Werkzeugkoffer Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Werkzeugkoffer hilft, Ordnung zu halten und Werkzeug platzsparend zu verstauen. Die passenden Werkzeuge sind dank einer durchdachten Innenaufteilung stets griffbereit.
  • Werkzeugkoffer sind in zwei Hauptkategorien erhältlich, als leerer Werkzeugkoffer ohne Inhalt und als Variante mit Inhalt.
  • Beim Kauf spielt die Qualität der enthaltenen Werkzeuge eine größere Rolle als die Anzahl. Erfahrungsgemäß benötigen die meisten Heimwerker nicht so viele Werkzeuge.
  • Werkzeugkoffer aus dem unteren Preissegment bestehen in der Regel aus Kunststoff, der zwar leicht, aber nicht so stabil wie Edelstahl oder Aluminium ist.
  • Bereits im mittleren Preissegment werden sehr gute Werkzeugkoffer mit Inhalt angeboten.
Die besten Werkzeugkoffer im Vergleich

Gut bestückt und allzeit griffbereit

Egal ob Hobbyhandwerker oder Profi – ein gut bestückter Werkzeugkoffer gehört in jeden Haushalt. Er hat verschiedene Innenfächer, die sich je nach Modell durch Scharniere herausklappen lassen. Während Nutzer in den kleineren Fächern Kleinteile wie Schrauben oder Unterlegscheiben verstauen, finden in den länglichen Fächern verschiedenste Werkzeuge Platz. In der Mitte, auf dem Boden des Koffers, bewahren sie üblicherweise schwere Werkzeuge, wie zum Beispiel Hammer, auf.

Es gibt mehrere Arten der Werkzeugaufbewahrung. Neben dem Werkzeugkoffer sind auch Werkzeugwagen, Werkzeugtaschen oder Werkzeugboxen erhältlich. Die gängigste Variante für Heimwerker ist aber der Werkzeugkoffer. Seine kompakte Größe ist ideal, um Werkzeug geordnet zu verstauen und stets griffbereit zu halten. Die meisten Werkzeugkoffer haben einen praktischen Tragegriff. Größere Exemplare sind mit Rollen ausgestattet. Darüber hinaus gibt es sie sogar als wasserdichte Varianten.

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Mit oder ohne Inhalt?

Sei es für Reparaturen, den Aufbau von Möbeln oder das Aufhängen eines Bildes, jeder benötigt früher oder später Werkzeug. Besonders praktisch sind fertig bestückte Werkzeugkoffer, die bereits eine Grundausstattung beinhalten. Daneben sind auch Werkzeugkoffer ohne Inhalt erhältlich. Die Koffer selbst sind deshalb praktisch, weil Nutzer ihr Werkzeug darin ordnen und platzsparend verstauen können.

Werkzeugkoffer mit Inhalt

Im Set inklusive Werkzeug sind die Koffer in der Regel etwas günstiger als der separate Kauf aller Werkzeuge und des Koffers. Ein gefüllter Koffer beinhaltet meist eine Standardausstattung der wichtigsten Werkzeuge. Dazu gehören beispielsweise Schraubendreher, Hammer, Zangen, Ratsche und Steckschlüsselsatz.

Solche Sets sind ideal für Haushaltsneugründungen oder Heimwerk-Anfänger, die noch kein Werkzeug besitzen. Damit sparen sie sich nicht nur das mühsame Zusammensuchen der Werkzeuge im Baumarkt, sondern geben auch insgesamt weniger Geld aus.

Vorteile:

  • Die Grundausstattung an Werkzeugen ist bereits enthalten und muss nicht mehr gekauft werden.
  • Der Kasten ist für die mitgelieferten Werkzeuge ausgelegt, womit gewährleistet wird, dass die Werkzeuge in die dafür vorgesehenen Halterungen und Fächer passen.
  • Wer noch kein Werkzeug besitzt, spart im Vergleich zum Einzelkauf Geld.

Nachteile:

  • Wer bereits genügend Werkzeug in guter Qualität besitzt, gibt für diese Variante unnötig mehr Geld aus.
  • In Werkzeugkoffer-Tests zeigt sich oft, dass das enthaltene Werkzeug nicht immer von bester Qualität ist.
  • Gegebenenfalls ist im Koffer für bereits vorhandenes Werkzeug nicht mehr genügend Platz.

Werkzeugkoffer ohne Inhalt

Wer bereits sehr gutes Werkzeug besitzt, wird sich für einen leeren Koffer entscheiden. Diese Variante lohnt sich für jeden, der den Koffer nur für die Aufbewahrung benötigt.

Vorteile:

  • Ist bereits Werkzeug im Haushalt vorhanden, spart der Kauf eines leeren Koffers Geld.
  • Der Koffer ist individuell nach eigenen Vorlieben und Bedürfnissen bestückbar.
  • Wer sein Werkzeug unabhängig vom Koffer kauft, kann sich für bessere Qualität entscheiden, da es sich bei mitgelieferten Werkzeugen häufig nicht um Premiumware handelt.

Nachteile:

  • Wird Werkzeug zusätzlich gekauft, weil es noch nicht vorhanden ist, ist diese Variante teurer.

Darauf kommt es beim Kauf an

Das Angebot an Koffern auf dem Markt ist so groß, dass jeder ein passendes Produkt findet, das den eigenen Ansprüchen und Vorstellungen genügt. Ist die Entscheidung gefallen, ob es ein gefüllter oder ungefüllter Koffer werden soll, so gibt es einige weitere Aspekte, auf die bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen sind.

Das Material

Werkzeugkoffer bestehen aus unterschiedlichen Materialien. Besonders beliebt sind Modelle aus Aluminium, Kunststoff und Edelstahl.

Am günstigsten sind Koffer aus Kunststoff. Das geringe Eigengewicht macht sich vor allem beim Tragen des Koffers bemerkbar. Vorteilhaft ist auch die einfache Reinigung: Da Kunststoff nicht korrosionsanfällig ist, lässt sich der ganze Koffer mit Wasser ausspülen. Die Haltbarkeit ist allerdings etwas geringer: Es besteht die Gefahr, dass Kunststoffelemente abbrechen oder der Boden einen Riss bekommt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Kunstsoff-Koffer nicht zu schwer befüllt wird.

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Aluminium hat zwar als Leichtmetall ebenfalls ein geringes Eigengewicht, ist jedoch stabiler als Kunststoff. Werkzeugkoffer aus Aluminium sind sehr beliebt, im Vergleich aber auch teurer. Wer den Koffer täglich nutzen möchte, sollte dennoch überlegen, in ein gutes Modell aus Aluminium zu investieren. Aufgrund des geringen Eigengewichts lässt sich der Koffer einfacher tragen. Obendrein ist er stabil und langlebig. Dementsprechend bestehen auch die am besten bewerteten Werkzeugkoffer in Tests aus Aluminium.

Besonders stabil sind Werkzeugkoffer aus Edelstahl. Sie sind ebenfalls teurer als Koffer aus Kunststoff. Zwar halten sie das höchste Gewicht aus, dafür haben sie aber auch ein höheres Eigengewicht. Edelstahl-Varianten eignen sich vor allem für die Aufbewahrung vor Ort für Nutzer, die ihre Koffer nur selten über größere Distanzen hinweg tragen möchten.

Das Gewicht des Werkzeugkoffers

Das Gewicht des Werkzeugkoffers hängt von der Größe und dem Inhalt ab. Einen entscheidenden Anteil hat aber auch das Material selbst. Kunststoff und Aluminium sind leichter, wohingegen Edelstahl am schwersten ist.

Der Inhalt

Bei einem Werkzeugkoffer mit Inhalt spielt natürlich auch der Inhalt für die Kaufentscheidung eine Rolle. Die erhältlichen Modelle unterscheiden sich in Umfang der Ausstattung sowie in der Qualität der Werkzeuge. Zwar gibt es Koffer, die bereits mit einer großen Anzahl an Werkzeugen erhältlich sind, wichtiger als die Quantität ist allerdings die Qualität. Schließlich benötigen die meisten Hobbyhandwerker lediglich eine Grundausstattung und kein Spezialwerkzeug.

Im Werkzeugkoffer-Tests zeigt sich, dass es große Qualitätsunterschiede bei dem enthaltenen Werkzeug gibt. Vor dem Kauf sollten Verbraucher deshalb überlegen, welches Werkzeug sie wirklich benötigen. Häufig ist es sinnvoller, in ein Modell mit einer kleineren Basisausstattung in guter Qualität zu investieren als einen Koffer mit vielen Werkzeugen von mittlerer oder minderer Qualität zu kaufen. Beim Kauf eines gefüllten Koffers sollten Verbraucher außerdem darauf achten, dass bei Bedarf noch genügend Platz für bereits vorhandenes Werkzeug besteht.

Folgendes Werkzeug gehört zur Grundausstattung und sollte entsprechend bei einem gefüllten Werkzeugkoffer im Set enthalten sein:

  • Drehmomentschlüssel
  • Hammer
  • Inbusschlüssel in mindestens 6 Größen
  • Maulschlüssel in den Größen 8 bis 22
  • Verstell-Schlüssel (Engländer)
  • 3 Schlitzschraubendreher und 4 Kreuzschlitzschraubendreher in unterschiedlichen Größen
  • Spannungsprüfer
  • Kneifzange
  • Flachzange
  • Wasserwaage
  • Zollstock

Die Innenaufteilung

Die Innenaufteilung sollten sich Kaufinteressierte genauer ansehen, bevor sie eine Entscheidung fällen. Hier gibt es tatsächlich große Unterschiede. Bei bereits gefüllten Koffern besteht die Gefahr, dass die Innenaufteilung ausschließlich auf die mitgelieferten Werkzeuge zugeschnitten ist. Werden später Werkzeuge ausgetauscht, kann es also passieren, dass sie nicht mehr in den die dafür vorgesehenen Fächer passen.

Mehrteilige, aufklappbare Werkzeugkoffer verfügen über verschiedene Einsätze mit unterschiedlichen Fächern für Kleinteile wie Schrauben und Muttern. Die einfachsten Modelle bieten lediglich ein großes Fach am Boden für größere Werkzeuge sowie mindestens zwei weitere Fächer für Kleinwerkzeuge.

Je mehr Fächer der Werkzeugkoffer hat, desto besser lassen sich Werkzeuge sortieren. Allerdings können zu viele Fächer die Handhabung komplizierter gestalten. Deswegen sollten Verbraucher bei der Wahl der Innenaufteilung bereits bedenken, welche Werkzeuge sie in dem Koffer verstauen möchten. Spielen Kleinteile wie Schrauben beispielsweise keine Rolle, weil sie ohnehin woanders aufbewahrt werden, reicht eine einfache Innenaufteilung aus.

Die Wasserdichtigkeit

Die meisten Koffer zur Aufbewahrung von Werkzeug sind zwar nicht wasserdicht, allerdings gibt es für spezielle Einsatzzwecke durchauswasserdichte oder spritzwassergeschützte Modelle. Gummidichtungen verhindern beispielsweise bei Regen das Eindringen von Wasser. Abgedichtete Modelle sind teurer, der Kauf kann sich aber lohnen, da eindringendes Wasser zu Korrosion (Rost) am Werkzeug führen kann und die Lebensdauer des gesamten Koffers verschlechtert.

Bei den vor wassergeschützten Koffern ist zwischen spritzwassergeschützt und wasserdicht zu unterscheiden. Spritzwassergeschützte Modelle sind unempfindlich gegenüber Regen und Feuchtigkeit, sollten aber nicht ins Wasser gestellt werden. Wasserdichte Koffer sind eher selten zu finden. Sie sind vergleichsweise teuer und vor allem für spezielle Anforderungen beispielsweise die Arbeit an Booten gedacht.

Pflege- und Reinigungstipps

Wo gearbeitet wird, entsteht meistens auch Schmutz. Sei es Staub, Öl oder Feuchtigkeit – der Inhalt des Koffers und der Koffer selbst sind ab und an zu säubern. Werden Werkzeugkoffer gut gepflegt, halten sie bekanntlich länger.

Entnehmen Sie vor der Reinigung das Werkzeug. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine Inventur und Überprüfung oder auch Reinigung des Werkzeuges. Saugen Sie den Koffer zunächst mit dem Staubsauger aus, um Staub und losen Schmutz zu entfernen. Modelle aus Kunststoff können Sie einfach mit etwas heißem Wasser und einem Lappen von außen und innen säubern. Die Verwendung eines milden Reinigungsmittels ist auch möglich. Koffer aus Edelstahl vertragen ein etwas schärferes Reinigungsmittel, falls sie beispielsweise mit Öl oder Fett verunreinigt sind. Koffer aus Kunststoff oder Aluminium können Sie auch unter fließendem Wasser reinigen. Stellen Sie den Koffer anschließend zum Trocknen an einen warmen Ort, damit die Feuchtigkeit aus allen Ritzen und Scharnieren entweichen kann und sich kein Rost bildet.

Bei Bedarf ölen Sie die Scharniere und Schlösser, sodass der Koffer deutlich länger hält. Handelt es sich um Markenprodukte, können Sie Gummidichtungen in der Regel nachbestellen, falls diese porös sein sollten. Gummidichtungen und andere Kunststoffteile können Sie mit einem glycerinhaltigen Pflegemittel bestreichen. So bleiben sie länger elastisch und werden mit der Zeit nicht so schnell porös.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Werkzeugkoffer-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Einen Werkzeugkoffer-Test der Stiftung Warentest gibt es bislang noch nicht. Allerdings testeten andere unabhängige Test-Magazine Werkzeugkoffer.

Das Testfazit von selbst.de

Das Magazin selbst.de testete im Jahr 2019 Werkzeugkoffer verschiedener Markenhersteller. Im Test befanden sich Produkte der Firmen Brüder Mannesmann, Meister, Stanley, KWB, DEMA und der Bauhaus-Eigenmarke Wisent.

Die Tester bewerteten die Koffer in drei Kategorien. Das enthaltene Werkzeug wurde einem Praxistest unterzogen, wobei das Testergebnis zu 70 Prozent in die Endnote des Testberichts einfloss. Beim zweiten Kriterium handelte es sich um die subjektive Bewertung der Zusammenstellung des Werkzeuges, genauer gesagt die Optik, Haptik und Unterbringung (Innenaufteilung). Dieses Kriterium wurde mit einer Gewichtung von 20 Prozent im Testurteil berücksichtigt. Weniger gewichtet (10 Prozent) wurde die korrekte Kennzeichnung der technischen Werkzeugprüfungen.

Die meisten Werkzeugkoffer im Test konnten die Redaktion von selbst.de grundsätzlich überzeugen. Das Werkzeug war sinnvoll zusammengestellt. Dass Qualität nicht viel kosten muss, zeigt der Testsieger. Der Preisunterschied zwischen dem am besten bewerteten Modell und dem Schlusslicht war nur gering. Punktabzüge gab es im Test für einige Werkzeugkoffer, weil das enthaltene Werkzeug nicht in guter Qualität vorlag. Außerdem erfüllte kein einziger Hersteller die Normvorgaben für die Kennzeichnung.

Testsieger im Werkzeugkoffer-Test wurden zwei Koffer der Firma Meister. Die beste Bewertung gab es für den Werkzeugkoffer von Meister mit 131 Teilen sowie für ein etwas kleineres Modell mit 121 Teilen. Beide punkteten mit ihrer Qualität, der Werkzeug-Auswahl sowie der gesamten Verarbeitungsqualität.

Der Werkzeugkoffer-Test von AUTO BILD

Einen weiteren unabhängigen Test führte das Magazin AUTO BILD im Jahr 2018 durch. Im Test wurden acht Werkzeugkoffer von günstig bis teuer bewertet. Das teuerste Modell im Test kostete circa 400 Euro. Die Tester von AUTO BILD kamen zu einem ähnlichen Ergebnis wie die Tester von selbst.de. Qualitätsmängel gab es vor allem bei dem in den günstigeren Werkzeugkoffern enthaltenen Werkzeug. Testsieger wurde ein Modell aus dem mittleren Preissegment: Der Werkzeugkoffer Famex 136-29 erhielt das Gesamturteil „Sehr gut“ im Test. Er punktete mit seinem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und seiner sehr guten Qualität.

Das Fazit: Werkzeugkoffer im Test

Vor dem Kauf sollten Verbraucher zunächst die Frage beantworten, ob sie einen Werkzeugkoffer mit oder ohne Werkzeug kaufen möchten. Werkzeugkoffer ohne Werkzeug sind zwar günstiger, wer jedoch noch keine Grundausstattung an Werkzeug besitzt, spart durch den Kauf eines gefüllten Modells deutlich Geld.

Werkzeugkoffer gibt es aus unterschiedlichen Materialien. Edelstahl ist am langlebigsten und stabilsten, aber auch vergleichsweise schwer. Aluminium ist das beste Material für einen Werkzeugkoffer, da es ein geringes Eigengewicht aufweist und trotzdem sehr stabil und langlebig ist. Kunststoff ist zwar günstiger, kann aber schnell reißen oder brechen.

Wer einen Werkzeugkoffer mit Inhalt kaufen möchte, sollte vor allem auf die Qualität des mitgelieferten Werkzeugs achten. Hier gab es im Test die größten Qualitätsunterschiede. Testsieger bei selbst.de und AUTO BILD waren Koffer im mittleren Preissegment. Für einen guten Werkzeugkoffer müssen Verbraucher also kein Vermögen ausgegeben werden. Bereits für etwa 130 Euro sind gute Koffer erhältlich, die qualitativ hochwertiges Werkzeug enthalten. Werden diese Koffer gut behandelt und ab und an gesäubert und gepflegt, haben Käufer zudem lange Freude an ihrem persönlichen Werkzeugkoffer-Testsieger.


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