Gaming-Tastatur Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Gaming-Tastaturen sind auf die Anforderungen von PC-Spielern zugeschnitten. Gute Modelle reagieren schnell und prĂ€zise auf Tastendruck.
  • Bei mechanischen Tastaturen ist jede Taste mit einem eigenen Schalter ausgestattet. Nicht-mechanische Tastaturen arbeiten mit Gummimatten fĂŒr Tastengruppen.
  • Rubberdome-Tastaturen sind weniger reaktionsfreudig und genau, jedoch in der Regel leiser als die mechanischen Modelle.
  • Die Schalter-Arten mechanischer Tastaturen wirken sich etwa auf das SchreibgefĂŒhl und die LautstĂ€rke aus. Es gibt lineare, taktile sowie „clicky“ Schalter.
  • Die Features N-Key-Rollover und Anti-Ghosting sorgen dafĂŒr, dass die Tastatur mehrere TastenanschlĂ€ge gleichzeitig registriert und keine unerwĂŒnschten Tasten wiedergibt.
Die besten Gaming-Tastaturen im Vergleich

Gaming-Tastatur – Der SchlĂŒssel zum Sieg

UrsprĂŒnglich waren Tastaturen reine Schreibmittel, die neben Tasten fĂŒr Buchstaben und Zahlen nur wenige Extras erforderten. Seit der Entwicklung der ersten Schreibmaschinen-Tastaturen hat sich die Technik stetig verĂ€ndert: Die Schaltermechanik verbesserte sich und neue halbmechanische Bauweisen erweiterten das Spektrum an Tastaturen.

Simple Tastaturen zum Schreiben genĂŒgen jedoch nicht den Anforderungen von Spielern. In einigen Spielen mĂŒssen sie schnell reagieren, in anderen besonders genau, wiederum andere Spiele erfordern beides in unterschiedlichen Ausmaßen. Wenn die Tastatur nicht mit den Eingaben des Gamers mithalten kann – etwa nicht alle TastendrĂŒcke wiedergibt oder die AnschlĂ€ge zu langsam registriert – scheitert er trotz seiner FĂ€higkeiten.

Gaming-Tastaturen sind speziell fĂŒr die BedĂŒrfnisse von PC-Spielern konzipiert: Neben einem schnellen und prĂ€zisen Tastenanschlag sind die Modelle mit Sondertasten und Extrafunktionen, beispielweise Makros, ausgestattet, die sich von Anwendern programmieren und auf das jeweilige Spiel anpassen lassen.

Die Wahl beginnt mit der Bauweise

Bei Gaming-Tastaturen dominieren zwei distinktive Bauweisen: zum einen mechanische Gaming-Tastaturen mit Schaltern und zum anderen halbmechanische Tastaturen mit Gummimatten. Seltener sind Tastaturen mit einer optomechanischen Bauweise, die sich als Weiterentwicklung der mechanischen Modelle verstehen.

Mechanische Gaming-Tastatur

Bei einer mechanischen Tastatur ist jede einzelne Taste mit einer eigenen Schaltermechanik ausgestattet, die den Tastendruck in ein elektrisches Signal umwandelt. Jeder Tastenanschlag drĂŒckt einen Schlitten einige Millimeter nach unten und schließt den Kontaktkreis. Dank einer kleinen Metallfeder gelangt die Taste wieder in die Ausgangsposition. Zum Aktivieren genĂŒgt es, die Taste nur bis etwa zur HĂ€lfte einzudrĂŒcken. Diese Methode gewĂ€hrleistet eine hohe PrĂ€zision sowie eine lange Lebensdauer der Tasten: Bei einer typischen Anzahl von 50 Millionen AnschlĂ€gen benötigen selbst professionelle Gamer mindestens zehn Jahre, bis sich Verschleiß bemerkbar macht.

Bei mechanischen Gaming-Tastaturen stehen mehrere Schaltertypen zur Auswahl. Sie bestimmen das SchreibgefĂŒhl und den Einsatzzweck. Wichtig bei Schaltern ist vor allem der Weg bis zum Umschaltpunkt, also bis der Kontaktkreis geschlossen ist, sowie der Druck, der zum Umschalten auszuĂŒben ist.

Je kĂŒrzer der Weg und je geringer die erforderliche DruckstĂ€rke, desto reaktionsfreudiger die Taste. Ist also eine schnelle Reaktion im Spiel gefragt, benötigen Anwender eine Gaming-Tastatur, die das rapide Tippen optimal auf das Geschehen ĂŒbertragen kann. Da die Tastenkappen abnehmbar sind, lassen sich die einzelnen Schalter bei Bedarf austauschen.

Halbmechanische Gaming-Tastatur

Halbmechanische Gaming-Tastaturen arbeiten mit sogenannten Rubberdome-Schaltern. Dabei handelt es sich um eine Gummimatte mit kleinen Wölbungen, die zwischen der Taste und dem elektrischen Schalter platziert ist. Diese Gummimatte schĂŒtzt den elektrischen Schalter vor SchĂ€den und sorgt anstelle der Feder dafĂŒr, dass die Taste wieder in Position gelangt.

WĂ€hrend jede Taste einer mechanischen Tastatur eine eigene mechanische Konstruktion besitzt, benötigen die Tasten bei halbmechanischen Modellen keine separate Gummikuppel. Stattdessen lassen sich mehrere Tasten oder sogar die gesamte Tastatur mit einer Gummimatte ausstatten. Damit halten Hersteller die Produktionskosten gering. Rubberdome-Tastaturen nutzen sich schneller ab als die mechanische Variante: Nur fĂŒnf Millionen TastenanschlĂ€ge sind mit diesen Modellen im Schnitt möglich.

Tastatur mit eingeschalteter LED Beleuchtung

Der Nachfolger der ursprĂŒnglichen Rubberdome-Methode ist der sogenannte Scissor-Switch. Bei dieser Variante löst eine Scherenmechanik den elektrischen Kontakt aus. Tastaturen mit dem Schalter sind vergleichsweise flach und ĂŒberstehen zwischen 10 und 20 Millionen TastenanschlĂ€ge.

Exotisch: Optomechanische Gaming-Tastatur

Optomechanische Tastaturen nutzen wie die mechanischen Varianten einen Federmechanismus. Anstelle des elektrischen Kontakts sorgt jedoch eine Lichtschranke fĂŒr das Auslösen der Taste. DrĂŒckt der Anwender auf eine Taste, unterbricht der Schalter den Lichtstrahl und schließt den Kontakt. Der Auslöseweg ist meist geringer als bei mechanischen Tastaturen. Da kein physischer Kontakt zwischen Taste und Auslöser entsteht, ist die Lebensdauer noch höher. Auch bei diesen Modellen . Aufgrund der aufwendigen Technik gehören optomechanische Tastaturen fĂŒr gewöhnlich zu den PremiumausfĂŒhrungen der Hersteller. Sie sind noch nicht so umfassend vertreten wie die anderen Varianten. Ein beliebtes Produkt ist die HuntsmanElite-Gaming-Tastatur von Razer.

Welche Bauweise eignet sich am besten fĂŒr Gaming?

Mechanische Tastaturen zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit sowie ihre schnelle und prĂ€zise Übertragung der TastenanschlĂ€ge aus. Mit diesen Tastaturen lĂ€sst es sich sehr zĂŒgig schreiben und mit einem rapiden, sich stĂ€ndig Ă€ndernden Spielgeschehen mithalten. Rubberdome-Tastaturen reagieren zwar nicht schnell und prĂ€zise, sind aber leiser im Betrieb. Selbst mit den leisesten Schaltern ist der GerĂ€uschpegel bei mechanischen Tastaturen meist höher. Zudem sind halbmechanische Gaming-Tastaturen weitaus preiswerter als mechanische AusfĂŒhrungen. Wer die Tastatur in einem gerĂ€uschsensiblen Umfeld verwenden möchte oder nur ĂŒber ein geringes Budget verfĂŒgt, ist mit Rubberdome-Tastaturen gut bedient. Andernfalls eignen sich mechanische Tastaturen besser fĂŒr Gaming. Eine Alternative stellen optomechanische Tastaturen dar. Sie punkten ebenfalls mit einer guten Reaktionszeit und einer prĂ€zisen Tastenwiedergabe, sind jedoch im Premiumpreissegment angesiedelt.

Die kleinen, aber feinen Unterschiede von Gaming-Tastaturen

Wer sich fĂŒr eine Bauweise entschieden hat, sieht sich mit einer großen Anzahl an Produkten konfrontiert, die auf dem ersten Blick kaum voneinander abweichen. Spezialbegriffe erschweren den Kauf zusĂ€tzlich. Im Detail unterscheiden sich Gaming-Tastaturen in den Arten von Schaltern und wie sich diese auf die Bedienung auswirken sowie den speziellen Features, die das Spielerlebnis zusĂ€tzlich verbessern.

Bekannte Marken: Aukey |Cherry | Cooler Master | Corsair | Das Keyboard | Ducky Channel | HyperX | Lioncast | Logitech | MSI | Rapoo | Razer | Roccat | Sharkoon | Snakebyte | SpeedLink | SteelSeries | Trust | Turtle Beach

Was die Schalter auszeichnet

Bei mechanischen Tastaturen sorgen verschiedene Typen von Schaltern oder Switches fĂŒr einen erfolgreichen Tastendruck. Sie unterscheiden sich vorwiegend im Widerstand beim BetĂ€tigen, im GefĂŒhl beim DrĂŒcken sowie in der daraus resultierenden LautstĂ€rke. Der Weg bis zum Umschaltpunkt variiert nur geringfĂŒgig. Bei einem Gesamtweg von rund vier Millimetern erkennt die Tastatur den Druck bereits nach der HĂ€lfte des Weges. Die meisten AusfĂŒhrungen unterscheiden sich um nicht mehr als 0,2 Millimeter.

Die Switch-Typen der verschiedenen Hersteller lassen sich in der Regel in drei Kategorien einteilen: die „Clicky Switches“, die taktilen sowie die linearen Switches. Wer eine Taste mit einem taktilen Schalter betĂ€tigt, spĂŒrt einen leichten Widerstand, sobald der Umschaltpunkt erreicht ist.

„Clicky“ stammt vom „Klick“-GerĂ€usch, das diesen Schalter charakterisiert. Beim BetĂ€tigen der Taste entsteht nicht nur eine taktile RĂŒckmeldung, sondern auch eine akustische, die den GerĂ€uschen beim Schreibmaschinen-Schreiben entspricht. Klick-Schalter sind daher die lauteste AusfĂŒhrung. Bei linearen Schaltern ist weder eine spĂŒrbare noch eine deutlich hörbare Reaktion vernehmbar. Der Widerstand bleibt wĂ€hrend des gesamten Umschaltwegs gleich. Anwender erkennen daher nicht, ab welchem Druckpunkt das Keyboard die Taste registriert.

Verschiedenfarbige Beleuchtung an Tastatur

Die bekanntesten Schalter stammen vom Hersteller Cherry und sind bei einer großen Anzahl von Gaming-Tastaturen vertreten. Einige Anbieter wie Razor, Logitech und HyperX entwickelten ihre eigenen Switches in Abgrenzung zu den Cherry-MX-Schaltern, bauen diese jedoch teilweise parallel zu den Eigenkreationen in ihre Gaming-Tastaturen ein.

Die Beliebten: CherryMX-Switches

Cherry deckt mit seinen MX-Schaltern jeden Bedarf ab. Der Cherry MX Blue ist der Klickschalter des Herstellers. Sein taktiles Feedback gemeinsam mit seinem KlickgerĂ€usch sorgt bei vielen fĂŒr ein gutes SchreibgefĂŒhl. Daher sind mechanische Tastaturen mit diesem Schalter auch bei Vielschreibern vertreten. Er eignet sich aufgrund der LautstĂ€rke jedoch weniger fĂŒr gerĂ€uschempfindliche Personen. Am Arbeitsplatz kann das Klicken des Schalters ebenfalls störend sein. Die Kraft, die Nutzer zum BetĂ€tigen der Taste aufbringen mĂŒssen, wird in Zentinewton angegeben. Sie betrĂ€gt bei MXBlue-Schaltern 60 Zentinewton. Nach 2,2 Millimetern registriert die Tastatur den Druck.

Der Cherry MX Brown ist der taktile Vertreter. Mit einer BetĂ€tigungskraft von 55 Zentinewton und einem Vorlaufweg von zwei Millimetern liefert er ein spĂŒrbares Feedback bei einem niedrigeren GerĂ€uschpegel als die blaue Variante. Dank dem geringeren Kraftaufwand reagieren die Tasten zudem schneller und vereinfachen Tastenkombinationen mit Double-Taps.

Die bekanntesten linearen Schalter sind bei Cherry rot. MXRedSchalter benötigen mit 45 Zentinewton die geringste BetĂ€tigungskraft und sind deshalb leichter zu verwenden. Allerdings fĂŒhlen oder hören Nutzer nicht, wann der Umschaltpunkt erreicht ist. Wie bei den braunen Schaltern betrĂ€gt der Aktivierungsweg zwei Millimeter. Da dieser Schalter keine RĂŒckmeldung liefert, eignet er sich weniger fĂŒr Vielschreiber. FĂŒr schnelle SpielablĂ€ufe ist die geringere Aktivierungskraft jedoch ideal.

Diese drei Schalter treten am hÀufigsten auf, sind aber nicht die einzigen im Sortiment des Herstellers. Der MX Black und der MX Speed Silver sind ebenfalls lineare Schalter und unterscheiden sich in je einem bedeutenden Aspekt von der roten Variante. WÀhrend der MX Black mit einer höheren BetÀtigungskraft von 60 Zentinewton schwerer zu betÀtigen ist, zeichnet sich der MX Speed Silver durch seinen kurzen Aktivierungsweg von 1,2 Millimetern aus. Dieser kurze Weg erlaubt ein noch schnelleres Tippen und eine feinere Reaktion. Im Gegensatz zur schwarzen Variante ist das Vertippen allerdings wahrscheinlicher.

Weitere taktile Schalter sind der MX Clear mit einer Druckkraft von 65 Zentinewton sowie der MX Grey mit einer 80-Zentinewton-Auslösekraft. Der MX Green entspricht der blauen Variante, hat aber eine BetÀtigungskraft von 80 Zentinewton.

Mit den MXSilentRed und Black-Schaltern lassen sich einige der leisesten mechanischen Tastaturen konzipieren. HierfĂŒr sorgt eine zusĂ€tzliche DĂ€mpfung, welche die BetĂ€tigungsgerĂ€usche abfedert. Gaming-Tastaturen mit MX Silent eignen sich somit fĂŒr alle, denen gerĂ€uscharmes Tippen wichtig ist, die aber trotzdem nicht auf ein mechanisches Keyboard verzichten möchten.

NameSchaltertypAktivierungswegBetÀtigungskraft
MX BlueClicky2,2 Millimeter60 Zentinewton
MX BrownTaktil2,0 Millimeter55 Zentinewton
MX RedLinear2,0 Millimeter45 Zentinewton
MX BlackLinear2,0 Millimeter60 Zentnewton
MX Speed SilverLinear1,2 Millimeter45 Zentinewton
MX ClearTaktil2,0 Millimeter65 Zentinewton
MX GreyTaktil2,0 Millimeter80 Zentinewton
MX GreenClicky2,2 Millimeter80 Zentinewton
Die Cherry-MX Switches im Überblick
Welche Alternativen gibt es zu Cherry-Switches?

Der chinesische Hersteller Kaihua ist ein direkter Konkurrent von Cherry, dessen mechanische Kailh-Schalter zwar preiswerter, hinsichtlich der Charakteristiken sowie der Farben in den Schalternamen jedoch weitgehend identisch sind. Die Druckkraft der Kailh-Switches unterscheidet sich beispielsweise etwas von den Cherry-Schaltern. Das Unternehmen produziert auch Eigenkreationen des Herstellers Razer. Razer hat fĂŒr seine Schaltermodelle und Produktreihen mehrere Quellen, Greentech etwa, und fĂŒhrt bei jedem Produkt eine eigene QualitĂ€tskontrolle durch. Logitech erschuf ebenfalls eigene Schalter: Die RomerG-Switches sind in einer taktilen sowie einer linearen AusfĂŒhrung vorhanden. Sie besitzen einen BetĂ€tigungsweg von nur 1,5 Millimetern und eine nötige Krafteinwirkung von 45 Zentinewton. Daneben bietet der Hersteller die GX Blue, Brown sowie Red an. Alle erfordern eine Auslösekraft von 50 Zentinewton und haben einen Auslöseweg von 1,9 bis 2,0 Millimetern.

Die DruckstÀrke der Tasten

Die DruckstĂ€rke gibt an, wie viel Kraft Anwender beim BetĂ€tigen der Taste aufwenden mĂŒssen, damit diese auslöst. Je nach Schaltertyp und Hersteller ist die Aktivierungskraft unterschiedlich. Sie betrĂ€gt in der Regel zwischen 45 und 80 Zentinewton. Eine niedrige Druckkraft von 45 Zentinewton ermöglicht schnelle Tastenabfolgen und Reaktionen auf Spielgeschehnisse. Daher sind entsprechende Schalter besonders bei Ego-Shootern wie Counterstrike oder Call of Duty beliebtet.

Tasten mit einer höheren Druckkraft von rund 60 Zentinewton kommen hĂ€ufig bei Gamern von Echtzeit-Strategiespielen sowie Schießspielen zum Einsatz. Eine DruckstĂ€rke von 50 bis 55 Zentinewton ist der Mittelweg eignet sich prinzipiell fĂŒr jeden Einsatzbereich. Vor allem fĂŒr Genres wie MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) oder MMO (Massive Multiplayer Online Game) sind DruckstĂ€rken zwischen 50 und 60 Zentinewton ideal. Tasten mit einer Druckkraft von 80 Zentinewton reagieren schwerfĂ€llig, aber prĂ€zise. Schnelles Tippen ist bei dieser Variante mit großer Anstrengung verbunden.

Die DruckstĂ€rke ist zwar mit den marktĂŒblichen Schaltern verbunden, kann aber beispielsweise bei der Wahl zwischen einer Gaming-Tastatur mit taktilem CherryMXBrown-Schaltern und einer Logitech-Tastatur mit RomerG Tactile helfen. Wer eine reaktionsfreudigere Taste benötigt, wĂ€hlt die Romer-G Tactile mit einer Druckkraft von 45 Zentinewton gegenĂŒber der Cherry-MX-Brown-Variante mit einer DruckstĂ€rke von 50 Zentinewton.

beleuchteter Ziffernblock

Welche Tasten sind besonders leise?

FĂŒr diejenigen, die eine besonders leise Gaming-Tastatur kaufen möchten und sich Abstriche beim Bedienkomfort und der ReaktionsfĂ€higkeit erlauben können, eignet sich eine halbmechanische Tastatur. Selbst besonders laute Vertreter dieser Variante sind meist gerĂ€uscharmer als mechanische Tastaturen. Sind die Tasten zudem flach, wie etwa bei solchen mit Scissor-Mechanik, und das Material resonanzarm, sinkt der GerĂ€uschpegel zusĂ€tzlich. Eine leise mechanische Gaming-Tastatur findet sich vorwiegend mit linearen Schaltern, die weder taktile noch akustische RĂŒckmeldungen liefern, wie die Cherry Red. Auch taktile Modelle sind vergleichsweise gerĂ€uscharm. Clicky-Schalter wie die Cherry MX Blue hingegen sind gĂ€nzlich ungeeignet. Schalter, die Hersteller als „silent“ vermarkten, sind oft lineare Switches mit einer integrierten DĂ€mpfung. O-Ringe aus Gummi ermöglichen es KĂ€ufern, denselben Effekt zu kreieren, da das TastaturgehĂ€use abnehmbar ist.

Diese Funktionen sind wichtig

Jede Gaming-Tastatur, unabhĂ€ngig von ihrer Bauweise, ist mit verschiedenen Funktionen ausgestattet, die auf die Anforderungen von Spielern zugeschnitten sind. Die folgenden drei sind fĂŒr ein erfolgreiches Gaming unverzichtbar:

N-Key Rollover
N-Key Rollover

Der Key Rollover beschriebt die FĂ€higkeit der Tastatur, mehrere Tasten gleichzeitig zu registrieren. Beim Gaming ist dies fĂŒr gewisse Tastenkombinationen sehr wichtig. Das „N“ der Bezeichnung „N-Key Rollover“ (NKRO) stammt aus der Mathematik und ist ein Platzhalter fĂŒr die Anzahl von AnschlĂ€gen, welche die Gaming-Tastatur zur selben Zeit erkennt: NKRO-Modellen erkennen alle Tasten zugleich. Verarbeitet das GerĂ€t nur eine bestimmte Anzahl, steht diese anstelle des Ns – etwa 6KRO fĂŒr sechs Tasten.

Anti-Ghosting
Anti-Ghosting

Ghosting tritt auf, wenn die Tastatur eine Taste erkennt, die der Nutzer nicht betĂ€tigt hat. Dieser Effekt kann setzt ein, wenn Anwender mehrere nahe beieinanderliegende Tasten gleichzeitig drĂŒcken. Die zusĂ€tzliche, ungewollte Eingabe trĂ€gt den Namen „Ghost“. Die Anti-Ghosting-Funktion verhindert dies. Bei mechanischen Tastaturen treten Ghosts in der Regel nicht auf, da jede einen eigenen Schalter hat. Bei halbmechanischen Gaming-Tastaturen hingegen lohnt es sich, auf die Funktion zu achten.

Makrotasten
Makrotasten

Bei Makrotasten handelt es sich um Sondertasten, auf die sich eine Befehlskette zuordnen lĂ€sst. Wenn beispielsweise eine Spezialattacke erst nach einer lĂ€ngeren Tastenkombination ausfĂŒhrbar ist, lassen sich alle Tasten als Makro definieren. Die Einstellung erfolgt mit der dazugehörigen Software am Computer. Bei einigen Varianten sind Zeitpausen programmierbar, sodass eine Taste beispielsweise erst zwei Sekunden nach der vorherigen ausgelöst wird. Außerhalb des Spielgeschehens lĂ€sst sich etwa die Navigation im MenĂŒ erleichtern.

Praktische Extras

ZusĂ€tzlich zu den drei wichtigen Funktionen sind Gaming-Tastaturen mit weiteren Extras ausgestattet. Sie sind zwar nicht unbedingt notwendig, erleichtern aber die Anwendung. Ein interner Speicher sichert etwa die verschiedenen Einstellungen wie Makros. FĂŒr Turniere und Wettbewerbe, bei denen Gamer ihre eigene AusrĂŒstung nutzen, oder zum Zocken bei Freunden ist die Speichermöglichkeit ein großer Vorteil. Praktisch sind außerdem die folgenden Features:

RGB-Beleuchtung

Ein typisches Merkmal von Gaming-Tastauren sind die beleuchteten Tasten. AusfĂŒhrungen mit einer RGB-Beleuchtung geben einen Farbraum von 16,8 Millionen Farben wieder. WĂ€hrend bei einigen Tastaturen die Farbe fĂŒr jede Taste separat programmierbar ist, erlauben andere Modelle nur eine gruppierte RGB-Beleuchtung. Der Vorteil der RGB-Beleuchtung liegt nicht nur in den Ă€sthetisch ansprechenden Effekten, sondern auch in der Möglichkeit, Funktionen oder Statuseigenschaften mit der richtigen Farbe zu signalisieren. GrĂŒn oder violett leuchtende Tasten stehen beispielswese fĂŒr Gift.

Nahaufnahme der leuchtenden Tasten einer Tastatur

Ergonomische Konstruktion

Das lange Schreiben oder Zocken mit einer Tastatur belastet das Handgelenk sowie die Sehnen stark, was lĂ€ngerfristig Verkrampfungen und EntzĂŒndungen verursachen kann. Handballenauflagen an der Gaming-Tastatur wirken entlastend, da Unterarm und Hand auf einer geraden Linie liegen. Eine besondere Tastatur gegen Verspannungen ist die geteilte Variante. Sie lĂ€sst sich entweder dank eines Scharniers an der oberen Seite aufklappen oder vollstĂ€ndig in zwei kleine Tastaturen teilen. Beide Varianten ermöglichen eine entspannte Haltung der HĂ€nde.

ZusÀtzliche InformationskanÀle und Apps

Einige moderne Gaming-Tastaturen sind mit einem kleinen Bildschirm oder einer Halterung fĂŒr Smartphone und Tablet ausgestattet. Das Display liefert Informationen zum Spielgeschehen oder Nachrichten aus dem realen Leben. Bei Modellen mit Halterung erweitert sich der Funktionsumfang um verschiedene Apps. Diese versorgen Spieler mit Informationen, bieten Mini-Games an oder ermöglichen die Steuerung einiger Aspekte im Spiel. Zudem sind Anwender auch wĂ€hrend langer Gaming-Sitzungen durchgehend erreichbar.

Wichtige AnschlĂŒsse fĂŒr Gaming-Tastaturen

Zum Anschließen einer Gaming-Tastatur dienen entweder eine USB oder eine PS/2Schnittstelle. PS/2 ist der ursprĂŒngliche Standard und ermöglicht selbst bei einer großen Datenmenge eine schnelle Übertragung. Allerdings genĂŒgt der Stromfluss nicht fĂŒr die Tastaturbeleuchtung, weshalb eine zusĂ€tzliches USB-Kabel Abhilfe schafft.

Im Bereich der ĂŒbertragbaren Datenraten waren PS/2-Tastaturen den USB-Varianten lange ĂŒberlegen. Mit einer USB-Gaming-Tastatur war zum Beispiel nur eine gleichzeitige Nutzung von sechs Tasten möglich. Inzwischen schaffen viele Modelle unabhĂ€ngig vom Anschluss ein volles NKRO. Ein Leistungsabfall ist nur dann spĂŒrbar, wenn der PC an mehreren anspruchsvollen USB-GerĂ€ten angeschlossen ist.

Wer weniger Kabel am Schreibtisch haben möchte, kann ein kabelloses Modell wĂ€hlen. Zum Anschließen stehen entweder ein Bluetooth-Modem oder eine Funkverbindung mittels USB-Dongle zur VerfĂŒgung. Bei kabellosen Gaming-Tastaturen sind jedoch VerbindungsabbrĂŒche möglich. Weiterhin sind die AusfĂŒhrungen akku- oder batteriebetrieben: Gamer mĂŒssen die Akkulaufzeit im Auge behalten, damit das Keyboard nicht wĂ€hrend des Spielens aufhört zu reagieren. Ladezeit oder Batteriewechsel sind ebenfalls mit einzuberechnen. Bei kabelgebundenen Modellen lĂ€sst sich ohne Unterbrechungen spielen.

Gaming-Setup

Neben dem USB-Anschluss fĂŒr den PC ermöglichen weitere AnschlĂŒsse, dass Anwender die Tastatur mit mehreren GerĂ€ten verbinden können. Bereits ein zweiter USB-Anschluss kann die Gaming-Tastatur in einen USB-Hub verwandeln oder mit einem passenden Medium den Speicher erweitern. Ein Soundanschluss ist fĂŒr AudiogerĂ€te wie Lautsprecher, Mikrophone und Headsets praktisch, vor allem wenn mehrere Produkte erforderlich sind und es beim PC an AnschlĂŒssen mangelt.

Wie viel kosten gute Gaming-Tastaturen?

Mechanische Gaming-Tastaturen sind in der Regel teurer als Rubberdome-Varianten, punkten jedoch mit einer besseren Verarbeitung, Langlebigkeit sowie einem angenehmeren TastengefĂŒhl. Gut ausgestattete mechanische Gaming-Tastaturen kosten meistens mehr als 100 Euro, Premium-Modelle sogar ĂŒber 200 Euro. WĂ€hrend mechanische Modelle selten unter 50 Euro erhĂ€ltlich sind, lassen sich nicht-mechanische Tastaturen bereits ab einem Preis von 20 Euro finden. Der Preis einer Rubberdome-Tastatur steigt aufgrund von Features wie umfangreichen Makro-Funktionen. Eine nicht-mechanische Gaming-Tastatur fĂŒr 60 Euro ist oft ĂŒppiger ausgestattet als die mechanische Alternative zum selben Preis.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Gaming-Tastaturen nicht selbst getestet.

Als eines der wichtigsten Instrumente fĂŒr Spieler sind Gaming-Tastaturen ein hĂ€ufiges Thema bei PC- und Gaming-Magazinen. PC Games Hardware testet regelmĂ€ĂŸig die neuesten Tastaturen in unterschiedliche Preisklassen. Im Juni 2020 prĂŒften die Testredakteure zwölf Gaming-Tastaturen zu Preisen von weniger als 100 Euro anhand ihrer Ausstattung, ihrer Eigenschaften sowie ihrer Leistung. Um die Leistung zu ermitteln, nahmen sie die Schalterart, die Spieletauglichkeit und den Tastendruckpunkt unter die Lupe.

Testsieger wurde die Patriot Memory Viper V765 mit der Note 1,47. Diese mechanische Tastatur ist mit den linearen KailhBoxRed-Schaltern ausgestattet, die mit 1,8 Millimetern einen kĂŒrzeren Auslösepunkt als die CherryMXRed-Varianten haben.

Der Preis-Leistungs-Sieger und gleichzeitig der vierte Platz im Vergleich ist die Cooler Master CK550 mit der Testnote 1,62. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine mechanische Tastatur mit linearen Schaltern. Die fehlende Handballenablage werteten die Tester hinsichtlich der Ergonomie negativ.

Auf Platz neun befindet sich der Spartipp der Testredaktion: der Sharkoon Skiller SGK5 mit der Note 1,8. Diese nicht-mechanische Tastatur eignet sich dank des wahrnehmbaren Auslösepunktes problemlos fĂŒr lĂ€ngeres Schreiben. Allerdings fĂ€llt auch hier die Ergonomie dank der zu schmalen Handballenauflage negativ auf.

Die Redakteure von techradar stellte die besten von ihnen getesteten Gaming-Tastaturen in einem ĂŒbersichtlichen Ranking zusammen. In jeder Kurzbeschreibung stellen sie den Link zum ausfĂŒhrlichen Test bereit. Testsieger ist die Apex Pro vom Hersteller SteelSeries, die mit ihrer Verarbeitung, ihren Einstellungsmöglichkeiten sowie ihrem bequemen und leisen Schalter punktete. Den zweiten Platz belegt die Razer Huntsman Elite, die den Testern zufolge eine der schnellsten Keyboards auf dem Markt ist. Auf dem dritten Platz befindet sich die Roccat Vulcan 120 Aimo. Die vom Hersteller selbst entwickelten Titan-Switches ĂŒberzeugen mit einem hervorragenden SchreibgefĂŒhl und ihrem haptischen Feedback.


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