Fahrrad-GPS-Tracker Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mit einem GPS-Tracker haben Sie gute Chancen, Ihr gestohlenes Fahrrad wiederzubekommen.
  • Je unauffälliger ein Fahrrad-GPS-Tracker ist, desto schwerer haben es DiebInnen, ihn zu entdecken.
  • Viele E-Bikes sind schon ab Werk mit einem GPS-Tracker ausgerüstet.
  • Ein Fahrrad-GPS-Tracker sollte möglichst lang mit einer Akkuladung auskommen.
  • Tracker, die über den Dynamo oder den E-Bike-Akku geladen werden, sind eine bequeme Alternative.
Fahrrad-GPS-Tracker im Vergleich

Satellitenortung für gestohlene Fahrräder

Stellen Sie sich vor, Ihr Fahrrad ist weg; vermutlich hat es sich ein Dieb oder eine Diebin geschnappt. Sobald Sie den Diebstahl bemerken, gehen Sie in Ihre Kommandozentrale und setzen einen Satelliten darauf an, Ihr Fahrzeug zu finden. Innerhalb von Minuten haben Sie seinen Aufenthaltsort auf wenige Meter genau lokalisiert. Jetzt genügt ein Anruf bei der Polizei, um sich Ihr edles Pedalross wiederzubeschaffen.

Was klingt wie Science-Fiction, ist heute schon längst Realität. Eine Kommandozentrale und einen eigenen Satelliten braucht dafür allerdings niemand. Ein kostengünstiger GPS-Tracker genügt, um gestohlene Fahrräder wiederzufinden. Viele hochwertige E-Bikes und Pedelecs sind bereits ab Werk mit dieser Technik ausgestattet, aber alle anderen Fahrräder müssen nicht darauf verzichten. Ein Fahrrad-GPS-Tracker lässt sich relativ einfach und kostengünstig nachrüsten.

So funktioniert ein GPS-Tracker

GPS-Tracker arbeiten mit derselben Technik wie GPS-Navigationsgeräte, sie sind allerdings deutlich kleiner und einfacher. Ein Bildschirm und ein Speicher für Kartenmaterial sind in der Regel nicht verbaut. Immer mit an Bord ist aber ein Empfänger für die Signale der Satelliten des Global Positioning Systems (GPS), der eine auf wenige Meter genaue Bestimmung des Standorts ermöglicht. Zudem sind GPS-Tracker üblicherweise mit einem Mobilfunkmodul ausgestattet, um dem Besitzer oder der Besitzerin die Abfrage der Standortdaten aus der Ferne zu ermöglichen.

GPS-Tracker in Hand

Schlichtere Tracker geben ihre Koordinaten per SMS bekannt, bessere senden die Daten an einen Server des Herstellers. Die Bedienung erfolgt in letzterem Fall bequem per Web-Interface oder App, AnwenderInnen können auf einer Karte sehen, wo sich ihr Rad beziehungsweise der Tracker gerade befindet.

Der Fahrrad-GPS-Tracker als ergänzende Sicherheitsmaßnahme

Der Gedanke, das eigene Fahrrad jederzeit orten zu können, ist faszinierend. Allerdings verhindert ein GPS-Tracker keine Diebstähle. Er erhöht nur die Chance, das Fahrrad zurückzubekommen, sollte es gestohlen werden. Ein GPS-Tracker kann somit zwar eine sinnvolle Ergänzung sein, ersetzt jedoch keinen Diebstahlschutz. Investieren Sie zuerst in ein gutes Schloss und schließen Sie es immer an einem stabilen, fest im Boden verankerten Gegenstand an.

Sinnvoll ist auch eine Codierung des Fahrradrahmens, wie sie zum Beispiel der Fahrradclub ADFC anbietet. Sie macht Ihr Rad für DiebInnen unattraktiv, da sich codierte Räder nur schlecht weiterverkaufen lassen. Sollte Ihr Rad trotzdem gestohlen werden, haben Sie mit der in den Rahmen gestanzten Nummer eine bessere Chance, es zurückzubekommen. Mit der Codierung ist das Rad eindeutig als Ihr Eigentum gekennzeichnet – wenn es als Diebesgut sichergestellt wird, fällt es der Polizei somit leicht, den Besitzer oder die Besitzerin zu finden.

Fahrradcodierung
Bei der Fahrradcodierung wird eine Nummer in den Rahmen eingraviert.

Ob darüber hinaus ein GPS-Tracker sinnvoll ist, hängt vor allem vom Preis des Fahrrads und von Ihrem Nutzungsverhalten ab. Für ein jahrzehntealtes Bahnhofsrad dürfte sich die Investition in einen GPS-Tracker kaum lohnen, dafür ist das Rad einfach nicht mehr genug wert. Für ein Rennrad, das nur am Wochenende zum Sport benutzt wird und das seine Zeit ansonsten sicher verwahrt in den eigenen vier Wänden verbringt, ist ein Tracker auch eher eine überflüssige Vorsichtsmaßnahme. Die Chance, dass es gestohlen wird, ist gering.

Für ein halbwegs wertvolles Rad, das viel im Alltag gefahren wird, ist ein GPS-Tracker jedoch eine sinnvolle zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Tracker mit Mobilfunkverbindung gibt es schon für relativ wenig Geld und mit einer gut gewählten Prepaid-SIM-Karte bleiben auch die laufenden Kosten niedrig.

Mit SIM-Karte oder ohne?

GPS-Tracker für das Fahrrad gibt es sowohl mit Mobilfunkmodul als auch ohne. Um das Mobilfunkmodul zu nutzen, benötigen die Geräte allerdings eine SIM-Karte und somit einen Mobilfunktarif. Dadurch entstehen laufende Kosten. Das lässt Ortungsgeräte, die keine SIM-Karte benötigen, attraktiv wirken. Allerdings ist der Nutzen dieser Geräte beschränkt. Sie reagieren zwar mit einem Alarmsignal, wenn das Fahrrad aus einer vorab definierten Zone entfernt wird, doch ohne Mobilfunkverbindung ist es unmöglich, den Standort vom Smartphone oder Computer aus abzurufen. Somit bringen sie kaum mehr als andere Alarmvorrichtungen, etwa Bewegungsmelder. Beim Aufspüren eines gestohlenen Fahrrads helfen sie nicht.

Welche Kosten verursacht der Mobilfunktarif für einen Fahrrad-GPS-Tracker?

Wer eine gute Chance haben will, sein gestohlenes Fahrrad wiederzufinden, kommt um einen GPS-Tracker mit Mobilfunkanbindung nicht herum. Dass dafür ein eigener Mobilfunkvertrag nötig ist, mag zunächst abschrecken. Schließlich fallen für übliche Mobilfunkverträge monatliche Kosten von 20 bis 30 Euro und mehr an. Allerdings brauchen Sie für einen GPS-Tracker keine Flatrate wie für Ihr Smartphone. Schließlich wird die Mobilfunkverbindung sehr selten genutzt – nur wenn das Fahrrad abhandenkommt, muss sie funktionieren. Normalerweise müssen Sie pro Monat nur einen niedrigen einstelligen Eurobetrag investieren, um Ihren Tracker mit einer Mobilfunkverbindung zu versorgen.

Besonders viel Auswahl haben Sie bei einem Tracker mit SMS-basierter Ortung. Dafür brauchen Sie nämlich keinen Datentarif. Sie können also fast jede beliebige Prepaid-SIM-Karte ohne Grundgebühr verwenden. Dann bezahlen Sie nur, wenn der Tracker Ihnen zur Ortung oder zur Konfiguration eine SMS schickt, meist um die 9 Cent pro Nachricht.

Auch bei einem Tracker, der das Internet für die Kommunikation nützt, können Sie auf Prepaid-Tarife zurückgreifen. Bei vielen Anbietern ist es möglich, Datenvolumen bedarfsweise zu buchen. Achten Sie dabei auf kleine, günstige Datenpakete. Der GPS-Tracker schickt nicht gigabyteweise Daten über den Äther. Ein Datenpaket mit vielleicht 100 Megabyte für 2 bis 3 Euro reicht völlig aus.

Bedenken Sie allerdings, dass die Nummer bei den meisten Anbietern ohne regelmäßige Aufladung gelöscht wird. Üblich ist, dass mindestens alle 6 Monate 20 Euro aufgeladen werden müssen. Damit kostet die Mobilfunkanbindung für den GPS-Tracker also mindestens 40 Euro im Jahr.

Tracker und Mobilfunktarif als Rundum-sorglos-Paket

Besonders bequem sind Fahrrad-GPS-Tracker, die gemeinsam mit einem vorausbezahlten Mobilfunktarif verkauft werden. Von I LOCK IT gibt es beispielsweise ein Speichenschloss mit integriertem GPS-Tracker, bei dem mit dem Kaufpreis bereits die Datenverbindung für zwei Jahre im Voraus abgegolten wird. Danach kostet jeder weitere Monat 2,90 Euro. Es fallen also nicht mehr Kosten an als bei der Nutzung eines üblichen Prepaid-Tarifs. Am Markt sind einige ähnliche Angebote zu finden, beispielsweise von PowerUnity mit dem BikeTrax-Tracker oder von der Marke IT’S MY BIKE.

Noch weiter geht der Anbieter velocate. Sein Rücklicht mit integriertem GPS-Tracker inkludiert eine Lifetime-Servicepauschale. Der Anwender bezahlt einmalig einen Kaufpreis von rund 200 Euro, laufende Kosten entstehen ihm nicht. Gegen Missbrauch hat sich velocate gleich mehrfach abgesichert: Der Tracker kommt nicht mit einer austauschbaren SIM-Karte, sondern mit einem fest verbauten M2M-Chip. Das verhindert, dass der Datentarif missbräuchlich von einem anderen Gerät verwendet wird. Zudem kann man ein Fahrrad nicht nach Belieben tracken, sondern nur, um es nach einem Diebstahl wiederzufinden. Und schließlich versteht velocate unter „Lifetime“ die Zeit bis zur Einstellung des Supports für das Produkt. Wann dieser eingestellt wird, obliegt allein dem Anbieter.

Fahrrad-Ruecklicht
Rücklichter eignen sich gut als Versteck für GPS-Tracker.

Fahrrad-GPS-Tracker im Ausland

Gut ist, dass dank EU-Richtlinien innerhalb der EU keine Roaming-Gebühren mehr fällig sind. Egal ob SMS oder Datenverbindung: Eine kleine Auslandsreise kostet nichts extra – auch dann nicht, wenn Ihr Rad sich ohne Sie über die Grenze davonmacht. Im außereuropäischen Ausland hingegen fallen sehr wohl noch Roaming-Gebühren an. Angst vor explodierenden Kosten müssen Sie aber auch in diesem Fall nicht haben. Mit einer Prepaid-Karte kann schließlich maximal so viel Guthaben verbraucht werden, wie Sie aufgeladen haben.

Wie der GPS-Tracker das Fahrrad schützt

Das Tracking ist die namensgebende Hauptfunktion jedes GPS-Trackers. Darüber hinaus haben viele Fahrrad-GPS-Tracker aber auch Sonderfunktionen, die die Sicherheit zusätzlich erhöhen.

Geofencing

Mit Geofencing definieren Sie einen Radius, den das Fahrrad nicht verlassen darf, einen virtuellen Zaun (Englisch: fence) sozusagen. Verlässt das Rad diesen Radius, erhalten Sie einen Alarm auf dem Smartphone. So bemerken Sie einen Diebstahl rasch und können sofort die Polizei benachrichtigen.

Alarmfunktion

Neben dem Alarm der Geofencing-Funktion können manche Tracker auch dank integriertem Bewegungsmelder einen Alarm auslösen, sobald das Rad bewegt wird. Dieser Alarm beschränkt sich meistens nicht auf eine SMS oder eine Benachrichtigung des Besitzers beziehungsweise der Besitzerin per App: Eine lautstarke Alarmsirene macht Umstehende auf den Fahrraddiebstahl aufmerksam – oder geht zumindest dem Dieb oder der Diebin gehörig auf die Nerven. Dadurch verliert der Fahrradtracker aber seine größte Stärke, seine Unauffälligkeit. Wenn ein Dieb oder eine Diebin auf die Ortungsvorrichtung aufmerksam wird, könnte er beziehungsweise sie sie ausbauen. Dann finden Sie zwar vielleicht den Tracker wieder, nicht aber Ihr Fahrrad.

Bluetooth

Ein großer Nachteil des GPS-Systems ist, dass der Empfang der Satellitensignale störanfällig ist. Verstaut der Dieb oder die Diebin Ihr Rad zum Beispiel in einem Keller, besteht kaum eine Chance, es zu orten. Manchmal genügt auch schon eine enge Häuserschlucht, um den Kontakt zum Satelliten zu unterbrechen. Für solche Fälle setzen manche GPS-Tracker auf die Funkverbindung Bluetooth. Ein Bluetooth-Signal reicht zwar nur wenige Meter, kann aber mitunter auch dann empfangen werden, wenn das GPS-Signal blockiert ist. Falls die Ortung des Fahrrads also nicht möglich ist, können sie sich an die letzte getrackte Position begeben und dort per Bluetooth nach dem Fahrrad suchen. Wenn Ihr Smartphone das Bluetooth-Signal des Trackers empfängt, wissen Sie, dass Ihr Rad sich in der Nähe befindet.

Gut versteckt ist halb gefunden

Fahrrad-GPS-Tracker haben ein grundsätzliches Problem: Sobald ein Dieb oder eine Diebin sie entdeckt, kann er sie mit mehr oder weniger großem Aufwand entfernen oder deaktivieren. Dem begegnen die Hersteller hauptsächlich dadurch, dass sie ihre Tracker möglichst gut tarnen. Es gilt also: Wer ein Fahrrad finden will, sollte den Tracker gut verstecken. In der Minderheit sind Geräte, die zwar kaum getarnt sind, aber so montiert werden, dass sie sich nur schwer und kaum ohne Beschädigung des Rads entfernen lassen.

Versteckte Tracker

Als Versteck für Tracker haben sich vor allem zwei Stellen etabliert: das Sattelrohr und das Rücklicht. Ein Tracker, der im Sattelrohr versteckt wird, ist von außen absolut unsichtbar. Ein Dieb oder eine Diebin müsste die Sattelstütze entfernen, um den Tracker zu entdecken. Nur dann findet er oder sie ihn.

Sattelrohr
Gut versteckt im Sattelrohr ist ein GPS-Tracker von außen nicht zu sehen.

Rücklichter mit integriertem GPS-Tracker gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Günstigere Geräte fallen meist allein durch Ihre Größe schon auf, ein aufmerksamer Fahrraddieb beziehungsweise eine Diebin erkennt sie auch am Einschub für die SIM-Karte und eventuell sogar an der Elektronik des Trackers, die durch das rote Acrylglas des Rücklichts hindurchschimmert. Bessere Ausführungen sind so gut wie nicht von einem regulären Rücklicht zu unterscheiden, manche Hersteller bauen ihre Tracker sogar in handelsübliche Rücklichter ein.

Fest eingebaute Tracker

Mache E-Bikes sind ab Werk mit fest ins Tretlager integrierten GPS-Trackern ausgestattet. Um so einen Tracker zu entfernen, benötigt man Spezialwerkzeug und muss ihn erst einmal finden, denn auch diese Tracker sind eher unauffällig. Nachträglich kann ein solcher GPS-Tracker in der Regel nicht eingebaut werden.

Beim Speichenschloss mit GPS-Tracker von I LOCK IT hingegen ist ein nachträglicher Einbau vorgesehen. Es schlägt laut Alarm, sobald ein Dieb oder eine Diebin sich am Fahrrad vergreift. Zwar ist es nicht unmöglich, es zu zerstören oder abzumontieren, aber einfach ist es bestimmt nicht. Allein schon der nervtötende Alarmton dürfte viele DiebInnen von diesem Vorhaben abbringen.

Wasserdichtigkeit

GPS-Tracker verbleiben dauerhaft am Fahrrad und ist daher schädlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Eine Ausnahme sind lediglich GPS-Tracker, die versteckt im Sattelrohr eingebaut werden; sie sind gut abgekapselt. Alle anderen sollten einen gelegentlichen Regenguss überstehen und auch durch Schmutz von der Straße nicht außer Gefecht gesetzt werden. Achten Sie daher darauf, dass das Gerät mit dem IP-Code IP67 gekennzeichnet ist. Er bedeutet, dass es vor dem Eindringen von Staub geschützt ist und dass ihm zeitweiliges Eintauchen in Wasser nichts ausmacht. Ein solchermaßen geschützter Fahrrad-GPS-Tracker ist bestens für den Outdoor-Einsatz geeignet.

Stromversorgung

Die Stromversorgung ist ein kritischer Punkt bei einem Fahrrad-GPS-Tracker. Wenn Sie das Gerät zu oft ausbauen und nachladen müssen, wird aus der Sicherheitsmaßnahme schnell ein Klotz am Bein. Die Gefahr, dass der Akku ausgerechnet dann leer ist, wenn das Rad gestohlen wird, ist groß – in dem Fall hätten Sie von dem Tracker nichts gehabt außer Mühen. Zum Glück sind Tracker mit ausgesprochen langer Akkulaufzeit erhältlich. Es gibt sogar Modelle, bei denen Sie sich überhaupt nicht um das Laden kümmern müssen.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit fällt bei Fahrrad-GPS-Trackern recht unterschiedlich aus. Sie reicht von wenigen Tagen bis hin zu einem halben Jahr. Mit der längsten Akkulaufzeit können meistens GPS-Tracker aufwarten, die für den Einbau im Sattelrohr gedacht sind. Dort ist nämlich auch genug Platz für einen großen Akku. Tracker, die als ein anderes Bauteil getarnt sind, etwa als Rücklicht oder als Speichenschloss, halten weniger lange durch. Sie können keinen allzu großen Akku haben, da dieser ihr Volumen auf auffällige Art vergrößern würde.

Einfache Wartung

Der ideale Fahrrad-GPS-Tracker ist gut versteckt und nicht leicht abzumontieren. Diese beiden Ziele stehen allerdings einer einfachen Wartung entgegen. In der Regel brauchen Sie zumindest einen Schraubendreher, um den Tracker zum Laden abzumontieren. Modelle, die ohne Werkzeug von Hand abgenommen werden können, wie manche Rücklichter mit GPS-Tracker, sind zwar bequem für den Anwender, aber auch ein Dieb oder eine Diebin kann sie einfach loswerden. Umso wichtiger ist eine lange Akkulaufzeit. Wenn das Laden mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, sollte es so selten wie möglich nötig sein.

Anschluss an den Dynamo oder den Akku des E-Bikes

Eine elegante Lösung für das Problem des Ladens sind Fahrrad-GPS-Tracker, die mit der Stromversorgung des Fahrrads verbunden sind. Sobald sie eingebaut sind, kann der Fahrer bis zum eventuellen Diebstahl des Rads vergessen, dass er überhaupt einen GPS-Tracker besitzt. Das ist bei ab Werk verbauten GPS-Trackern von E-Bikes meistens der Fall. Sie laden ihre Akkus mit dem Strom der Hauptbatterie. Solange das E-Bike regelmäßig gefahren wird, ist ihre Stromversorgung somit sichergestellt.

Aber auch viele moderne Fahrräder ohne Hilfsmotor verfügen über eine zuverlässige Stromquelle in Form eines Nabendynamos. Dieser kleine Generator in der Nabe des Vorderrads erzeugt immer Strom, wenn das Fahrrad fährt. Nachts wird er für die Lichtanlage genutzt, tagsüber kann er einen GPS-Tracker laden. Der Einbau von Fahrrad-GPS-Trackern mit Dynamoanschluss ist allerdings komplizierter als der von rein akkubetriebenen Modellen. Wer nicht genau weiß, was er oder sie tut, überlässt diese Arbeit besser einer Fahrradwerkstatt.

Tracker neben Dynamo
Ein Dynamo in der Nabe des Vorderrads kann auch als Stromquelle für den Fahrrad-GPS-Tracker dienen.

Legal, illegal, nicht egal

Dass Sie einen GPS-Tracker nur an Ihrem eigenen Fahrrad anbringen sollten, versteht sich von selbst. Abgesehen davon ist die Verwendung von in Deutschland erhältlichen GPS-Ortungsgeräten normalerweise legal.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Seit dem Jahr 2018 ist es untersagt, GPS-Tracker mit eingebautem Mikrofon zu nutzen oder auch nur zu besitzen; sie gelten als verbotene Abhöranlagen. Da das Gesetz relativ neu ist, könnten noch vereinzelt solche Tracker auf dem Markt sein. Vom Kauf wird dringend abgeraten. Spezielle Vorsicht sollten Sie auch beim Kauf von Trackern in ausländischen Webshops walten lassen. Die Verkäufer interessieren sich meistens wenig für die Gesetzeslage im Zielland, sodass die Gefahr besteht, versehentlich einen illegalen Tracker zu erwerben. Falls das nicht schon zu Schwierigkeiten mit dem Zoll führt, könnten Sie spätestens dann Ärger bekommen, wenn die Polizei Ihr gestohlenes Fahrrad dank des Trackers findet.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrrad-GPS-Tracker nicht selbst getestet.

Preislich gibt es bei Fahrrad-GPS-Trackern eine große Spannbreite. Das Spektrum reicht von Billigstgeräten für knapp mehr als 30 Euro bis hin zu Modellen für rund 200 Euro. Bei Letzteren wird meist eine Servicepauschale für mindestens ein Jahr mitverkauft, die auch die Mobilfunkverbindung das Geräts abdeckt. Das relativiert den hohen Preis. Ob man allerdings mit günstigen GPS-Trackern ein Schnäppchen macht oder doch lieber etwas mehr Geld ausgeben sollte, lässt sich ohne einen Test der Geräte nur schwer sagen.

Deutschlands erste Anlaufstelle für Tests von Produkten aller Art, die Stiftung Warentest, enttäuscht leider. GPS-Tracker sind keine Produktkategorie, die die renommierte Stiftung getestet hat. Überhaupt sind ausführliche, vergleichende Tests von Fahrrad-GPS-Trackern nicht zu finden. Auf unterhaltsame Weise demonstrierte allerdings der SWR-Marktcheck die Wirksamkeit von Fahrrad-GPS-Trackern. Das Fernsehmagazin nahm vier Geräte unter die Lupe: das Rücklicht mit GPS-Tracker von velocate, das mit einem GPS-Tacker ausgerüstete Speichenschloss von I LOCK IT sowie die E-Bike-Systeme BikeTrax von PowerUnity und den GPS-Tracker von IT’S MY BIKE.

Für den Test wurde ein Team aus acht freiwilligen TesterInnen gewonnen. Vier Mitglieder der Gruppe spielten FahrraddiebInnen und mussten das Rad an einen geheimen Ort bringen, die anderen vier Mitglieder nahmen die Verfolgung auf.

Das erfreuliche Ergebnis des Tests: Alle vier Räder wurden dank des Trackers gefunden. Einige Probleme gab es allerdings beim Einbau des Tracking-Rücklichts von velocate, er dauerte länger als bei den anderen Testkandidaten und gelang dem Fachmann nur nach Rückfrage beim Hersteller. Auch die Verbindung des Trackers mit der App ließ sich nicht so unkompliziert herstellen wie bei den anderen Systemen. Dafür zeichnete sich die velocate-App durch besonders genaues Tracking auf einer detaillierten Karte aus. Im Test wurde auch positiv hervorgehoben, dass für den GPS-Tracker von velocate im Unterschied zu den anderen Systemen keine Folgekosten anfallen.

Beim Test des SWR zeigte sich auch, dass die Verbindung zum Tracker von I LOCK IT verloren ging, sobald das Rad mit dem Tracker in ein Auto geladen wurde. Bei den anderen Trackern dürfte es ähnlich sein, allerdings wurde in diesem Test nur ein Rad in ein Auto geladen – das smarte Rahmenschloss hinderte den Tester, der den Dieb spielte, nämlich daran, mit dem Rad wegzufahren.

Ein Polizist, der im Rahmen des Tests befragt wurde, bestätigte, dass GPS-Tracker ein gutes System zur Wiederbeschaffung von gestohlenen Fahrrädern sind. Er wandte jedoch ein, dass es in Gegenden mit schlechter Netzabdeckung, vor allem im ländlichen Raum, zu Problemen bei der Ortung kommen könne.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © zlajaphoto / adobe.stock.com | Abb. 3: © mirkograul / adobe.stock.com | Abb. 4: © Glaser / adobe.stock.com | Abb. 5: © Steven / adobe.stock.com | Abb. 6: © Ralf Geithe / adobe.stock.com