Heimkino-Beamer Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

Was zeichnet einen Heimkino-Beamer aus?

Das Wort Beamer ist im Grunde ein Synonym zu Projektor. Es leitet sich zwar von dem englischen „to beam“ ab, ist aber im Englischen nicht gebräuchlich. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Diaprojektor, kann ein Beamer auch Videos darstellen. Heutzutage steuert man einen Beamer meist digital über einen Laptop an und kann so die Videos in voller Größe auf einer Leinwand genießen. Ein guter Beamer für ein Heimkino ist mittlerweile nicht viel teurer als ein moderner Fernseher und bietet in Kombination mit der richtigen Soundanlage einen besonderen Filmgenuss.

Verschiedene Technologien eines Heimkino-Beamers

Im Bereich der Heimkino-Beamer unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Funktionsweisen: LCD und DLP. Beide Beamer-Arten sind prinzipiell für das Heimkino geeignet, gerade im High-End Bereich sind LCD-Projektoren zu empfehlen, da der Fliegengitter-Effekt bei höheren Auflösungen weniger stark auftritt. DLP-Projektoren dagegen sind häufig etwas günstiger, sehr langlebig und müssen wenig bis gar nicht gewartet werden.

LCD-Projektoren

LCD steht für „Liquid Crystal Display“, also für eine Anzeige mittels Flüssigkristallen wie auch bei LCD-Monitoren. Diese Projektoren gehören zu den preiswerteren und haben oft eine kompakte und leichte Bauweise.

Vorteile:

  • Gute Lesbarkeit von Texten und Grafiken
  • Etwas heller als DLP-Projektoren
  • Gute Farbintensität

Nachteile:

  • Fliegengitter-Effekt (leichte Sichtbarkeit der dunklen Begrenzungslinie zwischen den einzelnen Pixeln)
  • Screen Tearing (leichtes Nachleuchten einzelner Bilder)
  • Laute Belüftung
  • Memory-Effekt (permanentes Verdunkeln von einzelnen Bildbereichen nach mehreren 1.000 Betriebsstunden)

DLP-Projektoren

DLP steht für „Digital Light Processing“. Bei dieser Bauweise wird jeder Bildpunkt einzeln durch einen winzigen Spiegel erzeugt. Dadurch werden ein Memory-Effekt und ein Nachleuchten des Bildes (Screen Tearing) vollständig vermieden. Auch den Fliegengitter-Effekt des LCD-Projektors gibt es bei solchen Geräten nicht.

Vorteile:

  • Hohe Bildgeschwindigkeit, daher gut für 3D Projektionen geeignet
  • Guter Kontrast
  • Wenig staubempfindlich und wartungsarm

Nachteile:

  • Regenbogen-Effekt (Farben verschwimmen an den Grenzen, kann Kopfschmerzen auslösen)
  • Sichtbares Flimmern bei manchen Farbtönen
  • Geräuschentwicklung durch Farbrad möglich
  • Schlechte Farbtreue (besonders bei Grün, Rot und Orange)

LED-Projektoren

Bei LED-Projektoren werden das Licht und die Farbe über LEDs erzeugt, wodurch keine herkömmliche Projektorlampe mehr benötigt wird. Die bildgebende Technologie ist bei modernen Geräten meist LCD. Diese Projektoren sind besonders leise und energieeffizient, da LEDs wenig Wärme absondern und der Projektor nicht so stark gekühlt werden muss. Außerdem haben LEDs eine wesentlich höhere Lebensdauer (über 20.000 Stunden) als normale Projektorlampen (etwa 4.000 Stunden). Dabei ist allerdings zu beachten, dass LEDs wesentlich dunkler sind als Projektorlampen, es sollte also beim Kauf besonders auf die Helligkeit geachtet werden.

So finden Sie den richtigen Heimkino-Beamer

Grundsätzlich gilt: Jeder hat andere Präferenzen. Auftretende Probleme wie der Regenbogen- oder der Fliegengitter-Effekt können von manchen Menschen als sehr störend wahrgenommen werden, andere bemerken den Effekt fast gar nicht.

Auflösung

Bei allen Beamern wird die Bildqualität bei falschem Eingangssignal merklich schlechter, da die Größe des Bildes intern skaliert werden muss. Die meisten Heimkino-Beamer haben eine Full-HD-Auflösung (1.920 mal 1.080 Pixel im 16:9 Format), aber es gibt mittlerweile auch viele 4k Geräte. Auch andere Auflösungen sind möglich, es sollte aber auf ein Bildformat von 16:9 geachtet werden.

Helligkeit

Auch die Helligkeit des Gerätes ist nicht unerheblich. Wie hoch diese für ein optimales Heimkino-Erlebnis ausfallen sollte, hängt von der Helligkeit des Raumes und von der Art des Beamers ab. In einem Kellerraum ohne Fenster sind etwa 2.000 Lumen bei LCD- und 3.000 Lumen bei DLP-Beamern ausreichend. Für einen Einsatz im Wohnzimmer empfiehlt es sich, ein Gerät mit circa 1.000 Lumen mehr zu nehmen.

Konstrast

Für den Einsatz im Heimkino Bereich ist das Kontrastverhältnis des Gerätes wichtig. Dieses Verhältnis gibt den Unterschied zwischen dem dunkelsten und dem hellsten möglichen Pixel an. Es sollte für eine optimale Bildqualität so hoch wie möglich sein.

Praktische Zusatzfunktionen

Vor allem hochwertige Heimkino-Beamer sind oft mit verschiedenen Sonderfeatures ausgestattet. Welche davon nötig oder sinnvoll sind, hängt stark vom Anwendungsfall und der persönlichen Präferenz ab. So kann ein optischer Zoom beispielsweise hilfreich sein, wenn es nicht möglich ist, den Beamer im richtigen Abstand zur Leinwand aufzustellen. Für Sportfans und Gamer bieten viele Beamer eigene Modi an, wie diese im Detail funktionieren, unterscheidet sich aber je nach Gerät. Filmfans könnten sich durch den 3D-Modus von manchen Geräten überzeugen lassen, hierfür sollte aber unbedingt ein DLP-Projektor verwendet werden.

Anschlüsse

Auch auf die Anschlüsse des Beamers sollte man einen kurzen Blick werfen. Die meisten Beamer besitzen zwar alle gängigen Standards, es gibt aber auch immer wieder Ausnahmen. Die wichtigsten Anschlüsse sind HDMI und VGA. Auch eine WLAN- oder Bluetooth-Fähigkeit kann sehr praktisch sein.

Beamer richtig nutzen und pflegen

Der Beamer sollte parallel zur Unterkante der Leinwand aufgestellt werden. Ein Beamer, der an der Decke angebracht wird, wird hingegen am besten parallel zur Oberkante der Leinwand montiert.

Um den Heimkino-Beamer möglichst lange und gut zu erhalten, sollte er regelmäßig mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Als Elektrogerät darf er hierbei nicht nass gereinigt werden. Sollte dennoch Feuchtigkeit ins Gehäuse eindringen, muss der Beamer vor dem nächsten Gebrauch gründlich getrocknet werden.

Zur Reinigung der Linse kann ein kleiner Pinsel oder ein Mikrofasertuch verwendet werden. Dabei dürfen keinesfalls scharfe Putzmittel oder raue Putzlappen zum Einsatz kommen, um die Linse nicht zu zerkratzen.

Für eine möglichst lange Lebensdauer der Lampe sollte der Beamer nach dem Betrieb noch am Stromnetz angeschlossen bleiben. Viele Beamer kühlen noch nach. Außerdem dürfen die Lüftungsschlitze keinesfalls verschmutzt oder verdeckt sein. Es empfiehlt sich auch, die Lüftung regelmäßig zu reinigen. Viele Beamer besitzen zudem einen Eco-Modus, mit dem die Lampe geschont werden kann. Besonders bei LCD-Beamern empfiehlt es sich, diesen Modus zu verwenden, wenn die maximale Helligkeit nicht benötigt wird, da er auch den Memory-Effekt verlangsamt.