Android Tablet Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Das offene Betriebssystem Android erlaubt Nutzern ebenso wie Herstellern eine weitreichende Individualisierung der Benutzeroberfläche.
  • Ob für gelegentliche Surfer, Einsteiger oder High-End-Verbraucher – Android-Tablets sind in allen Preisklassen zu finden und weit verbreitet.
  • Je nach Nutzergruppe und Verwendungszweck gibt es 7- bis 9- oder 10- bis 13-Zoll-Tablets sowie auf Multimedia-Fans-, Office-Anwender, Gamer und Kinder spezialisierte Modelle.
  • Im Hinblick auf die Hardware spielen Kriterien wie die Display-Technologie, die Prozessorleistung und die Akkulaufzeit eine große Rolle.
  • Zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen gehören neben verschiedenen Anschlüssen auch Lautsprecher, eine Kamera samt Mikrofon und ein Sperrmechanismus.
Die besten Android-Tablets im Vergleich

Android-Tablets – Die kompakten Unterhaltenszentren

Sei es zum Lesen im Park, zum Surfen auf der Couch oder zum Anschauen von Serien in Bus und Bahn – der Tausendsassa Tablet findet in den unterschiedlichsten Bereichen Verwendung. Die kleinen Geräte ermöglichen fast alle Funktionen, die auch ein Laptop oder Desktop-PC bereithalten, allerdings in einem kompakteren Format und binnen weniger Sekunden einsatzbereit. Dank der zahlreichen Apps sind die Einsatzmöglichkeiten eines Tablets nahezu unbegrenzt. Die Leistung neuer Modelle genügt längst für weit mehr als das bloße Nachschlagen von Informationen im Internet und wird selbst den Hardware-Anforderungen von Gamern gerecht. Multimediale Features wie das Streaming, Social-Media-Apps und eine integrierte Kamera sorgen für viele Entertainment-Möglichkeiten. Neben dieser Funktionsvielfalt spricht auch die komfortable Bedienung über einen Touchscreen für die kleinen Multitalente. Ist das Mitführen eines Laptops in manchen Situationen zu umständlich, so erweist sich ein handliches, leichtgewichtiges Tablet als optimaler Begleiter.

Kompakt und funktionsreich waren die Minicomputer aber nicht immer:

Entwicklung des Tablets
Die Entwicklung des Tablets vom klobigen Kasten bis hin zum heutigen Kultobjekt.

In kürzester Zeit sind weitere Hersteller mitgezogen. Auch das von Google entwickelte Betriebssystem Android ließ nicht lange auf sich warten und setzte alles daran, mit der Konkurrenz gleichzuziehen.

Nach einer Statista-Auswertung des Jahrs 2018 betragen in Deutschland die Anteile der führenden Betriebssysteme am Absatz 62,0 ProzentApples Betriebssystem iOS verzeichnet hingegen lediglich 23,4 Prozent und Microsofts Windows 14,6 Prozent. Diese ungleichmäßige Verteilung hängt vor allem damit zusammen, dass Android im Niedrigpreissegment auf fast jedem Gerät installiert ist. Wer ein gutes Tablet möchte, muss jedoch nicht zwangsweise zum teuren iPad greifen. Auch unter Android-Tablets gibt es eine breite Auswahl an qualitativ hochwertigen Geräten, die nicht gleich Mondpreise dafür aufruft, wie die Konkurrenz aus dem Hause Apple es gern mal tut.

Marktanteile Tablet Betriebssysteme
Die Marktanteile der führenden mobilen Betriebssysteme im Vergleich.

Masse statt Klasse? Eine Frage des Preises

Android-Tablets sind in zahlreichen Varianten und nahezu allen Preisklassen zu finden, zu den beliebtesten gehören die Samsung Galaxy Tab-Reihe sowie die MediaPad-Tablets des Herstellers Huawei. Zur Orientierung für Kaufinteressenten in der Vielfalt der Android-Tablets stellen wir vier Segmente vor, in die sich Tablets verschiedener Qualitätsstufen einordnen lassen können:

Android-Tablet Preisklassen
100, 200 oder gar 500 Euro? Das bieten Tablets in den unterschiedlichen Preisklassen.
Tablets unter 100 Euro: Für die gelegentlichen Surfer

Zwar gibt es sehr günstige Tablets bereits ab 40 Euro, diese Schnäppchen sind jedoch in der Regel fast unbrauchbar langsam und mit einer niedrigen Displayauflösung versehen. Von Geräten zu derartigen Dumpingpreisen sollten sich Nutzer also tunlichst fernhalten. Nutzbarer werden Tablets erst, wenn sie sich der 100-Euro-Grenze nähern. Bei Tablets in dieser Preisregion sind für gewöhnlich weniger leistungsfähige Dual- oder Quad-Core-Prozessoren verbaut, ihr Arbeitsspeicher beläuft sich auf ein bis zwei Gigabyte, sodass die Datenverarbeitung viel Zeit in Anspruch nimmt, und der interne Speicherplatz beträgt häufig eher beschränkte 16 Gigabyte. Auch die Akkulaufzeit lässt aufgrund der weniger leistungsfähigen Technik mit einer Dauer von drei bis fünf Stunden eher zu wünschen übrig. Eine größtenteils nachlässige Verarbeitung verbunden mit einer Software, die kaum Updates verspricht, bedeutet üblicherweise eine vergleichsweise kurze Lebensdauer.

Tablets unter 100 Euro lohnen sich für Anwender, die zu Hause gelegentlich im Internet surfen und sich auf Standard-Apps wie das E-Mail-Konto oder den Browser beschränken. Das Anschauen von Fotos und Videos ist durchaus möglich, wenn die Nutzer keine HD-Qualität erwarten.

Tablets unter 200 Euro: Für die Mittelklasse

Die Ausstattung von Tablets im Preisbereich zwischen 100 und 200 Euro ist vielfältiger und auch hochwertiger, das Display schärfer (mindestens 1.280 mal 800 Pixel können Verbraucher erwarten), die Verarbeitung robuster. Sie sind für gewöhnlich mit zwei bis vier Gigabyte RAM versehen. In der Regel sparen die Hersteller in diesem Preisbereich an der Akkulaufzeit, die mit drei bis acht Stunden kurz ausfällt, während andere Geräte wiederum eine geringere Displayleuchtkraft aufweisen.

Tablets unter 200 Euro lohnen sich für alle Einsteiger, die ihr Gerät vor allem zu Hause zum Surfen nutzen, da der Verzicht auf lange Akkulaufzeiten und 3G- beziehungsweise LTE-Module in den eigenen vier Wänden dank des verfügbaren WLANs kaum ins Gewicht fallen. Wer gern Fotos und Filme auf dem Tablet anschaut, sollte zwar keine allzu hohen Ansprüche an die Bildqualität haben, kann aber zumindest auf Blickwinkelunabhängigkeit, satte Farben und hohe Kontrastwerte zählen. Für Verbraucher, die viele Apps, Filme und Fotos speichern möchten, sind Geräte in dieser Preisklasse jedoch nur geeignet, wenn sie sich mit einer SD-Karte aufrüsten lassen. Bekannte Vertreter dieser Preisklasse sind das Samsung Galaxy Tab A T580N oder das Lenovo Tab4.

Bildqualität aus jedem Blickwinkel

Je nach Blickwinkel kann es auf dem Tablet-Display zu Farbverfälschungen kommen, die das Seherlebnis beeinträchtigen. Handelt es sich um ein blickwinkelunabhängiges Tablet, müssen Nutzer nicht dauerhaft in derselben Position verbleiben, um die Bildqualität aufrechtzuerhalten.

Tablets unter 500 Euro: Für die High-End-Verbraucher

Die Auswahl an Tablets in der Mittelklasse, zwischen 200 und 500 Euro, ist vergleichsweise dünn. Geräte in dieser Preiskategorie sollten mindestens mit einer Full-HD-Auflösung) sowie einem Arbeitsspeicher von wenigstens vier Gigabyte ausgestattet sein. Mit einem internen Speicher von wenigstens 32 Gigabyte stoßen Nutzer, die viele Fotos, Videos und Apps auf dem Gerät abspeichern wollen, selbst ohne die Aufrüstung per SD-Karte nicht allzu schnell in ihre Grenzen. Zu der gehobeneren Ausstattung gehören außerdem für gewöhnlich vier Lautsprecher, die einen ordentlichen Klang erzeugen, und ein Smartpen, ein Digitalstift, der handschriftliche Texte und Grafiken auf das Tablet überträgt.

Diese Tablets in Markenqualität im mittleren Preissegment sind für all diejenigen interessant, die viel Zeit damit verbringen, Filme und Serien zu schauen. Dank leistungsstarker Prozessoren kommen selbst Gamer auf ihre Kosten. In dieser Preisklasse liegen beispielsweise das Huawei MediaPad M5, das Lenovo Tab P10 sowie das Samsung Galaxy Tab A590.

Tablets ab 500 Euro: Für die Profis

Tablets der Oberklasse halten den neusten Stand der Technik bereit: schnelle Prozessoren mit leistungsfähigen Grafikeinheiten, hochauflösende Displays mit Ultra-HD- und AMOLED-Technologie (2.560 mal 1.440 Pixel) und schnelle Datenempfangs-Standards, die unterwegs ruckelfreies Streamen ermöglichen. Die Akkukapazität dieser Geräte beträgt bis zu 15 Stunden. Der interne Speicher sollte mindestens 64, besser noch mehrere hundert Gigabyte betragen.

Tablets dieser gehobenen Preiskategorie lohnen sich für Verbraucher, die einen mobileren Ersatz für ihren Laptop suchen. Wegen des hochwertigen Displays und des differenzierten Surround-Sounds eignen sie sich gut für Multimedia-Anwendungen. Profi-Features wie eine Stiftunterstützung samt Handballenerkennung für Notizen und Skizzen sowie ein Iris-Scanner zusätzlich zur Gesichtserkennung bieten optimalen Schutz für private Daten.

Tablet-Typen nach Einsatzgebiet

Unterschiedlichste Hard- und Software-Kombinationen von Android-Tablets erfüllen vielerlei Ansprüche und Einsatzzwecke. Wir unterscheiden zur Orientierung folgende Typen:

Tablet Einsatzgebiete
Tablets zum Spielen, für den täglichen Einsatz im Büro, zum Streamen oder für das Kind.
  • Multimedia-Tablets: Multimedia-Tablets sind speziell für die Wiedergabe und das Speichern von Unterhaltungsmedien ausgerüstet. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem das Aufbereiten von Texten und E-Books, das Abspielen von Musik sowie das Streamen von Videos und Filmen.
  • Business-Tablets: Wer auf die MicrosoftOffice-Programme wie Microsoft WordPowerPoint und Excel nicht verzichten möchte, muss nicht zwangsweise zum Windows-Tablet greifen. Auch Android-Anbieter haben auf den Büroalltag ausgerichtete Business-Tablets im Sortiment.
  • Gaming-Tablets: Hardwareseitig auf die Nutzung mobiler Spiele-Apps und Online-Games optimiert sorgen Gaming-Tablets mit optimalen Bild-, Klang- und Bedienungs-Features für ein rundes Spielerlebnis.
  • Kinder-Tablets: Bei Kinder-Tablets handelt es sich um griffigere Varianten des klassischen Tablets. Die Betriebsoberfläche samt Browser ist so gestaltet, dass Eltern diese einfach und individuell kontrollieren können. Gerätesperren verhindern unbeabsichtigte Online-Käufe, schützen vor nicht-altersgerechten Inhalten und übermäßiger Nutzungsdauer.

Das Betriebssystem Android: flexibel, offen und breit aufgestellt

Wer sich ein Tablet kaufen möchte, muss sich zunächst mit der Frage beschäftigen: AppleGoogle oder Microsoft? Da diese drei Anbieter den Markt dominieren, führt an ihnen kein Weg vorbei. Ausschlaggebend für die Wahl des passenden Betriebssystems sind unter anderem die Bedienung beziehungsweise Menüführung des Systems, die Synchronisation mit anderen Geräten und die App-Auswahl.

Was bedeutet eigentlich OS?

Tablet-, Smartphone- und Computer- Anbieter versehen ihre Produktnamen häufig mit dem Zusatz „OS“ (Android OSiOS). Das Kürzel steht für das englische Wort „Operating System“ und bedeutet im Deutschen nichts anderes als Betriebssystem.

Die Vorzüge des Android-Betriebssystems

Da Apple für die meisten Verbraucher zu teuer und der Marktanteil von Microsoft gering ist, fällt die Entscheidung in vielen Fällen schnell auf Android – und damit indirekt auf den Entwickler Google.

Flexibel und individualisierbar

Im Gegensatz zu Apples iOS ist Android nicht an seinen Urheber gebunden, sondern offen für die verschiedensten Hersteller. Das bedeutet, dass jeder Tablet-Anbieter das Betriebssystem auf seinen Geräten einsetzen und sogar modifizieren kann. Folglich können selbst günstige Tablets mit dem Betriebssystem ausgestattet werden, was das System bei Herstellern und Verbrauchern gleichermaßen beliebt macht. Da es Nutzern die Möglichkeit bietet, die Oberfläche zu individualisieren, können sie ihren Geräten einen eigenen Akzent verpassen. Bei Android testen Nutzer beispielsweise selbst, ob sie die Apps vom Homescreen verbannen oder ob sie anstelle der Apps lieber Widgets die Funktionen auf dem Hauptbildschirm ausführen lassen, was das Handling vereinfacht. Selbst die Schriftarten, App-Symbole und Anzeigeelemente sind veränderbar. Dahingegen sieht die iOS-Benutzerfläche – abgesehen von der Anordnung der Apps und Ordner sowie der Wahl des Hintergrundbildes – auf jedem Gerät identisch aus.

Auch den Herstellern bietet das Android-Betriebssystem viel gestalterischen Freiraum, sodass sie jeweils mit leicht abgewandelten Interfaces aufwarten. Die Widgets und Apps unterscheiden sich zwar im Detail, dennoch bleibt die Grundstruktur stets erhalten, sodass ein Umstieg zu einem anderen Anbieter mühelos gelingt.

Google-Integration ganz ohne Zwang

Das umfangreiche App-Angebot im Google Play Store reicht vom Unterhaltungsbereich über den Gesundheits- und Fitnesssektor bis hin zu bürorelevanten Anwendungen und umfasst obendrein zahlreiche Bücher, Spiele und Videos. Allerdings unterliegt der Play Store keinen so strengen Kontrollen wie etwa Apples App Store, sodass sich Nutzer beim Herunterladen böswilliger oder fehlerhaft entwickelter Programme Schadsoftware einfangen können. Zu den von Google selbst entwickelten Programmen und Diensten gehören unter anderem der Cloud-Speicher Google Drive, der Browser Google Chrome sowie der Google Calendar und das E-Mail-Programm Google Mail. Anders als bei Apple-Tablets, die auf den Apple App Store beschränkt sind, lassen sich Anwendungen auf Android-Geräten neben dem Google Play Store aus jeder beliebigen Quelle installieren.

Ein Manko des offenen Betriebssystems ist jedoch die unterschiedliche Verbreitung der Android– Versionen: So nutzt lediglich ein kleiner Anteil der Geräte die neueste Version. Schuld daran ist vor allem die Vielzahl an Herstellern, die eine Weiterleitung der neuesten Updates an ihre Nutzer versäumen. Darüber hinaus benötigen sie häufig lange Zeit dafür, die Updates des unveränderten Google-Betriebssystems für ihre eigenen Weiterentwicklungen anzupassen, oder sie nehmen die Updates teils bewusst wegen des Entwicklungsaufwandes gar nicht erst vor.

verschiedene Android Versionen
Die Bezeichnungen der Android-Versionen sind an bekannte Süßigkeiten orientiert.

Da Android-Tablet-Hersteller selbst entscheiden, ob sie ein Update auf die aktuelle Version anbieten, erhalten Käufer unter Umständen ein Gerät, auf dem ein veraltetes Betriebssystem installiert ist. Unternehmen sind eher daran interessiert, neue Modelle zu verkaufen, anstatt ältere Geräte mit einer neuen Software zu versorgen. Zwar laufen die Tablets auch mit älteren Versionen, da für manche Apps aber keine Updates mehr angeboten werden, funktionieren sie eventuell nicht mehr einwandfrei. Außerdem sorgt ein Update auch immer dafür, dass Sicherheitslücken geschlossen werden. Für gewöhnlich informiert das Gerät seinen Nutzer automatisch darüber, sobald eine Aktualisierung des Betriebssystems ansteht.

Vorteile

  • Flexibles und offenes System
  • Individualisierbare Benutzeroberfläche
  • Umfassender App-Store
  • Große Hersteller- und Modellauswahl
  • Leicht mit anderen Geräten zu verbinden
  • Auswahl aus großer Preisspanne

Nachteile

  • Updates nicht für jedes Gerät möglich
  • Play Store unterliegt keinen strengen Kontrollen

Apple, Windows und Amazon – Die Konkurrenz

Neben dem weit verbreiteten Betriebssystem Android stehen Kaufinteressenten die Betriebssysteme Apple iOSMicrosoft Windows sowie das Android-Derivat FireOS von Amazon zur Wahl. Dank seiner jeweiligen Fähigkeiten besitzt jedes System andere Stärken und Schwächen.

iOS: Für die Performer

Während Androids Bedienelemente mit unzähligen Optionen ausgestattet sind, gilt iOS aufgrund seiner reduzierten Aufmachung als sehr anwenderfreundlich. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv gestaltet und optimal auf die Hardware abgestimmt, da Soft- und Hardware vom selben Hersteller stammen. Auch das Medienangebot ist sehr umfangreich und unterstützt unter anderem Streaming-Anbieter wie Netflix und Spotify. Doch Apples Ökosystem ist in sich geschlossen, also exklusiv für Geräte des Herstellers gedacht. Apps lassen sich folglich ausschließlich über den betriebseigenen Store und nicht wie bei Android aus jeder beliebigen Quelle erwerben. Das iPad ist vor allem als Premiumprodukt konzipiert.

Windows: Für die Business-Nutzer

Der große Vorteil von Windows ist, dass der Entwickler ein einziges Betriebssystem auf all seinen Geräten einsetzt, egal ob PC, Laptop, Tablet oder Smartphone. Aufgrund dieser umfassenden Crossplay-Funktion haben Anwender ihre Office-Anwendungen, Dokumente, Kommunikationskanäle und Games auf jedem verbundenen Gerät parat. Allerdings erkennen Windows-Tablets Eingaben mit dem Finger oder dem Touch-Pen schlechter und auch die Menüs sind im Tablet-Modus umständlicher gestaltet. Das Betriebssystem benötigt einen großen Arbeitsspeicher von mindestens zwei Gigabyte, um flüssig zu laufen – ein Nachteil auf Einsteiger-Tablets. Das App-Angebot des Microsoft Stores ist zudem vergleichsweise klein.

Fire OS: Für die Streamer

Von Google entwickelt, von Amazon modifiziert: Das Betriebssystem Fire OS besitzt eine einfach gestaltete Benutzeroberfläche und ist ideal für die Nutzung von Multimedia-Anwendungen – insbesondere von Amazon-Streaming-Angeboten. Aufgrund der Bindung an den Amazon-Shop ist die individuelle Modifikation des OS ähnlich eingeschränkt wie bei iOS-Geräten. Im Vergleich zum Google Play Store und Apple App Store ist die Auswahl an Apps zudem sehr begrenzt.

Kaufberatung – Die richtige Hardware für jeden Anspruch

Zwar ist mit der Wahl des Betriebssystems bereits eine der wichtigsten Kaufentscheidungen getroffen, neben der Software sind es jedoch vor allem die Hardware-Komponenten, die darüber entscheiden, ob ein Nutzer sein Tablet optimal für seine Zwecke nutzen kann. Je nach Zweck ist eine andere Ausstattung geeignet: von der Displaygröße über den Prozessor bis hin zum Speicherplatz. Kommt das Gerät häufiger auf Reisen zum Einsatz, benötigt es eine möglichst lange Akkulaufzeit. Wer sein Tablet hingegen nur zum Surfen oder Lesen benutzt, braucht keine hohe Rechenleistung.

Das Display

Android-Tablets lassen sich hinsichtlich ihrer Größe in zwei Klassen aufteilen: 7- bis 9-Zoll- und 10- bis 13-Zoll-Tablets. Die Wahl ist abhängig von den eigenen Bedürfnissen:

7-9 Zoll Tablets
7- bis 9-Zoll-Tablets

Tablets mit sieben oder acht Zoll (17,8 bis 20,3 Zentimeter Diagonale) eignen sich für den mobilen Einsatz, etwa für Pendler, da sie bei dieser Größe und einem Gewicht zwischen 250 und 400 Gramm besonders handlich sind. Auch für das gelegentliche Surfen im Web oder das Lesen von E-Books sind sie ideal. Modelle mit neun Zoll Bildschirmdiagonale bieten den Mittelweg zwischen Handlichkeit und Displaygröße.

10-13 Zoll Tablets
10- bis 13-Zoll-Tablets

Mit der Größe eines DIN-A-5-Blattes vergleichbar bieten 10-Zoll-Tablets mehr Platz für die Darstellung von Webseiten, Videos oder Schreibdokumenten. Wer mit Grafikprogrammen arbeiten oder Spielfilme anschauen möchte, ist mit einer Diagonale von 25,65 Zentimetern (zehn Zoll) und einem Gewicht zwischen 400 und 650 Gramm gut bedient. Sollte das Gerät eher selten unterwegs zum Einsatz kommen, bietet sich auch eine Bildschirmgröße von 11 oder 12 Zoll an.

Der Touchscreen

Bei einem Tablet-Display unterscheidet man zwischen einem kapazitiven und einem resistiven Touchscreen. Erstere reagieren selbst auf leichte Berührungen, letztere auf Druckgesten. Kapazitive Touchscreens sind nicht nur widerstandsfähiger, sondern auch genauer zu bedienen. Dafür lassen sich resistive Displays selbst mit Handschuhen oder Stiften steuern.

Die Technologie

Eigenschaften wie Schärfe, Kontrast und Blickwinkelweite hängen von der verwendeten Display-Technologie ab. Ein Großteil der Modelle benutzt die LCD-Technik, die auf Flüssigkristallen basiert. Je nach elektrischer Spannung verändern diese Kristalle die Lichtbrechung, sodass die Farbfilter nur das Licht einer bestimmten Wellenlänge durchlassen. Mit einer besonders hohen Lebensdauer von etwa 40.000 Stunden hält die Technologie bei einer täglichen Nutzung von acht Stunden bis zu 13 Jahre. Zwar verbrauchen LC-Displays viel Strom, dafür sind sie aufgrund der beständigen Hintergrundbeleuchtung sehr hell. Aufgrund ihrer selbstständig leuchtenden Elemente benötigen Tablets mit der OLED-Technologie keine Hintergrundbeleuchtung beziehungsweise Farbfilter. Die Displays zeichnen sich durch satte Farben, hohe Kontrastwerte, eine gute Blickwinkelstabilität und einen niedrigen Stromverbrauch aus, besitzen aber eine kürzere Lebensdauer und eine geringere Helligkeit. Sogenannte AMOLED-Bildschirme eignen sich insbesondere für Videofans, da hier die Farbtiefe und der Kontrast besonders hoch sind.

Tablet LCD vs OLED Display
LCD versus OLED: Die beiden Display-Technologien im Vergleich.
Der Kontrast

Damit Anwender auch bei Sonneneinstrahlung noch alles auf dem Bildschirm erkennen, benötigt das Display hohe Kontrastwerte. Die dafür relevante Lichtstärke wird in Candela (cd) angegeben. Die meisten Modelle weisen Werte zwischen 200 und 400 Candela auf; der empfohlene Mindestwert liegt bei 300 Candela. Bestenfalls lässt sich die Helligkeit variieren, sodass sie bei Tageslicht heller und in der Nacht dunkler eingestellt werden kann, damit die Augen nicht ermüden. Zusätzlich verfügen einige Tablets über eine sogenannte Nachtlichtfunktion. Dieser Filter reduziert die blauen Anteile im emittierten Licht, um die Augen zu schonen.

Die Auflösung

Die Auflösung entscheidet darüber, wie scharf das Bild empfunden wird. Grundsätzlich unterscheidet man vier verschiedene HD-Standards:

  • HD-ready: Der am niedrigsten auflösende HD-Standard liegt bei 720 mal 1.024 Pixeln.
  • Full-HD: Die Full-High-Definition-Auflösung beträgt 1.920 mal 1.080 Pixel.
  • QHD: Auch als 2K oder WQHD bezeichnet, besitzt diese Auflösung 2.560 mal 1.440 Pixel.
  • UHD: Auch bei Tablets ist eine Auflösung in UHDTV mit 3.840 mal 2.160 Pixeln zu finden.

Für gewöhnlich reicht eine Full-HD-Auflösung bei einem Tablet mit Standardgröße von bis zu zehn Zoll völlig aus, damit die Inhalte weder verpixelt noch verwaschen wirken. Darüber hinaus sind auf kleinen Geräten wie Smartphones oder Tablets die Unterschiede zwischen Full-HD, QHD und UHD kaum wahrnehmbar. Günstigere Modelle arbeiten allerdings mit niedrigeren, weniger augenfreundlichen Auflösungen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflösung, desto schärfer und detaillierter ist das Bild – und umso mehr Spaß machen das Lesen, Surfen und Streamen. Abhängig von der Bildschirmgröße nehmen wir die gleiche Auflösung als unterschiedlich scharf wahr; ein 8-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung wirkt schärfer als ein 12-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung, weil zwar beide Displays die gleiche Anzahl an Pixeln aufweisen, sich diese aber beim 8-Zoll-Display auf einer kleineren Fläche tummeln, wodurch sie feiner wirken. Auf dem größeren Display ist naturgemäß mehr „Raum“ zwischen den Pixeln, wodurch das Bild gröber wirkt. Es kommt also auf die Pixeldichte, die „dots per inch“, an: Je mehr Bildschirmpunkte auf einer Fläche zu finden sind, desto schärfer wirkt die Auflösung. Das menschliche Auge erkennt ab 250 Pixeln pro Zoll keine Lücken mehr zwischen den einzelnen Punkten. Geräte mit Auflösungen über diesem Wert bieten also das beste Bild.

Die inneren Werte

Die meisten Tablets sind mit einem stabilen Aluminiumgehäuse, das mit einem Glas-Finish überzogen ist, ausgestattet, das zwar Fingerabdrücke anzieht, aber eine angenehme Haptik bietet. Doch es kommt nicht nur auf das Äußere an. Auch die inneren Werte sind entscheidend:

Der Prozessor

Als Recheneinheit und Herzstück des Tablets bestimmt der Prozessor („Central Processing Unit“, CPU) die Geschwindigkeit, mit der das Gerät arbeitet. Wie leistungsfähig das Android-Tablet sein sollte, damit es bei der Nutzung nicht ruckelt, hängt vom jeweiligen Verwendungszweck ab. Für gelegentliches Surfen oder das Abrufen von E-Mails ist kein leistungsstarker Prozessor nötig – für die Foto- und Videobearbeitung oder grafisch aufwendige Spiele allerdings schon. Tablets mit mindestens vier Rechenkernen werden solchen höheren Ansprüchen gerecht.

Die Taktfrequenz wird in Hertz angegeben. Je höher der Prozessor getaktet ist, desto schneller arbeitet er. Aktuelle Prozessoren liegen in einem Frequenzbereich zwischen zwei und fünf Gigahertz.

Die Kerne

Je mehr Kerne der Prozessor hat, desto schneller arbeitet das Tablet. Gleichzeitig beeinflusst die Kernzahl aber auch den Energieverbrauch. Sogenannte Quad-Cores, also Prozessoren mit vier Kernen, sind bei Android-Tablets inzwischen Standard. Während hochpreisige Modelle sogar acht Kerne (Octa-Core) besitzen und besonders effizient arbeiten, beschränken sich günstige Geräte auf Dual-Core-Chips mit zwei Kernen. Neben der Kernzahl beschreibt vor allem die Taktfrequenz, die Geschwindigkeit des Tablet-Prozessors, denn diese gibt an, wie viele Arbeitsschritte der Rechner pro Sekunde ausführt. Bei Tablets liegt die Taktfrequenz zwischen 0,8 und 2,5 Gigahertz, sollte aber mindestens ein Gigahertz aufweisen, um flüssig arbeiten zu können.

Achtung, geringe Hertz-Zahlen täuschen!

Als Verbraucher darf man sich nicht von vermeintlich geringen Hertz-Zahlen in der Produktbeschreibung täuschen lassen. Die Prozessorleistung war früher, als Computer nur einen Rechenkern hatten, ganz leicht ablesbar: Je höher der Hertz-Wert, desto besser die Leistung. Mittlerweile haben Prozessoren jedoch zwei, vier oder acht Kerne, die alle simultan arbeiten. Ein Prozessor, der mit 2,4 Gigahertz arbeitet, aber nur zwei Rechenkerne verwendet, arbeitet also langsamer als ein Prozessor mit „nur“ 1,8 Gigahertz, dafür aber vier Rechenkernen.

Der Arbeitsspeicher

Ein weiterer Schlüsselfaktor für die Leistung des Android-Tablets ist dessen Arbeitsspeicher, auch als RAM (Random Access Memory) bekannt. Der Arbeitsspeicher lädt und speichert Dateien beziehungsweise Informationen, die zum Ausführen eines Programms relevant sind, zwischen; er arbeitet schneller als die Festplatte. Es handelt sich hierbei nicht um einen dauerhaften Speicher: Mit dem Ausschalten des Gerätes werden auch die Informationen im Arbeitsspeicher gelöscht. Je anspruchsvoller die Anwendungen sind und je mehr Prozesse gleichzeitig ausgeführt werden, desto größer sollte der Arbeitsspeicher sein. Die Speicherkapazität liegt in der Regel zwischen einem und acht Gigabyte.

Während für das gelegentliche Surfen ein bis zwei Gigabyte ausreichen, benötigen Nutzer, die Videos bearbeiten, mindestens acht Gigabyte. Damit beispielsweise Business-Tablets den Anforderungen im Büroalltag gewachsen sind, verfügen sie über einen großen Arbeitsspeicher von mindestens vier Gigabyte.

Der interne Speicher

Der interne Speicher eines Android-Tablets fasst in der Regel 16, 32, 64 oder 128 Gigabyte. Wer sein Tablet für mehr als nur das gelegentliche Checken der Mails nutzt, sollte zu Varianten mit mindestens 64 Gigabyte greifen. Je größere der interne Speicher ist, desto mehr Platz steht für Apps, E-Books und Videos bereit. Da die vorinstallierten Apps beziehungsweise das Betriebssystem aber immer schon einen Teil des Speicherplatzes beanspruchen, ist der letztlich tatsächlich verfügbare Speicher kleiner als auf dem Produktdatenblatt angegeben. Auf ein Gigabyte passen beispielsweise ein Film in SD-Qualität oder 250 Musikdateien oder bis zu 500 Fotos. Besonders Hobbyfilmer und Multimedia-Fans sollten also darauf achten, dass der Speicher ihres Android-Tablets erweiterbar ist. Häufig ist eine Aufrüstung mit einer zusätzlichen Speicherkarte möglich; dafür ist jedoch ein Slot für SD-, miniSD– oder microSD-Karten notwendig. Wer also das Geld für einen großen internen Speicher einsparen möchte, greift auf ein Tablet mit erweiterbarem Speicher zurück, da Speicherkarten günstig zu erwerben und obendrein flexibel einsetzbar sind.

Die Akkulaufzeit

Damit das Tablet seinen größten Vorteil, die Mobilität, ausspielen kann, ist ein ausdauernder Akku nötig. In der Regel ähneln die Laufzeiten denjenigen der Smartphones. Beim Streamen läuft der Akku etwa sieben bis zehn Stunden. Im besten Fall hält er neun bis elf Stunden im Dauereinsatz durch, sodass er für einen kompletten Arbeitstag ausreicht und beispielsweise in Business-Tablets Verwendung finden kann. Kommt das Android-Tablet nur gelegentlich zum Einsatz, muss er sogar mehrere Tage nicht aufgeladen werden.

Tablet Akkulaufzeit
Wer viel unterwegs ist, sollte auf eine lange Akkulaufzeit Wert legen

Gelegenheitsnutzer, die mit dem heimischen WLAN verbunden sind, haben also kaum Probleme mit der Akkulaufzeit, da der Internetzugang per WLAN in der Regel weniger Strom benötigt. Wer das Android-Tablet hingegen eher unterwegs nutzt und viele Serien oder Filme streamt, sollte zu einem Modell mit einer hohen Akkukapazität greifen. Zu beachten ist auch, dass leistungsstarke Prozessoren und hochauflösende Displays mehr Strom verbrauchen.

Die Konnektivität

Zur Standardausstattung eines jeden Tablets gehört ein WLAN-Modul für den Internetzugang. Allerdings verfügen noch nicht alle Modelle über den IEEE02.11ac-Standard, also die schnellste Übertragungsrate (bis zu 1.3 Gigabyte pro Sekunde auf einem Fünf-Gigahertz-Frequenz-Band), sondern eher den b/g/n-Standard, der für das gelegentliche Websurfen ausreicht:

  • b: ein 2,4-Gigahertz-Band mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 11 Megabyte pro Sekunde
  • g: in 2,4-Gigahertz Frequenz-Band mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 54 Megabyte pro Sekunde
  • n: ein 2,4- und 5-Gigahertz -Band mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 600 Megabyte pro Sekunde

Da inzwischen viele Büros, Universitäten und Cafés sowie öffentliche Plätze ihren Kunden kostenloses WLAN zur Verfügung stellen, reicht ein WLAN-Modul in der Regel aus.

Wer viel unterwegs ist, sollte zusätzlich auf ein UMTS- oder HSPA-Modul beziehungsweise eine LTE- oder 3G-Unterstützung achten, um den mobilen Internetzugang außerhalb eines WLAN-Hotspots nutzen zu können. Diese Ausstattung ist jedoch eher den hochpreisigen Geräten vorbehalten. Hierfür ist zudem eine SIM-Karte im Gerät nötig. Außerdem entstehen bei der Nutzung Folgekosten, da Nutzer einen Vertrag mit einem Mobildaten-Provider abschließen und monatliche Gebühren für ihre Tarif zahlen müssen.

Ein Bluetooth-Modul richtet eine Verbindung aus kurzer Distanz ohne ein zusätzliches Funknetzwerk ein, sei es zum Kopfhörer, Drucker oder einem Smartphone. Bei Tablets ist vor allem die Kopplung mit einer Tastatur sinnvoll. Mit einem GPS-Modul wiederum empfängt ein Nutzer Daten zur Ermittlung des Standortes beziehungsweise zur Navigation. Wenige Geräte bieten zudem die NFC-Technologie an: Mit der sogenannten Nahfeldkommunikation ist eine Verbindung nur aus unmittelbarer Nähe, aber kein unerwünschtes Eingreifen aus der Ferne möglich. Sie erlaubt unter anderem das kontaktlose Bezahlen.

Von den Anschlüssen bis zur Kamera – Ausstattung und Extras

Je nach individueller Nutzung ist eine andere Ausstattung sinnvoll. Zum wichtigsten Equipment gehört aber Folgendes:

Anschlüsse
Die Anschlüsse

Mithilfe verschiedener Anschlüsse lässt sich das Tablet mit anderen Geräten oder Zubehör verbinden. Je mehr Anschlüsse vorhanden sind, desto vielseitiger nutzbar ist das Gerät. Allerdings fällt das Tablet auch entsprechend dicker aus. Die meisten Android-Tablets verfügen über einen 3,5-Millimeter-Klinkenschluss für Kopfhörer oder Lautsprecher, einen Micro-SD-Slot für die Erweiterung des Speicherplatzes und einen Micro-USB-Eingang für die Verbindung mit dem PC beziehungsweise dem Ladegerät. Einige wenige Modelle besitzen obendrein einen Micro-HDMI-Ausgang oder Mini-Displayport für die digitale Bild- und Tonübertragung, an den Nutzer ihren Fernseher einen Beamer oder eine externe Festplatte anschließen können.

Lautsprecher
Die Lautsprecher

Tablets bieten aufgrund ihrer sehr flachen Bauweise den integrierten Lautsprechern kaum Platz, sodass die wenigsten einen voluminösen Klang erzeugen. Es kommt ein wenig darauf an, wo die Boxen angebracht sind. Sind sie auf der Rückseite platziert, dämpfen Hüllen eventuell den Sound. Wurden sie seitlich verbaut, kommt es leichter dazu, dass Nutzer sie mit einem Finger verdecken, wodurch der Ton nicht mehr durchdringen kann.

Kamera
Die Kamera

Für gewöhnlich sind Tablets mit einer Kamera ausgestattet, allerdings sparen viele Hersteller an qualitativ hochwertigen Linsen und verwenden eher günstiges Plastik anstatt Glas. Vor allem in günstigen Modellen ist häufig nur eine Kamera an der Frontseite zu finden, deren Auflösung beispielsweise für Skype-Gespräche ausreicht. Für qualitativ hochwertige Fotos sollte jedoch zusätzlich eine Kamera auf der Rückseite verbaut sein; sie ist bei den meisten Modellen die Hauptkamera und verfügt über eine höhere Auflösung und zusätzliche Foto-Features wie einen Kamerablitz.

Mikrofon
Das Mikrofon

Damit Anwender Tonsignale übertragen und beispielsweise Skype-Gespräche beziehungsweise Videoanrufe durchführen können, muss ein Mikrofon im Gerät integriert sein. Für Tonaufnahmen ist zusätzlich eine App nötig.

Fingerabdrucksensor
Der Fingerabdrucksensor

Ein Fingerabdrucksensor, auch unter der englischen Bezeichnung Fingerprint-Reader geläufig, ermöglicht Nutzern, ihr Tablet per Fingerabdruck zu entsperren und damit die Sicherheit zu erhöhen. Häufig wird zusätzlich zum Fingerabdruck eine PIN abgefragt. Noch einen Schritt weiter geht die biometrische Gesichtserkennung beziehungsweise der Iris-Scan, die eine Entschlüsselung ohne die Bedienung mit den Händen ermöglichen.

Apps und weitere Extras: Der Funktionsumfang

Auf Tablets ist jedes Programm, jede Funktion und jede Anwendung eine eigene App. Sie erfüllen einfachste Dienste wie die Zeitanzeige oder führen umfangreiche Programme wie einen Virenschutz aus. Zum Teil handelt es sich bei ihnen um native Apps, die nur auf einem einzigen System funktionieren, zum Teil sind sie plattformübergreifend konzipiert und funktionieren beispielsweise auch auf Windows-PCs. Zwar ist ein Teil bereits vorinstalliert, auf andere Apps müssen Nutzer jedoch aus dem Google Play Store zurückgreifen. Zu den Standard-Apps gehören folgende:

  • E-Mail-Programm
  • Internetbrowser
  • Kalender
  • MP3-Funktion
  • Office-Programme
  • Spiele
  • Video-Chat
  • Wecker

Weitere nützliche Extras sind unter anderem

  • ein Infrarot-Sender, mit dem sich das Tablet beispielsweise als Fernbedienung nutzen lässt,
  • ein eingebautes UKW-Radio,
  • eine Sprachsteuerung über Alexa, die einen Hands-Free-Modus, also eine Assistenz ohne die Betätigung von Tasten, ermöglicht.

Schutzhülle, Kopfhörer und Co.: Das Zubehör

Ein Ladegerät ist beim Kauf eines Tablets bereits inbegriffen. Anderes Zubehör, das wir im Folgenden vorstellen, ist zwar in der Regel nicht im Lieferumfang enthalten, kann sich aber als nützlich erweisen:

  • Tastatur: Wer auf dem Gerät viel schreibt, sollte sich eine Funktastatur besorgen. Eine Alternative sind die sogenannten Convertibles. Die Hybride aus einem Notebook und einem Tablet sind mit einer abnehmbaren Tastatur versehen.
  • Kopfhörer: Im Gegensatz zum Smartphone sind Kopfhörer bei Tablets meist nicht im Lieferumfang enthalten. Mit ihnen genießen Anwender Musik und Videos ungestört von Außengeräuschen. Auch aus Rücksicht vor den Mitmenschen, etwa in Bus und Bahn, empfiehlt es sich oft, Medien lieber über Kopfhörer abzuspielen.
  • Eingabestift: Ein Smartpen ermöglicht handschriftliche Notizen und Zeichnungen. Solche Smart-Pens lassen sich wie normale Kugelschreiber verwenden, das Tablet dient dabei quasi als das Schreibblatt für Notizen und Zeichnungen. Statt also, wie früher, in einem Meeting gemachte handschriftliche Notizen im Nachhinein aufwendig noch einmal abtippen zu müssen, um sie zu digitalisieren, wandeln Smart-Pen-Apps die Handschrift auf dem Tablet direkt in digitale Dokumente um. Außerdem verfügen die Pens über einen Knopf, der verschiedene praktische Funktionen auslöst; so zeichnet das Tablet etwa auf Knopfdruck Screenshots auf.
  • Schutzhülle: Eine Hülle oder Tasche bietet Schutz vor Fingerabdrücken, Schmutz und Beschädigungen. Manche Hüllen aktivieren das Tablet auch direkt, sobald man sie aufklappt, wodurch man sich das „Wecken“ des Geräts erspart und es direkt einsatzfähig ist
  • Displayschutzfolie: Eine Folie schützt den Bildschirm vor Kratzern und dem alltäglichen Verschleiß.
  • Halterung: Für eine sichere Bedienung als Navigationsgerät während der Autofahrt lässt sich am Armaturenbrett eine Halterung anbringen.

Pflege- und Reinigungstipps für eine klare Sicht

Nicht nur Fingerabdrücke, Schmutz und Staub, sondern auch Bakterien sammeln sich schnell auf dem Gerät. Da Tablet-Nutzer bis zu 2.000 Mal täglich auf das Display tippen und zwischendurch immer wieder Bushaltestangen oder Toilettentüren anfassen, gelangen unbewusst die unterschiedlichsten Keime auf den Bildschirm sowie anschließend auf die Hände und das Gesicht. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, das Tablet regelmäßig zu reinigen.

Um beim Putzen Kratzer auf der Tablet-Oberfläche zu vermeiden, bietet sich für die Reinigung ein Mikrofasertuch an, da die weiche, feine Oberflächenstruktur Fingerabdrücke streifenfrei entfernt, sodass das Display klar und schlierenfrei ist. Papiertücher erscheinen zwar auf den ersten Blick weich, die darin enthaltenen Holzfasern führen jedoch zu kleinen Kratzen auf der Bildschirmoberfläche. Die Säuberung erfolgt am besten in langsamen, kreisenden Bewegungen sowie ohne viel Druck. Bei gröberen Verschmutzungen befeuchten Nutzer das Tuch. Chemische Reiniger sollten aber auf keinen Fall zum Einsatz kommen, um Schäden auf dem empfindlichen Touchscreen zu vermeiden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu einem speziellen Reiniger für Tablets, die weder Seife noch Lauge enthalten.

Tablet Reinung
Für jede Situation das richtige Werkzeug: Hygienespray, Zahnstocher und Wattestäbchen helfen bei der Reinigung.

Für die Reinigung der Anschlüsse und Buchsen eignen sich Zahnstocher oder Wattestäbchen. Mit derlei Werkzeugen sollten Verbraucher jedoch vorsichtig umgehen und sich langsam heran testen, damit sie die Hardware nicht beschädigen. Vor allem ist zu beachten, dass das Gerät vorher ausgeschaltet wird und die Kontakte nicht mehr feucht sind, sobald es wieder eingeschaltet wird. Um Bakterien und Keime zu entfernen, empfehlen sich außerdem antibakterielle Feuchttücher oder Hygienesprays ohne Alkohol, die für Mobilgeräte entwickelt wurden.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Android-Tablets nicht selbst getestet.

Android-Tablets sind ein dankbares Testprodukt. Eine nahezu unüberschaubar große Menge an Modellen ist verfügbar, und sie haben viele technische Eigenschaften, die Tester messen und miteinander vergleichen können. Zudem machen Tablets mehr Spaß als beispielsweise Staubsauger.

Auch die Stiftung Warentest, die „Grand old Dame“ unter den Produkttest-Medien, hat sich mit der gewohnten deutschen Gründlichkeit des Themas angenommen. Das Testfeld ist beeindruckend: Ganze 145 Tablets hat die Stiftung getestet. Nur 108 davon werden allerdings mit dem Betriebssystem Android betrieben. Der Rest besteht großenteils aus iPads, die mit Apples eigenem Betriebssystem iOS laufen. Die Stiftung Warentest erweitert die Testkategorie kontinuierlich um neue Produkte; die Tests der einzelnen Produkte erfolgten nicht alle gleichzeitig.

Die aktuell bestbewerteten Geräte im Tablet-Test der Stiftung Warentest sind zwei iPads, die jeweils die Testnote 1,7 erhielten. Das bestbewertete Android-Gerät ist das Galaxy Tab S4 LTE. Ihm gab die Stiftung Warentest die Note 1,8, der Abstand zu den iPads ist also nur minimal. Gute Noten erhielten auch Tablet-PCs der Hersteller Lenovo und Huawei.

Generell schnitten teurere Geräte bei diesem Test deutlich besser ab als günstige. Während die bestplatzierten Tablets mehr als 1.000 Euro kosten, landeten auf den hinteren Plätzen fast ausschließlich Geräte, die um die 100 Euro kosten. Die Liste mit den Testergebnissen kann nach Preisklassen gefiltert werden.

Im Unterschied zur Stiftung Warentest beschränkt sich der Test der Computer Bild auf Android-Tablets. Tablet-PCs mit anderen Betriebssystemen wie die iPads von Apple finden keine Berücksichtigung. Testsieger ist auch hier das Galaxy S4 von Samsung. Dieses Spitzenmodell hat allerdings einen hohen Preis: Rund 550 Euro wandern dafür über den Ladentisch. Für preisbewusste Konsumenten dürfte daher der Zweitplatzierte spannend sein. Das Huawei Media Pad M5 8 wird von Computer Bild nur minimal schlechter bewertet als der Testsieger, ist aber mit einem Preis von rund 300 Euro deutlich erschwinglicher.

Insgesamt hat die Zeitschrift 32 verschiedene Android-Tablets getestet, darunter auch viele, für die Konsumenten nicht ihre Urlaubskasse plündern müssen. Die Geräte am unteren Ende der Preisskala erwiesen sich im Test allerdings nicht unbedingt als Schnäppchen. Der Test zeigt: Ihre Leistung kann nicht mit der von höherpreisigen Geräten mithalten. So landet beispielsweise das Amazon Fire HD 8, das rund 70 Euro kostet, auch nur auf dem 29. Platz. Schlusslicht ist das Amazon Fire 7, für das Kunden mit rund 45 Euro weniger als ein Zehntel des Kaufpreises eines Samsung Galaxy S4 bezahlen.


Abb. 1–16: © Netzvergleich