Babytrage Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Babytrage eignet sich gut als Alternative oder als Ergänzung zu einem Kinderwagen.
  • Der enge Körperkontakt von Eltern und Kind fördert ihre Bindung.
  • Wichtig ist, dass die Trage für Träger und Kind bequem sowie sicher ist.
  • Viele Babytragen lassen sich schon bei Neugeborenen verwenden oder durch Einsätze erweitern.
  • Es gibt Vollschnallen- und Halbschnallen-Tragen sowie Tragetücher, die sich durch ihre Verschlussart unterscheiden.
Die besten Babytragen im Vergleich

Babytragen: Für das Gefühl von Geborgenheit

Kinder sind unsere Zukunft. Sie müssen sicher aufwachsen und sich zu neuen, positiven Generationen entfalten. Da ihre Körper noch sehr empfindlich sind, ist ihr Schutz wichtig. Die Knochen müssen erst zusammenwachsen; sie sind dünn und brechen daher leicht. Damit sie sich gut entwickeln, sind Nähe zu den Eltern, Bewegung und Schutz oberste Prioritäten. Um das zu gewährleisten, transportieren viele Eltern ihr Kind in einer Babytrage.

Was ist eine Babytrage?

Eine Babytrage sorgt dafür, dass Eltern ihr Kind ganz bequem als Bauchtrageauf der Hüfte oder am Rücken tragen. Die meisten Tragen können an allen drei Positionen verwendet werden, es gibt allerdings auch spezielle Rückentragen und Hüfttragen. Unterschieden wird für gewöhnlich in Tragehilfen und Tragetücher, es gibt aber auch Mischformen. Tragehilfen bestehen meist aus einem recht festen Material, Tragetücher aus einem weicheren Stoff. Je nach Modell können Babytragen bereits ab der Geburt verwendet werden. Selbst Kleinkinder können solange darin getragen werden, bis sie zu groß beziehungsweise zu schwer sind. Babytragen sind eine Alternative zu Kinderwagen, werden aber häufig auch als Ergänzung genutzt.

Sicherheit und Nähe – Die Vorteile einer Babytrage

Wer sich für eine Babytrage entscheidet, profitiert in vielfacher Hinsicht davon. Besonders auf die Beziehung zwischen Eltern und Kind wirkt sie sich positiv aus. Eltern tragen ihr Kind nah an ihrem Körper, was das Urvertrauen des Kindes fördert. Es fühlt sich so besonders geborgen und sicher. Vor allem in den ersten Monaten braucht das Baby viel Zuwendung und Nähe. Der körperliche Kontakt beruhigt es, da es die Wärme der Eltern spürt. Dadurch wird dem Kind Sicherheit vermittelt. Wenn es in einer Bauchtrage oder Hüfttrage getragen wird, können Sie Ihr Kind auch gut streicheln, was die Bindung zusätzlich stärkt. Für Väter ist es nach der Geburt des Kindes außerdem eine ideale Gelegenheit, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Andere Familienmitglieder und Freunde können so ebenfalls eine Beziehung zum Kind schaffen. Für den Tragenden wirkt sich das Verwenden einer Babytrage außerdem positiv auf den Rücken aus, da es die Rückenmuskulatur stärkt.

Säugling greift nach einem Finger

Anders als in einem Kinderwagen liegt das Baby in einer Babytrage nicht still, sondern ist in Bewegung. Das fördert seine Motorik und seinen Gleichgewichtssinn. Besonders Babys mit Bauchschmerzen hilft die aufrechte Sitzposition und die beruhigende Nähe zu den Eltern. Auch für Kinder, die im Kinderwagen nicht gut einschlafen können, ist eine Babytrage eine gute Alternative. Grundsätzlich werden die meisten Babys gern getragen.

Besonders als Alternative oder Ergänzung zum Kinderwagen bietet sich eine Babytrage an. Der Tragende hat beim Transport des Babys beide Hände frei.. Babytragen sind außerdem günstiger als Kinderwagen. Auch unterwegs hat eine Babytrage gegenüber einem Kinderwagen einige Vorteile. Beim Einkaufen sind enge Gänge kein Problem, denn die Babytrage nimmt nicht viel Platz ein. Auf Aufzüge sind Eltern mit einer Babytrage ebenfalls nicht mehr angewiesen, sie können also auch die Treppe nehmen. Im Auto hat eine Babytrage den Vorteil, dass sie nicht sehr groß ist. Sie lässt sich selbst in kleineren Fahrzeugen bequem verstauen.

Diese Arten von Tragen gibt es

Babytragen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrem Material, ihren Verschlüssen und der Art, wie sie getragen werden.

Komforttrage

Die Komforttrage

Diese Tragehilfe wird auch Rucksacktrage genannt, da ihre Form einem Rucksack ähnelt. Sie besteht aus einem vorgeformten Tragesack, der durch gepolsterte Schultergurte und einen Hüftgurt am Körper des Trägers befestigt wird. Das Material ist robust, allerdings auch weniger flexibel als bei anderen Varianten. Durch die Schnallen ist eine Komforttrage leicht und schnell angelegt; es muss keine Wickel- oder Bindetechnik erlernt werden. Einige Varianten können bereits ab der Geburt verwendet werden, viele eignen sich jedoch eher für Kinder ab fünf Monaten.

Mei-Tai

Der Mei-Tai

Der Mei-Tai ist eine Mischung aus Tragehilfe und Tragetuch. Er besteht aus einem rechteckigen, festen Rückenteil, an das lange Träger angenäht sind. Diese werden, anders als bei einer Komforttrage, gebunden. Die unteren Träger werden zum Hüftgürtel, die oberen zu den Schultergurten. Es gibt aber auch Versionen mit Schnalle am Bauchgurt. Durch die flexiblen Gurte kann der Mei-Tai auf dem Rücken, am Bauch oder an der Hüfte gleichermaßen getragen werden.

Tragetuch

Das Tragetuch

Das klassische Babytragetuch besteht aus einer Stoffbahn, die zwischen 4,6 und 5,4 Metern lang ist. Es wird fest um den Körper gewickelt und sorgt dafür, dass das Kind besonders nah am Körper des Trägers ist. Da nichts an dieser Trage vorgeformt ist, ist sie besonders flexibel und kann auf unterschiedliche Weisen gebunden werden. Das Binden erfordert allerdings Übung. Wenn es falsch gemacht wird, leidet die Sicherheit des Kindes darunter.

Ring-Sling-Tragetuch

Das Ring-Sling-Tragetuch

Auch diese Babytrage besteht aus einer Stoffbahn, die 1,5 bis 3,0 Meter lang ist und mit zwei Ringen aus Metall oder Aluminium an der Schulter befestigt wird. Das Tragetuch ist einfach anzulegen, der Stoff wird nur durch die Ringe gezogen. Allerdings lastet das Gewicht des Kindes nur auf einer Schulter und ist somit ungleich verteilt. Für Neugeborene ist nur die Wiegeposition geeignet, da sie ihr Nacken noch nicht gänzlich ausgebildet ist und das Ring-Sling-Tuch keine Kopfstütze besitzt.

Onbuhimo

Der Onbuhimo

Eine weitere Tragehilfe, die jedoch meist auf dem Rücken zum Einsatz kommt, ist der Onbuhimo. Er besitzt keinen Hüftgurt, sondern nur Schultergurte, die mit Schnallen verschlossen werden. Sie führen vom oberen bis zum unteren Ende des Rückenteils und können meist einfach festgezogen werden. Der Onbuhimo ähnelt also einem Rucksack. Da kein Hüftgurt vorhanden ist, verteilt sich die Belastung auf die Schultern des Trägers. Im Nacken des Kindes wird allerdings durch dessen Sitzposition Druck aufgebaut.

Podaegi

Der Podaegi

Der Podaegi ist eine weitere Tragehilfe ohne festen Tragegurt. Sie stammt ursprünglich aus Korea und wird hauptsächlich auf dem Rücken getragen. Im Gegensatz zum Onbuhimo halten die Träger nicht durch Schnallen, sondern werden gebunden. Sie werden über die Beine des Kindes geführt, unter seinem Po gekreuzt und dann vorne verknotet. Diese Art des Knotens erfordert ein wenig Übung, weshalb diese Tragehilfe nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist. Das Rückenteil ist meist länger als bei anderen Tragen.

Worauf es beim Kauf einer Babytrage ankommt

Wer sich eine Babytrage zulegt, sollte einige Kriterien beachten. Am wichtigsten sind der Komfort für Kind und Träger, die Haltung des Kindes und die Trageposition.

Verschiedene Verschlusssysteme

Tragehilfen, die nicht ausschließlich gebunden werden, besitzen Schnallen oder Klettverschlüsse. Dabei wird zwischen zwei verschiedenen Verschlusssystemen unterschieden. Vollschnallen-Tragen ähneln Rucksäcken, denn sie haben sowohl an den Schultergurten als auch am Hüftgurt Schnallen oder Klettverschlüsse. Ein klassisches Beispiel für eine solche Trage ist die Komforttrage. Im Englischen nennt man diese Variante Full-Buckle.

Das Pendant dazu sind Halbschnallen-Tragen, auch Half-Buckle genannt. Sie haben nur am Hüftgurt Schnallen oder einen Klettverschluss, die Schultern werden wie bei klassischen Tragetüchern gebunden. Dadurch sind diese Varianten flexibler als Vollschnallentragen, wenn auch nicht so schnell angelegt. Mei-Tais sind zum Beispiel Halbschnallen-Tragen.

Komfort

Besonders wichtig ist, dass Träger und Kind sich wohlfühlen. Die Babytrage sollte daher auf die Körpermaße von beiden angepasst sein. Gut verstellbar sind Tragetücher, sie benötigen allerdings mehr Zeit zum Anlegen. Zierliche Mütter kommen mit ihnen meist am besten zurecht. Auch der Look der Babytrage sollte allen gefallen. Für mehr Komfort haben einige Tragen Polsterungen im Po- und Rückenbereich, damit das Kind besonders weich sitzt.

Essentiell: Das Wohlbefinden des Kindes

Nicht alle Kinder fühlen sich in einer Babytrage wohl. Deshalb sollten Sie unbedingt testen, ob Ihr Kind eine Trage oder einen Kinderwagen bevorzugt. Wenn es mit beidem zurechtkommt, können Sie die Babytrage auch ideal als Ergänzung verwenden.

Da nicht alle Tragen auf Hüfte, Bauch und Rücken gleichermaßen getragen werden können, sollten Sie sich überlegen, welche Position Sie bevorzugen, und ein entsprechendes Modell wählen. Besonders wenn Ihr Kind sehr klein ist, sollten Sie zu einer Bauch- oder einer Hüfttrage greifen. Die Hüftposition ist am besten geeignet, wenn das Baby nicht mehr so viel schläft. Das Kind auf dem Rücken zu tragen, ist eher empfehlenswert, wenn es schon älter ist, da Sie es weniger im Blick haben. Mit steigendem Alter wird das Kind außerdem schwerer und belastet den Beckenboden des Trägers, weshalb die Hüftposition dann nicht mehr empfehlenswert ist. Wenn Sie eine Trage für den Rücken möchten, bietet sich ein Onbuhimo oder ein Podaegi an. Ersterer ist durch seine einseitige Belastung für Kind und Träger vor allem für kurze Strecken geeignet.

Trageposition

Vater trägt Baby in Tragetuch

Haltung des Kindes

Die Ergonomie der Babytrage ist ebenfalls besonders wichtig, da sie eine Auswirkung auf die körperliche Entwicklung des Kindes hat. Der Sitzsteg muss anpassbar sein, damit die Gelenkpfanne nicht durch eine falsche Haltung Schaden nimmt. Bei Babys braucht die Nackenmuskulatur ein paar Monate, bis sie vollständig ausgebildet ist. Deshalb können sie ihren Kopf nicht alleine aufrecht halten und benötigen eine Nackenstütze. Damit das Baby im Schlaf eine gesunde Haltung beibehält, muss die Trage seinen Rücken komplett umschließen.

Handhabung

Sie sollten unbedingt eine Trage wählen, die Sie einfach anlegen und abnehmen können. Überlegen Sie sich, ob Sie besser mit einer Vollschnallen-Trage, einer Halbschnallen-Trage oder einem Tragetuch zurechtkommen. Wenn Sie meist wenig Zeit haben, bietet sich eine Komforttrage an, da sie in 15 Sekunden oder weniger an- beziehungsweise abgelegt ist. Bei häufig wechselnden Trägern empfiehlt sich eher eine Halbschnallen-Trage oder ein Tuch, da sie leichter und schneller verstellbar sind. Achten Sie darauf, dass sich Sitzsteg und Nackenstütze an das Kind anpassen lassen.

Größe, Alter und Gewicht des Kindes

Wichtig ist auch, wie alt, groß und schwer das Kind ist. Die maximale Belastbarkeit der meisten Tragen liegt, je nach Material, zwischen 13 und 60 Kilogramm. Hersteller bieten meist für die unterschiedlichen Altersstufen jeweilige Modelle wie zum Beispiel „Babysize“, „Toddlersize“ oder „Preschooler“ an. Die Tragen unterscheiden sich durch die Stegbreite, Länge des Rückenteils, Schultergurte und Polsterungsart. Einige Babytragen sind für mehrere Altersstufen geeignet. Entscheidend ist, dass die Trage gut an die Größe und das Gewicht des Kindes angepasst ist, denn anders als bei Kleidung kann es nicht erst hineinwachsen. Für Neugeborene gibt es nicht nur spezielle Tragen, sondern auch Einsätze für normale Modelle, die herausgenommen werden können, wenn das Kind größer wird. Für Frühchen werden Tragetücher besonders empfohlen, da Sie darin nah bei ihren Eltern sind und ihnen diese Nähe aus dem Mutterleib fehlt.

Baby liegt auf Decke mit Maßanzeige
Ab welchem Alter ist eine Babytrage sinnvoll?

Prinzipiell können bereits Neugeborene in einer Babytrage transportiert werden. Nicht alle Modelle sind jedoch dafür ausgelegt. Tragetücher eignen sich meist eher für Neugeborene als Tragehilfen. Bis zum ersten Lebensjahr des Kindes wird empfohlen, eine Hüft- oder Bauchtrage zu verwenden. Bei Neugeborenen ist zusätzlich eine Kopfstütze empfehlenswert.

Material und Verarbeitung

Die Babytrage sollte aus hochwertigen Materialien bestehen. Damit es lange hält, muss es stabil und reißfest sein. Die Schultergurte sind wichtig für Halt und Komfort. Deshalb sollten sie breit und nach Möglichkeit gepolstert sein. Da Babys an dem Material lutschen, muss es unbedingt schadstofffrei sein. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Trage ein Öko-Zertifikat und eine GS-Zertifizierung hat. Damit Sie die Tragehilfe auch im Sommer problemlos nutzen können, sollte sie aus einem möglichst leichten Stoff wie zum Beispiel Baumwolle, Leinen oder Seide bestehen. Tragen aus Polyester sind zwar sehr pflegeleicht, besitzen aber keine guten Temperatureigenschaften. Dem Kind könnte darin schnell zu warm werden.

Zubehör

Für den weiteren Schutz und Komfort Ihres Babys kann manches Zubehör nützlich sein. Bei kaltem Wetter hilft zum Beispiel eine Tragejacke oder ein Tragecover. Eine Tragejacke ist so groß, dass sie problemlos über Träger und Kind passt. Solche Jacken haben eine Öffnung für den Kopf des Babys. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen wie zum Beispiel als Sweatjacke oder aus Fleece. Einige Modelle besitzen außerdem ein herausnehmbares Innenfutter, sodass die Jacke zu jeder Jahreszeit Verwendung finden kann. Bei einem Tragecover handelt es sich lediglich um ein großes Tuch, das über das Kind gezogen wird, um es vor Wind und Wetter zu schützen. Es ist günstiger als eine Tragejacke und kann über normaler Kleidung zum Einsatz kommen.

Mama trägt ihr Baby in Pullover Babytrage

Tipps zur Anwendung

Damit Sie und Ihr Kleinkind sicher sind, sollten Sie die Trage richtig benutzen. Hierfür gibt es ein paar wichtige Aspekte zu beachten.

Was Sie beim Anlegen der Trage beachten müssen

Die richtige Passform der Trage ist wichtig: wenn diese stimmt, ist der Rest meist nur eine Frage der Übung. Manche Babys möchten nicht gern in eine Babytrage oder ein Babytragetuch; sie schreien und weinen bei dem Versuch, sie hineinzusetzten. Das kann bedeuten, dass Ihr Baby sich in einem Kinderwagen grundsätzlich wohler fühlt, es kann aber auch körperliche Ursachen haben. Wenn Sie das Gefühl haben, ein körperliches Problem könnte das Hindernis sein, sprechen Sie mit einen Osteopathen. Bewahren Sie in jedem Fall Ruhe, denn Ihr Kind spürt Ihre Unsicherheit und Frustration, wodurch es ebenfalls unruhig wird.

Achten Sie darauf, dass die Gurte richtig eingestellt sind und die Babytrage eng an Ihrem Körper anliegt. Beim An- und Ablegen der Trage sollten Sie das Kind immer mit einer Hand auf dem Rücken stützen. Bedenken Sie, dass besonders das Anlegen von Tragetüchern aufgrund ihrer Wickeltechnik viel Übung braucht. Üben Sie es also am besten vorher auf dem Bett oder einer anderen weichen Unterlage.

Damit Sie und Ihr Baby nicht stürzen, sollten Sie beim Tragen besonders gut auf Ihre Umgebung achten. Beugen Sie sich dabei nicht aus den Knien, sondern aus der Hüfte. Denken Sie daran, dass die Sicherheit des Kindes wichtiger ist als die Schnelligkeit der Fortbewegung. Besonders gefährlich ist es auch, wenn das Babytragetuch zu locker gebunden ist. Dann wird das Kind darin hin- und hergeworfen, die Körperhaltung verändert sich nachteilig und im schlimmsten Fall rutscht es heraus.

Achtung

In den ersten Wochen nach der Geburt sollten Mutter keine Hüfttrage verwenden, da ihr Beckenboden sich erst erholen und das Schambeingefüge wieder fest werden muss. Bei Bandscheibenvorfällen oder Rückenschmerzen sollten Sie grundsätzlich einen Arzt aufsuchen, bevor Sie eine Trage benutzen.

Sie und Ihr Baby sollten nicht zu warm angezogen sein. Der enge Körperkontakt steigert die Wärme und da Babytragen aus Stoff bestehen, fungieren sie als zusätzliche Stoffschicht. Zu viel Kleidung sorgt dafür, dass das Kind überhitzt. Die Füße des Babys sind allerdings empfindlich, weshalb Sie Ihrem Kleinkind stets Söckchen, Stulpen oder Schühchen anziehen sollten.

Die richtige Haltung Ihres Babys

Damit das Tragen für das Baby nicht nur bequem, sondern auch gesundheitlich unbedenklich ist, muss es in der Trage die richtige Haltung einnehmen. Die sogenannte Anhock-Spreiz-Haltung ist besonders für Neugeborene und Babys wichtig, da sie die natürliche Entwicklung des Körpers unterstützt. Dafür muss das Kind auf der Hüfte sitzen, die Beinchen anziehen und leicht spreizen. Von hinten ergibt das eine M-Form. Die Knie des Babys sollten sich etwa auf Höhe des Bauchnabels befinden. Wenn die Beine tiefer hängen als der Po, sitzt das Kind falsch. Da die Hüfte noch nicht ganz ausgewachsen ist, kann eine falsche Sitzhaltung zu einer Hüft-Dysplasie, also einer Fehlstellung der Hüfte, führen. Der Rücken des Babys sollte beim Tragen immer leicht gerundet sein, denn das unterstützt die Ausbildung der Doppel-S-Form des Rückens.

Grafik Anhoch-Spreiz-Haltung
Die richtige Anhock-Spreiz-Haltung ist besonders wichtig. Auf der rechten Abbildung sehen Sie, wie das Kind positioniert sein sollte.

Das Kind sollte grundsätzlich mit dem Gesicht zum Körper des Tragenden sitzen, um die richtige Haltung zu gewährleisten. Wenn es mit dem Gesicht nach vorne getragen wird, besteht die Gefahr einer Reizüberflutung und sowohl Rücken als auch Hüfte des Babys können darunter leiden. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind vor Sonne und Regen geschützt ist, aber immer genug Luft bekommt.

So reinigen und pflegen Sie die Babytrage

Durch Körperflüssigkeiten, Brei oder Milch wird die Babytrage schnell schmutzig. Damit sie trotzdem lange Verwendung findet, ist die regelmäßige Pflege unabdingbar. Die meisten Modelle, sie lassen sich bei 30 Grad Celsius in der Waschmaschine reinigen, manche auch bei 40 Grad Celsius. Einige dürfen allerdings nur per Hand gewaschen werden, wie zum Beispiel Tragen aus Polyester. Spezifischere Informationen finden Sie in der Gebrauchsanweisung.

Prinzipiell sollte eine Babytrage bei regelmäßiger Nutzung etwa alle 14 Tage gewaschen werden. Zusätzliche Waschgänge sollten Sie nur dann tätigen, wenn die Trage besonders verschmutzt ist, da zu häufiges Waschen die Nähte verschleißt. Benutzen Sie ausschließlich Waschmittel ohne Aufheller, da es dem Kind sonst schadet. Auch auf Weichspüler sollten Sie aus diesem Grund verzichten.

Viele Babytragen dürfen nicht in den Waschtrockner, da das Material darunter leidet. Besonders vorgeformte Tragesäcke deformieren dadurch meist. Modelle mit Klettverschlüssen sind nicht für den Trockner geeignet, da sie sonst nicht mehr richtig verschließen. Bevor Sie die Trage zusammenfalten oder erneut verwenden, sollten Sie sichergehen, dass sie vollständig getrocknet ist.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Babytragen nicht selbst getestet.

Das Testmagazin Stiftung Warentest testete 2020 insgesamt 15 Tragehilfen und Tragetücher. Sieben der geprüften Modelle waren Vollschnallen-Tragen, vier Halbschnallen-Tragen und vier Tragetücher. Alle Produkte sind von Geburt des Kindes bis zum Alter von maximal drei Jahren geeignet. Getestet wurden die Tragen auf ihre eltern- und kindgerechte Gestaltung, ihre Handhabung, ihre Sicherheit und Haltbarkeit sowie auf Schadstoffe.

Testsieger bei den Vollschnallen-Tragen war die Babytrage Manduca XT, die eine sehr gute Ergonomie, hohe Sicherheit und lange Haltbarkeit vorweisen konnte. Auch Schadstoffe fanden die Tester darin keine. Mit einem Preis von 160 Euro gehört sie allerdings zur oberen Preisklasse. Bei den Halbschnallen-Tragen schnitt die Hoppediz Nabaca Regular am besten ab. Diese Trage wies ebenfalls eine gute Ergonomie, sichere Handhabung und keinerlei Schadstoffe auf. Sie kostet 150 Euro und lässt sich nicht auf der Hüfte sowie nur schlecht auf dem Rücken tragen.

Insgesamt schnitten fünf der elf Babytragen mit der Gesamtbewertung „gut“ ab. Am schlechtesten bewertet wurden die Tragen der Marken FillikidStokkeFidella und Limas. Sie fielen aufgrund ihrer mangelnden Sicherheit, Ergonomie und Haltbarkeit durch den Test. In der Trage von Fillikid fanden die Tester einen Schadstoff, der die Haut reizt und Allergien auslösen kann. Zwei verschiedene Flammschutzmittel wurden in der Trage von Stokke nachgewiesen. Sie gelten als möglicherweise krebserregend. In der Kategorie Sicherheit fielen die Halbschnallentragen von Fidella und Limas negativ auf, da ihre Schultergurte häufig herunterrutschten und sie nicht durch zusätzliche Brustgurte gesichert sind.

Auch das Testmagazin Öko-TEST führte 2020 einen Test zu Babytragen durch. Die Tester nahmen zehn Tragen unter die Lupe und prüften sie in den Kategorien Haltung des Babys, Handhabung und Schadstoffe. Drei der getesteten Tragen waren Halbschnallen-Tragen, die restlichen sieben Vollschnallen-Tragen. Testsieger wurden gleich sechs Modelle: der Didymos Didyklick, der Ergobaby Adapt Carrier, die Limas Babytrage, der Manduca My Baby Carrier XT und das Nabaca Basics-Set. In keiner dieser Tragen wurden Schadstoffe gefunden. Allerdings beinhalteten alle getesteten Babytragen optische Aufheller. Da diese nicht abgebaut werden können, belasten sie die Umwelt.


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