Kaffeemühle Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Geschmacklich macht es einen sehr großen Unterschied, ob Sie ganze Kaffeebohnen frisch mahlen oder bereits fertigen Pulverkaffee verwenden.
  • Frisch gemahlener Kaffee verbreitet einen angenehmen Wohlgeruch, der seinesgleichen sucht.
  • Sie haben die Wahl zwischen klassischen Mühlen mit manuellem Mahlwerk sowie elektrischen Modellen.
  • Material und Qualität des Mahlwerks beeinflussen das Ergebnis.
  • Der Mahlgrad sollte variierbar sein.
  • Auch die Qualität der Kaffeebohnen spielt eine entscheidende Rolle.
Die besten Kaffeemühlen im Vergleich

Warum Kaffeebohnen selbst mahlen?

Sie trinken gern Kaffee, kaufen Ihre gemahlenen Bohnen bisher aber hauptsächlich im Supermarkt und fragen sich, warum Experten das frische Mahlen qualitativ hochwertiger Bohnen empfehlen? Kaffee enthält ungefähr 800 Aromen, doppelt so viele wie Wein. Deutsche Kaffeeliebhaber schätzen vor allem schokoladige und nussige Nuancen. Durch das Mahlen werden die Zellen der Bohnen geöffnet, die Aromastoffe werden freigesetzt. Diese Stoffe lösen sich beim Überbrühen und landen so im Getränk. Bei der Lagerung im gemahlenen Zustand entweichen jedoch viele dieser leichtflüchtigen Substanzen in die Luft. Der Duft, den Sie beim Öffnen einer frischen Packung Kaffee riechen: Das sind Aromastoffe, die später in der Tasse fehlen werden. Wenn Sie die Bohnen unmittelbar vor der Zubereitung selbst mahlen, geht hingegen fast kein Aroma verloren. Also besser an der Maschine als an der Mühle sparen.

Warum halten Bohnen das Aroma länger?

Ganze Bohnen sind unempfindlich und eignen sich deshalb gut zur Lagerung. Die besten Geschmacksergebnisse erhalten Sie, wenn Sie die Bohnen in möglichst kleinen Portionen nach und nach frisch mahlen und dann in das frische, duftende Heißgetränk verwandeln. Schon der Geruch, der beim Mahlen entsteht, erleichtert Morgenmuffeln das Aufstehen erheblich. Lagern Sie gemahlenen Kaffee zu lange, sorgen Sauerstoff und Wärme dafür, dass die enthaltenen Öle ranzig werden. Ein unerwünschter, bitterer Geschmack ist die Folge.

Kriterien beim Kauf einer Kaffeemühle

Wenn Sie Interesse an der Anschaffung einer Kaffeemühle haben, aber einige Fragen unklar sind und Sie vielleicht noch weitere Punkt bei Ihrer Suche berücksichtigen möchten, werden Sie in unserem folgenden Kaufratgeber-Kapitel fündig. Darin geht es unter anderem um die Frage, ab eine Hand-Kaffeemühle einer elektrischen Variante vorzuziehen ist. Zudem beleuchten wir, wie groß der Bohnenbehälter ausfallen sollte, und welche Vorzüge verschiedene Mahlwerkarten und -materialien mitbringen.

alte Kaffeemühle und Sack mit Kaffebohnen
Wenn Sie einige Punkte vor dem Kauf beachten, werden Sie viel Freude mit Ihrer Kaffeemühle haben.

Hand-Kaffeemühlen: die Klassiker

Wer es gern nostalgisch mag, dem sei eine Hand-Kaffeemühle empfohlen. Durch kreisende Bewegungen der Kurbel mahlen Sie die Bohnen und erhalten frisches Kaffeemehl, das in eine Auffangschale fällt. Von Retro-Modellen, die den früheren, handwerklich hergestellten Mahlwerken nachempfunden sind, bis hin zu modernen Varianten aus Edelstahl, zum Teil mit Glaselementen, die einen Blick auf die Bohnen oder das Mahlgut freigeben – bei der großen Auswahl ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Allerdings ist das genaue Portionieren bei den Hand-Kaffeemühlen nicht so einfach – Nutzer können das Zählen der Drehbewegungen zurückgreifen – und viele empfinden das Kurbeln als mühsam. Eine Alternative stellt das Abwiegen der Bohnen und das vollständige Durchmahlen dar:  Im Vergleich zu elektrischen Varianten verbleiben kaum Reste im Mahlwerk, da es weniger Toträume gibt.

In Handmühlen kommen fast ausschließlich Kegelmahlwerke zum Einsatz. Beim Kurbeln entstehen keine so hohen Temperaturen wie bei den elektrischen Varianten. Dadurch wird der Kaffee schonend gemahlen und die Aromastoffe bleiben vollständig erhalten. Zudem treten bei Handmühlen im Gegensatz zu den elektrischen Varianten kaum Geräusche auf.

Wenn Sie mehr als ein bis zwei Tassen Kaffee kochen möchten, ist das Mahlen per Hand aufwendig und unpraktisch. Dafür sind die Mühlen oft kompakt, benötigen keinen Strom, weisen in der Regel eine geringe Baugröße auf und sind daher auch für den Gebrauch unterwegs, etwa beim Camping, geeignet.

Hand-Kaffeemühlen eignen sich auch für Einsteiger, die erste Erfahrungen beim Mahlen von Kaffee sammeln möchten. Im Umgang mit diesen Mühlen lernen sie, worauf es beim Kaffeemahlen ankommt. Die Vorteile führen aber auch dazu, dass viele „alte Hasen“ sich für die Nutzung begeistern.

Vorteile

  • Günstiger Anschaffungspreis
  • Kein Strom nötig
  • Geringe Temperaturen erhalten Kaffeearomen
  • Leiser Betrieb
  • Geringe Baugröße

Nachteile

  • Muskelkraft erforderlich
  • Genaues Portionieren problematisch
  • Für größere Kaffeemengen ungeeignet

Elektrische Kaffeemühlen: die Vielfältigen

Elektrische Mahlwerke sind komfortabler: Ein Knopfdruck genügt und das Gerät verwandelt die edlen Bohnen in frisches, duftendes Kaffeemehl. Die meisten elektrischen Modelle bieten zudem die Optiondie Pulvermenge und die Tassenanzahl auszuwählen. Auch können Sie je nach gewünschter Zubereitungsart bestimmen, welchen Mahlgrad Sie wünschen.

Die Verwendung einer elektrischen Kaffeemühle ist einfach. Es ist keine Muskelkraft für das Drehen beziehungsweise Mahlen erforderlich. Sie müssen den Vorgang lediglich per Knopfdruck aktivieren und bei Bedarf zuvor Einstellungen zu Menge und Mahlgrad vornehmen. Die elektrischen Modelle unterscheiden sich vor allem in ihrem verbauten Mahlwerk.

Vorteile

  • Geringerer Aufwand
  • Auch für größere Mengen Kaffee geeignet
  • Mahlgrad einstellbar

Nachteile

  • Höherer Anschaffungspreis
  • Strom nötig

Wie groß sollte der Bohnenbehälter ausfallen?

In der Regel haben die Modelle für den Heimgebrauch einen Bohnenbehälter mit einer Aufnahmemöglichkeit von 180 bis 350 Gramm. Vereinzelt gibt es auch Ausführungen, die mehr Bohnen oberhalb der Mahlvorrichtung bevorraten können. Da die meisten Kaffeeliebhaber die Bohnen möglichst frisch verarbeiten möchten, ist die Bevorratung einer größeren Füllmenge im Bohnenbehälter nicht sinnvoll. Gleiches gilt für den Auffangbehälter an der Unterseite, in den das fertige Mahlgut fällt.

Wahl des Mahlwerks

Mahlwerke arbeiten mit unterschiedlichen Techniken, um die Kaffeebohnen zu zerkleinern. Je nach Ausführung sind unterschiedlich grobe oder feine Mahlergebnisse möglich. Welche Mahlgradeinstellung Sie favorisieren sollten, hängt primär davon ab, welches koffeinhaltige Getränk Sie zubereiten möchten. Es kommt vor allem auf die Qualität des Mahlwerks an und auf die Frage, wie stark sich das Mahlgut erhitzt und wie homogen es zerkleinert wird. Die mechanischen Teile sind für gewöhnlich aus Stahl oder Keramik gefertigt und weisen eine hohe Haltbarkeit auf.

Eine Siebträgermaschine benötigt beispielsweise fein gemahlenen Kaffee. Nutzen Sie zu grobes Kaffeemehl, läuft das Wasser zu schnell hindurch. Die Folge ist ein dünn oder sauer schmeckendes Getränk. Für eine French Press hingegen sind eher grob gemahlene Kaffeebohnen ideal. Wenn Sie zu feines Pulver verwenden nimmt das Wasser aufgrund der langen Brühzeit zu viele Bitterstoffe auf. Das fertige Getränk schmeckt dann äußerst stark.

Fein gemahlener Kaffee bietet dem Wasser, mit dem er überbrüht wird, mehr Oberfläche und entfaltet daher seine Aromen schneller als grobes Pulver. Eine feine Mahlung ist daher besonders für kurze Zubereitungszeiten, etwa als Espresso in einer Siebträgermaschine, geeignet. Grobe Mahlungen kommen hingegen eher für eine lange Ziehzeit, beispielsweise in einer French Press, auch Siebstempelkanne genannt, zum Einsatz.

Scheibenmahlwerk

Scheibenmahlwerke sind am häufigsten in Kaffeemühlen vertreten. Das liegt unter anderem am vergleichsweise günstigen Preis. Bei diesen Mahlwerken werden die Bohnen zwischen zwei aufeinanderliegenden Mahlscheiben konkaver Form gemahlen. Einer der Scheiben wird dabei durch einen Motor elektrisch angetrieben. Die anderen Scheibe verbleibt arretiert.

Durch die konkave Form ist der Abstand zwischen den Scheiben auf der Innenseite größer als an der Außenseite. Dadurch gelangen die Bohnen auf der Innenseite zwischen die Scheiben, werden dort an der rauen Oberfläche aufgebrochen und immer weiter nach außen befördert. Die dort enger zusammenliegenden Mahlscheiben zerkleinern die Bohnen fortlaufend und sorgen für einen feineren Mahlgrad. Da alle Bohnen diesen Zerkleinerungsweg durchlaufen, erhalten Sie am Ende ein homogenes Ergebnis: Kaffeepulver gleicher Größe.

Scheibenmahlwerk
Bei Scheibenmahlwerken wird der Bohnenbruch langsam nach außen befördert.

Nachteilig ist die vergleichsweise hohe Drehgeschwindigkeit von ungefähr 1.300 Umdrehungen pro Minute, die für die Entwicklung der Zentrifugalkraft notwendig ist. Die dabei entstehende Hitze kann Aromastoffe im Kaffee verändern und daher zu einem geschmacklichen Qualitätsverlust führen.

Den Mahlgrad können Sie verändern, indem Sie den Abstand zwischen den Mahlscheiben verstellen. Allerdings müssen Sie dies nicht von Hand erledigen, sondern nehmen die Einstellung über Bedienknöpfe, Rädchen oder ein Touch-Display vor. Die Maschine führt die Veränderung des Abstandes zwischen den Mahlscheiben entsprechend aus.

Vorteile

  • Homogene Größe des Kaffeemehls
  • Günstiger Anschaffungspreis

Nachteile

  • Aromabeeinträchtigung durch Hitzeentwicklung möglich

Kegelmahlwerk

Kegelmahlwerke bestehen aus einem gezackten Kegel im Inneren und einer ebenfalls gezackten Außenwand. Die Bohnen gelangen von oben ins Mahlwerk und werden durch Drehbewegungen des Kegels zwischen diesen und der gezackten Außenwand zerkleinert. Da der Abstand zwischen den Zacken nach unten hin abnimmt, werden die Kaffeebohnen abwärtsrutschend immer weiter zerhäckselt. Der Vorgang wiederholt sich, bis die unterste Mahlstufe durchlaufen ist.

Kegelmahlwerk
In Kegelmahlwerken rutscht der Kaffee nach dem Zerkleinern immer weiter nach unten.

Die Nutzung eines Kegelmahlwerkes hat für Sie gleich zwei Vorteile: Dadurch, dass die Bohnen von oben nach unten durch das sich verengende Mahlwerk laufen, weisen alle Bohnen nach dem Mahlen nahezu dieselbe Größe auf. Zudem arbeitet es im Gegensatz zu Scheibenmahlwerken nicht mithilfe der Zentrifugalkraft. Daher sind geringere Geschwindigkeiten von ungefähr 400 Umdrehungen pro Minute möglich, wodurch weniger Wärme entsteht. Das schont die enthaltenen Inhalts- sowie Aromastoffe und trägt zu einem feineren Kaffeegeschmack bei.

Vorteile

  • Homogene Größe des Kaffeemehls
  • Schonende Zerkleinerung durch niedrige Drehgeschwindigkeiten

Nachteile

  • Vergleichsweise hoher Anschaffungspreis

Schlagmahlwerk

Das Schlagmahlwerk ist gewissermaßen die Version für Einsteiger. Es arbeitet schnell und Kaffeemühlen mit dieser Technik gehören zu den günstigsten am Markt. Ein rotierendes Drehmesser zerschlägt die Kaffeebohnen. Die Technik ist mit der Arbeitsweise eines Standmixers vergleichbar.

Die Bohnen beziehungsweise der Bohnenbruch erwärmen sich bei dieser Methode recht stark.  Ein weiterer klarer Nachteil dieser Technik ist, dass einige Bohnen so gut wie gar nicht zerkleinert werden, während andere schon zu feinem Staub zermahlen sind. Es bildet sich also eine ungleichmäßige Masse Kaffeemehl, die beim Überbrühen unvorteilhafte Eigenschaften aufweist. Das kann dazu führen, dass das fertige Heißgetränk unausgeglichen, etwa zu sauer oder zu bitter schmeckt.

Schlagmahlwerk
Schlagmahlwerke zerkleinern die Bohnen grob mittels Messern und nach dem Prinzip einer Küchenmaschine.

Aufgrund dieser Nachteile finden die Schlagmahlwerke zunehmend weniger Verwendung. Als Einstieg in das Selbermahlen ist eine Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk also nur bedingt geeignet, ist aber allemal durch den sehr günstigen Anschaffungspreis attraktiv. Zudem können Sie auch andere Rohstoffe, beispielsweise Nüsse oder Samen, in einem solchen Schlagmahlwerk zerkleinern. Zum Ausprobieren sind diese Modelle folglich eine passable Wahl.

Für die Verarbeitung von Espressobohnen ist eine Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk eher nicht geeignet, da sie die Bohnen nicht fein genug mahlt. Kaffeeenthusiasten, die bereits einmal eine Mühle mit einem anderen Mahlwerk im Einsatz hatten, raten wir aber vom Kauf ab.

Vorteile

  • Sehr günstig in der Anschaffung
  • Zerkleinerung anderer Rohstoffe möglich

Nachteile

  • Ungleichmäßige Mahlergebnisse
  • Geschmackliche Beeinträchtigungen möglich
  • Lediglich für Anfänger geeignet
  • Nicht für Espresso nutzbar

Das Walzenmahlwerk: schonend, aber nicht für den Privatgebrauch geeignet

Bei einem Walzenmahlwerk, auch Langsammahlwerk genannt, zerdrücken zwei gerillte Walzen die Kaffeebohne, statt sie zu mahlen. Dabei weisen die zwei Walzen eine unterschiedliche Größe auf und drehen sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Es handelt sich um die schonendste Verarbeitungsmethode, welche die Aromen am effektivsten schützt. Diese Geräte sind sehr teuer und im Endverbrauchersegment nicht verbreitet. Teilweise werden auch mehr als zwei Walzen verbaut und während des Betriebs gekühlt, um eine schnelle, aber dennoch schonende Verarbeitung zu ermöglichen.

Sollte ich mich für ein Keramik- oder ein Stahlmahlwerk entscheiden?

Keramikmahlwerke weisen eine hohe Verschleißresistenz auf, was sie besonders langlebig macht. Der Mahlprozess ist äußerst geräuscharm, weshalb sie im Dauereinsatz, etwa im Großraumbüro, sehr beliebt sind. Beide Vorzüge spiegeln sich auch in einem im Vergleich zu Stahlmahlwerken hohen Anschaffungspreis wider. Ein weiterer Vorteil von Keramik: Im Gegensatz zu Metallen können Sie heißes Wasser zur Reinigung verwenden, ohne Rost befürchten zu müssen. Stahl- beziehungsweise Edelstahlmahlwerke liefern auch sehr gute Ergebnisse. Positiv hervorzuheben ist der relativ geringe Anschaffungspreis. Nachteilig ist, dass mit der Zeit Verschleißerscheinungen am Material der Mahlwerke auftreten. Zudem ist der Mahlvorgang im Vergleich zu Keramikversionen etwas lauter.

Keramikmahlwerk

  • Gute Mahlergebnisse
  • Kein Verschleiß zu befürchten
  • Vergleichsweise leise
  • Höherer Anschaffungspreis

(Edel-)Stahlmahlwerk

  • Gute Mahlergebnisse
  • Langfristig Verschleißerscheinungen möglich
  • Vergleichsweise laut
  • Geringerer Anschaffungspreis

Nach dem Kauf – sinnvolle Tipps für den perfekten Kaffeegenuss

Nach dem Kauf gilt es, die perfekte Zubereitungsmethode für Ihr persönliches Lieblingsheißgetränk zu finden. Wir geben sinnvolle Tipps, die Ihnen auf dem Weg zum Barista helfen.

Auswahl des perfekten Mahlgrads

Egal, für welches Modell Sie sich entschieden haben: Nach den ersten Mahlversuchen werden Sie vielleicht feststellen, dass die Zubereitungsart entscheidenden Einfluss auf den Geschmack des anregenden Heißgetränkes hat. Bei den meisten elektrischen Kaffeemühlen können Sie den Mahlgrad nach Ihren Bedürfnissen wählen.

Feiner Mahlgrad: für Espresso

Auf einen besonders feinen Mahlgrad sollten Sie achten, sofern Sie eine Siebträgermaschine benutzen, um Espresso zuzubereiten. Dabei hat das Wasser beziehungsweise der Wasserdampf lediglich eine sehr kurze Kontaktzeit mit dem feinen Espressomehl. Das Wasser wird mit hohem Druck durch das Pulver gedrückt. Damit genügend Aroma aufgenommen wird, ist es sehr wichtig, dass die Kontaktfläche möglichst groß ist. Das sehr feine Mehl besteht aus vielen Partikeln und stellt die Aromaübertragung auf diese Weise sicher.

Mittlerer Mahlgrad: für Filterkaffee

Für die Zubereitung von Filterkaffee eignet sich Kaffeemehl mittlerer Körnung am besten. Durch die relativ lange Kontaktzeit lösen sich ausreichend Aromastoffe für ein gehaltvolles Heißgetränk. Die Zubereitung kann sowohl per Handaufguss als auch in einer Kaffeemaschine erfolgen. Nachteilig ist, dass der Papierfilter möglicherweise einige Aromastoffe aufhält.

Grober Mahlgrad: für French-Press-Geräte

Bei der Zubereitung in einer Frech Press, auch Pressstempelmaschine genannt, hat das Kaffeemehl längerendirekten Kontakt zum Brühwasser. Lediglich das Herunterdrücken des Siebes verhindert, dass Kaffeemehl im fertigen Getränk landet. Auch hierbei ist die grobe Beschaffenheit von Vorteil. Der Clou besteht darin, dass Öle und Aromastoffe optimal in den Sud ziehen.

Wie Sie Ihren Kaffee mahlen wie ein Profi-Barista, sehen Sie in dem folgenden Video des Frankfurter Kaffeehändlers roastmarket.

Reinigung

Beim Mahlen der Kaffeebohnen tritt Öl aus, das mit der Zeit ranzig wird. Eine geschmackliche Beeinträchtigung ist die Folge. Außerdem vermindern Kaffeereste die Mahlleistung. Darum ist es sinnvoll, die Kaffeemühle und vor allem das Mahlwerk regelmäßig zu reinigen.

Dafür können Sie spezielle Reinigungsgranulate verwenden, die Sie wie die Bohnen durch das Mahlwerk zerkleinern lassen. Diese Granulate nehmen Schmutzrückstände sowie Öle auf und sorgen dafür, dass Sie anschließend wieder von einem einwandfreien Geschmackserlebnis profitieren.

Reis und Dinkel als Hausmittel

Sollten Sie kein spezielles Reinigungsgranulat zur Hand haben, können Sie probieren, das Mahlwerk durch das Zerkleinern von Getreide wie Reis oder Dinkel zu reinigen. Dieses bindet Öle und sorgt damit auch für eine Reinigungswirkung. Aber Achtung: Diese Getreidesorten sind härter als Kaffeebohnen und verursachen bei regelmäßiger Anwendung unter Umständen eine Beschädigung des Mahlwerks.

Alternativ können Sie in der Bedienungsanleitung prüfen, ob sich das Mahlwerk leicht auseinanderbauen lässt. Beachten Sie, dass bei einigen Modellen anschließend eine Rekalibrierung der Abstände im Mahlwerk für die Bestimmung des Mahlgrades nötig ist. Eine weitere, sehr einfache Reinigungsmaßnahme ist die Nutzung eines Pinsels oder einer passenden Düse des Staubsaugers.

Bei der Frage, wie oft Sie Ihre Kaffeemühle reinigen sollten, um akzeptable Mahlergebnisse zu erhalten, gehen die Meinungen auseinander. Im Internet finden sich Ratgeber, die einen Reinigungsturnus zwischen wöchentlich und jährlich empfehlen. Generell gilt: Je dunkler die von Ihnen verwendeten Kaffeebohnen sind, desto höher ist vermutlich der Anteil am enthaltenen Öl. Je mehr Öl austritt, desto öfter sollten Sie eine Reinigung vornehmen. Eine Faustregel von roastmarket besagt, dass Sie nach spätestens 15 Kilogramm gemahlener Bohnen eine Reinigung durchführen sollten, um eine hervorragende sensorische Qualität beizubehalten.

Wie lagere ich Kaffeemehl für langanhaltendes Aroma?

Zu den drei mächtigsten Aromakillern gehören ZugluftLicht und Wärme. Gemahlener Kaffee, der lange offen herumsteht, verliert sein Aroma am schnellsten. Auch direkte Sonneneinstrahlung und Wärme sollten Sie meiden. Wie erwähnt ist es empfehlenswert, die Kaffeebohnen frisch zu mahlen –  idealerweise vor jedem Brühvorgang. Die Aufbewahrung in einem luftdicht geschlossenen Gefäß, etwa in einer Kaffeedose, ist ebenfalls ratsam. Gemahlener Kaffee bleibt bei Zimmertemperatur ungefähr sieben Tage lang frisch. Bei einer Lagerung im Kühlschrank hält die Frische ungefähr doppelt so lange. Eingefroren bewahrt Kaffeemehl sogar drei- bis viermal so lange sein Aroma.

Kann ich mit einer Kaffeemühle auch Nüsse oder Getreide mahlen?

Hier lautet die Antwort: Ja, das geht, man sollte davon aber Abstand nehmen. Kaffeeenthusiasten nutzen ihre Mühle nur für das Mahlen frischer Kaffeebohnen. Beim Zerkleinern von Nüssen setzen sich Reste wie Öle und Mehl im Mahlwerk ab. Diese können Sie nicht ohne Weiteres entfernen. Ein anschließendes Mahlen von Kaffee würde den Geschmack des Heißgetränkes verfälschen. Dennoch gibt es Universalmühlen, die mit vielen Rohstoffen wie Körnern, Nüssen und Bohnen zurechtkommen. Für den alleinigen Gebrauch zum Zerkleinern von Kaffeebohnen empfehlen wir diese Produkte allerdings nicht.

Beliebte Marken

Bodum | Rommelsbacher | Clatronic | AEG | Baratza | Braun | De’Longhi | Krups | Mahlkönig | Moulinex | Melitta

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Kaffeemühlen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Die Tester der renommierten Stiftung Warentest nahmen 2019 einen Kaffeemühlen-Test vor. Im Test befanden sich neun elektrische Modelle mit Mahlwerk sowie sechs elektrische Ausführungen mit Schlagmesser. Manuelle Kaffeemühlen mit Drehmahlwerk testeten die Prüfer nicht.

Testsieger bei den Modellen mit Mahlwerk ist das Produkt Graef CM 800 (Note 2,1). Es wurde in den Bewertungskategorien „Mahlen“, „Handhabung“ und „Haltbarkeit“ mit „gut“ bewertet. Den zweiten Platz errang das Modell Melitta Molino (2,3). Den ebenfalls als „gut“ eingestuften dritten Platz teilen sich die Geräte Cloer 7520 und Rommelsbacher EKM 300 (beide 2,4). Als „mangelhaft“ straften die Tester das Modell Baratza Sette 30 ab. Sicherheitsprobleme waren ausschlaggebend für die Abwertung. Die Kaffeemühle Caso Design Barista Crema fiel während des Tests aus, sodass die Kriterien „Mahlen“ und „Handhabung“ nicht bewertbar waren.

Bei den Kaffeemühlen mit Schlagmesser sieht die Situation wie folgt aus: Die Testnote „gut“ erreichte keines der Modelle. Testsieger mit der Note „befriedigend“ ist die Severin KM 3879 (3,2). Den zweiten Platz teilen sich punktgleich die Modelle Cloer 7579 und Rommelsbacher EKM 100 (beide 3,3). Auf dem dritten Platz landete das Testgerät Moulinex AR110510 (3,5).

Das Online-Magazin Haus & Garten Test führte 2020 ebenfalls einen Kaffeemühlen-Test durch. Testsieger bei den elektrischen Geräten mit Kegelmahlwerk ist das Modell Rommelsbacher EKM 500, zum Preis-Leistungs-Sieger kürten die Tester die Mühle Tchibo 368543. Bei den Modellen mit Schlagwerk fällt die Meinung der Tester folendermaßen aus: Testsieger ist ebenfalls ein Modell von Rommelsbacher, und zwar die Kaffeemühle Rommelsbacher EGK 200. Zum Preis-Leistungs-Sieger ernannten die Autoren die Suntec KML-8403 design.

Der Berliner Kaffeehändler COFFEE CIRCLE testete 2019 zwölf Kaffeemühlen. Den ersten Platz sicherte sich dank des Mahlergebnisses, der einfachen Bedienbarkeit und der leichten Reinigungsmöglichkeit die Kaffeemühle Baratza Encore. Den zweiten Platz erreichte eine etwas höherpreisige Mühle: das Modell Mahlkönig Vario Home. Die Autoren betonen die hervorragende Mahlgutqualität. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis weist die günstige Alternative, das Modell Rommelsbacher EKM 200, auf.