Kinder-Walkie-Talkie Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Kinder-Walkie-Talkies sind Funkgeräte, die in puncto Design und Handling speziell für die Nutzung von Kindern ab einem Alter von vier Jahren konzipiert sind.
  • Kriterien wie die Reichweite, eine Mehr-Kanal-Nutzung und Ausstattungsmerkmale wie eine Taschenlampe sind für die Kaufentscheidung von Bedeutung.
  • Kindgerechte Funkgeräte können zum Spielen an der frischen Luft motivieren und soziale Kontakte sowie die Kommunikationsfähigkeit fördern.
  • Die von Kinder-Walkie-Talkies ausgehende Strahlung ist mit derjenigen von Radios beziehungsweise anderen Funkgeräten vergleichbar und dementsprechend unbedenklich.

Kinder-Walkie-Talkies: Abenteuer über Funk

Früher verbanden Kinder zwei Becher mit einer Schnur – heute ist das Bechertelefon aus der Mode. Stattdessen spielt die Nutzung von Smartphones schon in jungen Jahren eine Rolle. Mit einem altersgemäßen Walkie-Talkie haben Kinder eine optimale Zwischenlösung, die Technik und Nostalgie vereint. Damit können sie sich über eine bestimmte Entfernung hinweg miteinander unterhalten. Optisch sind die Geräte zwar direkt als kindgerecht erkennbar, technisch wurden sie jedoch den Funkgeräten für Erwachsene nachempfunden. Genau das macht für viele Kinder den Reiz aus.

Für wen eignen sich Kinder-Walkie-Talkies?

In der Regel eignen sich die Geräte für Kinder ab einem Alter von vier Jahren. Kinder-Walkie-Talkies sind ideal, um das Spielen an der frischen Luft zu bereichern und Outdoor-Abenteuer für die Kleinen attraktiver zu gestalten. Positiv ist auch der kommunikative und soziale Aspekt. Vor allem in dieser Altersgruppe ist es wichtig, dass Kinder den Umgang mit anderen Kindern lernen. Natürlich können sie ebenfalls mit den Geschwistern oder Eltern spielen und oft freuen sich diese sicherlich über die kurze Reise zurück in die eigene Kindheit. In erster Linie bieten sich die Walkie-Talkies jedoch für Kinder im gleichen oder ähnlichen Alter an. Außerdem lassen sich oft mehr als zwei Walkie-Talkies verknüpfen, um die Zahl der Mitspieler zu erweitern.

Was zeichnet Kinder-Walkie-Talkies aus?

Entsprechend der Altersgruppe sollten Kinder-Walkie-Talkies robust gebaut sein und über eine biegsame Antenne sowie eine einfache Menüführung verfügen. Im Vordergrund steht die Sicherheit der Kinder. Zwar schützt die allgemeine Robustheit das Gerät an sich, wenn es beispielsweise zu Boden fällt, doch das Fehlen von Ecken und Kanten ist noch bedeutender, um Verletzungsrisiken zu minimieren. Gleiches gilt für die flexible Antenne, die nachgibt, wenn sie gegen einen Festkörper stößt.

Wichtig ist natürlich auch der Spaß am Spielen – vor allem junge Kinder können schnell die Lust verlieren, wenn die Bedienung zu kompliziert ist. Darüber hinaus fallen weder Gebühren noch eine Anmeldung an, denn der Frequenzbereich ist frei nutzbar; allerdings ist die Reichweite der Geräte nicht nur beschränkt, sondern auch niedriger als bei vollwertigen Walkie-Talkies. Da es sich um einen frei nutzbaren Frequenzbereich handelt, kann es zu Funküberlagerungen kommen. Zudem müssen Sie damit rechnen, dass die kleinen Geräte einen hohen Batterieverbrauch haben.

Vorteile

  • Kindgerechte Aufmachung
  • Kein Verletzungsrisiko
  • Förderung sozialer Kontakte
  • Mehrere Geräte verknüpfbar
  • Gebührenfreie Nutzung

Nachteile

  • Meist nur geringe Reichweite
  • Oft hoher Batterieverbrauch
  • Funküberlagerungen möglich

Funktionsweise von Kinder-Walkie-Talkies

In der Funktionsweise unterscheiden sich Kinder-Walkie-Talkies nicht allzu sehr von den Ausführungen für Erwachsene. Sie funken auf derselben Frequenz wie andere PMR446-Geräte. Der Sende- sowie der Empfangsmodus lassen sich normalerweise über Tasten steuern – es sei denn, das Gerät verfügt über eine VOX-Funktion. Dieses Feature ist bei Kinder-Walkie-Talkies jedoch nicht zwingend notwendig.

Wenn eine Rauschunterdrückung integriert ist, erfolgt sie bei Produkten für Kinder im Normalfall automatisch. Wechselbare Funkkanäle vereinfachen die Nutzung, wenn ein Kanal bereits belegt ist. Walkie-Talkies arbeiten wie Fernseher und Radios mit Funkwellen. Sie wandeln Funkwellen so um, dass andere Geräte sie aufnehmen und wieder ins eigentliche Signal umwandeln können. Um das zu gewährleisten, müssen Nutzer das Empfangsgerät auf dieselbe Wellenfrequenz einstellen – also im gleichen Kanal funken.

Kind spielt mit einem Walkie-Talkie im Bett

Frequenz

Kinderfunkgeräte laufen über eine für den Hobbybereich reservierte Frequenz, die in der Regel im UHF-Bereich zwischen 446,0 und 446,2 Megahertz liegt. In dem Zusammenhang stoßen Interessierte auch auf die Bezeichnung „PMR446“. Damit ist der sogenannte Jedermannfunk gemeint, eine Sammelbezeichnung für Anwendungen, die ohne Nachweis genutzt werden können.

Regelungen in anderen Ländern

In Deutschland sollten die gängigen „PMR446“-Walkie-Talkies für Kinder kein Problem darstellen, denn die Verwendung der Frequenz ist nach Paragraf 55 des Telekommunikationsgesetzes, kurz TKG, eindeutig geregelt. Das gilt auch für die meisten europäischen Ländern, doch bei einem Urlaub ins Ausland sollten Eltern trotzdem prüfen, ob die Geräte genutzt werden dürfen und, falls das möglich ist, auf welcher Frequenz kommuniziert werden kann.

Funkkanäle

Zwar gibt es 16 Kanäle, das bedeutet jedoch nicht, dass PMR-Handfunkgeräte sämtliche Kanäle nutzen. Im Schnitt stehen Kindern fünf Kanäle zur Verfügung; bei besonders hochwertigen Walkie-Talkies können sie zwischen acht Kanälen wechseln. Je mehr Kanäle verfügbar sind, desto weniger fallen Funküberlagerungen ins Gewicht. Von Modellen, die nur einen Kanal zulassen, ist daher abzuraten. Mit einer integrierten Codierungsfunktion lassen sich Unterkanäle anlegen, sodass Außenstehende keinen Zugriff haben. Der Vorteil: Die sogenannte DCS/CTCSS-Codierung schützt Kinder vor fremden Zuhörern. Eltern können die verschlüsselten Unterkanäle selbst einstellen, bevor die Kinder mit den Walkie-Talkies spielen.

Rauschunterdrückung

Ein Rauschen gehört im nostalgischen Sinne zwar dazu, doch bei der Nutzung von Kinder-Walkie-Talkies kann es auch störend sein. Da es sich um analoge Signale handelt, ist ein Grundrauschen nicht vermeidbar. Mit einer entsprechenden Funktion lässt es sich aber unterdrücken. Bei Kinder-Walkie-Talkies erfolgt das im Regelfall automatisch.

Für eine einfachere Bedienung

Im Gegensatz zu Funkgeräten für Erwachsene ist die Sensitivität bei Kinder-Walkie-Talkies meistens nicht manuell bestimmbar. Das hat zwar den Nachteil, dass erwachsene Nutzer die Reichweite nicht händisch ausreizen können. Allerdings wäre die Steuerung für Kinder in vielen Fällen zu kompliziert. Deshalb ist es praktisch, dass die meisten Einstellungen bei Kinder-Walkie-Talkies automatisch erfolgen.

VOX-Modus

Die Abkürzung VOX steht für „Voice Operated Exchange“ und beschreibt eine Funktion, die Eltern von einem Babyphone kennen: Es ist nicht nötig, eine Taste zu drücken, um die eigenen Worte vom Walkie-Talkie übertragen zu lassen. Stattdessen erkennt das Gerät, wenn gesprochen wird, und schaltet automatisch auf den Sendemodus um. Hierbei handelt es sich eher um eine Spielerei, die nicht zum standardmäßigen Funktionsumfang gehört.

Bei sehr jungen Menschen spielen Koordination und Motorik im Lernkontext eine wichtige Rolle, sodass eine technische Erleichterung nicht immer sinnvoll erscheint. Wenn das Kinder-Walkie-Talkie zum Beispiel oft am Gürtel getragen wird, um beide Hände beim Spielen frei zu haben, kann die VOX-Funktion sinnvoll sein. Einige Modelle mit VOX-Modus lassen sich auch in Kombination mit einem Headset nutzen, um die Handhabung zu vereinfachen.

Zwei spielen mit Walkie-Talkies im Freien

Welche Kaufkriterien sind wichtig?

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Kaufentscheidung ist die Reichweite. Da es sich um ein Spielzeug für Kinder handelt, rücken auch Nutzungsfaktoren wie das Gewicht und die Maße des Produkts in den Vordergrund. Eine ergiebige Akkulaufzeit sorgt dafür, dass die Kinder möglichst lange beschäftigt sind. Bestimmte Ausstattungsmerkmale und Funktionen erhöhen den Reiz im Allgemeinen. Darüber hinaus sollte das Walkie-Talkie-Design der Individualität beziehungsweise den Vorlieben des Kindes Ausdruck verleihen.

Reichweite

Die Reichweite gibt an, in welcher Entfernung das Funken maximal funktioniert. Die Spanne fällt sehr groß aus: von zwei bis zu zehn Kilometern. Viele Modelle lassen sich auf einer Reichweite von drei bis vier Kilometern nutzen. In den meisten Fällen sind Kinder-Walkie-Talkies mit einer Reichweite von rund drei Kilometern ausreichend. Je höher die Reichweite ist, desto größer ist der Spielradius. Allerdings ist ein kleiner Radius sinnvoll, um das Spielfeld der Kinder im Überblick zu behalten.

zwei Geschwister spielen mit Walkie-Talkies im Freien
Auf freiem Feld fällt die Reichweite größer aus als beispielsweise im Wald.

Für die Wahl einer bestimmten Reichweite sollten Eltern auch wissen, in welcher Umgebung die Walkie-Talkies präferiert zum Einsatz kommen, denn Hindernisse wie Bäume und Wände können die maximale Reichweite stark beeinträchtigen. Die Herstellerangaben sind auf optimale Bedingungen gemünzt, sodass Abstriche durchaus möglich sind.

Strahlung unbedenklich

Die Strahlung ist zum Beispiel mit derjenigen eines Radios vergleichbar und gilt als ungefährlich. Zwar sind Menschen, die ein Walkie-Talkie benutzen, einer gewissen Strahlung ausgesetzt, doch das sind sie im Alltag ebenso bei anderen elektronischen Geräten wie WLAN-Routern und Smartphones. Eltern müssen dahingehend keine Bedenken haben.

Maße und Gewicht

Kinder-Walkie-Talkies sollten nicht zu groß und schwer sein. Sie müssen in Kinderhände passen und sollten auch bei längerem Spielen nicht unhandlich sein. Im Schnitt wiegen die Funkgeräte rund 100 Gramm, wobei es sowohl leichtere Modelle mit einem Gewicht von etwa 70 Gramm und Modelle, die über 200 Gramm wiegen, gibt. Wenn es sich von der Herstellerseite um ausgewiesene Kinder-Walkie-Talkies handelt, entsprechen die Maße und das Gewicht in der Regel einem geeigneten Format.

Akkulaufzeit

Eine Vielzahl von Kinder-Walkie-Talkies erhält die nötige Energie durch AAA-Batterien, die sich in einem Fach auf der Rückseite befinden. Mittlerweile gibt es aber auch akkubetriebene Modelle. Der Vorteil solcher Geräte: Sie sind ökologisch und finanziell wertvoller, da die Akkus aufladbar sind – in der Regel mithilfe eines im Lieferumfang befindlichen Ladegeräts. Auf diese Weise reduzieren Nutzer die Müllproduktion durch Batterien und sparen auf lange Sicht Geld. Vor allem der umweltschonende Aspekt dient als Lernhinweis für Kinder. Als Zwischenlösung bieten sich wiederaufladbare Batterien an, also austauschbare Akkus im AAA-Format. Die Laufzeiten variieren stark: Manche Akkus versprechen abseits der Stand-by-Nutzung einen Betrieb von 8 Stunden. Mit sehr hochwertigen Batterien funktionieren bestimmte Walkie-Talkies sogar bis zu 16 Stunden.

Design

Cool, süß, lustig, tierisch, bunt – Kinder-Walkie-Talkies sind in diversen Farben und Formen erhältlich. So heben sie sich optisch stark von den unauffällig designten Funkgeräten für Erwachsene ab. Sehr beliebt sind auch bekannte Logos oder Filmfiguren. Das Design des Walkie-Talkies sollte zum Interesse oder Hobby des Kindes passen. Eltern kennen ihre Sprösslinge am besten und wissen oft genau, worüber sie sich am meisten freuen.

zwei freigestellte Walkie-Talkies
Kinder-Walkie-Talkies sind unter anderem in verschiedenen Farben erhältlich.

Ausstattung und Funktionen

Da der Spielspaß im Vordergrund steht, ist der Funktionsumfang bei Kinder-Walkie-Talkies nur in bestimmten Aspekten wichtig. Hier spielt es kaum eine Rolle, das Funken durch sinnvolle Erweiterungen zu optimieren oder zu vereinfachen, sondern eher darum, zusätzliche Anreize zu liefern – zum Beispiel mit Features wie einer Taschenlampe, einem Gürtelclip, einem leicht zu bedienenden Display oder verschiedenen Klingeltönen.

Eine Taschenlampe ist ein perfektes Gadget für Kinder, da es nächtliche Abenteuer im Garten oder beim Camping mit der Familie aufregender gestaltet. Ein integriertes Display erleichtert die Bedienung und ist in erster Linie wichtig, wenn die Kanäle des Kinder-Walkie-Talkies wechselbar sind: Ohne Bildschirm ist das Einstellen aller Geräte auf den gleichen Kanal schwieriger. Hier haben Sie die Wahl zwischen einfachen Digitaldisplays und beleuchteten Versionen, die unter anderem auch den Batteriestand anzeigen. Mit einem Gürtelclip wird das Produkt problemlos an der Hose befestigt und Klingeltöne sind eine unterhaltsame auditive Ergänzung – zum Teil können Kinder aus bis zu zehn Tönen wählen.

Praktisch ist unter anderem eine Energiesparfunktion, eine Tastensperre und eine Scan-Funktion. Ist das Gerät wasserdicht, sind dem Kind sämtliche Möglichkeiten geboten. Wenn das Walkie-Talkie eine Energiesparfunktion hat, wird die Batterie in bestimmten Situationen automatisch geschont. Manche Geräte aktivieren einen Stromsparmodus, wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht in Betrieb sind; andere verbrauchen bei kürzeren Distanzen weniger Energie.

Kind spricht in ein Walkie-Talkie im Wald

Kinder toben, rennen und fallen auch hin und wieder – umso wichtiger ist es, dass sie das Funkgerät nicht versehentlich bedienen und zum Beispiel den Kanal umstellen; dafür sorgt eine Tastensperre. Mithilfe der Scan-Funktion finden Nutzer auf einfache Weise einen freien Kanal. Hier sollten die Eltern entscheiden, ob sie das manuelle Suchen durch eine automatische Kanalsuche ersetzen möchten. Bestimmte Kinder-Walkie-Talkies sind seitens des Herstellers als wasserfest deklariert. Davon abgesehen sollten sie über einen Spritzwasserschutz verfügen, denn viele Kinder spielen besonders gern bei Regen und fühlen sich von Pfützen geradezu magisch angezogen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kinder-Walkie-Talkies nicht selbst getestet.

Bei den bekannten Testplattformen wie der Stiftung Warentest und ÖKO-TEST sind bislang noch keine Tests zu Kinder-Walkie-Talkies zu finden. Die Tester untersuchten auch keine Funkgeräte für Erwachsene. Ein Kinder-Walkie-Talkie-Test bietet sich jedoch an, da sich Eltern sicher sein möchten, dass sie hochwertige Produkte für ihren Nachwuchs kaufen. Das betrifft in erster Linie Sicherheitsaspekte wie fehlende Ecken und eine biegsame Antenne. Als Testsieger könnten Walkie-Talkies gelten, die mit dem Testprädikat „besonders kindgerecht“ versehen sind. Andere wichtige Testnoten wären in der Kategorie Bedienung denkbar, die dem Alter entsprechend einfach sein sollte. Auch technische Aspekte wie die Reichweite und der Energieverbrauch würden ins Testurteil einfließen.


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