Thermobindegerät Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mit einem Thermobindegerät erhalten Sie bei der Bindung von Dokumenten ein professionelles Ergebnis vergleichbar mit einem gebundenen Buch.
  • Bei Thermobindern kommen spezielle Mappenrücken zum Einsatz, in denen eine Klebeflüssigkeit erhitzt wird, die wiederum für die Klebebindung sorgt.
  • Binder mit Klebewirkung produzieren saubere und kompakte Mappen, die sich leicht transportieren und verschicken lassen.
  • Mit Thermobindern produzierte Mappen sind feuchtigkeitsbeständiger als die erzeugten Mappen bei anderen Bindearten wie der Stanzenbindung.
  • Die Aufheizzeit spielt eine Schlüsselrolle für die Effektivität eines Thermobinders.

Für eine schnelle und dauerhafte Bindung

Im Alltag gibt es viele Situationen, in denen gebundene Dokumente gefragt sind. Dabei kann es sich beispielsweise um Bewerbungsunterlagen, den eigenen Jahresabschluss oder Präsentationen für das nächste Meeting handeln. Um solche Bindungen herzustellen, gibt es verschiedene Geräte, die unterschiedliche Techniken einsetzen. Eine dieser Techniken ist die Thermobindung.

Thermobinder werden auch als Bindegeräte mit Klebebindung bezeichnet. Diese umschreibende Bezeichnung definiert bereits anschaulich, wie Thermobinder eine Bindung zwischen Dokumenten herstellen: Die Bindung wird über einen erhitzten Kleber erzeugt, der in speziell auf den Thermobinder abgestimmten Mappenrücken enthalten ist. Soft-Cover-Mappenrücken bilden das Zubehör des Bindegerätes, ohne das der Thermobinder nicht arbeiten kann.

Mit einem Thermobinder können Sie selbst Bücher binden.

Mit einem Thermogerät erhalten Sie eine professionelle Bindung mit der Anmutung eines Buches. Tatsächlich hat diese Technik ihren Ursprung in der Buchherstellung. 1940 entwickelte die Firma Dupont ein neues Klebeverfahren für die Buchbindung. Anstelle des bis dahin üblichen Kaltklebers wurde ein Schmelzkleber eingesetzt. Die Bindungswirkung mit dem Thermobindeverfahren ist wesentlich robuster und nachhaltiger. In modernen Thermobindegeräten kommt ebendiese spezielle Klebebindung mit geschmolzenem Kleber ebenfalls zum Einsatz. Die entstehende Bindung ist besonders sauber und flach. Das ist auch einer der wesentlichen Unterschiede zu anderen Techniken, bei denen Lochstanzen zum Einsatz kommen: Mit einem Thermobinder entstehen keine Löcher im Papier.

Binden auf Knopfdruck

Bindegeräte mit Klebebindung haben einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Bindearten. Der Bindevorgang kostet Sie weniger Zeit und Mühe. In der Vorbereitung müssen Sie die zu bindenden Dokumente nur in die Thermobindemappe und dann in das Gerät einlegen. Die Rückseite der Mappe ist auf der Innenseite mit einem Kleber versehen. Dieser wird im Erhitzungsprozess flüssig und verklebt die einzelnen Seiten miteinander. Somit setzen Sie mit einem Knopfdruck die Bindung in Gang.

Zwar ergibt sich je nach Leistung des Gerätes eine gewisse Zeitspanne, bis das Gerät erhitzt ist. Dafür entfallen die oft mühsamen Einlege- und Anpassungsarbeiten, wie sie für Stanzenbinder typisch sind. Während Sie sich in das Binden mit einem Stanzenbinder erst einarbeiten müssen, ist das bei einem Thermobindegerät nicht notwendig. Sie erzielen mit dem Thermobinder schnell ein hochwertiges Bindeergebnis ohne viel Übung, das auch hohen Ansprüchen im professionellen Bereich genügt.

Beim Transport, Versenden und Aufbewahren sind mit einem Thermobinder hergestellte Mappen ebenfalls praktisch. Anders als Mappen mit den typischen Lochstanzen sind thermogebundene Mappen problemlos stapelbar. Ebenso können Sie mit optional erhältlichen Abheftstreifen die Mappen in einen größeren Ordner integrieren.

Bindekapazität und Platzbedarf

Was die Kapazität und Menge der mit einem Thermobinder zu verbindenden Dokumente angeht, erreichen professionelle Thermobindegeräte eine maximale Bindungskapazität von etwa 400 bis 500 Blatt. Was das betrifft, sind Plastik- und Drahtbinder unter Umständen leistungsstärker. Allerdings entstehen mit diesen entsprechend schwere, eher unhandlichere Mappen. Viele Anwender ziehen deshalb Geräte mit Thermobindung vor. Sie weichen unter Umständen auf mehrere aufeinander aufbauende Mappen aus, wenn eine hohe Bindungskapazität gefragt ist. Schließlich lassen sich die thermogebundenen Mappen über die Heftstreifen bei Bedarf auf einfache Art und Weise zu einer größeren Einheit zusammenfassen. Für viele Zwecke reicht eine Kapazität von 300 bis 400 Blatt aus. Manche kleinere Geräte sind bei den Thermobindern auch nur auf Kapazitäten von 90 bis 100 Blatt ausgelegt. Hier kommt es auf die Wahl des Gerätes und die eigenen Ansprüche an.

Thermobinder sind im Vergleich zu schweren Spiralbindern kleiner und eleganter. Diese Bindegräte nehmen nicht so viel Platz in Anspruch. Deshalb eignen sie sich nicht nur für die klassische Büroumgebung, sondern auch für ein gut ausgestattetes Home-Office und das Hobby auf kleinerem Raum.

Die verschiedenen Ausführungen

Die Grundtechnik ist bei allen Bindegeräten mit Klebebindung gleich. Jeder Thermobinder benötigt ein Heizelement, das den in den Mappenrücken befindlichen Kleber erhitzt. Hier kommt bei Thermobindern eine elektrische Heizplatte im Boden zum Einsatz.

Unterscheiden können sich Thermobinder unter anderem

  • in der Bindeleistung (90 bis 500 Blatt),
  • bei der Aufheizzeit,
  • bei der verarbeitbaren Papierstärke,
  • beim Bedienkomfort,
  • bei Sicherheitsfunktionen wie einem Überhitzungsschutz durch Abschaltung,
  • im verwendbaren Dokumentenformat (meist DIN4, DIN5, DIN6 oder Sonderformate) sowie
  • bei den Zusatzfunktionen, etwa einer integrierten Laminier- oder Rüttelfunktion.

Je nachdem, ob es sich um ein günstiges oder ein High-End-Gerät handelt, variieren die Verarbeitung, die Ausstattung, die Bindeleistung und der Anwendungskomfort. Viele Hersteller bieten beide Ausführungen an. Insoweit sind die Grenzen zwischen einem professionellen Gebrauch und einem Einsatz für den Hausgebrauch fließend. Es hängt vor allem von Ihren individuellen Anforderungen an einen Thermobinder ab, ob Sie sich für einen einfaches oder ein hochwertigeres Modell entscheiden.

Einfache Thermobinder

In der Basisversion, die bereits ab 40 Euro erhältlich ist, verfügt ein Bindegerät zur Klebebindung über einen Schacht, in den die vorbereitete Thermobindemappe eingelegt wird. Mit einem Schalter wird nach dem Einlegen der Erhitzungsprozess in Gang gesetzt. Je nach Ausstattung beendet ein Thermoschalter den Erhitzungsprozess mit dem Erreichen einer bestimmten Betriebstemperatur. Bei anderen, meist etwas aufwendiger ausgestatteten Geräten sorgt eine Zeitsteuerung für die Prozessregelung. Die meisten Geräte zeigen über ein optisches oder akustisches Signal das Ende des Bindevorganges an.

Zwar sind einfache Thermobinder unkomplizierter in der Handhabung, dafür ist ihre Bindeleistung meist auf 100 Blatt begrenzt. Noch dazu fehlen ihnen Komfortfunktionen.

Vorteile
  • Einfache, überschaubare Funktionen
  • Günstig in der Anschaffung
Nachteile
  • Begrenzung der Bindeleistung um 100 Blatt
  • Keine Komfortfunktionen

Hochwertigere Thermobinder mit zusätzlichen Funktionen

Auch die High-End-Geräte, die etwa ab 110 Euro zu erwerben sind, unter den Thermobindern setzen sich aus einem Schacht für die vorbereitete Bindemappe sowie einem elektrischen Heizgerät im Boden zusammen. Allerdings bieten sie mehr Komfort und zusätzliche Funktionen. Beispielsweise lassen sich bei manchen Geräten verschiedene Temperaturen einstellen.

Bei höherpreisigen Thermobindern ist in der Regel auch die Aufheizzeit kürzer. Ebenso wird der Bindevorgang häufig in einer kürzeren Zeitspanne als bei einfacheren Geräten abgeschlossen. Gute Thermobinder schalten sich automatisch nach dem Aufheizen oder einer bestimmten Zeit der Nichtbenutzung ab. Viele integrieren einen Schutz gegen Überhitzung – hier kommt es zur automatischen Abschaltung, wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird.

Für gewöhnlich bieten aufwendigere Thermobinder einen zusätzlichen Abkühlungsschacht, in den die fertiggestellte Thermomappe zum Abkühlen eingelegt werden kann. Hochwertige Bindegeräte mit Klebebindung verfügen außerdem über eine motorbetriebene Boden- oder Seitenplatte, die mithilfe einer Rüttelfunktion für eine bessere Bindung sorgt. Außerdem sind einige Thermobinder äußerst platzsparend zusammenklappbar. Noch dazu lassen sich mit vielen Geräten nicht nur Thermomappen binden, sondern auch Dokumente laminieren. Die meisten hochwertigen Geräte können mit einer Bindeleistung von 300 bis 500 Blatt bei einer Papierstärke von 80 Gramm pro Quadratmeter (gr/m²) problemlos im professionellen Bereich eingesetzt werden. Hier lassen sich auch variable Breiten bei den Binderücken einstellen.

Vorteile
  • Komfortausstattung
  • Bindeleistung von bis zu 500 Blatt
  • Erleichterung der Arbeit dank Zusatzfunktionen
Nachteile
  • Teurer in der Anschaffung

Den passenden Thermobinder auswählen

Im Idealfall wählen Sie den passenden Thermobinder danach aus,

  • welche Bindeleistung Sie benötigen,
  • wie oft Sie das Gerät einsetzen und
  • wie viel Platz für die Aufstellung zur Verfügung steht.

Weitere Kaufkriterien sind in der folgenden Tabelle erfasst:

Einfacher ThermobinderHochwertiger Thermobinder
Geeignet fürGelegentliche Nutzung und geringere BindeleistungProfessionelle, häufige Nutzung und höhere Bindeleistung
KomfortGeringHoch
PreisGünstigGehoben

Einige Geräte zum Klebebinden sind mit zusätzlichen Komfortfunktionen und besseren Basisfunktionen ausgestattet. Im Anschluss finden Sie nähere Erläuterungen dieser Funktionen, um besser entscheiden zu können, welche Sie benötigen und auf welche Sie verzichten können.

Vom zusätzlichen Abkühlschacht bis zur Abschaltautomatik: die wichtigsten Kriterien im Überblick.

Integrierte Laminierfunktion

Bei dieser Funktion handelt es sich um ein Extra, das nicht mit dem eigentlichen Bindevorgang verbunden ist. Sie ist besonders nützlich, wenn Sie in Ihrem Heimbüro nur ein Gerät für zwei verschiedene Vorgänge einsetzen möchten. Damit sparen Sie Geld und Platz.

Rüttelfunktion

Mit einem eingebauten Motor soll durch Rütteln eine noch bessere Bindung der Dokumente erzielt werden. Diese Komfortfunktion ist zwar „nice to have“, jedoch nicht ausschlaggebend für die Bindewirkung und somit nicht kaufentscheidend.

Zusätzlicher Abkühlschacht

Ein zusätzlicher Schacht erleichtert Ihnen insbesondere dann das Arbeiten, wenn Sie in kurzer Zeit mehrere Thermomappen herstellen möchten. Für den Kauf entscheidend ist diese Funktion aber eher nicht.

Hohe Bindungsleistung

Bei der Bindungsleistung kommt es ganz auf Ihre individuellen Ansprüche an. Müssen Sie häufiger Mappen mit mehreren 100 Blättern herstellen, kommt für Sie nur ein Gerät infrage, das diese Leistung erbringt. Die Bindungsleistung ist deshalb ein entscheidender Kauffaktor.

Aufheizzeit

Die Geräte unterscheiden sich in puncto Heizzeit für gewöhnlich um bis zu ein bis zwei Minuten. Im professionellen Bereich kann die Heizzeit deshalb ein ernst zu nehmender Kauffaktor sein, wenn Sie beispielsweise täglich mehrere gebundene Mappen herstellen müssen.

Erweiterte Sicherheitsfunktionen

Kommt das Bindegerät täglich im laufenden Bürobetrieb zum Einsatz, kann es sinnvoll sein, dass es sich bei Nichtbenutzung automatisch abschaltet. Auch ein Schutz vor einer Überhitzung durch eine automatische Abschaltung ist ratsam. Damit verringern Sie das Risiko, das eingeschaltete Gerät in der Hektik des Alltags zu vergessen. Bei seltener Benutzung kommt es weniger auf Abschaltautomatik an, weil Sie hier in der Regel einen Arbeitsvorgang abschließen und das Gerät sofort wieder beiseitestellen.

Darauf ist bei der Nutzung zu achten

Thermobinder sind genau wie typische andere elektrische Geräte zu pflegen. Sie sollten nicht einstauben, nicht verschmutzen und nicht in der Nähe von Wasser zum Einsatz kommen. Die Reinigung sollte lediglich mit einem feuchten Tuch erfolgen. Wichtig ist, regelmäßig die elektrische Zuleitung des Gerätes auf Fehler oder eine Entfernung der Isolierung zu untersuchen. Geräte, bei denen die Zuleitung solche Effekte aufweist, sollten nicht mehr eingesetzt werden.

Je nach Ausstattung ist darauf zu achten, das Gerät nach Gebrauch wieder auszuschalten und vom Strom zu nehmen. Bei Geräten mit automatischer Abschaltung spielt dieser Aspekt eine kleinere Rolle. Im Umgang mit frisch erstellten Thermomappen ist zu beachten, dass die Bindegeräte eine entsprechende Bindetemperatur erreichen und sich die fertig gestellte Mappe zunächst abkühlen muss. Die erhitzten Mappenrücken sollten deshalb kurz nach der Erstellung nicht angefasst werden. Geräte, die über einen gesonderten Abkühlschacht verfügen, sind in dieser Hinsicht besonders praktisch.

Nach der Nutzung muss der Mappenrücken erst etwas abkühlen.

Insbesondere bei einfach ausgestatteten Thermobindern sollten Sie mit den Händen nicht in die Nähe der elektrischen Heizung gelangen. Deshalb sollte die Mappe in das noch nicht eingeschaltete Gerät eingelegt werden; der Schalt- und Erhitzungsvorgang wird erst nach dem Einlegen in Betrieb genommen.

Achtung

Thermobinder dürfen ausschließlich mit dafür vorgesehenen Thermomappen zum Einsatz kommen. Nur diese speziellen Mappen verfügen über den erhitzbaren Kleber im Mappenrücken. Ungeeignete Mappen, wie sie beispielsweise bei Stanzengeräten genutzt werden, führen nicht zu einer Klebebindung und können das Gerät beschädigen. Thermomappen sind ein unverzichtbares Zubehör für die Thermobindung. Ohne sie arbeitet das Gerät nicht.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Thermobindegeräten. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Etablierten Testportale wie Stiftung Warentest, ÖKO-TEST, Haus & Garten Test sowie ETM Testmagazin beschäftigten sich bisher noch nicht mit Thermobindern. Auch Bindegeräte an sich wurden von ihnen noch nicht getestet. Auf anderen Testportalen werden Bindegeräte häufiger als Kategorie im Ganzen getestet. Hier stehen Thermobinder im Test verschiedenen Spiralbindern gegenüber. Bei diesen Tests wird für Thermobinder besonders die einfache Nutzung und Anwendbarkeit im Vergleich mit anderen Bindegeräten hervorgehoben. Für die Tester spielt es in dieser Unterkategorie eine große Rolle, wie lange ein Gerät braucht, um sich aufzuheizen. Die Aufheizzeit macht beim Test einen großen Teil der Effektivität eines Thermobinders aus.


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