Mini-Computer Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Ein Mini-PC ist ein vollwertiger Computer, der etwa so groĂ ist wie ein Taschenbuch. Trotz der geringen GröĂe enthĂ€lt er eine leistungsstarke Ausstattung und kann einen Desktop-PC ersetzen.
- Wegen ihrer kompakten Form und der lautlosen Arbeitsweise sind Mini-PCs oft die erste Wahl fĂŒr den Einsatz als BĂŒro-PC oder als Media-Center im Wohnzimmer.
- Mit Zubehör wie WLAN-Stick, externer Festplatte, USB-TV-Karte oder Bluetooth-Stick kann der Nutzer den Speicherplatz und den Funktionsumfang des Mini-Computers schnell erweitern.

Rechenpower im Mini-Format
Stylisch, schlank und leistungsstark â so prĂ€sentieren sich die Mini-Computer auf dem PC-Technik-Markt. Mini-PCs sind vom Prinzip her vollwertige Desktop-PCs, allerdings in deutlich kleinerem Format. Der Computer ist kein âPlastik-Klotzâ mehr (von Fachleuten auch âTowerâ genannt), der unĂŒbersehbar auf oder unter dem Tisch steht. Vielmehr âverschwindetâ er als taschenbuchgroĂes KĂ€stchen regelrecht auf dem Schreibtisch und fĂŒgt sich in angenehmer ZurĂŒckhaltung in seine Umgebung ein.
Trotz ihrer geringen GröĂe haben die kleinen Computer einiges an Leistung zu bieten. In den PC-Zwergen sind oft ChipsĂ€tze und Grafikkarten verbaut, wie sie auch in Notebooks zu finden sind. Die wichtigsten AnschlĂŒsse wie USB, HDMI, Audio, Bildschirm und LAN gehören ebenfalls zur Ausstattung eines Mini-Computers. Auch wenn man es ihnen auf den ersten Blick nicht ansieht, die kleinen PCs eignen sich optimal fĂŒr die Arbeit mit den gĂ€ngigen Office-Programmen, E-Mail- und Internetdiensten und fĂŒr Multimedia-Software wie Musik- oder Film-Streaming. Eine einfache Video- und Bildbearbeitung machen die Computer-Minis auch noch mit. Anspruchsvolle Medienprojekte bewĂ€ltigen die Mini-PC mit ihrer Onboard-Grafikkarte jedoch nicht zufriedenstellend. FĂŒr rechenintensive Games sind Mini-PCs ebenfalls ungeeignet.
Wegen der kleinen Form und der lĂŒfterlosen KĂŒhlung verbraucht ein Mini deutlich weniger Strom als ein groĂer Desktop-PC. Der Mini-Rechner spart nicht nur Platz sondern auch Energie. Allerdings kann er es in manchen Leistungsaspekten nicht mit einem groĂen PC-Modell aufnehmen.
Vorteile
- Stromsparender als Desktop-PCs
- Platzsparend
- Leise
- Ideal fĂŒr die Arbeit mit Office, Internet und Multimedia
- Medienzentrale im Wohnzimmer
Nachteile
- Begrenzte LeistungsfÀhigkeit
- Schwache CPU
- lĂ€sst sich schlecht aufrĂŒsten
- Ăberhitzungsgefahr
- Wenig Ausstattung
Typische Anwendungsbereiche fĂŒr Mini-Computer
Aufgrund ihrer kompakten, platzsparenden Bauweise sind Minirechner eine gute Wahl fĂŒr das BĂŒro. Da es sich fĂŒr die Nutzung von Office-Programmen und Internetrecherchen sehr gut eignet, kann es einen Einsteiger-Desktop-PC problemlos ersetzen.
Einige Mini-PCs wurden speziell fĂŒr die Nutzung als Media-Center entwickelt. Sie sind hĂ€ufig mit mehreren HDMI-Schnittstellen ausgestattet, so dass der User Media-GerĂ€te wie Fernseher, Soundsystem oder einem Player einfach per Plug-and-Play an den Rechner anschlieĂen kann. Da der Mini-Computer eine Festplatte mitbringt, kann er auĂerdem als Festplattenrecorder oder Gaming-Konsole dienen. Als moderner Computer hat der Minirechner natĂŒrlich auch einen Internetanschluss. Dadurch kann der Nutzer Online-Inhalte ĂŒber die Rechnerbox auf die MediengerĂ€te streamen. Wer eine Mediaplayer-Software auf dem Rechner installiert (Experten empfehlen hierfĂŒr oft Kodi), kann ĂŒber den Mini-PC verschiedenste Media-Formate abspielen. Damit erfĂŒllt der kleine Computer seine Funktion als Media-Center meist zur vollsten Zufriedenheit des Nutzers.
Mini-Computer? Oder doch besser ein Notebook?
Wer einen Computer sucht, der platzsparend und leistungsstark zugleich ist, fĂŒr den kommt auch ein Laptop in Frage. Neben dem Rechner erhĂ€lt der KĂ€ufer in diesem Fall Bildschirm und Tastatur mit dazu. Welche Vorteile bieten also die Mini-Computer gegenĂŒber anderen Kompaktrechnern?
- Kompakte Bauweise: Das GehÀuse des Mini-PCs ist deutlich kleiner als das eines herkömmlichen Notebooks. Von der Ausstattung her (mit Prozessor, Festplatte und Arbeitsspeicher) unterscheiden sich die beiden GerÀte-Typen jedoch so gut wie nicht.
- AnpassungsfĂ€higkeit: Hardware-Komponenten wie Monitor (und damit auch das Display), Tastatur oder Lautsprecher wĂ€hlt der Nutzer separat. Wer sich besser mit dem Aufbau eines PCs auskennt, kann bei einem Mini-Computer auch Bestandteile wie Festplatte und Arbeitsspeicher austauschen beziehungsweise aufrĂŒsten. Bei einem Laptop ist dies normalerweise nicht möglich.
- Lautlose LĂŒftung: Die meisten Mini-Rechner arbeiten mit einer passiven KĂŒhlung. Sie enthalten also keinen Ventilator, der bei starker Rechnerbelastung in hoher Geschwindigkeit unĂŒberhörbar rotiert. Wegen dieser flĂŒsterleisen Arbeitsweise sind die kleinen Rechner ideal fĂŒr ein GroĂraumbĂŒro, in dem der LĂ€rmpegel möglichst niedrig bleiben soll.
Anders als Notebooks sind die kleinen Computer jedoch nicht fĂŒr die Nutzung unterwegs konzipiert. Ohne Monitor, Tastatur und Maus kann der Nutzer mit dem GerĂ€t nicht arbeiten. In diesem Punkt Ă€hneln sie eher den herkömmlichen Desktop-PCs.
Verschiedene Mini-PC-Varianten
Auch unter den Mini-Computern gibt es verschiedene GerÀte-Typen. Zur besseren Orientierung stellen wir die gÀngigsten Typen im Folgenden nÀher vor:
Klassische Mini-PCs
Der klassische Mini-Computer ist eine quadratische Box, deren GehĂ€use etwa 20 mal 20 Zentimeter lang und breit und 2 bis 5 Zentimeter hoch ist. Damit haben diese Computer in etwa die GröĂe eines Taschenbuches. Was die AnschlĂŒsse betrifft, so kann der kompakte Rechner durchaus mit einem groĂen Desktop-PC mithalten. Die meisten Modelle besitzen mehrere USB-Schnittstellen, einen HDMI- und/oder einen VGA-Anschluss sowie einen LAN-Zugang und AudioanschlĂŒsse. WLAN-fĂ€hig sind hingegen nicht alle GerĂ€te. Mit entsprechendem Zubehör lĂ€sst sich diese FunktionslĂŒcke jedoch schnell schlieĂen. Wenn der Nutzer den PC nur fĂŒr gĂ€ngige Anwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, PrĂ€sentation, E-Mail, Internet-Surfen und Filme- oder Musikstreaming braucht, dann kann ein Mini-PC einen groĂen PC-Tower ersetzen. Die durchschnittliche Preisspanne fĂŒr einen Mini-PC liegt zwischen 120 und 750 Euro.

PC-Sticks (Micro-PCs)
Die Zwerge unter den Minis sind die etwa 10 bis 15 Zentimeter groĂen PC-Sticks beziehungsweise Micro-PCs. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie ein gröĂerer USB-Stick. Doch sie gehören nicht in die USB-Schnittstelle, sondern in den HDMI-Eingang eines Monitors oder eines Fernsehers. Die Basisfunktionen fĂŒr die Arbeit mit Office-Programmen und fĂŒr das Surfen im Internet bringen die PC-Winzlinge mit. Die erforderliche Hardware wie Tastatur oder Maus schlieĂt der User ĂŒber Bluetooth an. Das integrierte WLAN-Modul ermöglicht nicht nur den Zugriff auf das Web, sondern auch die Verbindung mit dem Heimnetzwerk. Viele KĂ€ufer nutzen den PC-Stick als Adapter fĂŒr das Streaming. Dank eines Arbeitsspeichers von 2 Gigabyte (GB) RAM, eines 32-GB-Flashspeichers und eines Vierkernprozessors ist ein solcher PC-Stick in der Lage, mit vollwertigen Betriebssystemen wie Windows 10 zu arbeiten. Der Preis fĂŒr diesen Kleinst-Computer liegt bei etwa 130 bis 200 Euro.

HTPCs (Media Center)
Ein HTPC (Home Theater Personal Computer) ist ein Computersystem, das speziell fĂŒr die Nutzung als Media-PC entwickelt wurde. Die Bezeichnung âMedia Center PCâ ist heute fĂŒr diesen Computer-Typ gelĂ€ufiger. Andere Namen, die man in den Beschreibungen gelegentlich findet, sind Mediencomputer oder Wohnzimmer-PC. Letzterer deutet schon an, in welchem Raum ein HTPC meist steht: in der âguten Stubeâ, wo sich auch Fernseher, Hi-Fi-Anlage und Lautsprecher befinden. Damit der Filmabend oder der Musikgenuss nicht durch LĂŒftungs- oder FestplattengerĂ€usche gestört wird, sind Mediencomputer mit SSD-Festplatten und passiver KĂŒhlung ausgestattet. Unverzichtbar sind des Weiteren mehrere HDMI-AnschlĂŒsse, damit der Nutzer problemlos alle MediengerĂ€te mit dem Computer verbinden kann. SchlieĂlich bringen HTPCs oft eine besondere Media-Center-Software mit, die beispielsweise dafĂŒr sorgt, dass die Mediendateien optimal auf dem Bildschirm angezeigt werden.

Slimline-PCs
Slimline-PCs oder Slim-PCs sind eine schlanke Version eines normalen Desktop-Computers. Sie sind oft nur halb so groĂ wie ein Mini-Tower; in etwa so groĂ wie ein Aktenordner. Damit sind sie vor allem von der Höhe her gröĂer als die typischen Mini-Computer. Die Ausstattung ist meist etwas hochwertiger als bei den PC-Minis. So können die Slim-PCs mit leistungsstarken CPUs aus der IntelÂź-Core-Reihe, acht Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, zwei Terabyte Festplattenspeicher oder mit einer Kombination aus SSD-Speicher und SATA-Festplatte aufwarten. Dadurch ist dieser Mini-Computer-Typ ideal fĂŒr User, die einerseits wenig Platz auf dem Schreibtisch haben, aber andererseits einen leistungsstarken PC brauchen. Der Preis fĂŒr die schlanken Rechner liegt zwischen 400 und 1.000 Euro.

Komplett-Mini-PC und Barebone Mini PC (X-PC) â was ist was?
Wer sich in den Shop-Angeboten nach Mini-PCs umschaut, wird schnell feststellen, dass es zwei Alternativen gibt:
- Komplett-Systeme
- Barebone/X-PCs
Die beiden Systeme unterscheiden sich hinsichtlich der Ausstattung mit Hard- und Software, der AnschlĂŒsse und auch der Preises voneinander.
Komplett-Systeme sind sofort betriebsbereit. SchlieĂlich bringen sie alle erforderlichen Bestandteile mit. Damit sind sie eine Empfehlung fĂŒr Einsteiger und User, die sofort mit der Computerarbeit loslegen wollen. Inwiefern sich das System im Nachhinein noch erweitern oder umrĂŒsten lĂ€sst, muss der User vor dem Kauf klĂ€ren. Hier geht es um Fragen wie: Welche Komponenten sind fest verbaut? Welche Elemente lassen sich gegebenenfalls austauschen?
Vorteile
- Mini-PCs sind sofort einsatzbereit
- Hohe Einsteigerfreundlichkeit
Nachteile
- Fehlender Ăberblick darĂŒber, welche Komponenten verbaut sind
- Schlecht individualisierbar
Barebones (engl. fĂŒr âblanker Knochenâ) sind eine unfertige oder abgespeckte Version eines kompletten PC-Systems. Ăblicherweise bestehen sie nur aus GehĂ€use, Netzteil, Hauptplatine, Prozessor und ProzessorkĂŒhler. Komponenten wie Arbeitsspeicher, Festplatte und Grafikkarte fehlen. Diese muss der KĂ€ufer separat dazukaufen und einbauen. Damit eignen sich Barebone-Systeme fĂŒr PC-Nutzer mit technischem VerstĂ€ndnis und genauen Vorstellungen, welche Grafikkarte und welche Speichertechnik der PC haben soll. Aufgrund der reduzierten Ausstattung sind diese Mini-Computer-Varianten recht preisgĂŒnstig. Der KĂ€ufer muss jedoch noch etwas Zeit und Geld investieren, um den kleinen Rechner einsatzbereit zu machen.
Vorteile
- Ausstattung des Mini-PCs lĂ€sst sich perfekt an die NutzerwĂŒnsche und den Einsatzzweck anpassen
- GĂŒnstiger Preis
Nachteile
- Erfordert fortgeschrittene Kenntnisse in PC-Technik
- Folgekosten durch Anschaffung von erforderlichen Komponenten
Raspberry Pi â Der minimalistische Mini-PC
Eine Besonderheit unter den Kleinstrechnern ist der Raspberry Pi. Die Basis des Rechners ist eine Platine von der GröĂe einer Kreditkarte. Diese ist mit einem ARM-Mikroprozessor von Broadcom versehen. Die Leistung der CPU entspricht in etwa der eines Smartphones. Mithilfe verschiedener Bauteile wie SD-Karte und Micro-USB-Kabel lĂ€sst sich der Einplatinencomputer fĂŒr verschiedene Anwendungsbereiche ausstatten. Sehr beliebt ist die Nutzung als:
- Media-Center
- Linux-Rechner
- Heimserver
- Steuercomputer
UrsprĂŒnglich entwickelt, um jungen Studenten fĂŒr wenig Geld Programmier- und Hardware-Kenntnisse beizubringen, mauserte sich Raspberry Pi zu einem Favoriten fĂŒr PC-Hardware-Bastler und Hacker.

Die Kaufkriterien fĂŒr einen Mini-PC
Die vorgestellten Varianten machen es schon deutlich: Die Auswahl an Mini-PCs ist recht groĂ. Damit sich Kaufinteressenten in den Angeboten orientieren können und wissen, welche Funktionen und Ausstattung sie vergleichen sollten, stellen wir im Folgenden die wichtigsten Aspekte vor, die beim Kauf eines Mini-PCs eine Rolle spielen.
In technischer Hinsicht sind diese Komponenten ausschlaggebend:
- Prozessor (CPU)
- Arbeitsspeicher
- Festplatte
- Betriebssystem
- Grafikkarte
- Schnittstellen
- KĂŒhlung beziehungsweise LĂŒfter
Prozessor und Leistung
Es gibt nur zwei PC-Prozessorhersteller: AMD und Intel. Von Intel tummeln sich jedoch recht viele verschiedene Prozessortypen auf dem Markt und in den Mini-PCs. In den kleinen GehĂ€usen befinden sich hĂ€ufig CPUs, die fĂŒr mobile GerĂ€te entwickelt wurden. Dazu zĂ€hlen beispielsweise:
- IntelÂź CeleronÂź
- IntelÂź AtomÂź
Auch einige Modelle der Intel-PentiumÂź-Reihe sind speziell fĂŒr tragbare GerĂ€te gedacht. Diese Prozessoren aus dem Einstiegssegment sind preisgĂŒnstig und bringen genĂŒgend Power mit, um die alltĂ€glichen Computeranwendungen sowie gĂ€ngige Grafikleistungen einwandfrei zu erledigen. Etwas leistungsstĂ€rker sind die Mittelklasse-CPUs der Intel-CoreÂź-Reihe, zum Beispiel die Modelle i3, i5 oder i7. Diese werden auch in Desktop-Rechnern verbaut. In einem Mini-PC ermöglichen sie auch Gaming und 4K-Grafikanzeige. Vergleichbar sind sie mit der Ryzen-Reihe von AMD.
Arbeitsspeicher (RAM)
Der Arbeitsspeicher sorgt ebenfalls dafĂŒr, dass der PC alle Anwendungen ruckelfrei ausfĂŒhrt. Die Mini-Computer aus diesem Vergleich haben einen Arbeitsspeicher von zwei bis acht Gigabyte (GB). Zwei Gigabyte RAM ist fĂŒr einen Micro-PC in Ordnung, ein Mini-PC fĂŒr den Desktop sollte mindestens vier Gigabyte RAM mitbringen. Das ist seit einigen Jahren der Standard fĂŒr Notebooks. Wer beim Kauf des neuen Mini-Computers zukunftssicherer einkaufen möchte, greift zu einem Modell mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher oder mehr. Oder er achtet darauf, dass sich diese Komponente aufrĂŒsten lĂ€sst.
Festplatte
In den meisten Mini-Rechnern verrichtet ein Solid-State-Drive (SSD) den Speicherdienst. Diese Speicherchips sind klein, wenig störanfĂ€llig, leise und ermöglichen einen schnellen Zugriff auf die Daten. Wer den Mini-Rechner fĂŒr die alltĂ€glichen Office-Anwendungen braucht, ist mit einem SSD-Speichermedium sehr gut beraten. Um Filme und Mediendateien zu speichern, ist viel SpeicherkapazitĂ€t nötig. Experten empfehlen deshalb hierfĂŒr einen Hard-Disk-Drive (HDD). Dieser hat ĂŒblicherweise deutlich mehr KapazitĂ€t als ein SSD-Speicher (manchmal bis zu 1 Terabyte oder sogar mehr). Wer seine Daten zum groĂen Teil in der Cloud sichert, kann auch zu einem Mini-PC mit kleiner FestplattenkapazitĂ€t greifen (egal ob HDD oder SSD).
Grafikkarte
Der Grafikchip spielt bei den Mini-Computern, die fĂŒr das BĂŒro oder als Media Center gedacht sind, eine eher geringe Rolle. In den meisten GerĂ€ten befindet sich eine Onboard-Grafikkarte, also ein Grafikprozessor, der in die CPU integriert ist. FĂŒr Film-Streaming, 4K-Anzeige und die Office-Anwendungen reicht diese Onboard-Grafiklösung vollkommen aus. Spiele mit aufwendiger 3D-Grafik sind jedoch eine Nummer zu groĂ fĂŒr den Chip.
Schnittstellen
Folgende AnschlĂŒsse und Schnittstellen sollte der neue Mini-Computer unbedingt mitbringen:
- HDMI â Im Allgemeinen sind diese Multimedia-AnschlĂŒsse fĂŒr GerĂ€te wie Fernseher, DVD- und Blu-Ray-Player oder Monitore bestimmt. HDMI ist schon seit vielen Jahren der Standard bei der digitalen Audio-Video-Ăbertragung. Damit hat es den klobigen SCART-Anschluss abgelöst. AuĂerdem ist es Voraussetzung fĂŒr die Ăbertragung von 4K-Signalen. Beim Mini-PC ist dies der Anschluss fĂŒr Bildschirme.
- USB â FĂŒr externe GerĂ€te, USB-Sticks und vieles weitere PC-Zubehör braucht der kleine PC USB-Schnittstellen; am besten mehrere. Was die Geschwindigkeit der DatenĂŒbertragung betrifft, so hat sich bei USB in den letzten Jahren einiges getan: USB 3.0 (erkennbar an der blauen Farbe) kann bis zu 4,8 Gigabyte pro Sekunde ĂŒbertragen und ist damit etwa zehnmal so schnell wie der VorgĂ€nger USB 2.0.
- WLAN & Ethernet â Die Verbindung via LAN (Ethernet), also Netzkabel, gilt immer noch als stabiler als WLAN. Ein solcher Anschluss ist daher auf jeden Fall ein Vorteil. Ein WLAN-Anschluss ist nicht nur zum kabellosen Internet-Surfen gut, sondern stellt auch eine Schnittstelle fĂŒr Smartphone oder Drucker dar. Es ist kein WLAN im Mini-PC integriert? Helfen Sie sich mit einem WLAN-Adapter.
AnschlĂŒsse fĂŒr Lautsprecher, Kopfhörer, Mikrofon und gegebenenfalls Headset sind normalerweise integriert. Auch eine VGA-Schnittstelle ist bei den meisten Mini-PCs zu finden.
Optionale Schnittstellen
Unter die Kategorie âOptionalâ fĂ€llt der Bluetooth-Anschluss. Dieser kann fĂŒr Media-Center-PCs nĂŒtzlich sein, um Tastatur, Speakers und Maus kabellos anzuschlieĂen. Doch zur Standard-Ausstattung eines Mini-PCs gehört diese Funktechnik nicht. Falls der Wunsch-PC nicht bluetoothfĂ€hig ist, so lĂ€sst sich diese Funktion mithilfe eines USB-Adapters schnell nachrĂŒsten.
Auch ein Card Reader zum Auslesen von SD-Karten ist nur bei einigen GerÀten vorhanden, zum Beispiel bei der Zotac ZBOX-BI322-E. Hier muss sich der Nutzer ebenfalls mit einem externen GerÀt weiterhelfen, wenn diese Komponente in der Ausstattung fehlt.

LĂŒftung
In den kleinen PCs steckt meistens eine passive KĂŒhlung. Diese funktioniert ohne Ventilator und ist lautlos. Damit sind die Computerzwerge perfekt fĂŒr den Schreibtisch und stören als Media-PCs auch nicht den Filmabend mit hörbarem LĂŒftersurren.
Nur die Slim-PCs sind meistens mit einer aktiven KĂŒhlung, also einem LĂŒfter ausgestattet, da in ihnen mitunter eine Desktop-CPU den Takt angibt. Der Ventilator verhindert, dass Prozessor und Grafikkarte ĂŒberhitzen.
Betriebssystem
Mini-PCs gibt es fĂŒr Windows, Chrome OS, Android und Linux. AuĂerdem hat Apple mit dem Apple Mac Mini einen kleinen Computer fĂŒr den Desktop zu bieten.
Auf dem Markt findet der Verbraucher zudem auch GerĂ€te ohne Betriebssystem, beispielsweise der Barebone-PC Asus VivoMini. Meistens sind diese deutlich gĂŒnstiger. Diese sind eine Empfehlung fĂŒr erfahrene Nutzer, die bereits ein Betriebssystem gekauft haben oder die eine bestimmte Linux-Distribution installieren möchten.
ErgÀnzende Kaufkriterien
Neben wichtigen Kaufkriterien wie Leistung, Prozessor und Arbeitsspeicher können bei der Entscheidung fĂŒr den passenden Mini-Computer noch weitere Eigenschaften eine Rolle spielen.
MaĂe, Gewicht und Design
Die PC-Sticks sind natĂŒrlich die Winzlinge und die Leichtgewichte in dieser Kategorie. Die klassischen Mini-PCs haben in etwa TaschenbuchgröĂe, jedoch eine quadratische Form. Der VivoMini UN 45 ist mit 13 mal 13 Zentimetern einer der kleinsten Vertreter seiner Art.
Ein Mini-PC bringt durchschnittlich etwa ein Kilogramm auf die Waage. Die ZBOX-BI322 von Zotac ist mit knapp 400 Gramm sehr leicht.
Das Design ist nicht das wichtigste Kaufkriterium, kann fĂŒr manchen Verbraucher aber durchaus eine Rolle spielen. Allerdings bieten die Mini-PCs in optischer Hinsicht keine Vielfalt. Die meisten GerĂ€te gehören zur Kategorie âKleines Schwarzesâ, das heiĂt, es handelt sich um kleine schwarze PC-Boxen. Die Apple-Minis stechen mit ihrem Silber-Look aus diesem dunklen Einheitsbrei heraus.
Energieverbrauch
In verschiedenen Ratgebertexten liest man, dass Mini-PCs energiesparender seien. Dieser Unterschied kommt deutlicher heraus, wenn man die Minis mit groĂen Desktop-Rechnern oder mit Gaming-PCs vergleicht. Ein Mini-Computer ist mit 65 Watt Leistung (Netzteil) zufrieden, der Prozessor benötigt zwischen 28 und 35 Watt. Bei einem Laptop liegen die Leistungswerte in einem Ă€hnlichen Bereich. Ein PC-Tower braucht hingegen mehr Energie: Je nach GröĂe des Rechners verbraucht das Netzteil 180 bis 310 Watt.
Die Energieversorgung erfolgt ĂŒblicherweise ĂŒber ein Netzteil und die Verbindung zum Stromnetz. Akkus findet man bei diesem Computertyp nicht.
Preis
Die Preisfrage spielt bei jeder Kaufentscheidung eine Rolle. Bei den Mini-PCs, die auffallend gĂŒnstig sind, sollten Verbraucher genau auf die Ausstattung achten. Nicht, dass man versehentlich einen Rechner ohne Betriebssystem ersteht oder einen Barebone-PC ohne Festplatte und Arbeitsspeicher!
Im Allgemeinen liegt die Preisspanne bei Mini-Computern zwischen etwa 300 und 1.500 Euro. Der Preisunterschied ist jeweils in der Ausstattung begrĂŒndet. In dem HP EliteDesk 800 G4 stecken beispielsweise ein Intel-i7-Prozessor mit bis zu 3,2 Gigahertz, ganze 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 1-Terabyte-SSD. Diese Komponenten haben natĂŒrlich ihren Preis. Mehr als 1.000 Euro muss der KĂ€ufer fĂŒr diesen Power-Mini auf den Verkaufstisch legen.
Garantie und GewÀhrleistung
Die gesetzliche GewĂ€hrleistung von 24 Monaten gilt selbstverstĂ€ndlich auch beim Kauf eines neuen Mini-Computers. Wenn der Nutzer innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Kauf einen Schaden am GerĂ€t feststellt, kann er die Ware problemlos beim VerkĂ€ufer reklamieren. Bei GerĂ€tedefekten, die in diesem Zeitraum auftreten, gehen Hersteller davon aus, dass diese bereits beim Kauf vorhanden waren, wenigstens im Ansatz. (Es sei denn, es gibt klare Beweise dafĂŒr, dass der Nutzer den Schaden selbst herbeigefĂŒhrt hat.) Bei MĂ€ngeln, die spĂ€ter auftreten, mĂŒsste der Nutzer bei der Reklamation beweisen, dass diese auf Materialfehler zurĂŒckzufĂŒhren sind, die schon von Anfang an vorhanden waren. Aus GrĂŒnden von Kulanz und Kundenservice werden viele HĂ€ndler das kaputte GerĂ€te trotzdem zurĂŒcknehmen und eine Ersatzleistung anbieten.
ZusĂ€tzlich zu dieser gesetzlich vorgeschriebenen MĂ€ngelhaftung geben Hersteller noch eine freiwillige Garantie. Anders als bei der GewĂ€hrleistung ist die Dauer der Garantie nicht gesetzlich vorgeschrieben. Ăbliche GarantiezeitrĂ€ume sind 12, 24 oder 36 Monate. Manchmal können KĂ€ufer beim Erwerb eines GerĂ€tes eine GarantieverlĂ€ngerung oder einen Vor-Ort-Austausch-Service dazukaufen.
Die gesetzliche GewÀhrleistung von 24 Monaten rÀumt der HÀndler. Die Garantie ist hingegen ein Service, den der Hersteller anbietet.
Der Anspruch auf Garantie erlischt, sobald der User an dem Computer Modifikationen vornimmt, die laut Bedienungsanleitung nicht vorgesehen sind.
NĂŒtzliches Zubehör fĂŒr den Mini-PC
Neben den ĂŒblichen PC-Komponenten wie Tastatur, Maus, Monitor und Drucker bietet der PC-Technik-Markt noch vielfĂ€ltige Möglichkeiten, um den Funktionsumfang des kleinen Rechners zu erweitern. Ein paar Beispiele stellen wir im Folgenden vor:

Externe Festplatte via USB
Eine externe Festplatte bietet sich fĂŒr die Archivierung von Fotos und Videos an, da diese Mediendateien oft recht viel Speicherplatz beanspruchen, aber oftmals vergleichsweise selten genutzt werden. Ăber USB lĂ€sst sich ohne weiteres eine transportable SSD anschlieĂen. Die Experten der Stiftung Warentest empfehlen Usern, den Speicher mit einer externen Festplatte zu erweitern, da die Mini-Rechner im Vergleich zu Notebooks oder Desktop-PCs hĂ€ufig mit geringerer KapazitĂ€t ausgestattet sind.

USB-Hub
Tastatur, Maus, USB-Stick, Handy-Ladekabel, Drucker â jedes GerĂ€t beansprucht einen USB-Anschluss. Falls der Mini-Rechner von Haus aus dafĂŒr nicht ausreichend viele USB-Schnittstellen mitbringt, dann sollte sich der User einen USB-Hub zulegen. Dieser USB-Verteiler löst das Anschlussproblem elegant und schafft Anschlussmöglichkeiten fĂŒr viele weitere USB-GerĂ€te.

DVB-T2-Stick
Wenn der kleine PC den TV-Empfang ĂŒbernehmen soll, sollte der Nutzer daran denken, eine USB-TV-Karte zu kaufen. FĂŒr TV-Streaming braucht man selbstverstĂ€ndlich einen entsprechenden TV-Stick. Idealerweise sollte der angeschlossene Monitor oder das TV-GerĂ€t eine Full-HD-Auflösung aufweisen.

WiFi-NachrĂŒstung
Der neue Mini-PC ist nicht WLAN-fĂ€hig? Kein Problem, denn auch hierfĂŒr gibt es passendes Zubehör. Ein USB-WLAN-Stick, manchmal auch als WLAN-Dongle bezeichnet, verbindet den PC-Zwerg mit dem Funknetzwerk.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Mini-PCs nicht selbst getestet.
Stiftung Warentest hat eine Auswahl an PC-Minis und PC-Sticks im Oktober 2016 ausfĂŒhrlich getestet. Insgesamt mussten sich 11 Mini-PCs (Komplett-Systeme) und 6 PC-Sticks in dem Test beweisen. Vier Mini-Rechner von Fujitsu, Dell, Lenovo und Apple erhielten das PrĂ€dikat âGutâ. Alle anderen Modelle waren schlechter, darunter GerĂ€te von Zotac, Asus, Acer und Tarox.
Bei der PrĂŒfung der Mini-Rechner bemerkten die Tester, dass die Auswahl enorm groĂ ist, was Ausstattung, QualitĂ€t und Preis betrifft. AuffĂ€llig war auch, dass einige der kleinen Rechner Standard-Verbindungen wie Bluetooth oder WLAN nicht unterstĂŒtzen. Die Experten von Stiftung Warentest resĂŒmierten 2016, dass die Mini-PCs, was Leistung und QualitĂ€t betrifft, durchaus mit groĂen Einsteiger-PCs mithalten können. Das Argument, dass ein so kleiner PC einen Desktop-Computer ersetzen kann, ist demnach kein âMarketing-GeschwĂ€tzâ, sondern hat seine Berechtigung. Mit den Standard-Aufgaben Office, Internet und Full-HD-Videos abspielen kam die Mehrheit der getesteten Minis zurecht. Nur fĂŒrs Gaming hatten die kleinen Computer nicht genug Power unter der (Motor-)Haube. In diesem Bereich sollen nach Aussagen der Tester aber auch Notebooks und Desktop-Rechner SchwĂ€chen zeigen. Als Minuspunkt fĂŒr die PC-Minis hoben die Tester den geringen Festplattenspeicher hervor. Fast alle GerĂ€te im Test waren mit einem SSD-Speicher ausgestattet. Diese Technik war 2016 noch vergleichsweise teuer, sodass die Hersteller hier gespart haben. Desktop-PCs haben bei diesem Vergleichskriterium eindeutig die Nase vorn.
Ganz anders bewerten die Fachleute von Stiftung Warentest die PC-Sticks. Diese taugten im Test wirklich nur fĂŒr Grundfunktionen und lieĂen bei den Testern noch viele WĂŒnsche offen.
Im Mini-PC-Test in der Computer Bild hat die Redaktion Testberichte zusammengestellt, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Aus diesem Grund finden Leser in dem Ranking auch GerĂ€te, die schon etwas Ă€lter sind. Die beste Bewertung erhielt der Acer Revo One RL85, der etwa 2015/2016 auf dem Markt war und heute auf vielen Portalen bereits nicht mehr erhĂ€ltlich ist. Die Computer-Bild-Testredaktion ĂŒberzeugen konnte auĂerdem der Intel NUC Hades Canyon, ein Barebone-Mini-Rechner, der auch Gaming-tauglich ist. Das GerĂ€t kam 2018 auf den Markt und erzielte im Mini-PC-Test der Computer-Bild den zweiten Platz. Es punktete mit vielen AnschlĂŒssen und bester Performance. Abstriche gab es fĂŒr die hohe LautstĂ€rke unter Volllast.
Die Technik-Experten von Chip testeten ebenfalls aktuelle Mini-PCs und haben anhand der Testergebnisse eine Bestenliste erstellt. Die beste Bewertung erhielt der Lenovo IdeaCentre 620 S-03IKL. Das Modell punktete vor allem durch die dedizierte Grafikkarte und schnelle Performance. Der HP EliteDesk 800 ist dem Testsieger dicht auf den Fersen. Auf den folgenden PlĂ€tzen landen Klassiker-Modelle wie das Lenovo ThinkCentre, die Zotac ZBOX und Intel NUC Kit. In einer Ă€lteren Review erhielt der HTPC Difinity 2734 als Mini-Rechner fĂŒr Multimedia-Gebrauch eine Empfehlung.
Im Magazin PC-Welt finden Verbraucher auch einen Mini-PC-Test. Dieser ist jedoch alles andere als aktuell, sondern vielmehr historisch. Bei den darin vorgestellten GerĂ€ten handelt es sich um PDAs (Personal Digital Assistant), also um tragbare Computer mit LC-Display, wie sie in der PrĂ€-Smartphone-Ăra ĂŒblich waren.
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