Fernseher Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Der Trend geht klar zu gröĂeren Bildschirmdiagonalen: Fernseher unter 40 Zoll sind auf dem Markt kaum noch zu finden.
- Auch gröĂere Fernseher sind mittlerweile preiswert zu bekommen, Sie sollten aber darauf achten, dass der Sitzabstand zum Fernseher noch ausreichend groĂ ist.
- Neue Fernseher sollten mindestens ĂŒber Full-HD verfĂŒgen, ab 55 Zoll ist eine UHD-Auflösung empfehlenswert.
- OLED-Fernseher bieten die höchste BildqualitÀt, satte Farben, Schwarzwerte und Kontraste, sind aber vergleichsweise teuer.
- Curved-TVs gelten als kaum zukunftsfĂ€hig, können fĂŒr Gamer und Cineasten, die allein schauen, dennoch attraktive Vorteile bieten.

Fernsehen â der Deutschen liebste FreizeitbeschĂ€ftigung
Die Erfolgsgeschichte des Fernsehens in Deutschland begann vor fast hundert Jahren. WĂ€hrend FernsehgerĂ€te anfangs fĂŒr den DurchschnittsbĂŒrger unerschwinglich waren, stieg die Anzahl der Haushalte mit Fernseher seither rasant an. Im Jahr 1975 hatten bereits 93 Prozent der deutschen Haushalte einen eigenen Fernseher. Heute ist das Fernsehen nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken: sei es, um den Feierabend gemĂŒtlich ausklingen zu lassen oder mit Freunden am Wochenende Filmabende zu veranstalten. Daran Ă€ndern auch die neuen Medien nichts. Denn selbst wenn wir nebenher Nachrichten auf unseren Smartphones oder E-Mails auf unseren Computern lesen, lĂ€uft der Fernseher munter weiter und daran wird sich wohl auch in Zukunft so schnell nichts Ă€ndern.
Dass das Fernsehen heute fester Bestandteil des Alltags in Deutschland ist, zeigt auch die Statistik: Auf der Rangliste der liebsten FreizeitbeschĂ€ftigungen landet es seit 1986 durchgĂ€ngig auf dem ersten Platz. Laut der Studie Freizeit-Monitor 2018 sehen 95 Prozent der Befragten mindestens einmal in der Woche fern und zwei von drei geben an, tĂ€glich vor dem Fernseher zu sitzen. GemÀà einer Statistik des Portals Statista vom MĂ€rz 2020 sitzen die Deutschen im Alter von 14 bis 69 Jahren sogar vier ganze Stunden pro Tag vor dem Fernseher. Bei einem so viel genutzten Gegenstand sind eine gute QualitĂ€t und eine zeitgemĂ€Ăe Ausstattung besonders wichtig. WĂ€hrend der Flachbildschirm-Fernseher die alte Röhre lĂ€ngst vollstĂ€ndig abgelöst hat, spielen heute Faktoren wie die GröĂe, Auflösung, Display-Technologie, AnschlĂŒsse und Feature-Möglichkeiten eine wichtige Rolle.

So finden Sie die passende GröĂe
Viele Verbraucher tun sich schwer mit der Wahl der richtigen BildschirmgröĂe, denn hier gilt ganz klar: GröĂer ist nicht gleich besser. TatsĂ€chlich hĂ€ngt die ideale GröĂe vom Sitzabstand zum GerĂ€t sowie der Auflösung des Bildschirms ab. Viele von uns haben wohl noch die mahnenden Worte aus unserer Kindheit im Kopf: âSitz nicht so nah am Fernseher, du machst dir die Augen kaputt!â. Zwar wurde diese BefĂŒrchtung inzwischen widerlegt, dennoch empfiehlt es sich, auf eine geeignete Relation zwischen Sitzabstand und BildschirmgröĂe zu achten, da diese das Fernseherlebnis erheblich beeinflussen kann.

Eine Faustregel zur Bestimmung der richtigen FernsehergröĂe lautet: Der Abstand zwischen FernsehgerĂ€t und Sitzgelegenheit sollte in etwa das Dreifache der Bildschirmdiagonalen betragen. Diese grobe Richtlinie kann eine gute Orientierung bieten â allerdings hĂ€ngt der Abstand auch davon ab, fĂŒr welche Auflösung man sich letzten Endes entscheidet. Standard Definition (SD) hat eine Auflösung von nur 720 x 576 Pixeln, was bedeutet, dass Betrachter bei groĂen Bildschirmen schnell einzelne Bildpunkte wahrnehmen, wenn sie zu nah am TV-GerĂ€t sitzen. Ultra-HD II, oder 8K, bietet eine Auflösung von 7.680 x 4.230 Pixeln â da spielt der Abstand zum Fernseher keine Rolle mehr, die Pixel wird man auch mit einer Lupe kaum sehen können
Die folgende Tabelle bietet eine Ăbersicht ĂŒber die empfohlenen SitzabstĂ€nde bei verschiedenen BildschirmgröĂen und ausgewĂ€hlten Auflösungen.
TV-GröĂe | Bildschirmdiagonale | Sitzabstand bei Full HD | Sitzabstand bei Ultra-HD/4K |
---|---|---|---|
32 Zoll | 80 Zentimeter | 2,0 Meter | 1,2 Meter |
40 Zoll | 100 Zentimeter | 2,5 Meter | 1,5 Meter |
50 Zoll | 126 Zentimeter | 3,2 Meter | 1,9 Meter |
Wer noch nicht genau weiĂ, wie er sein Wohnzimmer einrichten möchte, dem sei mit einer anderen Faustregel geholfen: FĂŒr RĂ€ume, die 15 Quadratmeter groĂ oder kleiner sind, werden FernsehgerĂ€te mit bis zu 40 Zoll empfohlen. Bei RĂ€umen mit einer FlĂ€che von 15 bis 25 Quadratmetern sollte man zu gröĂeren GerĂ€ten ab 50 Zoll greifen. Generell geht der Trend aber zu immer gröĂeren Fernsehern â aufgrund der höheren Auflösung und den zunehmend erschwinglichen Preisen ist das auch ohne EinbuĂen in der BildqualitĂ€t möglich und finanzierbar.
Auch gĂŒnstige GerĂ€te der Einstiegsklasse haben meist schon eine Bildschirmdiagonale zwischen 30 und 40 Zoll. Bei GerĂ€ten der Mittelklasse bis etwa 600 Euro dĂŒrfen Konsumenten eine Bildschirmdiagonale zwischen 40 und 50 Zoll erwarten. Die Obergrenze stellen Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von 65 Zoll dar. Sie sind oft schon fĂŒr etwas mehr als 1.000 Euro zu haben und somit fĂŒr viele Konsumenten noch erschwinglich. Wer ein noch gröĂeres Bild haben möchte, muss auf einen Video-Projektor zurĂŒckgreifen, damit sind auch Bilddiagonalen von 100 Zoll und mehr realisierbar.
Curved-TVs: Sonderfall mit StÀrken und SchwÀchen
Fernseher mit gewölbter BildflÀche, sogenannte Curved-TVs, können ihre StÀrken erst ab einer Bildschirmdiagonale von 50 Zoll ausspielen. Durch die Wölbung hat der Betrachter einen weniger steilen Blickwinkel auf die seitlichen Bildschirmbereiche als bei flachen Fernsehern. Wahrnehmbare Kontrastverluste aufgrund der blickwinkelabhÀngigen Farbdarstellung von LCD-Panels werden dadurch ausgeglichen.
Hochwertige Fernseher mit gewölbtem Bildschirm bieten derzeit beispielsweise die Hersteller Samsung, LG oder Sony an. Um die optimale Wirkung zu erzielen, sollte der Zuschauer möglichst mittig vor dem GerĂ€t sitzen, was den Einsatz in gröĂeren Familien nur bedingt empfehlenswert macht. Zudem sind Curved-TVs um etwa 10 bis 20 Prozent teurer als Ă€hnlich groĂe Fernseher mit flachem Bildschirm. DarĂŒber hinaus sind sie nicht gut fĂŒr die Anbringung an der Wand geeignet â aufgrund der Wölbung wĂŒrden bei der Wandmontage die RĂ€nder abstehen.
Wie zukunftsfÀhig sind Curved-TVs?
Die Rolle, die Curved-TVs zukĂŒnftig spielen, ist umstritten. Der anfĂ€ngliche Hype um die gebogenen Bildschirme ist aufgrund der Nachteile gegenĂŒber den Flachbildschirmen abgeflaut. Dennoch werden Curved-TVs auch in Zukunft als Heimkino- oder Gamer-GerĂ€te ihre Daseinsberechtigung behalten.
Fernseher: Wandmontage oder StandgerÀt?
Die heimische Schrankwand oder das Sideboard sind nach wie vor beliebte StellplĂ€tze fĂŒr den Fernseher. Es gibt sogar spezielle StandfĂŒĂe fĂŒr Fernseher, um sie frei im Raum aufstellen zu können. Dennoch wird die Montage an der Wand immer beliebter, denn sie spart Platz und ist deutlich sicherer, weil die GerĂ€te nicht umfallen können. Bei vielen Fernsehern werden Hilfsmittel fĂŒr die Wandmontage mitgeliefert â allerdings kann hierbei die Position im Nachhinein meist nicht mehr angepasst werden. Spezielle Wandhalterungen lösen dieses Problem, indem sie dreh-, verschieb- und neigbar sind, sodass Nutzer die Position ihres Fernsehers je nach Lichteinfall und Sitzposition verĂ€ndern können.
Tipp: Maximalbelastung der Wandhalterung
BerĂŒcksichtigen Sie beim Kauf einer Wandhalterung fĂŒr den Fernseher ihre Maximalbelastung. Sie sollte ein wenig höher sein als das Gewicht Ihres FernsehgerĂ€tes. AuĂerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihre WĂ€nde das Gewicht tragen können, um böse Ăberraschungen wie Risse zu vermeiden.
Technologie fĂŒr beste BildqualitĂ€t
Neben GröĂe und Position des GerĂ€ts spielen auch die Display-Technologie und die Auflösung eine entscheidende Rolle fĂŒr das Fernseherlebnis. Diese Faktoren bedingen sich gegenseitig, sodass Sie immer abwĂ€gen sollten zwischen den Kosten und dem effektiven Mehr an QualitĂ€t. Suchen Sie einen Fernseher fĂŒr Ihr Wohnzimmer, das gerade einmal zehn Quadratmeter groĂ ist, braucht es nicht unbedingt das Heimkino in 4K fĂŒr gemĂŒtliche Filmabende. Steht Ihr Sofa jedoch vier Meter entfernt von der Wand, an die Sie Ihren Fernseher hĂ€ngen wollen, ist die Investition in ein groĂes Modell mit hoher Auflösung eine Ăberlegung wert.
LED
LED-Fernseher basieren auf einem LCD (Liquid Crystal Display) beziehungsweise FlĂŒssigkristalldisplay. Bei dieser Technologie bestehen die einzelnen Bildpunkte aus FlĂŒssigkristallen, die je nach Stromspannung eine definierte Lichtmenge durchlassen. Die LEDs (Leuchtdioden) hinter dem Display-Panel erzeugen das Licht. Der gröĂte Nachteil dieser Technologie ist, dass die LCD-Zellen das Licht nie vollstĂ€ndig blockieren, was zur Folge hat, dass selbst das dunkelste Schwarz leicht aufgehellt wird. Die Bilder eines LED-Fernsehers wirken daher nicht ganz so brillant wie die von Modellen mit anderen Display-Technologien.
LEDs statt Leuchtröhren
Vereinfacht ausgedrĂŒckt sind LED-Fernseher LCD-TV-GerĂ€te mit LED-Beleuchtung. Die kleinen Leuchtdioden ermöglichen eine besonders flache Bauweise. Dagegen verbergen sich hinter der Bezeichnung âLCD-Fernseherâ TV-GerĂ€te mit Leuchtstoffröhren. Diese Modelle sind ĂŒblicherweise gĂŒnstiger als entsprechend groĂe LED-Varianten, aber auch weniger flach.
Hersteller versuchen, die Schwarzdarstellung ihrer LED-Fernseher auf unterschiedliche Arten zu verbessern. Bei Direct-LED, dem aufwendigsten und teuersten LCD-TV-Konzept, werden die LED-Lampen zu Clustern zusammengefasst, die sich unabhĂ€ngig voneinander steuern lassen. Die Kontrastdarstellung hĂ€ngt damit von der Anzahl der Cluster ab. Eine gĂŒnstigere Variante bietet das Edge-LED. Dabei sitzen die LED-Lampen am Rand des Bildschirms. Durch eine feine Abstimmung des Dimmens der Lampen mit der Schaltung der LCD-Zellen erzielen sie gute Ergebnisse zu einem kleineren Preis.
QLED
Der Begriff QLED bezeichnet LED-Fernseher mit sogenannter Quantum-Dot-Technologie. Dabei sind kristallartige Nano-Partikel in das Display integriert, die die WellenlĂ€nge des Lichts, und damit seine Farbe, verĂ€ndern können. Auf diese Weise erreichen Hersteller wie Samsung, die auf diese Technologie setzen, eine optimierte Farbdarstellung mit gröĂerem Farbraum sowie höherer Helligkeit und erzeugen somit brillante Bilder.
OLED
OLED-Bildschirme verwenden hingegen organische Leuchtdioden (Organic Light Emitting Diode), die als einzelne Bildpunkte selbst leuchten und daher keine zusĂ€tzliche Lichtquelle benötigen. Auf diese Weise lĂ€sst sich die Helligkeit der Bildpunkte unabhĂ€ngig voneinander steuern, sodass sehr hohe Kontraste mit brillanter Schwarzdarstellung möglich sind. Ein Pluspunkt gegenĂŒber den LED-Modellen ist, dass das OLED-Bild farb- und kontraststark bleibt, egal von welchem Winkel Betrachter auf den Fernseher schauen. Im Gegensatz dazu verliert das Bild der LED-GerĂ€te an Kontrast und Farbe, wenn sie nicht direkt von vorne darauf blicken. DafĂŒr bestechen hochwertige LED-Modelle mit ihrer Helligkeit, die bei den OLED-Modellen geringer ist.
WÀhrend Àltere GerÀte oft noch unter Kinderkrankheiten wie dem OLED-Burn-in leiden, bei dem sich gleichbleibende helle Inhalte in den Bildschirm einbrennen und wie Geisterbilder stÀndig zu sehen sind, haben die Hersteller inzwischen deutlich nachgebessert, sodass die QualitÀt der heutigen OLED-Bildschirme durch die Bank sehr gut ist.
Welche Display-Technologie ist die richtige fĂŒr mich?
Bei der Display-Technologie mĂŒssen Sie zwischen Kosten und Nutzen abwĂ€gen. Wer ein gĂŒnstiges Einstiegsmodell sucht und gleichzeitig wenig Abstriche bei der Bildbrillanz machen möchte, kann ruhigen Gewissens zu einem LCD-GerĂ€t greifen. Zwar weisen die GerĂ€te schwĂ€chere Kontrast- und Schwarzwerte auf als beispielsweise OLED-Modelle, dafĂŒr finden sich auch in den unteren Preisklassen Fernseher mit groĂer Bildschirmdiagonale und ĂŒppigem Funktionsumfang. Wem ein hoher Kontrast und intensive Farben wichtig sind, der sollte sich unter den LED-Fernsehern umschauen. Sie weisen zwar ebenfalls keine idealen Schwarzwerte auf, punkten jedoch mit einer flachen Bauweise und ebenfalls moderaten Einstiegspreisen. Wer fĂŒr brillante Bilder und einzigartige Fernseherlebnisse gerne auch bereit ist, viel Geld auszugeben, dem seien Fernseher mit OLED oder QLED ans Herz gelegt. Neben dem Preis ist jedoch die geringe Lebensdauer von etwa 20.000 Betriebsstunden ein Manko dieser Technologien.

Full-HD
WĂ€hrend die Display-Technologie entscheidend ist fĂŒr Kontrast, Helligkeit, Farbdarstellung und Schwarzwerte, bestimmt die Auflösung des Fernsehers, wie scharf und detailreich das Bild ist. Die AbkĂŒrzung HD steht fĂŒr âHigh Definitionâ und damit fĂŒr eine hohe Auflösung. Full-HD hat eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel, sodass Betrachter bei ausreichendem Sitzabstand ein scharfes Fernsehbild zu sehen bekommen. Sitzt man zu nah vor einem groĂen Full-HD-Bildschirm, kann es jedoch passieren, dass einzelne Bildpunkte erkennbar sind. Heute stellt HD zwar eher das unterste Limit dar, im Vergleich zur Auflösung von VHS-Video, klassischem analogem Fernsehen und sogar von DVDs bedeutet es aber einen erheblichen Zugewinn an BildqualitĂ€t. Zum Vergleich: Ein Film auf einer DVD hat nur eine Auflösung von 720 x 576 Pixeln, die Auflösung eines Videos auf einer analogen VHS-Kassette betrĂ€gt sogar nur 320 x 240 Pixel.
Ultra-HD / 4K
Bei Fernsehern mit Ultra-HD (UHD) oder 4K spielen die BildschirmgröĂe und der Sitzabstand fĂŒr die SchĂ€rfe der Bilder keine Rolle mehr, da die Anzahl der Bildpunkte so hoch ist, dass sie mit bloĂem Auge selbst bei groĂen Bildschirmdiagonalen von 82 Zoll und mehr nicht zu erkennen sind. Ultra-HD beziehungsweise 4K ist damit noch einmal deutlich detailreicher als gewöhnliches HD beziehungsweise Full-HD. Zwar werden die Bezeichnungen Ultra-HD und 4K oft synonym verwendet, dennoch besteht ein kleiner Unterschied: UHD bezeichnet eine Auflösung von genau 3.840 x 2.160, wĂ€hrend 4K im Grunde alle Auflösungen umfasst, die im Bereich von etwa 4.000 x 2.000 Bildpunkten liegen. Welche Auflösung mit 4K genau gemeint ist, hĂ€ngt vor allem vom SeitenverhĂ€ltnis des Bildes ab. Bei Fernsehern mit einem 4:3-Bild bedeutet 4K in der Regel, dass das GerĂ€t 4.096 x 3.072 Bildpunkte hat, Breitbildfernseher mit einem 16:9-Bild kommen bei 4K in der Regel auf eine Auflösung von 4.096 x 2.304.
HDR
Die AbkĂŒrzung HDR steht fĂŒr âHigh Dynamic Rangeâ und beschreibt Bilder mit sehr hohem Kontrastumfang. HDR-Aufnahmen bringen Bilder mit groĂen Helligkeitsunterschieden optimal zur Geltung, sodass sie sehr plastisch und natĂŒrlich wiedergegeben werden. Ein Test der Stiftung Warentest zeigte, dass Probanden die QualitĂ€tsunterschiede zwischen Full-HD und UHD kaum wahrnahmen, wĂ€hrend HDR sehr wohl als qualitĂ€tsverbessernd empfunden wurde. Der aktuelle Standard, den alle HDR-tauglichen Fernseher bedienen, heiĂt HDR10. DarĂŒber hinaus gibt es Standards, die noch einen Schritt weitergehen: Dolby Vision und HDR10+ bezeichnen dynamische Techniken, die die HDR-Einstellungen des Fernsehers fĂŒr jede Szene anpassen und so zu einer besonders hohen BildqualitĂ€t fĂŒhren. Beim Standard HDR10 wird hingegen nur eine Einstellung fĂŒr alle Sequenzen genutzt, was aber bereits ausreicht, um ein deutlich besseres Bild zu erhalten.


HDR ermöglicht groĂe Helligkeitsunterschiede und somit Hochkontrastbilder.
In der Praxis setzen Samsung, Panasonic und Philips vor allem auf HDR10+, LG und Sony verbauen hingegen bei ihren Fernsehern auf Dolby Vision. Auch Streaming-Dienste und Filmproduktionen sind sich uneins: WĂ€hrend Netflix fĂŒr seine Eigenproduktionen Dolby Vision verwendet, nutzt Amazon primĂ€r HDR10+. Apple und Disney tendieren ebenfalls zu Dolby Vision â selbst wenn dieses HDR-Verfahren sich auf lange Sicht durchzusetzen scheint, bleibt die Situation fĂŒr den Verbraucher undurchsichtig. Fakt ist aber, dass HDR aufgrund der merklich verbesserten BildqualitĂ€t ein nachhaltiger Trend ist und auch HDR10 bereits fĂŒr tolle Fernseherlebnisse sorgt.
Full-HD oder UHD â wofĂŒr soll ich mich entscheiden?
Full-HD ist der absolute Standard in Sachen Bildauflösung und völlig ausreichend fĂŒr Verbraucher, die nach einem vernĂŒnftigen Fernseher mit moderatem Preis suchen. Allerdings sollten Sie in diesem Fall auf die BildschirmgröĂe und den Sitzabstand achten, da bei zu groĂer NĂ€he und Bilddiagonale das Bild unscharf werden kann. Wer sichergehen will, dass er sich ein GerĂ€t anschafft, welches auch noch in ein paar Jahren mit der BildqualitĂ€t aktueller Fernseher mithalten kann, sollte etwas tiefer in die Tasche greifen und ein UHD-GerĂ€t in Betracht ziehen. Vor allem Streaming- und Gaming-Fans sind mit einer sehr hohen Auflösung gut bedient, denn sowohl Videospiele als auch Streaming-Dienste wie Netflix setzen immer mehr auf 4K.
Die wichtigsten AnschlĂŒsse und Komponenten im Ăberblick
Hat man sich fĂŒr die Basiseigenschaften seines neuen Fernsehers entschieden, gibt es immer noch eine Reihe von Dingen, die beim Kauf zu beachten sind. Die folgende Ăbersicht bietet eine kleine Orientierungshilfe im technischen Begriffswirrwar:
- Fernseher mit Triple-Tuner haben jeweils einen Empfangsweg fĂŒr Satellit, Kabel und Antenne.
- Es sollten mindestens drei HDMI-AnschlĂŒsse vorhanden sein.
- Ein Audio-Eingang ist notwendig, um Sound- und Surround-Systeme anzuschlieĂen.
- Ăber den CI+-Slot lassen sich CI+-Module von Pay-TV-Anbietern einschieben, um deren Programme zu empfangen.
- Smart-TVs verfĂŒgen ĂŒber LAN- und WLAN-Optionen, ĂŒber die sie sich mit dem Internet und anderen Smart-Devices verbinden können.
- Beispielsweise können smarte Fernseher ĂŒber WLAN mit dem Smartphone verbunden und per App gesteuert werden.
- Zudem verfĂŒgen Smart-TVs ĂŒber eigene Betriebssysteme, ĂŒber die sie unterschiedliche Internet-Services anbieten.
- Lautsprecher und Kopfhörer können ĂŒber Bluetooth mit dem Fernseher verbunden werden.
Brauche ich einen Triple-Tuner oder einen Twin Tuner?
WÀhrend der Triple-Tuner auf drei unterschiedliche Empfangswege hinweist, bezeichnet der Begriff Twin-Tuner Empfangsteile, die es erlauben, eine Sendung aufzunehmen und gleichzeitig ein Programm auf einem anderen Sender anzuschauen. Triple-Tuner sind sehr gelÀufig und heute in fast jedem GerÀt vorhanden. Streaming-Möglichkeiten hingegen unterscheiden sich oft zwischen den GerÀten.
Warum braucht der Fernseher mindestens drei HDMI-AnschlĂŒsse?
HDMI (High Definition Multimedia Interface) ist einer der wichtigsten AnschlĂŒsse eines Fernsehers, da er die beste ĂbertragungsqualitĂ€t fĂŒr Bild und Ton liefert. Typischerweise benötigt man HDMI-AnschlĂŒsse am FernsehgerĂ€t fĂŒr Blu-ray-Player, HDTV-FernsehempfĂ€nger oder Spielekonsolen wie Xbox oder Playstation. Soundsysteme lassen sich entweder ĂŒber den Audio-Eingang an den Fernseher anschlieĂen oder ebenfalls ĂŒber HDMI. Aufgrund der vielseitigen Nutzung von HDMI und der hohen Bild- und TonqualitĂ€t, die die AnschlĂŒsse liefern, ist es empfehlenswert, mindestens drei AnschlĂŒsse zur VerfĂŒgung zu haben.
Der richtige Ton machts!
Zwar verfĂŒgen Fernseher ĂŒber integrierte Boxen, die den Ton wiedergeben, ein richtiges Heimkino-Setting gewinnt jedoch an QualitĂ€t durch angeschlossene Soundsysteme. Dabei gibt es fĂŒr jeden Fernseher und jeden Geldbeutel Möglichkeiten, das Fernseherlebnis deutlich aufzuwerten.
Beim sogenannten Mehrkanaltonsystem werden mehrere Lautsprecher verwendet, um Töne, GerĂ€usche und GesprĂ€che differenzierter wahrzunehmen. Die einfachste Variante ist das 2.1-System, welches sich aus zwei Soundboxen und einem Subwoofer fĂŒr die tiefen Frequenzen zusammensetzt. Die beiden Boxen stehen dabei links und rechts neben dem TV-GerĂ€t. Werden mehr als zwei Boxen im Raum verteilt, spricht man von Surround-Sound, wobei je nach RaumgröĂe fĂŒnf bis sieben Boxen plus ein Subwoofer verwendet werden. GrundsĂ€tzlich gilt: je mehr Boxen, desto differenzierter die GerĂ€uschkulisse und desto plastischer und kinoĂ€hnlicher das Fernseherlebnis. DafĂŒr sind 7.1-Systeme aber auch verhĂ€ltnismĂ€Ăig teuer und der Raum sollte eine geeignete GröĂe aufweisen.
Eine Alternative zu vielen einzelnen Boxen bietet die Soundbar, die aufgrund ihrer lĂ€nglichen Form von vielen Nutzern aus Ă€sthetischen GrĂŒnden bevorzugt wird. Bei den Soundbars ist der Subwoofer entweder mit in das GerĂ€t integriert oder separat. Soundbars sind auch fĂŒr kleine RĂ€ume gut geeignet und werden in ihrer technischen Ausstattung immer besser. Mittlerweile stehen hochwertige Soundbars den 5.1-Systemen in nichts mehr nach.

Was bringt CI+ fĂŒr den Fernseher?
CI+ (Common Interface) ist die aktuelle Version eines Standardsystems, das aus einem Slot am FernsehgerĂ€t und einem EntschlĂŒsselungsmodul besteht. Ein CI+-Slot ist in den meisten modernen Fernsehern verbaut â einige Modelle bieten sogar zwei SchĂ€chte an. Das CI+-Modul kommt dabei vom Pay-TV-Anbieter und schaltet das zahlungspflichtige TV-Angebot frei. Mithilfe von CI+ wollen die Pay-TV-Anbieter das unerlaubte Kopieren von Filmen und Serien verhindern und mehr Kontrolle ĂŒber das GerĂ€t erlangen, das die Programme empfĂ€ngt. Diese Kontrollfunktion ist beispielsweise von Sendern bekannt, bei denen Nutzer Festplattenaufnahmen nicht vorspulen können, etwa um Werbung zu ĂŒberspringen.
Das gewisse Extra fĂŒr mehr als FernsehvergnĂŒgen
Neben den AnschlĂŒssen und Features, die mittlerweile zum Standard gehören, gibt es eine ganze Reihe an Extras, die nicht nur Cineasten und Technikbegeisterte erfreuen. Gerade in diesem Bereich lassen sich besonders gut Mehrwerte schaffen, die den Herstellern eine Möglichkeit zur Differenzierung geben â beim allgemein hohen Niveau der Display-Technologie (vor allem bei OLED-GerĂ€ten) und der BildqualitĂ€t ist das inzwischen sehr viel schwieriger als noch vor wenigen Jahren. Auf die MarkenstĂ€rke allein können sich die Anbieter auch nicht verlassen. Vor allem im Bereich der Smart-Home-FunktionalitĂ€t gibt es interessante Weiterentwicklungen.
Ambilight
Die patentierte Hintergrundlichttechnologie von Philips ist ein gutes Beispiel fĂŒr ein solches Alleinstellungsmerkmal. Die verbauten Leuchtdioden werfen ein Licht an die Wand hinter dem Fernseher, welches das GerĂ€t umgibt und sich an die aktuellen Farben des Displays anpasst. Es scheint so, als wĂŒrden die Farben aus dem Bild heraustreten und den Fernseher umspielen. Dieses Hintergrundlicht vergröĂert optisch das Sichtfeld des Fernsehers und wirkt durch die zusĂ€tzliche Lichtquelle im Raum entspannend auf die Augen.

HbbTV
HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV) ist ein neuer Standard, der in Smart-TVs integriert ist und ĂŒber den roten Knopf auf der Fernbedienung aufgerufen werden kann. Daher wird HbbTV auch âRed Button TVâ genannt. HbbTV zeigt aktuelle Informationen wie Nachrichten oder Informationen, die zum Beispiel zum laufenden Programm passen. Damit ĂŒbernimmt HbbTV die Aufgaben des altgedienten Teletextes, angereichert mit Bild- und Videoinhalten. Durch die Verbindung des Internets mit dem laufenden Fernsehprogramm sind viele interaktive Features denkbar â wir dĂŒrfen gespannt sein, wie die Fernsehsender diese Plattform in Zukunft nutzen werden.
Timeshift
Mit dieser Funktion können Sie laufende Sendungen anhalten und zu einem spĂ€teren Zeitpunkt fortsetzen. Das funktioniert beispielsweise mithilfe von PVR (Personal Video Recorder), dem integrierten Festplattenlaufwerk der Fernseher, oder IPTV (Internet Protocol Television), das Multimediainhalte ĂŒber das Internet bereitstellt. Auch das Ăberspringen von Werbeblöcken gehört dazu.
Screen-Mirroring
Screen-Mirroring bezeichnet die drahtlose Spiegelung von Bildschirmen von Smartphones, Tablets oder Laptops ĂŒber das WLAN auf den Fernsehbildschirm, wodurch Sie zum Beispiel Fotos oder Videos im GroĂformat zeigen können. Am besten funktioniert das, wenn Sie GerĂ€te vom selben Hersteller nutzten, ansonsten braucht es fĂŒr die Synchronisierung eine spezielle Software (zum Beispiel Miracast) oder einen Verbindungs-Stick. Die technische Weiterentwicklung von Screen-Mirroring ist das Casting. Dabei werden nicht die Bildschirminhalte von einem anderen GerĂ€t gespiegelt, sondern die Inhalte werden direkt auf dem Fernseher abgespielt. Bei Apple heiĂt diese Funktion AirPlay, bei Google Google Cast.
Navigation mit Sprachsteuerung
Mit der normalen Fernbedienung des Fernsehers ist das Navigieren durch die umfangreichen MenĂŒs eines Smart-TVs relativ kompliziert. Einfacher und komfortabler ist die Bedienung per Sprachsteuerung. Sie funktioniert Ă€hnlich wie Sprachassistenten auf dem Smartphone. Per Sprachsteuerung lassen sich sogar Apps starten oder Programmeinstellungen vornehmen.
Gesichtserkennung
VerfĂŒgt ein Fernseher ĂŒber eine integrierte Kamera, können Nutzer diese fĂŒr die Gesichtserkennung verwendet werden, um ihre gespeicherten Einstellungen wie die Lieblingssender oder Programme zu laden. Auch Programmempfehlungen, die auf den PrĂ€ferenzen basieren, sind mit einer Gesichtserkennung einfach möglich. Zudem können die Nutzer ĂŒber die Gesichtserkennung auf ihre Social-Media-Accounts zugreifen, ohne sich zusĂ€tzlich authentifizieren zu mĂŒssen.
Kindersicherung
Um Kinder davor zu schĂŒtzen, sich Programme anzusehen, die fĂŒr ihr Alter nicht geeignet sind, lassen sich Sender oder sogar das komplette TV-Programm sperren. Zudem verhindern Eltern damit, dass ihr Nachwuchs Einstellungen am Fernseher Ă€ndert. Mit einer Zifferkombination auf der Fernbedienung lĂ€sst sich die Kindersicherung wieder aufheben.
DLNA
DLNA bedeutet âDigital Living Network Allianceâ und bezeichnet einen Zusammenschluss von Herstellern, der sich zum Ziel gesetzt hat, durch Produktzertifizierungen zu gewĂ€hrleisten, dass die GerĂ€te der unterschiedlichen Hersteller ĂŒber Netzwerkprotokolle störungsfrei miteinander kommunizieren können. Diese DLNA-Zertifikate stellen zum Beispiel sicher, dass Sie Fotos von einer Digitalkamera auf einem FernsehgerĂ€t darstellen oder ĂŒber das Computernetzwerk drucken können. Auch das problemlose Abspielen von Musik von einem Computer ĂŒber WLAN-Lautsprecher wird durch DLNA-Zertifikate gesichert.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung
Hierbei handelt es sich um einen Fernseher-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Die Computerzeitschrift COMPUTER BILD testete im April 2020 ĂŒber 40 Fernseher unterschiedlicher GröĂe. Die Tester kamen zu dem Schluss, dass bei kleineren GerĂ€ten mit 32 bis 43 Zoll auf UHD verzichtet werden kann und sich die Angebote in der QualitĂ€t kaum unterscheiden. Bei groĂen Fernsehern ab einer Bildschirmdiagonale von 49 Zoll ist dagegen in puncto Auflösung UHD der Mindeststandard. Samsung etwa bietet in dieser GröĂenklasse ausschlieĂlich UHD-GerĂ€te an. Ăberzeugen konnte im Test besonders der Panasonic GXW904. Bei den GerĂ€ten mit 55 Zoll gibt es laut den Testergebnissen Unterschiede in der Farb- und Bewegungsdarstellung sowie bei der TonqualitĂ€t. In dieser Kategorie werden die ersten drei PlĂ€tze von GerĂ€ten des Herstellers LG belegt. Die besten Fernseher im Test punkteten allesamt mit natĂŒrlichen Farben und perfektem Kontrast. Einziges Manko: Keines der GerĂ€te verfĂŒgt ĂŒber einen analogen Videoeingang. Ebenfalls âGutâ schnitt ein GerĂ€t von Panasonic ab, das insbesondere durch seine gute Ausstattung inklusive Aufnahmefunktion ĂŒberzeugte.
Im Test von Chip holte sich ein OLED-Modell von Panasonic den ersten Platz. Der Panasonic GZW2004 begeisterte Tester vor allem mit seiner ĂŒberragenden BildqualitĂ€t, aber auch mit seinem Ton. DafĂŒr schlĂ€gt das Modell mit einem saftigen Preis zu Buche. GĂŒnstiger und ebenfalls âSehr gutâ in der Gesamtwertung sind Modelle von LG und Samsung. Die TonqualitĂ€t des LG-Modells wurde zwar nur mit einem âGutâ bewertet, schlug jedoch die anderen beiden Top-Modelle in der Energieeffizienz. Alle drei Modelle gibt es in 55- und 65-Zoll-AusfĂŒhrungen und alle drei Modelle sind mit vierstelligen Preisen nichts fĂŒr den kleinen Geldbeutel â halten aber, was sie versprechen. Wer gĂŒnstiger fahren will, dem empfiehlt der Chip-Test den LG SM82007LA fĂŒr etwa die HĂ€lfte in der 55-Zoll-Variante. Bei der Energieeffizienz schlĂ€gt der Fernseher zu moderatem Preis die drei Testsieger haushoch, erzielt aber auch durchweg gute Ergebnisse fĂŒr Bild, Ton und Ausstattung.
Auch der diesjĂ€hrige Fernseher-Test der Stiftung Warentest hebt den vergleichsweise preiswerten LG SM82007LA positiv hervor. Testsieger ist aber ein OLED-Modell des gleichen Herstellers, das durch seinen QualitĂ€tsvorsprung in Bild und Ton und durch seine Ausstattung auf ganzer Linie ĂŒberzeugen konnte. Unter den kleineren Modellen mit 40 bis 42 Zoll besticht Samsung und auch Panasonic bietet mit dem TX-40GXW804 ein konkurrenzfĂ€higes GerĂ€t.
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