Beutelstaubsauger Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Staubsauger mit Beutel haben einen sehr guten Staubfilter und arbeiten meist sehr leise.
  • Das Entfernen des Staubsaugerbeutels gestaltet sich schneller und hygienischer als die Reinigung eines Staubbehälters.
  • Staubsaugerbeutel müssen alle vier bis sechs Wochen gewechselt werden und verursachen somit Folgekosten und Müll.
  • Sowohl Boden- als auch Standstaubsauger können mit Beutel ausgestattet werden. Als Stromquelle sind Kabel oder Akkus üblich.
  • Verschiedene Aufsätze für den Sauger machen die Arbeit komfortabler.

Staubsauger sind weit verbreitet

Ein Staubsauger ist in nahezu jedem Haushalt zu finden, da er für viele ein unerlässliches Reinigungsgerät darstellt. In kurzer Zeit lassen sich mit ihm nicht nur Staub, Haare, Fusseln und anderer Schmutz aufnehmen, der sich nach und nach auf dem Fußboden ansammelt. Auch von draußen mit in den Hausflur getragener Dreck, Erde aus dem umgekippten Blumenkübel im Wohnzimmer oder die versehentlich aus der Packung gerieselten Haferflocken in der Küche – der Staubsauger nimmt alles restlos auf. Es gibt kleinformatige Handstaubsauger, etwa so groß wie ein Bügeleisen, mit denen der Benutzer schnell über Polstermöbel oder in die Ecken an der Zimmerdecke gelangt. Diese kleineren Modelle ohne Kabel eignen sich für den Innenraum des Autos. Spezielle Sauger mit hoher Leistung sind sogar dafür ausgelegt, Flüssigkeiten aufzusaugen.

Person reinigt Auto mit Beutelstaubsauger
Kabellose Staubsauger eignen sich unter anderem gut zur Fahrzeugreinigung.

Die klassische Version des Staubsaugers, wie ihn viele zu Hause haben, ist der Beutelstaubsauger. Schmutz und Staub landen in einem Beutel im Inneren des Staubsaugergehäuses, während die angesaugte Luft im Beutel und im Gerät gefiltert und staubfrei wieder ausgegeben wird. Doch auch beutellose Staubsauger sind seit einigen Jahren auf dem Markt zu finden. Bei ihnen wird der Schmutz in einem Behälter aufgefangen.

Vor- und Nachteile von Beutelsaugern

Einer der größten Vorteile ergibt sich für Stauballergiker. Beutelstaubsauger sind mit guten Filtern ausgestattet und der undurchlässige Beutel hält den Schmutz zusammen. Einige Modelle besitzen einen zusätzlichen Filter, der die Abluft noch ein weiteres Mal von Kleinstpartikeln trennt. Die Beutel zu entfernen, ist einfach und eine hygienischere Angelegenheit, als die Staubbehälter und Filter eines beutellosen Staubsaugers zu reinigen. Manche Staubsauger verfügen über die Funktion, den Beutel automatisch zu verschließen, bevor er herausgenommen wird. Dadurch wird verhindert, dass der Schmutz herausfällt, etwa wenn Sie den Beutel versehentlich fallenlassen. Falls Sie Hausstauballergiker sind, achten Sie beim Kauf eines Staubsaugers besonders auf die Herstellerangaben. Sind die Geräte mit der Staubemissionsklasse A ausgezeichnet, filtern sie den Staub am effizientesten.

Beutelstaubsauger haben häufig eine höhere Leistungsfähigkeit. Gerade bei Teppichböden ist die Saugstärke ein wichtiger Faktor, damit auch Schmutz entfernt werden kann, der tiefer im Stoff sitzt. Wählen Sie einen Staubsauger, bei dem sich die Saugkraft regulieren lässt. Für leicht verschmutzte und glatte Böden reicht in der Regel eine niedrige Stufe. Eine positive Begleiterscheinung ist der geringere Geräuschpegel. Lange Zeit galten Beutelstaubsauger als die leiseren, mittlerweile haben Hersteller von beutellosen Saugern auf diesem Gebiet jedoch aufgeholt. Aktuelle Geräte, die auf außerordentlich leise Betriebsgeräusche setzen, sind in der Regel aber nach wie vor Beutelsauger. Seit 2017 existiert eine Verordnung, nach der Staubsauger mit einem Geräuschpegel von unter 80 Dezibel arbeiten müssen. Das entspricht ungefähr der Lautstärke einer Waschmaschine im Schleudergang.

Trügerische Stärke

Manche Hersteller streichen eine Leistung jenseits von 2.000 Watt bei ihren Modellen als Vorteil heraus. Dieser Wert bezieht sich allerdings auf den Stromverbrauch und nicht direkt auf die Saugstärke. In vielen Produkttests hat sich gezeigt, dass Modelle mit einer Leistung von 700 bis 900 Watt ausreichen. Lassen Sie sich also nicht von solch hohen Zahlen täuschen. Die tatsächliche Saugkraft wird in Millimeter Wassersäule (mmWS) gemessen. Ein Bodenstaubsauger sollte für eine gute Saugleistung über mindestens 2.500 mmWS verfügen.

Was sollte ich beim Kauf eines Beutelstaubsaugers beachten?

Wichtig ist zum einen, dass die Arbeit mit dem Staubsauger effizient ist, zum anderen sollte sie aber auch möglichst bequem sein. Wenn Sie sich während der Arbeit bücken oder krümmen müssen, geht das auf Dauer auf den Rücken, daher sollte der Staubsauger Ihrer Körpergröße angepasst oder in der Höhe verstellbar sein. Ein längeres Kabel ermöglicht einen größeren Aktionsradius, leichtläufige Rollen schonen sowohl Teppich- als auch Holzboden. Neben einigen Zubehörteilen, die in bestimmten Anwendungsbereichen vorteilhaft sein können, ist auch auf einen qualitativen Filter zu achten.

Ist ein Beutelsauger in der Anschaffung günstiger?

Der Kaufpreis ist bei Beutelsaugern zwar niedriger als bei beutellosen Modellen. Jedoch entstehen durch die Anschaffung der Beutel Zusatzkosten. Eine Investition in einen Sauger mit Staubbehälter lohnt sich dann, wenn Sie regelmäßig große Flächen damit säubern. Auch wenn Sie etwa in einem Haushalt mit Haustieren häufiger staubsaugen müssen, ist der beutellose Staubsauger auf lange Sicht die wirtschaftlichere Lösung. Beutelstaubsauger verlieren zudem ihre Saugkraft, je voller der Beutel ist. Dieser Effekt fällt von Modell zu Modell unterschiedlich aus, bei vielen hochwertigen Geräten ist er kaum noch spürbar. Dennoch sollten Sie regelmäßig den Füllstand des Beutels überprüfen.

Den richtigen Beutel kaufen

Ein Problem bei den Beuteln ist, dass sie nicht genormt sind. Entsprechend groß ist die Anzahl an verschiedenen Staubsaugerbeuteln. Jeder Hersteller, jedes Modell setzt auf sein eigenes Format. Merken Sie sich daher die Typen-Bezeichnung Ihres Beutels und wo Sie diesen bekommen. Baumärkte und größere Kaufhäuser verfügen in der Regel über eine große Auswahl an Staubsaugerbeuteln, online werden Sie jedoch auf jeden Fall fündig.

Wann sollte ich den Beutel wechseln?

Einen fest vorgeschriebenen Zeitpunkt gibt es nicht. Zunächst kommt es darauf an, wie häufig Sie saugen. Auch dauert es bei kleineren Wohnflächen länger, bis der Beutel gefüllt ist. Jedoch kann es durchaus sein, dass Sie den Staubsaugerbeutel schon wechseln müssen, wenn er noch nicht komplett gefüllt ist. Grund sind Bakterien, die sich ansonsten im Staub bilden. Spätestens wenn die Abluft des Staubsaugers muffig riecht, ist es Zeit für einen Wechsel. Sollten Sie Essensreste oder Pflanzenteile ausgesaugt haben, entsorgen Sie ihn besser früher als später, da sich ansonsten Schimmel und schädliche Gase bilden können. Werfen Sie diesen ganz einfach im Hausmüll. Stimmen Sie am besten schon beim Kauf die Größe des Beutelvolumens auf die Taktung Ihrer Haushaltsreinigung ab. Wer wöchentlich oder öfter saugt beziehungsweise große Flächen zu reinigen hat, kann ruhig auf einen größeren Beutel zurückgreifen.

Person wechselt Staubsaugerbeutel
Mit vollem Beutel verlieren Staubsauger schnell an Saugkraft.

Die Staubsaugerbeutel bestehen für gewöhnlich aus einem dicken Vlies-Stoff oder mehrlagigem Papier. Die Öffnung ist von einem stabilen Material umgeben. Je nach Modell lässt sie sich mehr oder weniger einfach in eine Halterung schieben und dort mit dem Ausgang des Saugrohrs verbinden. Die Beutel filtern den Staub im Inneren des Saugers und lassen die Luft wieder entweichen. Danach wird durch ein weiteres Filtersystem die Abluft aus dem Gerät wieder hinausgeblasen

Welche Staubsaugermodelle gibt es?

Seien Staubsauger mit oder ohne Beutel, beide gibt es sowohl mit Stromkabel als auch mit Akku. Akku-Staubsauger sind in der Regel für kleinere Flächen ausreichend, die Batterien liefern jedoch lediglich eine begrenzte Zeit Energie. Dafür müssen Sie auf kein störendes Stromkabel achtgeben. Staubsauger mit Kabel dagegen verbrauchen direkt Strom, dafür können Sie längere Zeit mit ihnen arbeiten. Beide Energiemodelle sind für Stand- wie auch Bodenstaubsauger erhältlich. Standstaubsauger – auch Stabstaubsauger genannt – haben ihren Vorteil in der kompakten und platzsparenden Bauweise. Motor, Saugrohr und Griff sind direkt miteinander verbunden. Ein Bodenstaubsauger verfügt zusätzlich über einen Schlauch zwischen Motor und Rohr. Dadurch ist er etwas unhandlicher, weil Sie den Hauptteil des Geräts auf Rollen hinter sich herziehen, dafür aber leistungsfähiger.

Spezialaufsätze für das Saugrohr

Ob Sie mit einem Stand- oder Bodensauger arbeiten – es wird immer Stellen in Ihrer Wohnung geben, die schwer oder mit herkömmlichen Mitteln gar nicht zu erreichen sind. Auch für manche Oberflächen empfiehlt sich das eine oder andere zusätzliche Gadget. Aufsätze für das Saugrohr, die Sie anstelle des regulären Staubsaugerkopfes an das Gerät stecken, helfen bei der gründlichen Reinigung. Oft sind die Aufsätze, die in Form und Design mitunter unterschiedlich ausfallen, Teil des Lieferumfangs des Staubsaugers.

Grafik mit verschiedenen Staubsaugerdüsen
Für den Staubsaugerkopf gibt es unterschiedliche Düsenaufsätze für bestimmte Zwecke.
Polsterdüse

Diese Düse ist mit zwei schmalen Stoffstreifen vor sowie hinter der Saugöffnung ausgestattet und nimmt Staub und Fusseln von Polstern auf. Für Sitzmöbel, Matratzen und Autositze ist die schmale Düse vorteilhaft, weil sie die Polster schonend behandelt.

Fugendüse

Die Fugendüse ist ein Aufsatz für das Saugrohr, der nach vorne hin schmaler wird. Somit kommen Sie leichter an schwer erreichbare Stellen, etwa unter Möbel, hinter Schränke oder in Zwischenräume.

Tierhaarbürste

Die Tierhaarbürste nimmt durch zusätzliche rotierende Borsten im Inneren des Saugkopfes Haare und Fell auf. Damit können Sie diese mit Leichtigkeit aus Polstern oder dem Teppich entfernen und sofort aufsaugen.

Saugpinsel

Der Saugpinsel ist ein Aufsatz mit einem sehr weichen Bürstenkopf, teils mit langen Borsten. Empfindliche Oberflächen wie Glas, aber auch Dekoration wie Vasen oder Bilderrahmen lassen sich damit einfach und schonend von Staub befreien.

Mikrodüse

Über einen Adapter und einen schmalen Saugschlauch können verschiedene Mikrodüsen angeschlossen werden, die für detailliertere Saugarbeit gedacht ist. Damit können Sie unter anderem Computertastaturen, Stereoanlagen, Modellbauanlagen und Elektrogeräte reinigen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Beutelstaubsauger nicht selbst getestet.

Im aktuellen Test der Stiftung Warentest schnitten zwei Bodenstaubsauger mit Beutel mit der Note „Gut“ ab. Das beste Modell in diesem Segment ist mit 2,0 der Complete C3 Red EcoLine SGSK3 von Miele. In keiner Kategorie ist der Staubsauger schlechter als mit 2,2 bewertet. Er saugt besonders gut aus Ritzen und von Polstern, auch bei grobem Schmutz gibt es keine Probleme. Lediglich mit Ecken und Kanten hat er seine Schwierigkeiten. Das Modell ist geräuscharm, vor allem auf Teppichböden, und optimal zu handhaben. Es verbraucht wenig Strom und ist mit einem komfortablen Kabeleinzug ausgestattet. Der Staubbehälter fasst rund dreieinhalb Liter und die Beutel kosten im Schnitt 3,75 Euro pro Stück.

Mit der Note 2,1 landete der AEG VX82-1-ALR nur unwesentlich dahinter. Auch er überzeugt mit niedrigem Stromverbrauch und leisen Arbeitsgeräuschen. Beim Saugen hat er Probleme an Kanten sowie mit der Aufnahme von Tierhaaren. Dafür hält der den Staub äußerst gut im Beutel zurück. Die Beutel kosten 2,75 Euro pro Stück, dafür fasst der Behälter jedoch nur zwei Liter.

Beide Modelle haben einen Aktionsradius von rund zwölf Metern, auch in Gewicht, Größe und Leistung unterscheiden sie sich nur unwesentlich. Sie werden mit einem mehrteiligen Düsen-Set geliefert. In puncto Schadstoffbelastung erreichen sie eine glatte Eins und auch die Haltbarkeit wird mit „Sehr gut“ benotet.

Das ETM Testmagazin nahm im Jahr 2018 insgesamt 14 Beutelstaubsauger unter die Lupe. Drei Modelle wurden mit dem Urteil „Sehr gut“ ausgezeichnet. Testsieger ist hierbei der Vorwerk Kobold VT300 mit einer Bewertung von 93,8 Prozent. Von allen getesteten Produkten hat er den niedrigsten Stromverbrauch. Er arbeitet besonders auf Hartböden sauber und kann selbst an Kanten sehr gut den Schmutz aufnehmen. Mit einem Gewicht von 9,3 Kilogramm ist er relativ schwer und auch die hohe Lautstärke fällt negativ auf. Neben drei manuellen lässt der Kobold die auch auf eine Automatikstufe einstellen, welche die Saugstärke an die Bodenbeschaffenheit anpasst. Mit stolzen 849 Euro ist er allerdings mit Abstand der teuerste Sauger im Test.

Auf Rang zwei mit einer Bewertung von 92,6 Prozent landete der Performer Ultimate FC8955/09 von Philipps, knapp vor dem Modell VX9-4-8IBM von AEG. Das Philipps-Modell überzeugt ebenfalls auf hartem Untergrund sowie Kanten; seine Saugleistung liegt durchweg in einem sehr guten Bereich. Dank einer LED-Leuchte können Sie selbst bei schlechten Sichtverhältnissen – etwa unter einem Schrank oder dem Bett – erkennen, was Sie aufsaugen. Dafür ist dieser Sauger recht laut, zudem verbraucht er unter allen getesteten Modellen mit Abstand den meisten Storm. Das AEG-Modell hingegen ist sowohl leise als auch niedrig im Stromverbrauch. Bei diesem Staubsauger können Sie ebenfalls eine LED-Leuchte zu Hilfe nehmen. Mit gröberem Schmutz hat er allerdings Probleme, sodass er ihn manchmal einfach nur vor sich herschiebt.


Abb. 1: © highwaystarz / stock.adobe.com |  Abb. 2: © Alliance / stock.adobe.com |  Abb. 3: © Netzvergleich