Tageslinsen Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Tageslinsen lassen sich einmalig verwenden. Der Anwender entsorgt die getragenen Linsen am Abend und nimmt am folgenden Tag ein frisches Paar.
  • Sphärische Tageslinsen korrigieren Kurz- oder Weitsichtigkeit, torische Linsen kontern Hornhautverkrümmung, und multifokale Ausführungen wirken gegen Alterssichtigkeit.
  • Hydrogel-Tageslinsen haben eine niedrige Sauerstoffdurchlässigkeit und einen hohen Wassergehalt. Die Augen trocknen in der Regel schneller aus.
  • Bei Silikon-Hydrogel-Linsen empfiehlt sich eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit bei möglichst niedrigem Wassergehalt. Sie sind ratsam für empfindliche und trockene Augen.
Die besten Kontaktlinsen im Vergleich

Scharfe Sicht ohne Einschränkungen

Wer mit einer Sehschwäche den Alltag bewältigen möchte, ist auf eine Sehhilfe in Form von Brille oder Kontaktlinsen angewiesen. Während die Brille zur Standardausrüstung der Betroffenen gehört, sind reine Kontaktlinsenträger im Vergleich noch selten. Größer ist die Anzahl der Fehlsichtigen, die je nach Bedarf zwischen Brille und Kontaktlinsen wechseln. Im Gegensatz zu Brillen liegen Kontaktlinsen direkt auf dem Augapfel auf und beschlagen daher nicht. Sie sind auch ideal für sportliche Aktivitäten, da sie fest im Auge sitzen und nur schwer herausfallen. Wer frei zwischen Brille und Kontaktlinsen wechseln möchte, greift am besten zu Tageslinsen.

Was sind Tageslinsen?

Tageslinsen, auch Einmalkontaktlinsen genannt, lassen sich nur einmal verwenden. Nach dem Tragen werden die Kontaktlinsen entsorgt. Am nächsten Tag ersetzt sie der Benutzer durch ein frisches Paar. Tageslinsen gehören zur Kategorie der weichen Kontaktlinsen: Sie bestehen aus einem flexiblen Material und schmiegen sich der Hornhaut an. Zudem verrutschen sie kaum. Im Vergleich zu weichen Monatslinsen sind Tageslinsen dünner, wodurch sie im Auge kaum spürbar sind. Neben Ausführungen, die Kurz- und Weitsichtigkeit korrigieren, gibt es Tageslinsen, die auf Hornhautverkrümmung sowie Gleitsichtigkeit spezialisiert sind. Eine weitere Variante sind farbige Linsen mit oder ohne Sehkorrektur.

Tageslinsen versus Monatslinsen: Vor- und Nachteile

Tages- und Monatslinsen sind die zwei beliebtesten Kontaktlinsentypen. Wer den Umstieg auf Kontaktlinsen erwägt, entscheidet sich tendenziell für eine der beiden Varianten. Tageslinsen haben allerdings den Vorteil der Benutzerfreundlichkeit: Der Anwender entnimmt jeden Morgen zwei neue Linsen und entsorgt diese am Ende des Tages. Monatslinsen hingegen müssen Nutzer am Abend mit speziellen Kontaktlinsenreinigungsmitteln säubern und in einem entsprechenden Behälter aufbewahren.

Sehstärke beim Augenarzt testen

Wer Monatslinsen öffnet, kann sie an 30 aufeinanderfolgenden Tagen tragen, bevor sie zu entsorgen sind. Die Tageslinsen in der Verpackung lassen sich tagesunabhängig nach Bedarf einsetzen. Für diejenigen, die häufig zwischen Brille und Kontaktlinsen wechseln, sind sie empfehlenswerter als Monatslinsen. Wenn Sie diese nur wenige Male im Monat tragen, lohnt sich der Preis nicht.

Bei täglichem Tragen sprechen die Kosten eher für Monatslinsen. Sie sind in der Regel preiswerter als gleichwertige Tageslinsen. Der individuelle Bedarf spielt aber eine größere Rolle als die reinen Kosten. Die Auswahl an Sehstärken und speziellen Varianten ist bei Monatslinsen größer als bei Tageslinsen. Für einige Anwender sind Tageslinsen deshalb keine Option.

Bei Monatslinsen lagern sich trotz korrekter Pflegeroutine im Laufe der Zeit Proteine und Lipide der Augen ab. Auch Pollen gelangen an die Linsenoberfläche. Bei Anwendern mit empfindlichen Augen oder Allergikern können diese Ablagerungen Beschwerden hervorrufen. Tageslinsen sind die hygienischere Wahl, weil sich durch die kurze Tragedauer Fremdkörper wie Pollen nur im geringen Maß auf den Linsen absetzen können.

Tageslinsen

  • Spontan nutzbar
  • Keine Pflegeroutine nötig
  • Hygienisch: Weniger Verunreinigungen
  • Gut für Allergiker
  • Praktisch auf Reisen
  • Teuer in der Anschaffung

Monatslinsen

  • 30 aufeinanderfolgende Tage nutzbar
  • Pflegeroutine erforderlich
  • Größere Auswahl
  • Allergene auf der Linse
  • Unpraktisch auf Reisen
  • Preiswerter

Die tägliche Verwendung von Tageslinsen eignet sich ferner für diejenigen, die keine Zeit für eine umfangreiche Reinigungs und Pflegeroutine haben, etwa wegen des Schichtdienstes oder unregelmäßiger Arbeitszeiten. Auch für Reisen sind Tageslinsen von Vorteil, zum einen aufgrund des Wegfallens der Pflegeroutine und zum anderen, weil die Temperatur und Luftfeuchtigkeit des anderen Landes sich auf das Tragegefühl sowie der Tragedauer der Monatslinsen auswirken können.

Für wen eignen sich Tageslinsen?

Tageslinsen sind ideal für alle, die gern zwischen Brille und Kontaktlinsen wechseln oder nur für spezielle Anlässe Linsen wählen. Sie sind im Vergleich zu anderen Kontaktlinsen am flexibelsten nutzbar: Die 30 Linsenpaare müssen nicht an aufeinanderfolgenden Tagen getragen werden. Da zudem der Reinigungsaufwand entfällt, eignen sich die Linsen selbst beim täglichen Tragen für alle mit unregelmäßigen Tagesroutinen oder Schichtdienst. Auch beim Sport sind Tageslinsen eine gute Alternative zur Brille, die während der Aktivität potenziell beschlagen oder herunterfallen kann. Da der tägliche Austausch der Linsen besonders hygienisch ist, empfehlen sie sich ebenfalls für Allergiker und Trägern mit empfindlichen Augen. Darüber hinaus kommen Tageslinsen für Erstnutzer infrage, die Kontaktlinsen zunächst testen möchten.

Tageslinsen für jeden Bedarf

Während Tageslinsen ursprünglich nur Kurz- oder Weitsichtigkeit korrigiert haben, sind inzwischen Modelle auf dem Markt, die sich verschiedenen Sehschwächen widmen. Mittlerweile ist auch ein großer Teil dieser Produkte mit einem UVSchutz ausgestattet. Tageslinsen mit UV-Filter absorbieren die einfallenden Lichtstrahlen und schützen auf diese Weise die Hornhaut sowie den Limbus, jedoch nicht das Bindegewebe. Das Tragen einer Sonnenbrille ersetzen sie somit nicht.

Sphärische Linsen

Sphärische Linsen dienen der Korrektur von Kurz oder Weitsichtigkeit. Bei Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, kommt eine Linse mit verdicktem Rand und dünner Mitte zum Einsatz. Diese Form bewirkt, dass sich die eintreffenden Lichtstrahlen zerstreuen. Bei Weitsichtigkeit oder Hyperopie hingegen ist die Mitte dicker als der Rand, sodass die Lichtstrahlen gebündelt auf die Netzhaut treffen.

Torische Linsen

Torische Kontaktlinsen dienen der Behandlung einer Hornhautverkrümmung. Bei diesem Sehfehler, auch Astigmatismus oder Stabsichtigkeit genannt, konzentriert sich das einfallende Licht nicht direkt auf einen einzelnen Punkt auf der Netzhaut, sondern auf einer Linie. Je stärker die Hornhaut verkrümmt ist, desto größer ist die Fläche auf der Netzhaut, auf die das Licht fällt, und desto unschärfer ist die Sicht. Torische Tageslinsen gleichen die Verformung der Netzhaut aus.

Die Anpassung von torischen Linsen erfordert mehr Parameter als von zylindrischen Varianten. Etwa die Größe und die Position der Hornhautverkrümmung.

Multifokale Linsen

Verlieren die Augen die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Entfernungen einzustellen, handelt es sich um Alterssichtigkeit. Das geschieht häufig nach dem 40.Lebensjahr. Zur Korrektur kommen multifokale Linsen zum Einsatz, auch bekannt als Mehrstärkenlinsen. Sie bestehen aus mehreren Dioptrie-Bereichen und können somit zugleich eine altersbedingte Weitsichtigkeit sowie eine zuvor vorhandene Fehlsichtigkeit behandeln.

Blickt der Kontaktlinsenträger beispielsweise in die Ferne, sieht er durch die entsprechende Zone ein klares Bild. Eine bifokale Linse verfügt über je einen Bereich zur Fern- sowie Nahkorrektur, während eine trifokale Linse einen zusätzlichen zentralen Bereich für Zwischendistanzen in Anspruch nimmt.

verschiedene Tageslinsen
Tageslinsen können verschiedene Sehschwächen korrigieren.

Farbige Linsen

Bei farbigen Tageslinsen handelt es sich um Kontaktlinsen, welche die eigene Augenfarbe intensivieren oder verändern. Hierbei ist ein farbiges, Iris-ähnliches Muster in die Tageslinsen eingearbeitet, das sich farblich mit der menschlichen Irisstruktur verbindet. Damit eignen sich farbige Tageslinsen für alle, die häufiger ihre Augenfarbe verändern möchten, sowie für besondere Events. Die passende Augenfarbe bereichert zudem viele Kostüme, etwa für Karneval oder Halloween. Es gibt sowohl echt wirkende farbige Linsen für den Alltag als auch ungewöhnliche Farben wie Gelb, Pink oder Rot.

Da es farbige Tageskontaktlinsen wahlweise mit oder ohne Stärke zu kaufen gibt, kommen für viele Interessenten infrage. Wer allerdings torische oder multifokale Linsen benötigt, wird bei den farbigen Tageslinsen nicht fündig: Betroffene müssen in der Regel auf andere Kontaktlinsentypen wie farbige Monats- beziehungsweise Dreimonatslinsen ausweichen oder im Gespräch mit einem Kontaktlinsenexperten eine individuelle Lösung suchen.

Wichtige Informationen vor dem Kauf

Vor dem Kauf von Tageslinsen ist es unabdingbar, die Kontaktlinsenwerte zu kennen. Die Angaben auf dem Brillenpass reichen nicht aus: Da Kontaktlinsen anders als eine Brille direkt auf dem Auge sitzen, unterscheiden sich die Brillen- und Kontaktlinsenangaben häufig voneinander. Lassen Sie die Erstanpassung also immer von einem Augenarzt oder Optiker durchführen. Er berät Sie, ermittelt Ihre Kontaktlinsenwerte und stellt entsprechende Probelinsen zur Verfügung. Sobald Sie die Werte haben und die Probelinsen gut vertragen, können Sie die entsprechende Marke problemlos online bestellen.

Bekannte Marken

Acuvue | Biomedics | Biotrue | Clariti | ColorLook | Dailies | ECCO | Everclear | FreshLook | iWear | MyDay | ProClear | SeeOne | SofLens

Diese Werte sind wichtig

Nach erfolgreicher Erstanpassung stellt der Optiker zumeist einen Kontaktlinsenpass mit den ermittelten Werten aus. Der Pass ähnelt der Ausführung für Brillen, enthält aber einige Informationen, die speziell für Kontaktlinsenträger relevant sind. Zu den wichtigsten Angaben auf dem Kontaktlinsenpass gehören die folgenden:

Sphäre (SPH)

Die Sphäre ist auf dem Pass mit SPH abgekürzt und beschreibt die Sehstärke in Dioptrien, kurz dpt. Die Angabe erfolgt in 0,25er-Schritten, bei ausgeprägter Sehschwäche in 0,5er-Schritten. Je stärker diese ist, desto höher ist die Kennzahl. Ein negatives Vorzeichen vor der Zahl steht für Kurzsichtigkeit, während ein positives oder fehlendes Vorzeichen Weitsichtigkeit beschreibt.

Basiskurve (BC)

Die Basiskurve gibt an, wie stark die Linse gekrümmt ist. Der Krümmungswert richtet sich nach der Form der Hornhaut und wird in Millimetern angegeben. Tageslinsen haben für gewöhnlich einen Wert zwischen 8,3 und 9,0 Millimetern. Bei einem höheren Wert ist die Linse flacher gewölbt als bei einem niedrigeren.

Durchmesser (DIA)

Der Durchmesser der Kontaktlinsen ist mit „DIA“ für Diameter abgekürzt und in Millimeter angegeben. Er ist bei weichen Kontaktlinsen wie Tageslinsen größer als bei formstabilen Linsen. Tageslinsen haben in der Regel einen DIA-Wert zwischen 13,8 und 14,5 Millimetern, während die harten Ausführungen ein Diameter von etwa 9,0 bis 10,0 Millimetern haben. Der DIA ist wichtig für einen komfortablen Sitz der Linse. Bereits eine Veränderung um 0,1 Millimetern kann sich auf den Tragekomfort auswirken. Zudem korrigiert eine schlechtsitzende Kontaktlinse die Sehschwäche nicht optimal.

Zylinder (ZYL/CYL)

Der Zylinderwert ist nur bei einer Hornhautverkrümmung relevant. Ist diese nicht gegeben, bleibt die Angabe auf dem Kontaktlinsenpass leer. Dieser Wert ist mit „ZYL“ oder „Cyl“ abgekürzt und stellt die Höhe der Hornhautverkrümmung in Viertelstufen dar. Im Gegensatz zum Dioptrien-Wert ist der Zylinder-Wert immer mit einem negativen Vorzeichen versehen. Er liegt zwischen -0,25 und -10,0. Eine Hornhautverkrümmung von -0,5 benötigt keine Korrektur mit einer torischen Linse. Dies ist erst ab einem Wert von -0,75 erforderlich.

Achse (A/Ach/AX)

Die Achse beschreibt die Richtung der zylindrischen Verzerrung bei einer Hornhautverkrümmung. Der Wert, abgekürzt mit „A“, „ACH“ oder „AX“, hängt also explizit mit dem Zylinderwert zusammen. Bei dem Achsenwert auf dem Kontaktlinsenpass handelt es sich um Gradzahl zwischen 0 und 180. Er unterscheidet sich von dem Wert auf dem Brillenpass.

Addition (ADD)

Der mit „ADD“ abgekürzte Additionswert ist ein positiver Dioptrien-Wert, der für das Bereitstellen multifokaler Linsen erforderlich ist. Er beschreibt die Differenz zwischen der Nahstärke sowie der Fernstärke. Die Angabe ist immer mit positiven Vorzeichen versehen und liegt in den meisten Fällen zwischen 1,0 und 2,5 Dioptrien. In der Regel ist die Addition bei beiden Augen identisch. Ein anderer Begriff für den ADD-Wert ist Nahzusatz.

Kontaktlinsenpass
Auf dem Kontaktlinsenpass sind alle Werte übersichtlich dargestellt.

Sauerstoffdurchlässigkeit

Eine gesunde Hornhaut benötigt ausreichend Sauerstoff. Diesen erhält sie aber nicht über die Blutgefäße, sondern über den Tränenfilm, auf dem Auge. Tageslinsen sitzen zwischen der Hornhaut und dem Tränenfilm, weshalb das Material der Linse sauerstoffdurchlässig sein muss. Lassen die Kontaktlinsen zu wenig Sauerstoff durch, können Träger ihre Hornhaut schädigen, wenn sie die Linsen zu lange tragen.

Die Sauerstoffdurchlässigkeit lässt sich anhand des sogenannten Dk-Wertes erkennen. Die dazugehörige Messeinheit ist Dk/t, also die Sauerstoffversorgung im Verhältnis zur Linsendicke. Als Vergleichswert dient eine Dioptrienzahl von -3,00. Den Dk/t-Wert finden Sie in der Produktbeschreibung der Tageskontaktlinsen. Je höher der Dk/t-Wert ist, desto mehr Sauerstoff lässt die Linse hindurch. Ein Wert über 100 gilt als besonders empfehlenswert und sorgt für ein komfortables Tragen der Linse über 14 Stunden.

Wassergehalt

Für einen langanhaltenden Tragekomfort ist der Wassergehalt der Tageslinsen ebenfalls von Bedeutung. Er ist von Material zu Material unterschiedlich: Wasser macht Tageslinsen flexibel und trägt zur Sauerstoffversorgung bei. Da die Hornhaut größtenteils aus Wasser besteht, sorgt der Wassergehalt zudem für ein angenehmes Tragegefühl.

Ein hoher Wassergehalt ist jedoch nicht zwangsläufig besser: Zum einen macht er die Linse instabil und zum anderen kann er unter bestimmten Umständen die Augen austrocknen. Trockenheitsgefühle treten etwa bei langer Arbeit vor dem PC oder bei trockener Heizungsluft auf sowie bei Anwendern, die ohnehin zu trockenen Augen neigen.

Frau setzt Tageslinse ein

Material

Die meisten Tageslinsen sind entweder aus Hydrogel oder Silikon-Hydrogel angefertigt. Ein kleiner Anteil besteht aus biokompatiblen Materialien und zeichnet sich durch eine besonders gute Verträglichkeit aus.

Hydrogel-Tageslinsen

Hydrogel ist das ursprüngliche Material zur Herstellung weicher Kontaktlinsen, was sich in einem niedrigen Preis niederschlägt. Es besteht etwa zu gleichen Teilen aus hydrophilen Polymeren und Wasser. Häufig verwendete Werkstoffe sind beispielsweise Methafilcon oder Etafilcon. Diese lassen aber wenig bis keinen Sauerstoff durch, sodass das Auge bei der Sauerstoffversorgung vorwiegend auf den Wasseranteil der Linse angewiesen ist. Das manifestiert sich in einem niedrigen Dk/t-Wert. Bei Hydrogel-Tageslinsen gilt deshalb: Je höher der Wasseranteil, desto besser für die Hornhaut. Dank des hohen Feuchtigkeitsanteils sind Hydrogel-Linsen in der ersten Zeit nach dem Einsetzen sehr komfortabel. Bei sehr langen Tragezeiten sowie für tendenziell trockene Augen sind diese Linsen hingegen weniger geeignet, da der Flüssigkeitsfilm in der Kontaktlinse mit der Zeit verdunstet.

Silikon-Hydrogel-Tageslinsen

Silikon-Hydrogel-Tageslinsen zeichnen sich durch eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit aus, wodurch sie die Augen im Vergleich zu herkömmlichen Hydrogel-Linsen besser mit Feuchtigkeit und Sauerstoff versorgen. Sie trocknen die Augen auch bei einer längeren Tragedauer weniger aus. Viele Nutzer tragen sie beschwerdefrei den ganzen Tag über, vom Aufstehen bis zum Zubettgehen

Mit dem beigemischten Silikon können die Tageslinsen Dk/terte von mehr als 100 erreichen. Da dieser Zusatz den Sauerstofftransport übernimmt, ist ein hoher Wasseranteil nicht erforderlich. Bei Silikon-Hydrogel-Kontaktlinsen gilt daher: Je höher die Sauerstoffdurchlässigkeit und je niedriger der Wasseranteil, desto angenehmer gestaltet sich das Tragen und desto besser ist das Auge mit Sauerstoff versorgt. Bekannte Werkstoffe sind beispielsweise Narafilcon A, Senofilcum A und Delefilcon.

Biokompatible Tageslinsen

Biokompatible Tageslinse bestehen aus Materialien, die der natürlichen Zellstruktur des Auges ähneln. Das hat zur Folge, dass der Körper die Linse nicht als Fremdkörper ansieht und deshalb keine Abwehrreaktion einleitet. Solche Kontaktlinsen sind besonders verträglich und für trockene sowie empfindliche Augen geeignet. Neben Tageslinsen, die vollkommen aus biokompatiblen Materialien bestehen, existieren Ausführungen, bei denen der Werkstoff damit beschichtet ist. Die gängige Bezeichnung für diese Variante lautet „oberflächenkompatibel“.

Auch biokompatible Werkstoffe gehören zu den Hydrogelen und SilikonHydrogelen. Bei den Proclear-Linsen beispielsweise nutzt der Hersteller CooperVision das biokompatible Hydrogel Omafilcon. in weiteres Hydrogel ist das Nesofilcon A des Herstellers Bausch und Lomb. Zu den biokompatiblen Silikon-Hydrogelen hingegen gehört etwa das Lotrafilcon A der Air Optix Night&Day von Alcon.

Packungsgröße

Für Tageskontaktlinsen stehen mehrere Packungsgrößen zur Auswahl. Die Standardgröße ist auf einen Monat ausgelegt und umfasst 30 Linsen. Des Weiteren gibt es Packungen mit 90 Linsen für drei Monate sowie mit 180 Linsen für ein halbes Jahr. Größere Packungen sind auf Dauer preiswerter, setzen aber auch voraus, dass der Anwender die Linse zeitnah aufbraucht. Beachten Sie zudem, dass für jedes Auge eine eigene Packung einzurechnen ist.

Die richtige Größe hängt vom Trageverhalten ab: Wer Tageslinsen nur wenige Male im Jahr für spezielle Veranstaltungen trägt, benötigt nur eine kleine Packung pro Auge. Für alle, die ihre Linsen durchgängig tragen, lohnt sich eine größere Packung.

Reihe von Kontaktlinsen

Viele Shops bieten Abonnements an. Zu einem geringfügig vergünstigten Preis erhält der Linsenträger, kurz bevor er die vorhandene Packung verbraucht hat, ein neues Exemplar direkt nach Hause. Bei einigen Anbietern lassen sich auch individuelle Liefertermine vereinbaren, sodass der Anbieter zum Beispiel nur jeden zweiten oder dritten Monat Nachschub liefert.

Woher stammen die Eigenmarken von Optikern?

Wer seine Kontaktlinsen-Erstanpassung beim Optiker des Vertrauens durchführt, sieht sich möglicherweise mit dessen Eigenmarke konfrontiert. Apollo zum Beispiel vertreibt eigene Kontaktlinsen mit dem Markennamen „iWear“. Hinter diesen Produkten verstecken sich in den meisten Fällen jedoch Linsen bekannter KontaktlinsenHersteller, etwa CooperVision oder Alcon: Der einzige Unterschied ist die Verpackung. Eine Produktliste der jeweiligen Eigenmarken sowie die dazugehören Originalprodukte ist online schnell auffindbar. Während diverse Onlineshops das Originalprodukt anbieten und Sie problemlos den besten Preis finden können, gibt es die Eigenmarke ausschließlich im Onlineshop des Optikers.

Hinweise zur Nutzung

Der Umgang mit einer Tageslinse mag zunächst ungewohnt erscheinen. Der Optiker oder Augenarzt Ihres Vertrauens geht die Anwendung einer Kontaktlinse bei der Erstanpassung in der Regel mit Ihnen durch. Dazu gehört auch das richtige Einsetzen der Linse. Die folgenden allgemeinen Hinweise ergänzen diese Einführung oder beantworten Fragen, die im Laufe der Zeit auftreten.

Tageskontaktlinsen haben eine richtige und eine falsche Seite: Wer die Linse versehentlich verkehrt herum einsetzt, sieht nicht nur schlechter, sondern hat auch ein unangenehmes, teils brennendes Fremdkörpergefühl. Die richtige Seite ist an der Form erkenntlich: Sieht die Linse auf der Fingerkuppe wie eine Schüssel aus, stimmt die Seite. Ähnelt die Tageslinse eher einem Suppenteller, weil sich die Ränder nach außen wölben, ist sie umzustülpen. Alternativ können Sie die Ränder sachte zusammendrücken; die Linse sollte dann einem Taco gleichen.

Kontaktlinse auf Fingerspitze

Hersteller müssen Kontaktlinsen mit einem Verfallsdatum deutlich kennzeichnen. Das erfolgt meist mit einer kleinen Sanduhr und der Abkürzung „EXP“. Bis zu diesem Datum ist die Linse zu verbrauchen. Nach abgelaufenem Verfallsdatum besteht keine Garantie mehr, dass die Tageslinsen frei von Keimen sind. Es ist ratsam, diese dann nicht zu tragen, da Anwender sonst eine Infektion riskieren.

Ein weiteres Infektionsrisiko entsteht bei Erkältungen und Grippen. Dabei gelangen Keime, Viren und Bakterien nicht nur beim Einsetzen leichter ins Auge, bei Fieber steigt auch die Augentemperatur, was das Vermehren der Keime im Auge fördert. Es empfiehlt sich deshalb, während einer Krankheit lieber auf eine Brille zurückzugreifen.

Der Umstieg von Brille auf Kontaktlinsen erfordert in der Regel eine Eingewöhnungszeit. Bei weichen Tageslinsen dauert diese in der Regel nur einige Stunden, da sie sich flexibel ans Auge anpassen. Bei Trägern mit empfindlichen oder trockenen Augen dauert die Eingewöhnung mitunter länger. In dem Fall ist es ratsam, die Linsen zunächst nur für ein paar Stunden zu tragen und die Dauer langsam zu erhöhen, bis sich die Augen an den Fremdkörper gewöhnt haben.

Eignen sich Tageslinsen zum Schwimmen?

Schwimmen ist für Menschen mit Sehschwäche schwierig: Da sie im Wasser keine Brille tragen können, sehen sie nur verschwommen. Daher stellt sich die Frage, ob Kontaktlinsen mit dem Badespaß vereinbar sind. Prinzipiell lassen sich die Linsen im Augen behalten. Das Schwimmen mit Kontaktlinsen birgt jedoch zwei Gefahren: Zum einen kann das Wasser die Linse aus den Augen spülen und zum anderen können sich Bakterien und Keime auf der Linse ablagern. Es empfiehlt sich für alle, die trotz dessen nicht auf eine klare Sicht im Schwimmbad verzichten möchten, zusätzlich zur Tageslinse eine Schwimmbrille zu tragen. Achten Sie darauf, dass die Brille fest sitzt, sodass weder Wasser noch Bakterien an die Linse gelangen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Tageslinsen-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Wer bei renommierten Magazinen und Testportalen nach einem Tageslinsen-Vergleich oder Test sucht, wird bis auf einen alten Test der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2004 nicht fündig. Die Redakteure nahmen damals zehn Tageslinsen bekannter Hersteller mit -3,00 Dioptrien unter die Lupe. Getestet wurden jeweils fünf Modelle mit und fünf Modelle ohne UV-Schutz. Die Tester überprüften die Handhabung der Linsen und die Kennzeichnung der Verpackung. Außerdem untersuchten sie, ob Herstellerangaben wie Wassergehalt, UV-Schutz und Durchmesser korrekt waren. Zusätzlich begutachtete ein Augenarzt die Testprodukte.

Das beste Ergebnis lieferten die Tageslinsen Acuvue 1 Day des Herstellers Johnson&Johnson. Das Produkt zeichnete sich durch eine sehr gute Handhabung aus und hielt sich an die angegebenen Eigenschaften. Aufgrund der hohen Sauerstoffdurchlässigkeit ließen sich die Linsen ganztägig sowie bei sportlichen Aktivitäten gut tragen. Besonders positiv werteten die Tester die Wahl zwischen zwei Krümmungsradien, die eine differenziertere Anpassung an das Auge ermöglichten. Negativ hingegen fielen die fehlende Kennzeichnung und die Gebrauchsanleitung auf. Die Acuvue 1 Day werden aktuell nicht mehr hergestellt. Nachfolger sind die Acuvue Oasys 1 Day sowie die 1 Day Acuvue Trueye.

Die zweite Empfehlung der Stiftung Warentest waren die Biomedics 1 day UV des Herstellers CooperVision. Sie entsprachen ebenfalls den Anbieterangaben und ließen sich komfortabel tragen, sofern sie passend auf den Augen sitzen. Auch bei diesem Produkt fehlten Kennzeichnung und Gebrauchsanleitung. Nachfolger sind womöglich CooperVisions Biomedics 1 day Extra.


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