WLAN-Router Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Ein WLAN-Router versorgt onlinefÀhige EndgerÀte mit drahtlosem Internet.
- Die Modelle unterscheiden sich bezĂŒglich Reichweite, Geschwindigkeit, Sicherheit und diverser Sonderfunktionen.
- Einige Modelle verfĂŒgen ĂŒber eine Festplatte, wodurch der Router zum Medienserver im Heimnetzwerk wird.
- Viele MobilgerĂ€te verfĂŒgen ĂŒber keine LAN-Schnittstelle und benötigen drahtlose Verbindungswege wie WLAN.
- Zusatzfunktionen wie Anrufbeantworter, VPN-Option oder die Möglichkeit, GÀsten einen zeitlich begrenzten, separaten Zugang zum Internet zu gewÀhren.
Was ist ein WLAN-Router?
Die AbkĂŒrzung WLAN steht fĂŒr âWireless Local Area Networkâ. Die deutsche Entsprechung ist âdrahtloses lokales Netzwerkâ. âLokalâ ist es, weil es sich um ein rĂ€umlich begrenztes Funknetzwerk handelt, beispielsweise im eigenen Haushalt oder in BĂŒrorĂ€umlichkeiten.
Ein Router leitet Daten des Internet-Providers an andere GerĂ€te, wie Smartphones, Tablets und Laptops weiter. Bei klassischen Routern geschieht die DatenĂŒbertragung per LAN-Kabel. Da viele mobile GerĂ€te wie beispielsweise Smartphones aber ĂŒber keine LAN-Schnittstelle verfĂŒgen, sind sie auf die DatenĂŒbertragung per Funk angewiesen: Nutzer benötigen hierfĂŒr einen WLAN-Router. Es handelt sich um eine Kombination aus Wireless Access Point (WAP). Switch und Router, die das heimische Netzwerk mit dem Internet verbindet.
Grundvoraussetzung fĂŒr ein solches Funknetz ist ein Breitbandanschluss eines Internet-Providers. Das Internetsignal kommt entweder ĂŒber die Telefonleitung oder einen TV-Kabelanschluss in den Haushalt. Um die Daten in ein Funknetz zu ĂŒbertragen, ist ein WLAN-Router notwendig. Der Router empfĂ€ngt das Signal per Kabel und leitet es per Funk an elektronische GerĂ€te wie Desktop-Computer, Laptops, Tablets und Smartphones weiter. Der Router funkt permanent auf einer oder mehreren Frequenzen.
Die Verbreitung solcher WLAN-Netze steigt, denn elektronische Gadgets mit Internetanbindung werden immer beliebter. MobilitĂ€t gewinnt zunehmend an Bedeutung. Waren vor 10 bis 20 Jahren noch stationĂ€re GerĂ€te (vor allem Computer) bestimmend, verschiebt sich das Gleichgewicht zunehmend zu mobilen EndgerĂ€ten, mit denen Nutzer online gehen. DarĂŒber hinaus steuern Nutzer moderne HaushaltsgerĂ€te wie Waschmaschinen, Heizungen und KĂŒhlschrĂ€nke vom Computer oder Smartphone aus; letzteres sogar von unterwegs.
Wie viele GerÀte können Nutzer mit einem WLAN-Router koppeln?
Das Besondere an einem WLAN-Router ist, dass Nutzer sehr viele EndgerĂ€te verbinden können. Waren es bei sehr alten Routern noch 15 GerĂ€te, können moderne WLAN-Router inzwischen mit mehreren hundert GerĂ€ten gleichzeitig kommunizieren. Ab einer zu groĂen Anzahl mĂŒssen Anwender aber GeschwindigkeitseinbuĂen hinnehmen, da die verfĂŒgbare Bandbreite, die sich je nach Vertrag und Router-Modell unterscheidet, auf allen GerĂ€ten verteilt werden muss.
FrĂŒher komplizierte Verkabelung, heute All-in-one-GerĂ€te
Waren vor einigen Jahren fĂŒr eine Internetverbindung noch mehrere GerĂ€te wie ein Modem, Switch, Router und potentiell sogar noch ein Splitter nötig (bei analogen sowie ISDN-TelefonanschlĂŒssen), so sind dank IP-Telefonie heute fast alle modernen WLAN-Router MultifunktionsgerĂ€te, die sĂ€mtliche dieser Aufgaben bĂŒndeln. Das WLAN-Netzwerk ist daher bequem mit WLAN-Router mit integriertem DSL-Modem betreibbar. Ihre Installation ist einfacher, eine Abstimmung oder Einrichtung zwischen verschiedenen GerĂ€ten entfĂ€llt, Platz sparen sie obendrein: Ein moderner WLAN-Router ist nicht gröĂer als ein Taschenbuch (Sende- und Empfangsantennen nicht eingerechnet).
WLAN-Router ĂŒbernimmt Vielzahl an Aufgaben
Der Begriff Router kommt vom sogenannten âRoutingâ, also der korrekten Zustellung von Datenpaketen innerhalb eines Netzwerks. Der WLAN-Router sendet und empfĂ€ngt dabei Datenpakete. Die mit dem WLAN-Router verbundenen GerĂ€te können beispielsweise Desktop-PCs, Notebooks, Drucker oder TV-GerĂ€te sein. Zudem können Anwender Peripherie-GerĂ€te wie externe Festplatten oder USB-Sticks anschlieĂen. Praktisch sind auch die Einrichtungsassistenten, die das Onlinegehen in wenigen Minuten ermöglichen. FrĂŒher mussten die damals noch notwendigen Einzelkomponenten miteinander kompatibel sein und mĂŒhsam hĂ€ndisch konfiguriert werden.
GrĂŒnde fĂŒr einen eigenen Router
In vielen Internet-Tarifen der bekannten Internet-Provider (Deutsche Telekom, 1&1, Vodafone, O2) ist bereits ein WLAN-Router inkludiert. Kunden kaufen ihn zu Vertragsbeginn, mieten ihn fĂŒr die Dauer der Nutzung oder bezahlen ihn in monatlichen Raten ab. Eine andere Option besteht darin, einen âfreienâ, also nicht vom Internet-Provider gestellten WLAN-Router zu erwerben und diesen mit den Kunden-Zugangsdaten des Providers einzurichten. Warum das durchaus Sinn ergibt, erklĂ€ren wir im Folgenden.
GröĂere Funktionsvielfalt
Moderne WLAN-Router bieten eine Vielzahl an Funktionen wie Anrufbeantworter, VPN-Option oder der Möglichkeit, GĂ€sten einen zeitlich begrenzten, separaten Zugang zum Internet zu gewĂ€hren. Die von den Providern gelieferten GerĂ€te haben in der Regel einen kleineren Funktionsumfang. Das liegt darin begrĂŒndet, dass die fĂŒr die breite Masse konzipiert wurden, die sich nicht ausgiebig mit der Technik beschĂ€ftigen will, sondern im Idealfall der Aufbauanleitung folgen und dann nie mehr etwas mit dem Router zu tun haben will. Wir richten uns dagegen an Leser, die eben mindestens einen Schritt weitergehen möchten: Sie wollen sich durch MenĂŒs klicken, Individualisierungen vornehmen und Soft- und Hardware auf die eigenen BedĂŒrfnisse abstimmen. Anwender, die viel surfen und gerne die Möglichkeit haben â möglicherweise auch zu einem spĂ€teren Zeitpunkt â weitere Funktionen auszuprobieren und vielleicht langfristig zu nutzen, sollten daher die Anschaffung eines eigenen WLAN-Routers ohne Herstellerbranding in Betracht ziehen.
DNS â Was ist das?
Das Domain Name System (DNS) dient der Namensauflösung, grob der Zuweisung einer Domain zu ihrer IP. Internetnutzer kennen in der Regel nur den Namen der Domain, der viel einfacher zu merken ist als eine Nummernfolge. DNS macht aus dem Domainnamen dann schlieĂlich die IP, so dass die Internetadresse aufgerufen werden kann.
Freie Wahl der DNS-Server
Ist die Internetverbindung sehr langsam, kann das in EinzelfĂ€llen an den DNS-Einstellungen der Provider liegen. Sie legen fest, ĂŒber welche Route der Datenverkehr bis zur gewĂŒnschten Website ablĂ€uft. Die Einstellung können Anwender bei den meisten WLAN-Routern, die von ihrem Internet-Provider als Teil des Vertragspakets mitgeliefert werden, nicht Ă€ndern. âFreieâ Router bieten hingegen ein groĂes Plus an FlexibilitĂ€t: Nutzer legen den gewĂŒnschten DNS-Server optional selbst fest. Sie können statt des empfohlenen DNS-Servers des Internet-Providers beispielsweise den Google-DNS-Server nutzen und darauf spekulieren, eine schnellere Verbindung zu erlangen. Das bedeutet ein deutlich gröĂeres MaĂ an Freiheit und Selbstbestimmung. Sie als Endnutzer sollten sich aber darĂŒber im Klaren sein, dass die Benutzung eines bestimmten DNS-Servers auch mit dessen Datenschutz-Bestimmungen einhergeht. So kann der Betreiber verfolgen, welche Seiten Sie besuchen.
Fernzugriff auf den WLAN-Router
WLAN-Router bieten Ihnen neben vielen anderen nĂŒtzlichen Funktionen auch einen Remote-Zugriff. Sie â oder auf Wunsch auch andere Nutzer â können also aus der Ferne auf Ihren Router zugreifen. Das bringt einige praktische Vorteile mit sich, von denen hier einige genannt seien. Sie benötigen Hilfe bei der Konfiguration, jemand soll âvon auĂenâ Hilfestellung geben. Sie möchten Fehler auf dem WLAN-Router einer anderen Person beheben, beispielweise eines Verwandten oder eines Arbeitskollegen. Sie möchten von einem mit ihrem WLAN-Router verbundenen Speichermedium Dateien, zum Beispiel Fotos oder Musik, abrufen. Oder Sie sind Administrator eines Remote-Netzwerkes. Die von Internet-Providern mitgelieferten WLAN-Router-Modelle bieten einen Remote-Zugriff oftmals nicht an. FĂŒr die Funktion bekannt wurden die FRITZ!Box-Modelle des Berliner Herstellers AVM. Aber auch viele Modelle anderer Anbieter verfĂŒgen inzwischen ĂŒber einen Remote-Zugriff. Vergleichen lohnt sich!
Schnellerer Zugriff auf Sicherheitsupdates
Beim Thema Sicherheit gibt es bei den von den Providern bereitgestellten Modellen, wie dem Telekom Speedport, einen entscheidenden Nachteil. Die Provider liefern die wichtigen Patches, die SicherheitslĂŒcken schlieĂen, in der Regel spĂ€ter aus als Hersteller âfreierâ GerĂ€te, wie AVM, Netgear, Asus oder TP-Link. Solche Firmware-Updates installieren sich im Regelfall ohne Zutun des Nutzers direkt nach Erscheinen selbst. Schnelle Updates sind von immenser Wichtigkeit: Eine Schwachstelle im Betriebssystem des Routers bedeutet auch gleichzeitig immer, dass die aufgebauten Internetverbindungen anfĂ€lliger fĂŒr Hackerangriffe sein können â gerade bei sicherheitsrelevanten Anwendungen wie Online-Banking ist das sehr gefĂ€hrlich.
Ausstattung und Schnittstellen
Interessenten sollten bei der Wahl eines Modells auf verschiedene Ausstattungsmerkmale und AnschlĂŒsse achten. Eine USB-Schnittstelle ist beispielsweise wichtig, sofern Nutzer Inhalte im Netzwerk streamen möchten. Eine WPS-Taste erleichtert die Verbindungsherstellung zum Router erheblich. Wir zĂ€hlen die wichtigsten Ausstattungsmerkmale auf.
Gigabit-Ethernet-Ports
Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich LAN-Schnittstellen mit einem Durchsatz von 100 Megabit pro Sekunde. Auch bei einem WLAN-Router haben derlei Schnittstellen fĂŒr kabelgebundenes Internet unbedingt ihre Berechtigung: Es bietet sich an, GerĂ€te, die in unmittelbarer NĂ€he zum Router stehen und hĂ€ufig Verwendung finden, mit dem LAN-Kabel anzuschlieĂen. Die kabelgebundene Verbindungsart ist generell schneller und ausfallsicherer als die kabellose. Da insbesondere Spielkonsolen und Smart TVs auf stabile Datenströme anwiesen sind, etwa beim Onlinespielen und Streamen, bietet sich die LAN-Verbindung an, wĂ€hrend mobile beziehungsweise weiter vom Router entfernt stehende GerĂ€te vom WLAN profitieren.
RJ11- und TAE-Telefonanschluss
Die RJ11- und TAE TelefonanschlĂŒsse dienen dazu, analoge und ISDN-Festnetztelefone mit dem Router zu verbinden. Sofern Nutzer einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen haben, fĂŒhren sie Telefonate ĂŒber die Voice-over-IP-Funktion durch. Nutzer koppeln des Weiteren schnurlose DECT-Telefone mit vielen Router-Modellen per Funk. Dann ist ein kabelgebundener Anschluss hinfĂ€llig.
WPS-Taste
Die AbkĂŒrzung âWPSâ steht fĂŒr âWi-Fi Protected Setupâ. Es ist ein Verfahren zum vereinfachten Verbinden des WLAN-Routers mit EndgerĂ€ten wie Repeatern oder WLAN-fĂ€higen Druckern. Die jeweiligen GerĂ€te werden dazu per Knopfdruck gekoppelt. Die lĂ€stige Eingabe des Sicherheitscodes entfĂ€llt.
WLAN-an-aus-Taste
Einige Modelle verfĂŒgen ĂŒber einen Knopf, ĂŒber den Anwender das WLAN-Netz deaktivieren können, ohne den ganzen Router ausschalten zu mĂŒssen. Die Funktion bietet sich fĂŒr vorĂŒbergehende Phasen der Nichtnutzung an, etwa wenn der Anwender fĂŒr ein Wochenende nicht anwesend ist.
USB-Schnittstellen
Das GerĂ€t sollte ĂŒber mehrere USB-Schnittstellen, davon mindestens eine im aktuellen USB-3.0-Standard, verfĂŒgen. An sie schlieĂen Nutzer USB-Sticks oder externe Festplatten an, um Dateien im kompletten Netzwerk zu streamen. Sie nutzen sie also als Netzwerkspeicher. Auch die Einbindung eines NAS ist möglich.
Network Attached Storage (NAS)
Ein Network Attached Storage bezeichnet einen einfach bedienbaren Dateiserver. Dieser wird von Nutzern eingesetzt, um ohne groĂen Aufwand eine externe und groĂe SpeicherkapazitĂ€t innerhalb eines Funknetzwerkes bereitzustellen.
Sicherheit und Bedienung
Auch in puncto Sicherheit und Software sollten Sie einige Punkte beachten: So ist eine gute Firewall ebenso unerlĂ€sslich wie die VerschlĂŒsselung der Funkverbindung und das Einrichten eines sicheren Passwortes fĂŒr den Administratorbereich.
IPv6-UnterstĂŒtzung
Jeder Website und jedem internetfĂ€higen GerĂ€t â etwa Computer oder Smartphone â wird eine IP-Adresse zugeordnet. Dabei handelt es sich um eine IP-Adresse nach dem Ă€lteren Standard Internet Protocol Version 4 (IPv4). Dieses Netzwerkprotokoll regelt die Ăbertragung und Vermittlung von Datenpaketen, sodass beim Aufrufen einer Website auch der gewĂŒnschte Inhalt beim Nutzer auf dem Bildschirm erscheint. Bei der EinfĂŒhrung des Protokolls hielt man die technisch begrĂŒndete Obergrenze der verfĂŒgbaren IP-Adressen von knapp ĂŒber vier Milliarden fĂŒr vollkommen ausreichend.
Als der Standard Anfang der 1980er-Jahre verabschiedet wurde, war die rasende Verbreitung des Internets und der internetfĂ€higen Devices noch nicht absehbar. Da die Adressen inzwischen knapp werden, etabliert sich nach und nach der Nachfolgestandard IPv6. Hier sind beinahe unendlich viele dieser Nummernkombinationen verfĂŒgbar.
Firewall: Datenverkehr ĂŒberwachen
Die allermeisten GerĂ€te verfĂŒgen ĂŒber eine Firewall, die sĂ€mtlichen eingehenden Datenverkehr filtert und Schadsoftware aussperrt. DafĂŒr prĂŒft sie den Inhalt eingehender Datenpakete, isoliert schadhaften Code und verhindert auf diese Weise unautorisierten Zugriff auf das GerĂ€t. So ist die Chance, dass WĂŒrmer oder Viren den Computer befallen, deutlich geringer.
PasswortgeschĂŒtzter Administrator-Bereich
So gut wie alle WLAN-Router verfĂŒgen ĂŒber einen passwortgeschĂŒtzten Administrator-Bereich. Hier nehmen Nutzer Einstellungen bezĂŒglich der Verbindungsdaten und der GerĂ€tesicherheit vor.
Sichere Passwörter
Sie sollten darauf achten, das fĂŒr den Router-Konfigurationsbereich notwendige Passwort zu Ă€ndern, um sich effektiv zu schĂŒtzen â viele Modelle verwenden als Werkseinstellung die â0000â. Alternativ ist der voreingestellte Code auf der GerĂ€terĂŒckseite aufgedruckt.
VerschlĂŒsselung: WPA2 ist essenziell
In puncto VerschlĂŒsselung der drahtlosen Datenverbindung dĂŒrfen Nutzer keine halben Sachen machen. SchlieĂlich hĂ€ngt davon ab, wie sicher ihr Netzwerk ist. Sie möchten natĂŒrlich kein frei zugĂ€ngliches Heimnetzwerk errichten, in das sich jedermann einwĂ€hlen kann. Um den Zugriff zu kontrollieren, sollte das Netzwerk mit einem Passwort geschĂŒtzt werden. Fremde könnten sonst den Anschluss fĂŒr kriminelle Handlungen missbrauchen oder Daten von einzelnen Computern oder angeschlossenen Netzwerkfestplatten kopieren, stehlen oder löschen. Inzwischen ist Wi-Fi Protected Access 2 (WPA2) der Standard. Es verschlĂŒsselt den Zugang zum Datenstrom. Nur durch Eingabe des korrekten Passwortes ist es möglich, Zugang zum Netzwerk zu erhalten. Die Ă€lteren Standards WEP und WPA gelten inzwischen als unsicher.
WLAN-Ăbertragungsstandards
Noch vor 10, 15 Jahren waren WLAN-Verbindungen bei vielen Anwendern verpönt, da sie im Vergleich zur kabelgebundenen Ăbertragung stets mit GeschwindigkeitseinbuĂen einhergingen. Inzwischen können es die Drahtlosnetze dank WLAN-Standards wie 802.11n und 802.11ac mit der Ăbertragungsgeschwindigkeit von Ethernet-Verbindungen, also dem Internet via LAN-Kabel, aufnehmen. Das gilt aber vor allem bei idealen Verbindungsbedingungen. Dicke WĂ€nde und metallische Baustoffe können das Signal abschwĂ€chen und so fĂŒr Frust bei den Anwendern sorgen.
IEEE-Standard
Das erste Patent fĂŒr die Kommunikation in Funknetzen wurde 1997 mit der 802.11-Norm (ohne Zusatzbuchstaben) verabschiedet. Herausgeber ist bis heute das Institute of Electronical and Electronics Engineers (IEEE). Nach und nach erlieĂ es dem technischen Fortschritt entsprechende neue Regelungen.
Nutzer sollten bei einer Anschaffung darauf achten, dass das NeugerĂ€t den 802.11n– oder den neueren 802.11ac-Standard unterstĂŒtzt. Wir stellen die einzelnen Ăbertragungs-Standards im Folgenden vor.
Der WLAN-Standard 802.11n
Der WLAN-Standard mit dem n-Zusatz kommt vor allem in gĂŒnstigeren WLAN-Router-Modellen zum Einsatz. FĂŒr den Einsatz im Zusammenspiel mit dem Smartphone oder fĂŒr kleine BĂŒrotĂ€tigkeiten an Desktop-Computer und Laptop sind seine 600 Megabit pro Sekunde mehr als ausreichend. Auch das Streamen von Filmen und Serien stellt den Standard vor keinerlei Herausforderungen. Er funkt sowohl ĂŒber das 2,4- als auch ĂŒber das 5-Gigahertz-Band. GerĂ€te, die auf beiden Frequenzen senden, werden auch als Dual-Band-Modelle bezeichnet. Die zwei Frequenzen lassen sich zudem parallel nutzen. So profitieren Nutzer von einer erhöhten Verbindungsgeschwindigkeit. Single-Band-GerĂ€te sind der Definition noch Modelle, die das Funken auf lediglich einem Frequenzband beherrschen. Tri-Band-Router funken hingegen auf einem 2,4-Gigahertz-Band und simultan auf zwei 5-Gigahertz-BĂ€ndern. Hierdurch wird eine deutlich höhere Bandbreite erreicht.
Der WLAN-Standard 802.11ac
Der 802.11ac-Standard ist die neueste und schnellste Ăbertragungsmethode. Bis zu 1.300 Megabit sind theoretisch drin. Der Standard nutzt fĂŒr die DatenĂŒbertragung allerdings ausschlieĂlich das 5-Gigahertz-Netz. Ăltere GerĂ€te, die lediglich das 2,4-Gigahertz-Netz verwenden, können von dieser Technik nicht profitieren. Allerdings sind die 802.11ac-Router abwĂ€rtskompatibel: Sie können auch im Standard 802.11n im 2.4-Gigahertz-Netz funken und so Ă€ltere GerĂ€te einbinden. Dies geht jedoch auf Kosten der Geschwindigkeit.
Diese neuartigen Router sind derzeit noch etwas teurer als Modelle, die lediglich den 802.11n-Standard unterstĂŒtzen. Aufgrund ihrer extrem schnellen DatenĂŒbertragungsraten und niedrigen Ping-Zeiten lohnen sie sich definitiv fĂŒr Gamer, die in Sachen Reaktionszeit und Geschwindigkeit keine Abstriche machen dĂŒrfen. Aber auch wenn im Haushalt mehrere Personen gleichzeitig surfen, Full-HD- oder sogar 4K-Inhalte streamen und groĂe Dateien hoch- oder herunterladen, empfiehlt sich ein modernes WLAN-Router-Modell. Dieser Standard gilt wegen seiner VielfĂ€ltigkeit als zukunftssicher. Wer also bei einer Neuanschaffung Geld investiert, sollte zu Modellen greifen, die diese Technik unterstĂŒtzen.
Was ist DD-WRT?
DD-WRT ist eine alternative, quelloffene und kostenlose Firmware fĂŒr WLAN-Router, die auf dem Linux-Betriebssystem aufbaut. Sie ist inzwischen mit sehr vielen GerĂ€ten kompatibel und haucht Oldies unter den Modellen wieder neues Leben ein. Die Einrichtung ist aber eher etwas fĂŒr erfahrene Technikliebhaber, denn sie ist kompliziert und nicht risikofrei. Bei Problemen wĂ€hrend der Einrichtung des sogenannten âFlashensâ kann der Router einen irreparablen Schaden nehmen.
Alte Ăbertragungsstandards
Es gibt noch eine Reihe Ă€lterer Standards, die zwischen 1997 und 2003 erlassen wurden. Der jĂŒngste von ihnen ist der 802.11g-Standard aus dem Jahr 2003, der noch in vielen Privathaushalten zum Einsatz kommt.
Standard | Erscheinungsdatum | Frequenzbereich | Bandbreite | Brutto-Datenrate |
IEEE 802.11 | 1997 | 2,4 GHz | 22 MHz | < 2 Mbit/s |
IEEE 802.11a | 1999 | 5 GHz | 20 MHz | 54 Mbit/s |
IEEE 802.11b | 1999 | 2,4 GHz | 22 MHz | 11 Mbit/s |
IEEE 802.11g | 2003 | 2,4 GHz | 20 MHz | 54 Mbit/s |
IEEE 802.11n | 2009 | 2,4 GHz/5 GHz | 20 MHz/40 MHz | 600 Mbit/s |
IEEE 802.11ac | 2013 | 5 GHz | 20 MHz/40 MHz/80 MHz/160 MHz | > 1.300 Mbit/s |
Höhere Geschwindigkeit und stabilere Verbindung: MU-MIMO
Eine weitere technische Weiterentwicklung ist das sogenannte MU-MIMO. Die AbkĂŒrzung steht fĂŒr Multi-User-Multiple-Input-Multiple-Output. Hinter diesem Wortungeheuer verbirgt sich eine Funktion, mit welcher der Router je nach Modell unterschiedlich viele WLAN-Datenströme an verschiedene GerĂ€te wie Laptops, Fernseher oder Spielekonsolen sendet. WĂ€hrend ein Single-User-MIMO die GerĂ€te nacheinander mit den notwendigen Daten versorgt, sendet ein Multi-User-MIMO mehrere Datenströme parallel an die jeweiligen GerĂ€te. Die GesamtkapazitĂ€t des verfĂŒgbaren Breitbandsignals wird dadurch besser ausgeschöpft, und es kommt zu deutlich weniger Verzögerungen. Allerdings mĂŒssen auch die EmpfangsgerĂ€te, wie Tablet, Smartphone oder WLAN-Adapter-Stick, diese Technik beherrschen. Neuere GerĂ€te wie das Samsung Galaxy S7 (und aufwĂ€rts) sind beispielsweise in der Lage, solche Datenströme zu verarbeiten.
Datenströme: 1×1, 2×2, 3×3, 4×4 â was bedeutet das?
Angaben wie 2×2 oder 3×3 beziehen sich bei einem WLAN-Router darauf, wie viele Sende- und Empfangsantennen fĂŒr jede unterstĂŒtzte Frequenz vorhanden sind. Davon hĂ€ngt ab, mit wie vielen GerĂ€ten der WLAN-Router simultan kommunizieren kann, was entscheidenden Einfluss auf die maximal erreichbare Datenrate hat. Im Optimalfall verfĂŒgt ein solches GerĂ€t also ĂŒber vier Sende- und vier Empfangsantennen (4×4). Das VerhĂ€ltnis der Sende- und Empfangsantennen ist dabei immer gleich.
Ist WLAN-Strahlung gefÀhrlich?
Heute sind Sie ĂŒberall Strahlung ausgesetzt: Mikrowellenherde, Smartphones, schnurlose Festnetztelefone und auch WLAN. Ist das eigentlich gefĂ€hrlich? Neueste Studien des Bundesamtes fĂŒr Strahlenschutz stufen die von WLAN-Routern emittierte Strahlung als ungefĂ€hrlich ein. Die Strahlungsrate wird in Watt pro Kilogramm gemessen. Dabei wirkt sich die Strahlung eines Smartphones mit ungefĂ€hr einem Watt pro Kilogramm aus. Die Belastung durch WLAN-Signale ist hingegen 50 bis 90 Prozent geringer. Zwar gibt es noch keine Langzeitstudien, denn die WLAN-Technologie wird kaum lĂ€nger als zwei Jahrzehnte genutzt. Nach jetzigem Kenntnisstand verursacht die von den GerĂ€ten ausgehende Strahlung jedoch keine gesundheitlichen SchĂ€den. Achten Sie dennoch darauf, den WLAN-Router nicht im Schlafzimmer zu platzieren. Im Ăbrigen besteht die Möglichkeit, die Nutzungszeit festzulegen: Einmal programmiert, schalten sich die GerĂ€te in den Schlafphasen ab und senden keinerlei Strahlung aus. Das spart zudem Stromkosten und schont die Umwelt. Ein WLAN-Router im Dauerbetrieb verbraucht durchschnittlich 90 bis 180 Kilowattstunden. Das sind je nach Stromtarif zwischen 25 und 55 Euro im Jahr.
Ratgeber: Abhilfe bei schlechten EmpfangsverhÀltnissen
Stehen Sie vor dem Erwerb eines neuen WLAN-Routers, sollten Sie bei der Kaufentscheidung darauf achten, dass das GerÀt Mehrkanal-FÀhigkeit und die Sendeoptimierung MU-MIMO beherrscht.
Sind Sie mit der Empfangsleitung Ihres Routers unzufrieden, können sie versuchen, ihn an einer anderen Stelle aufzustellen. Der ideale Aufstellort ist in der Mitte der Wohnung, wo er die Funksignale freistehend ausstrahlt. Da die elektromagnetischen Wellen von abschirmenden OberflĂ€chen wie BetonwĂ€nden mit Stahlelementen reflektiert werden, sollte beim Aufstellen des Routers von ihnen ein ausreichender Abstand eingehalten werden. Auch Störquellen, die auf der gleichen Frequenz senden, können Auslöser fĂŒr DatenĂŒbertragungsprobleme sein. Die hĂ€ufigste Störquelle sind dabei andere Router, beispielsweise die der Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus. Weitere mögliche Störquellen sind Mikrowellenherde, Stromkabel, Lampen und schnurlose Telefone.
StahlbetonwĂ€nde, FuĂbodenheizungen aber auch HolztĂŒren können das Signal abschwĂ€chen oder ganz abschirmen. Mit diesem System lĂ€sst sich die Reichweite sogar auf den Garten, den Balkon oder die Garage erweitern. Um Interferenzen mit anderen Netzwerken zu verhindern, beispielsweise mit denen der Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus, kommen mehrere technische Verfahren zum Einsatz. Das Transmit-Power-Control-Protokoll (TPC) reduziert den Datendurchsatz, sobald das GerĂ€t andere Netze erkennt. Router, die das 802.11ac-Protokoll beherrschen, können auf ErsatzkanĂ€le ausweichen, sobald Interferenzen festgestellt werden. Dieses System wird als Dynamic Frequency Selection (DFS) bezeichnet. Beide Technologien machen Verbindungen schneller und ausfallsicherer.
Mesh-Technologie: Unterbrechungsfrei groĂe FlĂ€chen versorgen
Die Hersteller haben sich verschiedene Lösungen einfallen lassen, um auch bei schwierigen baulichen VerhĂ€ltnissen einen guten Empfang zu ermöglichen. Hier ist die Mesh-Technologie zu nennen. Dabei versorgt nicht ein einzelner, sondern mehrere WLAN-Zugangspunkte den Bereich. Dies ermöglicht auch in groĂen Arealen wie mehrstöckigen Wohnungen, Hotels oder Industriekomplexen unterbrechungsfreies Internet. Ein solches System besteht aus einem zentralen Router und Satelliten, mit denen Nutzer das Signal einfach erweitern können. In Privathaushalten lohnt sich diese Technik besonders dann, wenn es sich um eine Wohnung oder ein Haus mit mehreren Etagen oder mehr als 100 Quadratmeter WohnflĂ€che handelt. Bei den Satelliten kann es sich um Repeater handeln, die das Funksignal aufnehmen und ihrerseits verstĂ€rken, oder um Powerline-GerĂ€te, die das Internetsignal vom Router an einer beliebigen Steckdose im Haus empfangen und dort ausstrahlen.
FĂŒr unterwegs oder an abgelegenen Orten: mobile WLAN-Router
Mit einem mobilen Router können sich Nutzer ĂŒberall einen mobilen Hotspot einrichten. Es handelt sich um ein kleines GerĂ€t, in das Nutzer eine SIM-Karte stecken und das dann Datensignale aus dem Mobilfunknetz empfĂ€ngt und versendet. In der Regel lassen sich bis zu zehn GerĂ€te gleichzeitig mit den mobilen WLAN-Routern verbinden. Der Nachteil: Daten-Flatrates sind noch vergleichsweise teuer. Die meisten SIM-Karten haben ein monatlichen Volumen-Kontingent von einigen wenigen Gigabyte, die relativ schnell aufgebraucht sind. Manche Anbieter haben auch spezielle Tages- oder WochenpĂ€sse im Portfolio.
GĂŒnstige Alternative: Smartphone als mobilen Router nutzen
Einen solchen mobilen Router haben viele Anwender aber bereits in der Hosentasche: ihr Smartphone! Ăber die entsprechende Funktion, die bei einigen Handys âmobiler Hotspotâ, âpersönlicher Hotspotâ oder auch âTetheringâ heiĂt, können Nutzer ihr Handy nutzen, um mit Laptop oder Tablet ins Internet zu gehen. In diesem Fall wird eine Verbindung ĂŒber das Mobilfunknetz hergestellt und vom Smartphone an die DrittgerĂ€te weitergeleitet. Nutzer sollten darauf achten, dass sie diese Funktion nur dann nutzen, sofern sie ĂŒber eine Daten-Flatrate verfĂŒgen. In diesem Fall verursacht das Surfen keine zusĂ€tzlichen Kosten. Allerdings verbraucht sich das hierfĂŒr bereitstehende Volumen vergleichsweise schnell.
Vectoring: Beschleunigung des Ăbertragungssignals durch den Provider
Vectoring (zu Deutsch âleitenâ) bezeichnet eine Technik, die es ermöglicht, bestehende Kupferleitungen vom Kabelverzweiger (die weiĂen AnschlĂŒsskĂ€sten der Telekom auf den StraĂen) bis zum Hausanschluss fĂŒr die Nutzung von VDSL weiterzuverwenden. FĂŒr solch schnelle Verbindungen wĂ€ren eigentlich Glasfaserleitungen notwendig. Der flĂ€chendeckende Ausbau dieser Leitungsart ist allerdings sehr kostenintensiv, daher wurde zunĂ€chst einmal eine Verbesserung der Bestandsleitungen beschlossen. Bei dem neusten technischen Stand, dem sogenannten Supervectoring, werden Signale derart stark gebĂŒndelt, dass Downstream-Bandbreiten von bis zu 250 Mbit pro Sekunde möglich sind.
Reichweite durch einen WLAN-Repeater erhöhen
Ein WLAN-Repeater bietet die Möglichkeit, das WLAN-Signal zu erhöhen. Es handelt sich um ein kleines elektronisches GerĂ€t mit zwei Antennen, das in eine Steckdose gesteckt wird. Einmal eingerichtet â dies funktioniert in den meisten FĂ€llen wunderbar per WPS-Taste â empfĂ€ngt es die vom Router ausgesandten Signale, verstĂ€rkt sie, und sendet sie wieder aus. Mit einem solchen GerĂ€t erweitern Nutzer die Reichweite ihres Signals sehr einfach und preisgĂŒnstig. Ab etwa 25 Euro sind solche Repeater zu haben. Viele Modelle haben an der Vorderseite eine Steckdose, sodass Nutzer weitere elektronische GerĂ€te anschlieĂen können und kein Steckplatz verloren geht.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Barcode-Scanner-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem vollumfÀnglichen Test unterzogen.
Sollten Sie Interesse an weiterfĂŒhrenden WLAN-Router-Tests haben, schauen Sie am besten bei der Stiftung Warentest vorbei. In einem Test aus dem Jahr 2017 werden zwölf Modelle genau unter die Lupe genommen. Unter den Routern, die einen DSL-Anschluss verwenden, sicherte sich die AVM Fritz!Box 7580 den ersten Platz. In puncto Stromverbrauch erreichte sie zwar nur ein âbefriedigendâ, die DatenĂŒbertragung wurde aber fĂŒr âgutâ befunden. In den Kategorien Sicherheit, Telefonie, Handhabung sowie Vielseitigkeit und Funktionen erhielt das GerĂ€t die Bewertung âSehr gutâ. Die vom Provider Deutsche Telekom angebotenen Speedport-Modelle landeten auf den letzten PlĂ€tzen. Die Modellauswahl fĂŒr Kabelkunden, also jene, die ihr Internetsignal ĂŒber das Fernsehkabel beziehen, ist deutlich geringer. Auch in diesem Testbereich landete eine AVM Frtitz!Box auf dem ersten Platz, und zwar das Modell 6490 Cable.
Zu einem ganz Àhnlichen Ergebnis kommt ein aktueller Test des PC-Magazins aus dem April 2019. Unter den Top-5-Modellen in diesem Test finden Interessierte gleich drei Fritz!Box-Modelle des Berliner Herstellers AVM.
Ein Test der Zeitschrift Computer BILD aus dem Dezember 2018 platzierte gleich vier GerĂ€te des Berliner Herstellers in den Top 5. Die von den Providern Vodafone und Telekom gelieferten Modelle landeten jeweils mit einem âAusreichendâ auf dem vorletzten und letzten Platz im Test.
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