Luftentfeuchter Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Die ideale Raumluftfeuchte beträgt zwischen 45 und 55 Prozent. Ein Luftentfeuchter kann dieses Niveau herstellen und konstant halten.
  • Zu hohe Luftfeuchtigkeit führt zu gefährlicher Schimmelbildung, zu niedrige Luftfeuchtigkeit erhöht die Infektionsgefahr.
  • Man unterscheidet zwischen Luftentfeuchtern, die mittels Kondensation arbeiten, und solchen, die mittels Absorption die Luft trocknen.
  • Luftentfeuchter für den Heimgebrauch sollten sparsam und leise arbeiten. Die Entfeuchtungsleistung muss dem konkreten Bedarf entsprechen.
  • Zusätzliche Ausstattung wie Timer, Hygrometer oder Hygrostat erleichtern die Bedienung eines Luftentfeuchters erheblich.

Ideal humid – Raumfeuchtigkeit

Wenn in den heimischen vier Wänden Hausstaub-Milben und Schimmelsporen gedeihen, können Krankheiten und Allergien die katastrophale Folge für die Bewohner sein. Perfekte Bedingungen für das Wachstum und die Vermehrung der beiden Krankheitsverursacher: eine hohe Luftfeuchte. Die einfachste Möglichkeit, die Raumfeuchte zu reduzieren und für ein besseres Raumklima zu sorgen, ist ein Luftentfeuchter.

Doch wie erkennen Sie überhaupt, dass Ihr Raum zu feucht ist? Das Messgerät, mit dem sich der Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft bestimmen lässt, nennt sich Hygrometer. Die optimale Luftfeuchte in Arbeits- und Wohnräumen sollte zwischen 40 und 65 Prozent betragen, optimalerweise liegt sie zwischen 45 und 55 Prozent.

Eine Luftfeuchte von dauerhaft weniger als 40 Prozent führt zur Austrocknung der Nasen- und Rachenschleimhäute, was das Risiko von Infektionen erhöht. Eine zu hohe Luftfeuchte von über 65 Prozent hingegen lässt den Menschen schneller erschöpfen: man fühlt sich schlapp und ausgelaugt.

Schwerer wiegt allerdings das Risiko einer zu hohen Raumfeuchte, die Schimmelbildung in schlecht durchlüfteten Bereichen des Raumes zu begünstigt. Bereits ab einer relativen Feuchtigkeit von 60 Prozent gedeihen und verbreiten sich Schimmelpilze. Besonders feuchte Stellen im Mauerwerk oder die Zargenbereiche rund um Fenster sind betroffen, da dort kalte Außenluft oder kaltes Mauerwerk und warme Raumluft aufeinandertreffen und sich Kondenswasser niederschlägt.

Besonders hohe Luftfeuchtigkeit tritt in folgenden Räumen auf:

  • Badezimmer, wo die Luft Feuchtigkeit durch das Duschen oder Baden aufnimmt
  • Küchen, die nicht über ein effizientes Dunstabzugssystem verfügen
  • Räume, in denen Wäsche getrocknet wird
  • Kellerräume, die kaum beheizt werden
  • Fitnessräume, in denen Menschen größere Mengen Schweiß absondern

Allerdings kann auch in jedem anderen Raum, in dem sich Menschen aufhalten, die Luftfeuchtigkeit schnell ansteigen, sofern nicht in regelmäßigen Abständen gelüftet wird.

Ganz schön feucht!

Ein durchschnittlicher Haushalt produziert täglich etwa zwölf Liter Feuchtigkeit, welche die Raumluft aufnimmt. Ein Mensch dünstet dabei pro Tag etwa eine halben bis zwei Liter Flüssigkeit über die Atemluft und Transpiration aus.

Die Folgen von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung für die Gesundheit sind gravierend: Kopfschmerzen, Allergien, Asthma und weitere Atemwegserkrankungen können die Folge sein. Nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsene Menschen eine nicht zu unterschätzende Gefahr.

Wozu ein Luftentfeuchter?

Nun haben Sie vielleicht anhand der Messung mit einem Hygrometer oder wegen bereits bestehender Schimmelbildung festgestellt, dass einer oder mehrere Räume Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses tatsächlich zu feucht sind. Doch was tun? Ein Raumluftentfeuchter schafft wirkungsvoll und effizient Abhilfe, indem der die Luftfeuchte auf einen einstellbaren Grad reduziert und konstant auf diesem Niveau hält. Die Einsatzgebiete für ein Entfeuchtungsgerät sind dabei so vielfältig wie die Probleme, die durch zu feuchte Raumluft entstehen können.

Schimmelvorbeugung
Schimmelvorbeugung

In Raumecken, vor allem an Außenwänden und in Fensterzargen, entstehen bei mangelhafter Dämmung und Isolierung leicht Kältebrücken. Schlägt sich dort die Luftfeuchte als Kondensat nieder, sind der Schimmelbildung Tür und Tor geöffnet. Auch in Nassbereichen wie dem Badezimmer oder in Kellerräumen findet Schimmel oft ideale Bedingungen zum Gedeihen vor. Optische Beeinträchtigungen, Modergeruch, Bauschäden und – viel gravierender – gesundheitliche Probleme der Bewohner sind die Folge. Ein Luftentfeuchter reduziert die Luftfeuchte so weit, dass kondensiertes Wasser sich gar nicht erst niederschlagen kann.

Beutrocknung
Bautrocknung

Ob Neubau, Renovierung oder Bausanierung: Wer schon einmal mit dem Innenausbau in Berührung kam, weiß aus eigener Erfahrung, dass frischer Putz, Mörtel, Estrich, Farbe oder Tapeten zu einem enormen Anstieg der Luftfeuchtigkeit im Raum führen. Eine schnelle Trocknung ist jedoch oft essenziell, um weitere Arbeitsschritte durchführen zu können. Ein leistungsstarker Raumluftentfeuchter dient hier als zuverlässiger und schneller Bautrockner und schafft ein angenehmes Raumklima.

Wasserschäden
Wasserschäden

Ein Rohrbruch oder undichte Stellen können schnell in einem überflutetem Keller oder einer großflächig durchfeuchteten Wand resultieren. Lässt sich nach Behebung das stehende Wasser auf der Oberfläche vergleichsweise leicht entfernen, speichert das Mauerwerk die Feuchtigkeit noch lange und ist nicht leicht zu trocknen. Daher sollten Sie nach der Behebung eines Rohrschadens immer einen Luftentfeuchter einsetzen, um das Risiko von Folgeschäden so gering wie möglich zu halten.

Wäschetrocknung
Wäschetrocknung

Nasse Wäsche trocknet, indem sie ihre Restfeuchte nach dem Waschvorgang an die Umgebungsluft abgibt. Je trockener die Umgebungsluft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie in kürzerer Zeit aufnehmen. Daher trocknet nasse Wäsche in trockenen Räumen schneller als in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ein Luftentfeuchter im Wäschekeller sorgt also auch im Winter für kurze Trockenzeiten sowie eine textilfaserschonende Trocknung. Er hält die Luftfeuchtigkeit trotz der zusätzlichen Feuchtigkeit durch die Wäsche auf konstantem Niveau. Wer Wäsche nur in der Wohnung trocknen kann, sollte unbedingt einen Luftentfeuchter nutzen.

Konservierung
Konservierung

In Lagerräumen, Magazinen, Archiven, Bibliotheken und Museen kommen immer Luftentfeuchter zum Einsatz. Ob Lebensmittel, Schriftstücke, Kunstwerke oder archäologische Funde – all diese Dinge benötigen eine bestimmte Luftfeuchtigkeit und möglichst konstante Bedingungen, um haltbar und konserviert zu bleiben. Ein Luftentfeuchtungsgerät schafft dank seiner präzisen Skalier- und Einstellbarkeit optimale und gleichbleibende Voraussetzungen. Dies ist die Grundvoraussetzung für eine verlässliche Konservierung.

Welche Arten von Luftentfeuchtern gibt es?

Nicht jeder Luftentfeuchter erreicht sein Ziel der idealen Raumluftfeuchte auf dem gleichen Weg. Unter dem Oberbegriff „Luftentfeuchter“ fasst man Geräte verschiedener Funktionsweisen zusammen. Je nach verbauter Technologie handelt es sich um

  • Kompressorbetriebene Kondensations-Luftentfeuchter
  • Adsorptions-Luftentfeuchter
  • Peltier-Luftentfeuchter
  • Granulat-Luftentfeuchter

 Jede Art von Luftentfeuchter verfügt über spezifische Vor- und Nachteile und eignet sich daher auch für verschiedene Einsatzgebiete am besten.

Kompressorbetriebene Kondensations-Luftentfeuchter

Lufttrockner, die auf Grundlage des Kondensationsprinzips arbeiten, sind die beliebtesten Entfeuchter für den Einsatz in Privathaushalten. Bisweilen bezeichnet man sie auch als Kompressionstrockner. Sie funktionieren elektrisch und werden über einen gewöhnlichen Netzstecker an das Stromnetz angeschlossen. Ein Lüfter saugt die feuchte Umgebungsluft an und leitet sie über ein Kühlelement. In kurzer Zeit durchläuft dank des aktiven Ansaugens der Raumluft eine große Luftmenge das Gerät. Die Leistung eines Kondensations-Entfeuchters ist dementsprechend hoch.

Frau und Katze im Wohnzimmer

Durch den Abkühlungsprozess kondensiert die Feuchtigkeit in der Raumluft. Je höher die Temperatur und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft sind, desto effizienter arbeitet diese Art von Luftentfeuchtern. Der Niederschlag tropft in einen Wassertank oder -behälter, der im Gerät integriert ist und den der Nutzer in regelmäßigen Abständen leeren muss. Alternativ zum Auffangbehälter verfügen einige Geräte über die Möglichkeit, einen Ablaufschlauch anzuschließen und über diesen das Kondenswasser nach draußen oder in die Abwasserleitung abfließen zu lassen.

Vorteile

  • Leistungsstark
  • Einstellungsmöglichkeit auf exakten Feuchtigkeitsgrad
  • Für jede Raumgröße verfügbar
  • Ständiger Betrieb möglich

Nachteile

  • Abhängigkeit vom Stromnetz
  • Betriebskosten für Strom
  • Konstante Geräuschentwicklung
  • Leerung oder Ableitung des Behälters nötig

Ein Kondensations-Luftentfeuchter ist je nach Gerätegröße und -leistung skalierbar und passt sich somit jeder Raumgröße an. Mögliche Einsatzbereiche umfassen jeden Raum eines gewöhnlichen Privathaushalts, also Wohnräume, Badezimmer, Schlafzimmer, Keller und Waschküchen. Im professionellen Kontext finden Kondensations-Luftentfeuchter in Museen, Archiven, Serverräumen oder zur Bautrocknung und Sanierung von Wasserschäden Anwendung.

Beliebte Hersteller und Modellreihen der für den Haushaltsgebrauch beliebten Kondensations-Luftentfeuchter sind:

  • Comfee, beispielsweise mit der MDDF-Modellreihe
  • Aktobis, unter anderem mit der WDH-Produktreihe
  • Trotec, mit den Entfeuchtern der TTK-Serie
  • Suntec mit der DryFix-Serie

Peltier-Entfeuchter

Ebenso wie kompressorbetriebene Kondensationstrockner zählen auch Peltier-Luftentfeuchter zu den Kondensations-Entfeuchtern. Die Funktionsweise des Peltier-Entfeuchters beruht allerdings nicht auf der Entfeuchtung mittels einer Kompressions-Kältemaschine, sondern auf dem Anlegen einer elektrischen Spannung, wodurch in einem Peltier-Element, auch TEC (Thermo-Electric Cooler) genannt, je eine heiße und eine kalte Oberfläche erzeugt wird.

Ein Gebläse saugt die Raumluft an, deren Feuchtigkeit als Wasserdampf an der kalten Oberfläche kondensiert. Das Wasser tropft in einen Auffangbehälter. Die trockene Luft passiert danach die heiße Oberfläche und verlässt den Luftentfeuchter als warme Raumluft.

Vorteile

  • Sehr kompakt
  • Leise im Betrieb
  • Geringer Stromverbrauch
  • Günstig

Nachteile

  • Geringer Wirkungsgrad
  • Abhängigkeit vom Stromnetz
  • Nur für kleine Räume geeignet
  • Entleeren des Auffangbehälters nötig

Aufgrund der einfachen Technologie und der Kompaktheit der Bauteile sind Peltier-Entfeuchter vergleichsweise klein und günstig in der Herstellung. Sie benötigen nur wenig Strom und sind sehr leise. Andererseits sind sie nicht besonders leistungsstark und weisen nur etwa ein Drittel des Wirkungsgrades eines kompressorbetriebenen Kondensations-Luftentfeuchters auf.

Ein Peltier-Luftentfeuchter eignet sich nicht zur dauerhaften Luftentfeuchtung größerer Wohnräume, sondern vorrangig zur zeitweisen Entfeuchtung kleinerer, geschlossener Räume. Zu empfehlen sind sie für den Einsatz in Kleider- und Schuhschränken, in kleinen Toilettenräumen oder in Vorratskammern.

Granulat-Entfeuchter

Ein Granulat-Luftentfeuchter benötigt keinen Strom. Damit sind solche Entfeuchter nicht nur unabhängig vom Stromnetz und augenscheinlich die umweltschonendste Luftentfeuchter-Variante, sondern aufgrund ihrer kompakten Bauweise auch einfach zu transportieren und an einem beliebigen Ort aufstellbar. Neben Feuchtigkeit absorbieren diese Modelle auch unangenehme Gerüche.

Der Granulat-Luftentfeuchter besteht in der Regel aus einem Plastikbehälter, der mit Granulat, meist hygroskopischem Calciumchlorid, befüllt ist. Der Entfeuchter zieht die Luft nicht aktiv ein, er arbeitet als Absorptionsentfeuchter passiv und entzieht der Raumluft damit sehr langsam Feuchtigkeit, indem sich das Granulat bei Feuchtigkeitsaufnahme in ein Hydrat verwandelt. Dieses kann der Nutzer in den Abfluss schütten. Ein Kilogramm Granulat nimmt circa vier Liter Feuchtigkeit auf; der Nutzer muss das gesättigte Granulat regelmäßig austauschen. Dadurch entstehen Folgekosten.

Vorteile

  • Sehr kompakt und mobil
  • Kein Stromverbrauch
  • Absorbiert auch unangenehme Gerüche
  • Kein Betriebsgeräusch

Nachteile

  • Geringe Leistungsfähigkeit
  • Geringes Aufnahmevolumen
  • Folgekosten durch häufigen Granulataustausch

Wegen der geringen Entfeuchtungsleistung eignen sich Granulat-Entfeuchter nicht für größere und von mehreren Personen häufig aufgesuchte Wohnräume. Für kleinere, nicht belüftbare Räume, Garagen, Keller, Gartenlauben, Wohnwagen oder Autos sind sie hingegen eine praktische Lösung.

Adsorptions-Luftentfeuchter

Im Gegensatz zum Kondensations-Entfeuchter funktioniert ein Adsorptions-Luftentfeuchter bereits bei niedrigen Temperaturen ab einem Grad Celsius. Auch diese Art von Luftentfeuchtern ist elektrisch betrieben und zieht aktiv die Umgebungsluft an. Verantwortlich dafür ist bei diesen Modellen ein Sorptionsrad, das die Luft einsaugt und durch ein hygroskopisches Sorptionsmittel, meist ein Silikatgel, leitet. Dieses Mittel nimmt durch Adsorption die Feuchtigkeit in der Luft auf und gibt trockene Luft aus.

Das nun feuchte Adsorptionsmittel muss in einem zweiten Schritt, der Desorption oder Regeneration, wieder getrocknet werden. Dazu erhitzt der Luftentfeuchter trockene Raumluft und führt sie in der Gegenrichtung durch das Adsorptionsmittel. Dieser Prozess verbraucht zusätzlich Strom.

Vorteile

  • Leistungsstark
  • Funktioniert bei niedrigen Temperaturen
  • Erzielt hohen Trocknungsgrad

Nachteile

  • Abhängigkeit vom Stromnetz
  • Hoher Stromverbrauch
  • Teuer in der Anschaffung

Das temperaturunabhängige Verfahren empfiehlt sich für den Einsatz in kühlen Umgebungen und kann eine besonders niedrige Raumfeuchtigkeit erzeugen. In der Pharmaindustrie und in der Elektrotechnik ist es daher besonders verbreitet. Für den Privatgebrauch empfehlen sich Adsorptionstrockner für gewöhnlich weniger, da sie einen höheren Stromverbrauch als Kondensationstrockner aufweisen, außerdem kann eine zu geringe Raumfeuchte Schäden an Bausubstanz und Mobiliar hervorrufen. Zum Trocknen von unbeheizten Kellerräumen eignen sie sich jedoch gut.

Luftreiniger sind keine Luftentfeuchter, oder doch?

Ähnliche Namen, aber unterschiedliche Funktionen: Während der eine der Luft die Feuchtigkeit entzieht, befreit der andere sie von Schadstoffen. Luftreiniger reinigen die Luft durch den Einsatz von Filtern. Die saubere Luft wird anschließend wieder in den Raum zurückgeführt. Staub, Tierhaare, Pollen, und Rauchpartikel werden so aus der Luft herausgefiltert. Deshalb eignen sich Luftreiniger vor allem für Allergiker. Luftreiniger sind kompakte Geräte, die sich in jedem Raum des Hauses einsetzen lassen.

Der Gebrauch beider Geräte ist empfehlenswert, da sie sich in ihren Funktionen gegenseitig unterstützen und für ein angenehmes Raumklima sorgen. Ein Luftreiniger macht dort weiter, wo ein Luftentfeuchter an seine Grenzen stößt. Aufgrund dieser Vereinbarkeit von Reiniger und Entfeuchter gibt Modelle, die beides in einem vereinen. Mit diesen Geräten lässt sich nicht nur der Wassergehalt in der Luft reduzieren, sondern hält diese auch so sauber wie möglich.

Wo können Sie den Luftentfeuchter einsetzen?

Je nach Art eignen sich Luftentfeuchter für verschiedene Einsatzorte. Wo Sie welchen Luftentfeuchter einsetzen können und welche spezifischen Vorteile ein Luftentfeuchter am Aufstellort liefern kann, hängt vom gewünschten Aufstellort und Einsatzzweck ab.

Wohnräume
Wohnräume

Wer eine ganze Wohnung entfeuchten möchte, sollte sich möglichst für jeden Wohnraum einen Kondensations-Entfeuchter anschaffen. Platzieren Sie den Luftentfeuchter sollte dabei möglichst an zentraler Position. Während des Entfeuchtens sind Fenster und Türen zu schließen. Wer nicht mehrere Geräte anschaffen möchte, kann auch Raum für Raum nacheinander mit demselben Entfeuchter trocknen. In diesem Fall sollten Sie aber darauf achten, dass der Entfeuchter über Rollen verfügt und leicht gebaut ist. Unbedingt sollte der Entfeuchter für den Einsatz im Wohnbereich leise arbeiten. Mobile Raumentfeuchter gibt es mit Entfeuchtungsleistungen von 8 bis 25 Litern.

Badzimmer
Badezimmer

Die meiste Luftfeuchtigkeit produzieren wir beim Duschen. Die relative Luftfeuchte erhöht sich dabei auf über 90 Prozent. Daher empfiehlt es sich, beim Duschen Fenster und Türen geschlossen zu halten und während des Duschvorgangs und für weitere 20 bis 90 Minuten den Luftentfeuchter in Betrieb zu halten. Für ein gewöhnliches Badezimmer genügt dabei ein Entfeuchter mit 8 bis 12 Litern Entfeuchtungsleistung. So lassen sich beschlagene Spiegel, feuchte Handtücher und Schimmelbildung verhindern.

Schlafzimmer
Schlafzimmer

Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir im Schlafzimmer. Im Schlaf verliert ein Mensch bis zu zwei Liter Flüssigkeit, und zu feuchte Matratzen und Bettwäsche wiederum begünstigen die Vermehrung von Milben. Für erholsamen und gesunden Schlaf ist eine ideale Luftfeuchte von 45 bis 55 Prozent daher immens wichtig. Damit der Luftentfeuchter den Schlaf allerdings nicht stört, sollte er möglichst leise arbeiten. Adsorptionstrockner eigenen sich in diesem Fall hervorragend. Eine Alternative ist es, den Entfeuchter tagsüber in Betrieb zu halten und ihn nachts auszuschalten. In diesem Fall sollten Sie auf eine gute Energieeffizienz des Geräts achten.

Keller und Lager
Keller und Lager

Feuchtigkeit im Keller schadet dem Inventar und der Bausubstanz. Ein energieeffizienter und für den Dauerbetrieb geeigneter kompressorbetriebener Kondensationstrockner, angepasst an die Kellergröße, eignet sich ideal, um die Luftfeuchte im Keller auf einem konstant niedrigen Niveau zu halten. Gleiches gilt für Lagerräume ohne Fenster. Bleibt das Niveau der Luftfeuchte konstant unter 60 Prozent, hat Schimmel keine Chance.

Wäschetrockenraum
Wäschetrockenraum

Die schonende und vergleichsweise schnelle Wäschetrocknung mit einem Luftentfeuchter ist umweltfreundlicher als der Einsatz eines Wäschetrockners und bewahrt Textilien vor Faserschäden und Farbverlust. Mit einem Luftentfeuchter können die Fenster auch im Winter geschlossen bleiben und die Wäsche trocknet ähnlich gut und zügig wie im Sommer auf der Wäscheleine im Freien. Im Trockenraum können Sie mobile Kondensationsentfeuchter für den temporären Betrieb einsetzen oder einen Luftentfeuchter an der Wand montieren.

Wohnwagen und Gartenlaube
Wohnwagen und Gartenlaube

Dünne Wände, schlechte Isolierung und mehrere Menschen, die auf engstem Raum leben, kochen, schlafen, gegebenenfalls auch duschen oder Wäsche waschen: beste Voraussetzungen für Schimmelbildung bieten Wohnwagen, Wohnmobile, Gartenlauben und Boote. Zur Reduzierung der Luftfeuchte in all diesen Fällen eignen sich kleine, leise, leicht transportable und kompakte Kondensationstrockner ebenso wie Absorptionstrockner. Besteht kein Anschluss ans Stromnetz, kommt ohnehin nur letztere Variante in Frage.

Worauf beim Kauf des Luftentfeuchters achten?

Wie unterscheidet man einen guten von einem weniger guten Lufttrockner? Und wie findet man den Lufttrockner, der am besten zu den eigenen Anforderungen passt? Anhand einiger Kennzahlen können Sie das Feld von infrage kommenden Modellen bereits deutlich eingrenzen:

  • Entfeuchtungsleistung
  • Leistungsaufnahme
  • Geräuschemission
  • Fassungsvermögen

Welche Entfeuchtungsleistung sollte der Luftentfeuchter erbringen?

Die Entfeuchtungsleistung eines Raumluftentfeuchters geben Hersteller in Form von Litern an. Diese Literanzahl bezieht sich auf die maximale Wassermenge, die der Entfeuchter der Raumluft binnen 24 Stunden entziehen kann. Ein Luftentfeuchter mit der Entfeuchtungsleistung „12 l“ beispielsweise entzieht der Raumluft bis zu zwölf Liter Wasser pro Tag. Für den Heimgebrauch genügen, je nach Aufstellort, Einsatzgebiet und Raumgröße, Geräte mit einer Entfeuchtungsleistung von 8 bis 25 Litern. Spezielle Bautrockner können dagegen eine weit höhere Entfeuchtungsleistung von 50 oder mehr Litern aufbringen.

Wie hoch sollte die Leistungsaufnahme ausfallen?

Die Leistungsaufnahme beschreibt den Stromverbrauch eines Luftentfeuchters. Wer den Luftentfeuchter zum Halten eines konstanten Luftfeuchteniveaus einsetzen möchte, sollte darauf achten, dass das Gerät möglichst wenig Strom verbraucht. Die Watt-Angabe ist allerdings immer in Relation mit der Entfeuchtungsleistung eines Gerätes zu setzen. Tendenziell verbraucht ein leistungsstärkerer Entfeuchter natürlich immer mehr Strom als ein kleines, leistungsschwächeres Gerät.

Luftentfeuchter steht neben der Couch

Ein kompressorbetriebener Raumluftentfeuchter mit 20 Litern Entfeuchtungsleistung weist in der Regel eine Leistungsaufnahme von etwa 450 Watt auf. Für 16-Liter-Geräte sind 350 Watt ein guter Richtwert, für 10-Liter-Entfeuchter 250 Watt.

Welche Geräuschemission sollte der Luftentfeuchter aufweisen?

Wer einen elektrischen Luftentfeuchter in Wohnräumen betreiben möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass das Gerät so leise wie möglich arbeitet und auf keinen Fall die Grenze von 50 Dezibel überschreitet. Die meisten Geräte für den Heimgebrauch produzieren Schallemissionen zwischen 40 und 50 Dezibel. Zum Vergleich: Ein leiser Deckenventilator emittiert etwa 35 Dezibel, eine als ruhig empfundene Wohnung weist 40 Dezibel auf, und 50 Dezibel entsprechen leiser Radiomusik oder Vogelgezwitscher. Ein spezieller Bautrockner eignet sich wegen des relativ lauten Betriebsgeräusches nicht für den Einsatz im Wohnbereich. Für das Einsatzgebiet als Bautrockner liegt der Fokus ohnehin auf der Leistung, während das Betriebsgeräusch kaum eine Rolle spielt.

Welches Fassungsvermögen sollte der Tank des Luftentfeuchters haben?

Ist der Auffangbehälter für das der Luft entzogene Wasser zu klein, ist das Entleeren desto häufiger notwendig. Das ist nicht nur lästig, sondern kann dazu führen, dass sie eventuell nicht in der Lage sind, ein Gerät dauerhaft in Betrieb zu halten, wenn Sie beispielsweise tagsüber nicht zu Hause sind. Achten Sie daher darauf, dass der Wassertank eine ausreichende Größe besitzt. Für ein Gerät mit 16 Litern Entfeuchtungsleistung sollte der Tank mindestens 3 Liter fassen, für ein 20-Liter-Gerät 4,5 Liter.

Frau öffnet Luftentfeuchter

Sinnvoll ist eine sichtbare Wasserstandsanzeige, die von außen auf einen Blick erkennen lässt, wie voll der Behälter ist. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Gerät mit einem Überlaufschutz ausgestattet ist. Dieser verhindert, dass der Wassertank überläuft, wenn er voll ist. Der Schutz schaltet das Gerät im Bedarfsfall automatisch ab.

Welche Ausstattung sollte der Luftentfeuchter haben?

Neben den rein technischen Kennzahlen sollten Sie auch auf Extra- und Komfortfeatures achten, die Ihnen die Bedienung des Luftentfeuchters erleichtern. Sinnvoll ist etwa ein eingebautes Hygrometer, das Ihnen anzeigt, wie hoch die aktuelle Raumluftfeuchte ist.

Luftentfeuchter Bedienelemente

Wollen Sie den Luftentfeuchter auch in Ihrer Abwesenheit arbeiten lassen, ist eine Timer-Funktion sehr nützlich. Über ein Display können Sie in der Regel genau einstellen, wann der Luftentfeuchter die Arbeit aufnehmen und beenden soll. Alternativ oder ergänzend zur Zeiteinstellung ermöglicht ein Hygrostat die Einstellung eines gewünschten Raumluftfeuchteniveaus. Der Entfeuchter arbeitet dann so lange, bis dieses Niveau erreicht ist, und hält es danach automatisch.

Da ein Luftentfeuchter die Luft in Bewegung versetzt, indem er sie einsaugt und wieder ausstößt, wirbelt er zwangsläufig auch Hausstaub auf. Für Allergiker kann das mitunter zu einem Problem werden. Damit die trockene Luft den Luftentfeuchter auch sauber verlässt, lohnt sich die Anschaffung eines Gerätes, das mit einem Staubfilter ausgestattet ist.

Wie transportabel ist der Luftentfeuchter?

Möchten Sie einen Luftentfeuchter abwechselnd zur Entfeuchtung verschiedener Räume einsetzen, sollten Sie auf das Gesamtgewicht des Gerätes achten. Je leichter es ist, desto müheloser ist es beispielsweise auch über Treppen hinweg transportierbar. Rollen und ein Tragegriff sind ebenfalls sinnvoll, um den Entfeuchter problemlos zum gewünschten Aufstellort zu befördern.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Luftentfeuchter nicht selbst getestet.

Erste Anlaufstelle, wenn es um fundierte und standardisierte Tests von Waren und Dienstleistungen jedweder Art geht, ist Deutschlands bekannteste Verbraucherorganisation, Stiftung Warentest. Unsere Recherchen in der Testdatenbank der Testinstitution auf ihrer Website, test.de, ergab jedoch kein positives Ergebnis. Einen Luftentfeuchter-Test führte Stiftung Warentest bislang noch nicht durch. Im Sommer 2017 publizierte die Teststiftung lediglich eine Meldung zu Luftentfeuchtern. In dieser Meldung rät Stiftung Warentest Verbrauchern, zur Entfeuchtung von Souterrainwohnungen und Kellern bei schwüler Sommerluft zu elektrisch betriebenen Raumluftentfeuchtern von 150 bis 300 Euro zu greifen, da Granulatentfeuchter nicht die erforderliche Leistung lieferten.

Produkttests vor allem unter ökologischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten führen die Testexperten des Magazins ÖKO-TEST durch. Auch einen Luftentfeuchter-Test nahm ÖKO-TEST jüngst im Mai 2019 vor. Im Labor mussten sich dabei zehn elektrische Luftentfeuchter von zehn verschiedenen Herstellern den Testkriterien von ÖKO-TEST stellen. Ein Raumluftentfeuchter erhielt das Test-Prädikat „sehr gut“, vier weitere erzielten das Testergebnis „gut“. Testkriterien waren unter anderem der Stromverbrauch im Verhältnis zur Entfeuchtungsleistung, die Einstellbarkeit der angestrebten Luftfeuchte, die Bedienbarkeit und die Schadstoffbelastung der Geräte.

Einen umfangreichen Test von Luftentfeuchtern, publiziert allerdings ausschließlich in englischer Sprache, finden Verbraucher bei Consumer Sports. 38 verschiedene Modelle umfasst die dortige Testdatenbank. Weitere Test-Reviews, ebenfalls auf Englisch, bietet die Website The Wirecutter. Hier werden in regelmäßigen Abständen neu auf dem Markt erscheinende Modelle von Luftentfeuchtern getestet.


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