Winkelschleifer Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Winkelschleifer sind Werkzeuge mit einer hochtourig rotierenden Schleifscheibe.
  • Durch die austauschbare Scheibe sind sie für viele Einsatzzwecke und Materialien geeignet.
  • Standarddurchmesser für die Scheiben sind 115, 125 und 230 Millimeter.
  • Die Verletzungsgefahr ist groß, Benutzer müssen bei der Verwendung stets Schutzmaßnahmen ergreifen.
Die besten Winkelschleifer im Vergleich

Was sind Winkelschleifer?

Ein Trennschleifer gehört in jede gut ausgestattete Heimwerkerwerkstatt. Die vielseitig einsetzbaren Elektrowerkzeuge eignen sich nicht nur zum Durchtrennen von harten Materialien, sondern auch zur Säuberung von Schweißnähten, zum Entrosten, zum Polieren, zum Entfernen von Lack und, wie der Name schon sagt, zum Schleifen und Abschruppen. Für die Bearbeitung von Holz eignen sie sich nur bedingt, da es durch die große Hitzeentwicklung verkohlen kann.

Winkelschleifer

1954 brachte die Firma Ackermann & Schmitt den ersten hochtourigen Winkelschleifer unter dem Markennamen Flex auf den Markt. Der Markenname hat sich als Gattungsnamen etabliert. „Flex“ steht auf Deutsch und in einigen anderen Sprachen ganz allgemein für Winkelschleifer, egal von welchem Hersteller.

Winkelschleifer lassen eine (Trenn-)Scheibe mit extrem hoher Drehzahl rotieren, sie erreichen bis zu 13.300 Umdrehungen in der Minute und eine Schnittgeschwindigkeit von 80 Metern pro Sekunde. Dadurch durchtrennen sie feste Werkstoffe wie Metall, Stein und Beton problemlos. Da die Scheiben eine gewisse Elastizität aufweisen, zerbrechen sie auch bei leichten Verkantungen nicht. Somit eignen sich Winkelschleifer zum Arbeiten ohne Führungsschiene.

Schleifscheibe

Um den hohen Fliehkräften standzuhalten, die durch die extrem schnelle Rotation der Scheiben entstehen, sind diese mit Gewebeeinlagen verstärkt. Auch die Elastizität Kunstharzes, aus dem die Scheiben bestehen, trägt zu ihrer Belastbarkeit bei.

Achtung! Niemals mit Trennscheiben schruppschleifen.

Das stabilisierende Glasfasergewebe ist bei herkömmlichen Trennscheiben nur außen angebracht. Beim Schruppschleifen würde es sich schnell abnutzen. Ohne das verstärkende Gewebe kann die Scheibe leicht bersten. Daher dürfen dafür nur spezielle Scheiben, sogenannte Fächerscheiben oder Schruppscheiben, eingesetzt werden.

Abgesehen vom Verwendungszweck ist die Art der Scheiben vor allem vom Material des Werkstoffs abhängig. Es gibt spezielle Trennscheiben für Stein, für Metall und für Holz. Scheiben aus diamantbeschichtetem Stahl werden allerdings auch als Universalscheiben verkauft, da sie dank ihrer hohen Härte mit fast allen Materialien zurechtkommen.

Bei der Arbeit mit dem Winkelschleifer darf die Sicherheit nicht zu kurz kommen. Worauf Sie achten sollten, zeigt das folgende Video:

Gewöhnliche Winkelschleifer für den Werkstattgebrauch sind immer strombetrieben. Es handelt sich entweder um kabelgebundene Geräte oder um Akku-Winkelschleifer. Große, benzinbetriebene Winkelschleifer werden im Straßenbau oder im Gleisbau verwendet. Hier konzentrieren wir uns allerdings auf Elektrowinkelschleifer für die Nutzung in Heim und Werkstatt.

Arten von Winkelschleifern

Der Markt für Winkelschleifer ist relativ ausdifferenziert, es sind Geräte für ganz unterschiedliche Einsatzzwecke erhältlich. Vom akkubetriebenen Mini-Winkelschleifer für feine Metallarbeiten bis hin zum schweren Zweihandgerät mit großem Scheibendurchmesser, das sich auch durch wuchtige Steinplatten und Betonböden frisst, steht dem Handwerker eine breite Palette verschiedener Geräte zur Verfügung.

Mini-Winkelschleifer

Die Zwerge unter den Winkelschleifern haben Trennscheiben mit einem Durchmesser von bis zu 115 Millimetern. Sie sind sehr handlich. Dank des geringeren Gewichts ermüden Benutzer nicht so schnell wie mit größeren Trennschleifern. Wenn das bearbeitete Material nicht zu dick ist, sind sie eine gute Alternative zu größeren Geräten. Für Arbeiten, bei denen es vor allem auf Genauigkeit ankommt, sind die Kleinen sogar die bessere Wahl.

Vorteile

  • Sehr genaues Arbeiten möglich
  • Mit wenig Anstrengung benutzbar
  • Auch mit Akku nicht besonders schwer
  • Kostengünstig

Nachteile

  • Geringe Schnitttiefe
  • Zu wenig Kraft für großflächiges Schruppen

Einhandwinkelschleifer

Mit einem Trennscheibendurchmesser von 125 Millimetern und mehr sind übliche Einhandwinkelschleifer wahre Universalisten. Sie sind noch leicht und kompakt genug, um unangestrengtes Arbeiten zu ermöglichen, dennoch haben sie genug Leistung und einen ausreichend großen Trennscheibendurchmesser, um auch gröbere Materialien bearbeiten zu können. Trotz ihres Namens sollte sie der Nutzer nach Möglichkeit immer mit zwei Händen führen. Je kleiner die Trennscheiben eines Geräts, desto größer die Drehgeschwindigkeit, da kleinere Scheiben mehr Umdrehungen benötigen, um denselben Schneideweg zurückzulegen.

Winkelschleifer bei Arbeit

Vorteile

  • Vielseitig einsetzbar
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Breite Auswahl an Scheiben

Nachteile

  • Für grobe Arbeiten nicht kraftvoll genug

Zweihandwinkelschleifer

Zweihandwinkelschleifer sind deutlich schwieriger zu bedienen als Einhandwinkelschleifer. Sie sind vergleichsweise groß und schwer, was dazu führt, dass das saubere Ansetzen einiges an Geschick erfordert. Einfacher wird es mit einem Soft-Start, also mit einer Funktion für den langsamen Start, die gerade bei den großen Zweihändern zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen zählt.

großer Winkelschleifer

Da sie ein Gewicht von bis zu sieben Kilogramm haben, kann die Arbeit mit diesen Geräten sehr kraftraubend sein. Allerdings treiben sie ihre Schleifscheiben mit einer Leistung von 1.000 Watt und mehr an. Die zweihändigen Schleifhexen haben also eine Menge Kraft. Die brauchen sie auch. Mit einem Scheibendurchmesser von üblicherweise 230 Millimetern erreichen sie nämlich eine Schnitttiefe von bis zu 7 Zentimetern. Es sind Werkzeuge fürs Grobe, mit denen sich auch solide Stein- und Betonplatten bearbeiten lassen.

Vorteile

  • Kraftvoller Materialabtrag
  • Große Schnitttiefe

Nachteile

  • Hohes Gewicht
  • Relativ teuer
  • Exaktes Ansetzen schwierig

Kabelgebundene Winkelschleifer

Schleifhexen mit Kabel sind preiswerter als akkubetriebene Geräte mit vergleichbaren Leistungsdaten. Sie sind jedoch weniger flexibel im Einsatz, da das Kabel die Bewegungsfreiheit der Nutzer einschränkt. Das gilt jedenfalls für Mini-Trennschleifer und kleinere Einhänder. Das zusätzliche Gewicht des Akkus würde größere Geräte ohne Kabel deutlich unhandlicher machen, als jedes Kabel es je könnte, daher sind Winkelschleifer ab einer gewissen Größe so gut wie immer kabelgebunden.

Vorteile

  • Relativ geringes Gewicht
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Mit großen Scheibendurchmessern erhältlich

Nachteile

  • Das Kabel ist beim Arbeiten im Weg
  • Keine Nutzung ohne Stromanschluss möglich

Akkuwinkelschleifer

Noch vor wenigen Jahren galten kabellose Winkelschleifer als wenig praxistauglich. Die Leistung der damaligen Akkumulatoren war einfach zu gering. Entweder brachten sie nicht ausreichend Kraft auf die Schleifscheibe oder sie hielten nicht lange genug durch. Mittlerweile gibt es jedoch hochwertige Geräte, die diese Probleme nicht mehr aufweisen. Allerdings bringen alle Akkuwinkelschleifer rund 500 Gramm mehr auf die Waage als vergleichbare kabelgebundene Exemplare.

Käufer von Akkuwinkelschleifern sollten auf die Eignung für Schnellladegeräte achten, denn nichts ist ärgerlicher als die Arbeit für den Tag aussetzen zu müssen, weil der Akku leer ist und das Werkzeug über Nacht an die Ladestation muss. Schnelllader sind entweder im Lieferumfang enthalten oder können als optionales Zubehör erworben werden.

Vorteile

  • Kein störendes Kabel beim Arbeiten
  • Ohne Stromanschluss nutzbar
  • Leistung mit Einhandwinkelschleifern vergleichbar

Nachteile

  • Teurer als kabelgebundene Geräte
  • Höheres Gewicht
  • Nur kleine und mittelgroße Durchmesser erhältlich

Scheiben für Winkelschleifer

Scheiben für Winkelschleifer müssen enormen Belastungen standhalten. Sie bestehen aus speziellen Kunstharzverbindungen. Dank einer gewissen Flexibilität und einer Verstärkung mit Glasfaser bersten sie unter den extremen Fliehkräften nicht, denen sie bei Verwendung ausgesetzt werden.

Da Kunstharz mit zunehmendem Alter an Flexibilität verliert und spröde wird, haben alle Trennscheiben ein Haltbarkeitsdatum, das direkt auf der Scheibe aufgedruckt ist. Aus Sicherheitsgründen dürfen die Scheiben keinesfalls mehr verwendet werden, wenn sie dieses Datum überschritten haben.

Wegen der beschränkten Haltbarkeit ist es nicht sinnvoll, Trennscheiben auf Vorrat zu kaufen. Zudem sollten Käufer darauf achtgeben, sich keine Ladenhüter andrehen zu lassen, die sie schon in wenigen Monaten nicht mehr verwenden können.

Die passende Scheibe für jeden Einsatzzweck

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei Trennscheiben ist die Dicke. Dünnere Scheiben eignen sich besser für genaues Arbeiten, dickere Scheiben nutzen sich langsamer ab.

Für verschiedene Materialien und Arbeitstechniken werden jeweils geeignete Scheiben angeboten. Scheiben dürfen nur für den vorgesehenen Einsatzzweck verwendet werden. Die Nutzung für Arbeiten, für die sie nicht geeignet sind, ist riskant und kann zu gefährlichen Unfällen führen.

Gewöhnliche Trennscheiben dürfen auf keinen Fall zum Schruppen verwendet werden. Dabei nutzt sich die Glasfaserverstärkung von Trennscheiben schnell ab und sie bersten. Das ist extrem gefährlich, denn die hohe Rotationsgeschwindigkeit eines Trennjägers macht herausbrechende Teile zu Geschossen, die schwere Verletzungen verursachen können.

Die Tabelle liefert eine Übersicht der verfügbaren Scheiben und anderen Aufsätze für Winkelschleifer.

AufsatzVerwendungMaterial
MetalltrennscheibeTrennen von MetallEdelkorund
SteintrennscheibeTrennen von SteinSiliziumkarbid
HolztrennscheibeTrennen von HolzStahl
KettensägeblattFällen kleiner Bäume, HolzbearbeitungStahl
DiamanttrennscheibeTrennen von besonders harten Stoffen wie Keramik und Betondiamantbesetzter Stahl
SchruppscheibeKanten brechen, Schweißnähte säubern, Schleifen, AbschruppenEdelkorund
FächerscheibeSchleifen und Polierenglasfaserverstärktes Polyester
SchleiftellerSchleifen, Entrosten, Lack entfernenglasfaserverstärktes Polyester
Draht-TopfbürsteEntrosten, Lack entfernen, ReinigenStahldraht
Draht-RundbürsteEntrosten, Lack entfernen, ReinigenStahldraht
FugenfräsenAusfräsen von FugenMetall
PolierscheibePolierenSchleifvlies
Verwendung und Materialien von Winkelschleifer-Aufsätzen

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Worauf sollen Käufer einer Flex achten? Wir erklären, auf welche Produktmerkmale es ankommt und welches Zubehör sinnvoll ist.

Scheibendurchmesser

Der Scheibendurchmesser bestimmt die Schnitttiefe. Je größer er ist, desto dickere Materialien lassen sich mit dem Winkelschleifer bearbeiten. Bei kleinen Winkelschleifern beträgt der Durchmesser der Trennscheibe nur 115 Millimeter, sie haben üblicherweise eine Schnitttiefe von weniger als 3,0 Zentimetern. Geräte mit einem Scheibendurchmesser von 125 Millimetern kommen auf rund 3,5 Zentimeter Schnitttiefe. Bei einem Scheibendurchmesser von 150 Millimetern sind es schon 4,5 Zentimeter. Die größten Trennschleifer mit einem Scheibendurchmesser von 230 Millimetern erreichen eine Schnitttiefe von rund 7,0 Zentimetern.

Diese Werte gelten allerdings nur für neue Trennscheiben. Gebrauchte Trennscheiben verlieren durch die Abnutzung an Durchmesser und haben dann auch eine geringere Schnitttiefe.

Leistung

Die Leistung eines Trennjägers wird an der Wattzahl des Motors gemessen. Akkubetriebene Geräte sind am unteren Ende der Leistungsskala einzuordnen, gängige und günstige Einhandmodelle für den kabelgebundenen Betrieb haben zwischen 750 und 850 Watt. Diese Maschinen wiegen meistens um die zwei Kilogramm. Sie sind also auch für längere Arbeitseinsätze leicht genug.

Wer den Winkelschleifer für grobe Arbeiten benötigt, sollte nach Geräten mit mindestens 1.000 Watt Ausschau halten. Diese wiegen allerdings fünf Kilogramm und mehr. Sie haben also ein Gewicht, das beim längeren Arbeiten durchaus belastend ist.

Schleif- und Schrupparbeiten beanspruchen den Motor stärker als Schneidearbeiten, da er dabei ständig gegen die hohe Schleifreibung ankämpfen muss. Wer den Winkelschleifer vor allem dafür benötigt, sollte zu einem mit möglichst hoher Leistung greifen.

Leerlaufdrehzahl

Je höher die Drehzahl eines Winkelschleifers ist, desto schneller schneidet er durch ein Werkstück beziehungsweise desto schneller trägt er mit der Schruppscheibe Schichten ab. Anders als bei Bohrmaschinen ist bei Trennhexen die Rotationsgeschwindigkeit fix eingestellt. Üblich sind Drehzahlen zwischen 11.000 und 14.000 Umdrehungen pro Minute. Viel niedriger sollten sie nicht sein, da sonst die Arbeit quälend langsam vorangeht.

Je größer der Scheibendurchmesser ist, desto schneller ist die Sägebewegung bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit. Das heißt im Umkehrschluss, dass Winkelschleifer mit großem Scheibendurchmesser auch mit einer niedrigen Umdrehungszahl auf eine ausreichende Trenngeschwindigkeit kommen. Weniger als 6.000 Umdrehungen pro Minute sollten aber auch große Zweihandflexen nicht haben.

Sanftanlauf

Ein Winkelschleifer mit Sanftanlauf startet nicht gleich mit voller Tourenzahl, was das Ansetzen vor allem bei großen Winkelschleifern deutlich erleichtert. Bei Zweihandgeräten mit 230 Millimetern Scheibendurchmesser ist diese Funktion daher fast ein Muss, kleinere Schleifhexen kommen auch gut ohne aus. Bei Winkelschleifern im Mini-Format mit Scheibendurchmessern von weniger als 115 Millimetern ist ein Sanftanlauf völlig verzichtbar.

Wiederanlaufschutz

Durch ihre hohe Drehzahl geht von Winkelschleifern eine erhebliche Verletzungsgefahr aus. Ein Risiko ist der automatische Start nach einer Unterbrechung der Stromverbindung. Die Geräte sollten so konstruiert sein, dass das nicht passieren kann. Wenn die Stromversorgung wiederhergestellt wird, müssen sie unabhängig vom Betriebszustand bei der Stromunterbrechung ausgeschaltet sein. Das lösen die Hersteller entweder dadurch, dass die Geräte nur an sind, so lange ein Schalter betätigt wird, oder durch Einschaltknöpfe, die ihre Arretierung ohne Strom automatisch lösen.

Kabellänge

Die Länge des Anschlusskabels ist ein Thema, über das sich viele Käufer von Trennjägern keine Gedanken machen. Wenn sich das Kabel dann aber bei den ersten Einsätzen als zu kurz erweist, ist das sehr ärgerlich. Ein brauchbares Kabel für elektrische Werkzeuge sollte eine Mindestlänge von zwei Metern haben. Besser sind noch längere Kabel. Eine Kabellänge von vier Metern lässt nichts mehr zu wünschen übrig. Wer sich noch weiter von der nächsten Steckdose entfernt, kann sich mit einem Verlängerungskabel behelfen.

Trennständer

Für exakte Schnitte mit dem Winkelschleifer ist ein Trennständer unentbehrlich. Gerät und Werkstück werden fix eingespannt, damit der Schnitt genau im rechten Winkel und an der vorgesehenen Stelle erfolgt. Trennständer sollten massiv sein, um stabil zu stehen.

Ein Trennständer gehört fast nie zum mitgelieferten Zubehör. KäuferInnen sollten sich vergewissern, dass der Ständer zu ihrem Gerät passt. Beim Kauf im Baumarkt oder Werkzeuggeschäft ist es ratsam, den eigenen Winkelschleifer mitzunehmen und sich von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin beraten zu lassen. Beim Online-Kauf bleibt oft nur das gründliche Durchlesen der Kundenrezensionen.

Absaughaube

Bei Arbeiten mit einem Winkelschleifer kann eine erhebliche Menge Feinstaub anfallen, der in der Luft verwirbelt wird. Schleifstaub ist nicht nur lästig, sondern auch gesundheitsschädlich. Die Absaughaube wird mit einem Staubsauger verbunden und nimmt ihn direkt am Gerät auf – somit hat er keine Chance, sich im Raum zu verteilen. Die Absaughaube reduziert die Staubbelastung zwar erheblich, unterbindet sie jedoch nicht vollständig. Auf einen Atemschutz sollten Sie also nicht verzichten.

Steine schneiden

Koffer

Ein Koffer ist das richtige Zubehör für alle, die ihr Werkzeug gern ordentlich aufgeräumt lagern. Optimal ist es, wenn der Koffer Platz für Zubehör wie Trennscheiben hat, sodass alles Nötige für die Verwendung des Winkelschleifers sofort griffbereit ist. Günstige Koffer bestehen vollständig aus Kunststoffguss, hochwertige Ausführungen haben Aluprofilleisten und eine Innenverkleidung aus Schaumstoff.

Bei Trennhexen im höheren Preissegment gehört ein Koffer oft zum Lieferumfang. Andernfalls kann die Flex auch gut in einem anderen handelsüblichen Werkzeugkoffer untergebracht werden. Würfel- oder Noppenschaumstoff im Kofferinnenraum sorgen dafür, dass das Gerät sicher und stoßfest lagert.

Nutzung und Sicherheit

Seine schnell drehende Scheibe macht den Winkelschleifer zu einem der gefährlichsten Werkzeuge im Heimwerkerbereich. Ein zusätzliches Risiko sind die heißen Funken, die beim Bearbeiten von Metall entstehen. Sie können die empfindliche Hornhaut der Augen verletzen und ungeeignete Kleidung in Brand setzen.

Augenschutz

Ein Augenschutz ist absolute Voraussetzung für die Arbeit mit dem Winkelschleifer – das gilt vor allem bei der Arbeit mit Metall. Extrem heiße Abriebspäne können sich sonst in die Hornhaut des Auges einbrennen, was im schlimmsten Fall augenärztliche Notfallmaßnahmen und lebenslange Sehschäden zur Folge hat.

Gehörschutz

Ein Winkelschleifer kann eine Lautstärke von bis zu 100 Dezibel erreichen. Das ist lauter als der Start einer Boing 747 aus 500 Metern Entfernung. Schon wenige Minuten Arbeit mit dieser Lärmbelastung können zu dauerhaften Hörschäden führen. Wie immer bei der Arbeit mit lauten Geräten ist deshalb ein geeigneter Gehörschutz absolute Pflicht.

Staubschutz

Bei der Arbeit mit einem Winkelschleifer entsteht viel feiner Staub, der nicht eingeatmet werden sollte. Als Sicherheitsmaßnahme sollte daher eine dicht anliegende Staubschutzmaske getragen werden, die sowohl Nase als auch Mund bedeckt. Um erst gar nicht so viel Staub im Raum zu verteilen, empfiehlt sich die Verwendung einer Absaughaube. Bewegliche Werkstücke können im Freien bearbeitet werden, wo sich der Staub schnell verteilt. Weder die Absaughaube noch das Arbeiten im Freien ersetzen allerdings das Tragen einer Staubschutzmaske.

Sicherheitskleidung

Geeignete Kleidung für das Arbeiten mit einem Winkelschleifer muss zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie darf nicht so lose sitzen, dass sie sich in der rotierenden Scheibe verfängt, und sie darf nicht durch Funkenflug Feuer fangen. Wolle und Chemiefaser ist viel zu leicht entzündlich und darf beim Flexen nicht getragen werden. Spezielle Schutzkleidung aus schwer entflammbarer Baumwolle ist dringend empfehlenswert.

Lange Haare zusammenbinden

Nicht nur die Kleidung läuft Gefahr, sich im Winkelschleifer zu verfangen, sondern auch Haare ab einer gewissen Länge. Lange Haare sollten daher hinter dem Kopf zusammengebunden werden. Eine Kappe hilft, mittellange Haare zurückzuhalten, die zu kurz zum Zusammenbinden sind.

Sicherheitsschuhe

Wer große Objekte aus Stein oder Metall bearbeitet, sollte Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen tragen. So sind die Füße vor abgetrennten Teilen, die zu Boden fallen, geschützt.

Abgenutzte und alte Scheiben vermeiden

Eine Gefahr beim Umgang mit Winkelschleifern sind splitternde Scheiben. Die Bruchstücke werden nämlich mit hoher Geschwindigkeit weggeschleudert und können zu Verletzungen und Schäden führen. Sichtbar beschädigte oder stark abgenutzte Scheiben sollten ArbeiterInnen daher nicht mehr verwenden. Auch Flexscheiben, die ihr Haltbarkeitsdatum überschritten haben, sind nicht mehr sicher, denn das verwendete Kunstharzmaterial wird mit der Zeit spröde und brüchig.

Nur passende Scheiben verwenden

Auf jeder Scheibe für den Trennschleifer ist eine maximale Anzahl von Umdrehungen pro Minute aufgedruckt. Rotiert das Gerät schneller, als es die Scheibe aushält, kann sie zerbersten. Daher sollte die maximale Umdrehungszahl der Scheibe höher als oder gleich hoch wie die Umdrehungszahl des Winkelschleifers sein. Wichtig ist auch, dass die Scheibe zum Nutzungszweck passt. Besonders gefährlich ist das Schruppen mit Trennscheiben. Schruppscheiben sind viel dicker als Trennscheiben, um der hohen seitlichen Belastung standzuhalten.

Niemals ohne Schutzhaube arbeiten

Jeder Winkelschleifer kommt mit einer Schutzhaube. Sie sorgt dafür, dass das Gerät zum Benutzer oder zur Benutzerin hin abgeschirmt ist. Kleidung und Körper werden durch sie von der rotierenden Scheibe ferngehalten. Die Schutzhaube lenkt auch Funken und feine Partikel vom Benutzer weg. Ohne die Schutzhaube ist die Gefahr von Handverletzungen extrem hoch; daher sollte sie niemals entfernt werden.

Nicht am beweglichen Objekt arbeiten

Wenn sich das Material bei der Arbeit mit der Flex löst, kann es mit großer Wucht durch den Raum geworfen werden. Verrutscht es, besteht die Gefahr, dass der Arbeiter oder die Arbeiterin mit dem Gerät abrutscht und sich verletzt oder nahe Objekte beschädigt. Daher ist darauf zu achten, dass das Material fest verbaut oder sicher eingespannt ist.

Vorsicht beim Scheibenwechsel

Winkelschleiferscheiben sollten nur am ausgesteckten Gerät gewechselt werden. Die Drehbewegung muss zum Stillstand gekommen sein, bevor der Anwender oder die Anwenderin die Scheibe anfasst. Direkt nach der Benutzung sind die Scheiben meistens auch sehr heiß. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollten ihnen vor dem Wechseln Zeit zum Auskühlen gegeben werden.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Winkelschleifer-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Im Juni 2010 nahmen die TesterInnen der Stiftung Warentest fünf Winkelschleifer sowie fünf Schwingschleifer zu besonders günstigen Preisen von 12,50 bis 34,00 Euro unter die Lupe. Am besten schnitt ein Markengerät ab: Das Testmodell 9135 von Skil wurde in der Kategorie der Winkelschleifer mit der Testnote 2,8 („Befriedigend“) Testsieger. Als einziges Gerät erhielt es in der Testkategorie „Dauerprüfung“ das Testurteil „Sehr gut“. Die anderen Geräte im Test zeigten Schwächen in der Haltbarkeitsprüfung. Beispielsweise fielen einige Modelle wegen eines Motorschadens frühzeitig aus. Entsprechend konnten im Gesamturteil nur die Testprädikate „Befriedigend“ und „Ausreichend“ vergeben werden.

Neben der Stiftung Warentest testete auch das Testmagazin selbst.de Winkelschleifer, unter anderem von AEG, Bosch, Einhell, Kress, Mac Allister, Makita, Metabo, Skil und Worx. Die TesterInnen prüften insgesamt zwölf Geräte der Klasse 125 Millimeter. Zu den Testkriterien gehörten die Ergonomie, die Sicherheit, die Zuleitung, der Werkzeugwechsel und die Unterbringung. Weiterhin wurden die Winkelschleifer einem Dauerlauftest und einer Praxisprüfung unterzogen.

Zumindest technisch bestanden alle Modelle den Test. In der Praxisprüfung zeigten sich jedoch deutliche Abweichungen. Insbesondere in puncto Laufruhe gab es unverkennbare Unterschiede. Nur ein Winkelschleifer ergatterte das Testurteil „Sehr gut“. Neun Geräte erhielten ein „Gut“ und zwei Produkte ein „Befriedigend“. Auf dem ersten Platz der Winkelschleifer für HeimwerkerInnen landete das Modell PWS 13-125 CE von Bosch mit der Testnote 1,6. Bei den Profiwinkelschleifern wurde die KRESS 1400 WSE/1 125 mit der Testnote 1,4 Testsieger.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © BillionPhotos.com / adobe.stock.com | Abb. 3: © Oleg / adobe.stock.com | Video: Abrasives Safety / YouTube | Abb. 4: © skinfaxi / adobe.stock.com | Abb. 5: © fotogestoeber / adobe.stock.com | Abb. 6: © Hoda Bogdan / Fotolia | Abb. 7: © Netzvergleich