Keyboard Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Das Keyboard ist ein elektronisches Tasteninstrument, das eine große Auswahl unterschiedlicher Klänge und Rhythmen bietet.
  • Mit den verschiedenen Einstellungen kann eine ganze Band simuliert werden.
  • Die vielen Funktionen des Instruments lassen sich kreativ nutzen.
  • Das Keyboard eignet sich gut für den Einstieg ins Klavierspiel.
Die besten Keyboards im Vergleich

Mehr als nur ein Ersatzklavier

Musik machen ist ein wunderbares Hobby. Wer davon träumt, seine Lieblingssongs einmal selbst zu spielen, für den ist ein Keyboard genau das Richtige. Dieses Instrument ist ein wahrer musikalischer Alleskönner. Wer es beherrscht, wird zur Ein-Mann-Band. 

Üblicherweise haben Keyboards 61 Tasten, eingebaute Lautsprecher und eine Begleitautomatik. Diese Funktion ist das Alleinstellungsmerkmal des Keyboards. So simuliert es eine ganze Band. Das Instrument begleitet das Spiel mit verschiedenen Sounds und Rhythmen, etwa mit einem Schlagzeug oder einem Bass. In der Hauptstimme lassen sich verschiedene Klänge oder “Instrumente” einstellen, zum Beispiel Orgeln, Flöten, Trompeten, Klanghölzer – je nach Ausführung sind nahezu keine Grenzen gesetzt.

Viele Anfänger beginnen das Klavierspiel auf einem Keyboard. Im Vergleich zum akustischen Instrument ist es deutlich preisgünstiger und leichter. Für den Einstieg kann das eine gute Lösung sein. Auf Dauer ersetzt ein Keyboard aber nicht ein Klavier oder E-Piano. Denn Keyboards haben zwar Tasten und Klavierklänge, aber andere Klang- und Spieleigenschaften. Ein Keyboard ist mehr als nur ein Ersatzklavier, es muss als eigenständiges Instrument betrachtet werden, das vielfältige Möglichkeiten jenseits des Klavierspiels eröffnet. Bekannte Hersteller von Keyboards sind Yamaha, Casio und Rockjam.

Vorteile

  • Viele verschiedene Klänge und Funktionen
  • Leicht zu erlernen
  • Preiswerte Anschaffung
  • Niedriges Gewicht
  • Kann leicht mit anderen Geräten verbunden werden

Nachteile

  • Klang unterscheidet sich deutlich von akustischen Instrumenten
  • Keine wahre Alternative zum Klavier

Für wen eignet sich ein Keyboard? 

Das Keyboard zeichnet sich durch seine Einsteigerfreundlichkeit aus. Es eignet sich für Menschen jedes Alters, die ein Instrument erlernen wollen. Auch ohne musikalische Vorkenntnisse lassen sich auf dem Keyboard schnell Fortschritte erzielen. Durch die vielen Funktionen ist es ideal für kreative Köpfe, die gern mit verschiedenen Klängen und Techniken experimentieren. Professionelle Musiker benutzen Keyboards schon lange zum Schreiben und Aufnehmen von Songs.

Kinder und auch ältere Anfänger können auf einem Keyboard ausprobieren, ob ihnen das Spiel auf einem Tasteninstrument überhaupt liegt, bevor sie sich ein teures Klavier anschaffen. Wer auf längere Sicht vor allem klassische Klavierstücke spielen möchte, für den ist ein Keyboard nicht das Richtige. Dynamik und Ausdruck wie auf dem Klavier sind nicht möglich. Da die meisten Modelle einen kleineren Tonumfang haben als ein Klavier, sind viele Stücke der klassischen Klavierliteratur auf dem Keyboard gar nicht zu spielen. Die Spielweise eines Keyboards eignet sich aber hervorragend dazu, beliebte Popsongs zu interpretieren.

Was ist der Unterschied zwischen einem Keyboard und einem E-Piano

Ein E-Piano simuliert im Gegensatz zum Keyboard das Klangverhalten und Spielgefühl eines Klaviers. Das Hauptaugenmerk liegt bei einem E-Piano immer auf dem Klavierspiel, weshalb die meisten Modelle über keine Begleitautomatik verfügen und sich auf verschiedene Klavierklänge beschränken. Ein Keyboard bietet viele Klänge und automatische Begleitrhythmen. E-Pianos sind leichter und preisgünstiger als akustische Klaviere und benötigen keine Wartung. Im Gegensatz zu Keyboards sind die meisten E-Pianos allerdings nicht darauf ausgelegt, oft transportiert zu werden.

Woher kommen die Unterschiede im Spielgefühl und Klang? Hier ist vor allem die Anschlagsdynamik ein wichtiges Stichwort. Im Inneren eines Klavieres wird auf Tastendruck durch eine Mechanik ein Hammer gegen eine Saite geschleudert. Durch unterschiedlich kräftiges Anschlagen einer Taste lässt sich der Ton verändern. Leichtes Anschlagen erzeugt einen leisen Ton, starkes Anschlagen einen lauten.

Der Anschlag zählt

Durch die Anschlagsdynamik kann der Musiker jeden einzelnen Ton in seiner Lautstärke beeinflussen. Das wurde erst durch die Erfindung der Hammermechanik im 18. Jahrhundert möglich. Bei Tasteninstrumenten wie der Orgel oder dem Cembalo – dem Vorläufer des Klaviers – kann der Ton nicht durch den Tastenanschlag verändert werden. So erhielt das Klavier den Namen Pianoforte, denn durch die neue Mechanik war es möglich, einen einzelnen Ton sowohl leise (piano) als auch laut (forte) zu spielen.

Die Tasten eines akustischen Klaviers lassen sich zudem unterschiedlich leicht drücken. Das liegt daran, dass tiefe Töne durch eine lange und dicke Saite erzeugt werden und hohe Töne durch eine kurze und dünne. Der tiefste Ton bietet den größten Widerstand beim Anschlag, der höchste Ton den geringsten. Nachdem eine Taste angeschlagen wurde, schwingen die Saiten weiter und der Ton hallt nach.

E-Pianos sind für ein authentisches Spielgefühl mit gewichteten Tasten und einer Anschlagsdynamik ausgerüstet. Viele Modelle haben zusätzlich auch eine „graded“ Hammermechanik. „Graded“ bedeutet, dass wie beim Klavier die Töne von links nach rechts allmählich leichter anzuschlagen sind. Zusätzlich haben E-Pianos einen Nachhalleffekt, der den Nachklang von echten Saiten simuliert.

Keyboards haben leichtgängige Kunststofftasten, die sich alle gleich leicht herunterdrücken lassen. Bei einfachen Modellen macht es keinen Unterschied, mit welcher Stärke eine Taste gedrückt wird, der Ton ist immer gleich. Viele Modelle haben aber eine Anschlagsdynamik, die mehr musikalischen Ausdruck ermöglicht und sich auf Wunsch ausstellen lässt. Einen Nachhall-Effekt bieten nur Geräte in höheren Preiskategorien. Ohne ihn bricht ein Ton ab, sobald die Taste nicht mehr gedrückt wird.

Auf Keyboards lassen sich viele Stücke, die für das Klavier geschrieben wurden, nicht spielen. Sie haben 61 Tasten und somit einen Tonumfang von nur fünf Oktaven. Klaviere und E-Pianos hingegen haben mit ihren 88 Tasten einen Tonumfang von siebeneinhalb Oktaven.

Wie ist ein Keyboard aufgebaut?

Jeder kennt die Klaviatur mit ihren weißen und schwarzen Tasten. Darüber, am linken und rechten Ende des Keyboards, sitzt jeweils ein Lautsprecher. Das Interessanteste befindet zwischen den Boxen, nämlich das Bedienfeld. Hier lassen sich Sounds auswählen und Funktionen einstellen. Je nach Ausführung ist das Instrument an der Hinterseite mit verschiedenen Anschlüssen ausgestattet, die den Funktionsumfang des Keyboards noch einmal erweitern.

Die Klaviatur

Die Klaviatur ist das unverkennbare Merkmal von Tasteninstrumenten. Es fällt auf, dass es eine weiße und eine schwarze Reihe an Tasten gibt. Die vordere, weiße Reihe repräsentiert die sieben Ganztöne, die schwarze Reihe dahinter die fünf chromatischen Töne. Durch Lücken, in denen zwei weiße Tasten nebeneinander liegen, werden die schwarzen Tasten in Zweier- und Dreiergruppen getrennt. Die weiße Taste links von jeder Zweiergruppe heißt immer C. Der Weg von Ton zu Ton wird Intervall genannt. Von C nach C sind es acht Tonstufen, dieses Intervall ist eine sogenannte Oktave.

Klaviatur mit markierter Oktave
Die Klaviatur mit ihren Tasten. Markiert ist eine Oktave.

Auf der Klaviatur ist das C in der Mitte ein wichtiger Orientierungspunkt. Es wird c‘ (eingestrichenes C) genannt. Viele Anfängerstücke beginnen auf diesem Ton. Das liegt daran, dass die Tonart C-Dur keine sogenannten Vorzeichen hat und deshalb ohne die schwarzen Tasten auskommt.

Die Ausstattung eines Keyboards

Auf der Oberseite eines Keyboards finden sich links und rechts zwei Lautsprecher. So kann ein Stereoklangbild entstehen. Unterhalb der Tastatur befindet sich oft ein Anschluss für Kopfhörer. Das Bedienfeld befindet sich zwischen den beiden Lautsprechern oberhalb der Tastatur. Was genau dort vorhanden ist, ist abhängig von der Ausstattung.

Keyboard mit diversen Einstellungsmöglichkeiten
Ein Keyboard mit üblicher Ausstattung. Zu sehen sind die Klaviatur, einer der Lautsprecher und ein Teil des Bedienfelds.

Zu den Grundelementen gehören ein Knopf zum Ein- und Ausschalten, ein Lautstärkeregler, Auswahlknöpfe für die verschiedenen Funktionen und Sounds sowie ein Display, der anzeigt, welche Klänge und Features gerade aktiv sind. Die verschiedenen Anschlüsse befinden sich – mit Ausnahme des Kopfhörerausgangs – meist hinten am Instrument. Hier werden externe Geräte angeschlossen. Das erweitert die Funktionen des Keyboards. Die Anschlüsse sind für gewöhnlich beschriftet.

Die Wahl des richtigen Keyboards

Ein gutes Keyboard verfügt über eine vielfältige Auswahl an Funktionen und Klängen. Anfänger können ruhig ein Modell mit kleinerem Funktionsumfang wählen, damit es für sie übersichtlich bleibt. Wichtig ist, dass die Klänge qualitativ gut sind und dass auch die Lautsprecher einen überzeugenden Sound liefern. Die Tasten der Klaviatur müssen griffig und stabil verarbeitet sein.

Die Tastatur

Ob beim Musizieren Freude aufkommt, hängt ganz maßgeblich von der Tastatur ab. Eine gut verarbeitete Klaviatur lässt sich angenehm berühren und spielen. Die einzelnen Tasten müssen gut gängig und stabil verbaut sein. Die Größe der Tasten kann beim Keyboard in Breite und Tiefe variieren. Kleine Tasten eignen sich besonders gut für Kinder, die noch keine ganze Oktave greifen können. Erwachsene wählen die normale Ausstattung.

Auch für Einsteiger empfiehlt sich ein Modell mit Anschlagsdynamik. Andernfalls sind die Möglichkeiten zum musikalischen Ausdruck sehr begrenzt, was schnell frustriert. Ein Modell mit dieser Funktion auszuwählen, ist besonders wichtig, wenn geplant wird, später auf ein Klavier oder E-Piano umzusteigen.

keyboard-modernes_keyboard_mit_sondertasten
Es gibt Keyboards mit kleiner Klaviatur und programmierbaren Loop-Tasten.

Eine Gewichtung der Tasten ist nur für Spieler interessant, die oft Klavierklänge nutzen. Für die vielen anderen Sounds, die ein Keyboard bietet, ist eine solche Einstellung nicht notwendig. Ein Gitarrenklang braucht keine Funktion, die das Tastengewicht eines akustischen Klaviers simuliert. Bei bestimmten Klängen wie Orgel oder Synthesizer ist die leichtgängige Tastatur des Keyboards vorteilhafter und authentischer. Gute Keyboards haben häufig eine Tastengewichtung, die sich ein- und ausschalten lässt. Ausschlaggebend bei der Tastatur bleibt das Spielgefühl, welches subjektiv ist.

Lautsprecher und Klang

Schlechter Klang ist nicht nur für Profis, sondern gerade auch für Einsteiger ärgerlich und frustrierend. Wenn der Sound nicht stimmt, macht das Spielen keine Freude. Die Qualität der eingebauten Lautsprecher ist zu einem erheblichen Teil für den Klang des Instruments verantwortlich. Das Klangbild muss klar und ausgeglichen sein. Bässe, mittlere und hohe Töne müssen in einem harmonischen Verhältnis stehen. Tendenziell erhöht sich mit dem Preis des Geräts auch die Klangqualität. Aber auch unter günstigen Keyboards lassen sich Modelle mit vernünftigen Lautsprechern finden. Wer mit der Klangqualität seines Keyboards unzufrieden ist, kann hochwertige Kopfhörer anschließen oder je nach vorhandenen Anschlüssen bessere Boxen nachrüsten.

Sounds und Styles

Ein Keyboard sollte zumindest eine solide Basisausstattung an Klängen (Sounds) und Rhythmen (Styles) haben. Ein ausgewähltes Repertoire an guten Klängen ist besser als hunderte Sounds und Styles, die alle nicht berauschend sind. Viele günstigere Keyboards verfügen über eine riesige Bibliothek an Sounds, die jedoch für bessere Modelle programmiert und dann neu angepasst wurden. Darunter leidet die Qualität.

Ein Sound ist ein Klang für die Hauptstimme, der etwa einem bestimmten Instrument nachempfunden ist. Neben Klavierklängen haben Keyboards nahezu jedes vorstellbare Instrument im Programm. Bei vielen Modelle können die Sounds mit verschiedenen Effekten wie Hall oder Chorus verändert werden.

Unter einem Style wird ein Muster verstanden, anhand dessen das Keyboard eine Begleitung nach dem Vorbild eines gewissen Musikstils produziert. Diese Funktion nennt sich BegleitautomatikStyles finden hauptsächlich im Bereich der Livemusik Verwendung.

Tipp: Die besten Styles

Ein Keyboard ist ein Unterhaltungsinstrument, das Schwung in jede Party bringt. Nicht nur für professionelle Entertainer sind die Sounds und Styles aus dem Bereich Tanzmusik interessant. Klassische Tänze erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Traditionell gibt es die Kategorien „Standard“ und „Latein“ mit jeweils fünf Tänzen, die auf einem Keyboard unter „Ballroom“ zu finden sind. 

Die Begleitautomatik

Die Begleitautomatik erlaubt dem Keyboarder den Auftritt als Ein-Personen-Band. Sie begleitet und ergänzt das Spiel mit verschiedenen Styles. Einen angespielten Akkord setzt die Automatik direkt in einen Style um. Ist zum Beispiel ein Samba-Style ausgewählt und es wird ein C-Dur-Akkord gegriffen, spielt die Begleitautomatik ein Schlagzeug im Samba-Stil sowie den harmonisch passenden Bass, Gitarrenbegleitung und für Samba typische Phrasen etwa auf der Trompete. Wenn ein neuer Akkord gespielt wird, reharmonisiert die Automatik die Begleitung demgemäß. Mit zusätzlichen Funktionen lassen sich die Styles der klassischen Struktur eines Liedes anpassen. Die Grundfunktionen sind „Intro“, „Main“ – also der Hauptteil des Stücks – und „Ending“. Mit der Begleitautomatik spielen auch Einsteiger schnell Songs, die überzeugend klingen. Wer ohne Hilfsmittel üben und spielen will, für den ist diese charakteristische Funktion des Keyboards allerdings eher uninteressant.

Die Anschlüsse

Rückseite eines Keyboards
Die üblichen Anschlüsse auf der Rückseite eines Keyboards.

Die Anschlüsse bestimmen, für welches Einsatzgebiet sich ein Keyboard eignet. Alle Keyboards haben einen Netzteilanschluss und mindestens einen Kopfhörerausgang, der es erlaubt, leise zu üben oder während der Ruhezeiten zu spielen. In der Regel werden die eingebauten Lautsprecher stumm geschaltet, sobald ein Kopfhörer angeschlossen wird. Bei Keyboards im Niedrigpreissegment ist dieser Anschluss oft die einzige Möglichkeit, einen Verstärker oder ein Mischpult anzuschließen. Oft ist es dafür nötig, einen Adapter zwischenzuschalten. Übliche Anschlüsse an einem Keyboard sind:

  • Netzteilanschluss: Mit einem Netzkabel wird das Keyboard mit der Stromversorgung verbunden.
  • Pedal / Sustain / Expression: Hier werden Pedale angeschlossen, die den Klang manipulieren.
  • Stereoeingang / Audio in / AUX: So kann das Keyboard über die eingebauten Lautsprecher Audios vom Smartphone, MP3-Player oder einem anderen Wiedergabegerät spielen.
  • Stereoausgang / Out: Hier werden Lautsprecher, Verstärker, Mischpulte und andere externe Geräte angeschlossen.
  • USB: Verbindet das Instrument mit Computern und MIDI-Geräten. Überträgt Daten auf einen USB-Stick.
  • MIDI: Ermöglicht die Kommunikation mit einem Computer und anderen MIDI-Geräten. Ein MIDI-Anschluss ist für professionelle Musiker und Tüftler interessant und erlaubt, ein komplexes Setup aufzubauen.
Was ist MIDI?

MIDI ist ein sehr nützliches Werkzeug für alle, die eigene Musik schreiben. Die Abkürzung steht für „Musical Instrument Digital Interface“, was so viel bedeutet wie „Digitale Schnittstelle für Musikinstrumente“. Über MIDI-Daten kommunizieren Computer, Musikinstrumente und andere Geräte miteinander. Mit verschiedenen Programmen kann das eigene Keyboardspiel auf dem Computer visualisiert werden. Am üblichsten ist der Piano-Roll-Editor, der eine Klaviatur mit einem Zeitverlauf darstellt. Die MIDI-Noten lassen sich mit diesem Programm leicht bearbeiten und verschieben. Über den Computer ist es auch möglich, das Keyboard bestimmte Sounds erzeugen zu lassen. Allmählich verdrängt USB die MIDI-Anschlüsse.

Musikproduktion mit Keyboard

Zusätzliche Funktionen und Einstellungen

Ein Merkmal des Keyboards ist der große Funktionsumfang, der viele Spielereien ermöglicht. Die Funktionen erleichtern das Schreiben von Musik, sind praktisch für das Spielen in einer Band, oder erzeugen ganz neue Klangfarben. 

Wer das Keyboard zum Komponieren nutzt und eine gute Idee hat, möchte diese am liebsten direkt aufnehmen und speichern, bevor sie verloren geht. Die meisten Keyboards haben eine MIDI-Aufnahmefunktion. Die integrierten Speicher von niedrigpreisigen Modellen sind aber nicht allzu groß. Sie reichen aus, um eine Idee festzuhalten, aber nicht für ausgereifte Kompositionen. Umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten sind oft ebenfalls nicht zu finden. Dafür empfiehlt es sich, das Keyboard an einen Computer anzuschließen.

Keyboarder, die vor Publikum spielen, wollen auf Split- und Layerfunktionen nicht verzichten. Die Split-Funktion erlaubt es, die Tastatur in verschiedene Bereiche zu unterteilen und diesen Bereichen verschiedene Sounds zuzuordnen. Bei der Layer-Funktion werden Klänge übereinandergelegt, um so einen neuen Eindruck zu erzeugen. Oft lassen sich Split und Layer auch gleichzeitig einstellen. Dann spielen zum Beispiel auf der rechten Hälfte Klavier und Trompete und auf der linken Hälfte ein Bass.

Wer eine Einstellung gefunden hat, die besonders gefällt, möchte diese speichern, um sie schnell wiederzuverwenden. Mit dem Registrationsspeicher lässt sich eine Einstellung ganz einfach einem Slot zuweisen. Die Lieblingseinstellungen sind so nur einen Knopfdruck weit entfernt. Das ist besonders nützlich für Auftritte, wenn schnell zwischen Einstellungen hin und her geschaltet werden muss.

Höherpreisige Keyboards bieten einige Möglichkeiten, den Ton beim Spielen mit Effekten zu verändern. Die Effekte Hall und Chorus gehören zu den am häufigsten verwendeten. Der Chorus ist ein Modulationseffekt, der mehrere leicht verzögerte Kopien eines Tons erstellt und ihm so einen schwebenden Charakter verleiht. Der Hall – oft auch Reverb genannt – erzeugt einen künstlichen Nachhall und lässt Klänge räumlicher wirken. Manche Keyboards haben an der Seite einen Pitch-Bender. Mit diesem Rad lassen sich die Spielmöglichkeiten von Saiteninstrumenten simulieren. 

Keyboard-Zubehör

Zubehör für das Keyboard erweitert zwar nicht die Funktionen oder verbessert das Spiel, ungemein praktisch ist es aber trotzdem. Eine Tasche schützt das gelagerte Instrument vor Staub. Damit können Sie es leicht zur Probe oder zum Auftritt mitnehmen. Nicht immer kann das Keyboard auf einen Tisch gelegt werden. Nicht nur für die Bandprobe lohnt sich deshalb die Anschaffung eines Keyboardständers. Diese sind meist x-förmig, höhenverstellbar und zusammenklappbar. Beim Spielen von Keyboard und Klavier sorgt ein Hocker dafür, dass die richtige Körperhaltung bewahrt wird. Genau wie die Ständer lassen sich die Hocker in der Höhe verstellen und zusammenklappen.

Weitere Funktionen

Viele Modelle verfügen über Lernprogramme, was besonders Einsteiger freut. Damit lassen sich einige der integrierten Songs Schritt für Schritt erlernen. So bauen sich auch unerfahrene Keyboard-Spieler schnell ein kleines Repertoire an bekannten Liedern auf. Manche Modelle haben auch Leuchttasten, die das Üben erleichtern. Zu beachten ist, dass Keyboards, die nicht als Einsteigermodelle gedacht sind, oft nicht über umfangreiche Liedsammlungen und Übungsprogramme verfügen.

Verschiedene Keyboard-Ausführungen

Je nach Preissegment unterscheiden sich Keyboards in der Ausführung. In welcher Preisklasse sich interessierte Käufer umsehen sollten, hängt vor allem vom Spielniveau ab. Anfänger schauen sich am besten die Preisklasse bis 200 Euro an. Hier finden sich viele Modelle mit einer soliden Grundausstattung. Fortgeschrittene Spieler wollen mehr Funktionen. Für sie eignen sich mittelpreisige Modelle bis 500 Euro. Teurere Keyboards sind etwas für Profis, die live auftreten oder Musik komponieren.

Keyboards für Anfänger

Keyboards im niedrigen Preissegment richten sich üblicherweise an Nutzer, die gerade ins Klavier- oder Keyboardspielen einsteigen wollen. Anfänger scheuen oft große Investitionen, da sie noch nicht wissen, ob sie sich langfristig für das Keyboard-Spiel begeistern können. Passende Modelle sind für unter 200 Euro zu bekommen. Einsteiger-Instrumente müssen vor allem bei der Grundausstattung überzeugen. Dazu gehören:

  • Eine gut spielbare Tastatur
  • Einwandfreie Klangeigenschaften der Lautsprecher
  • Hohe Qualität der Sounds und Styles
  • Solide Verarbeitung
  • Leichte Bedienung

Anfängern ist vom Kauf eines Modells ohne Anschlagsdynamik abzuraten – gerade, wenn auch klassische Klavierstücke geübt werden sollen. Wer das Keyboard länger nutzen und dabei ein Gefühl für musikalischen Ausdruck entwickeln möchte, ist auf die Anschlagsdynamik angewiesen. Ohne diese macht das Spielen von Popsongs und Klavierstücken keinen Spaß.

Weil im Heimgebrauch eher keine externen Boxen an das Keyboard angeschlossen werden, sollten die eingebauten Lautsprecher einen guten Klang erzeugen. Niemand übt gerne, wenn das eigene Spiel zerrend und scheppernd wiedergegeben wird.

Eine ausreichende Qualität ist auch für die integrierten Sounds und Begleitrhythmen wichtig. Die Größe der Bibliothek ist dabei zweitrangig, denn hunderte Klänge und Rhythmen sind bei modernen Keyboards ohnehin Standard. Bei Einsteigermodellen werden sie oft dem Repertoire eines älteren, höherwertigen Instruments desselben Herstellers entlehnt. Die Anpassung der Klänge geschieht aber nicht ohne mehr oder weniger deutliche qualitative Einbußen. Doch auch unter den Einsteigermodellen gibt es Geräte, die eine ausreichend gute Klangqualität bieten. Wichtig ist, dass Sounds und Styles eine gewisse Tiefe haben und lebendig wirken.

Junge spielt auf Keyboard

Für einen Einsteiger ist eine einfache Bedienung wichtiger als ein großer Funktionsumfang. Das Bedienfeld sollte besonders benutzerfreundlich sein, mit Drehreglern und übersichtlichen Displays sowie eindeutigen Benennungen der Funktionen, Klänge und Anschlüsse. Ein praktisches Extra für Anfänger sind Lernprogramme und Leuchttasten.

Funktionen jenseits einer soliden Grundausstattung sind für viele Einsteiger zunächst nicht besonders wichtig. Bei den Anschlüssen sind ein Kopfhörerausgang und ein Pedalanschuss Minimalstandard. Ein Stereoeingang kann für Einsteiger interessant sein, die Musik über das Keyboard abspielen wollen. Weitere Anschlüsse und die damit verbundenen Funktionen sind eher ab einem höheren Spielniveau interessant. Ähnlich verhält es sich mit den Bedienfunktionen. Alles, was über Sounds und Styles hinausgeht, ist für den Anfang nicht wichtig. Dazu gehören etwa rudimentäre Aufnahmefunktionen, die viele Modelle im Bereich bis 200 Euro aufweisen. Von einer großen Funktionsbreite können sich viele Einsteiger erschlagen fühlen. Wer plant, nach einer ersten Übungsphase zum Klavier zu wechseln, braucht viele der Funktionen ohnehin nicht.

Was die Anschlüsse betrifft, so ist der Minimalstandard für ein Einsteiger-Keyboard ist ein Kopfhörerausgang und ein Pedalanschluss. Abhängig von der Verwendung des Instruments werden weitere Anschlüsse wichtig. Wer Musik über das Keyboard abspielen möchte, braucht einen Stereoeingang.

Vorteile

  • Günstiger Preis
  • Viele Sounds und Styles
  • Übersichtliche Anzahl an Optionen

Nachteile

  • Abstriche in der Gesamt-Qualität
  • Funktionen schnell ausgeschöpft

Keyboards für Fortgeschrittene

Für Fortgeschrittene Spieler und ambitionierte Einsteiger lohnt sich ein Blick in das mittlere Preissegment (200 bis 500 Euro). Anfänger, die sich mit allen Funktionen ihres Einsteigergeräts vertraut gemacht haben, brauchen ein Modell, das mehr Möglichkeiten bietet. Fortgeschrittene Spieler wollen nicht mehr nur das Instrument lernen und beherrschen, sondern selbst kreativ werden und die verschiedenen Funktionen des Keyboards austesten. Diese Modelle haben in Sachen Klang und Funktionsumfang deutlich mehr zu bieten als Einsteigerausführungen.

Wer die Grundlagen des Spiels beherrscht und ein gewisses Niveau erreicht hat, wird die Begleitautomatik ausprobieren wollen. Interessierte Musiker sollten darauf achten, welche Sounds integriert und wie gut die verschiedenen Rhythmen sind. Gute Mittelklasse-Keyboards verfügen über Registrierungsspeicher, Aufnahmefunktionen sowie Effekt- und Klangeinstellungen. Diese Funktionen müssen voll nutzbar sein und keine Spielereien, wie sie Einsteigermodelle haben. Wer Songs schreiben oder live auftreten möchte braucht verschiedene Anschlussmöglichkeiten wie USB, MIDI und einen Stereoausgang.

Vorteile

  • Verfügt über alle wichtigen Funktionen
  • Höhere Qualität
  • Moderate Preise

Nachteile

  • Erreichen noch nicht die Qualität eines Profigeräts
  • Hohe Investition für einen Einsteiger

Keyboards für Profis

Diese Keyboards sind wahre Entertainment-Maschinen und eignen sich nicht für jemanden, der nur ab und zu etwas Klavier üben möchte. Diese Instrumente (ab 500 Euro) sprechen professionelle Musiker an, die das Keyboard auf der Bühne oder im Tonstudio nutzen wollen. Daher lassen sie, was Klang und Funktionsumfang betrifft, kaum Wünsche offen. Die Tastaturen dieser Modelle lassen sich besonders dynamisch spielen und sind mit Aftertouch ausgerüstet. Die qualitativ hochwertigen Sounds reagieren sehr detailliert auf unterschiedliche Anschlagsstärken. Große, grafikfähige Displays sorgen für noch mehr Bedienkomfort. Da diese Instrumente auf die Bühne gehören, sind sie besonders stabil und widerstandsfähig. Je höher der Preis, desto besser und umfangreicher die Ausführung. Wer will, kann weit über 1.000 Euro für ein Profi-Keyboard ausgeben. Für Hobbymusiker und Einsteiger, die viele der Funktionen eventuell gar nicht nutzen würden, sind diese Instrumente nicht interessant.

Vorteile

  • Besonders viele Funktionen
  • Äußerst hohe Qualität
  • Moderate Preise

Nachteile

  • Sehr hohe Preise
  • Nicht für Einsteiger geeignet

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Keyboard-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Das Musikportal bonedo.de führte 2020 einen ausführlichen Test von Keyboards im Einsteiger-Segment durch. Die Tester beurteilten die Ausstattung, Sounds und Styles, Klangqualität, Spielbarkeit der Tastatur, Bearbeitungsmöglichkeiten, sowie den Gesamteindruck. Der Test ist in die drei Kategorien „mit Anschlagsdynamik“, „ohne Anschlagsdynamik“ und „76 Tasten“ gegliedert. Bei dem „Testmarathon“ wurden insgesamt 41 Modelle bewertet. Auf der Seite kann auch ein ähnlich detaillierter Test von Keyboards der mittleren Preisklasse> gefunden werden. Allerdings wird bei beiden Tests kein Sieger gekürt, sondern einige Kaufempfehlungen ausgesprochen. Unter den niedrigpreisigen Modellen wurde etwa das Korg EK-50 empfohlen. Es sei ein rundum gelungenes Einsteiger-Keyboard mit guten Sounds, angenehm spielbarer Tastatur und Lautsprechern mit sattem Klang. In der mittleren Preisklasse überzeugte im Test das Yamaha PSR-SX900. Gelobt wurden das sehr gute Bedienkonzept und der großartige Sound.


Abb. 1–2: © Netzvergleich | Abb. 3: © PASTA DESIGN / stock.adobe.com | Abb. 4: © Atlas / stock.adobe.com | Abb. 5: © Netzvergleich | Abb. 6: © grthirteen / stock.adobe.com | Abb. 7: © Arkady Chubykin / stock.adobe.com