Mobiler Drucker Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mobile Drucker sind besonders kompakte und leichte Modelle, die nicht für den stationären Einsatz, sondern für die Nutzung unterwegs gedacht sind.
  • Viele Modelle verfügen über einen Akku, damit Sie auf Reisen oder bei KundInnen völlig autark von der nächstgelegenen Steckdose arbeiten und Ausdrucke erstellen können.
  • Kennzeichnend für Reisedrucker sind auch drahtlose Verbindungstechnologien wie WLAN, NFC oder AirPrint.
seo-bild zu mobilen druckern

Was ist ein mobiler Drucker?

Mobile Drucker – auch als Reisedrucker bekannt – zeichnen sich im Unterschied zu Varianten, die im Büro oder Homeoffice einen festen Einsatzort haben, durch besonders kompakte Baumaße, ein geringes Gewicht und wenige Anschlusskabel aus. Einige sind mit einem Akku ausgestattet, der das mobile Arbeiten bei KundInnen oder sogar im Auto erlaubt. Der Akku sorgt außerdem dafür, dass Sie fernab von einer Steckdose wichtige Dokumente ausdrucken können. Drahtlostechnologien ermöglichen eine kabellose Kompatibilität zu Geräten wie Smartphones, Tablets, Laptops und Desktop-PCs, von denen Sie die Druckaufträge absenden können.

Mit einem mobilen Drucker bleiben Sie unterwegs flexibel und können KundInnen beispielsweise Kostenvoranschläge, Bauzeichnungen oder Rechnungen direkt erstellen und ausdrucken. Auch Unterlagen, die per Post verschickt werden sollen, sind innerhalb kürzester Zeit ortsunabhängig erstellt.

In puncto Anschaffungspreis und Druckkosten liegen mobile Modelle allerdings meist über gewöhnlichen Desktop-Druckern. Bei der Druckgeschwindigkeit können Reisemodelle oft ebenso wenig mit Standarddruckern mithalten.

Vorteile

  • Drucken von unterwegs möglich
  • Kompakt und leicht
  • Mit verschiedenen Endgeräten kompatibel
  • Arbeitserleichterung

Nachteile

  • Höhere Druckkosten als bei herkömmlichen Druckern
  • Oftmals teurer
  • Niedrigere Druckgeschwindigkeit

Welche Mobildrucker-Arten gibt es?

Der Begriff Mobildrucker oder Reisedrucker ist nicht eindeutig. Unter diesem Sammelbegriff werden zum einen Netzwerkdrucker verstanden, also solche Geräte, die im Haus stehen und von mehreren Geräten aus mit Druckaufträgen versorgt werden können, ohne eine Kabelverbindung zum Druck aufbauen zu müssen. Zum anderen gibt es tragbare Drucker, die so heißen, weil sie sehr leicht und kompakt designt sind und sich somit für den Einsatz unterwegs eignen. Darüber hinaus gibt es mobile Geräte, die speziell für die Verwendung mit aktuellen Smartphones ausgelegt sind.

Netzwerkdrucker

Unter Netzwerkdruckern versteht man Geräte, die im Haus, in der Wohnung oder dem Büro stehen und Druckaufträge von mehreren Geräten gleichzeitig annehmen können. Diese sind per LAN oder Funk mit dem Drucker verbunden. Für die Mitnahme auf Reisen oder berufliche Zwecke eignen sich die Geräte aber nicht wirklich, da die meisten Modelle weiterhin zu schwer und zu groß für den mobilen Einsatz sind.

druckerrückseite mit sichtbarem strom- und lan-kabel
Netzwerkdrucker benötigen meist mehrere Kabel, sind eher klobig und nicht besonders mobil.

Mobiler Drucker oder Reisedrucker

Bei diesen Druckertypen handelt es sich um die eigentlichen Allrounder, was den mobilen Einsatz angeht. Hier kommen hohe Druckgeschwindigkeiten und meist überschaubare Druckkosten zusammen, sodass Sie einzelne Dokumente direkt vor Ort ausdrucken können. Durch ihre Akkus sind die Geräte für den mobilen Einsatz fernab von Stromquellen prädestiniert. Dank Funktechnologien wie WLAN und Bluetooth können Druckaufträge oftmals auch von Geräten wie Smartphones und Tablets abgesendet werden.

mobiler drucker ohne kabel, statdessen mit akku und drahtlosverbindung
Mobile Drucker zeichnen sich durch ihre geringen Abmessungen aus und ermöglichen durch ihren Akku kabellosen Druck.

Was soll hauptsächlich gedruckt werden?

Wenn Sie auf der Suche nach einem Reisedrucker sind, sollten Sie sich zunächst fragen, was Sie hauptsächlich drucken möchten.

Dokumente

Vor allem im geschäftlichen Bereich müssen regelmäßig Dokumente wie Kostenvoranschläge oder Rechnungen erstellt werden. Ist diese Funktion verfügbar, können Sie die Dokumente direkt vor Ort ausgeben und sparen sich somit Porto und Postlaufzeiten. Einige Modelle setzen ausschließlich auf Schwarz-Weiß-Ausdrucke, was für viele Dokumente ausreicht und Geld spart. Die Druckqualität steht bei diesen Druckertypen nicht im Vordergrund.

Fotos

Inzwischen ist auch eine breite Auswahl an mobilen Fotodruckern verfügbar. Die Druckqualität liegt bei diesen Varianten deutlich über den Dokumentendruckern, dafür benötigen die Ausdrucke länger und verursachen höhere Druckkosten.

Generell gilt: Die mobilen Varianten benötigen generell eine längere Druckzeit und eignen sich daher eher für einzelne Ausdrucke als für Massenaufträge. Achten Sie bei der Modellwahl also unbedingt auf die Angabe der Druckgeschwindigkeit, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.

Kaufkriterien

Bei der Wahl eines Druckermodells sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Das kann unter anderem das Druckverfahren, druckbare Formate und die zur Verfügung stehende Auflösung betreffen.

Druckverfahren

Wie bei einem mobilen Drucker ein Text oder ein Bild auf das Papier kommen, hängt vom Druckverfahren ab.

Thermodirekt-Methode

Das platzsparendste Verfahren, das bei mobilen Druckern zum Einsatz kommt, ist das Thermodirekt-Verfahren. Anders als bei klassischen Druckern wird hier keine Tinte verwendet. Stattdessen arbeiten die Geräte nach dem Zero-Ink-Verfahren. Dafür wird spezielles thermosensitives Zinkpapier benötigt, das sich unter Einfluss von Hitze unterschiedlich einfärbt. Ausdrucke sind nur mit diesem Papier möglich. Es verursacht also laufende Folgekosten. Die Wärmeeinheit im Drucker selbst produziert außer geringen Stromkosten keine weiteren Ausgaben. Das Nachfüllen von Tinte entfällt ebenfalls. Die Methode wird auch oft beim Etikettendruck verwendet, beispielsweise für Versandaufkleber.

mobiler kleiner fotodrucker nutzt die zero-ink-technologie
Vor allem bei Fotodrucken kommt die Zero-Ink-Methode mit Zink-Papier zum Einsatz.
Thermosublimations-Methode

Thermosublimations-Drucker werden auch als Wachsdrucker bezeichnet. Die Farbe wird nicht als flüssige Tinte bereitgestellt, sondern eher als zähflüssiges Wachs. Cyan, Magenta und Gelb befinden sich nicht in einer Patrone, sondern auf einer schmalen Farbrolle, die bei Wärmeeinwirkung verdampft. Die gelösten Farben verbleiben anschließend im Papier.

Tintenstrahl-Methode

Bei mobilen Druckern gibt es auch Tintenstrahl-Verfahren, wie es die meisten von klassischen Druckern kennen. In diesem Fall wird der Text oder das Bild Zeile für Zeile durch Farbanmischung aus den Tintenpatronen aufgebaut. Das Druckverfahren gilt als recht günstig. Der Vorteil ist, dass sich bei vielen Modellen Alternativpatronen einsetzen lassen oder Patronen nachgefüllt werden können, was den Preis pro gedruckte Seite noch einmal erheblich drückt. Nachteilig an Tintenstrahldruckern ist, dass die Patronen bei der mobilen Nutzung auszulaufen drohen. Das kann beispielsweise passieren, wenn das Gerät über einen längeren Zeitraum schiefstehend transportiert wird oder es zu einer Erschütterung beim Transport kommt.

Reiner Drucker oder Multifunktionsgerät

Ebenfalls relevant ist die Frage, welche Funktionen Sie von einem mobilen Drucker erwarten. Die kompaktesten Modelle beschränken sich auf die Druckfunktion. NutzerInnen, denen darüber hinaus Scan- und Kopierfunktionen wichtig sind, müssen Abstriche bei den Abmessungen machen: Die Funktionen benötigen Technik, durch die sich die Abmessungen erhöhen. Wer darauf verzichten kann, sollte sich mit der Druckfunktion zufriedengeben und Scans oder Kopien zu Hause am Zweitgerät vornehmen.

nicht-mobiler, etwas klobig wirkender drucker auf schreibtisch
Funktionen wie Scannen und Kopieren sollten Sie lieber auf einem Zweitgerät zu Hause benutzen.

Druckqualität

Die Auflösung von Ausdrucken wird in dots per inch (dpi) angegeben. Der Mindeststandard sollte bei 300 dpi liegen. Höhere Druckqualitäten sind auch möglich. Bedenken Sie aber, dass mit der Pixeldichte zwar eine höhere, gestochen scharfe Auflösung einhergeht, dafür jedoch die Druckkosten ebenfalls steigen. Beim Druck eines Fotos im Postkartenformat ist eine Auflösung von 300 dpi beispielsweise völlig ausreichend. Für ein Foto im Format A4 sollte die Auflösung höher sein, ansonsten werden einzelne Pixel sichtbar und das Foto ist unscharf. Bei textbasierten Ausdrucken wie Rechnungen genügt die Auflösung in der Regel auch für das A4-Format.

Format

Das gängigste Format ist DIN A4. Dabei handelt es sich um das Standardmaß für Briefe, Rechnungen und sonstige Belege. Größere Formate sind aufgrund der kompakten Abmessungen unüblich. Einige sehr klein designte Modelle unterstützen kein A4, sondern bauartbedingt maximal A5 oder A6 als Ausgabeformat. Die Frage nach den Papierformaten sollte daher bei der Kaufentscheidung eine zentrale Rolle spielen: Wollen Sie nur kleine Handzettel oder Polaroid-ähnliche Fotos drucken, genügt das Kleinformat. Für offizielle Dokumente sollte es schon A4 sein.

Seiten pro Minute

Während ein Drucker im Büro oftmals spielend 30 Seiten pro Minute schafft, ist der Durchsatz bei mobilen Druckern aufgrund der geringen Abmessungen und der kompakter ausfallenden Technik geringer. Die Geräte schaffen in der Regel nur zwei bis fünf Seiten pro Minute. Während die Tintenstrahl-Versionen noch recht zügig arbeiten, benötigen die verschiedenen Thermo-Varianten mehr Zeit für einen Ausdruck.

Schwarz-Weiß oder Farbe

Die Entscheidung zwischen Schwarz-Weiß- und Farbdruck hat große Auswirkungen auf die Druckkosten. Ein einfarbiger Druck in Schwarz bedeutet, dass weniger Platz für die Tintenpatronen nötig ist, weil alle Patronen in Farbe wegfallen. Bei den Thermo-Modellen sind Papiere, die nach der Behandlung nur eine Farbe darstellen können, günstiger als jene, die zum Fotodruck in Farbe geeignet sind. Für Kostenvoranschläge, Lieferscheine oder Rechnungen reicht das einfarbige Druckverfahren in der Regel aus.

Energiezufuhr

Gewöhnliche Drucker werden kabelgebunden per Steckdose mit Strom versorgt. Da die Notwendigkeit einer Steckdose beim mobilen Arbeiten unpraktisch ist, weisen mobile Versionen, die auf das ortsunabhängige Arbeiten ausgelegt sind, einen eigenen Akku auf. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise auch mitten im Wald einige Seiten drucken, bevor der Stromspeicher wieder an die Steckdose muss.

Anschlussmöglichkeiten

Der mobile Drucker sollte über einen USB- oder Micro-USB-Anschluss verfügen. Drahtlostechnologien wie WLAN (Wi-Fi), NFC, Bluetooth und AirPrint sind von Vorteil, wenn Sie direkt von Geräten wie Tablets und Smartphones drucken möchten, ohne einen Umweg über einen Computer nehmen zu müssen.

druckaufträge drahtlos vom handy senden
Dank Drahtlostechnologien ist kabelloses Drucken möglich. Weder Strom- noch Datenkabel werden benötigt.

Abmessungen

Die Anzahl der auf dem Markt erhältlichen Modelle, die die Abmessungen einer Handtasche aufweisen, ist sehr gering. Mehr Auswahl ist bei Modellen erhältlich, die sich in Koffer oder Rucksack transportieren lassen. Daher finden sich in vielen Vergleichen auch gewöhnliche Drucker, die eine geringe Bauform aufweisen. Diese haben dann aber in der Regel den Nachteil, dass sie konventionell mit einer Steckdose verbunden werden müssen.

Das Modell Brother PJ-763Mfi weist beispielsweise sehr kompakte Abmessungen von 30,8 x 16,7 x 7,7 Zentimeter auf – ideal für den häufigen Transport und den mobilen Einsatz.

Gewicht

Im Gegensatz zu einem normalen Heimdrucker, der auf oder neben dem Schreibtisch steht und wenig bis gar nicht bewegt wird, ist bei einem mobilen Drucker das Gewicht von großem Belang: Es entscheidet letztendlich darüber, wie bequem der Transport ist. Ist er zu schwer, werden Sie ihn ungern bei Ihren Terminen dabeihaben. Vergleichsweise leichte Modelle hingegen bleiben eher in der Tasche – sie fallen nach einiger Zeit nicht einmal mehr auf.

Als Beispiel kann wieder das Modell Brother PJ-763Mfi dienen: Mit seinen 480 Gramm ist es ein wirkliches Leichtgewicht und kann problemlos auf Kundentermine und Reisen mitgenommen werden. Gewöhnliche Tintenstrahldrucker wiegen um die zwei bis drei Kilogramm, als Multifunktionsgeräte mit Scan-Einheit sogar eher um die fünf Kilogramm.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die mobilen Drucker nicht selbst getestet.

VerbraucherInnen, die auf der Suche nach Informationen zu einer bestimmten Produktkategorie sind, schauen oftmals zuerst auf der Homepage der Stiftung Warentest vorbei. Allerdings wurden dort bislang noch keine mobilen Drucker unter die Lupe genommen. Im großen Testfeld der Standarddrucker ist es gar nicht so einfach, kleine Modelle zu finden. Auf den ersten Blick fanden wir innerhalb des Testfeldes keine Reisedrucker.

Fündig werden Ratsuchende bei der Fachzeitschrift COMPUTER BILD: Hier führten die RedakteurInnen im Jahr 2020 einen Einzeltest durch, bei dem der mobile Tintenstrahldrucker Canon Pixma TR150 genauer unter die Lupe genommen wurde.

Das Fazit: Das Druckergebnis unterscheidet sich nicht von Standard-Tintenstrahldruckern, für die Sie lediglich die Hälfte ausgeben müssen. Der Aufpreis ist durch die geringen Abmessungen und die mobile Nutzbarkeit gerechtfertigt. So lassen sich alle Druckjobs von unterwegs dank Akku auch abseits von Stromquellen erledigen. Zu Hause angekommen kann das Gerät dank der geringen Größe bis zum nächsten Einsatz in der Schublade verschwinden.

Der Canon Pixma TR150 druckt nicht besser als ein Multifunktionsgerät, das lediglich die Hälfte kostet. Der Kauf ist nur dann sinnvoll, wenn seine besonderen Qualitäten gefragt sind – als Drucker, der sich in der Schublade verstauen lässt und auch unterwegs druckt. Das macht der TR150 ordentlich, mit hochwertigem Papier sogar gut. Die TesterInnen betonen, dass der Pixma kein Multifunktionsgerät ersetzen kann, was er aber auch gar nicht soll. Es handelt sich schließlich um einen kompakten Spezialdrucker für unterwegs. Positiv fiel die Akkuleistung auf, die ein kabelloses Drucken von bis zu 600 Seiten ermöglicht.

In einem weiteren Einzeltest beschäftigten sich die COMPUTERBILD-RedakteurInnen mit einem weiteren mobilen Drucker, dieses Mal einem Mini-Fotodrucker, und zwar dem Modell Canon Selphy Square QX10. Fazit der TesterInnen: Das Gerät ist ideal geeignet, um unterwegs schnell ein Foto zu drucken. Optisch erinnert es an ein Polaroid, in der typisch quadratischen Form und mit einem hellen Rand. Zum Glück ist die Fotoqualität deutlich besser als beim in die Jahre gekommenen Original. Zudem geht der Druck schneller von der Hand und das Medium muss nicht geschüttelt werden. Außerdem ist der Druck im Vergleich zu den Polaroid-Filmen günstiger.

Als positiv empfanden die TesterInnen die einfache Bedienung, die auch per App intuitiv funktioniert, die hohe Druckqualität und das Durchhaltevermögen. Einzig an den im Vergleich zu Standarddruckern höheren Druckkosten übten sie leichte Kritik.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Sasa / stock.adobe.com | Abb. 3: © MP2 / stock.adobe.com | Abb. 4: © ProstoSvet / stock.adobe.com | Abb. 5: © YuliiaMazurkevych / stock.adobe.com | Abb. 6: © Daniel Krasoń / stock.adobe.com