Inhalator Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mit Inhalatoren werden die Symptome von Erkältungen und chronischen Atemwegerkrankungen gelindert.
  • Es gibt für jedes Alter und jeden Zweck das passende Gerät. Einige Modelle arbeiten mit herkömmlichem Wasserdampf, andere versprühen feinen Nebel.
  • Indem der Dampf oder Nebel per Knopfdruck steuerbar ist, ermöglichen moderne Geräte eine besonders einfache Anwendung.
  • Inhalatoren sind als Tisch- und Handmodell erhältlich.
Die besten Inhalatoren im Vergleich

Was einen Inhalator so wertvoll macht

Kaum klopft die kalte Jahreszeit an der Tür, läuft die Nase, kratzt der Hals und verhindert ein anhaltender Hustenreiz das tiefe, ruhige Atmen. Bei all diesen Erkältungsanzeichen bringen Inhalatoren eine schnelle Abmilderung der Symptome. Ob mit einer Kochsalzlösung, reinem Wasserdampf oder einem speziellen Medikament – eine Verbesserung des Gesundheitszustands ist durch Inhalation innerhalb kürzester Zeit möglich. Festsitzender Schleim kann sich lösen, lästiger Hustenreiz nimmt ab und Nase, Bronchien sowie Lunge werden wieder frei.

Kind beim Inhalieren

Die Anwendung ist mit den modernen, technisch ausgereiften Geräten sehr einfach und dank des funktionalen Zubehörs für jede individuelle Anforderung bestens geeignet. Für die Auswahl des richtigen Inhalationsgeräts sollte in erster Linie der notwendige Einsatzzweck berücksichtigt werden. Die Unterscheidungskriterien betreffen hauptsächlich das Alter des Anwenders beziehungsweise der Anwenderin, die Art des Gerätes und die Technologie.

Bei welchen Erkrankungen wird ein Inhalator eingesetzt?

Inhalationsgeräte dienen zur Befeuchtung und Pflege der Atemwege im Winter oder bei Reizhusten. Es gibt unterschiedliche Arten von Atemwegserkrankungen: Beispielsweise können entweder nur die oberen beziehungsweise unteren Atemwege oder beide betroffen sein; zudem gibt es akute grippale Infekte oder chronische Lungen- und Atemwegserkrankungen, die mit Inhalatoren behandelt werden können.

Zu den oberen Atemwegserkrankungen zählen:

  • Schnupfen und Husten
  • Nasenneben- oder Stirnhöhlenentzündung
  • Rachen- oder Kehlkopfentzündung

Zu den unteren Atemwegserkrankungen zählen:

  • Bronchitis
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
  • Lungenentzündung
  • Asthma

Ein kleiner Rückblick

Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Inhalieren mit allerlei Aufwand verbunden. Wasser musste gekocht, eine große Schüssel und ein Handtuch bereitgestellt werden. Bei dieser Methode war es nicht nur schwierig, die richtige Temperatur abzupassen, auch das Inhalieren an sich war nicht sonderlich angenehm: Das gesamte Gesicht, die Haare und teilweise die Kleidung wurden nass. Außerdem barg das heiße Wasser die Gefahr des Verbrühens. Auch der Zusatz von notwendigen Medikamenten oder Substraten war schwierig. Natürlich lässt sich diese Art des Inhalierens auch heute noch durchführen sie ist günstig und die Utensilien dafür befinden sich in der Regel in jedem Haushalt. Doch die elektrischen Inhalatoren sind in allen Belangen praktischer und einfacher zu nutzen.

Ein Hauch Geschichte

Manche Quellen besagen, dass die sogenannte „inhalative Therapie“ bis ins alte Ägypten zurückreicht. Bereits im 2. Jahrhundert vor Christus wird der therapeutische Einsatz von Aerosolen pflanzlichen Ursprungs durch Raucherzeugung beschrieben. In den folgenden Jahrtausenden lässt sich das Räuchern und Inhalieren von pflanzlichen Wirkstoffen für rituelle, religiöse oder medizinische Zwecke in vielen Kulturen nachweisen.

Wie funktionieren Inhalatoren?

Inhalatoren sind medizinische Geräte, die unabhängig von der Indikation, also dem Grund für eine Inhalation, allesamt sehr ähnlich funktionieren: Der Anwender atmet je nach Modell Aerosole, nebelförmig verteilte Medikamente, oder Wasserdampf ein. Grundsubstanz ist entweder eine Kochsalzlösung oder pures Wasser; vor allem bei Reizhusten oder trockener Heizungsluft ist reiner Wasserdampf zu empfehlen. Bei stärkeren Beschwerden wie einer Bronchitis, Lungen- oder Stirnhöhlenentzündung und Asthma werden der Flüssigkeit bestimmte, meist verschreibungspflichtige Medikamente zugesetzt. Dafür kommen meist die sogenannten Vernebler-Geräte zum Einsatz, bei denen das Gemisch aus Flüssigkeit und Medikament vernebelt wird. Diese Dämpfe mit den Wirkstoffen aus den zugesetzten Medikamenten oder Substraten gelangen so mit dem Einatmen auf direktem Wege an die entsprechenden Stellen im Körper wie Nase, Bronchien oder Lunge.

Welche Inhalatoren gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Inhalationsgeräte unterscheiden sich allen voran hinsichtlich ihrer Funktionsweise: Es gibt manuelle Inhalatoren, bei denen Sie reinen Wasserdampf inhalieren. Bei elektrischen Modellen wird die Inhalationsflüssigkeit in einer feinen Sprühwolke vernebelt. Die Modelle lassen in zwei Gruppen unterteilen: Tischgeräte, die sich perfekt für den Einsatz zu Hause eignen, und Handgeräte, die auch unterwegs gute Dienste leisten. Tischgeräte sind standfest und werden elektrisch über einen Kompressor betrieben – das macht sie sehr laut. Zudem benötigen Sie für den Betrieb dieser Inhalatoren immer eine Steckdose. Die kompakten Handgeräte sind dagegen wesentlich leiser. Da sie mittels eines Akkus betrieben werden, ist keine Steckdose notwendig. Noch dazu sind sie flexibel einsetzbar. Elektrische Geräte sind meist teurer als manuelle Inhaliergeräte; eine regelmäßige Reinigung erfordern beide Modelle. Sämtliche Inhalatoren eignen sich sowohl für Kinder als auch Erwachsene.

Vorteile

  • Unterschiedliche Einsatzzwecke
  • Für Kinder und Erwachsene geeignet
  • Gezielte und tiefgehende Wirkung
  • Handgeräte unterwegs einsetzbar

Nachteile

  • Hoher Preis für elektrische Modelle
  • Reinigung nach Gebrauch

Das richtige Modell finden

Wenn Sie einen Inhalator kaufen möchten, ist in erster Linie die Indikation entscheidend. Wer nur gelegentlich bei einer Erkältung oder während der Heizperiode im Winter seinen Atemwegen etwas Gutes tun möchte, kann guten Gewissens auf einfachere Modelle zurückgreifen. Eine Person, die unter einer chronischen Atemwegserkrankung leidet oder im Ernstfall sogar auf ein Inhalationsgerät angewiesen ist, zum Beispiel bei starkem Asthma, benötigt ein Gerät, in dem das Medikament bestmöglich wirken kann. Auch das Alter ist ausschlaggebend: Handelt es sich um Erwachsene oder soll das Gerät für die ganze Familie mit Kindern nutzbar sein? Die Produktpalette reicht von einfachen, günstigen Modellen mit Preisen von weniger als 100 Euro bis hin zu Geräten mit moderner Technologie, die mehr als 100 Euro kosten.

Führende Marken

Omron | Pari | Hylogy | Beurer | Medisana | Simbr

Die verschiedenen Inhalationssysteme

Es gibt verschiedenste Inhalatoren beziehungsweise Inhalationssysteme, zu denen unter anderem die Vernebler-Geräte gehören. Sie unterscheiden sich in der Art beziehungsweise im Funktionsprinzip.

Vernebler

In einem Vernebler strömt Luft durch eine Wirkstofflösung und vernebelt diese zu kleinen Tröpfchen. Die Teilchen, die sich aus der Lösung herauslösen, werden mit der Luft vermischt.

Ultraschall-Vernebler

Bei den Ultraschall-Verneblern wird mittels eines vibrierenden Piezokristalls ein Ultraschall erzeugt, der dafür sorgt, dass sich Tröpfchen aus der Wirkstofflösung in Form eines feinen Nebels herauslösen. Je höher die Frequenz der Schwingung ist, desto feiner sind die Tröpfchen. Da die Partikelgröße circa zwischen 4,0 und 6,0 Mikrometern liegt, dringen die Tröpfchen beim Einatmen allerdings nur in die großen und mittleren Bronchien, nicht aber in die kleinen Bronchien ein. Mit Ultraschall-Verneblern dauert das Inhalieren länger. Außerdem erhitzt sich während des Inhalierens die Flüssigkeit, weswegen sie für manche Medikamente nicht geeignet sind.

Membran-Vernebler

Membran-Vernebler entsprechen der neuesten Technologie zur Vernebelung von Flüssigkeiten. Bei ihnen schwingt eine sehr dünne Membran mit tausenden mikroskopisch kleinen Bohrungen und sorgt für die Entstehung der feinen Tröpfchen, die bis in die kleinen Bronchien eindringen können. Durch diese Schwingungen fungiert jede Mikrobohrung wie eine kleine Pumpe und produziert so die feinen Tröpfchen, die den Nebel bilden. Die Medikamentenpartikel sind sehr klein, circa 2,5 bis 5,0 Mikrometer, und erreichen deswegen auch die kleinen Bronchien. Diese Geräte arbeiten fast lautlos, sind sehr kompakt und werden meist mit einem Akku betrieben. Deswegen sind sie sehr flexibel verwendbar. Allerdings sind sie weniger robust als andere Modelle und sollten nur mit äußerster Vorsicht benutzt werden.

Düsen-Vernebler

Die Düsen-Vernebler zählen zu den gängigsten Modellen. Die Inhalationslösung wird durch die Druckluft eines integrierten Kompressors fein zerstäubt und durch einen Luftschlauch an das Mundstück beziehungsweise die Maske weitergeleitet. Da die entstehenden Tröpfchen unterschiedlich groß sind, werden die größeren Topfen durch eine Prallplatte zurückgehalten. Der Düsen-Inhalator zerteilt die Flüssigkeit in mikroskopisch kleine Teilchen. Der dadurch entstehende feine Nebel mit den zugesetzten Wirkstoffen, wie Salzen oder Medikamenten, kann tief in die Atemwege eindringen.

Vernebler und Dampfinhalator
Die Grafik zeigt zwei exemplarische Inhalatoren: einen Vernebler (links) und einen Dampfinhalator (rechts).

Andere Arten von Inhalatoren

Neben den gängigen Vernebler-Modellen gibt es auch andere Arten von Inhalatoren, die mit Druckgas oder Dampf arbeiten.

Pulver- oder Druckgasdosier-Inhalatoren

Vor allem bei Asthma-Erkrankungen im Erwachsenenalter kommen Dosieraerosole oder Pulver-Inhalatoren zum Einsatz. Dosieraerosole geben per Knopfdruck mittels eines Gases eine bestimmte Wirkstoffmenge ab, zum Beispiel Lösungen mit Kortison bei Entzündungen der Atemwege. Es gibt aber auch Sprays, die ein Notfallmedikament enthalten und vor allem bei akuten Asthma-Anfällen benötigt werden. Darüber hinaus existieren Sprays zur Erweiterung der Bronchien. Die Anwendungstechnik, sprich die Technik und Koordination von Sprühstoß und Einatmen, ist hier teilweise schwierig und erfordert Übung. Bei den Pulver-Inhalatoren wird der Wirkstoff durch den Atem freigesetzt: Das Inhalationsmittel muss nicht per Knopfdruck, sondern mit einem kräftigen Atemzug in die Lunge eingeatmet werden. Für Personen mit stark eingeschränktem Atemfluss sind sie deswegen ungeeignet.

Dampf-Inhalator

Manuelle Dampf-Inhalatoren arbeiten mit heißem Wasserdampf, den Sie durch einen Mund-Nasen-Aufsatz inhalieren. Ähnlich dem Inhalieren über einer Schüssel mit heißem Wasser muss auch hier Wasser erhitzt und in den Behälter des Inhalators eingefüllt werden. Elektrische Dampf-Inhalatoren arbeiten ebenfalls mit Wasserdampf. Hier wird das Wasser aber vom Gerät selbst erhitzt. Sie können dem Wasser Substanzen wie zum Beispiel Eukalyptus-Substrat zusetzen. Da die durch das heiße Wasser entstehenden Tropfen relativ groß sind, dringen nur die flüssigen Teile in die Atemwege ein. Für einige Indikationen ist diese Art also weniger oder gar nicht geeignet. Die Inhalatoren dienen daher eher zur Befeuchtung der Schleimhäute oder zum Lösen von Schnupfen und leichtem Husten.

Achtung, heiß!

Der Dampf-Inhalator muss stets gerade stehen oder gehalten werden, da ansonsten heißes Wasser auslaufen könnte; dies birgt die Gefahr einer Verbrühung. Vor allem wenn Kinder den Inhalator nutzen, sollten Sie auf Nummer sicher gehen: Verwenden Sie ein Gerät, das vollkommen dicht ist und bleiben Sie bei Ihrem Kind, während es inhaliert.

Beachten Sie, dass bei manuellen Geräten viele der wichtigen Wirkstoffe verloren gehen, da sie im Wasser oder Behälter zurückbleiben. Wer also mit teuren Zusätzen oder Medikamenten inhalieren muss, sollte auf Vernebler-Geräte setzen. Dampf-Inhalatoren sind deswegen vor allem für die Inhalation von Substanzen mit Ölen oder Kräuterpasten zu empfehlen. Bei der Zugabe ätherischer Düfte in die Inhalationsflüssigkeit ist stets Vorsicht geboten, denn manche Substrate reizen die Atemwege und Schleimhäute. Gerade Kinder sind sehr empfindlich und bei unsachgemäßer Anwendung können die Substanzen das Gegenteil bewirken und gesundheitsschädlich sein. Aber auch Erwachsene sollten mit Bedacht vorgehen, um allergische Reaktionen oder Reizungen zu vermeiden.

Elektrische Geräte überwiegen

In einem elektrischen Gerät lassen sich die Inhalationsflüssigkeiten mittels Kompressoren oder Ultraschall wesentlich feiner „vernebeln“; deshalb gelangen sie besser in die Atemwege. Bei der Inhalation mit Wasserdampf entstehen größere Tropfen, die partiell nur die oberen Atemwege erreichen. Deswegen sind sie bei manchen akuten und chronischen Erkrankungen nicht empfehlenswert. Eine Inhalation mit Verneblern dauert länger als mit Pulver- oder Druckgasdosier-Inhalatoren. Da keine besondere Atemtechnik nötig ist, eignet sich die Vernebelungsmethode speziell für Kinder, für welche die Anwendungstechnik der Pulver- oder Druckgasdosier-Inhalatoren schwierig sein könnte.

Was ist beim Kauf eines Inhalators noch zu beachten?

Natürlich spielen bei der Auswahl eines Inhalators weitere Kriterien eine Rolle. Bei einer Kaufentscheidung sollten Sie zum Beispiel das Füllvolumen, die Dauer der Inhalation, das Zubehör und die Eignung für Kinder berücksichtigen.

Die Inhalationsdauer

Die Dauer einer Inhalation ist von der Art der Erkrankung abhängig. Bei einfachen Infekten genügen meist ein paar Minuten mehrmals am Tag. Bei einer chronischen Trockenheit der Atemwege empfiehlt es sich, über längere Zeit mit Wasser oder Kochsalz zu inhalieren, um die Atemwege feucht zu halten. Besprechen Sie die Dauer der Anwendung im Idealfall vorab mit einem Arzt.

Person inhaliert zuhause

Die Vernebelungsrate

Die Vernebelungsrate sagt aus, wie viel Flüssigkeit das jeweilige Gerät innerhalb von einer Minute ausstößt. Dieser Wert wird in Millilitern pro Minute gemessen und beträgt meist zwischen 0,2 und 0,6. Je niedriger dieser Wert ausfällt, desto länger dauert ein Inhalationsvorgang. Umgekehrt heißt das: Eine kurze Inhalationszeit wird durch eine hohe Vernebelungsrate erreicht. Darauf hat vor allem die Technologie des Geräts Einfluss, denn bei einem Ultraschallgerät geht die Vernebelung vergleichsweise schnell, bei einem Kompressor-Gerät dauert es länger.

Das Füllvolumen

Das Füllvolumen gibt an, wie viel Inhalationslösung in das Gerät passt. Die Menge der Flüssigkeit beeinflusst auch die Dauer der Inhalation. Viele Inhalatoren besitzen ein Füllvolumen von maximal zehn Millilitern. Meist müssen Sie mindestens zwei Milliliter einfüllen, damit ausreichend Dampf oder Nebel entstehen und sich das aufgelöste Substrat oder Medikament verteilen kann.

Die Zusätze

Der Einsatz der infrage kommenden Zusätze und Medikamente richtet sich nach der Indikation und Art der der Erkrankung, die mittels einer Inhalation behandelt werden soll. Bei einer einfachen Erkältung kann eine Inhalation nur mit Wasser oder Kochsalz durchgeführt werden, zum Beispiel bei milden Symptomen und zur Befeuchtung. Sie können aber auch einen speziellen Zusatz, wie Öle oder Kräutersubstanzen, hinzugeben. Bei schwerwiegenderen Erkrankungen werden – je nach Krankheitsbild – Medikamente zugesetzt.

Medikamente stehen neben einem Inhalator

Welche Aufsätze gibt es für Inhalatoren?

Die Wahl des passenden Aufsatzes richtet sich in erster Linie nach dem Alter des Anwenders oder der Anwenderin, aber auch individuelle Vorlieben kommen zum Tragen. Erwachsene nutzen meist ein Mundstück, das zwischen die Lippen genommen wird. Je nach Beschwerden ist eine Maske empfehlenswert. Bei Kleinkindern müssen Inhalatoren bestimmte Kriterien erfüllen. Beispielsweise reagieren Kinder sehr empfindlich auf Geräusche. Deswegen sind Kompressor-Geräte eher ungeeignet. Vernebler auf Basis der Schwingmembrantechnologie arbeiten am leisesten. Für Kleinkinder eignet sich ein Maskenaufsatz, der sowohl den Mund als auch die Nase bedeckt, am besten. Das Atmen mit einer Maske fällt Kindern meist leichter, zudem geht weniger Inhalationslösung verloren. Bei vielen Inhalationsgeräten sind Nasen- und Mundstück oder Atemmaske im Lieferumfang enthalten.

Wie inhaliere ich richtig?

Für das richtige Inhalieren ist eigentlich nicht viel zu tun: Bereiten Sie das Gerät mit den entsprechenden Inhaltsstoffen vor und machen Sie es betriebsbereit. Dann legen Sie die Gesichtsmaske an beziehungsweise atmen durch das Mund- und Nasenstück tief ein und wieder aus. Damit sich die Dämpfe möglichst gut in den Atemwegen verteilen können, sollten Sie langsam und tief einatmen; halten Sie kurz den Atem an und atmen anschließend kontrolliert wieder aus. Je ruhiger geatmet wird, desto besser können sich die Aerosole verteilen und in die Atemwege eindringen. Je nach Krankheitsbild und Indikation ist es empfehlenswert, sich vom Hausarzt oder von der Hausärztin zur Medikation und Dosierung des Medikaments beraten zu lassen.

Manuelle Inhalatoren bieten den Vorteil, dass Sie den Vorgang jederzeit unterbrechen können, falls Sie husten oder niesen müssen. So geht nichts von der Inhalationsflüssigkeit mit eventuell teuren Medikamenten verloren. Manche Geräte sind mit einer automatischen Abschaltautomatik ausgerüstet, die in diesen Fällen von allein stoppen. Wieder andere Modelle verfügen über eine Intervallvernebelung; hier werden die Aerosole nur beim Einatmen freigegeben. Das verhindert Wirkstoffverluste, allerdings verlängert sich die Inhalationsdauer.

AllergikerInnen, aufgepasst!

AllergikerInnen sollten bei der Auswahl von Zusätzen vorsichtig sein, denn diese können allergische Reaktionen auslösen oder verstärken. Wenn Sie oder Ihr Kind kleinste allergische Reaktionen zeigen, ist eine Rücksprache mit dem Haus- oder Kinderarzt beziehungsweise der -ärztin dringendst zu empfehlen.

Wie ist ein Inhalator zu reinigen?

Ein Inhalator sollte nach jedem Gebrauch ausgiebig gereinigt werden. Schließlich gelangen beim Inhalieren Erreger, Viren und weitere Keime oder Bakterien in den Inhalator. Das kann gesundheitsschädliche Folgen haben, wenn Sie das gebrauchte Inhaliergerät erneut nutzen. Einzelne Teile dürfen eventuell sogar in die Spülmaschine. Generell sollten immer alle abnehmbaren Bestandteile eines Inhalators gründlich ab- und ausgespült werden, gegebenenfalls mit einem milden Spülmittel. Danach müssen alle Teile gut trocknen, am besten auf einer saugfähigen Unterlage. Spezielle Dampfsterilisatoren, speziell für Inhalatoren, sind besonders praktisch. Zur Aufbewahrung des Inhalators sowie dessen Zubehörteile bieten sich die von manchen Herstellern angebotenen Taschen oder Koffer an.

Ist das Inhaliergerät dauerhaft in Benutzung oder wird es von mehreren Personen verwendet, sollte es regelmäßig desinfiziert werden. Dafür kommen folgende Methoden infrage:

Kochen Sie die losen Teile aus, etwa das Mundstück, den Maskenadapter und den Schlauch. Legen Sie die Objekte am besten für ein paar Minuten in destilliertes Wasser und erhitzen Sie dieses anschließend.

Alkohol hat eine desinfizierende Wirkung. Legen Sie alle abnehmbaren Elemente kurzzeitig in Ethylalkohol und spülen Sie diese anschließend gründlich ab.

Desinfektionsmittel sollten Sie nur verwenden, wenn sich kein Natriumhypochlorit darin befindet, da es andernfalls zu aggressiv reagiert. Waschen Sie das Inhaliergerät danach mit Wasser ab.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Inhalatoren nicht selbst getestet.

Der letzte und somit aktuelle Inhalator-Test der Stiftung Warentest stammt aus dem Jahre 2007. Damals wurden insgesamt zehn Inhalationsgeräte mit Kompressor und Ultraschall getestet. Zwar spiegeln die Ergebnisse nicht den neuesten Stand der Technik wider, womit sie nur bedingt aussagekräftig sind. Dennoch lassen sich einige Aussagen übernehmen. In einem Test wird in der Regel die jeweilige Partikelgröße, die durch die Geräte erzeugt wird, untersucht. Testsieger sind deswegen meist Inhaliergeräte, die feinere und kleinere Partikel erzeugen, da diese besser in alle Bereiche der Atemwege eindringen und somit für fast alle Indikationen eingesetzt werden können. Sowohl Druckluft- als auch Ultraschall-Vernebler schnitten in dieser Kategorie im damaligen Test der Stiftung Warentest sehr gut ab, so zum Beispiel die Inhalatoren von Pari oder Omron.

Als weiteren Vorteil von Verneblern stellten die TesterInnen der Stiftung Warentest heraus, dass sie einfach zu handhaben sind. Allerdings sind Geräte mit spezieller Vernebelungstechnologie teils teurer und bieten eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit, beispielsweise wegen des Stromanschlusses. Hier empfehlen sich laut Aussage der TesterInnen Inhaliergeräte, die auch mit Akku funktionieren, wie der Pari Boy mobile S.

Das ETM-Testmagazin testete im Jahr 2020 den Dampfvernebler SI 40 des Herstellers Beurer. Die TesterInnen stellten das Gerät in den Kategorien Funktionalität, Handhabung, Ausstattung und Bedienkomfort auf den Prüfstand. Das Modell von Beurer erhielt eine 91-prozentige Gesamtwertung und das Testurteil „gut“. In sämtlichen Testkategorien konnte es die Tester mit 4,5 von 5,0 möglichen Punkten überzeugen. Dabei stellten die TesterInnen vor allem die gute Materialqualität sowie die einfach zu montierende Bauweise in den Vordergrund. Die eingefüllte Flüssigkeit vernebelt darüber hinaus sehr schnell, sodass der Beurer-Vernebler in wenigen Minuten einsatzbereit ist. Der geringe Lieferumfang ist den Testern negativ aufgefallen: Es wird lediglich eine Maske mitgeliefert, eine Maske für Kinder ist nicht enthalten.


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