Fahrrad-Navigationsgerät Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Fahrrad-Navigationsgeräte können nicht nur den Weg von A nach B anzeigen, sondern auch Touren planen.
  • Die vorab installierten Karten sind ein sehr wichtiges Ausstattungsmerkmal, Erweiterungsmöglichkeit per SD-Karte.
  • Spontane Navigation zu Ausflugszielen unterwegs (Points of Interest, POI) ist mit dem richtigen Kartenmaterial kinderleicht.
  • Zahlreiche Internet-Portale bieten Radtouren zum Download und Nachfahren an.
Die besten Fahrrad-Navigationsgeräte im Vergleich

Die Wege, für die der Radfahrer auf den Sattel steigt, können ganz unterschiedlicher Natur sein. Für den einen ist es der Weg zur Arbeit oder zur Schule, ein anderer nutzt das Fahrrad, um einzukaufen. Viele setzen ihr Rad auch als Sportgerät ein, sei es auf der Straße oder im Gelände. Egal, um welchen Nutzertyp es sich handelt, es gibt für jeden dieser Einsatzzwecke passende Fahrrad-Navigationsgeräte, deren Anschaffung Sinn ergibt und die den Fahrspaß deutlich erhöhen.

Eines der Vorteile von speziellen Navigationsgeräten für Fahrräder besteht darin, dass sie stets am Lenker befestigt und damit jederzeit beim Fahren sichtbar sind. Zwar ist heutzutage praktisch jedes Smartphone auch mit einer Navigations-App ausgestattet, doch ist es lästig, dieses beim Radfahren ständig aus der Tasche ziehen zu müssen, um zu wissen, wie die Route weitergeht. Außerdem ist es laut Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) verboten, während des Fahrens das Handy in der Hand zu halten.

Kartenmaterial ist meist vorinstalliert und optional erweiterbar

Das Kartenmaterial ist bei vielen Fahrrad-Navigationsgeräten entweder bereits vorinstalliert oder aktualisier- und erweiterbar. Auch wer das Rad für Wege einsetzt, die er bereits kennt, wird davon profitieren, wenn Navigationsgerät einen Weg vorschlägt, der mit dem Rad einfacher zu fahren ist: Das kann beispielsweise eine verkehrsärmere oder auch flachere Strecke sein. Denkbare Alternativen sind das Bieten eines sportlichen Anreizes durch Steigungen und Gefälle, oder ein Einplanen von Sehenswürdigkeiten.

Mann nutzt Navi mit Karte auf Knien

Darüber hinaus bieten die meisten Navigationsgeräte Funktionen an, die über die bloße Fahrradnavigation hinausgehen und für viele insbesondere leistungsorientierte Radler von Interesse sind. Dazu zählt beispielsweise die Anzeige von Geschwindigkeit, Trittfrequenz und zurückgelegter Distanz. Das ist auch insofern wichtig, als ähnlich wie beim Auto bestimmte Komponenten des Fahrrads nach einer gewissen Kilometerleistung inspiziert und potenziell ausgewechselt werden sollten.

Bekannte Marken

Garmin | Extrex | Sigma | Teasi | Falk

Gibt es Internetportale, die Routenverläufe zum Download anbieten?

Ja, mittlerweise gibt es eine Vielzahl von Internetportalen, die für jeden Radlertyp geeignete Strecken zum Download anbieten. Diese sind in den meisten Fällen unkompliziert vom Rechner auf das Navigationsgerät übertragbar und stehen damit zum direkten Nachfahren bereit. Eine bei Tourenfahrern sehr beliebte Plattform ist komoot. Hier finden sich nach Länge und Schwierigkeitsgrad sortierte Radtouren für jedermann. Komoot teilt die Karte allerdings in sogenannte Regionen auf, wobei nach der Anmeldung nur für eine Region kostenlos GPS-Touren heruntergeladen werden können. Eine weitere bei Radfahrern sehr beliebte App ist Strava, die ebenfalls gegen einen geringen monatlichen Kostenbeitrag das Herunterladen von Strecken ermöglicht. Der Vorteil beider Plattformen ist, dass der Radler Touren aussuchen kann, die bei anderen Radlern besonders beliebt sind. So kann man meist von vorneherein vermeiden, auf dicht befahrenen Straßen zu landen.

Das Funktionsprinzip von Fahrrad-Navigationsgeräten

Das Funktionsprinzip von Fahrrad-Navigationsgeräten ist mit dem der Auto-Navis vergleichbar. Die Positionsbestimmung erfolgt über GPS. Manche Geräte bieten auch für eine höhere Genauigkeit eine Kompatibilität mit anderen Satellitensystemen wie GLONASS an. Der eigene Standort wird auf dem Display, das für gewöhnlich etwas kleiner ist als bei der Pkw-Variante, angezeigt.

Es gibt zwei Arten der Navigation, die sich in der Darstellung der Streckenführung voneinander unterscheiden. Dies sind die Navigation mit Streckenlinien und die Navigation mit einer digitalen Karte.

Fahrradfahrer am Feld bedient Fahrrad-Navi

Die Navigation mit Streckenlinien

Hier wird die gewählte Route mittels einer farbigen Linie auf dem Display des Gerätes angezeigt. Der Nutzer sieht nur diese Linie und keine Karte, also auch keine anderen Straßen drumherum. Bei Navigationsgeräten, die nach diesem Prinzip funktionieren, ist es also notwendig, die komplette Route vorher auf das Gerät zu laden. Eine Neuplanung der Strecke ist also während der Fahrt nicht möglich. Das Suchen von Zielorten anhand einer Adresse funktioniert in diesem Modus ebenfalls nicht.

Die vereinfachte Darstellung einer Route hat den Vorteil, auf dem ohnehin schon kleinen Display nicht zu viele Informationen auf einmal zu bieten. Der Nachteil ist, dass die Geräte keine spontanen Alternativen zu der gewählten Route anbieten können. Wenn beispielsweise die angezeigte Straße gesperrt oder aus einem anderen Grund nicht befahrbar ist, muss man selbst nach einer Ausweichmöglichkeit suchen.

Vorteile

  • Übersichtlich durch geringe Informationsdichte auf dem Display
  • Vergleichsweise günstig in der Anschaffung
  • Routendaten haben kleinere Dateigröße

Nachteile

  • Route muss vor der Fahrt auf das Gerät geladen werden
  • Spontane Neuplanungen des Ziels nicht möglich
  • Neuberechnung der Route oder Umfahrung wegen einer Sperrung nicht möglich

Die Navigation mit digitaler Karte

Diese Funktionsweise gleicht der Navigation, wie Sie sie vielleicht bereits von der Auto-Navigation kennen. Das Gerät nimmt die Routenberechnung nach der Eingabe eines Zielortes vor. Ferner haben Nutzer die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Routenoptionen, beispielsweise befestigten oder unbefestigten Wegen, hügeligen oder flach verlaufenden Strecken, zu wählen. Zudem können die Geräte auf in der Nähe der Route befindliche Sehenswürdigkeiten, sogenannte Points of Interest (POI) hinweisen. Mit Navis, die diese Art der Routenplanung unterstützen, ist es zudem möglich, heruntergeladene oder anderweitig zuvor erstellte Strecken nachzufahren. Weichen Radfahrer von der Route ab, führt einen das Navigationsgerät sie selbständig wieder zurück auf die Route.

Vorteile

  • Flexible Neuplanungen möglich
  • Routenoptimierungen bei Sperrungen oder Staus
  • Mehrere Routenoptionen stehen zur Wahl

Nachteile

  • Viele Informationen machen Display unübersichtlicher
  • Höherer Anschaffungspreis

Unterschiedliche Fahrradcomputer-Typen

Je nachdem, ob radelnde Nutzer das Fahrrad-Navigationsgerät als unabdingbaren Helfer für das tägliche Training betrachten oder als handlichen Ersatz für einen Stapel Fahrradkarten einsetzen, bieten sich unterschiedliche Gerätetypen an. Auch Outdoor-GPS-Geräte, die nicht speziell fürs Radfahren entwickelt wurden, können bei Radtouren durchaus nützlich sein. Radfahrer, die in ihrer Freizeit auch viel wandern oder laufen, brauchen dann nicht unbedingt zwei unterschiedliche Navigationsgeräte.

Fahrrad-Navis

Bei Fahrrad-Navigationsgeräten liegt der Fokus auf der Navigations-Funktion. Da dafür ein großes Display von Vorteil ist, sind sie meist etwas größer als etwa GPS-Radcomputer. Die sportliche Performance tritt eher in den Hintergrund. Stattdessen legen die Hersteller mehr Wert auf eine gute Ablesbarkeit, eine intuitive Bedienbarkeit und eine große Auswahl an Halterungen.

Das größere Display ermöglicht zudem auch eine detailliertere Kartendarstellung. Die in diesen Geräten hinterlegten Karten verfügen gemeinhin über mehr Informationen als die von Radcomputern mit GPS. Wie man es von Navigationsgeräten für das Auto kennt, sind hier oft interessante Wegpunkte wie Aussichtsplattformen, Restaurants oder Rastplätze verzeichnet. Basis-Tachowerte wie Geschwindigkeit, Distanz und Fahrzeit können die Fahrrad-Navis selbstverständlich auch anzeigen. Das Planen von Rundtouren mit einer wählbaren Distanz ist möglich.

Navi am Lenker befestigt

Vorteile

  • Großes, gut ablesbares Display
  • Route unterwegs anpassbar
  • Zusatzfunktionen speziell für Radler
  • Auch für Wanderungen geeignet

Nachteile

  • Große Abmessungen machen Gerät unhandlich

GPS-Fahrradcomputer

Diese Gerätegattung kommt meist bei Radsportlern zum Einsatz, die ein zuverlässiges Werkzeug für die Trainingsanalyse benötigen. Populär ist hier beispielsweise die Edge-Serie von Garmin. Auch die Bold-Geräte des amerikanischen Herstellers Wahoo sind mittlerweile in der Radsportszene sehr weit verbreitet. Neben dem Aufzeichnen von GPS-Daten zeigen die Fahrradcomputer weitere Informationen wie Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Puls und Leistung an.

GPS-Fahrradcomputer

Im Zusammenspiel mit einer App können die Daten nach den Trainingseinheiten auf dem Smartphone visualisiert werden. Mehrere Trainingsplattformen im Internet wie Strava oder TrainingPeaks bilden diese Daten ebenfalls ab und ermöglichen den Austausch mit anderen Athleten oder auch Trainern.

Vorteile

  • Für Performance Aufzeichnungen geeignet
  • Große Funktionsvielfalt
  • Kompakte Abmessungen
  • Große Modellauswahl

Nachteile

  • Kleines Display erschwert Ablesen
  • Keine Abbildung der Route
  • Spontanes Neuplanen von Ziel und Route nicht möglich

Outdoor-GPS-Geräte

GPS-Geräte für den Outdoor-Einsatz sind für viele verschiedene Aktivitäten geeignet: Egal, ob Spaziergänge, Wandern, Radfahren oder Kiting: Vorgeschlagene Routen kann der Nutzer nach bestimmten Auswahlkriterien eingrenzen. Die Modelle lassen sich etwa auf die Vorlieben dieser Nutzergruppen anpassen und begleiten Wanderer beispielsweise auf Bergtouren, die für Spaziergänger und Radfahrer aufgrund der Topografie eher nicht geeignet wären.

Fahrradfahrer vor Wegkreuzung im Wald

Der GPS-Empfang dieser Geräte ist in vielen Fällen etwas stabiler als der von anderen Navigationsgeräten, weil Outdoor-GPS-Geräte für den Einsatz im alpinen Gelände ausgelegt sind. Funktionen wie Kompass und eine ausgereifte Routennavigation gehören zu den charakteristischen Ausstattungsmerkmalen. Lieder verfügen nicht alle Modelle über wichtiges Zubehör wie eine Fahrradhalterung.

Vorteile

  • Sehr stabiler GPS-Empfang
  • Für verschiedene Nutzergruppen geeignet.

Nachteile

  • Nicht alle Modelle bieten eine Fahrradhalterung
Sind auch Wearables wie Sportuhren zum Radfahren geeignet?

Zu den multifunktionalen Geräten gehören Sportuhren mit GPS-Funktion, wie es sie von einigen Radcomputer-Herstellern gibt. So gehören unter anderem GarminPolar und Sigma zu den bekannteren Anbietern. Um eine einfache Ablesbarkeit während der Fahrt zu gewährleisten, kann man die Uhr einfach am Lenker befestigen, wobei es hierfür bereits spezielle Halterungen gibt. Diese Uhren sind nicht nur fürs Radfahren, sondern auch fürs Wandern, Laufen oder in einigen Fällen auch fürs Schwimmen geeignet. Grundlegende Trainingsfunktionen sind hier vorhanden. Über die Verbindung mit einer App kann der Nutzer seine Trainingsdaten auslesen und gegebenenfalls neue Routen auf der Uhr speichern. Aufgrund des kleinen Displays erfordert die Navigation allerdings eine gewisse Übung und ist vom Komfort her nicht mit der der größeren Navigationsgeräte zu vergleichen.

Wichtige Kriterien für den Kauf eines Fahrrad-Navigationsgerätes

Wie der Name schon erkennen lässt, ist die Navigation die mit Abstand wichtigste Funktion eines Fahrrad-Navis. Wie gut diese in der Praxis funktioniert, bestimmt damit wesentlich, wieviel Spaß der Radler mit dem Gerät hat. Schließlich will der Nutzer nicht nur von A nach B gelangen, sondern dies möglichst sicher und potenziell auch einmal über eine neue, unbekannte Strecke. Doch trübt es das Vergnügen, wenn eigentlich nützliche Funktionen erst umständlich im Menü gesucht werden müssen. Die Ablesbarkeit des Displays sowie die Laufzeit des Akkus sind ebenfalls wichtige Kriterien.

Bedienung

Die Fahrrad-Navigationsgeräte sollten einen verständlichen Aufbau vorweisen und sich aufgrund dessen intuitiv bedienen lassen. Fast alle Fahrrad-Navis mit großem Display verfügen über einen Touchscreen, der den direkten Zugriff auf die ermöglicht. Ferner ist eine Frage, ob das Erstellen neuer Routen mit dem Gerät selbst, auch über die App oder etwa nur mit dem Computer möglich ist, von Belang. Gleiches gilt auch für die Übertragung der Daten vom Navi auf andere Geräte wie PCs, Tablets oder Smartphones. Eine stabile und justierbare Halterung sorgt ebenfalls für Pluspunkte beim Bedienkomfort.

Navigation

Die Navigation mit einem Fahrrad-Navi beruht auf drei einzelnen Bestandteilen. Zum einen ist es der Satellitenempfang, dann kommen noch das verfügbare Kartenmaterial sowie die Routendarstellung hinzu. Gute Geräte bieten die Auswahl von verschiedenen Wegprofilen an. Darunter fällt die Wahl des Straßenbelags, also etwa Schotter oder Asphalt. Dazu kommen noch andere Aspekte wie der Schwierigkeitsgrad oder die Anzahl der Höhenmeter. In vielen Fällen möchten Radler nicht eine Strecke abfahren, sondern eine Rundtour unternehmen. Viele Fahrrad-Navigationsgeräte können aus den eingegebenen Eckdaten inklusive der geplanten Kilometerzahl und Fahrzeit eine Auswahl von Touren erstellen.

Fahrradfahrer stehen auf Berg und schauen auf Landschaft

Vor dem Kauf sollte der Interessent das Navigationsgerät unbedingt auf vorinstallierte Karten prüfen. Sind diese nicht vorhanden, müssen sie unter Umständen hinzugekauft werden. Nicht jedes Gerät ist mit dem kostenlosen Kartenmaterial solcher Anbieter wie OpenStreetMaps kompatibel.

Ein Blick in die Nutzerforen der Hersteller kann sicherlich auch nicht schaden, insbesondere dann, wenn es herauszufinden gilt, wie zuverlässig der Routenplaner arbeitet. Lotst das Gerät Nutzer womöglich vor eine Treppe oder stehen sie mit dem Rennrad plötzlich vor einem Waldweg? Wenn es zu derartigen Problemen gekommen ist, tauschen sich die Käufer meist untereinander aus und schlagen Lösungsansätze vor.

Manche Fahrrad-Navis bieten zusätzlich zur optischen Kartendarstellung auch eine akustische Sprachansage an. Da die Geschwindigkeit beim Radfahren deutlich geringer ausfällt als beim Autofahren, stellen längere Blicke auf das Display gemeinhin kein so großes Sicherheitsrisiko dar. Daher ist die Sprachausgabe nicht bei allen Geräten vorhanden.

Welche unterschiedlichen Satellitensysteme gibt es?

Um eine größere Zuverlässigkeit zu erreichen, unterstützen einige Navigationsgeräte mehrere Satelliten-Systeme. Im Jahr 2000 wurde die zivile Nutzung des für die Zwecke des US-Militärs erdachten GPS (Global Positioning System) freigegeben. Das GPS-System ist bei allen Geräten Standard, zusätzlich dazu können einige Modelle auch auf das russische System namens GLONASS zugreifen. Europa hat mit Galileo ebenfalls ein eigenes Satelliten-Netz entwickelt, auf das neuere Geräte ebenfalls Zugriff haben. Generell gilt: je mehr Satelliten das Navigationsgerät orten können, desto besser, präziser und auch ausfallsicherer funktioniert die Positionsbestimmung. Das Manko liegt jedoch darin, dass der Akku umso schneller verbraucht ist, je mehr Satellitennetze mit dem Navigationsgerät kommunizieren.

Display

Das Display kennzeichnende Merkmale sind die Helligkeit sowie die Größe. Eines ist klar: Je heller die Umgebung ist, desto heller muss auch das Display eingestellt sein. Eine hohe Displayhelligkeit wirkt sich allerdings negativ auf die Akkulaufzeit aus. Hochwertige Fahrrad-Navigationsgeräte können in einem Automatik-Modus die Helligkeit an die Umgebung anpassen.

Das im Vergleich zu einem GPS-Radcomputer größere Display bedeutet nicht nur, dass der Nutzer die dargestellten Elemente besser erkennen kann, sondern führt auch zu einer vereinfachten Bedienbarkeit des Touchscreens. Je größer die Bildschirmdiagonale, angegeben in Zoll, ausfällt, desto einfacher fällt Nutzer das Ablesen während der Fahrt.

Bedienung eines Navis

Wie lange hält der Akku eines Fahrrad-Navis?

Das ist für viele Interessenten eine kaufentscheidende Frage. Schließlich möchte sich niemand bei einer längeren Radtour darüber ärgern, dass das Gerät ausgeht. Anders als bei GPS-Outdoor-Geräten gibt es kaum Modelle, die mit Batterien funktionieren. Zudem sind die Akkus so gut wie immer fest verbaut. Eine Laufzeit von 12 bis 15 Stunden gilt bereits als sehr gut. Die Akkulaufzeit variiert allerdings auch stark mit der Art der Nutzung. Weicht der Anwender oft von der geplanten Route ab und zwingt das Gerät damit zur ständigen Neuberechnung, verkürzt sich die Laufzeit. Auch die Helligkeit des Displays ist ein entscheidender Faktor. Praktisch alle Geräte sind daher mit einer Funktion ausgestattet, die das Display auf Wunsch nach einer festgelegten Anzahl von Sekunden ausschaltet, wie es auch bei Smartphones der Fall ist. Eine während der Fahrt eingeschaltete Bluetooth-Verbindung verkürzt die Betriebsdauer ebenfalls.

Gewicht

Anders als bei Rennradsportlern, für die jedes Gramm zählt, ist das Gewicht eines Fahrrad-Navis für den Tourenfahrer eher zu vernachlässigen. Üblicherweise liegen die Produktgewichte hier bei 100 bis etwa 400 Gramm.

Installation

Die meisten Geräte müssen zunächst einige Stunden an die Steckdose, um den Akku vollzuladen. Die Installation zusätzlichen Kartenmaterials kann über eine Micro-SD-Karte oder über die App des Herstellers geschehen. Auch Firmware-Updates werden entweder über einen per USB-Kabel angeschlossenen Computer oder ein mit Bluetooth angeschlossenes Smartphone geladen. Dies ist nicht nur für die Betriebssicherheit wichtig, sondern auch, um das Kartenmaterial auf dem neusten Stand zu halten.

Die Montage eines Geschwindigkeitssensors, wie sie früher bei Fahrradtachometern noch üblich war, ist bei Navigationsgeräten nicht nötig, da die Geschwindigkeitsmessung ebenfalls über GPS erfolgt.

Spritzwasserschutz

Da das Fahrrad-Navigationsgerät unterwegs allen Wettereinflüssen ausgesetzt ist, müssen die Modelle zumindest auch mal einen Regenschauer aushalten können. Eine Kategorie von IPX4 (spritzwassergeschützt) bis IPX7 (komplett wasserdicht) gibt den Grad des Schutzes an.

Speicherkapazität

Vergleichbar mit Smartphones verfügen viele Fahrrad-Navis über einen internen und einen externen Speicher. Für den externen Speicher steht meist ein MicroSD-Kartenslot zur Verfügung, über den der Nutzer dem Gerät das Kartenmaterial zur Navigation bereitstellt. Im internen Speicher sind neben der Firmware des Gerätes die einzelnen gefahrenen Strecken gespeichert. Je nach Modell speichert das Navi auch die extern am Smartphone oder PC angefertigten Routen an dieser Stelle. Um die Betriebsgeschwindigkeit des Gerätes hoch zu halten, empfiehlt es sich, regelmäßig unbenutzte Strecken und Aktivitäten zu löschen.

Wie die Planung einer Strecke am heimischen Computer und die Übertragung der Daten auf das Fahrrad-Navigationsgerät vonstattengeht, zeigt das folgende YouTube-Video des Kanals ENJOYYOURBIKE. Es handelt sich um eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger.

Zusatzfeatures

Genauer als die Höhenbestimmung über GPS ist eine barometrische Höhenmessung, die den Luftdruck am jeweiligen Standort misst und zusätzlich dazu auch die Lufttemperatur bestimmt. Ein elektronischer Kompass ermittelt den Standpunkt, in dem er das Magnetfeld der Erde erkennt. Die Rundkurs-Funktion erstellt Touren anhand vorgegebener Eckdaten wie Kilometerlänge und Streckenprofil und bietet im besten Fall mehrere Alternativen an.

Damit Import und Export von Strecken gelingen, ist eine Konnektivität per Bluetooth oder USB vonnöten. Praktisch jeder Hersteller bietet eine Smartphone-App an, die das Synchronisieren des Navigationsgerätes ermöglicht. Beim Verbinden mit dem Computer per USB-Kabel lädt zu dem der Akku des Navis auch automatisch auf.

Tachometer-Funktionen wie Trittfrequenz und Schnelligkeit gehören zum Standardprogramm. Hierfür ist es jedoch nötig, spezielle Sensoren an das Tretlager und die Speichen zu montieren.

Fahrradnavis mit Ersatzakku sind eine absolute Seltenheit. Fahrradfahrer, die so lange unterwegs sind, dass sie fürchten müssen, die Akkuladung könnte vor der Heimkehr aufgebraucht sein, sollten sich nach einer leistungsfähigen Powerbank umsehen.

Um das Gehäuse zu schützen, sind bei vielen Modellen passende Hüllen, meist aus Silikon, verfügbar. Die Tasten bleiben dabei zugänglich. Eine ähnliche Funktion erfüllen Schutzfolien, die das Display vor hässlichen Kratzern schützen.

Anwender, die auf ärztlichen Rat oder zur Eigenkontrolle ihren Puls beim Fahren messen möchten, können auf einen Pulsgurt zurückgreifen. Hiermit ist es auch möglich, die beim Fahren verbrauchten Kalorien zu ermitteln.

Die richtige Pflege eines Fahrrad-Navis

Um möglichst lange Freude am Fahrrad-Navi zu haben, ist eine regelmäßige Pflege unabdingbar. Die Bedienungsanleitung enthält genauere Hinweise, wie das Gerät am besten zu reinigen ist. Um jede Stelle gut zu erreichen, muss es natürlich erst einmal aus der Halterung genommen werden. Dann reicht ein leicht angefeuchtetes Mikrofasertuch in der Regel aus, für das Display haben sich beispielsweise Brillenputztücher bewährt. Wird das Navi längere Zeit nicht benutzt, ist die Aufbewahrung in einer staubgeschützten Hülle ratsam.

junger Mann reinigt Fahrrad-Navi

Um sicher zu gehen, dass die Halterung auch immer richtig greift, sollte der Nutzer diese ebenfalls regelmäßig auf Schmutzpartikel überprüfen. Ebenso empfiehlt es sich, die Befestigungsschraube der Halterung je nach Gebrauch ein- bis zweimal im Monat zu kontrollieren, um unterwegs keine bösen Überraschungen zu erleben.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrrad-Navigationsgeräte nicht selbst getestet.

Das Portal Planet-Fahrrad.de liefert in einem Test aus dem Jahr 2020 eine Marktübersicht mit Testurteilen und Erfahrungsberichten zum Thema Fahrrad-Navis.

Als Alleskönner ging das Modell Garmin Edge 1030 hervor, das allerdings auch mit zu den teuersten Geräten des Tests zählte. Der Tester lobte die sehr detaillierte Kartendarstellung sowie die die sehr lange Akkulaufzeit von 20 Stunden. Die Navigationsfunktionen des Garmin-Modells gehören laut Test zu den umfangreichsten auf dem Markt. Der einzige nennenswerte Nachteil ist der Preis von über 500 Euro.

Als absoluten Preis-Leistungstipp nennt der Autor das Fahrrad-Navi Teasi one3, von dem es mittlerweile auch einen Nachfolger, das Modell Teasi one4, gibt. Es überzeugt bereits mit seinem Lieferumfang an vorinstallierten Karten, die 27 EU-Länder beinhalten. Die Fahrradnavigation kommt zwar nicht an die des Garmin Edge 1030 heran, reicht für viele Anwendungen aber vollkommen aus. Abstriche muss der Käufer aber beim Bedienkomfort machen, da die seitlichen Tasten am Gehäuse als schwergängig beschrieben werden. Auch der fehlende Auto-Stopp-Modus wird als Manko genannt: Bleibt man an einer Ampel stehen oder legt eine Pause ein, läuft die Fahrzeit einfach weiter. Dennoch bietet kaum ein anderes Navigationsgerät in dem Vergleich so viel Leistung für so wenig Geld.

Preislich noch etwas darunter rangiert das Falk Tiger Geo mit integrierter Geocaching-Funktion, der modernen Variante der Schnitzeljagd. Das Zweirad-Navigationsgerät hat zudem Basiskarten für 25 EU-Länder mit an Bord. Das Planen von Routen gehört laut Planet-Fahrrad zu seinen klaren Stärken. Das Koppeln von externen Sensoren wie etwa einem Pulsgurt ist jedoch nicht möglich. Auch hier wünscht der Tester sich etwas leichtgängigere Tasten. Insgesamt ist er jedoch vom Falk Tiger Geo überzeugt, nicht zuletzt wegen seines günstigen Preises von knapp über 100 Euro.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Markus Bormann / stock.adobe.com | Abb. 3: © Elizaveta / stock.adobe.com | Abb. 4: © mmphoto / stock.adobe.com | Abb. 5: © Elizaveta / stock.adobe.com | Abb. 6: © Markus Bormann / stock.adobe.com | Abb. 7: © emerald_media / stock.adobe.com | Abb. 8: © Elizaveta / stock.adobe.com | Video: © ENJOYYOURBIKE / YouTube | Abb. 9: © Mihail / stock.adobe.com