Fahrrad-Hundeanhänger Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Fahrrad-Hundeanhänger ermöglicht es Hundehaltern, ihr Tier auf Fahrradtouren in die Natur mitzunehmen.
  • Auf Sicherheitsmerkmale wie die Sichtbarkeit des Anhängers oder die Schadstofffreiheit ist besonders zu achten.
  • Merkmale wie eine gepolsterte Unterfläche, eine Federung und ein Fenster sorgen für eine angenehme Fahrt.
  • Der Hundeanhänger sollte eine passende Größe sowie eine ausreichende maximale Belastbarkeit aufweisen.
  • Einige Modelle können für das Joggen umfunktioniert werden.

Kein Rudelmitglied zurücklassen

Hunde brauchen viel Auslauf. Besonders junge, sportliche Tiere werden kaum müde. Einen Jagdhund könnten Sie vermutlich den ganzen Tag ununterbrochen toben lassen. Doch nicht alle Hunde sind agil beziehungsweise gesund. Einigen genügt ein kurzer Spaziergang, um sich etwas zu bewegen und ein wenig zu schnüffeln. Die wenigsten schaffen es, stundenlang neben dem Fahrrad herzulaufen. Dennoch müssen Sie Ihren Hund nicht von der Fahrradtour ausschließen. Hunde wollen schließlich, wenn möglich, immer bei ihrem Rudel sein.

Ein Fahrrad-Hundeanhänger ermöglicht es Ihnen, Ihren Hund überallhin mitzunehmen, ob zum Tierarzt oder auf den Tagesausflug. Selbst wenn der Hund dazu in der Lage ist, mit Ihrem Fahrtempo mitzuhalten, ist besonders in der Stadt aus Sicherheitsgründen davon abzuraten, ihn an der Leine nebenher laufen zu lassen. Wenn Ihr Hund zu unruhig und energisch ist, Sie ihn jedoch lieber im Hundeanhänger transportieren, müssen Sie ihn vor dem Ausflug nur ordentlich auslasten — danach setzt er sich vermutlich freiwillig hinein.

Anhaenger am Fahrrad auf der Wiese

Aus diesen Komponenten besteht ein Hundeanhänger

Fahrrad-Hundeanhänger werden mit einer Deichsel, an deren Ende eine Kupplung angebracht ist, an der Hinterachse des Fahrrads befestigt — seltener am Sattelrohr oder Gepäckträger. Die Anhänger selbst bestehen aus einem metallenen Gestell mit zwei Rädern. Über dem Gestell wird eine Plane aus Kunststoff gespannt, die mit durchsichtigen Fenstern und Öffnungen ausgestattet ist, damit der Hund herausschauen oder gar den Kopf herausstrecken kann. Die Anzahl an Öffnungen variiert je nach Modell. Fahrrad-Hundeanhänger kommen in unterschiedlichen Größen. Einige Modelle können zusammengefaltet oder zum Joggen umfunktioniert werden.

Kleiner Hund, kleines Geld

Für einen sehr kleinen Hund, beispielsweise einen Chihuahua, Pekinesen oder Zwergspitz, reicht auch ein Fahrradkorb. Er ist günstiger, einfach zu montieren, wiegt nicht viel und Sie behalten Ihren Hund während des Fahrens durchgängig im Auge.

Sicherheit im Straßenverkehr

Wenn Sie mit Ihrem Hundeanhänger am Straßenverkehr teilnehmen, ist Sicherheit das A und O. Zum einen muss der Anhänger für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar sein, zum anderen darf der Hund selbst darin keinen Gefahren ausgesetzt sein.

Prüfsiegel

Ein TÜV-Siegel stellt sicher, dass der Fahrrad-Hundeanhänger, für den Sie sich entschieden haben, wirklich verkehrssicher ist. Auch auf Schadstoffe sollte der Anhänger geprüft sein, was beispielsweise durch ein GS-Siegel erkennbar ist. Am liebsten erkunden Hunde schließlich ihre Umgebung mit Zunge und Schnauze. Es ist also damit zu rechnen, dass sie das eine oder andere Mal die Plane ablecken, was gesundheitsschädlich sein könnte, wenn der verwendete Kunststoff Schadstoffe aufweist.

Sichtbarkeit

Sichtbarkeit gewährleisten in der Regel drei Vorrichtungen: Reflektoren sorgen dafür, dass das Licht der anderen Verkehrsteilnehmer reflektiert wird. Mit einem Rücklicht können beispielsweise Autofahrer das hintere Ende des Anhängers sehen. Schließlich sollen sie nicht nur das Fahrrad wahrnehmen, sondern auch den Anhänger, da er das Fahrzeug verlängert und dahinter gegebenenfalls früher abgebremst werden muss. Ein Fähnchen macht den etwas flacheren Anhänger auch für größere Verkehrsteilnehmer wie LKWs sichtbar.

Grafik Sichtbarkeit
Für die Sicherheit im Straßenverkehr ist Sichtbarkeit das A und O.

Sicherheitsleine

Am ehesten genießt ein Hund die Fahrt, wenn er ab und an den Kopf herausstrecken kann. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass er während der Fahrt abspringt. Um das zu vermeiden, sind Fahrrad-Hundeanhänger oft mit einer Sicherheitsleine bestückt. Diese grenzt die Bewegungen des Hundes so sein, dass er den Anhänger nicht verlassen, sich darin jedoch frei bewegen kann. Wenn der Hund an der Sicherheitsleine befestigt ist, ist es besonders wichtig, dass Fenster und Eingänge geschlossen sind. Sollte es dem Hund nämlich dennoch gelingen herauszukommen, wird die Sicherheitsleine zum Verhängnis und zieht ihn am Hals hinter Ihnen her.

Schutz vor Witterung und Fremdkörpern

Unabdingbar ist es außerdem, den Hund vor Witterungen zu schützen. Zum einen muss die Plane wasserabweisend beziehungsweise wasserfest sein, damit der Hund bei Regen nicht nass wird. Noch wichtiger ist es, dass das Innere schattig bleibt. Hunde kommen nämlich mit extremer Hitze und dauerhafter UV-Strahlung nicht so gut zurecht, da sie sich nicht durch Schweiß abkühlen können. Nicht zuletzt ist ein Insektengitter von Vorteil. Wenn Ihrem Hund eine Fliege in den Mund fliegt, ist es zwar nicht so dramatisch, bei einer Biene oder Wespe allerdings schon. Solche Insekten sind für Ihren Hund besonders dann gefährlich, wenn sie in den Mund geraten, was oft passiert, da Hunde diese nicht als Gefahr, sondern eher als Spielzeug oder Beute wahrnehmen.

Bremsen

Mit zunehmender Last müssen Sie Ihr Bremsverhalten anpassen, sprich, früher und geschmeidiger abbremsen, zum einen wegen des erhöhten Gewichts, zum anderen, weil der Hund nicht angeschnallt ist. Im Idealfall besitzt der Anhänger selbst eine Bremse. Bei schweren Modellen für größere Hunde ist besonders darauf zu achten. Bei leichteren Anhängern für kleine Hunde sind Bremsen nicht zwingend notwendig.

Weitere Kaufkriterien

Für Fahrrad-Hundeanhänger ist aber nicht nur die Sicherheit ein wichtiges Kaufkriterium. Den Komfort des Hundes sollte das Transportmittel ebenfalls gewährleisten. Der Anhänger muss außerdem die richtige Größe aufweisen, damit er das Gewicht des Hundes auch wirklich tragen kann.

Hundekomfort

Wenn der Hund positive Assoziationen mit dem Hundeanhänger aufbaut, steigt er gern hinein und freut sich auf die Fahrt beziehungsweise genießt sie. Deshalb muss der Fahrrad-Hundeanhänger für das Haustier einen gewissen Komfort gewährleisten. Eine AntiRutschmatte, im Idealfall mit Polster, sorgt dafür, dass der Hund beim Fahren zum einen eine stabile Unterfläche hat und zum anderen gemütlich sitzen beziehungsweise liegen kann.

Eines der wichtigsten Ausstattungsmerkmale ist außerdem ein Fenster mit Reisverschluss, aus dem der Hund während der Fahrt seinen Kopf herausstrecken kann. Es sollte am oberen und vorderen Teil des Anhängers verbaut sein, damit der Hund in Fahrtrichtung schauen kann und sein fahrendes Herrchen beziehungsweise Frauchen im Blick behält. Das Fenster dient außerdem der Belüftung des Innenraums. Ideal ist es, wenn es in jede Richtung eine Möglichkeit zum Herausschauen gibt, sei es ein Insektenschutz oder eine durchsichtige Plastikplane, damit sich der Hund nicht eingeengt fühlt.

Hund guckt aus dem Anhaenger

Um eine möglichst ruckelfreie Fahrt zu gewährleisten, braucht der Fahrrad-Hundeanhänger eine Federung, insbesondere auf Waldwegen oder Pflastersteinen. Doch nicht jedes Modell ist gefedert, da der Anhänger dadurch teurer würde. Wenn Sie hauptsächlich auf ebenen Straßen fahren, ist eine Federung nicht zwingend notwendig. Um dennoch einem unbequemen Ruckeln vorzubeugen, ist es ratsam, etwas Luft aus den Reifen zu lassen. Dies wird zwar das Fahren etwas erschweren, dafür sorgt ein nicht allzu voller Luftreifen für eine gewisse Federung.

Größe

Der Hund muss in den Hundeanhänger passen, und zwar so, dass er bequem darin sitzen kann. Falls der Hund noch nicht ausgewachsen ist und Sie ungefähr wissen, wie groß er wird, ist es ratsam, einen Anhänger für den ausgewachsenen Hund zu kaufen, damit Sie nicht nach einigen Monaten einen neuen brauchen – Anhänger sind schließlich nicht gerade günstig.

Bei den Größenangaben von Hundeanhängern werden in der Regel die Innenmaße angegeben. Besonders wichtig sind die Höhe und Länge des Anhängers, da der Hund aufrecht sitzen und liegen können muss. Die Höhe des Anhängers sollte also in etwa der Größe des Hundes entsprechen. Zu hoch sollte er nicht sein, dann kann der Hund nämlich gegebenenfalls nicht aus dem Fenster schauen. Damit er komfortabel liegt, muss der Hundeanhänger die Länge des Hundes plus ungefähr die halbe Beinlänge betragen. Hier kann etwas mehr Platz nicht schaden. Auf die Breite ist vorwiegend zu achten, wenn Sie auf sehr engen Fahrradwegen fahren und befürchten, dass der Anhänger zu breit ist. Einige Hersteller bringen ihre Anhänger in Standardgrößen heraus, beispielsweise S, M, L oder XL. Eine einheitliche Regelung gibt es diesbezüglich jedoch nicht.

Hund sitzt im Anhaenger

Belastbarkeit

Fahrrad-Hundeanhänger bringen je nach Größe und Material zwischen 9 und 20 Kilogramm auf die Waage. Viel wichtiger ist jedoch ihre Belastbarkeit. Diese darf aus Sicherheitsgründen nicht überschritten werden. Die Angabe der Hersteller bezieht sich auf das Gesamtgewicht des Anhängers und Hundes. Um herauszufinden, wie belastbar der Anhänger sein muss, müssen Sie dessen Eigengewicht von seinem Belastbarkeitswert subtrahieren. Das verbleibende Gewicht muss mindestens dem Gewicht Ihres Hundes entsprechen. Einige Hersteller machen es Nutzern etwas einfacher, indem sie die maximale Zuladung angeben.

Auch hier kommt es darauf an, ob der Hund ausgewachsen ist. Üblich sind Anhänger mit einer maximalen Belastbarkeit von 25 Kilogramm für kleine Hunde, 40 Kilogramm für mittelgroße Hunde und 60 Kilogramm für große Hunde. Am besten ist es jedoch, selbst noch einmal nachzurechnen.

Material

Das Material des Anhängers ist in doppelter Hinsicht relevant zum einen bei der Plane und zum anderen beim Gestell. Generell ist darauf zu achten, dass die Verarbeitungsqualität hochwertig ist, da Hunde gern ihre Umgebung erkunden, indem sie etwas knabbern, lecken oder stampfen. Wenn bereits Risse oder sonstige Mängel vorhanden sind, könnte der Hund das Innere schnell beschädigen.

Gestell - Icon
Gestell

Das Gestell eines Fahrrad-Hundeanhängers muss robust und stabil sein. Aus diesem Grund wird bei seiner Herstellung Metall eingesetzt, genau genommen Stahl oder Aluminium. Aluminium ist das üblichere Baumaterial, da es leichter ist. Allerdings ist seine Lebensdauer geringer. Stahl ist sehr stabil und günstig, dafür aber schwer und pflegeintensiv. Ohne richtige Pflege würde sich früher oder später Rost bilden.

Plane - Icon
Plane

Wände und Dach des Hundeanhängers bestehen aus einer Plane. Diese wird aus Polyester oder Nylon gefertigt. Hier ist besonders auf die Verarbeitungsqualität zu achten, da es bei einem minderwertigen Modell schnell zu Rissen oder anderen Schäden kommen kann. Das Material schützt vor Wasser und UV-Strahlung. Häufig sind die Planen zum Teil mit Netzstoff beziehungsweise einem Insektenschutz ausgestattet, damit der Innenraum gut belüftet wird, Insekten jedoch draußen bleiben.

Reifen

Fahrrad-Hundeanhänger-Reifen sind meist Luftreifen und haben in der Regel einen Durchmesser von 12, 16 oder 20 Zentimetern. Je größer der Durchmesser ist, umso weniger Widerstand entsteht, was das Fahren leichtfälliger macht. In der Stadt auf ebenen Strecken ist das Fahren auch mit kleineren Reifen einfach. Auf dem Land, wo es viele Wald- oder Feldwege gibt, sind große Reifen ratsam.

Montage

Der Aufbau eines Hundeanhängers ist meist einfach und auch von einer einzigen Person zu bewerkstelligen. Eine Anleitung sollte im Lieferumfang enthalten sein, um den Aufbau zu erleichtern. In den meisten Fällen lässt sich das Fahrzeug ohne Werkzeug aufbauen, da das Gestell über Einrast- und Klickmechanismen verfügt. Die Verbindung mit dem Fahrrad findet durch eine Deichsel statt – meist auf der linken Seite –, die per Kupplung an der Hinterachse des Fahrrads befestigt wird. Ein Band, das von der Deichsel hängt, wird um den Rahmen des Rads gebunden, sodass der Anhänger bei einem Abbruch der Deichsel oder Kupplung dennoch mit dem Fahrrad verbunden bleibt.

Transport und Funktionalität

Ein zusammenklappbarer Anhänger lässt sich einfach verstauen oder transportieren. So kann er beispielsweise im Auto oder Zug mitgenommen werden und bei der Radtour am Urlaubsort zum Einsatz kommen. Nützlich sind außerdem Extrafächer im Innen- und Außenbereich des Anhängers. Diese bieten weitere Verstaumöglichkeiten, beispielsweise für den Einkauf. Einige Modelle können sogar für das Joggen umgebaut werden. In dem Fall werden vorn ein dritter Reifen und ein Griff zum Schieben montiert, ähnlich wie bei einem Kinderwagen.

Hund streckt Kopf aus dem Anhaenger

So gewöhnen Sie den Hund an den Anhänger

Die wenigsten Hunde steigen ohne Weiteres hinein, sobald sie den Anhänger sehen. In der Regel müssen Sie Ihren Hund erstmal an das neue Verkehrsmittel gewöhnen. Dies geschieht am besten schrittweise: Lassen Sie den Hund den Anhänger in Ruhe erkunden – am besten in einem bereits vertrauten Umfeld. Platzieren Sie im Innenraum Leckerlis beziehungsweise geben Sie dem Hund ein paar, wenn er darin sitzt oder liegt. So bildet der Hund positive Assoziationen mit dem Aufenthalt im Hundeanhänger. Bewegen Sie den Anhänger ein bisschen per Hand, sodass sich der Hund daran gewöhnt, darin transportiert zu werden. Nun können Sie den Anhänger am Fahrrad befestigen und nutzen. Es ist jedoch zu empfehlen, erst einige kürzere Probefahrten durchzuführen, bevor Sie sich auf eine längere Radtour begeben, damit Sie sich auch sicher sind, dass der Hund wirklich damit zurechtkommt.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrrad-Hundeanhänger nicht selbst getestet.

Zwar testete das renommierte Testportal Stiftung Warentest bereits Fahrrad-Anhänger für Kinder, ein Test für Hundeanhänger fehlt jedoch bislang. Auch andere Zeitschriften wie ÖKO-TEST widmeten sich noch nicht dem Thema. Allerdings wären Hundeanhänger sehr dankbare Testobjekte. Oft bewertet die Stiftung in ihren Tests beispielsweise die Verarbeitungsqualität. Auch Sicherheitsmerkmale wie die Sichtbarkeit oder das Vorhandensein beziehungsweise die Abwesenheit von Schadstoffen werden in der Regel geprüft. Zwar kann man Hunde schwer nach einer Bewertung fragen, dennoch lassen sie es sich anmerken, wenn sie sich im Fahrzeug wohl oder unwohl fühlen. Um Aspekte wie die Federung zu testen, müssen die Hunde außerdem nicht befragt werden. Nicht zuletzt wäre es interessant herauszufinden, wie hoch die maximale Belastbarkeit wirklich ist. Die meisten Modelle sollten einige Kilogramm mehr als das angegebene Maximalgewicht aushalten. Dann wissen Sie, ob Sie beispielsweise zusätzlich zum Hund beispielweise Ihren Einkauf darin verstauen können oder ob Sie sich genau an die Grenze halten müssen.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Conny Hagen / stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzvergleich | Abb. 4: © Gabriele Rohde / stock.adobe.com | Abb. 5: © Sabine Schönfeld / stock.adobe.com | Abb. 6–7: © Netzvergleich | Abb. 8: © Jacquie Klose / stock.adobe.com