DVB-T2-Receiver Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Um Antennenfernsehen im neuen Standard zu empfangen, benötigen Verbraucher gegebenenfalls einen neuen Fernseher oder einen separaten DVB-T2-EmpfÀnger.
- Externe DVB-T2-Receiver sind eine deutlich gĂŒnstigere Alternative zu einem neuen TV-GerĂ€t mit integriertem DVB-T2-Empangsteil.
- GrundsĂ€tzlich sind DVB-T2-EmpfĂ€nger wetteranfĂ€llig. Daher mĂŒssen Nutzer bei bewölktem Himmel und starkem Wind mit Empfangsstörungen rechnen.

Die Umstellung auf DVB-T2 HD
In einigen Teilen Deutschlands wird es bereits seit Ende MÀrz dieses Jahres ausgestrahlt, in anderen Teilen kommt es bald: Das neue Antennenfernsehen DVB-T2 HD. Was das eigentlich genau ist, wer von der Umstellung betroffen und was dabei zu beachten ist, erklÀren wir im Folgenden.
Was bedeutet DVB-T2?
Die AbkĂŒrzung DVB-T steht fĂŒr âDigital Video Broadcasting â Terrestrialâ, was ins Deutsche ĂŒbersetzt âDigitale VideoĂŒbertragung â Antenneâ bedeutet. Das Signal dafĂŒr kommt von den deutschlandweit verteilten Sendern, die umgangssprachlich auch gern als âFernsehtĂŒrmeâ bezeichnet werden. DVB-T2 ist der Nachfolger des DVB-T, also das neue Antennenfernsehen.
Wen betrifft die Umstellung?
Von der Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 sind grundsĂ€tzlich nur Verbraucher betroffen, die ihre Fernsehsender ĂŒber eine Antenne empfangen. FĂŒr diejenigen, deren TV-Empfang ĂŒber Kabel, Satellit oder Internet erfolgt, bleibt alles beim Alten.
Die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 begann bereits Ende MĂ€rz 2017: Seit dem 29. MĂ€rz empfangen einige Regionen Deutschlands das neue Antennenfernsehen. Diese Regionen befinden sich ĂŒberwiegend im Norden und Osten Deutschlands. Aber auch in einigen sĂŒdlich oder westlich liegenden BallungsrĂ€umen fand die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 HD bereits statt. Am 8. November dieses Jahres folgen weitere Regionen der Umstellung. Allerdings sind dort zunĂ€chst nur die öffentlich-rechtlichen Programme von ARD und ZDF empfangbar. Die ĂŒbrigen Regionen, vor allem lĂ€ndliche Gebiete, empfangen weiterhin den alten Standard DVB-T. Bis Mitte des Jahres 2019 soll die Umstellung auf DVB-T2-HD-Antennenfernsehen dann bundesweit abgeschlossen sein. Welche Regionen Deutschlands ab Ende MĂ€rz beziehungsweise ab Anfang November 2017 DVB-T2 empfangen, veranschaulicht die Karte.

Was ist neu?
Das kĂŒnftige Antennenfernsehen beschrĂ€nkt sich nicht mehr auf die SD-Auflösung, sondern wird in HD-QualitĂ€t ausgestrahlt. Möglich macht das ein besseres Videokodierungsverfahren, das HEVC oder auch H.265. HEVC reduziert die Anzahl der zu ĂŒbertragenden Bits und ermöglicht es, höher aufgelöste Bilder ĂŒber die Antenne zu ĂŒbertragen. Zudem profitieren die VerbraucherInnen von mehr Programmen. Um die schĂ€rfere BildqualitĂ€t und zusĂ€tzlichen Sender empfangen zu können, benötigen NutzerInnen auch neue Technik. Die bisherigen DVB-T-Receiver mĂŒssen durch neue EmpfĂ€nger ersetzt werden, die sogenannten DVB-T2-Receiver. HierfĂŒr haben sie zwei Möglichkeiten:
- Ein neuer Fernseher mit aktuellem EmpfÀnger
- Eine Set-Top-Box als separaten DVB-T2-Receiver
Wer sich fĂŒr die gĂŒnstigere zweite Option entscheidet, muss lediglich den DVB-T2-Receiver anschlieĂen. Verbunden werden die GerĂ€te mit einem HDMI- oder SCART-Kabel. Die bisherige Antenne ist weiterhin verwendbar, da DVB-T2 ĂŒber die gleichen Frequenzen sendet wie der VorgĂ€nger.

Die Receiver fĂŒr den neuen Standard finden VerbraucherInnen bereits seit Anfang des Jahres 2016 im Handel. Sie erkennen sie an dem grĂŒnen DVB-T2-HD-Logo.
Eine weitere Neuerung kommt mit dem Wechsel von DVB-T zum neuen, hochauflösenden Antennenfernsehen: Mit DVB-T2 HD sind nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender frei und ohne laufende Zusatzkosten empfangbar. Wer private Sender unverschlĂŒsselt sehen möchte, muss dafĂŒr bezahlen. Das Jahresabo kostet beim Netzbetreiber freenet TV knapp 70 Euro. Voraussetzung fĂŒr den Empfang ist entweder ein spezieller freenet-Receiver, der ĂŒber eine eingebaute Irdeto-EntschlĂŒsselung verfĂŒgt und an dem aufgedruckten freenet-Logo zu erkennen ist, oder ein CI+-Kartenschacht, ĂŒber den VerbraucherInnen mittels entsprechendem Modul die Privatsender freischalten.
Vorsicht bei blauschwarzem Logo
Receiver, die anstelle des grĂŒnen Logos nur den blauschwarzen DVB-T2-Schriftzug tragen, funktionieren in Deutschland möglicherweise nicht, sondern nur im europĂ€ischen Ausland.
Wichtige Funktionen und AnschlĂŒsse eines DVB-T2-Receivers
Ein Vorteil eines externen DVB-T2-Anschlusses in Form einer Set-Top-Box gegenĂŒber dem Empfangsteil im Fernseher besteht darin, dass die Set-Up-Boxen hĂ€ufig ĂŒber einige praktische Zusatzfunktionen verfĂŒgen. Welche Funktionen ein guter DVB-T2-Receiver mitbringen sollte, verraten wir unter diesem Abschnitt.
Irdeto-EntschlĂŒsselungssystem
Irdeto ist ein VerschlĂŒsselungssystem fĂŒr bezahltes Fernsehen. Receiver mit integriertem Irdeto-EntschlĂŒsselungssystem ermöglichen es, ohne zusĂ€tzliches CI+-Modul die verschlĂŒsselten Privatsender freizuschalten. Receiver mit EntschlĂŒsselungssystem sind anhand ihrer Seriennummer eindeutig zuzuordnen und können dementsprechend fĂŒr freenet TV aktiviert und freigeschaltet werden.
Aufnahmefunktion
Einige Receiver bieten ihren NutzerInnen die Möglichkeit, das laufende Programm auf einen USB-Stick oder eine USB-Festplatte aufzunehmen. Allerdings beschrÀnkt sich diese Option bei einigen EmpfangsgerÀten auf die öffentlich-rechtlichen Sender. Um die freigeschalteten Privatsender aufnehmen zu können, ist hÀufig ein Anruf bei der freenet-Hotline notwendig, um die Aufnahmefunktion zu aktivieren.
Timeshift (Zeitversetztes Fernsehen)
Bestimmte EmpfangsgerÀte mit USB-Speicher beinhalten neben einer Aufnahmefunktion das Feature Timeshift, das auch unter der Bezeichnung zeitversetztes Fernsehen bekannt ist. Mit dieser Funktion können AnwenderInnen eine Sendung zeitgleich aufnehmen und ansehen. So können sie das Programm beispielsweise pausieren, um spÀter weiterzusehen.
Kindersicherung
Um zum einen den Nachwuchs vor ungeeigneten TV-Inhalten zu schĂŒtzen und zum anderen zu verhindern, dass Kinder versehentlich oder beabsichtigt Einstellungen im MenĂŒ verĂ€ndern, sind viele DVB-T2-Receiver mit einer Kindersicherung und einer Alterskontrolle fĂŒr die empfangbaren Sender ausgestattet. Bei Aktivierung der Alterskontrolle mĂŒssen NutzerInnen beispielsweise eine meist vierstellige PIN eingeben, wenn sie Programme sehen möchten, die erst ab einem bestimmten Alter freigegeben sind.
HbbTV
DVB-T2-Receiver mit HbbTV sind vor allem fĂŒr BesitzerInnen eines FernsehgerĂ€ts ohne HbbTV interessant. Die AbkĂŒrzung steht fĂŒr âHybrid Broadcasting Broadband TVâ. Das bedeutet ganz einfach, dass vielfĂ€ltige TV-Empfangswege und Breitbandinternet es ermöglichen, neue Anwendungen, Informationen und Inhalte auf den Fernseher zu bringen. Internet und Fernsehen verschmelzen also miteinander. Beispiele fĂŒr solche Inhalte sind etwa die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender oder ein elektronischer TV-ProgrammfĂŒhrer (EPG) als Ersatz fĂŒr den etwas veralteten Video-Text.
Die wichtigsten AnschlĂŒsse
Um eine Verbindung zu anderen GerĂ€ten herstellen zu können, sind DVB-T2-Receiver mit diversen AnschlĂŒssen ausgestattet. Welche AnschlĂŒsse fĂŒr welchen Zweck notwendig sind, verraten wir im Folgenden:
Antenne In/Out
Um das Antennensignal empfangen zu können, benötigen DVB-T2-Receiver natĂŒrlich einen Antennenanschluss. Ăber âANT INâ, den Antenneneingang, verbinden AnwenderInnen sie mittels eines passenden Antennenkabels mit der Zimmer- oder Dachantenne. Ein Antennenausgang (âANT OUTâ) ist nur dann nötig, wenn noch ein weiteres GerĂ€t mit dem Antennensignal versorgt werden soll.
HDMI
Besonders wichtig ist das High-Definition Multimedia Interface, das eine Schnittstelle zur digitalen Ăbertragung von hochauflösenden und kopiergeschĂŒtzten Video- und Audiodateien darstellt. DarĂŒber verbinden AnwenderInnen den DVB-T2-Receiver mit ihrem Fernseher.
SCART
Der SCART-Anschluss ist gewissermaĂen der VorgĂ€nger der HDMI-Schnittstelle und ein europĂ€ischer Standard fĂŒr Verbindungen von Audio- und VideogerĂ€ten. Auch ĂŒber ihn können NutzerInnen ihren Receiver also mit dem Fernseher verbinden. Allerdings ist dabei zu beachten, dass der veraltete Anschluss technisch bedingt keine HD-QualitĂ€t ausgibt.
CI+
âCommon Interfaceâ-SteckplĂ€tze ermöglichen es, verschlĂŒsselte Pay-TV-Inhalte wie beispielsweise die privaten freenet-TV-Sender oder Sky zu empfangen. Dazu platziert der Anwender oder die AnwenderIn das CI+-Modul des entsprechenden Bezahlsenders in den CI+-Slot und empfĂ€ngt diesen gegen eine monatliche GebĂŒhr in hochauflösender QualitĂ€t. Dieser Anschluss ist besonders dann sinnvoll, wenn es sich nicht um einen freenet-Receiver handelt oder NutzerInnen zusĂ€tzliche Pay-TV-Angebote nutzen möchten.
USB
Ăber einen USB-Anschluss (Universal Serial Bus) schlieĂen NutzerInnen externe Speichermedien wie etwa einen USB-Stick oder eine USB-Festplatte an den Receiver an. So spielen sie darauf gespeicherte Medien wie Musik, Bilder oder Videos ĂŒber den Fernseher ab. VerfĂŒgt die Empfangsbox ĂŒber die entsprechende Funktion, können sie auch Programme aufnehmen, indem sie diese auf einem USB-Medium speichern.
Internetanschluss
Um HbbTV-Inhalte nutzen zu können, ist eine Internetverbindung erforderlich. HierfĂŒr sind die meisten Receiver mit einem WLAN-Modul sowie einem Netzwerkanschluss (LAN) ausgestattet. Die kabelgebundene Variante ĂŒber LAN empfiehlt sich fĂŒr eine besonders stabile Netznutzung, da das WLAN-Signal durch WĂ€nde und Decken geschwĂ€cht wird.
Audio-AusgÀnge
Um den Receiver an eine Stereo-Anlage oder ein anderes Sound-System anzuschlieĂen, sind gĂ€ngige EmpfangsgerĂ€te mit den dazu notwendigen TonausgĂ€ngen ausgestattet. Surround-Sound gibt es ĂŒber einen digitalen Audio-Ausgang.
Die wichtigsten Kaufkriterien â darauf sollten sie achten
Bei der Anschaffung eines DVB-T2-Receivers haben VerbraucherInnen die Qual der Wahl. Diverse Hersteller buhlen mit unterschiedlichen Designs und Features um ihre Gunst. Worauf KundInnen bei ihrer Wahl achten sollten, erlÀutern wir im Folgenden.

Der Funktionsumfang
Zu den Grundfunktionen, welche die meisten Modelle beinhalten, zĂ€hlen beispielsweise ein automatischer sowie ein manueller Sendersuchlauf, ein elektronischer TV-ProgrammfĂŒhrer und die Medienwiedergabe von USB-Inhalten. Viele Receiver ermöglichen auĂerdem das Erstellen von Favoritenlisten fĂŒr die gespeicherten Sender. Hierbei unterscheiden sich die verschiedenen Modelle hĂ€ufig hinsichtlich der Anzahl. Familien mit Kindern im Haushalt sollten zudem darauf achten, welche Art von Kindersicherung die GerĂ€te mitbringen. Beispielsweise verfĂŒgen einige Receiver nur ĂŒber eine Altersbegrenzung fĂŒr die Sender, wĂ€hrend andere Modelle zusĂ€tzlich eine MenĂŒsperre inkludieren. FĂŒr Fans des privaten Fernsehens ist darĂŒber hinaus eine integrierte Irdeto-EntschlĂŒsselung wichtig.
Das beiliegende Zubehör
Neben den enthaltenen Funktionen ist das im Lieferumfang enthaltene Zubehör ein wichtiges Kaufkriterium. Zum Standard gehören ein Stromkabel und eine Fernbedienung. FĂŒr AnwenderInnen, die mit ihrem Receiver die verschlĂŒsselten Privatsender empfangen möchten, ist eine beiliegende freenet-ID vorteilhaft. Praktisch ist es auch, wenn Hersteller ihren Produkten zur Fernbedienung die passenden Batterien beilegen.

Der Anschaffungspreis
Die Alternative zu einem DVB-T2-Receiver ist ein Fernseher mit integriertem DVB-T2-Empfangsteil. Die aktuellen Receiver sind jedoch bereits ab 30 Euro erhĂ€ltlich und damit deutlich gĂŒnstiger als ein neues TV-GerĂ€t. FĂŒr VerbraucherInnen, die mit ihrem vorhandenen Fernseher noch zufrieden sind, lohnt sich der Kauf eines DVB-T2-Receivers also unbedingt. Die meisten Modelle bewegen sich in einer Preisspanne zwischen 30 und 100 Euro. Dabei ergeben sich die Preisunterschiede in der Regel aus dem Funktionsumfang der GerĂ€te. Meist bieten höherpreisige GerĂ€te mehr Zusatzfunktionen wie zum Beispiel Timeshift und HbbTV sowie zusĂ€tzliche AnschlĂŒsse. Nur wenige GerĂ€te kosten ĂŒber 100 Euro. Allerdings können diese dann in der Regel neben dem Antennensignal noch Kabel- oder Satellitenfernsehen (oder gar beides) empfangen.
Die Inbetriebnahme
Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich hĂ€ufig auch darin, wie einfach sie sich in Betrieb nehmen lassen. Hierzu zĂ€hlen der Anschluss an den Fernseher und die Installation des GerĂ€ts. Eine gute Bedienungsanleitung erklĂ€rt Anwendern die Inbetriebnahme Schritt fĂŒr Schritt. Ăblicherweise schlieĂen sie die DVB-T-Antenne an den Receiver an, verbinden ihn per HDMI-Kabel mit dem Fernseher und schlieĂen ihn mit dem beiliegenden Kabel beziehungsweise Netzteil an den Strom an. Einige GerĂ€te sind automatisch in Betrieb, sobald sie mit Strom versorgt werden, wĂ€hrend anderen ĂŒber einen An-Aus-Knopf verfĂŒgen.

Viele DVB-T2-Receiver erleichtern ihren NutzerInnen die erste Inbetriebnahme mit einem Einrichtungsassistenten, der sie durch die notwendigen Schritte fĂŒhrt. In der Regel gehören dazu die Wahl der Sprache, der Region, der Untertitel und der Bildeinstellungen. Den Abschluss bildet der erste Sendersuchlauf.
Die Bedienung
DarĂŒber hinaus spielt bei einem DVB-T2-Receiver eine anwendungsfreundliche, einfache Bedienung eine tragende Rolle. Dazu zĂ€hlt etwa eine klar strukturierte MenĂŒfĂŒhrung und ein gut lesbares, verstĂ€ndliches MenĂŒ. AuĂerdem sollte sich der Receiver sowohl ĂŒber die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung als auch ĂŒber die Knöpfe am GerĂ€t komfortabel steuern lassen.

Die Fernbedienungen können sich je nach Receiver-Modell stark unterscheiden. Im Sinne der Benutzerfreundlichkeit sollten die Knöpfe groĂ sein, genĂŒgend Abstand zueinander haben und so angeordnet beziehungsweise gekennzeichnet sein, dass der User die Fernbedienung intutiv nutzen kann. Zudem sollte der Receiver auch bei gröĂeren AbstĂ€nden und spitzeren Winkeln zuverlĂ€ssig und reaktionsschnell auf die Befehle der Fernbedienung reagieren.
Bild, Ton & Signal
Besonders wichtig ist natĂŒrlich die EmpfangsqualitĂ€t. DVB-T2-Receiver haben grundsĂ€tzlich das Problem, dass der Empfang sehr stark vom Wetter abhĂ€ngig ist. Es ist also nicht unĂŒblich, dass ein Modell, das bei blauem Himmel alle verfĂŒgbaren Sender findet, bereits bei leichter Bewölkung nur noch einen Bruchteil davon aufspĂŒren kann. Bei schlechterem Signal treten auĂerdem Wackler im Bild auf, und der Ton stockt gelegentlich. DafĂŒr, wie gut Bild und Ton ĂŒberhaupt wiedergegeben werden können, ist der Fernseher verantwortlich.
AnschlĂŒsse
Je nachdem, wie AnwenderInnen ihren Receiver einsetzen möchten, benötigen sie verschiedene AnschlĂŒsse. Um ĂŒberhaupt ein Signal empfangen zu können, ist ein Antenneneingang notwendig. Voraussetzung, um das GerĂ€t mit einem Fernseher zu verbinden, ist ein HDMI-Anschluss. DarĂŒber hinaus ist ein USB-Anschluss nĂŒtzlich, um Bilder, Videos und Musik ĂŒber den Receiver abzuspielen beziehungsweise Programme aufzunehmen. Manche Modelle bringen zusĂ€tzlich einen SD-Karten-Slot mit. Wer den Receiver mit dem Internet verbinden möchte, muss auf einen entsprechenden Ethernet-Anschluss achten. Viele DVB-T2-HD-Receiver verfĂŒgen auĂerdem ĂŒber einen SCART-Anschluss, die Ă€ltere Alternative zum HDMI-Anschluss. Einige bringen zusĂ€tzlich einen Antennenausgang mit, ĂŒber den ein weiteres GerĂ€t mit dem Antennensignal versorgt werden kann.
Tipps fĂŒr einen guten Empfang
Selbst der beste DVB-T2-Receiver bedeutet natĂŒrlich nicht automatisch auch einen störungsfreien Empfang des Antennensignals. HierfĂŒr sind weitere Faktoren mitverantwortlich. Welche Tipps und Tricks Verbrauchern zu einem einwandfreien Empfang und einen optimalen TV-Genuss verhelfen, verraten wir im Folgenden.

Kostenloser Empfangscheck
Das offizielle Informationsportal dvb-t2hd.de bietet Verbrauchern die Möglichkeit, sich mittels Eingabe ihrer Postleitzahl ĂŒber die StĂ€rke des Empfangssignals in ihrer Region zu informieren. Diese Information spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl der geeigneten Antenne.

Die richtige Antenne
Die Wahl besteht zwischen einer Zimmer-, einer AuĂen- und einer Dachantenne. In Regionen mit schlechterem Empfang genĂŒgt eine Zimmerantenne meist nicht, um eine gute Ăbertragung zu erreichen. Hier verbessert sich der Empfang in der Regel mit einer AuĂenantenne, die etwa an der Hauswand oder am BalkongelĂ€nder angebracht wird. Reicht eine solche nicht aus, bleibt noch die Dachantenne als Alternative.

Antennen-Check
Wer mit der EmpfangsstĂ€rke unzufrieden ist oder gar keinen Empfang verzeichnet, sollte zunĂ€chst sicherstellen, dass die Antenne richtig eingesteckt und an die Stromversorgung angeschlossen ist. ZusĂ€tzlich ist es wichtig, dass die Versorgungsspannung der aktiven Antenne im Receiver-MenĂŒ aktiviert ist. Sind trotzdem keine Programme empfangbar, hilft es meist, den DVB-T2-Receiver auf seine Werkseinstellungen zurĂŒckzusetzen.

Der richtige Standort fĂŒr die Zimmerantenne
Bei Nutzung einer Zimmerantenne ist der Antennenstandort entscheidend fĂŒr die EmpfangsqualitĂ€t. Ăhnlich wie beim Mobiltelefon ist der Empfang in FensternĂ€he meist besonders gut. Als Hilfe zur Standortoptimierung nutzen Verbraucher nach dem Suchlauf die Pegel- und QualitĂ€tsanzeige ihres DVB-T2-EmpfĂ€ngers. GrundsĂ€tzlich sollte die Entfernung der Antenne zum Fernseher und Receiver zwei bis fĂŒnf Meter betragen.

Aktive statt passiver Zimmerantenne
Zimmerantennen unterteilen sich in passive und aktive Modelle. Im Gegensatz zur passiven Zimmerantenne benötigt eine aktive Antenne zusÀtzlichen Strom, den sie entweder aus dem Receiver oder mittels Netzteil aus der Steckdose bezieht. Aktive Zimmerantennen sind zwar etwas kostenintensiver als passive, verstÀrken aber das Signal und verbessern in signalschwÀcheren Regionen die EmpfangsqualitÀt.
Welche Programme empfange ich kostenlos?
In den bereits auf DVB-T2 umgestellten Regionen Deutschlands empfangen NutzerInnen aktuell knapp 40 Programme. Etwa die HĂ€lfte davon sind verschlĂŒsselte private Sender, die nur mit dem kostenpflichtigen freenet-Abo empfangbar sind. DVB-T2-NutzerInnen können insgesamt 21 Sender kostenlos empfangen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass sich die Anzahl der frei empfangbaren Sender je nach Region unterscheiden kann.
Noch mehr freie Sender mit freenet TV connect
Wem die Programmauswahl nicht genĂŒgt, der kann mit freenet TV connect noch mehr Sender kostenlos empfangen. Voraussetzung ist entweder ein connect-fĂ€higer Receiver oder ein Smart-TV, sodass NutzerInnen per Ethernet oder WLAN eine Internetverbindung herstellen können. Steht die Internetverbindung, erhalten User ganz ohne Anmeldung oder Abonnement Zugang zu IP-KanĂ€len, Mediatheken, Apps und On-Demand-Angeboten.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von DVB-T2-Receivern. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Im Januar 2017 testeten die ExpertInnen der Stiftung Warentest drei gĂŒnstige Receiver fĂŒr ARD, ZDF und alle freien Programme sowie zehn GerĂ€te mit integriertem Decoder fĂŒr Freenet TV. Die TesterInnen untersuchten die Produkte im Hinblick auf Bild und Ton, ihre Empfangsempfindlichkeit, ihre Handhabung, ihre Umwelteigenschaften, ihre Vielseitigkeit und ihr Datensendeverhalten.
Wer wenig Geld ausgeben möchte und sich mit einer Basisausstattung begnĂŒgt, ist mit dem Comag fĂŒr 49 Euro am besten beraten. Modernes Fernsehen mit mehr Komfort bietet dagegen der Schwaiger fĂŒr 117 Euro. Multimedia-Fans sollten zum Technisat Digipal Isio HD greifen, der mit HbbTV Zugriff auf die Mediatheken der Sender bietet. Letzterer wurde von den Testern mit der Testnote 1,7 (âGutâ) zum Testsieger gekĂŒrt. DafĂŒr mĂŒssen Interessierte jedoch mehr als 150 Euro ausgeben. Preis-Leistungssieger sind der Skymaster DTR 5000 fĂŒr 73 Euro und der Xoro HRT 8720 fĂŒr 66 Euro, die auch verschlĂŒsselte Programme anzeigen können. Insgesamt erhielten zehn Testmodelle das Testurteil âGutâ und drei das TestprĂ€dikat âBefriedigendâ.
Neben der Stiftung Warentest testete auch Computer Bild im Jahr 2019 16 DVB-T2-Receiver. Auf dem ersten Platz landete hier der DigiPal DAB+ von TechniSat mit der Testnote 1,8 (Testurteil âGutâ), dicht gefolgt von einem weiteren TechniSat-Modell, dem DigiPal ISIO HD mit der Testnote 1,9. Platz drei sicherte sich der Samsung GX-MB 540 TL mit der Testnote 2,2. Drei weitere TestgerĂ€te erhielten das Testurteil âGutâ, sieben zumindest ein âBefriedigendâ und drei lediglich ein âAusreichendâ.
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