Fahrrad-MontagestÀnder Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Ein MontagestĂ€nder ist ideal fĂŒr alle, die regelmĂ€Ăig selbst Reparatur- und Wartungsarbeiten an ihrem Fahrrad vornehmen.
- Die AusfĂŒhrungen unterscheiden sich vor allem in der Anzahl der Standbeine, der Arbeitshöhe und der Beschaffenheit der Halterungsklammer.
- Eine Lenkerhalterung und eine Werkzeugablage sind optionale, aber durchaus nĂŒtzliche Gadgets.
- Achten Sie darauf, dass die Halterung den Durchmesser des Fahrradrahmens und eine ausreichende Traglast halten kann. Auch ein robustes Material ist wichtig.

Reparieren leicht gemacht
Egal ob Sie regelmĂ€Ăig mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder das geliebte Zweirad am Wochenende fĂŒr lĂ€ngere Touren aus dem Keller holen: Jeder und jede kennt den Moment, wenn kurz vor der Abfahrt noch einmal etwas geschraubt oder ein Reifen aufgepumpt werden muss. Wer das eigene Rad ĂŒber die Wintermonate einlagert, sollte im FrĂŒhjahr einen grĂŒndlichen Check zur Fahrtauglichkeit vornehmen. VielfahrerInnen mĂŒssen sich hingegen besonders mit dem VerschleiĂ einiger Teile befassen.
Ein MontagestĂ€nder fĂŒr das Fahrrad erleichtert die Arbeit an und mit diesem, beispielsweise wenn Sie einen Reifen austauschen, die Gangschaltung nachziehen oder auch einfach nur eine grĂŒndliche Reinigung in Angriff nehmen wollen. Wer Reparaturen am eigenen Zweirad vornimmt, anstatt es in die Werkstatt zu bringen, ist mit einem MontagestĂ€nder gut beraten. Die Arbeit mithilfe eines solchen AusrĂŒstungsgegenstands geht bequem vonstatten: Sie heben einfach das Fahrrad an und befestigen die vorgesehene Haltekralle am Rahmen oder Sattelrohr. Die Arbeitshöhe ist individuell einstellbar, sodass NutzerInnen weder Knie noch RĂŒcken belasten und in einer bequemen Position arbeiten können. Nach getaner Arbeit lĂ€sst sich der StĂ€nder in der Regel zusammenklappen und platzsparend verstauen.

Wie ist ein MontagestÀnder aufgebaut?
Im Wesentlichen besteht ein Fahrrad-MontagestĂ€nder aus drei Komponenten: StandfuĂ, Teleskoprohr und Halterung samt Klemme.
StandfĂŒĂe
Manche StĂ€nder stehen auf drei oder vier FĂŒĂen, andere haben nur zwei nach vorn âgestreckteâ Beine, wĂ€hrend eine VerlĂ€ngerung des Teleskoprohrs als StĂŒtze nach hinten fungiert. HĂ€ngt das Fahrrad nun auf dem MontagestĂ€nder oberhalb der Beine, kippt die Konstruktion nicht nach vorn. FĂŒr schwerere FahrrĂ€der eignet sich ein MontagestĂ€nder mit vier Beinen besser, da diese in der Regel das höchste Gewicht tragen können. Eine groĂe StandflĂ€che ist immer ein positives Extra. So bieten Beine mit einem platten Aufsatz am FuĂ einen stabileren Stand.
Teleskoprohr
Das ausziehbare Rohr des MontagestĂ€nders stellt ein verbindendes Element zwischen den FĂŒĂen und der Halterung dar. Wichtig ist, dass es auf eine Höhe eingestellt werden kann, in der das Arbeiten am Fahrrad bequem möglich ist. Viele Teleskopstangen sind stufenlos verstellbar und erreichen eine Arbeitshöhe von etwa 1,9 Metern, sodass selbst sehr groĂe Menschen problemlos aufrecht stehend am Fahrrad werkeln können.
Halterung
Etwa im rechten Winkel befindet sich am oberen Ende der Teleskopstange die Halterung, die das Fahrrad trÀgt. Diese wird in der Regel mit einer Schraube fixiert und kann in der Höhe, teilweise auch in der Tiefe verstellt werden. Zur Lagerung muss dieser Teil bei einigen Modellen abmontiert werden, an anderen kann er praktischerweise eingeklappt werden.
Klemme
In der Halterung wird das Fahrrad in den Greifarm geklemmt. Wichtig ist, dass die Klammer an der Innenseite mit einer Gummibeschichtung oder einem anderen schonenden Material versehen ist, damit der Fahrradrahmen nicht beschÀdigt wird. Hersteller minderwertigerer Produkte sparen oft an dieser Stelle und statten die Innenseite der Klammern mit einer Plastikbeschichtung aus. Wenn sich diese abnutzt oder verrutscht, können am Rahmen dort, wo er von der Klammer gehalten wird, Kratzer entstehen.
Rahmen oder SattelstĂŒtze
Wenn Sie das Rad am Rahmen in die Halterung klemmen, mĂŒssen Sie darauf achten, dass keine BremszĂŒge und -kabel eingeklemmt werden, da diese dadurch mit der Zeit beschĂ€digt werden können. AuĂerdem sind Rahmen aus Carbon meist nicht darauf ausgelegt, mit einer Klemme fest gegriffen zu werden. Abhilfe schafft hier eine Klammer mit Druckjustierung. Im Zweifel befestigen Sie die Klammer an der SattelstĂŒtze, wenn die Vorrichtung es zulĂ€sst.
HĂ€ufig kann die Klammer gedreht werden, damit sie das Rad auch an der Sattelstange oder am diagonal verlaufenden Rohr des Rahmens greifen kann. Wichtig ist, dass Verbindungselemente, Drehköpfe und alle Einstellungsmöglichkeiten gerade in den Bereichen, in denen Winkel verstellt und Halterungen ein gewisses Gewicht tragen mĂŒssen, flĂŒssig ineinandergreifen und nicht haken. Mithilfe einer Schnelllösevorrichtung können Sie die Klammer mit einem Griff lösen und das Fahrrad herausnehmen.
ZusÀtzliche Gadgets
Eine praktische ErgĂ€nzung fĂŒr den MontagestĂ€nder ist eine Lenkerhalterung. Diese verbindet das StĂ€nderrohr mit dem Fahrradlenker, der dadurch fixiert wird. Wenn Sie also am Vorderrad arbeiten mĂŒssen, wackelt es nicht hin und her. Ebenfalls nĂŒtzlich ist eine Werkzeugablage, die hĂ€ufig in Form einer kleinen Schale am StĂ€nder angebracht ist. Dort können Sie Werkzeuge, Schrauben und andere Kleinteile ablegen.

Wichtige Eigenschaften
Ein MontagestĂ€nder muss so konzipiert sein, dass Sie Ihr Fahrrad problemlos einhĂ€ngen können. Wenn Sie ein besonders schweres Fahrrad oder eines mit dickem Rahmen haben, kann es aber sein, dass der StĂ€nder Ihren AnsprĂŒchen nicht genĂŒgt. Achten Sie daher neben der maximalen Arbeitshöhe besonders auf die Traglast und die maximale Ăffnung der Halterungsklemme.
Traglast
Ein besonders wichtiger Faktor ist die Traglast des MontagestĂ€nders. Wenn er das Gewicht des Fahrrads nicht halten kann, wird der Stand instabil und der StĂ€nder könnte umkippen. Wiegen Sie daher Ihr Fahrrad und gleichen Sie Herstellerangaben ab. Die meisten Fahrrad-MontagestĂ€nder halten mindestens ein Gewicht von 20 Kilogramm aus, sollten mit Alltags- und RennrĂ€dern also kompatibel sein. Wenn Sie jedoch ein besonders schweres Rad, beispielsweise ein E-Bike, in die Halterung einspannen wollen, wird nicht jede darauf ausgerichtet sein. Greifen Sie in diesem Fall auf ein tragfĂ€higeres Modell zurĂŒck. Es gibt StĂ€nder, die bis zu 40 Kilogramm und mehr tragen. Belasten Sie den MontagestĂ€nder ĂŒber dessen Traglast hinweg, kann es zu einer MaterialermĂŒdung und daraus resultierenden SchĂ€den an der Vorrichtung kommen.
Klammerbreite
Die Halterung des MontagestĂ€nders muss sich so weit öffnen lassen, dass der Rahmen gehalten werden kann. Bei besonders dicken Rahmen oder Rohren mit ovalem Durchmesser kann es sein, dass sie nicht von jeder Halterungsklemme umfasst werden können. Sie lassen sich verstellen und auf verschiedene Modelle von FahrrĂ€dern anpassen, sind jedoch auf einen bestimmten Maximalwert begrenzt, beispielsweise vier oder sieben Zentimeter. Wenn Sie mehrere FahrrĂ€der besitzen, sollten Sie auch darauf achten, dass der MontagestĂ€nder fĂŒr alle kompatibel ist.
Material
Fahrrad-MontagestĂ€nder werden aus verschiedenen Materialien gefertigt. Wichtig ist, dass es stabil sowie langlebig ist und es vertrĂ€gt, wenn Sie hin und wieder versehentlich mit dem Fahrrad oder Werkzeugen daran entlang schrammen. Stahl und Aluminium werden oft verbaut, weil sie sehr robust sind. Aluminium ist dazu noch sehr leicht, was von Vorteil ist, wenn Sie den MontagestĂ€nder hĂ€ufig auf- und abbauen oder transportieren mĂŒssen. DafĂŒr ist Stahl gĂŒnstiger und die daraus gefertigten StĂ€nder dementsprechend preiswerter.
QualitÀt im Auge behalten
Gerade bei preiswerteren Modellen wird oft Kunststoff verbaut. VerbindungsstĂŒcke wie die Halterung und alle tragenden Elemente sollten jedoch nicht daraus bestehen, da Kunststoff nicht sonderlich stabil ist. Achten Sie beim Kauf darauf, ob der StĂ€nder mit einem PrĂŒfsiegel wie GS oder TĂV versehen ist, damit ein geeigneter QualitĂ€ts- und Sicherheitsstandard gewĂ€hrleistet ist.
MaĂe und Gewicht
Im zusammengeklappten Zustand nimmt ein Fahrrad-MontagestĂ€nder fĂŒr gewöhnlich nicht mehr Platz ein als ein Zwei-Personen-Zelt in der Tasche. Die Standbeine lassen sich einfahren oder hochklappen und die Teleskopstange hĂ€ufig bis auf 20 Zentimeter oder weniger zusammenstauchen. Die Querverbindung zur Halteklammer ist in vielen FĂ€llen einklappbar, manchmal muss sie jedoch abmontiert werden. In solchen FĂ€llen, wenn der demontierte StĂ€nder aus mehr als einem Teil besteht, empfiehlt sich eine Aufbewahrungstasche, damit Sie stets alle Komponenten beisammenhaben. Das Gewicht hĂ€lt sich meist im Rahmen von etwa fĂŒnf bis sieben Kilogramm. Kleine StĂ€nder aus Aluminium sind mitunter leichter, in seltenen FĂ€llen wiegen sie aber auch rund zehn Kilogramm.
Wie viel kosten Fahrrad-MontagestÀnder?
Wie bei so vielen Produkten können Sie auch bei MontagestĂ€ndern aus einer breiten Kostenpalette wĂ€hlen. Die teuersten sind dabei nicht immer die besten. Wenn Sie jedoch ein hochwertiges Fahrrad haben, sollten Sie auf eine ebensolche QualitĂ€t beim Fahrradzubehör legen. GĂŒnstige MontagestĂ€nder sind schon fĂŒr einen zweistelligen Betrag erhĂ€ltlich und können fĂŒr GelegenheitsschrauberInnen durchaus genĂŒgen. Oftmals haben sie keine allzu groĂe Traglast, kommen aber mit leichten FahrrĂ€dern, wie zum Beispiel Renn- oder BMX-RĂ€dern, einfachen Stadt- sowie KinderfahrrĂ€dern, gut zurecht. Teurere MontagestĂ€nder kosten mitunter ĂŒber 250 Euro. DafĂŒr sind sie oft vielseitiger, robuster sowie standfester und können selbst schwere FahrrĂ€der wie E-Bikes heben oder die Rahmen von Mountainbikes umgreifen.

Andere Typen von Fahrrad-MontagestÀndern
Neben dem MontagestĂ€nder mit Greifarm gibt es noch andere Arten, mit denen Sie verschiedene Arbeiten am Fahrrad vornehmen können. FĂŒr Profis und sehr gewissenhafte SchrauberInnen, die sich fĂŒr Ausbesserungen viel Zeit nehmen, ist ein schwenkbarer MontagestĂ€nder hilfreich. Bei diesem wird das Vorderrad des Fahrrads abmontiert und die Gabel an einer neigbaren Montageplattform fixiert; der Rahmen liegt weiter hinten auf. Das Fahrrad steht auf diesen StĂ€ndern sicherer als an solchen mit Halteklammer. AuĂerdem sind sie kompakter.
Durch eine an der Decke oder Wand befestigten Fahrradhalterung kann das Fahrrad an Haken aufgehĂ€ngt werden. Eine solche Vorrichtung ist eher zur Aufbewahrung gedacht. Sie können auf diese Weise jedoch auch problemlos Reifen wechseln, das Rad putzen oder die Bremsen einstellen. Lediglich bei schraubenden Bewegungen schwingt das Rad frei â es sind also nicht alle Arbeiten problemlos möglich. AuĂerdem ist in einem solchen Fall keine Höhenverstellbarkeit möglich und Sie mĂŒssten Bohrungen an der Wand fĂŒr die Halterung vornehmen. DafĂŒr hĂ€lt die HĂ€ngevorrichtung ein sehr hohes Gewicht aus und nimmt keinen Raum als Stellplatz ein.
SchlieĂlich gibt es noch kompakte MontagestĂ€nder, die nur etwa einen halben Meter hoch und eher dafĂŒr gedacht sind, ein Rad dauerhaft anzuheben. So können Sie Einstellungen an der Gangschaltung oder dem Lenker vornehmen und die Kette sĂ€ubern. Kleinere Reparaturen sind durchaus möglich und durch seine kompakten MaĂe ist der StĂ€nder eine gute Option fĂŒr GelegenheitsschrauberInnen. Wer jedoch regelmĂ€Ăig am Fahrrad werkelt, sollte eine professionellere Option wĂ€hlen.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrrad-MontagestÀnder nicht selbst getestet.
Zwar gibt es keinen Test von der Stiftung Warentest, ĂKO-Test oder anderen unabhĂ€ngigen Verbraucherportalen zum Thema Fahrrad-MontagestĂ€nder, doch die Testredaktion von Spiegel setzte sich mit einigen Modellen auseinander und fĂŒhrte einen Produkttest durch. Hier gibt es keine Rankings oder Testsieger, dafĂŒr aber Kaufempfehlungen fĂŒr bestimmte Anforderungen und Voraussetzungen.
So ist der Xtreme S3000 mit einem Einkaufspreis von circa 70 Euro der gĂŒnstigste MontagestĂ€nder im Test und fĂŒr GelegenheitsschrauberInnen gut geeignet. Allerdings betrĂ€gt die Traglast lediglich 18 Kilogramm, was fĂŒr manche Mountainbikes nicht ausreicht. AuĂerdem ist der StĂ€nder kompliziert aufzubauen.
Der Topeak PrepStand Max fĂŒr rund 100 Euro ist mit einem Gewicht von knapp 2,5 Kilogramm hingegen angenehm leicht sowie kompakt und daher fĂŒr Reisen und Touren geeignet. Er ist schnell einsatzbereit, wird mit einer Transporttasche geliefert und ist fĂŒr die meisten Renn- beziehungsweise AlltagsrĂ€der geeignet.
Der StĂ€nder Foldable Repair Stand von Pedroâs ist mit einem Gewicht von etwa neun Kilogramm relativ schwer, kann dafĂŒr aber jedes Fahrrad heben. 40 Kilogramm betrĂ€gt die Traglast; damit kann selbst an E-Bikes herumgeschraubt werden. Zu kaufen gibt es den MontagestĂ€nder aus Stahl ab etwa 230 Euro â damit ist er der teuerste im Test, aber auch der vielseitigste. Er ist schnell aufstellbar, Ă€uĂerst stabil und standfest.
Auch das Fahrrad-Portal Velo Nerd nahm im Jahr 2020 einige Fahrrad-MontagestĂ€nder verschiedener Bauarten unter die Lupe. Mit dem PrĂ€dikat âSehr gutâ wurden der Park Tool PCS-10.2 sowie Feedback Sports-Pro Elite ausgezeichnet. Beide Modelle sind sehr stabil und robust, haben eine sichere Gummibeschichtung an der Klemmung und sind ein verlĂ€ssliches AusstattungsstĂŒck fĂŒr jede Fahrrad-Garage. Allerdings sind die beiden StĂ€nder nicht einmal im zusammengeklappten Zustand platzsparend und mit einem Kaufpreis von 210 beziehungsweise 180 Euro noch dazu nicht gerade SchnĂ€ppchen. Wer jedoch qualitativ hochwertige Wertarbeit erwartet, wird laut ExpertInnen von Velo Nerd nicht enttĂ€uscht.
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