Infrarotheizung Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Infrarotheizungen sind hocheffiziente Elektroheizungen und benötigen keine fossilen Brennstoffe oder Rohrleitungen.
  • Sie erwärmen nicht die Luft (Konvektion), sondern direkt alle im Raum befindlichen Körper und Gegenstände (Raumhüllentemperierung).
  • Als Wandbild, Spiegel oder Tafel designt, fügen sich Wandheizungen nahtlos in jedes Wohnambiente ein.
  • Bei Neu- und gut gedämmten Bauten ist die Infrarotheizung eine effizientere und günstigere Alternative zur Öl- oder Gasheizung.
Die besten Infrarotheizungen im Vergleich

Wohlig wohnlich warmer Trend

Wenn der Herbst an die Tür klopft, die Nächte länger und die Tage kälter werden, ist es schön, abends in warme und wohnliche Räume heimzukehren, in denen man ausspannen und den Stress des Tages hinter sich lassen kann. Wer einen Infrarotheizkörper zum Heizen seiner vier Wände einsetzt, holt sich die Sonne ins Haus. Sie spendet nicht nur angenehme Wärme, sondern bietet auch gesundheitliche Vorzüge, die andere Heizsysteme nicht leisten können.

Infrarotheizungen benötigen nur kürzeste Vorwärmezeiten: Einfach einschalten und im Handumdrehen genießen Sie wohlige, raumfüllende Wärme. Dank neuester Infrarottechnik sparen moderne Infrarotheizungen Strom und erzeugen effizient Wärme.

Wohnzimmer mit Infrarotheizung an der Wand

Ob im Bad, im Wohnzimmer, in der Küche oder im Büro, als Keramiktafel, Glasscheibe, Spiegel, Wandbild oder mit Kreide  beschreibbare Tafel: Verschiedene Oberflächenmaterialien, Formen und Designs machen die Heizplatten zum echten Hingucker oder lassen sie unscheinbar als Einrichtungsgegenstand erscheinen. Nicht ohne Grund liegen Infrarotheizungen sowohl als Ergänzung als auch als Alternative zu herkömmlichen Heizmethoden voll im Trend.

Was bringt eine Infrarotheizung?

Was genau ist eine Infrarotheizung überhaupt, wie funktioniert sie und welche Vorteile bietet diese Heiztechnologie? Kann sie wirklich eine Alternative zu den herkömmlichen Gas- und Ölheizungen darstellen?

So funktionieren Infrarotheizungen

Eine Infrarotheizung, kurz auch IR-Heizung, ist eine Wärmewellenheizung. Sie erzeugt Strahlungswärme und ist insofern vergleichbar mit der Sonne. Ebenso wie unsere natürliche Wärmequelle sendet die IR-Heizung Infrarotstrahlen in einem bestimmten Wellenlängenbereich aus.

Die von der Heizung ausgesandte Strahlung trifft auf Gegenstände, Wände und Personen im Raum und wird erst auf deren Oberfläche in Wärmeenergie umgewandelt. Somit erwärmt die Infrarotheizung nicht die Luft, sondern direkt die Oberflächen von menschlichen Körpern, Möbeln und Wänden. Die erhitzten Oberflächen werden so selbst zu Heizkörpern, die Wärme in den Raum abstrahlen. Das Prinzip nennt man Raumhüllentemperierung.

Sonnenwarm

Wer eine braune Getränkeflasche im Sommer auf eine Wiese legt, wird feststellen, dass die Flasche und ihr Inhalt schnell viel wärmer werden als die Umgebungsluft. Das liegt daran, dass die Infrarotstrahlung in die Flasche eindringt, von ihr absorbiert wird und sich dann erst in Wärmeenergie umwandelt. Das Prinzip machen sich Infrarotheizungen zunutze.

Ein großer Unterschied zu herkömmlichen Heizungstechnologien: Bei ihnen verbrennen fossile Brennstoffe wie Gas, Öl oder Kohle, um unter hohem Energieaufwand und -verlust Wasser zu erhitzen. Das Wasser wird dann unter weiterem Energieverlust durch Rohre in Heizkörper gepumpt, um die Umgebungsluft zu erwärmen. Die Raumluft wärmt letztendlich den Menschen.

Die Infrarotheizung hingegen ist eine Elektroheizung. Sie funktioniert mit Strom durch einen gewöhnlichen Stecker, an dem ein Raumthermostat angebracht ist. Ein Karbongewebe oder eine Graphitbeschichtung in der Infrarotheizung wandelt die elektrische Energie direkt in elektromagnetische Infrarot-Strahlungsenergie um. Dabei handelt es sich um langwellige Infrarot-C-Strahlung, wie sie auch die Sonne ausstrahlt.

Funktionsweise Infrarotheizung
Eine Infrarotheizung bringt durch Raumhüllentemperierung sämtliche Oberflächen im Raum dazu, Wärme abzustrahlen.

Ist Heizen mit Strom nicht zu teuer?

Sie mögen nun fragen: Ist Heizen mit einer Infrarot-Elektroheizung nicht ineffizient wegen des hohen Stromverbrauchs? Weit gefehlt! Da eine Infrarotheizung nicht die Luft, sondern direkt den Menschen und sämtliche Gegenstände im Raum erwärmt, setzt sie die aufgewendete Energie zu fast 100 Prozent in Wärme um. Sie ist also hocheffizient und produziert zwei Arten von Wärme.

  • Direkte Strahlungswärme: Die Wärme der Heizung selbst ist in bis zu vier Metern Entfernung spürbar.
  • Indirekte Raumwärme: Alle Oberflächen im Raum strahlen Wärme ab, was im zweiten Schritt die Raumluft aufheizt.

Infrarotheizungen sparen Energie, denn sie müssen nicht so hoch eingestellt werden wie herkömmliche Heizungssysteme. Die langwellige Infrarot-C-Strahlung dringt tiefer in die Haut ein als erwärmte Luft. Liegt die gemessene Raumtemperatur bei nur 18 Grad Celsius, wird eine Person im Raum die Temperatur um mindestens zwei Grad wärmer einschätzen, also 20 bis 21 Grad verspüren.

Lass uns in die Sonne gehen!

Obwohl die Lufttemperatur an einem Frühlingstag in sonnenbeschienenen und schattigen Bereichen gleichmäßig 15 Grad Celsius beträgt, empfinden wir die Temperatur in sonnigen Bereichen als angenehm, im Schatten möchten wir uns jedoch sofort die Übergangsjacke überstreifen. Die Wärme der Sonne entsteht nämlich erst auf unserer Haut. Trifft keine Sonne auf unsere Körperoberfläche, wird die Strahlungsenergie auch nicht in Wärmeenergie umgewandelt und wir empfinden die Umgebungstemperatur als kalt.

Welche Vorteile bieten Infrarotheizungen?

Infrarotheizungen bieten nicht nur den Vorteil, schnell und zuverlässig Wärme zu spenden, sondern sind im Vergleich zu anderen Heizmethoden sowohl in wirtschaftlicher als auch gesundheitlicher Hinsicht ein echter Gewinn.

Wirtschaftliche Vorteile

Eine Infrarotheizung erwärmt nicht die Luft, sondern Oberflächen von Gegenständen und Wänden. Diese speichern die Wärme wesentlich länger als die Luft und geben sie allmählich an die Raumluft ab, wodurch die Heizmethode effizienter als diejenige von Nachtspeicheröfen, Öl- oder Gasheizungen arbeitet. Das schont die Umwelt und spart Heizkosten.

Da die Wand selbst erwärmt wird, verlagert sich der Taupunkt innerhalb des Mauerwerks weiter nach außen. Eine warme Mauer ist trocken, und eine trockene Wand dämmt besser als eine kalte, feuchte. Das bewirkt zusätzlich, dass weniger Energie nach außen verloren geht.

Da sie kein Rohrleitungssystem benötigt, ist die Infrarotheizung im Gegensatz zu anderen Heizsystemen leicht zu installieren und wartungsfrei. Darüber hinaus kommt es auch nicht zu einem Wärmeverlust über ein Leitungssystem. Die Wärme entsteht auf Personen im Raum selbst, wodurch eine geringere Temperatur ausreicht, um ein höheres Wärmeempfinden zu erzielen.

Spiegelheizung in Badezimmer

Da nicht erst die Raumluft erwärmt werden muss, bis warme Luft am Boden des Raumes angelangt, weist eine Infrarotheizung eine sehr kurze Vorlaufzeit auf. Man muss also nicht lange vorheizen, um eine wohnliche und behagliche Temperatur zu erreichen. An kühlen Sommertagen ist so schnell eine angenehme Wärme erzeugt, unabhängig vom Sommer-Winter-Zyklus einer Heizungsanlage und lange Vorwärmezeiten.

Die ökonomischen und ökologischen Faktoren, die für die Anschaffung einer Infrarotheizung sprechen, sind zusammengefasst:

  • Minimale Vorwärmzeit
  • Kein Wärmeverlust durch Rohrleitungen
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung, keine Wärmeschichtung
  • Energiesparend, da Temperaturempfinden höher ist
  • Längerfristige Wärmespeicherung in Wänden und Möbeln
  • Besserer Dämmeffekt durch Verlagerung des Taupunktes nach außen
  • Kostengünstige Installation
Gesundheitliche Vorteile

Ein gewöhnlicher Heizkörper oder auch eine Fußbodenheizung erwärmen die Luft, die dadurch aufsteigt, während die kühlere Luft zu Boden sinkt, um erneut vom Heizkörper erwärmt zu werden. Dieses zirkulierende Heizprinzip nennt sich Konvektion. Es entsteht also eine permanente Luftumwälzung, in deren Zuge auch Staubteilchen, Pollen, Bakterien und Milbenkot aufgewirbelt werden. Für Allergiker und Asthmatiker führt das mitunter zu starken Beeinträchtigungen. Die Infrarotheizung hingegen erzeugt keine Luftbewegungen.

Funktionsweise Konvektionsheizung
Das Heizprinzip der Konvektion lässt die Luft im Raum zirkulieren, die Warmluft, die uns eigentlich wärmen sollte, sammelt sich unter der Zimmerdecke.

Da die Infrarotstrahlen in die Wände eindringen und sie erwärmen, beugt die Heizmethode feuchten Wänden und daraus entstehendem Schimmel vor. Zudem wird die Raumluft selbst nicht unmittelbar erhitzt, weshalb sie wesentlich weniger stark austrocknet, als es bei konventionellen Heizmethoden der Fall ist. Bei solch einem angenehmen Raumklima trocknen Nasen-, Mund- und Rachenschleimhäute nicht aus, was das Erkältungsrisiko minimiert.

Infrarot-C-Strahlung (IR-C) ist gesundheitlich unbedenklich, sie wirkt sich sogar positiv auf die Gesundheit und das Wohlempfinden aus. In der physikalischen Medizin findet die Infrarot-Behandlung in der Therapie von Muskelverspannungen, Fibromyalgie, Hexenschuss, Bronchitis, rheumatischen Erkrankungen und auch Mittelohrentzündungen zahlreiche Einsatzbereiche. Auch Infrarot-Saunas erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da man ihnen eine besondere Stärkung des Immunsystems beimisst. Die Gefäße weiten sich, der Sauerstofftransport wird optimiert.

Permanente Wärmetherapie?

In der medizinischen Infrarot-Behandlung kommen Rotlichtlampen zum Einsatz, die Infrarot-A-Strahlung (IR-A) nutzen. Im Vergleich zur IR-C-Strahlung aus Infrarotheizungen ist IR-A-Strahlung kurzwelliger und dringt tiefer ins Gewebe ein. Eine Infrarotheizung bewirkt also keine hochwirksame Dauertherapie, sondern ein angenehmes Wärmeempfinden.

Rotlichtlampe
Für medizinische und therapeutische Anwendungen kommen IR-A-Strahler zum Einsatz.

Die langwelligen IR-C-Strahlen erinnern an die natürliche Strahlung der Sonne. Das führt bei Besitzern von Infrarotheizungen zu einem ähnlichen Effekt, den ein Spaziergang in der Frühlingssonne bewirken kann: Die Stimmung hellt auf.

Die gesundheitlichen Vorteile der Infrarotheizung zusammengefasst:

  • Keine Hausstaubaufwirbelung (positiv für Allergiker und Asthmatiker)
  • Vorbeugung von Schimmelbildung in Ecken
  • Keine Austrocknung der Raumluft
  • Angenehmes Raumklima
  • Beitrag zur Muskelentspannung
  • Durchblutungsfördernd
  • Stärkung des Immunsystems
  • Stimmungsaufhellend

Ein Anbieter von Infrarotheizungen, die imowell GmbH, hat die Funktionsweise und die wichtigsten Vorteile dieser Heizmethode anschaulich in einem Video zusammengefasst:

Worauf beim Kauf achten?

Bei der Kaufentscheidung für eine Infrarotheizung gilt es, einige wichtige Faktoren zu beachten. Folgende Fragen sollten Sie sich vor der Auswahl stellen:

  • Welche Heizungsgröße und -leistung benötige ich für den Raum?
  • Welches Außenmaterial ist für den Anwendungsbereich sinnvoll?
  • Verfügt die Heizung über die notwendigen Sicherheitszertifikate?
  • Wie teuer ist die Heizung und stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis?
  • Wie aufwendig ist die Montage?
  • Ist wichtiges Zubehör inklusive?

Wie viel Leistung braucht die Heizung?

Die Größe und Leistung der Infrarotheizung muss der betreffenden Raumgröße entsprechen. Als grober Richtwert gelten bei modernen Infrarotheizungen 50 bis 60 Watt pro Quadratmeter Raumfläche. Mit der Wattzahl steigt auch die Heizungsgröße. Doch selbst ein etwa 20 Quadratmeter großer Raum benötigt nur eine Infrarotheizung von weniger als einem Quadratmeter Fläche.

Geeignet für Räume bis max.LeistungGröße der Heizung
4 m² Raumfläche210 WattCa. 0,24 m²
8 m² Raumfläche400 WattCa. 0,42 m²
12 m² Raumfläche600 WattCa. 0,60 m²
16 m² Raumfläche800 WattCa. 0,78 m²
18 m² Raumfläche900 WattCa. 0,84 m²
28 m² Raumfläche1.400 WattCa. 1,60 m²
Die benötigte Leistung und die etwaige Heizungsgröße für verschiedene Raumgrößen.

Die Angaben gehen von Räumen aus, die nach modernen Standards der Energieeinsparverordnung wärmeisoliert und gedämmt sind. Schlecht isolierte Räume in Altbauten beispielsweise verlangen eine leistungsstärkere Heizung. In diesem Fall sollte man etwa 100 Watt pro Quadratmeter notwendiger Leistung veranschlagen. Je besser die Dämmung eines Gebäudes ist, desto eher lohnt sich also eine IR-Heizung.

Die Wandheizung sollte immer an einer Innenwand aufgehängt werden, die nicht gegenüber einem Fenster liegt, um jeglichem Strahlungsverlust vorzubeugen. Da eine Infrarotheizung Gegenstände erwärmt, nicht die Luft selbst, ist es von Vorteil, wenn sich mehr Möbel und sonstige Einrichtungsgegenstände im Raum befinden. Ein leerer Raum oder Räume mit hohen Decken heizen schlechter auf und benötigen daher eine Heizplatte mit höherer Leistung.

Infrarotheizungen sind additiv einsetzbar. Statt eine einzelne große Heizplatte zu wählen, ist es also alternativ möglich, mehrere kleinere Heizplatten zu installieren, um einen größeren Raum zu beheizen. Je kleiner die Heizung und je geringer die Leistung, desto geringer fällt natürlich der Stromverbrauch aus. Zu bedenken ist jedoch, dass sich die notwendige Heizdauer bei leistungsstärkeren Infrarotheizungen reduziert. Insofern kann es sich auch lohnen, eine etwas leistungsstärkere Heizplatte in einem kleineren Raum anzubringen, sofern dieser dauerhaft beheizt werden soll.

Wanheizungspanel im Wohnzimmer

IP-Schutzart

Heizkörper sind mit einer IP-Schutzart-Klassifikation versehen. Der IP-Code gibt Aufschluss darüber, in welchen Räumen Verbraucher eine Infrarotheizung anbringen können und in welchen besser nicht. Die Mehrzahl weist dabei IP20 oder IP44 auf. Ein Gerät mit IP-Code 20 ist nur gegen groben Schmutz und nicht gegen Wasser geschützt. Heizkörper dieser Schutzart eignen sich daher nur für die Anbringung in Wohnräumen, wo sie nicht mit Spritzwasser oder Wasserdampf in Berührung kommen.

IP-Codes

Die Abkürzung IP steht für International Protection. Die Schutzart ist an zwei Ziffern abzulesen: Die erste Ziffer klassifiziert den Schutz vor dem Eindringen von Festkörpern wie Staubpartikeln, die zweite Ziffer den Schutz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit sowie die Stoßfestigkeit.

Schutzart IP44 bedeutet, dass der Heizkörper nicht nur gegen das Eindringen fester Fremdkörper, sondern auch gegen allseitiges Spritzwasser resistent ist. Damit eignen sich Heizplatten dieser Schutzart auch für die Anbringung im Badezimmer. Noch besser dafür geeignet sind Geräte mit Code IP65, die vollständig staubdicht und vor dem Eindringen von Strahlwasser gefeit sind. IP65-Infrarotheizungen könnten also auch versehentlich mit einem Duschkopf abgebraust werden, ohne dass Wasser einsickert.

Oberflächenmaterial

Die Außenfläche einer Infrarotheizung kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Jedes Material weist spezifische Charakteristika und damit auch bestimmte Vor- und Nachteile für unterschiedliche Zwecke auf. Geläufig sind Infrarotheizungen aus:

  • Sicherheitsglas,
  • sandgestrahltem Glas,
  • verzinktem Stahlblech,
  • Keramik,
  • Marmor,
  • Naturstein und
  • Holz.

Eine Oberfläche aus Metall, zumeist handelt es sich um verzinktes Stahlblech, ist weit verbreiteter Standard bei Infrarotheizungen. Die Spiegel-, Tafel- und Bildheizungen sind eigentlich modifizierte Glasheizungen. Sie bestehen aus splittersicherem Sicherheitsglas und sind auch als einfache Glasheizung ohne weitere Hinter- oder Vorblendung erhältlich.

Keramikheizungen bieten einige Vorteile: Wie auch Stein- und Marmorheizungen speichern sie die Wärme einige Zeit lang, selbst nachdem die Heizung inaktiv ist. Die Vorwärmezeit ist besonders gering, da Keramik wärmeleitend ist. Dabei heizt die Oberfläche selbst aber weniger stark auf, was den Einsatz von Keramikheizungen in Kinderzimmern nahelegt. Marmor und Naturstein heizen zwar etwas langsamer auf als Keramik, doch speichern sie die Wärme noch länger. Wie Keramikfliesen oder Steinplatten sind auch Keramik-, Marmor- und Steinheizungen sehr robust, abriebfest, langlebig und feuerfest.

verschiedene Oberflächendesigns

Selbst bei konstanter UV-Einstrahlung bleichen sie nicht aus und das verfügbare Spektrum an Farben und Mustern ist riesig. Die Oberfläche ist leicht zu reinigen und sondert keine Schadstoffe oder unangenehmen Gerüche ab.

Sicherheit ist das A und O

Ein Überhitzungsschutz sollte unbedingt in der Infrarotheizung verbaut sein. Er ist die wichtigste Sicherheitsvorkehrung, da er die Infrarotheizung vor einer Überhitzung bewahrt, die zu einem Kurzschluss oder Schmorbrand führen könnte. Einige Geräte verfügen sogar über zwei derartige Sicherungen.

Ein guter Infrarotheizkörper sollte keinen Elektrosmog verursachen. Achten Sie als Kaufinteressent daher auf Prüfsiegel des TÜV, das GS-Siegel für geprüfte Sicherheit und das Zertifikat der IGEF, der Internationalen Gesellschaft für Elektrosmog-Forschung.

Diese objektiven Prüfabzeichen bescheinigen einem Gerät, keinen oder zumindest keine schädlichen Mengen Elektrosmog und keine schädliche Strahlung auszustoßen.

IGEF Siegel

Anschaffungspreis und Heizkosten

Der Anschaffungspreis für Infrarotheizungen kann je nach Qualität, Design und Größe des IR-Heizkörpers stark variieren. Gehen wir von der Komplettausstattung einer durchschnittlichen 80-Quadratmeter-Wohnung aus, benötigt ein Wohnungseigentümer zehn 500-Watt-Infrarot-Heizplatten. Je nach seinen individuellen Gestaltungswünschen dürfte der Anschaffungspreis zwischen 3.000 und 5.000 Euro liegen. Die unkomplizierte Montage übernimmt er selbst. Verglichen mit dem Anschaffungspreis einer Öl- oder Gasheizung, Heizkörpern und Rohrleitungssystemen für alle Räume zuzüglich der Kosten für die Installation der Heizung und den Anschluss der Heizkörper sind die Infrarotheizung-Preise ein wahres Schnäppchen.

Formel zur Berechnung der Heizkosten pro Jahr
Quadratmeterzahl x geschätzter Verbrauch pro Quadratmeter x Strompreis = Ungefähre Heizkosten pro Jahr

Doch wie steht es um die Heizkosten? Ein Bestandshaus ohne modernste Dämmung sollte pro Jahr bei vollständiger Beheizung mit Infrarotheizkörpern 60 bis 80 Kilowattstunden pro Quadratmeter verbrauchen. Die Rechnung ist natürlich stark vom variablen Strompreis abhängig. Für unser Beispiel nehmen wir einen Strompreis von 0,25 Euro pro Kilowattstunde an und gehen von einer täglichen Heizdauer von 8 Stunden an 180 Tagen im Jahr aus.

Beispielhaft für die 80-Quadratmeter-Wohnung rechnen wir also:

80 m² x 60 kWh x 0,25 Euro/kWh = 1.200 Euro/Jahr

Zahlreiche Stromanbieter bieten sogenannte Wärmestromtarife an. Im Rahmen dieser Tarife ist die Kilowattstunde Strom zu Heizzwecken bereits für weniger als 0,20 Euro zu bekommen. Verbraucher, die mit Infrarotheizungen heizen, sollten sich also diesbezüglich informieren, um zusätzlich Heizkosten einzusparen.

Welches Zubehör sollte dabei sein?

Die meisten Infrarotheizungen enthalten das notwendige Montagematerial im Lieferumfang. Das umfasst eine Aufhängevorrichtung entweder für die Wand- oder die Deckenmontage, Schrauben und Dübel. Bei einem Heizpaneel, das sich für die freie Aufstellung im Raum eignet, sollte der passende Standfuß aus Metall oder Holz gleich mitgeliefert werden. Sinnvolle Zusatzartikel sind ein Thermostat und ein Temperaturregler. Der Hersteller Könighaus beispielsweise bietet ein Steckdosenthermostat für die Infrarotheizung mit Smart-Home-Kompatibilität. Der Nutzer kann es mit einer App über sein Smartphone steuern und die Wunschtemperatur einstellen.

Thermostat wird eingestellt

Welche Arten Infrarotheizungen gibt es?

Infrarotheizungen gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen. Zu unterscheiden sind zunächst mobile Standheizungen und Heizungen für die feste Montage an Wand oder Decke. Die verschiedenen Modelle sind in einer breiten Vielfalt verschiedener Designs und Formen erhältlich.

Infrarot-Heizplatten

Infrarot-Flachheizungen gibt es in verschiedenen Größen und sie eignen sich zur festen Montage an der Decke oder Wand. Dank der flachen Bauweise haben sie einen geringen Platzbedarf und greifen kaum in den Raum aus. Besonders platzsparend sind Infrarot-Heizplatten, die an der Decke montiert werden.

Ist die Montage an den Wänden dank des mitgelieferten Installationsmaterials auch für Laien selbst zu bewältigen, gelten für die Deckenmontage Beschränkungen. So sollten Heizplatten für die Deckenmontage weniger als zehn Kilogramm wiegen und über eine entsprechende Aufhängung verfügen, die die sichere Verankerung in der Decke überhaupt erst ermöglicht.

Bildheizung

Über ein Funkthermostat steuert der Nutzer die gewünschte Raumtemperatur. Je nach Einstellung reguliert das Thermostat selbsttätig die Einhaltung der Wunschtemperatur, ohne dass der Nutzer die Heizung manuell ein- und ausschalten müsste. Ist die Temperatur erreicht, schaltet die Heizung automatisch ab.

Infrarot-Heizstrahler

Infrarot-Heizstrahler gibt es abhängig von der Strahlungsintensität in den zwei Varianten IR-A- und IR-B-Heizstrahler, die sich für unterschiedliche Anwendungsbereiche eignen. Für den Innenbereich sind beide Varianten jedoch aufgrund der hohen Hitzeentwicklung und des vergleichsweise hohen Stromverbrauchs nicht zu empfehlen. Zum Beheizen von Innenräumen sind handelsübliche IR-C-Heizplatten zu verwenden. Wenn es darum geht, nur zeitlich begrenzt und schnell eine angenehme Wärme herzustellen, eignen sich Infrarot-Heizstrahler allerdings hervorragend.

IR-A-HEIZSTRAHLER

IR-A-HEIZSTRAHLER

Infrarot-A-Heizstrahler stoßen eine kurzwellige IR-A-Strahlung aus, die rötlich erscheint. Da ihre Heizwirkung stärker als jene der IR-C- und der IR-B-Strahlung ist, empfehlen sich die Heizstrahler zur Anwendung im Außenbereich. Immer beliebter werden sie beispielsweise in der Gastronomie als Ersatz für die gasbetriebenen Heizpilze, doch sind sie auch für Terrassen und Balkone geeignet.

IR-B-HEIZSTRAHLER

IR-B-HEIZSTRAHLER

Schwächer heizen IR-B-Heizstrahler, die ein schwaches rötliches Licht erkennen lassen. Sie sind in zugigen Außenbereichen nicht mehr effektiv genug, weshalb sie sich eher für das schnelle und zeitlich begrenzte Beheizen von Wintergärten eignen.

Infrarot-Standheizungen

Eine kleine und mobile Standheizung ist hervorragend dazu geeignet, kurzfristig kleinere Räume zu beheizen, in denen sich nur selten und unregelmäßig Personen aufhalten. Als Direktheizung ist sie zudem die perfekte Lösung für

  • Kellerräume oder Dachgeschosse, wo keine Heizung vorhanden ist,
  • kleine Büroräume,
  • den Sitzplatz in der Wohnung,
  • kühle Plätze am Empfang oder an der Kasse,
  • Baucontainer,
  • offene Arbeitsplätze und
  • die Trocknung von Wänden als Bautrockner.

Auch als temporär einsetzbare Zusatzheizung für die Übergangszeit zwischen Sommer und Heizperiode, in der die Hauptheizung noch nicht eingeschaltet ist, stellt sie eine sinnvolle Anschaffung dar.

Dank angebrachter Rollen und leichter Bauweise sind Infrarot-Standheizungen leicht transportierbar. Lediglich eine gewöhnliche 230-Volt-Wechselstrom-Steckdose ist nötig, um den Heizkörper zu betreiben. Standheizungen gibt es in verschiedenen Formen, Größen, Designs und mit unterschiedlicher Leistung.

Design und Gestaltung

Infrarotheizungen gibt es in einer grenzenlosen Vielfalt an Formen, Designs und Oberflächenmaterialien. Rund, quadratisch oder rechteckig, flach oder gewölbt, aus Keramik, Stahlblech oder Stein, einfarbig schlicht, als Spiegel, als beschreibbare Schiefertafel oder als Wandbild – nichts scheint unmöglich. Damit findet sich für jedes Ambiente und jeden Geschmack die passende Infrarotheizung. Drei ausgefallene Varianten stellen wir hier vor.

Spiegelheizung

SPIEGELHEIZUNG

Die Ausführung der Infrarot-Heizplatte als Spiegel eignet sich hervorragend als Badheizung. So ist sie quasi unsichtbar versteckt und das Badezimmer gewinnt an verfügbarer Raumfläche. Dank der Wärme der Heizung beschlägt der Spiegel beim Duschen nicht. Doch auch im Flur oder im Schlafzimmer fügt sich eine Spiegelheizung unauffällig ein.

Tafelheizung

TAFELHEIZUNG

Die Oberfläche der Tafelheizung sieht nicht nur aus wie eine Schultafel, sie ist auch mit Kreide beschriftbar. Damit eignet sich diese Ausführung einer Infrarotheizung hervorragend für die Küche. Mitteilungen, Termine oder die Einkaufsliste stehen so, für alle Familienmitglieder sichtbar, auf der Heizung. Auch für Restaurants oder Bars ist die Tafelheizung zu empfehlen, da sie mit wechselnden Tageskarten oder der Getränkekarte beschrieben werden kann.

Bildheizung

BILDHEIZUNG

Die Oberfläche der Heizung ist mit einem beliebigen Bildmotiv, ganz nach dem Wunsch des Kunden bedruckbar. Bei Bildheizungen handelt es sich eigentlich um eine Glasheizung. Das Wunschmotiv wird auf die Innenseite der Glasscheibe aufgedruckt. Damit die Heizung wie ein echtes Bild aussieht, ist sie auch mit passendem Rahmen erhältlich.

Öl- und Gas- vs. Infrarotheizung-Vergleich

Zweifel an der Funktionalität und an den Vorteilen einer Infrarotheizung sollten nun nicht mehr bestehen. Wie schneidet sie aber im direkten Vergleich mit anderen Heizungssystemen ab?

Anschaffung

Die Anschaffungskosten für eine Infrarotheizung sind im Vergleich mit jedem anderen Heizsystem unschlagbar günstig. Je nach Größe und Design beträgt der Preis für einen hochwertigen Infrarotheizkörper zwischen 300 und 1.200 Euro. Außer einer gewöhnlichen Steckdose sind keine weiteren Installationen notwendig: keine Leitungen, keine Rohre.

Für die Ausstattung einer kompletten Wohnung mit Infrarotheizkörpern sollten Sie also 3.000 bis 7.000 Euro, für die eines Eigenheims 6.000 bis 12.000 Euro einplanen.

Zum Vergleich: Ölheizung mit Brennwerttechnik

Die Anschaffungskosten exemplarisch für ein 120-Quadratmeter-Haus mit guter Dämmung:

  • Öl-Brennwertkessel: 5.000 bis 6.500 Euro
  • Schornsteinsanierung: 800 bis 1.000 Euro
  • Warmwasserspeicher: 1.000 bis 1.500 Euro
  • Gegebenenfalls Solarthermie: 8.000 Euro

Gesamtkosten: 14.800 bis 17.000 Euro (Kosten für Heizkörper nicht inbegriffen)

Vorteile:

  • Warmwasserbereitung wird gleichzeitig effizienter
  • Heizkosten verringern sich durch Solarthermie zusätzlich
  • Gegebenenfalls KfW-Förderung für Öl-Brennwertkessel von etwa 950 Euro
  • Gegebenenfalls BAFA-Förderung der Solarthermie von etwa 2.000 Euro
Zum Vergleich: Gasheizung mit Brennwerttechnik

Anschaffungskosten exemplarisch für ein Einfamilienhaus:

  • Gasheizung: 2.000 bis 4.000 Euro
  • Brennwerttechnik: 200 bis 1.500 Euro
  • Schornsteinsanierung: 800 bis 1.000 Euro
  • Warmwasserspeicher: 1.000 bis 1.500 Euro
  • Gasanschluss: 1.500 bis 2.500 Euro
  • Rohre und Leitungen: 150 bis 700 Euro
  • Hydraulischer Abgleich: 500 bis 1.500 Euro
  • Installation: 1.000 bis 3.000 Euro

Gesamtkosten: 7.150 bis 15.700 Euro (Kosten für Heizkörper nicht inbegriffen)

Soll zur Unterstützung der Gasheizung eine Solarthermie-Anlage hinzugezogen werden, spricht man von einer Hybridheizung. Die Kosten für die Solarthermie-Anlage belaufen sich auf etwa 10.000 Euro, durch die BAFA-Förderung werden gegebenenfalls 2.500 Euro rückerstattet.

Gesamtkosten Hybridheizung: 14.650 bis 23.200 Euro (Kosten für Heizkörper nicht inbegriffen)

Betrieb und Wartung

Wartungskosten entstehen bei einer Infrarotheizung nicht. Die Geräte müssen weder abgelesen werden noch bedürfen sie regelmäßiger Wartung durch einen Fachmann. Ein Gas- oder Öl-Brennwertkessel hingegen benötigt einmal jährlich eine Wartung bestehend aus Kesselreinigung und Brennereinstellung. Das kostet in etwa 250 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Kaminkehrer, der im Zweijahresturnus den Kamin inspiziert und die Abgaswerte misst. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ein Jahr heruntergerechnet auf 40 bis 50 Euro.

Klar ist, dass die Wirtschaftlichkeit von Infrarotheizungen allein vom Strompreis abhängig ist. Der Betrieb eines öl- oder gasbetriebenen Brennwertkessels hingegen ist stark durch die Preisentwicklungen nicht nur des Stroms, sondern zusätzlich auch der fossilen Brennstoffe, also Öl oder Gas, bedingt. Der Gaspreis ist an den Ölpreis gekoppelt, und der schwankt beträchtlich von Jahr zu Jahr und variiert je nach Standort. Eine grobe Betriebskostenabschätzung ist daher äußerst schwierig. Mit 1.000 Euro ist pro Jahr ist jedoch mindestens zu rechnen.

Heizungsanlage

Geräuschentwicklung

Eine Gas-Brennwertheizung arbeitet weitestgehend geräuschlos, während ein Öl-Brennwertkessel eine beträchtliche Geräuschentwicklung verursachen kann. In energieeffizienten Öl-Brennwertgeräten kommen Raketenbrenner zum Einsatz, die bis zu 60 Dezibel emittieren. Das entspricht etwa einer normalen Gesprächslautstärke bis hin zum Lärmpegel eines Rasenmähers aus zehn Metern Entfernung. In Mietshäusern mit innenliegendem Kamin und Zentralheizung kann dabei eine Beeinträchtigung der Mieter auftreten, sodass gegebenenfalls sogar eine Nachrüstung mit einem Schalldämpfer für etwa 800 Euro nötig ist.

Jede Konvektionsheizung, also Heizkörper, der an ein gebäudeumfassendes Rohrsystem angeschlossen ist, kann Geräusche verursachen: Er kann bei Lufteinschlüssen gluckern oder pfeifen; bei härterer Berührung eines Heizkörpers verbreitet sich der Schall durch das gesamte Haus. Anders bei der Infrarotheizung: Jede Heizplatte hängt isoliert von anderen Systemen allein für sich und kann damit keinen Schall übertragen. Im Betrieb verursacht sie ebenfalls keine Schallemission.

Platzbedarf

Bezüglich des Platzbedarfs ist die Infrarotheizung unschlagbar. Sie benötigt keinen Heizraum wie eine Öl- oder Gas-Brennwertheizung, geschweige denn einen zusätzlichen Öllagerraum. Zudem sind die Heizkörper selbst platzsparender, flexibel zu verbauen und als Spiegel, Bild oder Tafel sogar als dekorativer und funktionaler Einrichtungsgegenstand nutzbar. Wer einen Neubau von vorneherein mit Infrarotheizung plant, spart sich gleich den gesamten Kamin.

Tafel mit Schrift

Welche alternativen Heizmethoden gibt es noch?

Neben Infrarotheizungen gibt es noch einige weitere, rein durch elektrische Energie betriebene Heizmethoden.

Wärmepumpe

Wie auch eine Infrarotheizung wird eine Wärmepumpe ausschließlich mit elektrischer Energie betrieben. Der Unterschied ist jedoch, dass der Strom bei der Wärmepumpe nicht genutzt wird, um Wärme zu erzeugen, sondern um der Umgebung Wärme zu entziehen und sie an die Heizkörper im Haus weiterzuleiten. Es gibt vier verschiedene Arten von Wärmepumpen:

  • Luft-Luft-Wärmepumpe: Die Abwärme der Lüftung wird als Heizluft wiederverwertet.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Die Umgebungsluft wird zum Erhitzen des Heizwassers genutzt.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: Erdwärme beheizt das Gebäude.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Ein Wasserreservoir dient als Wärmespeicher, aus dem das Gebäude beheizt wird.

Die elektrische Energie wird hier also nicht zu 100 Prozent in Wärmeenergie umgewandelt, sondern dient nur als Mittler, um ein weiteres System zu betreiben. Dabei tritt, anders als bei der Infrarotheizung, ein Energieverlust ein.

Nachtspeicherheizung

Bei der Nachtspeicherheizung handelt es sich um eine rein elektrisch betriebene Speicherheizung, die in der Nacht günstige elektrische Energie beansprucht und speichert, sodass sie am Tag genutzt werden kann, während die Tarife eigentlich teurer sind. Manche Stromversorger bieten nämlich nachts Niedertarifstrom an. Die Nachtspeicherheizung heizt zu diesen Zeiten die Speicheröfen auf und konserviert die Wärme über mehrere Stunden.

Der Nachteil im Vergleich zur Infrarotheizung liegt in der Tatsache, dass kaum ein Stromanbieter noch Niedertarifstrom anbietet und während der Speicherphase Energieverluste zu verzeichnen sind. Ein spontanes Heizen nach längerer Abwesenheit ist nicht möglich, da die Speicher zunächst aufgeladen werden müssen. Im Vergleich zu Wärmepumpen verbrauchen Nachtspeicherheizungen das Zweieinhalb- bis Vierfache an Strom.

Fußbodenheizungen

Fußbodenheizungen gibt es in zwei Varianten: Die klassische Variante mit Warmwasserbetrieb und die elektrische Fußbodenheizung. Bei der elektrischen Variante werden im oder auf dem Estrich Heizleiter verlegt. Wie auch bei der Infrarotheizung handelt es sich nicht um eine Konvektionsheizung, das heißt, sie wirbelt keinen Staub auf, Schimmelpilz und Milben gedeihen wegen der trockenen Bodenwärme nicht.

Fußbodenheizung wird zugeschnitten

Im Gegensatz zur Infrarotheizung weist die Fußbodenheizung lange Vorwärmezeiten auf. Der Einbau ist kostenintensiv. Der Energieverlust ist größer, da sie die Wärme nicht direkt am Objekt erzeugt, sondern die Luftschicht oberhalb des Bodens erwärmt.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Beim vorliegenden Text handelt es sich um einen Vergleich von Infrarotheizungen. Die vorgestellten Produkte haben wir keinem Test unterzogen.

Leider haben große und anerkannte Testinstitutionen wie Stiftung Warentest oder renommierte Magazine wie ÖKO-TEST bislang keinen Test von Infrarotheizungen durchgeführt. Stiftung Warentest veröffentlichte im Jahr 2016 jedoch einen kurzen Artikel, der die Betriebskosten von Infrarotheizungen thematisiert.

Die Testinstitution präsentiert eine Beispielrechnung für ein nicht näher benanntes Gerät, das täglich für drei Stunden mit 1.000 Watt betrieben wird. Auf ein Jahr hochgerechnet entstünden laut Stiftung Warentest 300 Euro Stromkosten. Das lässt die Testexperten das Fazit ziehen, dass es sich bei Infrarotheizungen um eine „Stromheizung mit hohen Kosten“ handle und Gas- oder Ölheizungen zu bevorzugen seien, da diese weniger Strom verbrauchten. Wir schätzen dieses Urteil der Stiftung Warentest höchst kritisch ein und können es aus mehreren Gründen nicht nachvollziehen:

  • Stiftung Warentest bezieht nur die Stromkosten einer Gas- oder Ölheizung in den Vergleich ein, nicht aber die Kosten für die fossilen Brennstoffe selbst.
  • Es ist nicht bekannt, um welche Infrarotheizung welches Herstellers und welcher Größe es sich handelt.
  • Alter und Energieeffizienzdaten der erwähnten Heizung sind nicht transparent vorgestellt.
  • Es ist nicht erwähnt, ob Stiftung Warentest die Heizung tatsächlich getestet hat, um den tatsächlichen Stromverbrauch zu ermitteln.
  • Es ist nicht bekannt, von welchem Strompreis Stiftung Warentest ausgeht.
  • Es sind keine Vergleichswerte von anderen Infrarotheizungs-Modellen angegeben.

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