Heizkörperthermostat Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Thermostate mit elektronischem Temperaturfühler messen die Temperatur genauer als mechanische Exemplare.
  • Mit programmierbaren Thermostaten ist eine Ersparnis der Heizkosten von etwa zehn Prozent möglich. Sie regeln bei Abwesenheit der Bewohner sowie nachts die Heizleistung herab und erkennen häufig geöffnete Türen und Fenster.
  • Die Einstiegsmodelle elektronischer Thermostate kosten kaum mehr als herkömmliche Geräte mit mechanischer Temperaturmessung.
  • Den maximalen Komfort bieten Systeme miteinander vernetzter Thermostate. Sie erlauben eine zentrale Steuerung der verschiedenen Regler und sind häufig mit nützlichen Zusatzfunktionen ausgestattet.
Die besten Heizkörperthermostate im Vergleich

Deshalb lohnen sich moderne Thermostate

Die üblicherweise weißen Drehregler, die sich an herkömmlichen Heizkörpern befinden, dürften den meisten Verbrauchern bekannt sein. Doch welche verschiedenen Arten von Heizkörperthermostaten gibt es? Wodurch unterscheiden sich diese und welche Vorteile bieten moderne Thermostate?

Fossile Brennstoffe werden langsam knapp, Treibhausgase führen zur Erwärmung der Erde, Schadstoffe belasten unsere Umwelt: Der Umweltschutz wird immer wichtiger und der sparsame Umgang mit Energieträgern geht jeden etwas an.

Technologie soll nun dabei helfen, Wärme und damit Brennstoffe einzusparen. Neue Häuser erhalten eine gute Isolierung und effizientere Heiztechnik, ältere Gebäude müssen nach und nach modernisiert werden. Auch das Verhalten der Besitzer und Mieter spielt eine wesentliche Rolle beim nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt: Sparsamer Gebrauch von Strom und Heizung ist wichtig und wird in Zukunft noch einen größeren Stellenwert einnehmen.

Die Energieeinsparverordnung

Sie definiert Standardanforderungen beim Bauen und Renovieren und gilt sowohl für Wohn- als auch für Bürogebäude. Die Energieeinsparverordnung betrifft die Wärmedämmung und die Heizanlage.

Mit mehr Komfort Geld sparen

Umweltschutz allein ist nur für wenige der wichtigste Grund, ihre Heizung ökonomisch zu verwenden: Im Besonderen bedeutet ein geringerer Brennstoffverbrauch auch eingespartes Geld.

Programmierbare Thermostate helfen außerdem dabei, die Beheizung der Räume an den Tagesablauf anzupassen, damit die Bewohner immer mit der gewünschten Raumtemperatur empfangen werden. Sinkt die Temperatur abrupt, weil ein Fenster geöffnet wurde, erkennen die Heizkörperthermostate dies und schließen während des Lüftens das Thermostatventil. Zusätzliche per Funk verbundene Temperaturfühler neben dem Esstisch oder dem Sofa sorgen dafür, dass an den wesentlichen Orten die Raumtemperatur stimmt. Der gesteigerte Komfort, den angenehm temperierte Schlaf- und Badezimmer mit sich bringen, kommt mit elektronischen Thermostaten ganz von allein.

Wie funktionieren mechanische und elektronische Thermostate?

Der Sinn von Thermostaten ist es, die Temperatur in einem Zimmer möglichst auf einem voreingestellten Niveau zu halten. Je nachdem, wie sich die momentane Temperatur (sogenannter Ist-Wert) von der gewünschten (Soll-Wert) unterscheidet, dreht ein System im Thermostat den Heißwasserzufluss eines Heizkörpers entweder auf oder zu.

Die Temperaturmessung

Mechanische und elektronische Thermostate unterscheiden sich in der Art, wie sie die Temperatur messen und das Heißwasser-Ventil bedienen. Klassische mechanische Heizkörperthermostate, die seit den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts in privaten Häusern sehr weit verbreitet sind, haben in ihrem Inneren eine Komponente (einen sogenannten Aktor), die sich bei höherer Temperatur auseinander- und bei niedrigerer zusammenzieht. Es handelt sich meist um einen mit Wachs, einer Flüssigkeit oder einem Gas gefüllten Zylinder. Durch das Drehen am Regler nach rechts wird der Aktor beispielsweise näher an das Ventil gebracht, wodurch er bereits bei niedrigeren Temperaturen auf das Thermostatventil drückt und es schließt.

Bei elektronischen Heizkörperthermostaten misst ein eingebautes Thermometer die Umgebungsluft und passt die Stellung des Thermostatventils mit einem Elektromotor entsprechend an. Neben den programmierbaren Heizphasen ist die größere Genauigkeit der stärkste Vorteil der elektronischen Heizkörperthermostate. Etwa alle drei bis fünf Jahre benötigen die elektronischen Heizkörperthermostate neue Batterien.

Was bedeuten die Stufen?

Die gängigen Thermostate weisen keine Temperaturskala am Drehkopf auf, sondern sind meistens in fünf Stufen unterteilt. Der Grund dafür ist, dass sich die am Thermostat gemessene Temperatur, je nach Größe und Form des Zimmers sowie Anbringung des Heizkörpers, von der Temperatur im Zimmer unterscheiden kann. Hinter einem Fenstervorhang etwa staut sich die Wärme und das Heizkörperthermostat stellt die Heizleistung früher herunter.

Um aber eine angenehme Temperatur im gesamten Zimmer zu erreichen, muss das Ventil des Heizkörperthermostats dann länger geöffnet bleiben – das Heizkörperthermostat also auf einer höheren Stufe eingestellt sein. Bei einigen elektronischen Thermostaten können die Nutzer dieses Problem umgehen, indem sie einen per Funk verbundenen Temperaturfühler unabhängig vom Heizkörper platzieren.

Dennoch entsprechen die verschiedenen Stufen bestimmten Zimmertemperaturen. Auf der mittleren Stufe drei beträgt die Temperatur nominal 20 Grad Celsius. Jede weitere Stufe nach oben oder nach unten entspricht etwa vier Grad Celsius.

Thermostat-StufeTemperatur
Stufe 0Frostschutz gegen Einfrieren der Wasserleitungen
Stufe 112 Grad Celsius
Stufe 216 Grad Celsius
Stufe 320 Grad Celsius
Stufe 424 Grad Celsius
Stufe 528 Grad Celsius

Die Vorteile elektronischer Thermostate

Mechanische Thermostate regeln den Heißwasserzufluss ausschließlich, um die Temperatur auf dem gleichen, voreingestellten Niveau zu halten. Damit Verbraucher aber Kosten sparen, müssen die Heizkörper während ihrer Abwesenheit und nachts heruntergedreht sein. Ein elektronisches Thermostat vergisst dies nie und folgt dem eingestellten Programm auf die Minute genau.

Ganz automatisch sparen Besitzer moderner Heizkörperthermostate damit nicht nur Geld, sondern tun gleichzeitig auch etwas für die Umwelt und ihren Komfort, wenn alle Räume wie gewünscht erwärmt sind.

Diese Thermostate gibt es

Es gibt viele verschiedene Systeme, die sich der Verbraucher einrichten kann. Die Möglichkeiten beginnen mit einfachen, autarken Thermostaten, die lediglich einen Heizkörper steuern. Den nächsten Schritt bilden Exemplare mit Bluetooth oder WLAN, die sich mit Smartphone oder Tablet ansteuern lassen. Das Maximum an Komplexität, aber auch Kosten, erhält der Verbraucher mit kompletten Smart-Home-Systemen, die die vollständige Vernetzung von Heizung, Steckdosen, Rollläden und vielen weiteren elektronischen Geräten erlauben.

Arten und Funktionen - Grafik
Es sind unterschiedliche Arten mit jeweils unterschiedlichen Funktionen erhältlich.

Dem Verbraucher bietet sich auf dem Markt ein unüberschaubares Angebot an Heizkörperthermostaten, aus dem er nicht nur das für ihn richtige System, sondern auch das passende Produkt wählen muss, möchte er denn die drei Vorteile Umweltschutz, Geldsparen und Bequemlichkeit genießen. Wir haben uns die verfügbaren Systeme angeschaut und verraten, für wen sich die unterschiedlichen Heizkörperthermostate eignen und was Verbraucher bei der Digitalisierung ihres Heims beachten müssen.

Autarke Thermostate: Sehr günstig und programmierbar

Steht der Kauf eines neuen Thermostats an, gibt es nur wenige Gründe, weshalb es nicht ein modernes, programmierbares Gerät werden sollte. Der Preisunterschied zu klassischen Heizkörperthermostaten, die mechanisch ihre Umgebungstemperatur messen und auf dieser Grundlage den Heißwasserzufluss steuern, ist heutzutage nur noch gering. Erst, wenn es wie etwa bei ganzen Mehrfamilienhäusern darum geht, eine sehr große Anzahl von Heizkörpern neu auszustatten, fallen die Kosten unter Umständen ins Gewicht.

Vorteile

  • Sehr günstig und verlässlich
  • Viel genauer als mechanische Geräte
  • Programmierbarkeit von Heizphasen

Nachteile

  • Für relativ wenige Heizkörper geeignet

Die Vorteile elektronischer Heizkörperthermostate gegenüber solchen mit mechanischem Temperaturfühler überwiegen: Die Heizkörperthermostate messen genauer und halten die Temperatur deshalb exakt. Viele Exemplare erkennen sogar geöffnete Fenster und Türen. Wenn die Temperatur abrupt um mehrere Grad fällt, öffnen sie das Thermostatventil deshalb nicht.

Den größten Zuwachs an Bequemlichkeit erhalten Verbraucher mit den neuen Heizkörperthermostaten jedoch durch die Programmierbarkeit der gewünschten Heizstufe. Je nach Wochentag und Uhrzeit regeln elektronische Thermostate das Thermostatventil nach den Vorstellungen der Bewohner.

Auf diese Weise ist die Heizung abgestellt oder heruntergedreht, wenn sich die Bewohner nicht zu Hause aufhalten oder gerade schlafen. Disziplinierte Verbraucher sind zwar in der Lage, selbst die notwendigen Einstellungen vorzunehmen. Wer hingegen viele Heizkörper besitzt oder einen erheblichen Komfortzuwachs erhalten möchte, lässt programmierbare Thermostate die Arbeit erledigen.

Thermostate mit Funk: Günstig, programmierbar und vernetzt

Intelligente Häuser stellen eine Einheit von Haus, Heiz- und Sicherheitssystemen, Haushaltsgeräten sowie multimedialer Unterhaltungselektronik dar. Sie sind die Zukunft und sollen uns den besten Komfort verschaffen.

Auf der einen Seite stehen kostenintensive, hochkomplexe Systeme, die im nächsten Punkt vorgestellt werden. In der Tradition von Funktionalismus und nachhaltigem Bauen stehen dagegen Lösungen, die auf minimales Design und Funktion getrimmt sind. Außerdem ist die Bedienung mit Smartphone, Tablet und Computer so einfach wie möglich gestaltet.

Integrierte Funktechnologien bieten viele zusätzliche Funktionen, die vor allem den Komfort der Heizkörperthermostate steigern. Der Verbraucher nimmt die Einstellungen seiner Heizkörperthermostate zentral von einem Gerät aus vor, anstatt jeden Regler einzeln zu bedienen. Dies lohnt sich insbesondere bei der Organisation vieler Heizkörper.

Zusätzlich können die Systeme mit weiteren Thermostaten erweitert werden. Die Bewohner platzieren Temperaturfühler beispielsweise an der Stelle eines Raums, an der sie sich meistens aufhalten, etwa dem Esstisch oder dem Sofa. Das Heizkörperthermostat an der Heizung richtet sich nach der Temperatur an diesem Ort und bedient das Heizkörperventil entsprechend. Sensoren an Fenstern und Türen melden deren Öffnen und Schließen, damit nicht kalte Außenluft die Temperaturfühler der Heizkörperthermostate beeinflusst. Einige Systeme lassen sich mit weiteren Sensoren erweitern, die beispielsweise die Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Luft messen. Andere Produkte erlauben auch die Steuerung verschiedener elektrischer Geräte, beispielsweise Lampen.

Durch die Vernetzung haben Verbraucher außerdem Zugang zu vielen Informationen über ihren Verbrauch und ihr Nutzungsverhalten. Durch Analysen und die Auswertung der Daten mithilfe der Apps sind Einsparungen möglich.

Vorteile

  • Günstig und genau
  • Komfortabel von einem zentralen Gerät aus programmierbar
  • Für die Organisation vieler Heizkörper geeignet
  • Zusätzlich anschließbare Temperaturfühler

Nachteile

  • Bluetooth-Geräte sind häufig nicht von unterwegs aus steuerbar
  • Begrenzte Reichweite von Bluetooth innerhalb von Gebäuden

Die Heizkörperthermostate unterscheiden sich hier in ihrem Umfang und der verwendeten Technik. Sie richten sich an Verbraucher, die an Technik interessiert sind, aber eine durchdachte und einfach zu bedienende Lösung wünschen. Grob lassen sich hierbei Heizkörperthermostate mit Bluetooth und Systeme mit Funkzentrale unterscheiden.

Systeme mit Bluetooth

Für Heizkörperthermostate mit Bluetooth-Modul benötigen Verbraucher keine weiteren Geräte und Kenntnisse. Der jeweilige Hersteller stellt gewöhnlich Apps für iOS und Android zur Verfügung, mit denen das eigene Smartphone oder Tablet automatisch eine Verbindung zu den Thermostaten herstellt.

Anwender brauchen sich nicht mit komplizierten Programmen zu befassen, sondern erhalten alle gewünschten Funktionen im Umgang mit den Heizungsthermostaten durch eine einfache Bedienung. Einige Heizkörperthermostat-Systeme ermöglichen sogar die Vernetzung mit weiteren Modulen, die zum Beispiel elektrische Geräte steuern. Allerdings gibt es mit der Bluetooth-Steuerung der Heizkörperventile auch einige Nachteile: Eine Anbindung ans Internet gibt es ohne Erweiterungsmodule in der Regel nicht, weshalb die Steuerung der Thermostatköpfe und somit der Raumtemperatur von unterwegs nicht möglich ist. Bluetooth ist außerdem in seiner Reichweite innerhalb von Gebäuden relativ begrenzt.

Thermostat per Handy gesteuert

Systeme mit Funkzentrale

Die derzeit ausgewogensten Thermostat-Systeme zur Steuerung von Heizungen haben neben den Thermostaten eine eigene Funkzentrale, die sich mit dem WLAN-Router verbindet. Alternativ dienen der Router selbst oder ein Apple TV als Zentrale. Durch eine Anbindung des Energie-Systems ans Internet behalten Benutzer auch unterwegs die Kontrolle über ihre Haustechnik. Eine Standortbestimmung des Smartphones hilft außerdem, die Heizung effektiv zu nutzen – nähert sich einer der Bewohner dem Heim, passt das System die Temperatur auf seine Ankunft an. Analysefunktionen helfen beim Energie sparen und bieten interessante Informationen über die Raumtemperatur und den Verbrauch.

Der Umfang der Funktionen unterscheidet sich teilweise aber stark: Einige bieten komplette Wetterzentralen oder Smart-Home-Features, andere beschränken sich auf eine Steuerung der Heizkörperventile und Thermostatköpfe.

Hochpreisige Smart Home-Komplettlösungen

Ein anderes Kaliber bedeuten ausgewachsene Smart-Home-Lösungen, die Hausbesitzern die vollständige Kontrolle über alle Funktionen ihres Heims ermöglichen. Fest in die Strom-, Sicherheits- und Heiztechnik eingebunden können die Besitzer dutzende Geräte ansteuern. Das An- und Ausstellen von Licht und Heizung bildet nur den Anfang, die Stromverteilung an einzelne Steckdosen ist ebenso einstellbar wie die Integration von Fingerabdrucksensoren an Türen.

Die Smart-Home-Systeme sind modular aufgebaut – Verbraucher müssen nur diejenigen Elemente erwerben, die sie auch unbedingt benötigen. Für das volle Programm sollten Interessenten zwar Spaß an Technik und viel Zeit mitbringen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn die Kontrolle sich auf die Temperatur und die Heizkörper beschränken soll, ist die Einrichtung aber häufig auch für Laien in kürzester Zeit möglich und nicht zwangsweise sehr teuer. Alle Systeme sind per Funk vernetzt, einige weisen jedoch noch keine Anbindung an das Internet auf – mobile Kontrolle per App ist deshalb nicht immer möglich.

Vorteile

  • Hoher Komfortgewinn
  • Volle Kontrollierbarkeit aller Hausfunktionen möglich
  • Modularer Aufbau der Systeme

Nachteile

  • Laien benötigen für komplexe Systeme eventuell Unterstützung von Profis
  • Nicht alle Systeme sind mobil steuerbar

Der verbreitetste Funk-Standard heißt bei Smart-Home-Lösungen Z-Wave. Diesen nutzen auch einige der simpleren Systeme. Einige der Produkte, die Z-Wave nutzen, sind miteinander kombinierbar, auch wenn sie von verschiedenen Herstellern stammen.

Das sollten Sie über Thermostate wissen

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Thermostate:

Lohnt sich das heizen auf höchster Stufe?

Es gibt zwar auch sogenannte Handregulierkappen, die es wie ein Wasserhahn ermöglichen, den Heißwasserzufluss eines Heizkörpers manuell zu regeln. Thermostate hingegen bedienen das Ventil abhängig von der Umgebungstemperatur. Um kurzfristig stark zu heizen ist es deshalb überflüssig, den Thermostat auf die höchste Stufe zu stellen. Der Raum wird dadurch nicht schneller aufgeheizt, sondern die Heizung bleibt so lange aktiv, bis die gewählte Temperatur erreicht ist. Bei der häufig höchsten Stufe fünf wären das beispielsweise etwa 28 Grad Celsius. Es ist wichtig, Heizung und Thermostat nicht zuzustellen, damit der Sensor nicht durch einen Hitzestau eine zu hohe Temperatur misst und ordnungsgemäß regulieren kann.

Worauf muss ich beim Lüften achten?

Ist die Heizung angestellt, dürfen Fenster nicht mit einem schmalen Lüftungsschlitz gekippt sein. Der Thermostat misst dann ständig eine zu niedrige Temperatur und schließt das Thermostatventil nicht. Richtig ist es dagegen, kurzzeitig alle Fenster zu öffnen, im besten Fall an gegenüberliegenden Seiten von Haus oder Wohnung, damit durch den Durchzug die Luft möglichst schnell ausgetauscht wird. Man nennt dies Stoßlüften.

Mechanische Thermostate regeln ganz automatisch, elektronische haben aber häufig eine Sperre eingebaut, die bei einem abrupten Temperaturabfall merkt, dass ein Fenster geöffnet ist. Noch schneller schließen solche Geräte die Ventile, wenn sie mit Sensoren an Fenstern und Türen vernetzt sind. Diese signalisieren deren Öffnung und unterbinden damit ein unnötiges Nachheizen.

Wann lohnt es sich, die Heizung auszustellen?

Generell gilt, je kleiner ein Verbraucher die gewünschte Temperatur einstellt, desto niedriger ist sein Verbrauch an Brennstoffen. Mit jedem Grad weniger kann er etwa sechs bis acht Prozent Heizkosten einsparen.
Die Außendämmung eines Hauses entscheidet darüber, wie groß der Vorteil ausfällt. Geht in Altbauten viel Wärme an die Außenluft verloren, heizt ein Thermostat jedes Mal nach. Befindet sich niemand daheim, ist dies überflüssig und das Herunterdrehen des Thermostats lohnt sich sehr um Heizkosten zu sparen. Gut gedämmte, neue Häuser kühlen dagegen nur wenig ab und es muss weniger nachgeheizt werden – der Thermostat schließt das Thermostatventil sowieso.

Wer länger als ein Drittel des Tages nicht zu Hause ist, sollte die Heizung deshalb idealerweise herunterregeln um Hezikosten einzusparen. Eine als angenehm empfundene Temperatur liegt ungefähr bei 20 Grad Celsius – Stufe drei. Nachts und bei Abwesenheit der Bewohner während des Tages oder im Urlaub genügen dagegen aber meistens 16 Grad Celsius – Stufe zwei.

Tiefer sollte das Thermometer für längere Zeit jedoch nicht sinken. Ein ausgekühlter Raum muss auch wieder auf Temperatur gebracht werden, was eine längere Heizdauer, einen höheren Verbrauch und somit mehr Heizkosten erfordert. Dies lohnt sich nur, wenn der Raum länger nicht genutzt wird.

Thermostat auf Frostschutz

Woran erkennt man defekte Thermostate?

Wie jedes andere mechanische Gerät hält auch ein Thermostat nicht ewig. Der Temperaturfühler funktioniert beispielsweise nicht mehr richtig, weil die Messsubsubstanz, etwa ein mit Gas gefüllter Zylinder, im Inneren nicht mehr vollständig ist. Auch der Ventilstift, der auf das Thermostatventil drückt, verklemmt sich mit der Zeit manchmal oder der Drehkopf lässt sich nur noch schwer bewegen. Die Folge ist, dass der Thermostat nicht mehr bei jeder Temperaturänderung sofort reagiert. Entweder wird trotz niedrig eingestellter Stufe stärker geheizt und es entstehen höhere Heizkosten oder der Raum wärmt sich trotz des hochgedrehten Thermostats nicht auf. Beobachtet ein Verbraucher einen dieser Fälle, ist vermutlich die Lebensspanne des Geräts abgelaufen.

Wer zahlt für den neuen Thermostat in einer Mietwohnung?

Es gibt in den meisten Mietverträgen sogenannte Kleinreparaturklauseln, die die Kosten für Reparaturen an häufig genutzten (und konkret im Vertrag genannten) Mietgegenständen auf die Bewohner abwälzen.

Bei Thermostaten ist nicht immer eindeutig geregelt, wer die Kosten trägt: Zwar benutzen Mieter den Drehkopf recht häufig, um die gewünschten Stufen einzustellen. Der Temperaturfühler im Inneren hingegen funktioniert davon unabhängig – ist er also Grund für den Defekt, wäre es strenggenommen Aufgabe des Vermieters, den Thermostat zu ersetzen.

Wie tauscht man den Thermostat richtig aus?

Der Thermostat-Tausch erfordert keinen Experten, da lediglich der Aufsatz über dem Thermostatventil ausgetauscht werden muss – Wasser oder Heizofen muss der Verbraucher nicht abstellen. Steht hingegen der Tausch des eigentlichen Thermostatventils an, muss das Heizsystem ausgestellt sein. In diesem Fall muss der Verbraucher das Rohr nämlich öffnen und es tritt Wasser aus.

Beim Wechsel moderner Thermostate reicht es, ihn zunächst auf die höchste Stufe zu stellen und dann mit einer Zange oder per Hand die Überwurfmutter zu lösen. Der Regler lässt sich dann abziehen und durch das neue Gerät ersetzen. Bei älteren Exemplaren ist der Drehkopf manchmal mit einer Schelle befestigt, für die man einen Schraubenzieher benötigt.

Dürfen Mieter den Tausch selbst vornehmen?

Der Tausch des Thermostats ist eine simple Angelegenheit, für die der Mieter keine Genehmigung benötigt. Er muss allerdings die alten Geräte aufbewahren, da sie Eigentum des Vermieters sind und beim Auszug wieder angebracht werden müssen. Seine gekauften Thermostate kann der Mieter selbstverständlich mitnehmen und auch in der neuen Wohnung problemlos einsetzen.

So entlüften Sie ihre Heizung

Befindet sich Luft in einem Heizkörper, durchläuft das Heißwasser den Heizkörper nicht mehr vollständig und die Wärme kann sich nur schlecht verteilen. Es ist an der Zeit, das System zu entlüften, wenn es beim Heizen gluckert oder der Verbraucher bemerkt, dass der Heizkörper nicht vollständig warm wird. Ein Handwerker ist dafür nicht notwendig.

Zunächst muss der Heizkörper eine Zeitlang voll aufgedreht sein. Mit Schüssel und Lappen ausgerüstet dreht man den Thermostat dann zu und öffnet das Entlüftungsventil mit einem speziellen Schlüssel. Entlüftungsschlüssel sind sehr günstig im Baumarkt erhältlich, und manchmal verteilen Heizungsinstallateure sie auch kostenlos. Das Ventil muss so lange geöffnet bleiben, wie Luft zischend entweicht. Kommt nur noch Wasser in einem stetigen Strahl, kann das Ventil wieder geschlossen werden.

Fazit

Ein für jeden Anwender passendes Thermostat-System gibt es zwar nicht, aber je nach Anforderungen des Käufers sind die Heizungsthermostate mittlerweile sehr günstig und ausgereift. Ein Festhalten an mechanischen Reglern lohnt sich nur selten, da elektronische Heizungsthermostate nicht nur ihren Preis in kurzer Zeit wieder einbringen und Brennstoff und Heizkosten sparen, sondern den Bewohnern außerdem noch einen größeren Wohnkomfort verschaffen.

Mit den günstigsten programmierbaren Thermostaten ist bereits eine realistische Senkung der Heizkosten um etwa zehn Prozent möglich, wir raten aber zu den funkgesteuerten Heizungsthermostaten mit Bluetooth. Der Preis dieser Heizungsthermostate ist nicht viel höher, aber die einfachere Programmierbarkeit und Bedienung sind ein großer Gewinn. Im mittleren Preisfeld ist das Angebot an Heizungsthermostaten am größten. Die Thermostate weisen in der Regel eine Funkzentrale auf und erlauben den Zugriff auf die Heizung über das Internet. Welches Heizungsthermostat sich aber im individuellen Fall lohnt, hängt von der vorhandenen Hardware, den Vorlieben des Nutzers und dem Geldbeutel ab.

Person stellt Thermostat ein

Steht außer der Heizkörper-Kontrolle die komplette Vernetzung des Haushalts an, sind Telekoms Qivicon und RWEs SmartHome sehr einfach einzurichtende Systeme. Die uneingeschränkte Erweiterbarkeit erhalten technikbegeisterte und -versierte Verbraucher schließlich mit eQ-3 HomeMatic-System.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Heizkörperthermostat-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Im August 2019 testete die Stiftung Warentest zehn smarte Heizkörperthermostate, unter anderem von Fritz, Magenta, Bosch und Devolo, zu Preisen zwischen 40 und 70 Euro. Getestet wurden die Modelle im Hinblick auf ihre Wärmeregulierung, ihre Handhabung, ihren Batterieverbrauch und ihre Geräuschentwicklung. Die Tester überprüften unter anderem die Wärmeregulierung bei Temperaturabsenkung, die mittlere Temperaturabweichung bei Fremdwärmeeinfluss, das Konstanthalten der Wunschtemperatur und das Verhalten bei Fensterlüftung. Bei der Handhabung interessierte die Tester vor allem die Montageanleitung sowie die Montage selbst, die Inbetriebnahme und die Bedienung sowie die Pflege und Wartung.

Sechs Heizkörperthermostate schnitten mit dem Testurteil „Gut“ ab, vier Modelle mit dem Testprädikat „Befriedigend“. Den ersten Platz teilen sich zwei Geräte, nämlich das Fritz FritzDect 301 für 49 Euro und das Homematic IP Kompakt für 60 Euro. Beide Testsieger erhielten die Testnote 1,9 und somit das Testurteil „Gut“. Es folgen das Devolo Home Control mit der Testnote 2,1, das Magenta SmartHome mit der Testnote 2,2, das Eurotronic Spirit Z-Wave Plus mit der Testnote 2,3 und das Bosch Smart Home mit der Testnote 2,4. Lediglich ein „Befriedigend“ ergatterten die Testmodelle Eve Thermo und Innogy 2. Generation, jeweils mit der Testnote 2,6, sowie Tado Starter Kit V3+ (Horizontal) mit der Testnote 2,7 und Fibaro Heat Controller mit der Testnote 3,0.


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