Hoverboard Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Hoverboard ist ein elektrisches Rollbrett, das dem Freizeitspaß dient.
- Je nach Bodenbeschaffenheit eignet sich ein Board mit kleinen Reifen aus Vollgummi oder mit großen Luftreifen.
- Das Hoverboard darf nur auf privatem Gelände und niemals im Straßenverkehr genutzt werden.
- Bei einigen Boards bietet eine App Zugriff auf mehr Funktionen.
Fahrspaß mit Schwebegefühl
Bekannt wurde das Hoverboard durch den Film “Zurück in die Zukunft 2” aus dem Jahr 1989. Das Board, auf dem der Schauspieler Michael J. Fox als Marty McFly im Film seinen Verfolgern entkommt, ist eine Art schwebendes Skateboard. Ganz so spektakulär wie ihr futuristisches Filmvorbild sind real erhältliche Hoverboards allerdings nicht. Dennoch macht es viel Spaß, mit ihnen zu fahren. Sie ähneln mehr einem kleinen Segway ohne Lenkstange als einem Skateboard und rollen, statt zu schweben. Der Fahrer gleitet dank Elektroantrieb mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Stundenkilometern über die Straße, ohne dass seine Füße die Fahrbahn berühren. Für Anfänger und Fortgeschrittene empfehlen sich Modelle, die eine Spitzengeschwindigkeit von 12 bis 15 Kilometern pro Stunde erreichen, was der Standard bei den meisten Hoverboards ist. Der Begriff Hoverboard kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „schwebendes Board“, was zwar bei der heutigen Variante nicht ganz korrekt ist, aber zumindest dem Fahrgefühl entspricht.
Wie fährt sich ein Hoverboard?
Das Fahren mit dem Hoverboard verlangt Gleichgewichtsgefühl, da es keine Lenkstange gibt. Ein Elektromotor treibt das Board an, die Energie des Aggregats kommt von einem Akku. Die Akkulaufzeit ist vom Modell abhängig, im Schnitt beträgt sie etwa drei Stunden. Gesteuert wird das Board allein durch Gewichtsverlagerung. Dafür gibt es eine eingebaute Bewegungssensorik, die Gyroskop heißt. Sie befindet sich unterhalb der Trittfläche, reagiert auf jede Gewichtsverlagerung und verhindert das Abkippen nach vorne und hinten.
Der ideale Freizeitspaß
Das elektrische Rollbrett gilt als Fun- und Sportgerät. Und wenn alle Bedingungen stimmen, macht das Fahren auch richtig Spaß. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt der Nutzer ist. Die Anwendung erfordert zwar etwas Übung und Geduld, ist aber ansonsten einfach und lässt sich mit Hilfe von Extras zusätzlich vereinfachen. Oft können mit dem Board auch größere Entfernungen bis zu 15 Kilometer zurückgelegt werden.
Das Hoverboard und seine Alternativen
Es gibt drei Arten von Hoverboards: Das klassische Hoverboard, das Monowheel und das Hoverkart.
Das klassische Hoverboard
Das klassische Hoverboard wird auch als Twowheel oder Balance-Hoverboard bezeichnet. Jedes der beiden Räder ist mit einem Motor ausgestattet dessen Leistung bei 350 bis 400 Watt liegt. Das Board erreicht Maximalgeschwindigkeiten von 10 bis 30 Stundenkilometer und ist in verschiedenen Ausführungen und Leistungsklassen erhältlich, hat einen überschaubaren Anschaffungspreis, ist oft mit der Self-Balance-Funktion ausgestattet und erfordert weniger Übung beim Fahren als ein Monowheel. Allerdings hat es meist ein höheres Eigengewicht.
Das Monowheel
Das Monowheel ist am ehesten für Fortgeschrittene geeignet, da damit nicht auf zwei Rädern, sondern nur auf einem Rad gefahren wird. Das Rad befindet sich in der Mitte des Boards und beinhaltet den Motor und den Sensor. Das Monowheel wird ebenfalls über Gewichtsverlagerung gesteuert, die Balance beim Aufsteigen und beim Fahren zu halten, ist jedoch schwieriger als bei einem Twowheel. Der Nutzer sollte deshalb unbedingt Schutzkleidung tragen. Monowheels sind meist etwas teurer als Twowheels.
Das Hoverkart
Das Hoverkart ähnelt einem Gokart, die Basis ist aber das elektrische Gokart. Es wird nicht über das Gewicht des Fahrers, sondern über zwei Lenkstangen durch Ziehen und Drücken gelenkt. Der Sitz befindet sich zwischen den Lenkstangen. Das Hoverboard ist allerdings nicht als Ganzes erhältlich, sondern nur als Zusatzset zum Zusammenbauen, das an ein normales Hoverboard angebaut wird. Es sorgt für ein stabileres Fahrerlebnis als bei den anderen Varianten und garantiert leichtes Lenken. Allerdings ist der Sitz auf Dauer unbequem und ein Zusammenbau des Sets vor der ersten Fahrt nötig.
Gelände- oder Straßenfahrt
Je nachdem wo das Hoverboard zum Einsatz kommen soll, sind unterschiedliche Merkmale relevant. Soll das Hoverboard vorwiegend auf glattem Gelände wie einer asphaltierten Straße zum Einsatz kommen, reichen Vollgummi-Reifen mit einem Durchmesser von 6,5 Zoll vollkommen aus. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht platzen und auf glattem Boden eine gute Haftung haben. Ihr Nachteil ist jedoch, dass sie nicht federn und durch ihre geringe Größe Steine auf dem Asphalt nicht überwinden können. Daher eignen sie sich nicht für die Fahrt auf unebenem Boden.
Bei einem Board fürs Gelände sollten die Reifen acht bis zehn Zoll groß und aufblasbar sein. Dies garantiert eine gute Federung und kleine Unebenheiten stellen keine unüberwindbare Hürde dar. Sie können im Gegensatz zu Vollgummireifen allerdings platzen, weshalb der Reifendruckregelmäßig überprüft werden muss. Die aufblasbaren Reifen haben meist ein gröberes Profil, damit sie nicht wegrutschen. Insgesamt sind Modelle mit diesen Reifen teurer als Boards mit Reifen aus Vollgummi.
Achtung
Da die Hoverboards elektrisch betrieben werden, eignen sie sich nicht für Fahrten im Regen. Die Technik ist nicht wasserfest und geht kaputt, wenn sie nass wird.
Worauf es beim Kauf ankommt
Wer sich ein Hoverboard anschaffen will, sollte sich vorher darüber informieren, auf was es ankommt. Die wichtigsten Kriterien sind im Folgenden erläutert:
Der Motor
Der Motor des Hoverboards gehört zu den wichtigsten Aspekten, auf die ein Käufer achten sollte. Zu empfehlen sind Hoverboards mit einer Gesamtmotorleistung ab 700 Watt, beziehungsweise 350 Watt pro Rad. Wenn das Board weniger Leistung hat, bekommen Sie eventuell Probleme beim Befahren von Steigungen und längeren Strecken auf unebenem Boden.
Der Akku
Wenn Sie lange etwas von Ihrem Hoverboard haben wollen, sollten Sie unbedingt auf die Qualität des Akkus achten. Das Board sollte einen Lithium-Ionen-Akku besitzen, da dieser leistungsstärker ist als ein Nickel-Metallhydrid-Akku. Besonders hochwertig sind Akkus der Hersteller Panasonic und LG. Bei billigen No-Name-Akkus besteht die Gefahr, dass sie anfangen zu brennen. Außerdem haben die Akkus der genannten Hersteller die längste Lebensdauer und sorgen so für längeren Fahrspaß. Auch die Reichweite des Hoverboards hängt vom Akku ab. Die meisten Boards fahren bis zu 15 Kilometer weit, einige Modelle schaffen sogar 20 Kilometer. Die Reichweite wird vom Hersteller immer mit angegeben. Da Sie das Board nur auf privatem Grundstück benutzen dürfen, reicht eine Reichweite von 15 Kilometern meist aus.
Die Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit ist von vielen unterschiedlichen Aspekten abhängig, wie der Motorleistung, dem Akku, der Umgebung und dem Gewicht des Fahrers. Wenn Sie Fahranfänger sind, werden Sie nicht so schnell fahren und mit einem Board mit weniger Leistungskraft und damit geringerer Geschwindigkeit auskommen. Die meisten Anfängerboards haben eine Maximalgeschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde. Als Fortgeschrittener oder Profi sollten Sie aberauf ein leistungsstärkeres Gerät zurückgreifen. Profiboards erreichen sogar Geschwindigkeiten bis zu 30 Kilometer pro Stunde. Damit Sie länger etwas von Ihrem Hoverboard haben, empfiehlt es sich, ein Board mit mehreren Geschwindigkeitsstufen zu wählen. So können Sie es benutzen, wenn Sie Anfänger sind, aber auch noch, wenn Sie zum Profi aufgestiegen sind.
Die Reifen
Welche Reifen Ihr Hoverboard haben sollte, hängt davon ab, auf welchem Gelände Sie damit fahren wollen. Wenn Sie es auf ebenem Boden verwenden, sollten es Reifen aus Vollgummi mit einer Größe von 6,5 Zoll sein. Bei Fahrten auf unebenem Gelände empfiehlt sich ein Board mit größeren Luftreifen. Diese federn mehr und kommen so besser mit Steinen und unebenem Boden zurecht. Achten Sie bei den Luftreifen aber stets auf den Luftdruck, da die Reifen platzen können.
Das Eigengewicht
Da Sie es auch von einem Ort zum anderen transportieren werden, sollten Sie auf das Gewicht des Hoverboards achten. Leichte Modelle wiegen etwa 10 Kilogramm, schwere liegen bei 15 Kilogramm und mehr. Wenn das Hoverboard von Kindern genutzt wird, ist ein leichtes Modell besser geeignet. Erwachsene können auch ein Board mit mehr Gewicht tragen. Einige Modelle verfügen über eine dazugehörige Tragetasche, die den Transport erleichtert. Sie schützt Ihr Board auch vor Schmutz und Kratzern beim Transport.
Die Extras
Neben den Beschaffenheiten des Hoverboards gibt es zusätzliche Extras, die den Fahrspaß erhöhen oder die Kontrolle sichern. Wenn Sie das Board auch im Dunkeln benutzen wollen oder ihm einfach einen cooleren Look verpassen möchten, können Sie auf ein Modell mit eingebauten LEDs zurückgreifen. Wird das Board auch für leichte Sprünge über Hügel benutzt, sind zusätzliche Zapfen an den Radkästen für mehr Halt sinnvoll. Wer Fahranfänger ist, profitiert von der Self-Balancing-Funktion. Diese hilft durch den Gleichgewichtsausgleich des Boards. Besonders nützlich ist ein Hoverboard mit App-Kompatibilität. Mithilfe einer Bluetooth-Schnittstelle erhält eine App Zugriff auf diverse Informationen und Spielereien. Je nach Modell werden dadurch Funktionen wie GPS -Tracker, die Kontrolle über die Geschwindigkeit des Boards oder ständige Überwachung von Akku und Zustand des Hoverboards zugänglich.
Nützliche Extras für mehr Komfort und Spaß
Ein Hoverboard bringt eine Menge Fahrspaß. Der kann jedoch mit verschiedenen Extras noch erweitert werden. Wer seinem Board einen cooleren Look verpassen oder im Dunkeln fahren möchte, hat die Möglichkeit ein Hoverboard mit LEDs zu kaufen. Diese sorgen für eine schicke Beleuchtung in verschiedenen Farben, die beliebig ausgewählt und jederzeit gewechselt werden können. Einige Hoverboards haben außerdem Zapfen an den Radkästen, die dafür sorgen, dass die Füße des Fahrers auf dem Board bleiben. Damit sind Sprünge und schnelles Fahren über Steine und Hügel kein Problem mehr. Für alle Nutzer, die gerne Musik während ihrer Fahrt hören, gibt es Hoverboards mit integriertem Lautsprecher und einer Bluetooth-Schnittstelle. So können Sie das Board jederzeit mit dem Handy verbinden und Ihre eigene Lieblingsmusik hören.
Das eigene Handy als Steuerelement
Bei einigen Hoverboards besteht die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen über eine App auf dem Handy zu steuern. Das erleichtert die Bedienung und bringt außerdem einige nützliche Zusatzfunktionen mit. Folgende Funktionen des Boards sind meist über eine Smartphone-App steuerbar:
- Familienmitglieder können präferierte Einstellungen in Profilen abspeichern.
- Je nachdem ob der Nutzer Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi ist, sind auch die Höchstgeschwindigkeiten unterschiedlich. Diese lassen sich über die App jederzeit ändern. Manche Apps haben außerdem spezielle Herausforderungen in den Modi.
- Die App zeigt die aktuelle Temperatur des Gerätes an – damit der Akku nicht überhitzt, schaltet sich das Gerät bei drohender Überhitzung selbstständig ab.
- Fast alle Hoverboards sind mit farbigen LEDs ausgestattet. Die jeweilige Farbe kann jederzeit bequem über die App gewählt werden.
- Ein Kindersicherheitsmodus ermöglicht die Regulierung der Maximalgeschwindigkeit. Manche Modelle verringern allerdings beim Erreichen der Grenze nicht die Geschwindigkeit, sondern geben nur einen Warnton von sich.
- Die Self-Balance-Funktion sowie die Sensibilität der Lenksensorik kann individuell eingestellt werden – das kommt vor allem unerfahrenen Fahrern zugute.
- Die App zeigt jederzeit die genaue Geschwindigkeit in Echtzeit an.
- Bei Elektronikschäden schlägt eine Fehleranzeige Alarm.
- Eine GPS-Tracking-Funktion ermöglicht das Nachverfolgen zurückgelegter Strecken. Zudem ist die Ortung des Hoverboards in Echtzeit möglich, wodurch Eltern den Aufenthaltsort ihrer Kinder ermitteln können.
- Akkustand informiert über den aktuellen Ladestand.
- Reichweite präsentiert die bereits zurückgelegte Strecke und liefert eine Schätzung zur Reichweite in Relation zum Akkustand.
Fahrbedingungen
Wer ein Hoverboard nutzen will, muss zuvor genau wissen, wer es wann und wie nutzen darf. Es gibt kein Mindestalter für Nutzer eines Hoverboards, der Maßstab ist das Mindestgewicht des Fahrers, da bei zu geringem Gewicht die Lenksensorik nicht funktioniert. Je nach Modell liegt das Mindestgewicht des Fahrers zwischen 20 und 40 Kilogramm. Voraussetzungen für das Fahren sind darüber hinaus der Spaß an Bewegung und eine Menge Geduld, da es eine gewisse Übung und einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn erfordert.
Die Sache mit der Fahrerlaubnis
In Deutschland ist es nicht erlaubt das Hoverboard auf öffentlichen Straßen, Gehwegen und Plätzen zu fahren. Das liegt daran, dass in der Straßenverkehrsordnung festgelegt ist, dass Gefährte mit mehr als sechs Kilometern pro Stunde bestimmte Sicherheitsbestimmungen erfüllen müssen. Dazu zählt unter anderem, dass das Gefährt mit einer Lenkstange, Bremslichtern, einem Spiegel sowie einem Sitz ausgestattet sein muss. Bei einem Hoverboard ist nichts davon vorhanden. Ein Verstoß kann mit einem Beitrag bis in den dreistelligen Bereich und einem Punkt in Flensburg geahndet werden. Die Polizei ist sogar berechtigt das Hoverboard einzubehalten, wenn sie es für nötig hält. Daher darf der Nutzer sein Board nur auf Privatgelände verwenden.
Eine Frage der Sicherheit
Das Fahren mit dem Hoverboard erfordert Balance und vor allem Übung. Da es eine wackelige Angelegenheit ist, kommt es schnell zu Stürzen und dadurch zu Verletzungen. Deshalb empfiehlt es sich dringend, Schutzkleidung zu tragen. Ein Helm schützt den Kopf des Fahrers, der besonders empfindlich ist und bei einem Sturz schwerwiegende Schäden davontragen kann. Knieschützer, Ellenbogenschützer und Handschützer bewahren weitere empfindliche Stellen des Körpers vor Verletzungen.
Weitere Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Hoverboard-Vergleich. Wir haben die Boards nicht selbst getestet.
Von Stiftung Warentest gibt es bisher keinen Test zu Hoverboards. Auch das Verbrauchermagazin Öko-Test hat bisher keinerlei Tests zu den Boards durchgeführt. Da die Geräte sich großer Beliebtheit erfreuen, ist zu erwarten, dass diese Lücke bald geschlossen wird und weitere Magazine Tests durchführen. Dabei sollten vor allem die unterschiedlichen Akkus miteinander verglichen werden, um zu ermitteln, welcher sich für den langfristigen Gebrauch am besten eignet. Auch die App-Kompatibilität sollten Tester in diesem Zuge genau unter die Lupe nehmen. So können sie im Test ermitteln, welche Funktionen der App in der Praxis wirklich nützlich sind.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Lazy_Bear / stock.adobe.com | Abb. 3–5: © Netzvergleich | Abb. 6: © WavebreakMediaMicro / stock.adobe.com | Abb. 7: © Netzvergleich