Kinderfahrradsitz Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Fahrradkindersitze sind eine Alternative zu FahrradanhĂ€ngern und eine hervorragende Möglichkeit, den Nachwuchs auf dem eigenen Fahrrad mitzunehmen.
  • Die Sitze werden entweder am Lenker oder hinter dem Sattel angebracht. Welche Möglichkeit besser ist, bemisst sich am Gewicht des Kindes.
  • Mitunter gibt es Extras, die den Komfort verbessern – unter anderem eine verstellbare KopfstĂŒtze und RĂŒckenlehne, eine Polsterung oder ein Klimasystem.
  • FĂŒr die optimale Sicherheit verfĂŒgen die Sitze je nach Modell ĂŒber 3-Gurt- oder 5-Gurt-Systeme sowie an die GrĂ¶ĂŸe anpassbare FußstĂŒtzen.
  • Eltern sollten beachten, dass das Fahrverhalten durch das zusĂ€tzliche Gewicht und den verĂ€nderten Schwerpunkt beeinflusst wird.
Die besten Kinderfahrradsitze im Vergleich

Mit dem Kind sicher durch den Straßenverkehr

Das Fahrrad ist im Alltag eine gute Alternative zum Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es verursacht weder Benzin- noch Ticketkosten, die lĂ€stige Parkplatzsuche entfĂ€llt und man bewegt sich an der frischen Luft. Gerade bei schönem Wetter oder auf kurzen Strecken wĂ€hlen viele diese Art der Fortbewegung. Damit auch kleine Kinder, die selbst noch nicht das Radfahren gelernt haben, die Fahrt genießen können, gibt es verschiedene Fahrradkindersitze. Diese werden vor dem Fahrer am Lenker angebracht oder hinter ihm auf dem GepĂ€cktrĂ€ger. Auf diese Weise sind die Kinder gesichert, ohne in ihrer Bewegungsfreiheit zu sehr eingeschrĂ€nkt zu werden. Eltern können sie problemlos auf kleine Einkaufstouren und Freizeitfahrten mitnehmen oder sie bequem zur Kita bringen und abholen.

Eine andere Möglichkeit, das Kind mit dem Fahrrad mitzunehmen, ist der FahrradanhĂ€nger. Er bietet sich vor allem dann an, wenn der Nachwuchs dem Sitz entwachsen ist, die Eltern aber noch nicht selbst auf dem Fahrrad begleiten kann. Kindersitze sind nĂ€mlich nur bis zu einem bestimmten Gewicht zulĂ€ssig. Sind Kinder zu groß fĂŒr handelsĂŒbliche Kindersitze oder ĂŒberschreiten sie das zulĂ€ssige Gewicht, sollten sie allmĂ€hlich selbst das Radfahren lernen. Bis dahin jedoch bieten die Sitze einige Vorteile gegenĂŒber AnhĂ€ngern, die Eltern eine Entscheidung erleichtern könnten.

Welche Vorteile hat ein Kindersitz gegenĂŒber einem AnhĂ€nger?

Selbst wenn der Sitz nah am Lenker befestigt ist, wird die ManövrierfĂ€higkeit des Fahrrads nicht beeintrĂ€chtigt. Auch Rangieren auf engerem Raum ist kein Problem, da die GesamtlĂ€nge des Rads nicht grĂ¶ĂŸer wird. Da die Kindersitze selbst nicht viel wiegen, mĂŒssen Eltern kaum mehr als das Gewicht des Kindes beim Fahren stemmen. Dadurch bleiben selbst Strecken mit schwierigem Untergrund oder großen Höhenunterschieden vergleichsweise angenehm. WĂ€hrend der Fahrt sind die Kinder mit einem Sicherheitsgurt angeschnallt, weshalb sie nicht herausfallen oder ĂŒbermĂ€ĂŸig zappeln können. Außerdem sind sie in einem Sitz bei einem Sturz oder Unfall besser geschĂŒtzt. Der Kindersitz ist gĂŒnstiger in der Anschaffung als ein AnhĂ€nger und kann dank handlicher Maße auf Reisen oder AusflĂŒgen bequem mitgenommen werden.

FĂŒr den tĂ€glichen Gebrauch ist ein solcher Fahrradsitz also durchaus praktisch. Er lĂ€sst sich zumeist schnell und einfach montieren und nimmt im Haushalt oder Auto weniger Platz weg als ein AnhĂ€nger. FĂŒr viele Eltern ist es sicher ein Argument, dass dabei die körperliche NĂ€he zum Kind gegeben ist. Es gibt allerdings auch Punkte, welche die Fahreigenschaften nachteilig beeinflussen. So ist es gerade in engen Kurven anstrengender, die Balance zu halten. Spontane Ausweichmanöver und andere schnelle Bewegungen sind nur schwierig zu bewerkstelligen. DafĂŒr fĂ€llt das Bremsverhalten deutlich vorteilhafter und sicherer aus, als wenn ein FahrradanhĂ€nger mit zusĂ€tzlichem Gewicht von hinten drĂŒcken wĂŒrde. Das macht sich besonders auf abschĂŒssigen Straßen bemerkbar. Bei Kindersitzen fĂŒr den GepĂ€cktrĂ€ger fĂ€llt zudem wichtiger Platz weg, auf dem EinkĂ€ufe oder schwere GegenstĂ€nde transportiert werden können. HierfĂŒr gibt es jedoch Seitentaschen fĂŒr den GepĂ€cktrĂ€ger, die zusammen mit dem Kindersitz angebracht werden können.

Eltern mit Kinder bei Radtour
Stehen regelmĂ€ĂŸig Radtouren an, wollen es die Kinder auch ĂŒber lĂ€ngere Zeit im Sitz bequem haben.

Soll mein Kind vorne oder hinten sitzen?

GrundsĂ€tzlich gilt: Kleine Kinder nach vorne, grĂ¶ĂŸere nach hinten. Frontsitze, die am Lenker befestigt werden, eignen sich am besten fĂŒr kleinere Kinder, etwa ab dem neunten Monat. Wichtig ist, dass das Kind selbststĂ€ndig sitzen kann. Eltern haben mit dieser Variante ihre Kleinen immer im Blick. Optional gibt es en Fahrradkindersitz von vielen Herstellern mit einer Schutzscheibe, die Fahrtwind vom Kind fernhĂ€lt. Die Belastbarkeit eines Frontsitzes liegt etwa bei 9 bis 15 Kilogramm. Kinder mit einem Gewicht von 15 bis 22 Kilogramm mĂŒssen auf den RĂŒcksitz. Hier verlieren sie zwar den freien Blick in Fahrtrichtung, sind jedoch automatisch vor Wind geschĂŒtzt. Beachten Sie auch, dass der GepĂ€cktrĂ€ger des Fahrrads fĂŒr ein Gewicht von mindestens 25 Kilogramm ausgelegt sein muss.

Frontsitz hinter dem Lenker

Frontsitz (hinter dem Lenker)

Es gibt zwei Arten von Frontsitzen. Am gĂ€ngigsten sind diejenigen, die hinter dem Lenker, direkt vor dem Fahrer angebracht werden. Hier sitzt das Kind in Fahrtrichtung und hat eine uneingeschrĂ€nkte Sicht nach vorn. Generell ist dies fĂŒr den Fahrer die bequemste Version, da sie das Fahrverhalten am geringsten beeinflusst. Lediglich der Bewegungsspielraum der Beine könnte, gerade bei großen Personen, etwas eingeschrĂ€nkt sein. Außerdem sollte der Fahrer darauf achten, sich nicht vom Kind ablenken zu lassen. FĂŒr dieses bietet dieser Fahrradsitz jedoch eine umfassende Sicherheit.

Frontsitz vor dem Lenker

Frontsitz (vor dem Lenker)

Seltener geworden sind die Sitze, die vor dem Lenker verbaut werden. Experten empfehlen sie weniger, weil sie einen negativen Einfluss auf die Sicherheit haben. Das Kind dreht sich bei jeder Lenkbewegung mit. Dadurch wird die Lenkung stark beeinflusst, was besonders bei unruhigem Verhalten des Kindes negative Folgen haben kann. FĂŒr beide Varianten des Frontsitzes gilt eine GewichtsbeschrĂ€nkung von 15 Kilogramm; sie sind also nur fĂŒr Kleinkinder geeignet. Neben einer KopfstĂŒtze zum Auflehnen verfĂŒgen sie manchmal ĂŒber einen BĂŒgel, damit die Kleinen die Arme aufstĂŒtzen können.

RĂŒckenfahrradsitz

RĂŒckenfahrradsitz

Dieser Sitz fĂŒr Kinder bis zu einem Gewicht von 22 Kilogramm wird mittels einer Halterung mit zwei oder mehr MetallstĂ€ben am Sattelrohr und ĂŒber dem GepĂ€cktrĂ€ger befestigt. Das Gewicht wird vom Fahrradrahmen gehalten; die Folge davon ist eine höhere Pendelkraft in manchen Verkehrssituationen. Besonders bei RĂ€dern, die einen Rahmen mit tiefem Durchstieg haben, kann diese zusĂ€tzlich wirkende Kraft zum Schwanken fĂŒhren. Stellen Sie sich daher auf ein verĂ€ndertes Handling des Rades ein.

Die Sitze haben eine grĂ¶ĂŸere RĂŒckenlehne, die in Höhe und Neigung an das wachsende Kind angepasst werden kann. Auch die FußstĂŒtzen sind in vielen FĂ€llen verstellbar. Durch diese Möglichkeiten zur Individualisierung werden RĂŒckenfahrradsitze lĂ€nger genutzt. Wichtig ist, dass die Lehne auch eine Mulde besitzt, die auf den Fahrradhelm des Kindes abgestimmt ist, da es sonst mit geneigtem Kopf sitzen muss. Anders als bei Frontsitzen besteht hier nicht die Gefahr, bei einem Sturz auf das Kind zu fallen.

Welche Eigenschaften sollte der Sitz mitbringen?

Eine Sitzpolsterung sorgt dafĂŒr, dass das Kind auch bei unruhiger Fahrt bequem sitzt. Achten Sie darauf, dass dieser leicht zu wechseln und zu reinigen ist. Besonders RĂŒckensitze sollten ĂŒber verschiedene verstellbare Elemente verfĂŒgen. Mit einer variablen RĂŒckenlehne können die Kleinen bequem einschlafen. Aussparungen fĂŒr den Helm sorgen dafĂŒr, dass der Kopf in gerader Position bleibt. Verstellbare FußstĂŒtzen lassen auch schnell wachsende Kids lange im Sattel bleiben. Achten Sie darauf, dass der Fahrradsitz den Anforderungen genĂŒgt: Stehen regelmĂ€ĂŸig lĂ€ngere Radtouren an? Oder wird er grĂ¶ĂŸtenteils fĂŒr die Fahrt zur Kita und zurĂŒck genutzt?

Ist die Wahl auf die Art des Sitzes gefallen, gibt es eine Menge Merkmale, die zur Entscheidung fĂŒr ein bestimmtes Modell beitragen können. Da die Sitze fĂŒr gewöhnlich aus sehr robustem Kunststoff gefertigt sind, sollten Eltern darauf achten, dass dieses Material hochwertig ist. QualitĂ€ts- und PrĂŒfsiegel des TÜV oder das GS-Zeichen informieren, ob es nach europĂ€ischer Norm hergestellt wurde. Es dĂŒrfen keine Schadstoffe und Weichmacher verwendet worden sein. Außerdem darf sich das Material durch Ă€ußere EinflĂŒsse, wie extreme Hitze oder KĂ€lte, nicht verformen oder SprĂŒnge bekommen. Wer den Kindersitz regelmĂ€ĂŸig oder sogar tĂ€glich nutzt, sollte auf ein solide verarbeitetes Exemplar Wert legen.

MĂ€dchen in Fahrradsitz schaut zum Vater

Ist der Untergrund holprig oder unangenehm zu befahren, wird es fĂŒr das Kind im Fahrradsitz schnell unbequem. Dem kann mit einer Sitzpolsterung vorgebeugt werden. Diese muss nicht unbedingt besonders dick sein, um gemĂŒtlich zu sein. Wichtig ist, dass es sich nicht so schnell abnutzt und optimalerweise auch abnehmbar sind, damit sie besser zu reinigen ist. Um fĂŒr das Kind darĂŒber hinaus eine in allen Lagen komfortable Position zu gewĂ€hrleisten, ist die Lehne der meisten RĂŒckenkindersitze in der Neigung verstellbar. Dadurch kann der kleine Passagier sich zurĂŒcklehnen und bequem schlafen, was besonders bei lĂ€ngeren Touren praktisch ist. Wichtig ist, dass die Eltern auch in dieser Position fĂŒr eine optimale Sicherung des Kindes sorgen. Eine zusĂ€tzliche Federung unterstĂŒtzt bei manchen Modellen eine entspannte Körperhaltung.

Verstellbare Einzelteile sorgen nicht nur fĂŒr Komfort, sondern auch dafĂŒr, dass der Sitz an das schnell wachsende Kind anpassbar ist. So sind neben einer variabel einstellbaren RĂŒckenlehne auch in der Höhe verstellbare FußstĂŒtzen wichtig. Einige Hersteller bieten zudem die Möglichkeit, die KopfstĂŒtze zusĂ€tzlich zu verstellen. Hier sollten Eltern jedoch beachten, dass das Kind auch mit Helm in eine bequeme Sitzposition kommt. VerfĂŒgt der Sitz ĂŒber keine gesonderte Aussparung, kann es sein, dass das Kind unbequem und mit geneigtem Kopf sitzen muss, was auf Dauer zu HaltungsschĂ€den fĂŒhren kann. Bei lĂ€ngeren Fahrten, besonders bei heißen Temperaturen, gerĂ€t das Kind schnell ins Schwitzen. Schlitze und Löcher an den richtigen Stellen in der RĂŒckenlehne dienen als BelĂŒftungssystem. Die Praxis zeigt jedoch, dass selbst die bestbewerteten Sitzmodelle Probleme in dieser Angelegenheit haben, wie auch in den Testberichten erwĂ€hnt wird.

Wie ist das Kind im Sitz gesichert?

Fahrradkindersitze verfĂŒgen ĂŒber einen Sicherheitsgurt, um das Kind festzuschnallen. Dabei wird zwischen einem 3-Punkt- sowie einem 5-Punkt-Sicherheitsgurt unterschieden. Die Gurtsysteme sind im Inneren verarbeitet und sorgen fĂŒr einen festen Sitz wĂ€hrend der Fahrt sowie eine Absicherung bei einem Sturz. Die Auflage fĂŒr die FĂŒĂŸe ist so mit dem Rest des RĂŒckenkindersitzes verbunden, dass die Kinder wĂ€hrend der Fahrt nicht mit den FĂŒĂŸen in die Speichen kommen können. Um eine grĂ¶ĂŸere Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu gewĂ€hrleisten, sind an der Außenseite der RĂŒckenlehne Reflektoren angebracht. So sehen von hinten nahende Verkehrsteilnehmer, dass auf der Straße vor ihnen ein Radfahrer mit Kind unterwegs ist.

Kind wird im Kinderfahrradsitz festgeschnallt
Der Gurt ist eines der wichtigsten Sicherheitsmerkmale der Sitze. Sein Verschluss sollte sich keinesfalls vom Kind öffnen lassen.

Die Sicherheit des Kindes hat oberste PrioritĂ€t bei gemeinsamen Touren auf dem Fahrrad. Daher sollte nicht nur darauf geachtet werden, dass das Kind nicht gut sitzt, sondern auch sicher. Der 3-Punkt-Gurt fĂŒhrt in einer Y-Form ĂŒber die Schultern und zwischen die Beine, wo er jeweils mit dem Sitz verbunden ist. Beim 5-Punkt-System wird das Kind mit einem zusĂ€tzlichen Gurt in Taillenhöhe gesichert. Beide Formen sind – richtig angewendet – absolut verkehrssicher und entsprechen den in Deutschland geltenden Standards. Der 5-Punkt-Gurt bietet nur noch einmal zusĂ€tzlichen Halt.

Offene Sattelfedern

Unter dem Sitz des Fahrers befinden sich hĂ€ufig große Metallfedern. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind, sobald es festgeschnallt ist, nicht mit den HĂ€nden an diese Sattelfedern gelangen kann. Alternativ können Sie diese mit einem Schutz, beispielsweise aus Gummi, umhĂŒllen.

Verhalten im Verkehr mit Kind im Sitz

Um eine möglichst gefahrenfreie Fahrt fĂŒr Elternteil und Kind sicherzustellen, sind selbst mit einem guten Kindersitz zusĂ€tzliche wichtige Regeln zu beachten. So gehört ein Fahrradhelm fĂŒr Kinder unbedingt zur Sicherheitsausstattung. Selbst mit dem besten Kindersitz besteht ohne Helm bei einem Sturz ein erhebliches Risiko, dass sich das Kind schwere Kopfverletzungen zuzieht. Eltern sollten, besonders auf die korrekte Befestigung achten. Der Fahrradsitz muss fest angebracht werden, sodass es ausgeschlossen ist, dass er sich wĂ€hrend der Fahrt öffnet. Dasselbe gilt fĂŒr die Gurte, die nicht zu locker am Körper des Kindes sitzen dĂŒrfen. Stellen Sie sicher, dass das Kind nicht von allein den Gurt lösen kann. Er sollte einen Verschluss mit Kindersicherung oder einen Knopf, der nur mit festem Druck zu öffnen ist, vorweisen.

Fahren sie vorausschauend und bedenken Sie, dass sich das Fahrverhalten mit dem zusĂ€tzlichen Gewicht und verlagerten Schwerpunkt verĂ€ndert. Falls Sie sich unsicher fĂŒhlen, sollten Sie nicht mit dem Kind im Sitz in den Straßenverkehr stĂŒrzen. Achten Sie bei Fahrten in der DĂ€mmerung und bei Dunkelheit darauf, dass Sie fĂŒr alle Verkehrsteilnehmer gut zu erkennen sind. Wenn Sie nicht nur fĂŒr Ihre eigene, sondern auch fĂŒr die Sicherheit des Kindes verantwortlich sind, ist es umso wichtiger, ein verkehrstaugliches Rad zu fahren. Vermeiden Sie, allzu oft auf Straßen mit holprigem Untergrund zu fahren, um Ihrem Nachwuchs die Fahrt nicht zu ungemĂŒtlich zu machen. Nehmen Sie außerdem nach dem Ende der Fahrt Ihr Kind aus dem Sitz, bevor Sie das Fahrrad abstellen. So verhindern Sie, dass es möglicherweise umkippt, beispielsweise fĂŒr den Fall, dass es sich unruhig verhĂ€lt.

Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit

Wer den Sitz hĂ€ufig an- und abmontieren muss, möchte natĂŒrlich nicht mit zahlreichen komplizierten Handgriffen an seinem Fahrrad herumhantieren mĂŒssen. Eine einfache Montage ist daher erstrebenswert. Ein Frontsitz darf nicht so breit sein, dass er beim Lenken behindert, außerdem mĂŒssen die ZĂŒge von Bremsen und Schaltung frei bleiben. Bei Unsicherheiten lassen Sie sich den Auf- und Abbau am besten von einem Experten in Handel vorfĂŒhren und probieren es vor Ort schon einmal aus. Beachten Sie beim Kauf, dass die Maße und das Gewicht zu Ihnen und dem Fahrrad passen mĂŒssen und Sie selbst noch problemlos fahren können. Der Fahrradtyp spielt hingegen kaum eine Rolle. Ob Stadtrad oder Mountainbike – die Kindersitze lassen sich fĂŒr gewöhnlich an jede Art von Fahrrad montieren.

FahrrĂ€der mit Kindersitz sollten mit einem Zweibein-FahrradstĂ€nder ausgestattet sein, um stabiler zu stehen. Aufgrund des zusĂ€tzlichen Gewichts kippt das Rad leicht um, wenn es auf einem herkömmlichen einseitigen FahrradstĂ€nder abgestellt wird. Einige Kindersitze besitzen eine separate Diebstahlsicherung, falls das Rad draußen abgestellt werden muss. Andernfalls könnten Sie den Sitz mit einem zusĂ€tzlichen Fahrradschloss sichern. Wer hĂ€ufiger auf Fahrradtour ist, kann sicher einen Regenschutz gebrauchen, der Sitz und Kind vor dem Wasser schĂŒtzt. DarĂŒber hinaus gibt es auswechselbare SchutzbezĂŒge, teilweise zum Wenden. Diese sind besonders fĂŒr helle Sitze geeignet, auf denen man Schmutz leicht sieht, oder fĂŒr dunkles Material, das sich in der Sonner schnell erhitzt. Achten Sie darauf, stets das zu Ihrem Modell passende Zubehör zu kaufen. Jeder Hersteller hat seine eigenen Produkte, die nicht immer auch mit Sitzen anderer Firmen kompatibel sind.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Fahrradkindersitze-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Stiftung Warentest hat im Jahr 2018 zuletzt Fahrradkindersitze getestet und dabei Modelle fĂŒr die fronseitige wie auch fĂŒr die Befestigung hinter dem Sattel unter die Lupe genommen. Insgesamt drei Frontsitze bekamen eine gute Bewertung, Testsieger wurde der Yepp Nexxt Mini von Thule mit der Note 2,1Besonders ĂŒberzeugen konnte das Modell im Bereich Sicherheit beim Gurtsystem und bei der Sitzhalterung. Es eignet sich zudem hervorragend fĂŒr den Gebrauch mit Fahrradhelm. Die Bestnote „Sehr gut“ gab es fĂŒr die Haltbarkeit. BemĂ€ngelt wurde, dass es keine gute Federung gibt. Auch das Sitzklima ist nur mittelmĂ€ĂŸig.

Fast punktgleich folgen mit der Note 2,2 der Hamax Observer sowie das Modell Orion von OK Baby. Als einziger Testkandidat schnitt der Observer in der Unterkategorie Sicherheit mit „Sehr gut“ ab, wie auch das Thule-Modell erhĂ€lt er diese Note bei der Haltbarkeit. Aber ebenso gab es hier AbzĂŒge fĂŒr die Federung und das Sitzklima.

Der Orion ist mit einem Preis von weniger als 60 Euro das gĂŒnstigste der drei Modelle. Er bekommt mit 1,9 auch im Vergleich die beste Note in der Kategorie Fahrkomfort. Die Verletzungsgefahr durch Ecken oder Kanten ist nicht gegeben, hier gab es ebenso die Bestnote 1,0 wie fĂŒr die schadstofffreie Verarbeitung. In puncto Federung und Sitzklima muss das Modell mit den gleichen Abwertungen auskommen wie seine Mitbewerber. Anders als diese besitzt der Orion keine Diebstahlsicherung, zudem gab es AbzĂŒge bei der Montage und Befestigung. Die Stiftung Warentest spricht nur eine eingeschrĂ€nkte Empfehlung fĂŒr den tĂ€glichen Gebrauch aus.

Bei den RĂŒckenfahrradsitzen gab es erfreulich viele gute Bewertungen. Testsieger wurden notengleich der Hamax Caress C2 und Yepp Maxi Seatpost von Thule, jeweils mit der Note 2,2. Beide erhielten die Top-Note bei der Haltbarkeit und ĂŒberzeugen in der Kategorie Sicherheit, die in der Gesamtbewertung besonders ins Gewicht fĂ€llt. Beim Hamax-Modell bemĂ€ngelt Stiftung Warentest, dass sich das Fahrrad mit diesem Sitz unkomfortabel schieben lĂ€sst, auch das lediglich „befriedigende“ Sitzklima drĂŒckt die Note. Der Sitz von Thule hingegen hat das Manko einer fehlenden Aussparung fĂŒr den Fahrradhelm des Kindes. Damit wĂŒrde es sich fĂŒr lĂ€ngere Touren, in denen das Kind mit Fahrradhelm sitzt, schlecht eignen. Auch Federung und Montage stuft das Vergleichsportal als nicht optimal ein.

Knapp hinter den Testsiegern landet der Bobike One Maxi 1P mit der Note 2,3. Auch dieses Modell kann durch hervorragende Sicherheitsbedingungen ĂŒberzeugen, außerdem bekommt es die Spitzennote fĂŒr die schadstofffreie Verarbeitung. Allerdings mĂŒssen auch hier Kinder mit Helm den Kopf neigen;fehlendes Sitzklima und schweres Schieben fĂŒhren zu weiteren Abwertungen. Ebenfalls mit „Gut“ wurden der Thule RideAlong sowie die Modelle Bilby Maxi FF und Guppy Maxi+ FF von Polisport bewertet.

Auch Ă–KO-TEST testete einige Kindersitze und bemĂ€ngelte grundsĂ€tzlich, dass Herstellerangaben mit Vorsicht zu genießen sind. So wĂŒrden viele eine AltersbeschrĂ€nkung beziehungsweise -empfehlung ausgeben. In der Praxis kommt es jedoch auf die GrĂ¶ĂŸe und das Gewicht des Kindes an. Das Testportal legt potenziellen KĂ€ufern nahe, einen Sitz mit ausreichend hoher RĂŒckenlehne zu besorgen. Ein Minimum sind hier 54 Zentimeter, damit bei einem eventuellen Aufprall genĂŒgend Widerstand vorhanden ist. Einige Kindersitze können diese Vorgabe nicht erfĂŒllen. Positiv stelle Ă–KO-TEST heraus, dass es keine Beanstandungen im Bereich Schadstoffbelastung gibt.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Halfpoint / stock.adobe.com | Abb. 3–5: © Netzvergleich | Abb. 6: © Irina Schmidt / stock.adobe.com | Abb. 7: © MarKord / stock.adobe.com