Gaming-Tastatur Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Gaming-Tastaturen sind auf die Anforderungen von PC-Spielern zugeschnitten. Gute Modelle reagieren schnell und präzise auf Tastendruck.
  • Bei mechanischen Tastaturen ist jede Taste mit einem eigenen Schalter ausgestattet. Nicht-mechanische Tastaturen arbeiten mit Gummimatten für Tastengruppen.
  • Rubberdome-Tastaturen sind weniger reaktionsfreudig und genau, jedoch in der Regel leiser als die mechanischen Modelle.
  • Die Schalter-Arten mechanischer Tastaturen wirken sich etwa auf das Schreibgefühl und die Lautstärke aus. Es gibt lineare, taktile sowie „clicky“ Schalter.
  • Die Features N-Key-Rollover und Anti-Ghosting sorgen dafür, dass die Tastatur mehrere Tastenanschläge gleichzeitig registriert und keine unerwünschten Tasten wiedergibt.
Die besten Gaming-Tastaturen im Vergleich

Gaming-Tastatur – Der Schlüssel zum Sieg

Ursprünglich waren Tastaturen reine Schreibmittel, die neben Tasten für Buchstaben und Zahlen nur wenige Extras erforderten. Seit der Entwicklung der ersten Schreibmaschinen-Tastaturen hat sich die Technik stetig verändert: Die Schaltermechanik verbesserte sich und neue halbmechanische Bauweisen erweiterten das Spektrum an Tastaturen.

Simple Tastaturen zum Schreiben genügen jedoch nicht den Anforderungen von Spielern. In einigen Spielen müssen sie schnell reagieren, in anderen besonders genau, wiederum andere Spiele erfordern beides in unterschiedlichen Ausmaßen. Wenn die Tastatur nicht mit den Eingaben des Gamers mithalten kann – etwa nicht alle Tastendrücke wiedergibt oder die Anschläge zu langsam registriert – scheitert er trotz seiner Fähigkeiten.

Gaming-Tastaturen sind speziell für die Bedürfnisse von PC-Spielern konzipiert: Neben einem schnellen und präzisen Tastenanschlag sind die Modelle mit Sondertasten und Extrafunktionen, beispielweise Makros, ausgestattet, die sich von Anwendern programmieren und auf das jeweilige Spiel anpassen lassen.

Die Wahl beginnt mit der Bauweise

Bei Gaming-Tastaturen dominieren zwei distinktive Bauweisen: zum einen mechanische Gaming-Tastaturen mit Schaltern und zum anderen halbmechanische Tastaturen mit Gummimatten. Seltener sind Tastaturen mit einer optomechanischen Bauweise, die sich als Weiterentwicklung der mechanischen Modelle verstehen.

Mechanische Gaming-Tastatur

Bei einer mechanischen Tastatur ist jede einzelne Taste mit einer eigenen Schaltermechanik ausgestattet, die den Tastendruck in ein elektrisches Signal umwandelt. Jeder Tastenanschlag drückt einen Schlitten einige Millimeter nach unten und schließt den Kontaktkreis. Dank einer kleinen Metallfeder gelangt die Taste wieder in die Ausgangsposition. Zum Aktivieren genügt es, die Taste nur bis etwa zur Hälfte einzudrücken. Diese Methode gewährleistet eine hohe Präzision sowie eine lange Lebensdauer der Tasten: Bei einer typischen Anzahl von 50 Millionen Anschlägen benötigen selbst professionelle Gamer mindestens zehn Jahre, bis sich Verschleiß bemerkbar macht.

Bei mechanischen Gaming-Tastaturen stehen mehrere Schaltertypen zur Auswahl. Sie bestimmen das Schreibgefühl und den Einsatzzweck. Wichtig bei Schaltern ist vor allem der Weg bis zum Umschaltpunkt, also bis der Kontaktkreis geschlossen ist, sowie der Druck, der zum Umschalten auszuüben ist.

Je kürzer der Weg und je geringer die erforderliche Druckstärke, desto reaktionsfreudiger die Taste. Ist also eine schnelle Reaktion im Spiel gefragt, benötigen Anwender eine Gaming-Tastatur, die das rapide Tippen optimal auf das Geschehen übertragen kann. Da die Tastenkappen abnehmbar sind, lassen sich die einzelnen Schalter bei Bedarf austauschen.

Halbmechanische Gaming-Tastatur

Halbmechanische Gaming-Tastaturen arbeiten mit sogenannten Rubberdome-Schaltern. Dabei handelt es sich um eine Gummimatte mit kleinen Wölbungen, die zwischen der Taste und dem elektrischen Schalter platziert ist. Diese Gummimatte schützt den elektrischen Schalter vor Schäden und sorgt anstelle der Feder dafür, dass die Taste wieder in Position gelangt.

Während jede Taste einer mechanischen Tastatur eine eigene mechanische Konstruktion besitzt, benötigen die Tasten bei halbmechanischen Modellen keine separate Gummikuppel. Stattdessen lassen sich mehrere Tasten oder sogar die gesamte Tastatur mit einer Gummimatte ausstatten. Damit halten Hersteller die Produktionskosten gering. Rubberdome-Tastaturen nutzen sich schneller ab als die mechanische Variante: Nur fünf Millionen Tastenanschläge sind mit diesen Modellen im Schnitt möglich.

Tastatur mit eingeschalteter LED Beleuchtung

Der Nachfolger der ursprünglichen Rubberdome-Methode ist der sogenannte Scissor-Switch. Bei dieser Variante löst eine Scherenmechanik den elektrischen Kontakt aus. Tastaturen mit dem Schalter sind vergleichsweise flach und überstehen zwischen 10 und 20 Millionen Tastenanschläge.

Exotisch: Optomechanische Gaming-Tastatur

Optomechanische Tastaturen nutzen wie die mechanischen Varianten einen Federmechanismus. Anstelle des elektrischen Kontakts sorgt jedoch eine Lichtschranke für das Auslösen der Taste. Drückt der Anwender auf eine Taste, unterbricht der Schalter den Lichtstrahl und schließt den Kontakt. Der Auslöseweg ist meist geringer als bei mechanischen Tastaturen. Da kein physischer Kontakt zwischen Taste und Auslöser entsteht, ist die Lebensdauer noch höher. Auch bei diesen Modellen . Aufgrund der aufwendigen Technik gehören optomechanische Tastaturen für gewöhnlich zu den Premiumausführungen der Hersteller. Sie sind noch nicht so umfassend vertreten wie die anderen Varianten. Ein beliebtes Produkt ist die HuntsmanElite-Gaming-Tastatur von Razer.

Welche Bauweise eignet sich am besten für Gaming?

Mechanische Tastaturen zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit sowie ihre schnelle und präzise Übertragung der Tastenanschläge aus. Mit diesen Tastaturen lässt es sich sehr zügig schreiben und mit einem rapiden, sich ständig ändernden Spielgeschehen mithalten. Rubberdome-Tastaturen reagieren zwar nicht schnell und präzise, sind aber leiser im Betrieb. Selbst mit den leisesten Schaltern ist der Geräuschpegel bei mechanischen Tastaturen meist höher. Zudem sind halbmechanische Gaming-Tastaturen weitaus preiswerter als mechanische Ausführungen. Wer die Tastatur in einem geräuschsensiblen Umfeld verwenden möchte oder nur über ein geringes Budget verfügt, ist mit Rubberdome-Tastaturen gut bedient. Andernfalls eignen sich mechanische Tastaturen besser für Gaming. Eine Alternative stellen optomechanische Tastaturen dar. Sie punkten ebenfalls mit einer guten Reaktionszeit und einer präzisen Tastenwiedergabe, sind jedoch im Premiumpreissegment angesiedelt.

Die kleinen, aber feinen Unterschiede von Gaming-Tastaturen

Wer sich für eine Bauweise entschieden hat, sieht sich mit einer großen Anzahl an Produkten konfrontiert, die auf dem ersten Blick kaum voneinander abweichen. Spezialbegriffe erschweren den Kauf zusätzlich. Im Detail unterscheiden sich Gaming-Tastaturen in den Arten von Schaltern und wie sich diese auf die Bedienung auswirken sowie den speziellen Features, die das Spielerlebnis zusätzlich verbessern.

Bekannte MarkenAukey |Cherry Cooler Master Corsair Das Keyboard Ducky Channel HyperX | Lioncast Logitech | MSI Rapoo | Razer | Roccat | Sharkoon | Snakebyte SpeedLink | SteelSeries | Trust | Turtle Beach

Was die Schalter auszeichnet

Bei mechanischen Tastaturen sorgen verschiedene Typen von Schaltern oder Switches für einen erfolgreichen Tastendruck. Sie unterscheiden sich vorwiegend im Widerstand beim Betätigen, im Gefühl beim Drücken sowie in der daraus resultierenden Lautstärke. Der Weg bis zum Umschaltpunkt variiert nur geringfügig. Bei einem Gesamtweg von rund vier Millimetern erkennt die Tastatur den Druck bereits nach der Hälfte des Weges. Die meisten Ausführungen unterscheiden sich um nicht mehr als 0,2 Millimeter.

Die Switch-Typen der verschiedenen Hersteller lassen sich in der Regel in drei Kategorien einteilen: die „Clicky Switches“, die taktilen sowie die linearen Switches. Wer eine Taste mit einem taktilen Schalter betätigt, spürt einen leichten Widerstand, sobald der Umschaltpunkt erreicht ist.

„Clicky“ stammt vom „Klick“-Geräusch, das diesen Schalter charakterisiert. Beim Betätigen der Taste entsteht nicht nur eine taktile Rückmeldung, sondern auch eine akustische, die den Geräuschen beim Schreibmaschinen-Schreiben entspricht. Klick-Schalter sind daher die lauteste Ausführung. Bei linearen Schaltern ist weder eine spürbare noch eine deutlich hörbare Reaktion vernehmbar. Der Widerstand bleibt während des gesamten Umschaltwegs gleich. Anwender erkennen daher nicht, ab welchem Druckpunkt das Keyboard die Taste registriert.

Verschiedenfarbige Beleuchtung an Tastatur

Die bekanntesten Schalter stammen vom Hersteller Cherry und sind bei einer großen Anzahl von Gaming-Tastaturen vertreten. Einige Anbieter wie RazorLogitech und HyperX entwickelten ihre eigenen Switches in Abgrenzung zu den Cherry-MX-Schaltern, bauen diese jedoch teilweise parallel zu den Eigenkreationen in ihre Gaming-Tastaturen ein.

Die Beliebten: CherryMX-Switches

Cherry deckt mit seinen MX-Schaltern jeden Bedarf ab. Der Cherry MX Blue ist der Klickschalter des Herstellers. Sein taktiles Feedback gemeinsam mit seinem Klickgeräusch sorgt bei vielen für ein gutes Schreibgefühl. Daher sind mechanische Tastaturen mit diesem Schalter auch bei Vielschreibern vertreten. Er eignet sich aufgrund der Lautstärke jedoch weniger für geräuschempfindliche Personen. Am Arbeitsplatz kann das Klicken des Schalters ebenfalls störend sein. Die Kraft, die Nutzer zum Betätigen der Taste aufbringen müssen, wird in Zentinewton angegeben. Sie beträgt bei MXBlue-Schaltern 60 Zentinewton. Nach 2,2 Millimetern registriert die Tastatur den Druck.

Der Cherry MX Brown ist der taktile Vertreter. Mit einer Betätigungskraft von 55 Zentinewton und einem Vorlaufweg von zwei Millimetern liefert er ein spürbares Feedback bei einem niedrigeren Geräuschpegel als die blaue Variante. Dank dem geringeren Kraftaufwand reagieren die Tasten zudem schneller und vereinfachen Tastenkombinationen mit Double-Taps.

Die bekanntesten linearen Schalter sind bei Cherry rot. MXRedSchalter benötigen mit 45 Zentinewton die geringste Betätigungskraft und sind deshalb leichter zu verwenden. Allerdings fühlen oder hören Nutzer nicht, wann der Umschaltpunkt erreicht ist. Wie bei den braunen Schaltern beträgt der Aktivierungsweg zwei Millimeter. Da dieser Schalter keine Rückmeldung liefert, eignet er sich weniger für Vielschreiber. Für schnelle Spielabläufe ist die geringere Aktivierungskraft jedoch ideal.

Diese drei Schalter treten am häufigsten auf, sind aber nicht die einzigen im Sortiment des Herstellers. Der MX Black und der MX Speed Silver sind ebenfalls lineare Schalter und unterscheiden sich in je einem bedeutenden Aspekt von der roten Variante. Während der MX Black mit einer höheren Betätigungskraft von 60 Zentinewton schwerer zu betätigen ist, zeichnet sich der MX Speed Silver durch seinen kurzen Aktivierungsweg von 1,2 Millimetern aus. Dieser kurze Weg erlaubt ein noch schnelleres Tippen und eine feinere Reaktion. Im Gegensatz zur schwarzen Variante ist das Vertippen allerdings wahrscheinlicher.

Weitere taktile Schalter sind der MX Clear mit einer Druckkraft von 65 Zentinewton sowie der MX Grey mit einer 80-Zentinewton-Auslösekraft. Der MX Green entspricht der blauen Variante, hat aber eine Betätigungskraft von 80 Zentinewton.

Mit den MXSilentRed und Black-Schaltern lassen sich einige der leisesten mechanischen Tastaturen konzipieren. Hierfür sorgt eine zusätzliche Dämpfung, welche die Betätigungsgeräusche abfedert. Gaming-Tastaturen mit MX Silent eignen sich somit für alle, denen geräuscharmes Tippen wichtig ist, die aber trotzdem nicht auf ein mechanisches Keyboard verzichten möchten.

NameSchaltertypAktivierungswegBetätigungskraft
MX BlueClicky2,2 Millimeter60 Zentinewton
MX BrownTaktil2,0 Millimeter55 Zentinewton
MX RedLinear2,0 Millimeter45 Zentinewton
MX BlackLinear2,0 Millimeter60 Zentnewton
MX Speed SilverLinear1,2 Millimeter45 Zentinewton
MX ClearTaktil2,0 Millimeter65 Zentinewton
MX GreyTaktil2,0 Millimeter80 Zentinewton
MX GreenClicky2,2 Millimeter80 Zentinewton
Die Cherry-MX Switches im Überblick
Welche Alternativen gibt es zu Cherry-Switches?

Der chinesische Hersteller Kaihua ist ein direkter Konkurrent von Cherry, dessen mechanische Kailh-Schalter zwar preiswerter, hinsichtlich der Charakteristiken sowie der Farben in den Schalternamen jedoch weitgehend identisch sind. Die Druckkraft der Kailh-Switches unterscheidet sich beispielsweise etwas von den Cherry-Schaltern. Das Unternehmen produziert auch Eigenkreationen des Herstellers RazerRazer hat für seine Schaltermodelle und Produktreihen mehrere Quellen, Greentech etwa, und führt bei jedem Produkt eine eigene Qualitätskontrolle durch. Logitech erschuf ebenfalls eigene Schalter: Die RomerG-Switches sind in einer taktilen sowie einer linearen Ausführung vorhanden. Sie besitzen einen Betätigungsweg von nur 1,5 Millimetern und eine nötige Krafteinwirkung von 45 Zentinewton. Daneben bietet der Hersteller die GX BlueBrown sowie Red an. Alle erfordern eine Auslösekraft von 50 Zentinewton und haben einen Auslöseweg von 1,9 bis 2,0 Millimetern.

Die Druckstärke der Tasten

Die Druckstärke gibt an, wie viel Kraft Anwender beim Betätigen der Taste aufwenden müssen, damit diese auslöst. Je nach Schaltertyp und Hersteller ist die Aktivierungskraft unterschiedlich. Sie beträgt in der Regel zwischen 45 und 80 Zentinewton. Eine niedrige Druckkraft von 45 Zentinewton ermöglicht schnelle Tastenabfolgen und Reaktionen auf Spielgeschehnisse. Daher sind entsprechende Schalter besonders bei Ego-Shootern wie Counterstrike oder Call of Duty beliebtet.

Tasten mit einer höheren Druckkraft von rund 60 Zentinewton kommen häufig bei Gamern von Echtzeit-Strategiespielen sowie Schießspielen zum Einsatz. Eine Druckstärke von 50 bis 55 Zentinewton ist der Mittelweg eignet sich prinzipiell für jeden Einsatzbereich. Vor allem für Genres wie MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) oder MMO (Massive Multiplayer Online Game) sind Druckstärken zwischen 50 und 60 Zentinewton ideal. Tasten mit einer Druckkraft von 80 Zentinewton reagieren schwerfällig, aber präzise. Schnelles Tippen ist bei dieser Variante mit großer Anstrengung verbunden.

Die Druckstärke ist zwar mit den marktüblichen Schaltern verbunden, kann aber beispielsweise bei der Wahl zwischen einer Gaming-Tastatur mit taktilem CherryMXBrown-Schaltern und einer Logitech-Tastatur mit RomerG Tactile helfen. Wer eine reaktionsfreudigere Taste benötigt, wählt die Romer-G Tactile mit einer Druckkraft von 45 Zentinewton gegenüber der Cherry-MX-Brown-Variante mit einer Druckstärke von 50 Zentinewton.

beleuchteter Ziffernblock

Welche Tasten sind besonders leise?

Für diejenigen, die eine besonders leise Gaming-Tastatur kaufen möchten und sich Abstriche beim Bedienkomfort und der Reaktionsfähigkeit erlauben können, eignet sich eine halbmechanische Tastatur. Selbst besonders laute Vertreter dieser Variante sind meist geräuscharmer als mechanische Tastaturen. Sind die Tasten zudem flach, wie etwa bei solchen mit Scissor-Mechanik, und das Material resonanzarm, sinkt der Geräuschpegel zusätzlich. Eine leise mechanische Gaming-Tastatur findet sich vorwiegend mit linearen Schaltern, die weder taktile noch akustische Rückmeldungen liefern, wie die Cherry Red. Auch taktile Modelle sind vergleichsweise geräuscharm. Clicky-Schalter wie die Cherry MX Blue hingegen sind gänzlich ungeeignet. Schalter, die Hersteller als „silent“ vermarkten, sind oft lineare Switches mit einer integrierten Dämpfung. O-Ringe aus Gummi ermöglichen es Käufern, denselben Effekt zu kreieren, da das Tastaturgehäuse abnehmbar ist.

Diese Funktionen sind wichtig

Jede Gaming-Tastatur, unabhängig von ihrer Bauweise, ist mit verschiedenen Funktionen ausgestattet, die auf die Anforderungen von Spielern zugeschnitten sind. Die folgenden drei sind für ein erfolgreiches Gaming unverzichtbar:

N-Key Rollover
N-Key Rollover

Der Key Rollover beschriebt die Fähigkeit der Tastatur, mehrere Tasten gleichzeitig zu registrieren. Beim Gaming ist dies für gewisse Tastenkombinationen sehr wichtig. Das „N“ der Bezeichnung „N-Key Rollover“ (NKRO) stammt aus der Mathematik und ist ein Platzhalter für die Anzahl von Anschlägen, welche die Gaming-Tastatur zur selben Zeit erkennt: NKRO-Modellen erkennen alle Tasten zugleich. Verarbeitet das Gerät nur eine bestimmte Anzahl, steht diese anstelle des Ns – etwa 6KRO für sechs Tasten.

Anti-Ghosting
Anti-Ghosting

Ghosting tritt auf, wenn die Tastatur eine Taste erkennt, die der Nutzer nicht betätigt hat. Dieser Effekt kann setzt ein, wenn Anwender mehrere nahe beieinanderliegende Tasten gleichzeitig drücken. Die zusätzliche, ungewollte Eingabe trägt den Namen „Ghost“. Die Anti-Ghosting-Funktion verhindert dies. Bei mechanischen Tastaturen treten Ghosts in der Regel nicht auf, da jede einen eigenen Schalter hat. Bei halbmechanischen Gaming-Tastaturen hingegen lohnt es sich, auf die Funktion zu achten.

Makrotasten
Makrotasten

Bei Makrotasten handelt es sich um Sondertasten, auf die sich eine Befehlskette zuordnen lässt. Wenn beispielsweise eine Spezialattacke erst nach einer längeren Tastenkombination ausführbar ist, lassen sich alle Tasten als Makro definieren. Die Einstellung erfolgt mit der dazugehörigen Software am Computer. Bei einigen Varianten sind Zeitpausen programmierbar, sodass eine Taste beispielsweise erst zwei Sekunden nach der vorherigen ausgelöst wird. Außerhalb des Spielgeschehens lässt sich etwa die Navigation im Menü erleichtern.

Praktische Extras

Zusätzlich zu den drei wichtigen Funktionen sind Gaming-Tastaturen mit weiteren Extras ausgestattet. Sie sind zwar nicht unbedingt notwendig, erleichtern aber die Anwendung. Ein interner Speicher sichert etwa die verschiedenen Einstellungen wie Makros. Für Turniere und Wettbewerbe, bei denen Gamer ihre eigene Ausrüstung nutzen, oder zum Zocken bei Freunden ist die Speichermöglichkeit ein großer Vorteil. Praktisch sind außerdem die folgenden Features:

RGB-Beleuchtung

Ein typisches Merkmal von Gaming-Tastauren sind die beleuchteten Tasten. Ausführungen mit einer RGB-Beleuchtung geben einen Farbraum von 16,8 Millionen Farben wieder. Während bei einigen Tastaturen die Farbe für jede Taste separat programmierbar ist, erlauben andere Modelle nur eine gruppierte RGB-Beleuchtung. Der Vorteil der RGB-Beleuchtung liegt nicht nur in den ästhetisch ansprechenden Effekten, sondern auch in der Möglichkeit, Funktionen oder Statuseigenschaften mit der richtigen Farbe zu signalisieren. Grün oder violett leuchtende Tasten stehen beispielswese für Gift.

Nahaufnahme der leuchtenden Tasten einer Tastatur

Ergonomische Konstruktion

Das lange Schreiben oder Zocken mit einer Tastatur belastet das Handgelenk sowie die Sehnen stark, was längerfristig Verkrampfungen und Entzündungen verursachen kann. Handballenauflagen an der Gaming-Tastatur wirken entlastend, da Unterarm und Hand auf einer geraden Linie liegen. Eine besondere Tastatur gegen Verspannungen ist die geteilte Variante. Sie lässt sich entweder dank eines Scharniers an der oberen Seite aufklappen oder vollständig in zwei kleine Tastaturen teilen. Beide Varianten ermöglichen eine entspannte Haltung der Hände.

Zusätzliche Informationskanäle und Apps

Einige moderne Gaming-Tastaturen sind mit einem kleinen Bildschirm oder einer Halterung für Smartphone und Tablet ausgestattet. Das Display liefert Informationen zum Spielgeschehen oder Nachrichten aus dem realen Leben. Bei Modellen mit Halterung erweitert sich der Funktionsumfang um verschiedene Apps. Diese versorgen Spieler mit Informationen, bieten Mini-Games an oder ermöglichen die Steuerung einiger Aspekte im Spiel. Zudem sind Anwender auch während langer Gaming-Sitzungen durchgehend erreichbar.

Wichtige Anschlüsse für Gaming-Tastaturen

Zum Anschließen einer Gaming-Tastatur dienen entweder eine USB oder eine PS/2Schnittstelle. PS/2 ist der ursprüngliche Standard und ermöglicht selbst bei einer großen Datenmenge eine schnelle Übertragung. Allerdings genügt der Stromfluss nicht für die Tastaturbeleuchtung, weshalb eine zusätzliches USB-Kabel Abhilfe schafft.

Im Bereich der übertragbaren Datenraten waren PS/2-Tastaturen den USB-Varianten lange überlegen. Mit einer USB-Gaming-Tastatur war zum Beispiel nur eine gleichzeitige Nutzung von sechs Tasten möglich. Inzwischen schaffen viele Modelle unabhängig vom Anschluss ein volles NKRO. Ein Leistungsabfall ist nur dann spürbar, wenn der PC an mehreren anspruchsvollen USB-Geräten angeschlossen ist.

Wer weniger Kabel am Schreibtisch haben möchte, kann ein kabelloses Modell wählen. Zum Anschließen stehen entweder ein Bluetooth-Modem oder eine Funkverbindung mittels USB-Dongle zur Verfügung. Bei kabellosen Gaming-Tastaturen sind jedoch Verbindungsabbrüche möglich. Weiterhin sind die Ausführungen akku- oder batteriebetrieben: Gamer müssen die Akkulaufzeit im Auge behalten, damit das Keyboard nicht während des Spielens aufhört zu reagieren. Ladezeit oder Batteriewechsel sind ebenfalls mit einzuberechnen. Bei kabelgebundenen Modellen lässt sich ohne Unterbrechungen spielen.

Gaming-Setup

Neben dem USB-Anschluss für den PC ermöglichen weitere Anschlüsse, dass Anwender die Tastatur mit mehreren Geräten verbinden können. Bereits ein zweiter USB-Anschluss kann die Gaming-Tastatur in einen USB-Hub verwandeln oder mit einem passenden Medium den Speicher erweitern. Ein Soundanschluss ist für Audiogeräte wie Lautsprecher, Mikrophone und Headsets praktisch, vor allem wenn mehrere Produkte erforderlich sind und es beim PC an Anschlüssen mangelt.

Wie viel kosten gute Gaming-Tastaturen?

Mechanische Gaming-Tastaturen sind in der Regel teurer als Rubberdome-Varianten, punkten jedoch mit einer besseren Verarbeitung, Langlebigkeit sowie einem angenehmeren Tastengefühl. Gut ausgestattete mechanische Gaming-Tastaturen kosten meistens mehr als 100 Euro, Premium-Modelle sogar über 200 Euro. Während mechanische Modelle selten unter 50 Euro erhältlich sind, lassen sich nicht-mechanische Tastaturen bereits ab einem Preis von 20 Euro finden. Der Preis einer Rubberdome-Tastatur steigt aufgrund von Features wie umfangreichen Makro-Funktionen. Eine nicht-mechanische Gaming-Tastatur für 60 Euro ist oft üppiger ausgestattet als die mechanische Alternative zum selben Preis.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Gaming-Tastaturen nicht selbst getestet.

Als eines der wichtigsten Instrumente für Spieler sind Gaming-Tastaturen ein häufiges Thema bei PC- und Gaming-Magazinen. PC Games Hardware testet regelmäßig die neuesten Tastaturen in unterschiedliche Preisklassen. Im Juni 2020 prüften die Testredakteure zwölf Gaming-Tastaturen zu Preisen von weniger als 100 Euro anhand ihrer Ausstattung, ihrer Eigenschaften sowie ihrer Leistung. Um die Leistung zu ermitteln, nahmen sie die Schalterart, die Spieletauglichkeit und den Tastendruckpunkt unter die Lupe.

Testsieger wurde die Patriot Memory Viper V765 mit der Note 1,47. Diese mechanische Tastatur ist mit den linearen KailhBoxRed-Schaltern ausgestattet, die mit 1,8 Millimetern einen kürzeren Auslösepunkt als die CherryMXRed-Varianten haben.

Der Preis-Leistungs-Sieger und gleichzeitig der vierte Platz im Vergleich ist die Cooler Master CK550 mit der Testnote 1,62. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine mechanische Tastatur mit linearen Schaltern. Die fehlende Handballenablage werteten die Tester hinsichtlich der Ergonomie negativ.

Auf Platz neun befindet sich der Spartipp der Testredaktion: der Sharkoon Skiller SGK5 mit der Note 1,8. Diese nicht-mechanische Tastatur eignet sich dank des wahrnehmbaren Auslösepunktes problemlos für längeres Schreiben. Allerdings fällt auch hier die Ergonomie dank der zu schmalen Handballenauflage negativ auf.

Die Redakteure von techradar stellte die besten von ihnen getesteten Gaming-Tastaturen in einem übersichtlichen Ranking zusammen. In jeder Kurzbeschreibung stellen sie den Link zum ausführlichen Test bereit. Testsieger ist die Apex Pro vom Hersteller SteelSeries, die mit ihrer Verarbeitung, ihren Einstellungsmöglichkeiten sowie ihrem bequemen und leisen Schalter punktete. Den zweiten Platz belegt die Razer Huntsman Elite, die den Testern zufolge eine der schnellsten Keyboards auf dem Markt ist. Auf dem dritten Platz befindet sich die Roccat Vulcan 120 Aimo. Die vom Hersteller selbst entwickelten Titan-Switches überzeugen mit einem hervorragenden Schreibgefühl und ihrem haptischen Feedback.