Plotter Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

Die besten Plotter im Vergleich
  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Plotter schneide Muster und Motive aus verschiedenen Materialien heraus.
  • Neben Papier sind Stoffe und Folien die gängigsten Materialien
  • In den Werkzeugkopf lassen sich diverse Messer und andere Werkzeuge einsetzen.
  • Als Vorlage dienen dem Plotter sogenannte Vektorgrafiken.

Kreative Projekte kinderleicht umgesetzt

Basteln und Gestalten sind wunderbare Freizeitbeschäftigungen, die noch mehr Spaß machen, wenn professionelle Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Allen, die gern mit Papier arbeiten, sind Plotter wahrscheinlich schon ein Begriff. Diese Geräte, die optisch Druckern ähneln, erhalten ihren Namen vom englischen „to plot“, also „zeichnen“. Zwar sind Plotter tatsächlich in der Lage zu zeichnen, meistens werden sie aber zum Schneiden verwendet. Aus diesem Grund werden sie für den privaten Gebrauch auch Schneideplotter genannt.

Was mit einer Schere kaum umzusetzen wäre, erledigt ein Plotter im Nu.

Ein Plotter ist – ähnlich wie ein herkömmlicher Tintenstrahldrucker – ein sogenanntes Ausgabegerät und funktioniert im Grunde auch ähnlich. Das Gerät fährt Linien nach und gibt sie auf dem eingelegten Material aus. Hier zeigt sich direkt der grundlegende Unterschied: Während Druckköpfe stets Zeile für Zeile vorgehen, kann ein Plotter Linien und Kurven nachzufahren. Er gehört zu den wenigen Geräten, die sogenannte Vektorgrafiken direkt verarbeiten, ohne sie vorher in eine Rastergrafik umrechnen zu müssen.

Was ist eine Vektorgrafik?

Während Pixelgrafiken aus einzelnen Bildpunkten bestehen, setzen sich Vektorgrafiken aus Linien, Kreisen, Polygonen oder Kurven zusammen. Daraus entstehen Pfade, die der Plotter entlangfährt. Da Vektorgrafiken keine Bildpunkte, sondern die Position der grafischen Elemente speichern, lassen sie sich im Gegensatz zu Pixelgrafiken ohne Qualitätsverlust beliebig skalieren.

Statt eines Druckkopfes verfügt ein Plotter über einen Werkzeugkopf, in den zum Beispiel ein Stift oder ein Messer eingesetzt werden kann. Bei dem Schneidwerkzeug handelt es sich um ein sogenanntes Schleppmesser, das im Ruhezustand knapp über dem zu schneidenden Material gelagert ist. Dank der drehbaren Lagerung des Messers ist die Klinge in der Lage, sich frei zu bewegen.

Mithilfe des Messers lassen sich Schriftzüge oder Bilder ausschneiden, woraus sich eine Vielzahl kreativer Anwendungen ergibt, etwa die Gestaltung von Girlanden, Karten, Wand- und Klebetattoos. Plotter, die mit einem Stift ausgestattet sind, werden aufgrund ihrer präzisen Linienführung sogar für Bauzeichnungen eingesetzt.

Der Aufbau eines Plotters

Sehr vereinfacht gesagt arbeitet ein Plotter wie ein Drucker, der statt eines Druckkopfes ein kleines, sehr scharfes Messer über das Ausgabemedium führt. Tatsächlich ist ein Plotter kein besonders kompliziertes Gerät. Unter dem Gehäuse befindet sich der sogenannte Schlitten, der mit einer Messerhalterung versehen ist. Diese wird auch, analog zum Druckkopf eines Druckers, Werkzeugkopf genannt. Außerdem zu sehen ist die Einzugsrolle, die durch einen eingebauten Elektromotor angetrieben wird.

Das Innenleben eines typischen Plotters.

Während des Schneidevorgangs nutzt ein Plotter zwei Bewegungsachsen und ist so in der Lage, alle beliebigen Formen ohne Unterbrechungen zu schneiden. Auf der X-Achse bewegt sich der Werkzeugkopf von links nach rechts. Auf der Y-Achse liegt das Material, das mithilfe der Einzugsrollen vor- und zurückbewegt wird. Da Vektorgrafiken als Vorlage dienen, sind die Bewegungen der Achsen so gut aufeinander abgestimmt, dass Anfangs- und Endpunkt genau aufeinandertreffen.

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Plotters achten

Bedenken Sie, dass Schneideplotter für den Hobbybereich gedacht sind. Große Projekte lassen sich mit diesen Geräten nur schwer umsetzen. Was die Materialien angeht, so werden aber auch Hobbyplotter mit einigem fertig – Voraussetzung dafür ist das passende Werkzeug.

Nutzung mit oder ohne PC

Bezüglich der Bedienung haben Sie bei Schneideplottern die Wahl zwischen zwei Typen. Die meisten Plotter müssen zusammen mit einem PC oder einem anderen Endgerät genutzt werden, auf dem die dazugehörige Software installiert wird. Es gibt aber auch Plotter, die eine eigene Nutzeroberfläche haben und ohne separaten Computer bedienbar sind.

Nach dem Kauf eines Plotters ist es in der Regel notwendig, eine App auf einem PC, Laptop oder Smartphone zu installieren, über die sich das Gerät steuern lässt. Viele NutzerInnen dürften einen ähnlichen Vorgang vom Einrichten ihres Druckers kennen. Während der Software-Zwang bei herkömmlichen Druckern aber eher lästig ist und als unnötig empfunden wird, eröffnet die Plotter-Software alle Möglichkeiten des kreativen Wunderwerks.

Über die Software lassen sich alle Schnitteinstellungen vornehmen. In der Regel ist etwas Einarbeitung in die Software nötig. Die Programme sind aber so simpel, dass keine größeren Vorkenntnisse notwendig sind. Viele Plotter verfügen über vorinstallierte Designs, aus denen Sie sich bedienen können. Im Internet sind zudem viele Motive teils frei verfügbar. Grafikaffine Kreativköpfe setzen ihre eigenen vektorbasierten Designs mit dem Gerät um. Schneideplotter werden in der Regel über ein USB-Kabel mit dem PC verbunden, es gibt aber auch WLAN- oder Bluetooth-fähige Geräte.

Für alle, die keine Software auf einem externen Gerät nutzen möchten, gibt es sogenannte Stand-alone-Plotter. Diese verfügen über eine eigene Menüführung, die in der Regel durch ein Touchpad bedient wird. Viele dieser Geräte sind in der Lage, Plotter-Dateien nach Ihren Vorgaben automatisch zu erstellen. Grafiken aus dem Internet lassen sich bequem via USB-Stick übertragen. Eine Verbindung zu Ihrem PC ist darüber hinaus auch möglich. Diese Plotter-Modelle sind teurer als solche, die sich nur zusammen mit einem Endgerät nutzen lassen.

Erlaubte Materialien – Breite, Länge und Stärke

Vor dem Kauf eines Schneideplotters ist es notwendig, sich mit einigen Kerndaten auseinanderzusetzen. So vergewissern Sie sich im Vorfeld, ob sich Ihr Projekt umsetzen lässt. Der Schneidebereich ist der Arbeitsbereich des Plotters und kann nicht breiter sein als der Abstand zwischen den Führungsrollen, die das Material einziehen. Eine gängige Größenordnung bei Hobbyplottern ist 30,5 x 30,5 Zentimeter. Die Schnittbreite wird in einem solchen Fall ebenfalls mit 30,5 Zentimetern angegeben.

Die Arbeitsbreite von 30,5 Zentimetern ist etwas größer als DIN A4, sodass viele Papiere aus dem Künstler- und Kreativbedarf in das Gerät hineinpassen. Bei der Schnittlänge handelt es sich um die maximale Länge des zu bearbeitenden Materials. Sie ist von den Maßen der Schneidematte abhängig, die zum Einsatz kommt. Eine übliche Größe ist der quadratische Arbeitsbereich mit den Maßen 30,5 x 30,5 Zentimetern. Sehr lange Motive müssen mit Hobbyplottern daher oft in Einzelteilen ausgeschnitten werden.

Plotten mit Folie – die Ausschnitte lassen sich ganz einfach mit einer Pinzette herauslösen.

Welche Art von Material der Plotter bearbeiten kann, hängt von der erlaubten Materialstärke ab. Bei den meisten Hobbyplottern liegt diese zwischen einem Millimeter und drei Millimetern. Das klingt wenig, reicht aber für die meisten Bastelmaterialien aus. Die Bearbeitung von Stoffen, Papier, dünner Pappe, Fotokarton und verschiedenen Folien sind für Geräte, die drei Millimeter schaffen, kein Problem. Beim Einlegen von Materialien ist außerdem zu beachten, wie dick diese sein dürfen, um überhaupt hineinzupassen. Dieser Wert ist in der Regel höher als die Schnitttiefe. Das lässt sich nutzen, um dickeres Material zu gravieren, statt es ganz zu durchtrennen.

Zuschneidbare Materialien – eine Frage des Werkzeugs

Alle Hobbypolotter schneiden das Standard-Plotterpapier mit einer Stärke von 80 Gramm ohne Probleme, aber der Reiz des Plottens liegt gerade auch im Arbeiten mit verschiedenen Materialien. Die meisten Plotter verfügen als Standardwerkzeug über ein sogenanntes AutomatikMesser, das sich automatisch auf die in der Software eingegebenen Werte einstellt. Diese Automatikmesser kommen in der Regel mit Papier und dünnem Karton, Aufbügelfolien, Vinyl, Aufkleber- und Stickerfolien sowie dünnem Moosgummi zurecht. Die Messer von Plottern haben verschiedene Einstellungsstufen für unterschiedliche Materialien. In der Regel sind zehn Stufen vorhanden:

KlingeneinstellungMaterial
1Dünne Materialien wie Vinyl
2–3Mittelschwere Materialien wie Papier und Pappe
4–6Dickere Materialien wie strukturierte Pappe und Musterpapier
7–10Dickes Material wie Segeltuch
Die meisten Klingen verfügen über zehn Einstellungsstufen.

Das Standard-Messer ist ein guter Allrounder, wenn es um Papier und Pappen geht. Bei anderen Materialien gelangt es aber schnell an seine Grenzen. Für diese braucht es Spezialwerkzeuge, die sich ebenfalls in den Werkzeugkopf einsetzen lassen. Es spricht für den Hersteller, wenn ExtraWerkzeuge bereits im Lieferumfang enthalten sind. Diese werden vor allem benötigt, falls sie andere Materialien als Papiere, Pappen und Folien bearbeiten möchten.

WerkzeugAnwendung
RollmesserBaumwolle, Jersey, dünner Filz, dünner Latex
Kraft-MesserFilz, Kork, dünnes Holz, dickes Moosgummi, Leder
Deep-Cut-MesserSchneidet bis zu 2 Millimeter dicke Materialien
StiftehalterFür Zeichenstifte
Plotter-ZeichenstifteZum Zeichnen auf Papier
StanzwerkzeugEntgitterhilfe
Mehr Werkzeug bedeutet auch mehr Freiheit bei der Gestaltung.

Bei Schneideplottern kommt in der Regel eine Klinge mit einem 45-Grad-Winkel zum Einsatz, die ein sehr gutes Schnittergebnis erzielt. Für dickere Materialien empfehlen sich Messer mit einem Winkel von 60 Grad. Bei kleinen Arbeiten kann auch auf eine Klinge mit einem 30-Grad-Winkel zurückgegriffen werden. Plotter-Messer sind Verschleißteile und müssen früher oder später ausgetauscht werden. Da sie mit der Zeit abstumpfen, empfiehlt es sich, stets einen Testschnitt durchzuführen.

Schneidematte – es geht nicht ohne Unterlage

Die Schneidematte ist ein unverzichtbares Hilfsmittel beim Arbeiten mit einem Plotter und schützt das Gerät vor der Messerspitze, die Materialien wie Papier, Karton und Stoff komplett durchdringt. Die Matte verhindert außerdem, dass ausgeschnittene Stücke in den Plotter hineinfallen. Sie ist eine Hilfe beim Einführen von Materialien, da sie diese stabilisiert. Um das Material optimal ausrichten zu können, ist auf der Matte das gleiche Raster aufgedruckt, das sich auch in der Plotter-Software befindet.

Damit das Material auf der Matte nicht verrutscht, ist diese mit einer Klebeschicht versehen. Es gibt Schneidematten mit leichter, mittlerer oder starker Klebkraft, deren Verwendung auf das zu schneidende Material abgestimmt werden muss. Bei Papierarbeiten ist immer eine leicht klebende Matte empfehlenswert, da sich das Papier bei stärker klebenden Matten unter Umständen nicht mehr restlos entfernen lässt. Schneidematten müssen früher oder später ersetzt werden und sind in verschiedenen Längen erhältlich.

Bekannte Hersteller von Plottern

Bei Schneideplottern gibt es eine recht große Auswahl an Herstellern, von denen Ihnen viele bereits als Produzenten von Druckern bekannt sind, darunter Brother und HP. Auch die Modelle von Silhouette und Circuit gehören zu den bekanntesten Plottern auf dem Markt. Weitere Hersteller sind Agfa, Canon, ColoDots, Epson und Freebie. Plotter finden Sie in Elektromärkten sowie im Fachhandel und natürlich in den Onlineshops der Händler.

Das kostet ein Plotter

Wenn Sie den Kauf eines Plotters erwägen, müssen Sie von einem Mindestpreis von rund 200 Euro ausgehen. Mit etwas Glück finden Sie im Handel auch Markenplotter von Silhouette oder Circuit für etwas unter 200 Euro. Wie so oft ist der Preis eine Frage der Ausstattung. Die günstigsten Schneideplotter haben den geringsten Funktionsumfang. Wer den Plotter nur gelegentlich nutzt, ist mit einer günstigen Ausführung mit den Grundfunktionen wahrscheinlich zufrieden. TüftlerInnen sollten sich im mittleren Preisbereich von 250 bis 700 Euro umsehen. Profigeräte, die über 1.000 Euro kosten, sind für den Hobbybereich wenig sinnvoll und kommen eher in Architektur-, Design- oder Ingenieurbüros zum Einsatz.

Hilfreiche Tipps für den Umgang mit einem Plotter

Die vorinstallierten Motive reichen Plotter-Neulingen schnell nicht mehr aus. Neue Vorlagen müssen her. Beim Schneiden fallen Papierschnipsel und andere Reste an. Damit der Plotter weiterhin einwandfrei funktioniert, muss er regelmäßig gereinigt werden.

Plotter-Dateien finden oder anlegen

Die Plotter-Datei ist die Vorlage, nach der das Gerät arbeitet. Anhand der in dieser Datei enthaltenen Vektorgrafik weiß der Plotter, wo das Messer entlangfahren muss. Viele Hersteller setzen auf eigene Dateiformate, die untereinander nicht kompatibel sind. Eine Studio-Datei des Herstellers Silhouette ist also nicht auf einem Brother-Plotter verwendbar, der das eigene Format fcm nutzt. SVG und DXF sind hingegen unabhängige, gängige Vektor-Formate, die auf den meisten Hobbyplottern funktionieren.

So kann eine Plotter-Vorlage aussehen.

Auf vielen Modellen sind bereits diverse Motive eingespeichert, eine größere Auswahl ist allerdings frei oder zu einem kleinen Preis im Internet zu finden. Egal, was Sie sich vorgenommen haben – es hilft immer, bereits eine fertige Grafik zur Hand zu haben. Das Internet hält tausende kostenlose Grafiken bereit.

Einige Quellen für kostenlose Vektorgrafiken sind:

Wer die entsprechende Software beherrscht, erstellt eigene Vektorgrafiken oder verändert Motive aus dem Internet. Beim Hersteller Silhouette gehört beispielsweise das Programm Studio zum Lieferumfang. Die hauseigene Software von Brother ist CanvasWorkspace. Ob sich ein Adobe-Abo lohnt, um in Illustrator Vektorgrafiken anzulegen, müssen Sie selbst entscheiden. Eine gute Freeware-Alternative ist Inkscape.

Pflege und Wartung eines Plotters

Ein Plotter erfordert nicht viel Pflegeaufwand. Wenn Sie sorgsam mit dem Gerät umgehen, werden Sie lange Ihre Freude daran haben. Achten Sie darauf, die Schneidematte nach jedem Schnittvorgang von Resten zu befreien. Auf diese Weise behält sie ihre haftenden Eigenschaften. Reste von Papier, Stoffen oder Folien lassen sich leicht mit einer Pinzette entfernen. Anschließend wischen Sie mit einem trockenen Mikrofasertuch über die Matte. Damit die Klebeschicht erhalten bleibt, sollte sie nicht in Kontakt mit Wasser oder Reinigungsspray kommen.

Auch das Plottermesser und die Halterung benötigen in regelmäßigen Abständen eine Reinigung. Dazu drehen Sie die Halterkappe ab und entfernen Schnitterste sowie Staub und anderen Schmutz mit einer Reinigungsbürste für Drucker. Alternativ funktioniert das mit einem festen Pinsel oder einer Zahnbürste. Vor der Reinigung muss der Plotter unbedingt vom Stromnetz getrennt werden.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Plotter nicht selbst getestet.

Vor dem Kauf eines Plotters ist Beratung wichtig. Schließlich möchten Sie ein Gerät finden, mit dem sich Ihre Vorstellungen umsetzen lassen. Unabhängige Produkttests, die auf nachvollziehbaren Kriterien beruhen, finden Interessierte oft bei der Stiftung Warentest. Leider setzten sich die ProduktprüferInnen der Verbraucherorganisation bisher nicht mit Plottern auseinander. Daher wurde auch noch kein Plotter-Testsieger gekürt. Wer sich für Plotter interessiert, kann sich aber auf einer Vielzahl an Bastellogs über die Geräte informieren.


Abb. 1 © Netzvergleich | Abb. 2: © R_boe / stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzvergleich | Abb. 4: © R_boe / stock.adobe.com | Abb. 5: © zhanstudio / stock.adobe.com