunktelastizitĂ€t. Außerdem sind Talalay-Matratzen Ă€ußerst formstabil, langlebig und gewĂ€hrleisten dank der offenporigen Zellstruktur eine verbesserte Luftzirkulation, womit sie sich selbst fĂŒr anspruchsvolle SchlĂ€fer eignen.Bei der Herstellung gibt es zwei unterschiedliche Methoden: das Dunlop- und das Talalay-Verfahren. Beim gebrĂ€uchlicheren Dunlop-Verfahren wird der Latex zunĂ€chst mit Seife und Luft aufgeschĂ€umt sowie anschließend vulkanisiert. Die eingeschlossenen LuftblĂ€schen sorgen bei der Dunlop-Methode fĂŒr die typische offenporige Struktur, die ein gutes Schlafklima bewirkt. Eine Dunlop-Matratze ĂŒberzeugt also mit ihren atmungsaktiven Eigenschaften und ihren gĂŒnstigen Anschaffungskosten.

Vorteile

  • Naturlatex ist ökologisch unbedenklich
  • Je nach AusfĂŒhrung hohe PunktelastizitĂ€t
  • Lange Haltbarkeit
  • Antiallergene Wirkung
  • GerĂ€uschfrei bei Bewegungen

Nachteile

  • Schwer und unhandlich
  • Anfangs Eigengeruch möglich
  • Sehr teuer

Schaumstoffmatratzen: Die Flexiblen

Herkömmliche Schaumstoffmatratzen sind noch immer der Klassiker im Kinderzimmer. Dabei besteht der Standardschaum, auch Komfortschaum genannt, aus einem einzigen Block Polyurethan, das zwar ĂŒber eine ungleichmĂ€ĂŸige Schaumstruktur beziehungsweise -festigkeit verfĂŒgt, sich aber gut an die Körperkonturen anpasst. Bis zur Erfindung des Kaltschaums galt die Schaumstoffmatratze als nicht besonders haltbar. Inzwischen handelt es sich aber um die beliebteste Matratzenart.

Kaltschaum- und Viscoseschaummatratze
Im Gegensatz zur Kaltschaummatratze, deren Querschnitt links veranschaulicht ist, hinterlÀsst Viscoschaum einen Abdruck.
Kaltschaummatratzen

Die Kaltschaummatratze (meist preisgĂŒnstige Matratzen) wird, wie es der Name bereits verrĂ€t, durch das kalte AufschĂ€umen und das anschließende Pressen von Polyurethanschaum hergestellt, was eine gleichmĂ€ĂŸigere HĂ€rteverteilung als bei der Komfortschaummatratze zulĂ€sst. Im Zuge der QualitĂ€tsverbesserung ist der Kaltschaum nicht nur punktelastisch, sondern auch sehr stabil. Kaltschaum bietet daher einen perfekten Schlaf- beziehungsweise Liegekomfort. Selbst unruhige SchlĂ€fer kommen mit einer Kaltschaummatratze auf ihre Kosten, da das federnde Material ein mĂŒheloses Wenden ermöglicht. Außerdem sind Kaltschaummatratzen komplett gerĂ€uschfrei, sodass beispielsweise Paare mit einem unterschiedlichen Bewegungsverhalten ungestört schlafen.

Kaltschaummatratzen speichern die WĂ€rme und eignen sich daher vor allem fĂŒr Personen, die es nachts wĂ€rmer bevorzugen und wenig schwitzen. Nachteilig ist jedoch die mit der Zeit nachlassende StauchhĂ€rte, wodurch hĂ€ufig belastete Stellen weicher werden. Ausgleichen lĂ€sst sich diese Problematik allerdings durch ein regelmĂ€ĂŸiges Wenden der Matratze. Auch der anfangs wahrnehmbare chemische Geruch ist zwar lĂ€stig, aber unbedenklich und in der Regel schnell verflogen.

Vorteile

  • Lange Lebensdauer
  • Sehr gute AnpassungsfĂ€higkeit
  • GerĂ€uschfrei bei Bewegungen
  • GĂŒnstig in der Anschaffung

Nachteile

  • MĂ€ĂŸige Luftzirkulation
  • Durchliegen nach einer Zeit unvermeidbar
  • AnfĂ€nglich chemischer Geruch möglich
Viscoelastische Matratzen

Vom Weltraum ins Schlafzimmer: Viscoelastische Matratzen (mittleres Preisniveau) bestehen aus sogenanntem Memory-Foam, der ursprĂŒnglich fĂŒr Astronauten entwickelt wurde. Seine thermosensiblen Eigenschaften verhelfen diesen bei einer körpergenauen Anpassung ihres Raumanzugs. Viscoschaum reagiert auf Druck ebenso wie auf WĂ€rme, sodass er sich der Körperform exakt anpasst; zudem ist er hochelastisch – das jedoch mit deutlicher Verzögerung. DrĂŒckt man eine Hand in den Schaum, hinterlĂ€sst diese einen lĂ€nger verbleibenden gut erkennbaren Abdruck. Da das Material sehr trĂ€ge reagiert, ist es eher fĂŒr ruhige SchlĂ€fer geeignet. Rastlose Schlaftypen sind hingegen aufgrund der kurzzeitig entstehenden Mulden in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschrĂ€nkt.

Wer nachts eher zum Frieren neigt, profitiert von der WĂ€rmespeicherung der Viscoschaummatratze. Leichter schwitzende Menschen sollten jedoch eher zu einem anderen Matratzentypen, etwa Federkernmatratzen, greifen, da ein WĂ€rmestau möglich ist. Aufgrund ihrer hohen PunktelastizitĂ€t wird die Memoryschaummatratze nicht selten bei orthopĂ€dischen Problemen empfohlen und eignet sich daher besonders gut fĂŒr Menschen mit RĂŒckenbeschwerden.

Vorteile

  • Höchste PunktelastizitĂ€t
  • Optimale Entlastung druckempfindlicher Körperstellen
  • GerĂ€uschfrei bei Bewegungen

Nachteile

  • Teuerster Matratzentyp
  • WĂ€rmestau möglich
  • Verzögerte RĂŒckstellung in Ausgangsform

Weitere Matratzentypen

Neben den genannten gÀngigen Matratzentypen gibt es einige Sonderformen, darunter folgende:

  • Wasserbetten: Ein Wasserkern ist entweder von einer wĂ€rmedĂ€mmenden Schaumstoffwanne oder einem stabilen Möbelrahmen umgeben.
  • Boxspringbetten: Die Matratze liegt nicht auf einem Lattenrost, sondern auf einer zusĂ€tzlichen Untermatratze auf.
  • Luftmatratzen: Dieser Matratzentyp besteht aus einer Folie, die in Kammern unterteilt und mit Luft gefĂŒllt ist.
  • Anti-Dekubitusmatratzen: In der hĂ€uslichen Pflege kommen die Matratzen dank der Verringerung des Auflagedrucks fĂŒr bewegungsunfĂ€hige Patienten zum Einsatz.
  • Naturmatratzen: Auch natĂŒrliche Materialien wie Rosshaar, Stroh, Getreideschalen, Kokosfasern oder Seegras finden bei der Matratzenproduktion Verwendung.

Kinderbett, Standard oder Kingsize? Die passende MatratzengrĂ¶ĂŸe

FĂŒr Paare, Singles oder Kinder sind jeweils unterschiedliche MatratzengrĂ¶ĂŸen empfehlenswert. Weiterhin spielen auch Faktoren wie die KörpergrĂ¶ĂŸe, der Platz in den eigenen vier WĂ€nden und das Schlafverhalten eine Rolle.

Icon Single-Matratze
FĂŒr Singles und Platzsparende

Die meisten Singles mit wenig Platz in der Wohnung wĂ€hlen eine GrĂ¶ĂŸe von 100 oder 120 mal 200 Zentimetern. Wer allerdings hĂ€ufiger zu zweit auf der Matratze schlĂ€ft, sollte sich eine breitere AusfĂŒhrung zulegen, bestenfalls mit einer Breite von 140 oder 160 cm.

Icon Kindermatratze
FĂŒr Kinder und Jugendliche

Jugendlichen und Heranwachsenden reicht wiederum eine kleinere GrĂ¶ĂŸe, etwa 80 oder 90 mal 200 Zentimeter, aus. FĂŒr Kinderbetten gibt es MatratzengrĂ¶ĂŸen von 60 mal 120 oder 70 mal 140 cm im Handel.

Icon Matratze fĂŒr Paare
FĂŒr Paare und Freiheitsliebende

Der Großteil aller Paare wĂ€hlt eine MatratzengrĂ¶ĂŸe von 160 oder 180 mal 200 Zentimetern, sodass jeder ĂŒber ausreichend Platz fĂŒr einen erholsamen Schlaf verfĂŒgt. Bewegt sich ein Partner im Schlaf jedoch hĂ€ufiger, ist eine grĂ¶ĂŸere Matratze von 200 mal 200 cm angebracht. Ähnliches gilt fĂŒr den Fall, dass das Kind oder Haustier nachts gern mit ins Bett schleicht. Umgekehrt reicht allen, die gern eng beieinanderliegen, eine Breite von 140 cm völlig aus.

Im Anschluss finden sich alle gĂ€ngigen GrĂ¶ĂŸen aufgelistet:

GĂ€ngige GrĂ¶ĂŸen fĂŒr Singles80 x 200 cm, 90 x 200 cm, 100 x 200 cm, 120 x 200 cm und 140 x 200 cm
GĂ€ngige GrĂ¶ĂŸen fĂŒr Paare140 x 200 cm, 160 x 200 cm, 180 x 200 cm und 200 x 200 cm
Veranschaulichung der gĂ€ngigen MatratzengrĂ¶ĂŸen fĂŒr Singles und Paare.

Die StandardgrĂ¶ĂŸe von 140 mal 200 Zentimetern ist fĂŒr Singles und Paare gleichermaßen geeignet. Davon abgesehen gibt es auch Sonder- und ÜbergrĂ¶ĂŸen (etwa eine Breite von 190 oder eine LĂ€nge von 210 cm) auf dem Markt, die sich bei Bedarf individuell anfertigen lassen.

Eine oder zwei Matratzen?

Ab einer Breite von 140 Zentimetern ist es fĂŒr Paare ratsam, anstatt eines einzelnen großen Doppelbettes zwei separate Matratzen auszusuchen. Auf diese Weise kann jeder Partner seine eigene Matratzenart beziehungsweise bevorzugten HĂ€rtegrad wĂ€hlen. Nachteilig ist dabei jedoch die sogenannte Besucherritze zwischen den beiden Matratzen.

FĂŒr die Prinzessin auf der Erbse: Wie hoch darf es sein?

Nicht nur die GrĂ¶ĂŸe, sondern auch die Höhe der Matratze ist ein entscheidendes Kriterium. Hier unterscheidet man zwischen der Kernhöhe und der Gesamthöhe. WĂ€hrend der Kern bestenfalls zwischen 14 und 19 Zentimetern hoch sein soll, liegt die Gesamthöhe durchschnittlich zwischen 19 und 24 cm. Ab 25 Zentimetern spricht man schließlich von der Komforthöhe. Kindermatratzen sind hingegen hĂ€ufig nicht höher als 10 cm.

Wolkenweich oder steinhart? Die HĂ€rtegrade

Da Matratzen in verschiedenen HĂ€rtegraden angeboten werden, fragen sich viele Verbraucher, welcher der richtige fĂŒr sie ist. Die LiegehĂ€rte setzt sich aus dem Raumgewicht und der StauchhĂ€rte zusammen.

Raumgewicht

Das Raumgewicht


 spielt vor allem bei Kaltschaummatratzen eine Rolle, findet aber auch bei Viscoschaum-, Latex- und Federkernmatratzen Verwendung. In Kilogramm pro Kubikmeter gemessen gibt das Raumgewicht an, wie viel Material pro Volumeneinheit bei der Produktion des Kerns aufgewendet wurde. Als Faustregel gilt: Je höher das Raumgewicht, desto kleiner sind beispielsweise die BlĂ€schen im Schaumstoff und desto besser die QualitĂ€t der Matratze. Damit geht ein erhöhtes Gewicht, aber auch eine lĂ€ngere Lebenserwartung einher. Schwerere Menschen sollten zu Matratzen mit einem höheren Raumgewicht greifen. WĂ€hrend gĂŒnstige Matratzen meist ĂŒber ein niedriges Raumgewicht von höchstens RG 30 (Maßeinheit des Raumgewichts) verfĂŒgen, weisen besonders hochwertige Modelle ein Raumgewicht von RG 50 auf. GrundsĂ€tzlich sollte die Matratze aber mindestens zwischen RG 35 und RG 40 liegen.

StauchhÀrte

Die StauchhÀrte


 besagt, wie viel Druck auf die Matratze einwirken muss, um diese auf eine bestimmte Höhe zusammenzudrĂŒcken. Der Begriff umschreibt gewissermaßen die FĂ€higkeit, wie schnell beziehungsweise leicht eine Matratze nach einer Belastung wieder in ihre Ausgangsform zurĂŒckkehrt. Hier gilt: Je höher die StauchhĂ€rte, desto fester ist der Schaum beziehungsweise allgemein das Material. Damit beeinflusst die StauchhĂ€rte auch das LiegegefĂŒhl maßgeblich. WĂ€hrend weiche Kaltschaummatratzen mit einer StauchhĂ€rte von etwa 30 kPa (Kilopascal, die Maßeinheit der StauchhĂ€rte) ausgestattet sind, verfĂŒgen festere Modelle ĂŒber 40 kPa und halten selbst grĂ¶ĂŸeren Belastungen (bis zu 120 Kilogramm) stand.

Die Klassifizierung

Um den passenden HĂ€rtegrad zu bestimmen, wird in der Regel das Körpergewicht herangezogen. Je nach physischer Konstitution, Alter und KörpergrĂ¶ĂŸe ist diese grobe Einteilung jedoch mitunter unprĂ€zise und damit untauglich. Problematisch ist vor allem die Tatsache, dass es keinen marktĂŒbergreifend genormten Wert gibt. FĂŒr gewöhnlich klassifizieren Matratzenhersteller aber in HĂ€rtegraden von H1 bis H5:

HÀrtegradEmpfundene HÀrteGeeignetes Körpergewicht
H1WeichBis 60 Kilogramm
H2MittelBis 80 Kilogramm
H3HartÜber 80 Kilogramm
H4ExtrafestÜber 100 Kilogramm
H5UltrafestÜber 120 Kilogramm
Auflistung der verschiedenen HÀrtegrade in AbhÀngigkeit zum geeigneten Körpergewicht.

Teilweise gibt es auch nur drei Abstufungen: in „weich“ fĂŒr Personen bis 60 Kilogramm, „mittel“ fĂŒr Personen bis 80 Kilogramm und „hart“ fĂŒr Personen ĂŒber 80 Kilogramm. Zwar besagt eine Faustregel „Je jĂŒnger, desto fester, und je Ă€lter, desto weicher“, selbstverstĂ€ndlich spielt aber auch die persönliche Vorliebe eine Rolle.

Eine Matratze, zwei HĂ€rtegrade?

Besitzen Paare eine gemeinsame Matratze, gestaltet es sich schwieriger, einen HĂ€rtegrad ausfindig zu machen, der fĂŒr beide gleichermaßen passt. Unproblematisch ist die Auswahl nur dann, wenn beide Personen etwa gleich viel wiegen. Andernfalls sollten Paare eher auf eine durchgĂ€ngige Matratze verzichten und stattdessen zwei individuelle Modelle auswĂ€hlen. Ist die Matratze nĂ€mlich beispielsweise zu weich oder auch zu hart, fĂŒhrt das schnell zu RĂŒckenschmerzen.

So passt’s: Weitere Kaufkriterien

Abgesehen vom HĂ€rtegrad und der GrĂ¶ĂŸe gibt es noch weitere Kriterien, die es zu beachten gilt, damit der Matratzenkauf nicht zum Alptraum wird.

Schlafen wie auf Wolken

Matratzen unterscheiden sich je nach PunktelastizitĂ€t, Zoneneinteilung und Schlafklima erheblich im LiegegefĂŒhl. Damit Verbraucher auf ihrer neuen Matratze gesund und komfortabel liegen, sollten sie an diese vor allem zwei Anforderungen stellen: eine optimale AnpassungsfĂ€higkeit bei einer gleichzeitig guten UnterstĂŒtzung. Davon abgesehen ist es wichtig, dass die Matratze Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben kann, um ein bestmögliches Schlafklima zu erzeugen.

Die PunktelastizitÀt

Ist eine Matratze punktelastisch, gibt sie nur an der Stelle nach, auf die der Körper Druck ausĂŒbt. Je höher die PunktelastizitĂ€t, desto besser die Anpassung der Matratze an den Körper. Wirkt sie hingegen flĂ€chenelastisch, so gibt bei DruckausĂŒbung die gesamte FlĂ€che nach. Die PunktelastizitĂ€t ist außerdem abhĂ€ngig vom Raumgewicht: WĂ€hrend eine Matratze mit einem niedrigen Raumgewicht, etwa RG 35, eher flĂ€chenelastisch ist, weist ein Modell mit einem Raumgewicht zwischen RG 45 und RG 60 eine sehr gute PunktelastizitĂ€t auf. DarĂŒber hinaus ist das Material entscheidend: Latex hat aufgrund seiner speziellen Eigenschaften eine hohe PunktelastizitĂ€t und ist daher besonders im Hinblick auf die AnpassungsfĂ€higkeit empfehlenswert ist.

Die Liegezonen

Heutzutage ist ein Großteil der Matratzen, vor allem Schaumstoffmatratzen, in sogenannte Liegezonen, auch HĂ€rte- oder Körperzonen genannt, eingeteilt. Diese stĂŒtzen bestimmte Körperregionen besser ab, um ein entspanntes, ergonomisches und vor allem gesundes Liegen zu ermöglichen. Indem sie das Körpergewicht optimal verteilen beziehungsweise das Einsinken kontrollieren, verringert sich der Liegedruck maßgeblich. Schwere Bereiche wie Schultern und Po können auf diese Weise tiefer einsinken, sodass die WirbelsĂ€ule entlastet und ihre natĂŒrliche Doppel-S-Form nicht nachteilig gedrĂŒckt wird. FĂŒr ein gesundes und entspanntes Liegen ist eine Einteilung in Liegezonen also unumgĂ€nglich.

GrundsÀtzlich unterscheidet man

  • 3-Zonen-Matratzen,
  • 5-Zonen-Matratzen,
  • 7-Zonen-Matratzen und
  • 9-Zonen-Matratzen.

Vor allem Matratzen mit sieben Zonen sind inzwischen auf dem Markt weit verbreitet. Das hÀngt damit zusammen, dass diese Einteilung auf etwa 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung passt. Folgende Einteilung besitzt eine 7-Zonen-Matratze:

Matratze mit 7 Liegezonen
Typischer Aufbau einer Matratze mit sieben Liegezonen.
  1. Zone: Der Kopfbereich ist eher fest, da dieser einer stabilen StĂŒtzung bedarf, was auch den Nacken vor einer Überdrehung schĂŒtzt.
  2. Zone: Die weichste Zone befindet sich im Schulterbereich, damit Schultern und SchulterblÀtter ohne Gegendruck einsinken und die Muskulatur entlastet wird.
  3. Zone: Etwas fester ist die Zone im Lendenbereich, um diesen Bereich des Körpers stabil zu halten und die WirbelsÀule zu entlasten.
  4. Zone: Im HĂŒft- beziehungsweise Beckenbereich ist die Zone mittelfest, damit die HĂŒfte gut einsinken kann und zusammen mit dem Schulterbereich eine gerade WirbelsĂ€ule ermöglicht.
  5. Zone: Wie auch die dritte Zone ist auch der Beinbereich hÀrter gefedert, damit Beine und Rumpf in einer stabilen Lage bleiben.
  6. Zone: Der Wadenbereich ist wie Zone 2 weich und sorgt dadurch fĂŒr eine hervorragende Durchblutung.
  7. Zone: Die Fußzone ist vergleichbar mit dem Kopfbereich und besteht aus einem mittelfesten Material, das den Fuß stĂŒtzt und Druck von den Gelenken, Knöcheln und Fersen nimmt.

Die KörpergrĂ¶ĂŸe ist hier insofern zu berĂŒcksichtigen, dass die Einteilung in Liegezonen nur fĂŒr Erwachsene passt, die zwischen 155 und 200 Zentimeter groß sind.

Das Schlafklima

Da ein Mensch wĂ€hrend des Schlafs etwa 500 Milliliter Schweiß verliert und dieser irgendwohin entweichen muss, sollte die Matratze eine gute Luftzirkulation gewĂ€hrleisten. So transportiert sie den Schweiß leichter mit der Luft ab und gewĂ€hrleistet ein verbessertes Schlafklima. Auch hier spielt das Raumgewicht eine Rolle: Je höher es ist, desto langsamer verdunstet die Feuchtigkeit. Weiterhin sorgen Luftschlitze oder spezielle Matratzenschnitte fĂŒr eine Optimierung der Luftzirkulation. Ein gutes Schlafklima hat zur Folge, dass sich die Matratze kĂŒhler anfĂŒhlt und Schimmel ebenso wenig wie Bakterien eine Chance haben.

Seiten-, RĂŒcken- oder BauchschlĂ€fer? Die Schlaftypen

Je nach individueller Schlafgewohnheit eignen sich manche Matratzentypen besser als andere. Entscheidend ist die bevorzugte Schlafposition in Zusammenhang mit dem eigenen Körpertyp:

SeitenschlÀfer
SeitenschlÀfer


 machen mit etwa 60 Prozent den grĂ¶ĂŸten Teil der Schlaftypen aus. Zwar ist diese Position besonders entspannend fĂŒr die WirbelsĂ€ule, sie erfordert aber eine perfekt abgestimmte Matratze. Da die HĂŒfte – besonders bei Frauen – stĂ€rker einsinkt, wĂ€hrend Beine, Taille, Brust und Kopf einer StĂŒtzung bedĂŒrfen, bedarf es einer StĂŒtzung des Schulterbereichs, um eine gerade WirbelsĂ€ule zu garantieren.

Tipp: Empfehlenswert sind 7-Zonen-Kaltschaummatratzen, aber auch Latex- oder Tonnentaschenfederkernmatratzen.

RĂŒckenschlĂ€fer
RĂŒckenschlĂ€fer


 sind circa 18 Prozent der Bevölkerung. In dieser Position sinken die einzelnen Körperpartien nicht so stark ein wie bei SeitenschlĂ€fern. Hier ist eine gesunde Lagerung des Schultern- und Nackenbereichs wichtig, doch auch der Bauch- und Beckenbereich sollte einsinken können, damit die WirbelsĂ€ule ihre natĂŒrliche Doppel-S-Form behĂ€lt.

Tipps: RĂŒckenschlĂ€fer sollten zu einer Matratze mit mindestens sieben Zonen greifen. Vor allem Modelle aus Kaltschaum und Naturlatex kommen hier infrage.

BauchschlÀfer
BauchschlÀfer


 sind die Wenigsten (13 Prozent). Vergleichbar mit den RĂŒckenschlĂ€fern ist auch hier eine Matratze mit einem elastischen und gleichzeitig festen HĂŒft- und Beckenbereich nötig. Dabei sollen diese Partien keinesfalls zu tief einsinken, sondern etwa gleich hoch wie Schulter, Kopf und Beine liegen.

Tipp: Neben einer punktelastischen Kaltschaummatratze eignen sich auch Latex- und Taschenfederkernmodelle, wobei die obere Schaumschicht eine maximale StÀrke von drei Zentimetern aufweisen sollte.

Lattenrost, BezĂŒge und Co.: Das Zubehör

Wer die passende Matratze gefunden hat, fragt sich im Anschluss hĂ€ufig, welche Extras sinnvoll sind. Neben einem hochwertigen Lattenrost ist auch die Anschaffung eines Bezugs, eines Matratzentoppers oder einer sogenannten LiebesbrĂŒcke ĂŒberlegenswert.

Die Basis fĂŒr einen erholsamen Schlaf: Der Lattenrost

Der Liegekomfort beginnt grundsĂ€tzlich beim Lattenrost. FĂŒr ein insgesamt angenehmes LiegegefĂŒhl sind alle Bettelemente ideal aufeinander abgestimmt. Der Lattenrost sorgt bestenfalls fĂŒr ein entspanntes Liegen, um die Belastungen von Nacken und RĂŒcken, aber auch Knochen und Bandscheiben auszugleichen. Diese Rahmenkonstruktion gewĂ€hrleistet eine Unterfederung der Matratze, die wiederum einen erholsamen Schlaf verspricht. Gleichzeitig garantiert der Lattenrost fĂŒr die Matratze eine optimale StabilitĂ€t und EntlĂŒftung.

Folgende Lattenrostarten werden unterschieden:

  • Rolllattenrost: Die einfachste Variante besteht aus einzelnen Latten, die mit einem Stoffband verbunden sind und auf dem Bett ausgerollt werden. Eine individuelle Einstellung ist nicht möglich.
  • Tellerlattenrost: Hier dienen die Bretter als TrĂ€ger einer beliebigen Anzahl – in der Regel fĂŒnf bis sechs – quadratischer, beweglicher Kunststoffteller. Im Gegensatz zum Rolllattenrost lassen sich die einzelnen Teller dank Drehpunktlagerung bewegen und an die Liegeposition anpassen.
  • Elektrischer Lattenrost: Mit einer Fernbedienung ausgestattet eignet sich dieser Lattenrosttyp fĂŒr jeden, der viel Wert auf Komfort legt. Der Bein- oder Kopfbereich lĂ€sst sich nĂ€mlich auf Knopfdruck erhöhen, um das Liegen so angenehm wie möglich zu gestalten.

Wohlig eingehĂŒllt: MatratzenbezĂŒge

MatratzenbezĂŒge unterscheiden sich hinsichtlich des Materials der Fasern, ihrer Webart sowie der Versteppung. Optimalerweise ist der Bezug abnehm- sowie waschbar und mit einem durchgehenden Reißverschluss versehen. Auf diese Weise können Verbraucher nur die obere HĂ€lfte abnehmen und individuell pflegen.

Das Material

Das Naturmaterial Baumwolle hat den Nachteil, dass es ermĂŒdet und sich bei hĂ€ufigen Belastungen, etwa unruhigen SchlĂ€fern, schnell abnutzt. Aus diesem Grund mischen Hersteller dehnbare Fasern wie Polyester und Polyamid bei. Wer nachts stark schwitzt, sollte einen Bezug wĂ€hlen, der aus leichter Viskose besteht. Weiterentwicklungen sind etwa Modal, Lyocell oder Tencel. Allergiker sollten zu unbedenklichen Materialien wie Polyester oder Polyamid greifen.

Die Webart

Man unterscheidet drei gÀngige Webarten:

  • Drell: Der bekannteste Bezug besteht aus einem festgewebten Stoff, der dem Bett eine straffe Anmutung verleiht.
  • Velour: Der eher samtige Bezug hat eine trockene, haltbare OberflĂ€che, „wandert“ aber auf der Matratze.
  • Frottee: Der griffige, elastische Bezug kann mitunter als rau empfunden werden.
  • Jersey: Der atmungsaktive, elastische Bezug ist vor allem als Doppeltuch lange haltbar.
Die Versteppung

Hochwertige MatratzenbezĂŒge bestehen nicht aus einem einfachen Tuch, sondern sind zusĂ€tzlich mit einem Vlies versteppt. Vliese aus Polyester eignen sich am besten, da diese problemlos maschinell bei maximal 40 Grad Celsius waschbar sind. Je dicker das Vlies eingearbeitet ist, desto höher ist die QualitĂ€t des Bezugs. Dabei wird die Versteppung in Gramm pro Quadratmeter angegeben: WĂ€hrend Wollversteppungen eine Dicke von 500 Gramm pro Quadratmeter aufweisen, ist Polyesterfaservlies mit 200 Gramm pro Quadratmeter eher schwach. Empfehlenswert sind Polster ab 400 Gramm pro Quadratmeter.

FĂŒr den zusĂ€tzlichen Komfort: Matratzentopper

FĂŒr zusĂ€tzlichen Komfort legen Nutzer einen Topper auf die Matratze und fixieren ihn an den Ecken. Diese Auflage schont die Matratze und verbessert die Hygiene, indem sie Staub und Schweiß abhĂ€lt. Außerdem lĂ€sst sich der HĂ€rtegrad abschwĂ€chen beziehungsweise das Schlafklima verĂ€ndern, ohne die Matratze komplett austauschen zu mĂŒssen. Matratzentopper sind nicht zu verwechseln mit Matratzenschonern, die unter die Matratze gelegt werden, um diese vor BeschĂ€digungen durch den Lattenrost zu schĂŒtzen.

Besucherritze stört beim Kuscheln? Bauen Sie LiebesbrĂŒcken!

RitzenfĂŒller verhindern, dass ein Partner nicht in der Kluft zwischen zwei Matratzen aufwacht oder GegenstĂ€nde darin verschwinden. Sogenannte LiebesbrĂŒcken, auch als Matratzenkeile oder -brĂŒcken bekannt, erhöhen den Schlafkomfort und sorgen dafĂŒr, dass Paare bequem kuscheln können. Sie bestehen in der Regel aus Kaltschaum, Ă€hneln einem breiten „T“ und dienen, wie es ihr Name bereits andeutet, als BrĂŒcke zwischen zwei MatratzenhĂ€lften.

LiebesbrĂŒcke
Damit die Fernbedienung nicht im Spalt verschwindet: die LiebesbrĂŒcke.

LĂŒften, wenden, reinigen: Die richtige Pflege

Damit die Matratze möglichst lange hĂ€lt und sich darauf keine Bakterien ansammeln oder gar Schimmel entsteht, bedarf es einer gewissen Pflege. Um Verschmutzungen der MatratzenhĂŒlle und das Eindringen von Schweiß und Staub in die Matratze zu verhindern, empfiehlt sich dringend der Bezug mit einer Spannauflage. Diese sollten Nutzer alle zwei Wochen bei mindestens 50 Grad Celsius waschen. Zwar sind die meisten Matratzen mit einer abzieh- und waschbaren HĂŒlle versehen, generell ist es aber unwahrscheinlich, dass sich beispielsweise Milben ansammeln und das Waschen der MatratzenhĂŒlle erforderlich machen, wenn eine Spannauflage benutzt wird. Auf das Absaugen sollten Verbraucher grundsĂ€tzlich verzichten, da auf diese Weise die OberflĂ€chenstruktur der Matratze in Mitleidenschaft gezogen wĂŒrde.

FĂŒr eine gleichmĂ€ĂŸige Abnutzung und eine lange Lebensdauer sollten Nutzer ihre Matratze regelmĂ€ĂŸig, im Idealfall einmal im Monat, drehen (von der Kopf- zur Fußseite und umgekehrt) und wenden (von der Unter- auf die Oberseite und umgekehrt). Dieser Prozess dient auch der BelĂŒftung, da Staub beziehungsweise Raumluft entweichen können, und verhindert die Ansammlung von GerĂŒchen, Feuchtigkeit und Milben. Um die Bildung von Schimmel zu vermeiden, stellen Nutzer die Matratze zum AuslĂŒften gelegentlich auf, denn vor allem nachts sammelt sich darauf viel Feuchtigkeit. Vorteilhaft sind in diesem Zusammenhang natĂŒrlich leichtere Modelle mit symmetrischen Liegezonen, da sich diese problemlos wenden lassen.

Doch selbst die hochwertigste und gepflegteste Matratze mĂŒssen Nutzer nach 10 bis 15 Jahren wechseln â€“ insbesondere aus hygienischen GrĂŒnden, da sich mit der Zeit nicht nur Verschleißerscheinungen, sondern auch SchweißrĂŒckstĂ€nde und Verschmutzungen ansammeln. Wird die Matratze nicht ausreichend gepflegt oder ist das Schlafzimmer besonders feucht und nur wenig durchlĂŒftet, verkĂŒrzt sich die Lebensdauer. SpĂ€testens wenn sich Kuhlen gebildet haben, die sich nicht mehr zurĂŒckbilden, ist es an der Zeit fĂŒr ein neues Modell. UrsĂ€chlich dafĂŒr können unter anderem zu große (mehr als vier Zentimeter) LattenabstĂ€nde sein. Die ideale Raumtemperatur fĂŒr eine Matratze liegt zwischen 16 und 20 Grad Celsius, die optimale Luftfeuchtigkeit bei circa 50 Prozent.

Tipps zum fachgerechten Recycling

Sobald die alte Matratze ausgedient hat, muss ein neues Modell her. Doch wie entsorgen Verbraucher ihre abgenutzte Matratze? Sie haben verschiedene Möglichkeiten:

  • Die Entsorgung ĂŒber den SperrmĂŒll ist bequem und (fĂŒr gewöhnlich einmal monatlich) kostenlos.
  • Eine umweltgerechte Alternative ist die fachgerechte Entsorgung auf einem Wertstoffhof.
  • Ist die Matratze noch in einem vertretbaren Zustand, bietet sich das Spenden fĂŒr einen wohltĂ€tigen Zweck an.
  • HĂ€ufig kann man auch direkt beim Hersteller anfragen, der die Entsorgung selbst ĂŒbernimmt.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Matratzen nicht selbst getestet.

Stiftung Warentest ist die bekannteste und renommierteste deutsche Institution fĂŒr Produkttests. Die Experten der Stiftung Warentest haben bereits mehrfach Tests von verschiedenen Matratzentypen durchgefĂŒhrt. Im Jahr 2021 erschien ein Test von Kindermatratzen und 2023 ein Test von verschiedenen Matratzentypen fĂŒr Erwachsene. Letzterer umfasst Kaltschaummatratzen, Latexmatratzen, Federkernmatratzen und Boxspringbetten. Im Rahmen dieses Tests testete die Stiftung Warentest die 18 Testsieger-Matratzen der Matratzen-Tests der letzten zehn Jahre erneut. Darunter viele bekannte Hersteller – BadeniaBettenringCasperf.a.n., EmmaHĂŒlstaSchlaraffiaBodyguard-Matratze von Bett1.de sowie Matratzen von IKEAAldi und Lidl. Die Experten befanden, dass gute Matratzen nicht zwingend hochpreisig sein mĂŒssen. So erzielte beispielsweise eine 100-Euro-Aldi-Matratze ein besseres Testergebnis als eine 800-Euro-Matratze. Einen ausfĂŒhrlichen Testbericht zu jedem getesteten Matratzenmodell und eine ErlĂ€uterung zum Zustandekommen der jeweiligen Testbewertungen bietet die Stiftung Warentest auf ihrer Website test.de. Insgesamt unterzog die Stiftung Warentest in den vergangenen Jahren bereits 321 verschiedene Matratzen einem Test.

Öko-Test ist ein Verbrauchermagazin, das sich mit den ökologischen Aspekten von Produkten beschĂ€ftigt und entsprechende Tests und Ratgeber veröffentlicht. Auch Matratzen haben die Ă–ko-Test-Experten bereits getestet. Zu den getesteten Produkten zĂ€hlen 15 Kinder-, neun Latex- und zwölf Schaumstoffmatratzen. Daneben widmen sich separate Tests Zubehörartikeln wie MatratzenbezĂŒgen und Matratzentoppern.

Vergleiche von Matratzen, welche die Testergebnisse der Stiftung Warentest einbeziehen, bietet das Internet in großer Zahl. Beachten Sie, dass es sich dabei meist nicht um eigenstĂ€ndige Tests handelt.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Kittiphan / stock.adobe.com | Abb. 3–15: © Netzvergleich