Festnetztelefon Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Schnurlose Telefone sind die beliebtesten Geräte für das Festnetz.
  • Mit DECT-kompatiblem Internet-Routern profitieren Nutzer von einer Vielzahl zusätzlicher Funktionen.
  • Bestimmte Gerätestandards sorgen dafür, dass Geräte unterschiedlicher Hersteller miteinander kompatibel sind.
  • Bei Schnurlos-Telefonen ohne eigene Basisstation ist ein DECT-kompatibler Router notwendig.
  • Die VoIP-Technik löst den ISDN-Standard spätestens im Jahr 2022 ab.
Die besten Festnetztelefone im Vergleich

Verwendungszwecke und Vorteile eines Festnetztelefons

Unter einem Festnetztelefon ist ein Telefon zu verstehen, das kabelgebunden mit dem Telefonanschluss der Wohnung verbunden ist. Es funktioniert nur in der Nähe der Räumlichkeiten, in der dieser Anschluss liegt. Früher waren die Telefone direkt mit der sogenannten TAE-Dose in der Wand verbunden. Heutzutage gibt es an jedem handelsüblichen Internetrouter einen Steckplatz für das Kabel eines Festnetztelefons. Auch die nicht kabelgebundenen Schnurlos-Telefone werden Festnetztelefone genannt, weil die Basisstation mit dem Festnetzanschluss verbunden ist.

Ist das Telefonieren über Festnetz günstiger als mit Mobilfunktarifen?

Während in vielen Firmen kabelgebundene Festnetztelefone noch weitestgehend Standard sind, haben bei privaten Telefonaten die Handys das Festnetztelefon mittlerweile überholt. Die Zeiten, in denen der Nutzer aus Kostengründen auf das Festnetztelefon zurückgegriffen hat, sind laut Meinung der Marktbeobachter endgültig vorbei. Schließlich gibt es mittlerweile Mobilfunkverträge, die eine Flatrate ins Festnetz und in alle Handynetze bereits für 10 Euro oder weniger anbieten. Der Grund, warum die Anzahl der Festnetzanschlüsse mit diesen Angeboten nicht rapide gesunken ist, ist die Verbreitung von Internet-Anschlüssen. In praktisch allen Breitband-Internetanschlüssen ist das Festnetz bereits integriert. Im Vergleich dazu ist das Surfen im Internet über Mobilfunktarife mit dem gleichen Datenvolumen immer noch deutlich teurer.

Festnetztelefone garantieren stabilere Verbindung

Wenn der eigene Anschluss die Option für ein Festnetztelefon bietet, kommt es in den meisten Fällen auch zum Einsatz. Gegenüber dem Handy hat das Festnetztelefon den Vorteil der stabileren, von der Netzqualität unabhängigen Verbindung. Auch wenn die Abdeckung mit Mobilfunknetzen in den letzten Jahren immer besser geworden ist und auch immer noch weiter ausgebaut wird, ist das für viele noch ein Argument.

Viele Handygegner argumentieren auch mit der Strahlenbelastung, die von den Geräten ausgehe. Zwar gibt es hierzu keine objektiv gesicherten Erkenntnisse. Einige Gesundheitsexperten raten jedoch dazu, für längere Telefonate auf das Handy beziehungsweise Smartphone zu verzichten.

Frau mit schlechtem Handyempfang

Wie bedenklich ist die Strahlenbelastung bei schnurlosen Telefonen?

Tragbare Festnetztelefone senden zwar auch im hochfrequenten elektromagnetischen Bereich, aber bei weitem nicht so stark wie Handys. Zudem haben Tests gezeigt, dass die meisten Schnurlos-Telefone ihre Strahlungsemission je nach Verbindungsqualität selbständig herunterregeln. Die einzige Möglichkeit, beim Telefonieren komplett auf Strahlung zu verzichten, besteht in der Wahl eines kabelgebundenen Festnetztelefons. Hiermit geht der Nutzer im wahrsten Sinne des Wortes auf Nummer sicher. In den einschlägigen Testberichten ist die von den schnurlosen Telefonen ausgehende Strahlung stets ein Kriterium, das je nach Magazin mehr oder weniger stark in die Endnote Einzug hält. Praktisch alle Schnurlos-Telefone verfügen über einen Eco-Modus, der die Emissionen herunterregelt. Allerdings kann es sein, dass damit auch die Reichweite des Gerätes oder die Sprachqualität sinkt.

Handhabung insgesamt bei Festnetzgeräten oft ein Pluspunkt

Die Übertragungsqualität war vor einigen Jahren auch noch ein Pro-Argument für ein Festnetzgerät. Durch die sich ständig verbessernde Qualität des Mobilfunknetzes wie auch der Handys ist dies aber mittlerweile nur noch in wenigen Gebieten mit schwacher Netzabdeckung ein starkes Kaufargument. Was allerdings für viele noch für das Festnetztelefon spricht, ist die bessere Ergonomie. Gerade bei langen Telefonaten ist ein Hörer meist bequemer in der Hand zu halten als ein Handy oder Smartphone. Insbesondere Senioren bevorzugen Telefone mit großen Tasten und einer Notruf-Taste, wie sie viele schnurlose Festnetztelefone bieten. Mit dieser kann im Notfall schnell ärztliche Hilfe gerufen werden. Spezielle Telefone sind mit einem lauteren Hörer ausgestattet und damit hörgerätekompatibel.

Vorteile

  • Stabile Verbindungsqualität
  • Gleichzeitige Erreichbarkeit aller Personen eines Haushalts
  • Günstige Tarife
  • Keine Funklöcher

Nachteile

  • Keine Erreichbarkeit unterwegs
  • Für Handy- und Smartphone-Fans weniger interessant

Verschiedene Modellvarianten

Die diversen Varianten, die es von Festnetztelefonen gibt, sind in kabelgebundene und kabellose Geräte zu unterteilen. Bei den kabelgebundenen Telefonen kommen je nach Verbindungsart drei unterschiedliche Arten zum Einsatz: die VoIP-, ISDN- und die analogen Telefone. Während sich die Festnetztelefone ohne Kabel insbesondere in Privathaushalten großer Beliebtheit erfreuen, greifen viele Büros und Unternehmen dagegen lieber auf Festnetztelefone mit Kabel zurück.

Kabelgebundene Festnetztelefone

Außer in Privathaushalten, die ausschließlich über einen analogen Telefonanschluss verfügen, kommen kabelgebundene Festnetztelefone heutzutage fast ausschließlich in größeren Telefonanlagen zum Einsatz. Hierbei hat sich in den vergangenen Jahren die VoIP-Technik gegenüber den älteren ISDN-Anschlüssen durchgesetzt.

Schnurlose Festnetztelefone

Festnetztelefone ohne Kabel sind die in Privathaushalten mit Abstand weit verbreitetsten Telefone. Hierbei ist das Telefongerät per elektromagnetischem Funk mit einer Basisstation verbunden. Nur diese ist per Kabel an das Netz angeschlossen. In der Station lädt der Nutzer auch den im Mobilteil verbauten Akku auf. Da es auch Sets mit mehreren Mobilteilen gibt, ist diese Lösung für größere Wohnungen und Häuser besonders praktisch, da die Telefone auf mehrere Räume verteilt werden können.

Schnurlostelefon

Auch für viele kleinere Haushalte sind diese kabellosen Telefone praktisch, da man das Gespräch überall annehmen und wieder beenden kann. Viele Modelle verfügen bereits ab Werk auf einen integrierten Anrufbeantworter, so dass die Anschaffung eines Zusatzgerätes nicht mehr notwendig ist.

Die Reichweite der schnurlosen Telefone beträgt im Haus etwa 50 Meter. Ist man draußen, etwa im Garten unterwegs, kann die Reichweite gar 300 Meter betragen. Diese Richtwerte können durch bauliche Begebenheiten und andere Störquellen deutlich abweichen. Um die Reichweite zu verlängern und das Signal zu verstärken, gibt es sogenannte DECT-Repeater.

Was bedeutet die Abkürzug DECT bei Schnurlos-Telefonen?

DECT ist die Technik, die das Schnurlos-Telefon zur Sprachübertragung nutzt. Die Abkürzung steht für Digital Enhanced Cordless Telecommunications (auf Deutsch soviel wie „digital verbesserte Schnurlos-Kommunikation“). Es gibt nur wenige kabellose Telefone, die diesen internationalen DECT-Standard nicht nutzen. Eine Ausnahme stellen etwa auf WLAN-Netz basierende Telefone dar, die aktuell in Privathaushalten jedoch noch kaum eine Rolle spielen. Wie bei Smartphones ist die Strahlenbelastung bei Schnurlostelefonen ein Thema. Diese wird mit einem SAR-Wert in den Technischen Daten angegeben. Je niedriger der Wert, desto geringer ist die Belastung. Mittlerweile verfügen viele Geräte über einen Eco-Modus, in dem das Funktelefon weniger Strahlung aussendet. Ist dieser Modus nicht vorhanden, kann der Nutzer die Strahlung nur verringern, in dem er das Mobilteil in der Basisstation deponiert. Die Nutzung des Eco-Modus kann allerdings die Funk-Reichweite verringern.

VoIP-Telefone

Die Abkürzung steht für „Voice over Internet Protocol“. Die VoIP-Telefone werden nicht mit der TAE-Dose, einer ISDN-Box oder einem Splitter verbunden, sondern direkt mit dem DSL-Router oder einem VoIP-fähigen Kabelmodem. Entsprechend findet die Übertragung des Gesprächs komplett im Internet statt. Oft werden diese Geräte auch SIP-Telefone genannt. Der Name kommt von Session Initiation Protocol.

Logischerweise verfügen die speziellen IP-Telefone über eine andere Technik als analoge Endgeräte, um die Internet-Datenübertragung zu gewährleisten. Gerade in größeren Betrieben bieten sie viele Vorteile, weil sich damit Telefonanlagen, Telefonbucheinträge, Rufumleitungen und andere organisatorische und administrative Aufgaben leichter steuern lassen.

Die Voraussetzung für den Betrieb ist natürlich, dass der Telefonanbieter die VoIP-Technik auch bereitstellt. Äußerlich sind IP-Telefone im Grunde nicht von analogen oder ISDN-Telefonen zu unterscheiden. Gut ausgestattete Modelle verfügen über Funktionen wie Halten, Makeln, Weiterleitung, Konferenzschaltung, Telefonbücher oder das besonders in Unternehmen mit vielen Anschlüssen beliebte Besetztlampenfeld (BLF).

Analoge Telefone

Stellt der Anbieter einen VoIP-Anschluss zur Verfügung, ist die Anschaffung eines speziellen IP-Telefons dennoch nicht unbedingt erforderlich. Nutzer, denen ein herkömmliches analoges Telefon ausreicht, können dieses einfach weiterverwenden. In vielen Fällen benötigt die Anwender dann jedoch einen Telefonadapter. Einige Netzwerkrouter haben diese bereits integriert. In diesen Fällen ist die Verbindung von analogem Telefon zum Router einfach über ein normales Kabel mit RJ45-Anschluss herzustellen. Allerdings ist dann der Funktionsumfang gegenüber den IP-Telefonen eingeschränkt. Im Zweifelsfall informiert der Netzanbieter oder der Hersteller des Routers darüber, welche Telefone kompatibel sind.

analoges Telefon

Analoge Telefone bieten zwar keinen so großen Funktionsumfang wie ISDN- oder VoIP-Geräte. Allerdings sind sie oft auch deutlich günstiger. Die Auswahl, die der Markt bereithält, ist bei dieser Gerätegattung zwar kleiner, dennoch sind diese Geräte für diejenigen die erste Wahl, die eine unkomplizierte Bedienung wünschen und keinen großen Wert auf technische Features legen. Auch für Design-Freaks kommen analoge Telefone in Frage, etwa im Retro-Stil mit Wählscheibe oder mit dem Hörer in Sportwagen- oder Limousinen-Optik.

ISDN-Telefone

Integrated Service Digital Network galt lange Zeit als internationaler Standard in Sachen digitaler Telefonie. Durch höhere Geschwindigkeiten und bessere Sprachqualität hat diese Anschlussart die analoge Telefontechnik weitestgehend verdrängt. Mit ISDN ist es möglich, mehrere Nummern, darunter auch ein Fax-Anschluss, gleichzeitig zu verwalten. Verbunden mit dem Siegeszug der IP-Telefonie haben sich die Netzbetreiber jedoch auf einen schrittweisen Ausstieg aus der ISDN-Technik geeinigt, der nach Lage der Dinge spätestens im Jahr 2022 erfolgen wird. Doch auch mit ISDN-Telefonen sind VoIP-Anschlüsse nutzbar.

Kaufkriterien

Die unterschiedlichen Festnetztelefon-Modelle weisen diverse Ausstattungsmerkmale auf, die je nach Nutzer unterschiedlich viel Gewicht in die Kaufentscheidung einbringen. Es gibt Modelle ohne Basisstation und solche, bei denen sie mitgeliefert wird. Der richtige Übertragungsstandard ist wichtig, damit sich ein Telefon in ein bestehendes Schnurlos-System integrieren beziehungsweise an einer Basis-Station oder einem Router anmelden kann. Das ist beispielsweise für den Import von Telefonkontakten wichtig. Von praktisch jedem Hersteller gibt es zudem mindestens ein Modell, das auf die Ansprüche von Senioren zugeschnitten ist. Diese Modelle verfügen oftmals über ein großes, gut ablesbares Display, große Tasten sowie die Möglichkeit, die Gesprächslautstärke zu erhöhen.

Router

Router auf Tisch

Bei DECT-Telefonen kommt in der Regel eine Basisstation zum Einsatz. Sie vermittelt zwischen den Mobilteilen und dem Netzanschluss. Bei Geräten ohne mitgelieferte Basisstation für den Netzanschluss benötigt der Käufer unbedingt einen Internet-Router mit DECT-Funktion. Seit Einführung des GAP-Standards ist gewährleistet, dass die Geräte nicht mehr zwangsläufig von einem Hersteller stammen müssen, um miteinander kommunizieren zu können. So ist es möglich, DECT-Telefone verschiedenster Hersteller beispielsweise mit einem der weit verbreiteten FRITZ!Box-Router des Herstellers AVM zu nutzen.

Die separate DECT-Basisstation ist dann nur noch zum Aufladen der Schnurlostelefone notwendig. Der Router kann zusätzliche Funktionen wie etwa einen Rufnummernspeicher und Anrufbeantworter beinhalten.

Übertragungsstandards

Der Übertragungsstandard CAT-iq geht noch über den GAP-Standard hinaus. Die Abkürzung steht für „Cordless Advanced Technology – internet quality“. Übersetzt bedeutet dies so viel wie schnurlose, verbesserte Technologie – Internetqualität. Dabei wird der herkömmliche DECT-Telefonstandard um die Internettelefonie-Funktion VoIP und andere Internet-basierte Dienste, wie öffentliche Telefonbücher, RSS-Feeds und Audio-Streaming, erweitert. Der Standard garantiert eine höhere Klangqualität als bei herkömmlichen Schnurlostelefonen und arbeitet auf einem eigenen Frequenzband. Die Funkübertragung ist somit frei von störenden Einflüssen.

Display

Das Display ist ein wichtiges Element eines jeden Schnurlos-Telefons. Hier werden Rufnummern zur Kontrolle beim Wählen abgebildet, die Nummern, beziehungsweise bei gespeicherten Kontakten der Name der Anrufe angezeigt. Auch ist es über das Display möglich, Einstellungen im Telefonmenü vorzunehmen. Waren die Displays bei den ersten Modellen meist einfarbig, sind diese einfachen Ausführungen heute nur noch bei günstigen Modellen zu finden.

Sprachqualität

Bei der aktuellen DECT-Technik beträgt die Latenz, also die Zeit, die das Signal vom Schnurlostelefon zur Basisstation benötigt, nur etwa 10 Millisekunden. In der Praxis fällt sie also nicht auf. Was die Sprachqualität angeht, gibt es heutzutage kaum noch Modelle, die hier einen Mangel aufweisen. Es gibt bereits günstige Schnurlos-Telefone, die über die HD-Voice-Funktion verfügen. Damit ist eine Sprachübertragung in besonders hoher Qualität möglich. Allerdings funktioniert das nur dann, wenn der Anbieter diese Technik unterstützt und der Empfänger dasselbe Netz nutzt wie der Anrufer.

Mann erfreut sich guter Sprachqualität

Klingeltöne

Funktionen, die Nutzern eher von Smartphones bekannt sind, halten zunehmend Einzug im Bereich der Festnetztelefonie: Neben einer großen Auswahl an Klingeltönen haben Besitzer einiger moderner Festnetztelefone die Möglichkeit, Musikstücke im MP3-Format mittels des Routers als Klingelton festzulegen. Lediglich die Größe des Gerätespeichers kann ein limitierender Faktor bei der Menge der Musikstücke sein. Erfreuen Sie sich beim nächsten eingehenden Anruf an Ihrem aktuellen Lieblingshit.

Lautstärke

Die DECT-Telefone werden mit einer voreingestellten Lautstärke für den Klingelton ausgeliefert, die Nutzer für gewöhnlich nicht ändern müssen. Spezielle Telefone für Senioren oder Schwerhörige bieten hier mehr Einstellmöglichkeiten. Auch die Lautstärke des Hörers kann der Nutzer nach seinen Vorlieben einstellen. Ist am Schnurlostelefon ein Audioausgang vorhanden, kann ein Headset angeschlossen werden. Manche Geräte unterstützten auch die Verbindung per Bluetooth.

Reichweite

Die durchschnittliche Reichweite von DECT-Telefonen liegt bei etwa 50 Metern in Innenräumen und 300 Metern im Außenbereich. Innen kommt es sehr auf die verwendeten Baumaterialien und die Dicke der Wände an. Wenn das Gefühl aufkommt, dass die Reichweite nicht ausreicht, ist ein DECT-Repeater, wie es ihn von nahezu allen namhaften Telefonherstellern gibt, eine gute Wahl.

Frau telefoniert draußen

Telefonbuch

Die Anzahl der Einträge im internen Telefonbuch des Schnurlos-Telefons ist vom Gerätespeicher abhängig und variiert etwa zwischen 100 und 500 Rufnummern. Verfügt das Mobilteil und Router über einen kompatiblen CAT-iq-Standard, können Anwender auch auf die dort hinterlegten Kontakte zugreifen. Besonders praktisch ist es, wenn der Nutzer so auf die Telefonnummern aus den Kontakten seines E-Mail-Programms zurückgreifen kann. Ferner ist es möglich, einem Kontakt unterschiedliche Nummern, etwa eine Festnetz-, eine Handy- und eine Büronummer, zuzuordnen. Idealerweise bieten die Geräte bei der Kontaktsuche die Möglichkeit, zwischen Einträgen aus internem Telefonbuch (Telefonspeicher) und externem Telefonbuch (Router) zu wählen.

Akkulaufzeit

Da die Hersteller davon ausgehen, dass der Nutzer eines DECT-Telefons das Gerät meist über Nacht an der Basisstation auflädt, wird weniger Wert auf besonders leistungsstarke Akkus gelegt. Dennoch ist im vollgeladenen Zustand für gewöhnlich eine Gesprächsdauer von mindestens zehn Stunden möglich. Die Standby-Laufzeit gibt an, wie lange der Akku hält, wenn gerade nicht telefoniert wird. Gängige Werte liegen hier von 200 Stunden an aufwärts. Spezielle Geräte für Senioren bieten meist 300 Stunden oder gar noch mehr.

Headset-Anschluss

Für Anwender, die beim Telefonieren gerne die Hände frei haben, gibt es bei einigen Modellen einen Headset-Anschluss in Form eines 2,5 Millimeter-Klinkenanschlusses. Telefone wie das Gigaset S850 bieten zusätzlich dazu noch die Möglichkeit, ein Headset per Bluetooth anzuschließen.

Anzahl der Mobilteile

Zu den Vorteilen von Schnurlos-Telefonen zählt die Möglichkeit, mehrere Mobilteile mit nur einer Basisstation zu betreiben. Diese müssen nicht unbedingt alle vom selben Hersteller stammen. Es reicht absolut aus, wenn sie den GAP-Standard unterstützen. Diese Lösung ist nicht nur in einem großen Haus praktisch: Bei einem eingehenden Anruf ist es dann möglich, das Gespräch von jedem Telefon im Haus anzunehmen – gerade bei mehretagigen Wohnungen ein großer Vorteil.

zwei schnurlose Telefone in ihrer Basis

Auch die interne Kommunikation zwischen einzelnen Handgeräten kann längere Laufwege einsparen. Auf dem Markt sind Festnetztelefon-Sets mit bis zu acht Geräten verfügbar. Die weiteren Mobilteile verfügen dann in der Regel über keine eigene Basis, sondern über eigene Ladeschalen.  

Bedienung

Über je mehr Funktionen ein Gerät verfügt, desto schwieriger ist es für die Hersteller oft, Käufern ein übersichtliches und unkompliziert zu bedienendes Menü zu bieten. In vielen Tests schneiden hier die Telefone von AVM und Siemens Gigaset besonders gut ab. Die Beschaffenheit der Tasten ist für die Bedienung ebenfalls von Bedeutung. Diese sollten groß genug und nicht zu stark in das Gehäuse des Mobilteils eingelassen sein.

Welche besonderen Extras gibt es bei schnurlosen Telefonen?

Telefon-Modelle mit Farbdisplay erleichtern die Bedienung und machen das gesamte Gerät auch optisch attraktiver. Zudem ist es möglich, Telefonbucheinträge mit Fotos zu versehen, so dass bei einem Anruf der betreffenden Person ihr Bild auf dem Telefon erscheint. DECT-Telefone mit Touchscreen sind von der Bedienung stark an Smartphones angelehnt. Das Design spielt im Allgemeinen bei Festnetztelefonen keine so große Rolle wie bei Handys. Einzig einige Modelle im Retro-Design tanzen hier etwas aus der Reihe. Hörgerätekompatible Schnurlostelefone punkten mit einer höheren Lautstärke des Klingeltons wie auch des Hörers. Oft kombinieren die Hersteller diese Option mit weiteren, gerade für Senioren sinnvollen Ausstattungsmerkmalen wie besonders großen und griffigen Tasten und einem besonders gut ablesbaren Display. Ist eine Babyphon-Funktion vorhanden, können Eltern das Mobilteil ins Kinderzimmer legen und hören die Geräusche an der Basisstation im Wohnzimmer.

Weiterführende Testberichte

 Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Festnetztelefon-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Auf der Suche nach einem Festnetztelefon-Test wurden wir bei ÖKO-TEST fündig. In dem Test aus dem Jahr 2018 lag der Fokus der Tester vor allem auf von den Geräten ausgehender Strahlenbelastung. Obwohl teils deutliche Fortschritte gegenüber früheren Modellen zu erkennen waren, schnitt in dieser Kategorie kein Telefon besser als „befriedigend“ ab.

Ausstattung und Bedienbarkeit der getesteten Festnetztelefone benotete ÖKO-TEST dagegen durchgängig als „gut“ bis „sehr gut“. Als Testsieger geht das Gigaset S850 A Go mit Anrufbeantworter hervor, das allerdings auch das teuerste Gerät ist. Seine Tastatur, das Display wie auch die akustischen Eigenschaften schnitten mit „sehr gut“ ab. Das Speedphone 31 der Telekom überzeugte in diesen Disziplinen ebenfalls, allerdings monierten die Fachleute die etwas höheren Strahlungswerte sowie die schwächere Akkuleistung.

Ebenfalls aus dem Jahr 2018 stammt der letzte ausführliche Test der Stiftung Warentest zum Thema Festnetztelefone. Hier verglichen die Experten insgesamt 125 Modelle. Ganz vorne mit dabei ist das Gigaset CL660 mit der Endnote „gut“ (2,2). Insbesondere die Vielseitigkeit. die Umwelteigenschaften und die Handhabung ernteten Lob. Leichte Abstriche muss der Nutzer jedoch bei der Sprachqualität, der Freisprechfunktion und der Reichweite im Eco-Modus hinnehmen.

Das deutlich günstigere Philips D460 erhielt ebenfalls die Endnote „gut“ (2,5). Insbesondere das sehr gut ablesbare Display hatte es den Testern angetan. Es kommt in puncto Vielseitigkeit jedoch nicht an den Testsieger heran, wobei die Umwelteigenschaften keinen Grund zur Beanstandung gaben und die Note „gut“ (1,7) erhielten.

Bei den DECT-Telefonen ohne eigene Basisstation zur direkten Verwendung mit einem Router schnitt das Panasonic KX-TGQ200 am besten ab. Das Qualitätsurteil „gut“ (2,2) setzt sich aus den guten Werten für Handhabung, Akkulaufzeit, Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften zusammen. Außerdem bietet das Mobilgerät eine gute Sprachqualität bei HD-Telefonie. Nur die Reichweite stellte für die Tester ein kleines Manko dar. Das Speedphone 11 mit Basis von der Telekom erreichte ebenfalls das Qualitätsurteil „gut“ (2,2).

Im April 2020 hat sich die Computer Bild ebenfalls des Themas Festnetztelefone angenommen. Als bestes Gerät erhielt das AVM FRITZ!Fon C6 die Endote „gut“ (1,7). Pluspunkte vergaben die Tester im großen Funktionsumfang, dem tollen Klang, der gelungenen Haptik, der langen Akkulaufzeit sowie dem leuchtstarken Display. Das Fehlen von Bluetooth und Micro-USB muss der Käufer jedoch verschmerzen. Knapp dahinter („gut“ mit 1,9) liegt das AVM FRITZ!Fon C5, das neben den vielen Funktionen auch noch mit seinem hohen Bedienkomfort gefiel. Minuspunkte gab es allerdings für das kantig in der Hand liegende Gehäuse. Das Panasonic KX-TGQ500GS sammelte Pluspunkte mit seinem tollen Klang und der hohen Router-Kompatibilität. Dies geht jedoch zu Lasten des Funktionsumfangs. Insgesamt erreicht dieses Schnurlos-Telefon die Note „gut“ (2,4).

Das Magazin Chip machte in einem im Juli 2020 aktualisierten Test ebenfalls das AVM FRITZ!Fon C6 als Testsieger aus. Den vollen Funktionsumfang kann der Nutzer jedoch nur im Zusammenspiel mit einer FRITZ!Box als Router erreichen. Als Preis-Leistungs-Tipp nennen die Experten das Panasonic KX-TGH710GG mit farbigem Display. Es ist voll FRITZ!Box-kompatibel und hat viele Klingeltöne an Bord, die jedoch recht laut sind. Auch sind laut Meinung der Tester die kleinen Tasten wohl nicht jedermanns Sache. Mit einem Preis von knapp 40 Euro in der Einzel-Variante ist es jedoch sehr günstig. Die Chip-Kaufempfehlung für Senioren lautet Gigaset E290HX. Es punktet mit sehr großen Tasten, zwei Direktwahlknöpfen und dem gut ablesbaren Display. Dafür müssen die Käufer jedoch mit einem geringen Bedienkomfort und den wenigen Zusatzfunktionen leben. Es kommt ohne eigene Basisstation, verlangt also einen DECT-fähigen Router. Ist kein solcher vorhanden, kommt das Gigaset E290A in Frage, das zudem noch über einen integrierten Anrufbeantworter verfügt.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © fizkes / stock.adobe.com | Abb. 3: © MATTHIAS BUEHNER / stock.adobe.com | Abb. 4: © Gajus / stock.adobe.com | Abb. 5: © phonlamaiphoto / stock.adobe.com | Abb. 6: © goodluz / stock.adobe.com | Abb. 7: © jd-photodesign / stock.adobe.com | Abb. 8: © MATTHIAS BUEHNER / stock.adobe.com